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March and, Zosammenseta. d. Cystic-Oxydees. Rbi eahl von Steinen ausdehnten , lieinen einzigen nngetroffen, ~velcher aus kohlensaurem Kalk bestiinde, und nur wenige, welche Spuren davon enthielten. Von dern Berliner anatomischen Cabinette wurden mir vor einiger 5eit mehrere kleine Steine dieser Art mitgetheill. Es waren 17 an der Zahl, und sie wogen zusammen 0,964 Grm. Sie hatten die Griisse eines Stecknadelkopfs bis ZII der einer Erbse, waren SUP der Oberflache etwas riithlich gePirbt nnd besassen eine ungemeine Eiirte. Das Inoere war weiss. Sie liessen sich in Busserst feine, concentrische Schichten zer- theilen, welche unter dem Mikroskope eine krystallinische Struc- tur eeigten. Das innere Ansehen der Steine und auch schon die Oberfliiche war der Perlmutter sehr abnlich ; iiberhanpt scheint eine allmahlige Ablagerung yon kohlensaurem Kalk und thierischer Materie ein solches Ansehen herbeizufiihren, was auch die Bildung der kiinsllichen Ferlmulter bestitigen miichte. Einer Snalyse zufolge bestanden die Steine aus : 96,50 kohlensaurem Kalk 8,06 phosphorsaurem Kalk 0,05 Eisenoxyd 1,bO thierischer Materie 100,oo. Mit Alkalien behandelt, wurde zwar Ammoniak entwickelt, welchcs ich jedoch der Zersetzung der thierischen Substana euschreibe, daher icb die Anwesenheit dcs Ammoniaks in Reuss's Fall in Zweifel eiehen mochte. Harnsfure kommt in diesen Steinen selten vor; und viel- leicht ist der Harn iiberbaapt in diesen FBllen frei von dieser SBure. Bei grssfressenden Thieren, deren Harn keine Harnsiure enthilt, sirid diese Steine nicht selten. Wu r a er und T r o m m 6- d o r PP fandcn solche Steine oft bei Ochsen und Pferden. LIX. IJeber die Zusammensetr,ung des Cy s tic- Oxy d es. voll R. F. M .A R C H 9 3i D.. Diese Substanz, von WO llas tun aufgefuoden und spiiter nur selten wicder angetroffen, hat ihren Namen von dem Ent- '

Ueber die Zusammensetzung des Cystic-Oxydes

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March and, Zosammenseta. d. Cystic-Oxydees. Rbi

eahl von Steinen ausdehnten , lieinen einzigen nngetroffen, ~velcher aus kohlensaurem Kalk bestiinde, und nur wenige, welche Spuren davon enthielten.

Von dern Berliner anatomischen Cabinette wurden mir vor einiger 5eit mehrere kleine Steine dieser Art mitgetheill. Es waren 17 an der Zahl, und sie wogen zusammen 0,964 Grm. Sie hatten die Griisse eines Stecknadelkopfs bis ZII der einer Erbse, waren SUP der Oberflache etwas riithlich gePirbt nnd besassen eine ungemeine Eiirte. Das Inoere war weiss. Sie liessen sich i n Busserst feine, concentrische Schichten zer- theilen, welche unter dem Mikroskope eine krystallinische Struc- tur eeigten. Das innere Ansehen der Steine und auch schon die Oberfliiche war der Perlmutter sehr abnlich ; iiberhanpt scheint eine allmahlige Ablagerung yon kohlensaurem Kalk und thierischer Materie ein solches Ansehen herbeizufiihren, was auch die Bildung der kiinsllichen Ferlmulter bestitigen miichte. Einer Snalyse zufolge bestanden die Steine aus :

96,50 kohlensaurem Kalk 8,06 phosphorsaurem Kalk 0,05 Eisenoxyd 1,bO thierischer Materie

100,oo. Mit Alkalien behandelt, wurde zwar Ammoniak entwickelt,

welchcs ich jedoch der Zersetzung der thierischen Substana euschreibe, daher icb die Anwesenheit dcs Ammoniaks in Reuss 's Fall in Zweifel eiehen mochte.

Harnsfure kommt in diesen Steinen selten vor; und viel- leicht ist der Harn iiberbaapt in diesen FBllen frei von dieser SBure. Bei grssfressenden Thieren, deren Harn keine Harnsiure enthilt, sirid diese Steine nicht selten. W u r a e r und T r o m m 6-

d o r PP fandcn solche Steine oft bei Ochsen und Pferden.

LIX. IJeber d i e Z u s a m m e n s e t r , u n g d e s

Cy s t i c - Oxy d es. voll

R. F. M .A R C H 9 3i D.. Diese Substanz, von WO l l a s tun aufgefuoden und spiiter

nur selten wicder angetroffen, hat ihren Namen von dem Ent- '

362 Marc hand, Zusammensets. d. Cystic-Usydes.

decker derselben erhalten, weil er glaubte, sie sel der Blast. eigenthiimlich und ihr Vorkommen an diesen Ort gebundeii. > In rcc t fand sie spider in den Nieren wieder; daher schon RUS diesem Grnade dieser Name verworfeen zu werden ver- dient , abgesehen davon, dass er falscbe Vorstellungen erweckt,

P r o n t war lange Zeit der Einzige, wetcher diesen KIir- per der Analyse unterwad; L a s s a i g n e , welcher so ganz andere nesultate als jener geschickte Annlytilter erhielt, muss not hwendiger Weise eine ganz verschiedene Substanz unter den Hiinden gehabt haben. Die Annlyse des englischen Chc- mikers ergab :

Gcfnnden. Berechnet. 3 At. Kohlenstoff 30,oo 29,87 i At. Stickstoff 11,67 11,86

4 At. Saucrstoff 53,33 53,15 6 At. Wasserstoff 5,OO 5,i2

100,00 100,oo. Ich will das Resultat des Hrn. L a s s a i g n e nnfiihreri.

utn zu beweisen, dass es nnmiiglich derselbe Kiirper gewesw sein Irann, dem er diesen il'amen beigelegt hat:

Kohlenstoff 36,2 Slickstoff 340 Wasserstoff 12,s Sauerstoff 17,O

1 ou,o. Will man nus diesem Resultat cine Formel berechuea, 33

d m m t am besten damit:

Diesc giebt niimlich : C, Xs H,S 0,.

C, = 36,48 N5 = 35,20 H,, = 12,dO 0, = 15,98

100,oo. I

Die Abweichnng im Stickstoffgehrlt ist gross, doch nicbl zu gross, um nicht einer nngenauen Methode zageschrieben werden zu diirfen. Ich bin indessen weit entfernt, dieser For- me1 den geringsten Werth beilegen zii wollen.

Herr T h D u 1 ow aus Christiania hat sieh vor einiger Zeit mit dur Aualyse dicser lnerkwiirdigen Substaaz beschfidigt, und

Narchand, Ziisammensetz. d. Cystic-Oxydes. 253

dio Angabe des Hrn. B a u d r i m o n t , dass Bchwefel darin enthalten sei, bestatigt $2). Zugleich fiihrt er an, dass Hr. P el o u z e die Resultate erhalten habe, welche P r o u t an- fiihrt.

Die Analysen des Hrn. T h a nlo w, sngestellt im Laboralo- riuln des Hrn. L i e big, Piihrten zu der Formel:

Gefund. P r o n t. P e lonze , GC 458,610 = 30,31 30,Ol 29,87 2R 177,040 = 11,70 1 1 , O O 11,86

1 ? 8 71,877 = 4,91 8 , l O 5,12 40 400,000 = 26,47 28,35 83,15 2s 402,330 = 26,58 25,5i 00,oo

l512,S57 = 100:OO 100,OO 100,oo. 2

Welches die rationelle Formel fiir diesen Kiirper sei, Iiann man in diesem Augenblick natiirlich nicht entscheiden.

Ais lnir vor einiger Zeit von dem Berliner. anatomischen Cabinette Barnsteine zu einem gewisseo lrwecke mitgetheilt trurden , von denen auch die kohlensauren Kalksteine genom- men worden waren, die ich so eben beschrieben habe, iibersah ioh eiii klcines Fragment eines Steines, welcher mir durch Hrn. T h n u I o m's Ahhandlung wieder in's Gediichtniss zuriickgernfen wurde. EY mar eine gelbliche, harte, zerreibliche, krystalli- riische Masse, welche schwerer als Wasser und darin voll- liornmen unliislich war. Ich vermuthete darin Blasenoxyd und fand meine Vermuthung vollkommen bestatigt. Leider war die Menge des Korpers so unbedeutend, dass sie Iiaum zu weni- gen Versuchen ausreichte, jeaoch hoffe ich den Rest des Steins kiinftighin aufzufinden und dsnn meine Untersuchung weiter ausdehneu zu kiinnen.

Die ganze Menge des Steines betrug 0,496 Grrn. Er wurde in heisser Ammoniskfliissiglieit aufgelust , wobei 0,004 Grm. zuriicliblieben, filtrirt uiid unter der Luftpumpe iiber Schwe- felsiiure nbgedompft. Nachdem die Substanz in zarten, weissen Bliittehen angeschossen war, wurde sie zerrieben und noch I d Tage unter der Luftpumpe uber Schwefelsiiure gelassen, urn jede Spur von Ammoniak zu entrernen. Darnnf wurdeu 0,230 Gru. durch Xijnigswasscr oxydirt und die gebildcte Schwefel- Giirr! dnreh Chlorbaryum gefiillt. Es worden dahei 0#26 Grm-

"3 bpnpien 6er Piiarmacie Dd.. KSVII, W. 197'

schmei'e~saurer Baryt erhalten. Dless entspricht 2.555 o/u Bcbw-efel. Diess ist soiiderbare'r Weise genau so vie1 nIs Ilr. T h a u I o w erhalten hatte.

Da dcr Rest des Steines zu gering war, urn einen ent- scheidenden Versuch damit anstellen zu kiinnen , so vermandte ich denselben zu einer Sticlrstoffbestimmung.

0,24 Grm. der Substanz wurden d a m verwendet, eine Menge, welche zu gering ist, urn ein Resultat zu geben, nuf melches man irgend eine theoretische Ansicht stiitzen liiinnte. Es wurden 22,s C.C. Stickstoff bei 00 und 0,76 M.B. erhnlten. Diess ergieht eine Menge von 11,83 yo Stickstoff. Lei- tlcr stand mir kein Material mehr zii Gebote, den Wasserstoff- und Kohlenstoffgehalt der Substanx zu bestimmen. Diese beiden Versuche reicten iibrigens hin , die Identitiit meitier Substaiia und der von Hrn. T h a u l o w uiitersuchten zu beweisen.

Sollte ich so glucklich sein, den Rest des Steines aufzo- linden, so merde ich, wie gesagt, mich bemuhen, noch fer- nercn Aufschluss iiber diese sonderbare Verbindung zu erhalten.

LS. iMillcl, u m C h o k o l n d e , d i e m i t S f u r k e Z L H ~

flIcAl v e i * f d l s c h t ist, s u erkeizneiz. (Jou?*n. de Chintie d d . l'. IV, p . 467.)

Mit Unreclit haben einige Personen nngenommen , dass die Vcrf;ilschung der im Handcl vorkommenden Chokolade mit GLiirke durch Retlgentien nicbt erknnnt werden liiinnte ; sie ,slutaten sich dorauf, was Hr. D u I li, Prop. zu Kijnigsberg, gesagt lint, niimlich dass 100 Theile Cacao 10,91 Theile Amidon enthiclten 3:); durch den Versach des Hrn. D e l c h e r , Apo- theker zu Castillon, 1st sber erwiesen, dass der Cacao kei- lien smylumartigen Stoff enthiilt.

Eine Commission R U S der Mitle des ConseiZ de salubrili xu Paris hat dnriiber Versuehe clogestellt, aus deuen sich er- giebt, dass das leichleste Miltel, urn zu enldeckeo, ob die