10
130 riickblieben. Die Fliissigkeit wurde sodann anhaltend gekocht, so lange, bis sie sich ferner nicllt mebr triibte, wodurch 0,121 Titanslure erhalten wurden. Sie lieferte nach der Oxydation durcli Salpetersaure und der Fal- lung durch Ammoniak 0,81 Eisenoxyd. Das urspriinglich als Oxydul vorbandeiie Eiseo, auf dieselbe Art bestimnit, gab 0,735 Eisenoxyd, welche 0,65988 Oxydul entsprecben : Demnach enthalten : 1,685 Grm. 100 Theile. Sanerstoff. Eisenoxydul 0,659 39,16 8,91 Titanssure 0,194 11,Fjl 457 Eisenoxyd 0,810 18,07 14,53 1,663 98,75 48,07 Eisenoxyd bilden mit 21,6 Eisenoxydul 69,67 Fe'ke oder Magneteisen; es bleiben mithin : Sauerstoff. Eisenoxydul 17,56 60,4 13J5 Titanslure 11,Fil 39,6 15,52 -- 29,07 100,o Diese Verbindung ist also wohl Fez Ti, und sie steht zu dem P e k e in solchem Ver&iltnisse, dafs die Mengen des Eisenoxyduls anuahernd gl&ch siud. IX Ueber die Zusammensetzung &s Cfaon- hodits; oon Demselben. Die erste Untersuchuogdes Chondrodits riihrt von d'O hs- son her I), welcher' in der Varietat von Pargas 38 Kie- 1) Schweigg. Journ. XXX, S. 352.

Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

130 riickblieben. Die Fliissigkeit wurde sodann anhaltend gekocht, so lange, bis sie sich ferner nicllt mebr triibte, wodurch 0,121 Titanslure erhalten wurden. Sie lieferte nach der Oxydation durcli Salpetersaure und der Fal- lung durch Ammoniak 0,81 Eisenoxyd.

Das urspriinglich als Oxydul vorbandeiie Eiseo, auf dieselbe Art bestimnit, gab 0,735 Eisenoxyd, welche 0,65988 Oxydul entsprecben :

Demnach enthalten : 1,685 Grm. 100 Theile. Sanerstoff.

Eisenoxydul 0,659 39,16 8,91

Titanssure 0,194 11,Fjl 457 Eisenoxyd 0,810 18,07 14,53

1,663 98,75

48,07 Eisenoxyd bilden mit 21,6 Eisenoxydul 69,67 Fe'ke oder Magneteisen; es bleiben mithin :

Sauerstoff.

Eisenoxydul 17,56 60,4 13J5 Titanslure 11,Fil 39,6 15,52 --

29,07 100,o

Diese Verbindung ist also wohl F e z Ti, und sie steht zu dem P e k e in solchem Ver&iltnisse, dafs die Mengen des Eisenoxyduls anuahernd gl&ch siud.

IX Ueber die Zusammensetzung &s Cfaon- hodits; oon Demselben.

Die erste Untersuchuogdes Chondrodits riihrt von d'O hs- son her I ) , welcher' in der Varietat von Pargas 38 Kie- 1) Schweigg. Journ. XXX, S. 352.

Page 2: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

131

selslure, 54 Talkerde, 5,l Eisenoxyd und 0,SS Kali an- gab. S e y b e r t ’) machtc an dcm nordamerikanischeu Fossil die Bemerkung, dafs es eine nicht unbetriichtliche Menge Fluor enthalte, uod lieferte eine Analyse dessel- ben, wshrend B e r z e l i u s und Uousdor f f die Anwe- senheit des Fluors auch in dem finnlandischen Chondro- dit darthaten. Eine Wiederholun(; von Seybe r t ’ s Ver- suchen rUbrt von Thomsou her ’).

Chondrodit JUS New- Yersey, nJcll Seybur:

Kieselsaure ’\ 32,666 Tal kerd e 56,000 Eisenoxyd 2,333 Kali 2,108 Fluo~asse r s to ffsaiire 4,086 Wasser 1,000

96,193

rooEden inNew-York, nadr Thomson.

36,OO 63,64 3,97

3,75 -

- 1,62

98,98.

Die Kenntnifs von der Zusalnmensetzung des Cbon- drodits blieb nach diesen Versuchen iiotbwcndig noch zweifelhaft, da S e y b e r t’s Analyse theils zu uuvollstln- dig ist, theils durch die Gegenwart des Kalis wesentlich von der zweitcn abweicht. Dcssen ungeachtet hat man daraus eine Formel zu construireli versucbt, wie weiter unten bemerkt werdeu wird.

U ~ t e r diesen Umsthden war eine Wiederholung der Arbeit wtinschenswerth, die ich um so lieber vor- n a b , als Hr. P a r t s c h von dem nordamerikanischen Chondrodit aus dem K. Mineralienkabinet in Wien eine hinreicheude Menge mir zur Verfilgung stellte. . Aufser- dem babe ich auch den Chondrodit von Pargas, und zwar die gelbe, so wie eine mit dieser zusammen vorkommende graue VarietPt untersucht, deren Identitat mit jener nach

1) Silliman’a Jonrn. V, S.336. 2) Anna& o/ New- Fork, AX.

9 *

Page 3: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

132 dem Puheren Ansehen nicht sogleich zu erkennen seyn muchte.

Die Versuche wurden sehr vervielBltigt, uin verschie- dene Zerlegungs- und Trennungsinethoden anwenden, nnd urn einzelne Bestandtheile, wie das Fluor, besonders be- stimmen zu kiinnen. Ich begniige mich, hicr nur im All- gemeinen das dabei bcfolgte Verfohren anzugeben, da- mit man die Genauigkeit der naclifolgcnden Zahlen zu beurtheilen vermiige.

Da der Chondrodit stels in Italkspath eingcwaclisen vorkommt, so wurde er vor den Vcrsuchen mit stark verdiinuter Chlor~vasserstoffslure voii anliPngeiiden Kalk- theilchen befreit.

A. Besiimmung der Kiescisiiure und der Basen. Das Mineral wurde sehr fein gepulvert, im Wasserbadc von hygroskopischer Feuchtigkeit bcfreit , uud in eiuem groken Platinticgel mit Chlorwasserstoffsliure ubergossen und erhitzt, wobei das Gauze zu eincr dicken Gallerte gestand. Sic wurde zur Troclriic verdampft, der Rest init Cblorwasserstoffs%we befeuclilet und nach einiger Zeit mit Wasser extrahirt. h’achdein die KieselsSure ab- geschieden worden, wurdc die Flussigkeit mit Aminoniak gefiillt, wobei das Eisenoxydul nebst einem Thcil der Talk- erde niederfiel. Dicser Niederschlag enthielt nach einem besonderen Versuclie keine Thouerde. Er wurde voii Neuem in ChlorwasserstoffsSure geliist, das Eisen voll- kommen oxydirt, und nnch annahernder Ssttigung der Saure durch kohlensaures Natron das Eisenoxyd mittelst koblensauren Baryts prScipitirt. Nach dem Aufl6sen in Chlorwasserstoffslure und der Ausflllung des Baryts wurde es durch Amtnoniak niedergeschlageu, und zeigte sich eben so wie die davon abfiltrirte Fliissigkeit durch- aus frei von Talkerde. Die Aufl6sung der letzteren dampfte man ab und erhitzte bis zur Vejaguug der Am- moniaksalze, worauf beim Uebergieben mit Wasser ein Tbeil der Talkerde auf dem Filtrum blieb, wshrend die

Page 4: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

1.33 durchgegangenc Fliissigkeit mit einen Zusatz von Schwe- felslure abgedawpft und zur Prufung auf einen Alkali- gehalt die Scheidung niittclst essigsaurcn Baryts u. s. w. vorgenommen wurde. Es faud sicb indeh keine Spur eines Alkalis, so dafs S e y b e r t ' s Angabe auf eincm Irrthum beruht. Die bei dieser Analyse, gleich wie bei allen tibrigen, erhaltene Kieselsiiure wurde nach dem GI& hen und Wiigen mit einer Lauge von kohlensaurem Na- tron gekocht, und wenn dabei etwas ungelSst blieb, dieL als unzersetztes Mineral in Abzug gebracht.

B. Bestimmung aZler Bestandlheile. Da sich die Abwesenheit des Alkalis geniigend crgeben hatte, so wur- den alle spatwen Analysen des Cliondrodits auf folgcnde Art angestellt, wobei insbesondere auch der Fluorgehalt beriicksichtigt werdcn konntc. .

Das feine Pulver wurde wit der rierfachen Menge koh- lensauren Natrons zusammengcschlnolzen, und die Masse mit Wasser digerirt und ausgckocht. Dic alkalis,cbe, Fluor- natrium entbaltende Fliissigkcit wurde in eincm silbernen Gefafse untcr Zusatz ron kohlcnsaurein Ammoniak-durch Eindampfcn conccntrirt, und sodmn, zur vollstzndigeren Abscheidung der uoch aufgeliisten KieselsSurc, mit cincr AuflSsung von Zinkoxyd in kohlcnsaurem hmwoniak ver- mischt und zur Trockne gebracht. Nachdem der Ruck- stand mit Wasser bebandelt und die Fliissigkeit von der abgescbiedenen KieselsHure getrcnnt wordcn, wurde sie von Pueuem abgedampft, und setzte dabei in der.Rege1 von Neuem eiuigc Flocken ab, die der ersten Portion binzugefiigt .wurden. Durch Uebersattigen mit Chlorwas- sentoffslure und gelinde Digestion bei etwa 20° ent- fernte man die KohlensHure, fiigte dann Ammoniak bis zum Uebermafs hinzu, und fdll te in einem versclilosse- nen Gefafse mit Chlorcalcium. Das niederfallende Fluor- calcium, welchcs bei seiner schleimigen Beschaffenbeit sich im Ganzen nicht gut filtriren l ie t , so dab die Beimengung vou ein wenig kohlensaurem' Kalk nie ganz

Page 5: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

134

zu vermeiden war, wurde nach dem Gliihen und Wagen jedesmal mit Schwefelslure iibergossen. Obwohl nun fur die vollstandige Abscheidung der Kieselsaure alle Vor- sichtsmafsregeln angewendet worden waren, so zeigte es sich hierbei doch, dafs dieser Zmeck selbst dann nicht ganz erreicht war, wenn die Fliissigkeit ziivor dreimal mit einer ammoniakalischen Zinkaufliisung abgedampft wurde. Deiin stets entband sich aus diesem Fluorcalcium schon in der Kalte etwas Fluorkiesel, iiiid die Menge des schwe- felsauren Kalkes, aus 100 Tbeilen Fluorcalcium hiichstens 170 Theile (wiihrend die. Reclinung 175 fordert), zeigte gleichfalls die unvollkommene Reinheit. Die Menge des Fluors wurde daber iinmer aus der Quantitlit des erhal- tenen schwefelsauren Kalks berechnet.

Das, was durch die Zinkauflbsung abgeschieden wird, gab sich als ein Zinksilicat zu erkennen, in dem selbst eine, wiewohl geringe Menge Talkerde enthalten war, von der sich nichts in der Fliissigkeit fand, aus welcher das Fluorcalcium gefillt war, wenn man den darin enthalte- nen Kalk durch Oxalsaure abschied, und sodann durch phosphorsaures Natron priifte. Dieses Zinksilicat wurde daher init Chlorwasserstoffslure zerlegt , die KieselsYure wie gewihl ich abgeschieden, die sauce Liisung mit Am- moniak iiberszttigt und das Zink durch Amnioniumsulf- hydrat niedergeschlagen, worauf die kleine Menge Talk- erde bestimmt werden konnte.

Nachdem auf solche Art das Fluor bestimmt wor- den, wurde der mit Wasser ausgelaugte Antheil mit Chlor- wasserstoffsaure iibergossen, wobei er sogleich gelatinirte, bierauf abgedampft und die Kieselsaure auf bekamte Ar t getrennt. Aus der , Eisenoxyd und Talkerde enthalten- den Fliissigkeit wurde nun durch zweifach- kohlensaures Kali das erstere gefillt, wohei keine Spur Talkerde nie- derfiel, wohl aber ein wenig Eisen aufgeltist blieb. Nach- dem der Eiederschlag abfiltrirt worden, liels sich der grUfste Theil der Talkerde entweder durch Einkochen,

Page 6: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

333

oder in anderen Fallen durch Erhitzen mit Aetzkali ab- scbeiden, wlbrend die letzten Portionen durch phos- pborsaures Natron , unter Zusatz von kohlensaurem Am- moniak, ausgefallt wurden. Die beim Erhitzen oder durch Kali gefallte Talkerde wurde nach dem Gluhen stets noch- mals mit heifsem Wasser ausgewaschen, um einen mog- lichen Gebalt an Kali zu entfernen. Nach dem Gluhen war sie durch Eisenoxyd meist rbthlich gefarbt, welches letztere nach dem AufIBsen in Cblorwasserstoffslure und Zusatz. von Ammoniak durch Amrnoniumsulfhydrat abge- scbieden wurde.

Zerlegung vermittelst concentrir fer SchwefeZ- suwe. Dieser Methode bediente ich mich in einigen Fallen, um aus der Differenz des Kieselsluregehalts, ver- glichen mit dem nach B erbaltenen, die Menge des Fluors kennen zu leroen, welches sich dabei nls Fluorkiesel verfluchtigt. Zu dem Ende wurde das feingepulverte Mi- neral in einem PlatingefiL mit SchwcfclsYure erbitzt, und nach dem Verdampfen zur Trocknc die Operation wie- derholt, um sicher zu seyn, dafs jede Spur des Fluors entfernt war. ' Die schwach gegluhte Masse i-rurde mit Chlorwasserstoffsaure befeuchtet, nach eiuiger Zeit mit Wasser iibergossen und die Kieselsaurc a u k Filtrurn ge- bracht. Ilire Priifung sowohl, als die Scheidung von Ei- senoxyd und Talkerde geschahen nach den oben aoge- fiihrten Methoden.

Besondere Versuche, den Fhorgehalt zu be- sfhrnen. Zur Bestimmung des Fluors hat W O b l e r bei Gelcgenleit seiner Untersuchung dcs Pyrochlors ) eine sehr einfache Melhode in Vorschlag gebracht, nach wel- cher das Mineralpulver (wenn es Kieselsaure enlhllt) in einem gewogenen Apparat mit Schwefelsaure bis zur Aus- lreibung des Fluorkiesels erhitzt, und aus dem Gewichts- verlust des Ganzen die Menge des Fluors berechnet wird. Icb habe dieL Verfahren auf den Chondrodit anzuwen-

C.

D.

1) D i a Annalcn, Bd. XxxXyIII S. 87,

Page 7: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

136 den versucht , jedoch , sclbst bei Wiederholung, oline giinstigen Erfolg, weil die Zersetzung erst bei einer ziern- lich hoheu, dem Siedepunkt der Scbwefelshre nahe lie- genden Temperatur vor sich geht, und dann so platzlich und beftig stattfindet, dafs etwas SchwefelsZure sich ver- fliicbtigt und in das Chlorcalciumrobr gelangt, dessen In- halt dadurch zerlegt wird.

Im Folgenden sind die Resultate von sieben Cbon- droditanalysen zusammengestellt , nlmlich :

Gelber Chondrodit aus Nordamerika, durch I. und 11.

111. Derselbe, mit Schwefelslure zerlegt. IV. Grauer Chondrodit von Pargas in Finnland, durch

kohlensaures Natron aufgeschlossen. V. Derselbe, mittelst Schwefelssure zersetzt. VI. und VII. Gelber Chondrodit von demselben Fund-

Hierbei ist zu bemerken, d a t der graue Chondro- -dit seiue Farbe einer geringen Menge Schwefelcisen ver- dankt, welche Ursache ist, dafs er bei der Bebandlung mit Chlorwasserstoffsiiure ctwns Schwefelwasserstoffgas entwickelt, wobei die Farbe sogleich wcil3 wird. Die gelben Abiinderungen hingegen enthalten, wie ciu beson- derer Versuch zeigte, nebeu Eisenosydul etwas Oxyd.

Schlnelzen n i t koblensaurem Pt’atron zerlegt.

orte, rnit kohlensaurem Natron gesclimolzen.

I. 11. Ill. IV. KieselsBure 33,06 33,97 29,07 33.19 Talkerde 55,46 56,79 55,96 5450 Eisenoxydul 3,65 3,48 420 6,75 Fluor 7,60 7,44 9,69

99,77 1 0 1 i 104,75

V. VI. VII. Kiesellure 27,46 33,lO 35,31 Talkerde 49,33 56,61 55,90 Eisenoxydul 11,99 2;35 4,66 Fluor 8,69 nicht bestimmt

100,75

Page 8: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

137 In 111. entsprechen , verglichen init 11. , 4,9 Kicsel-

In V. entsprechen , verglichen mit IV., 5,73 Kiesel-

Die letzte Analyse (VII), welche sich durch einen bbheren Kieselsauregehalt huszeichnet, wiirde mit beson- derer Riicksicht auf die genaue Bestiminung dieses Be- standtheils angestellt, von welchem kleine Mengen sich bei dem Eisenoxyd, der Talkerde und dem Fluorcalcium, wie d i e t scbon bemerkt wurde, befanden. Da in den frUheren Versuchen die Kieselsaure, welche mit dem Ei- senoxyd und der Talkerde niederfgllt, nicht besonders bestimmt wurde, so dtirften sie wobl etwas zu wenig derselben gegeben haben, und der letzte Versuch deshalb als der richtigere zu betracliteu 'seyn. Die Menge des Fluors ist jedenfalls zu grols ausgefallen, aus den schon erwabnten Griinden.

Verwandelt man, zur Construction einer Formel, das Eisenorydul, welches, wie scbon seine wechselnde Menge zeigt, auch bier isomorph mit der Talkerde ist, in das Aequivalent der letzteren , so ist der procentische Ge- balt derselben folgender :

saure einem Gchalt von 5,95 Proc. Fluor.

same 6,95 Proc. Fluor.

L I I. 111. IV. V. VI. VII. 55,46 56,79 55,96 54,50 49,32 56,61 55,30 2,15 245 2,47 3,97 7,06 1,38 2,?4

57,61 58,M 58,43 58,47 56,38 57,99 55,64 -------

Am nHchsten kommen die erbaltenen Zahlenwertbe einei Verbindung von 2 At. Kieselsaure, 1 Doypelatom Fluor, und 7 bis 8 At. Talkerde, wouach man folgende zwei Formeln berechnen kann :

Mg PI +2 Mg' Si

Page 9: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

138 odu, den Ruultatcn dex Analyse

gem& :

Kieselsiiure 37,25 37,28 Talkerde 50,06 58,40 Magnesium 5,11 Fluor 7,55 7,55

100. 103,23.

Oder :

M g M g F l t 2 Mg .'Si

KieselsYure 344 1 34,dl Tal kerde 53,90 61,59 Magnesium 4,72 Fluor 6,97 6,97

100. 102,97.

oder :

Ich bin geneigt, der ersten dieser Forineln den Vor- zug zu geben , trotz des bohen Kieselsluregebalts, Weil von Talkerde und Eisenoxydul, der Art der Beslimmung beider zufolge, cber zu vie1 als zu wenig wbalten wcr- den konnte, uud ihre coustante Menge iu allen Vcrsu- chen fur diesen Ausdruck pafst. Selbst das Maximuin (85,84 ) wiirde noch um 3 Proc. binter dem Gehalt iiacb der zweiten Formel zuruckbleiben. Vielleicbt IiiCst sich das Fehlen von Kieselsaure aus dew Entweiclien von etwas Fluorkicsel erkllren , welcbes beiin Gliihen statt- findet, und wodurch dann auch dic Meuge des Fluors bei der Bestiiomuug nicht gnnz so boch aushllt, als diefs wohl soost, dem fruher Angefubrten zufolge, der Fall seyn wiirde.

Die von S e y b e r t aufgeslellte Formel war:

MgMgF1+3Mga %. Auch sie weicbt nicht sebr von den Resultaten der Ver- sucbe ab; denn sie erfordert:

Page 10: Ueber die Zusammensetzung des Chondrodits

139 KieselsBure 36,SO 36,30 Talkerde 5488 60,37 Magnesium 3,36

4,96 Fluor 4,96

100,oo 102,13. --

Indessen ist der Fluorgehalt im Chondrodit oboe allen Zweifel grfifser wie die angefiihrten Analysen, selbst mit Rlicksicht auf die m6gIichen Fehler in der Bestim- mung dieses Elements, darthun.

Scbliefslich darf ich nicht unbemerkt lassen, dafs die von mir angenommeoc Formel MgF1-t- 2Mg3 8; schon von v. K o b e 11, jedoch in Ennangluog eigener Versu- che nur vermuthungsweise, aufgestellt worden ist ).

X. Ueber eine neue Varhtat con Arragonil; con YY: Huidinger.

D i e Arragonite aus Spanien, die vou Leogang, und die aus den bubmischen Basalttuffen sind a h Zierden von Mineraliensammlungen Iiingst bekaunt und hocbgescbiitzt. Klinlich ist eine neue Varietst dieser Species in Her- rengrund aufgefunden worden, welche ein sch6nes Sei- tenstlick zu den vorhergehenden bildet. Ich sah zuerst eine grofse Druse mit Krystallen liber zwei 2011 lang bei dem Hrn. Hofkammeryriisidenten Fursten v o n L o b - k o w i c z. Hr. Bergrath v o n K o c h in Neusohl hat seit- dem eine scbbne und hbcbst lehrreicbe Suite fiir die Mi- nerdiensammlung der K. K. Hofkammer im Mlinz- und Bergwesen, nebst einer interessanten Mitlheiluog liber das Vorkommen derselben eingesandt.

Der Arragonit von Herrengrund erscbeint grabten- 1) Dtsren Graoddge der Minaalo&, S. 230.