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294 Dumas, iih. die Luft. Das Thermometer No. IJI, aus einer Krystnllkugel beste- bend, zeigt dngegen einen vie1 rnschern Gang als die beiden er- sten. Bci 330' hat dns Iiryslall-Thermomcler mehr als 6" Vor- sprung iiber das Thermometer von gewijlinlichem Glasc. Daraus geht hervor , ddss die verschiedenen Glassorten nicht blos ver- scbiedene Coefficietiten absoluter Ausdehnung haben, sonderu dass sic nuch bei ilirer Ausdehnung verschiedenen Gesetzen fol- gen. Die Gliiser, welche den lileinsten Ausdehnungs- Cocffi- cienlen haben , scheincn eine wcniger beschlcuriigte Zunshme der Ausdehnung rnit der Temperatur xu zeigen. Daher wirtl es fur die Zukunft niveckmiissig sein, dass die zu gensuen compnrativen Versuchen angewandten Queck- silbcr Thermometer nicht blos fur die festen Puncte der Scala, sondern auch fur hobere Temgeraturen verglicben seien. Ver- nachlbsigt ma11 diese Vorsichtsmaassregel, EO kann man be- triichtliche Ircthiimer begehen. L. Ue b e r rl it. Z usu ttm e 12.9 e t m 26 ttg d e 1. L 11 f t. Von 1) U M A Y. (Co~~~pt. I'UTZ~. T. XIV. 11. 370.) Die Academic mird mit Interessc die ewten Resultate der wichtjgen Untersuchnng amfiichmen, welcher nut3 ihr Ansuchen im Retreff einer Analyse dcr atmesphkrischen Luft einige Cbe- miker eifrig siah witlmeteii. Es waren verschiederie Puticte ausgewiihlt worden, man war iibereingeliommen, die Versiichc an gcwissen Tagen und unter gewissen me(eorologisc1ien Bedirigungen tiuszufiihren. CVir werden die Angaben, so wie sic uns uberseodet wurden, miltheilen. Station Genf. - Hr. v. M n r i g ti a c, friiher Schiiler des po- lytechnischen Ioslitufes, jetzt Pror. der Chemie zu Gene, hat, naclidcln er sich ausfuhrlich mit den zu Paris nngervandten Me- thotlen bekannt gemacht, in GcnP Annlysen angestellt, wclche vollkommen mit dcnen von Paris cine genaue Vergleichung zu- Inssen, dcnn er hat dieselbcn Appnrate, wic w i r , benutzt, und

Ueber die Zusammensetzung der Luft

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Page 1: Ueber die Zusammensetzung der Luft

294 D u m a s , iih. die Luft.

Das Thermometer No. IJI , aus einer Krystnllkugel beste- bend, zeigt dngegen einen vie1 rnschern Gang als die beiden er- sten. Bci 330' hat dns Iiryslall-Thermomcler mehr als 6" Vor- sprung iiber das Thermometer von gewijlinlichem Glasc. Daraus geht hervor , ddss die verschiedenen Glassorten nicht blos ver- scbiedene Coefficietiten absoluter Ausdehnung haben, sonderu dass sic nuch bei ilirer Ausdehnung verschiedenen Gesetzen fol- gen. Die Gliiser, welche den lileinsten Ausdehnungs- Cocffi- cienlen haben , scheincn eine wcniger beschlcuriigte Zunshme der Ausdehnung rnit der Temperatur xu zeigen.

Daher wirtl es fur die Zukunft niveckmiissig sein, dass die zu gensuen compnrativen Versuchen angewandten Queck- silbcr Thermometer nicht blos fur die festen Puncte der Scala, sondern auch fur hobere Temgeraturen verglicben seien. Ver- nachlbsigt ma11 diese Vorsichtsmaassregel, EO kann man be- triichtliche Ircthiimer begehen.

L. U e b e r rl it. Z usu t t m e 12.9 e t m 26 ttg d e 1. L 11 f t.

Von

1) U M A Y.

( C o ~ ~ ~ p t . I ' U T Z ~ . T. XIV. 11. 370.)

Die Academic mird mit Interessc die ewten Resultate der wichtjgen Untersuchnng amfiichmen, welcher nut3 ihr Ansuchen im Retreff einer Analyse dcr atmesphkrischen Luft einige Cbe- miker eifrig siah witlmeteii.

Es waren verschiederie Puticte ausgewiihlt worden, man war iibereingeliommen, die Versiichc an gcwissen Tagen und unter gewissen me(eorologisc1ien Bedirigungen tiuszufiihren. CVir werden die Angaben, so wie sic uns uberseodet wurden, miltheilen.

Station Genf. - Hr. v . M n r i g ti a c, friiher Schiiler des po- lytechnischen Ioslitufes, jetzt Pror. der Chemie zu Gene, hat, naclidcln er sich ausfuhrlich mit den zu Paris nngervandten Me- thotlen bekannt gemacht, in GcnP Annlysen angestellt, wclche vollkommen mit dcnen von Paris cine genaue Vergleichung zu- Inssen, dcnn er hat dieselbcn Appnrate, wic w i r , benutzt, und

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D u mas, iib. die Lnft. 295

fur sammtliehe Beobachtungen der Temperatur wghrend des Wiigens hat er Thermometer von Dan g e r angewnndt, welehe den hunderfsten Theil eines Grades angeben.

Er hat durch Anwendung der zu Paris gebrliochliehen Methoden folgende Zahlen gefunden :

Fur 10000 Gewichtsth. Luft. 2301 Sauerstoff, Den 11. Jan. 1842

den 18. - - 2300 - den 3. Febr. - 2297 - Mittlere Zahl 2298.

Die mittlere Zahl zu Genf ist daber genau dieselbe, wie die zu Paris.

Station Ropenhagen. - Ausserdem hat Hr. L e v y , ein junger diinischer Chemiker, welcher einige Zeit i n meinern La- boralorium zu Paris sich beschiiftigt hat und naeh Kopenhagen zuriickgekehrt war, urn duselbst den unseren entsprechende Luft- annlysen anzusfellen, uns in einigen Briefcn, von denen wir ei- nen Auszug mittheilen wollen, sehr merkwiirdige Eesultate ubersandt.

Durch die Get'hlligkeit des beruhmten Physikers , des Hrn. 0 e r s t c d t , welcher sich viele Muhe gab, den Arbeitcn L e v y's die griisste Genauigkeit zu verleihen, fand letzterer, als er in Kopenhagen ankum, sehr empfirrdliche Wagen, Gewichte, die n6thigen meteorologischen Instrumcnte, die Luftpumpe und das Laboratorium des polytechtiischen Institutes ganz zu seiner Dis- position. L e v y hnlte von Paris BUS gernessene Ballons und sehr empfindliche Thermometer mitgenommen.

Er hatte sicli ferner in Paris mit aurgepumpten Iiugeln, analog denen, wie wir sie naoh tlein Faultlorn gescbickt hat- ten, versehen. Unterwegs muwfe cr sie, mitten s u e dern Meere, SO weit wie miiglich von iler ICuntc entfernt, fullen und die Luft miiglichst nahe an der Oberfldche des Meeres aof'fiingen.

Einige Zeit larig befiirchteten wir, dass 11 evy's Auflrag ungeachtet aller dieser Hulfsmittel, vollsthndig fruchtlos bleibea werde. Seine ersten Versuche hnlten ihn ahgeschreckt, weil er glaubte, alle diese Apparate einer sehr gennuen Untersuchung unterwcrfen zu mussen. Ds fanti er jedocb, dass zrvei Reihen der zu seiner Disposition gestellten Gewichte , das Kilogralnm und seine Unlerabtheilung enthaltend , nicht richtig aaren, was

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296 Dumas, iib. die Luft.

sich b,'s SUP einige Centigramme erstrecken honnle. Es mussten daher mit vieler Miihe Correctionstafeln angefertigt werden, und clann erst konnte man die Gemichte aumenden und die Ver- suche richtig aiisfiihren.

L e v y hat u n s sehr bald dnrauf die crsten Resultate sei- ner Versuche zugeschickt und uos geseigt , class eine mescnt- fiche Verschiedenheit xwischen der vom festen L a d e und der vom Meere genommenen Lull sta(tfinde.

Die Versuche L e v y's besilzen einen hohen Grad von Interessc.

L e v y konnte mebrere Reihcn von Versuchen ousfuhren, wovon er uns sammtliche Details iibersandte und welche wir in eincr nusfiihrlichen Abhandlung bekannt machen werden, die er nach seiner Riickkehr nach Paris herauszugeben beabsich- tigt. Wir begniigen uns hier, n u r die Resultate davon mitzutheilen.

I . Analysen der zu Kopenhayen genommeneri Luft, in dem Hofe cles polylzchnisclm Iristilulcs.

Auf loo00 Ge- wichtsth.Loft.

Den 17. Nov. 4 Uhr Abends, Sehnee 2300 Sauerst., - 30. - Mittags, bedeckt. Himmel 2302 - - 12. Dcc. 10 Uhr 30 M. Rlorg., heitererHimme1 2296 - - 15. - 12 - 30 - Mittags, desgl. 2299 - - 23. - 11 - 3 0 M . , Schnee 2301 -

II. Aiinlysen der twna Meere yenommenen Luft. Den 4. Ail=;. 8CTh hei 57,5fio niirdl. Brcite u . ) 2857 SRuerstoff, 30 M. Idorgens 8,22" iistl. 1,iinge v. Pixi3

den 3. Auz.40 Uhr {h i 55,30° niirrll. llrcitc i 1 . 1 2258 - 45 M. Morgens 5,30° iisti. Liirige v. Paria

Nachmithgs O,58O MI. Iiiingc v. Pari,s

15 M. Nachmitt. 1 2,7" ijsl!. LAnge v. Paris

den 2. A u g . 1 Uhr hei 52,36" tiijrdl. Breife u.1 2259 - den 3. Aug. P Uhr bei 54,IBo nijrtll.Breife u.) 2266

IIX. Analysen der an dCT l i i i d e genommeneii Lufl, bei See- wind, 36 Fuss iiher dena Meeresspieqel, am SchIosus Kronbury,

12 Jleilen Ton Kopenliayen. D.lS.Fbr.9 U.30 M. Mwg,, bewijlkt.Him.,NO.W. 2302 Sauerst.,

-

- - - 2301 - - 2302 -

- - - - - -

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S t as, iib. die Luft. 297

Die zu Kopenbogen genommene L u R ist daher dieselbe wie die zu Paris; die Luft des Meeres enthllt weniger Snuer- stoff, und der Urtterschied ist so betriichtlich und so consfant, dass er SUP keinem Irrthume beruhen knnn . Endlich sclieint dieser Unterschied der Zusammensetzung sich auf einen der Oberfliiche des Meeres benachbarten Luflslrich zu beschriinken, da die an der Kiiste hei Seervind, 35 Fuss uber dem Meeres- spiegel genommene Luft dieselbe Zusammensetzung zeigt wie die vom festen Lande. Die mittlere Zahl von drei der vorher- gehenden Versuchsreihen ist :

zu Kopenhagen 2299,s auf dem Meere 2267,5 an der Kiiste 2301,6.

Ed steht zii hoffen, dnss diese ersten Resultate sehr bald durch Analysen der Luft, welche auf Reisen von grosser AUS- dehnnng gesammelt ist, ferner gepriirt werden.

LI. Zu s n ni m e ti se t z u ng d e I * L ti ft.

Von

S T A S .

(Compt. rend. Avril 1842. p . 570.)

Hr. S t a s , Prof. an tier Mililairscttuie zu Briissel, kiindigt an) dass in 1 2 Lurtanalysen, die er nach dem von der Aca- demie empfohlenen Verfahren angestellt, er zu zwijll verschie- deneu Zeiten Oahlen kekommen habe) die zwischen

Gewichtsth. Pauerstoff

nuf 1000,O Th. Luft geschwankt hiitten. Zweimal aber hat sich die Zahl ohne eine merkliche Fehlerquelle auf

231,i 231,4

erhoben. So hat Ur. S t a s dio Luft zu Brusscl eben so zusammeii-

gesetzt gefunden wie zu Paris, GeiiP und Kopeohagen, und hat