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283 geruch. Bleioxyd, wshrend ein Thcil des Bleies sieh reducirt. Bromeis, in 100 Theilen: Die Koble beschllgt dabei mit Antimon- und Das En enthalt, nach der Untersiichung des Hm. Blci 56,288 Antimon 25,037 Schwefel 18,2 I5 99,340. welchem die Formel PbS Sb entspricht. Ein Goldgehalt bat sich bei der Untersuchung nicht ergeben; lngglich wHre es indessen, dak er sich in den eingemengten Kiesen bcfande. Zur Bezeichnuog dieses Minerals bat Hr. Thau- low den Namen Boulangerit in Vorschlag gebracht. Ob- gleich eitle andere Benennung wahl 'ZU wiiuschen ware, so uehlne ich doch hnstand jenem PorscLlage durch ei- nen neuen in den Weg zu treten. I Ill IX. Ueber die wahre Zusammensetzung des na- tiirtichen oxalsazren Eisenoxyduls ocler des Hurnlo Zltits, ccrglichen mit cler des kiinslli- chm; von C. Rummelsberg. Bekanntlich wurde dasjenige Fossil, welches vou Brei t- haupt in der Moorkohle von Kolozoruk bei Bilin auf- gefunden und Eisenresln genannt worden war, von Ma- riano de Rivero untersucht '), wclcher es d s eine Verbindung von Oxalsaure mit Eisenoxydul erkannte. Als Resultat einer nicht weiter detaillirten Analyse be- stimmte er die Menge der Bestaodtheile in diesem durch seine Mischuog hschst intcressanten Fossil zu 53,86 Ei- 1) Annaf. cliim. phys. T. XYlII p. 207.

Ueber die wahre Zusammensetzung des natürlichen oxalsauren Eisenoxyduls oder des Humboldtits, verglichen mit der des künstlichen

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Page 1: Ueber die wahre Zusammensetzung des natürlichen oxalsauren Eisenoxyduls oder des Humboldtits, verglichen mit der des künstlichen

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geruch. Bleioxyd, wshrend ein Thcil des Bleies sieh reducirt.

B r o m e i s , in 100 Theilen:

Die Koble beschllgt dabei mit Antimon- und

Das E n enthalt, nach der Untersiichung des Hm.

Blci 56,288 Antimon 25,037 Schwefel 18,2 I5

99,340.

welchem die Formel PbS Sb entspricht. Ein Goldgehalt bat sich bei der Untersuchung nicht

ergeben; lngglich wHre es indessen, dak er sich in den eingemengten Kiesen bcfande.

Zur Bezeichnuog dieses Minerals bat Hr. T h a u - l o w den Namen Boulangerit in Vorschlag gebracht. Ob- gleich eitle andere Benennung wahl 'ZU wiiuschen ware, so uehlne ich doch hnstand jenem PorscLlage durch ei- nen neuen in den Weg zu treten.

I Ill

IX. Ueber die wahre Zusammensetzung des na- tiirtichen oxalsazren Eisenoxyduls ocler des Hurnlo Zltits, ccrglichen mit cler des kiinslli- chm; von C. R u m m e l s b e r g .

Bekanntlich wurde dasjenige Fossil, welches vou B r e i t- h a u p t in der Moorkohle von Kolozoruk bei Bilin auf- gefunden und Eisenresln genannt worden war, von Ma- r i a n o d e R i v e r o untersucht '), wclcher es d s eine Verbindung von Oxalsaure mit Eisenoxydul erkannte. Als Resultat einer nicht weiter detaillirten Analyse be- stimmte er die Menge der Bestaodtheile in diesem durch seine Mischuog hschst intcressanten Fossil zu 53,86 Ei- 1) Annaf. cliim. phys. T. XYlII p. 207.

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284 senoxydul und 46,14 OxaleYure , eine Angabe, welche spater von keinem Anderen revidirt, uud deshalb in alle mineralogische Lehrbucher Ubergegangen is t.

Durch die Criite des Hrn. Prof. G. R ose erhielt ich eine kleine Menge dieses seltenen Fossils zur Analyse. Sie betrug nur 0,0895 Grm.,welche dorch Digestion wit Ammo- niak zerlegt wnrden ; das abgeschiedene Eisenoxydul, wel- ches sich grtifstentheils oxydirt hatte, wog nach dem Glii- hen 0,036. Aus der Flussigkeit wurde mittelst Chlor- calcium oxalsaure Kalkerde gefallt, welche nach dern Er- hitzen 0,051 kohlensoure Kalkerde gab, aus welcher nocb 0,005 Eisenoxyd abgescliieden wurden. Demnach wiir- den jene 0,0895 des Fossils an Eisenoxydul 0,0368, und an Oxalsaiure 0,0379 enthalten; oder LOO TheiIe wurden geben :

Eisenoxydul 41,13 Oraleaure 42,40

83,53. Verlast 16,47.

Diese fehlenden 164 Proc. mtissen fiir Wasser ge- nommen werdeo, ungeachtet ich aus Mange1 an Mate- rial keinen directen Vcrsuch darfiber anstellen konnte. Da der Sauerstoff des Wassers gerade halb so grofq als der der Oxalsiiure ist, so ISLt sich die Zusammensetzung des Humboldtits durch

F e 2 + 1 : a

bezeichnen. rechnete Mischung :

Verglichen mit jenem Resultate, ist die be-

Gdundcn. Bemchnct.

Eisenoxydul 41,13 41,406 Oxalsaure 42,m 42,691 Wasser 16,47 15,905

100 100.

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Uniniiglich kann M a r i a n o d e R iv e r o die quan- titative Analyse des Minerals wirklich gemacht haben, da sich ein so anseholicher Wassergehalt doch nit& wohl iibersehen lafst. Aurserdem aber entsprechen seine Zah- len sehr schlecht der Zusammensetzung des wasserfreien neutralen Salzes ; denn beide vergleichen sich foolgender- mahen :

Mar. de Rir. Rcchnung.

Eisenorydul 53,86 49,23 Oxalstiure 46,11 50.77

100.

R i v e r 0’s Zablen zufolge miit te sich der Sauerstoff des Eisenoxyduls zu dem der OxalsSure wie 1 : 24 ver- halten, was bei einern oxalsauren Salze wohl nicht gut anzunehmen ist.

Der Rumboldtit hat in der That dasselbe Aosehen wit? das palverige oxalsanre Eisenoxydul, welches man durch Fallung von schwefelsaurern Eisenoxgdul mit neu- tralein oxalsauren Kali erhalt, und bei dessen Unter- sucbung L) 6 b e r e i n e r 2 Atome Krystallwasser fand I).

Icli war geneigt, in Folge der erwiihnten Uotersuchung auch hier 14 At. zu vrrinutben, faod jedoch durch mehr- fach wiederholte Versuclie D 0 b e r e i n e r’s Angabe be- staligt.

Es gab nhnlich iiach dem Gliihen an offener Luft eiaen Ruckstand von Eiseuoxyd., welcher in fiiof Ver- suchen folgendeo Mengen Eisenoxydul entspricht :

I. II. 111. IV. V. 38,78 39,108 38,924 38,842 39,48 Proc.

I h c h AuflSsen in Chlorwasserstoffs%ure, Zusatz von Salpetersaure, uud Falluog durch Ammoniak ergab sich in drei Versuchen an Eisenoxydul:

1) Schweigger’r N. Jahrb. der Cbemie and PI+&, Bd. u[ S. 90.

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I. 11. 111.

34783 39,096 38,861 Proc.

Die berechnete Zusammensetzung fiir Fc C + 2 ist aber :

Eisenoxydul 39,319 Oxalsgure 4 0,3 4 2 Wasser 20,139

100.

Der fast durchgangig etwas geriiigere Eisengehal t der Versuche erklzrt sicb aus der Anwesenheit von by- groskopischer Feuchtigkeit in dem Salze.

Ich lnufs hier noch bemerken, wie cs scheint, dafs das von B r e i t h a u p t Gelbeisenerz genannte Fossil, wel- ches ein basisches schwefclsaurcs Eisenoxydkali ist, und dessen Zusammensetzung ich sction vor einiger Zeit be- stimint babe '), oft bei fliichtigein Anseheq fur Humboldtit gehalten. wurde, mit welchem es allerdiogs im Aeutcrn manche Aehnlichkeit hat.

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X. Utrber die Adentitat des Thornsonits und Cornp- tonits; oon C. Hamme/sber,o.

Es ist scbon von tnebreren Mineralogen die Vermu- - thung gesufsort worden, dafs diese beiden, zur Familie der Zeolithe gebareoden Mineralgattungen in der That identisch seyen. W e n n sich dieG Resultat in Bezug auf die chemisehe Zusainmensetzung, wie wir sogleicb sehea werden, ohnc allen Zweifel herausstellt, so hfst es sich auch, wiewohl weuiger iibeneugend, ails den naturhi- storischen Charakteren beider ableiten. Nach B r o o k e ist der Thomsonit zwei-und- zweigliedrig; der Winkel I ) Diesc Aaorleo, Bd. XXXXUI S. 132.