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Bericht: _Chemische Analyse anorganischer KOrper. 281 Die Versuche, welclle der Verfasser mit Kautschuk. Kohlensaure und Wasserstoff angestellt hat, ftihrten zu dem Sehlusse, dass die Ge- schwindigkeit, mit welcher eine gegebene Gasmenge durch eine hautschukmembran diffundirt, dem Drueke des diffundirenden Gases auf die Membran proportional i st. 5Timmt man aber als Maass ftir die Diffusionsgeschwindigkeit die in der Zeiteinheit durch eine Kautsehukmembran diffandirende Gasmenge, so ist dieselbe dem Drucke des diffundirenden Ceases auf die Membran proportional. Verfasser hat dieses Gesetz zwischen den Grenzen yon 740 bis 20 mm des wirksamen Druckes geprtlft und als gtiltig befunden. Ueber Wasserbestimmungen mittelst des Respirationsapparates hat F. Stohmann*) eine ausftihrliehe Abhandlung verOffentlicht~ auf welehe hier nut hingewiesen werden kann. Ueber die gersetzung yon Kalialaunl~sungen bei 100 o hat A I e x, •aumann **) Mittheilungen gemacht, aus denen wir Folgendes her- vorheben. Dureh Erhitzen einer wasserigen Kalialaunl(isung zum Sieden oder im koehenden Wasserbade bildet sieh ein weisser /~iederschlag, der nach dem Auswasehen mit Wasser ein amorphes, jedoch mit glanzenden Blatt- chen untermengtes Pulver darstellt, sich selbst beim Erwarmen mit starker Salzsaure nur schwierig, dagegen in Kalilauge leicht 10st. Derselbe ent- halt nach den Analysen einiger Proben yon verschiedener Darstellung immer nahezu die gleiehe Menge -- 31,2 bis 32,6 ~ Thonerde, gegen 11 ~. Kali, aber starker and im entgegengesetzten Sinne schwankende Mengen yon Schwefelsi~ure (yon fiber 30 bis yegen 40~) und Wasser. Daher darf der Niederschlag, trotz des ungleiehf0rmigen ausseren Aus- sehens, im Grossen and Ganzen als eine mehr oder weniger basisehe Verbindung yon Thonerde, Kali, Sehwefelsaure und Wasser betrachtet werden. Der Zusammenseizung des bTiedersehlages entsprechend nimmt in tier erhitzten Fltissigkeit der relative Gehalt an Schwefelsaure zu, an Thonerde ab. Ueber das Absorptionsspeetrum des iibermangansauren Kalis and seine Benutzung bei ehemiseh-ana!ytischen Arbeiten hat Ernst B r fie k e***) interessante Mittheilungen gemaeht. *) Landwirthsehaftl. Versuchsstationen 19~ 81 und 1,r~9. **) Ber. d, deutsch, chem. Ges. z. Berlin 8~ 1630. **:~) Sitzb. d, k. Acad. d. Wissenseh. zu Wien 74, Heft 3. Vom Verfasser eingesandt.

Ueber die Zersetzung von Kalialaunlösungen bei 100°

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Bericht: _Chemische Analyse anorganischer KOrper. 281

Die Versuche, welclle der Verfasser mit Kautschuk. Kohlensaure und Wasserstoff angestellt hat, ftihrten zu dem Sehlusse, dass die Ge- s c h w i n d i g k e i t , m i t w e l c h e r e i n e g e g e b e n e G a s m e n g e d u r c h e i n e h a u t s c h u k m e m b r a n d i f f u n d i r t , d e m D r u e k e de s d i f f u n d i r e n d e n G a s e s a u f d i e M e m b r a n p r o p o r t i o n a l i st. 5Timmt man aber als Maass ftir die Diffusionsgeschwindigkeit die in der Zeiteinheit durch eine Kautsehukmembran diffandirende Gasmenge, so ist dieselbe dem Drucke des diffundirenden Ceases auf die Membran proportional. Verfasser hat dieses Gesetz zwischen den Grenzen yon 740 bis 20 mm des wirksamen Druckes geprtlft und als gtiltig befunden.

Ueber Wasserbestimmungen mittelst des Respirationsapparates hat F. S t o h m a n n * ) eine ausftihrliehe Abhandlung verOffentlicht~ auf welehe hier nut hingewiesen werden kann.

Ueber die gersetzung yon Kalialaunl~sungen b e i 100 o hat A I e x, • a u m a n n **) Mittheilungen gemacht, aus denen wir Folgendes her- vorheben.

Dureh Erhitzen einer wasserigen Kalialaunl(isung zum Sieden oder im koehenden Wasserbade bildet sieh ein weisser /~iederschlag, der nach dem Auswasehen mit Wasser ein amorphes, jedoch mit glanzenden Blatt- chen untermengtes Pulver darstellt, sich selbst beim Erwarmen mit starker Salzsaure nur schwierig, dagegen in Kalilauge leicht 10st. Derselbe ent- halt nach den Analysen einiger Proben yon verschiedener Darstellung immer nahezu die gleiehe Menge - - 31,2 bis 32,6 ~ Thonerde, gegen 11 ~ . Kali, aber starker and im entgegengesetzten Sinne schwankende Mengen yon Schwefelsi~ure (yon fiber 30 bis yegen 4 0 ~ ) und Wasser. Daher darf der Niederschlag, trotz des ungleiehf0rmigen ausseren Aus- sehens, im Grossen and Ganzen als eine mehr oder weniger basisehe Verbindung yon Thonerde, Kali, Sehwefelsaure und Wasser betrachtet werden. Der Zusammenseizung des bTiedersehlages entsprechend nimmt in tier erhitzten Fltissigkeit der relative Gehalt an Schwefelsaure zu, an Thonerde ab.

Ueber das Absorptionsspeetrum des iibermangansauren Kalis and seine Benutzung bei ehemiseh-ana!ytischen Arbeiten hat E r n s t B r fie k e***) interessante Mittheilungen gemaeht.

*) Landwirthsehaftl. Versuchsstationen 19~ 81 und 1,r~9. **) Ber. d, deutsch, chem. Ges. z. Berlin 8~ 1630.

**:~) Sitzb. d, k. Acad. d. Wissenseh. zu Wien 74, Heft 3. Vom Verfasser eingesandt.