Ueber die Wirkung des Nitroprussidnatriums. 419

Die Froschlarvcn zeigen schon sehr frtihzeitig (schon im Stadium der ansseren Kiemenbiischel) zwei dcutliche Lungen, als langliche, am Ende zugespitzte, mit dem Schlunde commnnicirende Sackchen. So of t ich diese Organe praparirte, land ich sic luft- ha l t ig . Dies Verhalten ist auffallend, well ieh im Darmkanal niemals eine Spur yon Luft land. Wenn dieser Inhalt vcrsehluckte Luft ware (die Larven kommen allerdings haufig mit dem Maule an die 0berflache des Wassers) oder yon einem Luftgehalt der gefressenen Vegetabilien herrtihrte (die Larven sind i~usserst ge- frassig, ihr Darm ist stets mit grtinnen Massen prall g'eftillt, auch fressen sic begierig die Leichen ihrer Genossen), so miisste, sollte man mcinen, auch der Darm lufthaltig sein. Vielleicht handelt es sich um eine Secretion yon Gasen, nach Analogie der Schwimmb]asc.

Die Larvcn bilden ein gates Object zum Studium der Flimmer- bewegung, welche in der ersten Zeit an der ganzen KSrperober- fi~iche vorhanden ist.

(Aus dem physiologischen Institut zu KSnigsberg i. Pr.)

U e b e r d i e W i r k u n g d e s N i t r o p r u s s i d n a t r i u m s .

V o u

L. H e r m a n n .

Vor 11/2 Jahrcn habe ich die Beobachtung gemacht, dass kleine Dosen ciner L~isung yon Nitroprussidnatrium Waru~bltttcr unter den Erscheinungen der Blaus~urevergiftung tSdten, und dass die unmittelbar nach dcm Tode gei~ffneten HShlen des ThierkSrpers einen intensiven Blausi~uregerneh zeigen. Herr Dav idso hn, wel- chem ich diesen Gegenstend zu weiterer Untersuchung tibergeben habe, wird tiber denselben in sciner die Wirkung einigcr Cyanver- bindungen behandelnden Dissertation genauere Angaben machen.

~. Pflfiger, Archly f. Physiolcgie. Bd, XXXIX. 9,8