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Über ein inrakranielles Teratom bei einem Hühnerküken

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Page 1: Über ein inrakranielles Teratom bei einem Hühnerküken

Zeitschrift fiir Krebsforsehung, Bd. 62, S. 540--547 (1958)

Aus der Forschungsstation fi~r Gefltigelkrankheiten des Tierphysiologischen Institutes der Universitat Bonn (Direktor: Prof. Dr. E. Sc~)I~A~r

lJber ein intrakranielles Teratom bei einem Hiihnerkiiken Von

W. GROTH

Mit 3 Text~bbildungen

(Eingegangen am 14. Juli 1958)

Man f indet Tera tome bevorzugt in den Keimdrfisen, abet auch im

Mediast inum, in der Bauehh6hle, am Raehendaeh oder in der Kreuzbein-

gegend (CoHI~S 1950). L i te ra tu rangaben yon frfiheren Beriehten fiber

Tera tome bei H~uss~ugetieren sind in den VerSffentl iehungen yon

SCHULZE (1952) sowie yon SCI~LAAF und KI~O~BEt~GEI~ (1957) gesammelt .

Beim Ge/li~gel wurden Teratome bisher nur in den Gonaden und in der B~uch- hOhle gefunden (HOOGLANn 1929; F~LD~A~ U. OLSO~ 1952; KAST 1955). Trider- mische Teratome, d.h. solehe, deren B~uelemente sieh aus allen 3 Keimbl~ttern ~bleiten, sind beim Huhn ~u~erst selten. In HOOGLA~I)s Material wurden unter 1707 seziei~en Hiihnern 176real Geseh~ilste gefunden; dabei war ein Ter~tom. N~ch kritischer Sichtung der Literatur und vor allem naeh Aussch~ltung der Leukosef~Llle aus friiheren Gesehwulststatistiken blieben in den ausftihrlichen Erhe- bungen yon KAST (1955) nur 586 Hiihnergesehwi]lste fibrig. Diese Zahl entspraeh einer durch schnittliehen Tunlorh~ufigkeit yon 2,4=% bei 65 891 Htihnersektionen. KAST ermittelte 25 beim Huhn besehriebene Teratome, yon denen 11 frei in der LeibeshShle, 8 im 0var und 6 in den Hoden lokalisiert w~ren. Hiervon waren als Tridermome n~r zwei der LeibeshShlentumoren, zwei der Eierstoeksgesehwtilste so- ~vde a.lle 6 Hodenteratome anzuspreehen, w~hrend die restliehen ,,Teratome" bider- miseher t-Ierkunft w~ren. Unter den 586 yon K~_s~ zusammengestellten Hfihner- gesehwflsten lagen nur vier im Zentralnervensystem.

Von intrakraniellen Teratomen bei Tieren liegen bisher nur 5 Beschreibungen vor, yon denen vier yon humanmedizinischen Neurologen stammen. G~O~ (1936) wies auf die geringe Zahl yon vier bis zum Jahre 1936 publizierten Teratomen gegenfiber den bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt beob~ehteten 101 innerhalb des Hirnseh~idels gelegenen Neubildungen bei Tieren hin. MARGULIES (1901) stellte bei einem Meersehweinehen als Zufallsbefund ein Teratom in der Hypophysengegend fest. Die Gesehwulst bestand im wesentliehen aus einer groi3en Cyste mit zah!reichen Ausbuchtungen. Das Epithe] der Cyste glich in den versehiedenen Absehnitten dem der Trachea, des Oesophagus und dem der Pylorus- und Funduszone des Magens. Ferner enthielt der Tumor Bindegewebe, Dr[isen, glatte und quergestreifte 54[uskula- tur sowie Knorpel. K~I~STI~ und HA~z~m~sv.~ (1958) weisen darauf bin, dal3 bier offenbar Derivate yon nut 2 Keimbl~Lttern vorl~gen und es sieh nicht um ein eehtes Teratom gehandel~ h~t, sondern um eine wahrseheinlich yon der Seesselsehen Tasehe ~usgehende dysgenetische Gesehwulst (ira Silme yon Bi3clz~EI~ 1956). Bei einem Kaninehen, das kliniseh keine kr~nkhaften Symptome gezeigt hatte, sah S~zI~A (1908) im Bereieh des Tuber cinereum und der Gyri pirifomes ein Ter~tom, das sieh nach oral bis zum Bulbus olfactorius erstreekte und caudal an

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Ein intrakranielles Teratom bei einem Hi~hnerkSken 541

den IN'n. oeulomotorii endete. Die Neubildung bestand sus mehreren yon einer Kapsel nmgebenen Cysten, Knochen und ektodermglen Bestandteilen und war eng mit der Pia verbundem LcTz (1910) beriehtete fiber ein im hinteren Brilckenteil gelegenes Teratom bei einem Meerschweiuchen. Der Tumor war linsengroB und setzte sich aus Geweben yore ~ufieren, mittleren und wahrscheinHch auch yore inneren Keimblatt zusammen. JOEST (1911) fand ein hi~hnereigrol~es Teratom im Kleinhimbereieh bei einem Jungrind. Ein direkter ~bergang yon der Gesehwnlst zur Gehirnsubstanz war nieht naehweisbar, doeh wa.r es zur Druekatrophie des Kleinhirns gekommen. Die Neubfldung enthielt ein rudimenthres Auge, Trgnen- driisen, quergestreifte Muskulatur, tIaut mit Haaren, Talg- und SchweiBdriisen, Fett- und Bindegewebe. Sehlie~lieh haben K]~1aSTI~G und HA~M]~RSEN (1958) einen weiteren Fall bearbeitet. Sie besehreiben eine tridermische Misehgesehwulst aus dem Bereiehe des mediobasalen Stirnhirns bei einem Kaninehen. In dem Tumor waren neurales Gewebe~ eine zahnanlage, seromukSse Drfisen, Bindegewebe, g]~tte Muskulatur, Knorpel und epithelausgekleidete Cysten, z.T. mit Becherzellen und Flimmerbesatz, zu erkenneu.

Die beim Menschen bisher besehriebenen in t rakranie l len Teratome sind bei ttE~SCHE~ (1955) u n d Zi~LC~ (1956) zusammengeste]lt .

E in Fal l eines in t rakranie l len Teratoms beim H u h n wurde meines Wissens bisher n ieh t publiziert . Deshalb soll hier fiber ein solehes Tr idermom berichtet werden, das sieh an der Basis des Meteneephalon eines Hfihnerk~ikens gebildet hat te .

Eigene Bsobachtungen Ein 4 Wochen altes Hiihnerkiiken zeigte seit einigen Tagen Gleiohgewiehts-

stSrungen, (tie sieh in unkoordiniertem Gang und in unphysiologischer Verdrehung des Kopfes gul~erten, ghnlich wie man es des 5fteren bei mit der Newcastle-Krank- heir behafteten Tieren beobaehten kann. Bis dahin hatte das Kiiken sieh normal verh~lten nnd zeigte such einen seinem Alter entspreehenden Entwieklungsznstand.

Bei der nach der TStung des Tieres durchgefiihrten Selstion ergibt sich an den KSrperhShlenorganen kein krankhafter Befund. Naeh ErS~fnung der Schgdelkapsel wird beim KerauslSsen des Gehirnes caudal yon der in GrSl]e und Form normalen Hypophyse im Basalbereieh der Briieke ein lest mit dem Gehirn verbundenes rundliches, etwa erbsengrol~es Gebilde siehtbar, das zur harten Hirnhaut keine Verbindung hat. Die Oberflgehe des Knotens, die yon der Leptomeninx tiberzogen ist, weist eine Reihe yon Ehldellungen und VorwSlbungen auf und hat eine 5rtlich weehselnde Konsistenz, die teils als fluktuierend, teils als weich, derb und hart zu bezeichnen ist; die Farbe wechselt yon graugelb bis dunkelrot. Der Tumor liegt median. Im histologischen Bfld lgl~t die Neubildung eine gewisse Regelmgl~igkeit und Symmetrie im Bau erkennen. In zentralen Partien hat sie maximale ovale Querschnitte yon 7,3• 7,5 ram. Bauelemente sind folgende Gewebe: 1. AbkSmm- tinge des Elstoderms: Cysten mit einem drei-bis fiinfschichtigen Plattenepithel, das naeh innen zu Keratin gebildet hut. 2. Ablsgmrnlinge des Mesoderms: Mesenehym~les, unausgereiftes, z.T. ausgereiftes Bindegewebe, by,liner Knorpel, Knochen, z.T. mit blutbildendem ~ark, Fettgewebe, glatte und quergestreifte ~uskulatur, BlutgefgBe, lymphatisches Gewebe. 3. AblsSmmlinge des Entoderms: Grol~e Cysten mit einem einschichtigen, z.T. fl~chen, z.T. kubischen oder zylindrisehen Epithel, Ggnge mit bindegewebiger, glatte Muskelfasern und 8ehleimdriisen enthaltender Wand und zylindrischem Flimmerepithel, dem in wechselnder l~[enge Beeherzellen eingelagert sind; Thymus und ein epithelkSrperchenghnlicher Zellkomplex. An der

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Grenze zwisehen Teratom und Gehirnsubstanz liegt meist ein diinner Streifen Bindegewebe (kollagene mad argentaffine Fasern) oder Fettgewebe, z.T. aber ist keine scharfe Trennung vorh~nden.

Den grSflten t~aum nehmen in din" Gesohwnlst die cystenartigen Hohlriiume ein. Sie sind mit einem flaohen endothelartigen :Belag ausgekleidet, den eine diin~e Lage kollagener Fasern umgibt. Die grSBte Cyste hal basolateral eine enghalsige

Abb. 1. Erbsengrol]es Teratom an der Gehirnbasis in tier Briiekeuregion eines 4 Woehen alten Hiihnerktikens. a GroGhirnhemisphgren; b Chiasma optieum; c Hypophysenstiel,

d Sehhfige]; e Teratom (zur Seite geklappt); / Medulla oblongata

Auss~ckung, in der das einsehichfige Epithel in mehrsehichtiges Pl~ttenepithel t~bergeht, das nach dem Zentrum zu kerutinartige geschichtete Massen gebildet hat. Im tlandgebiet der Cystenlumina finder man Jn geringer Menge einen flockig bis netzartig angeord~eten Inhalf, der bei der tIE-F~trbung blal]rosa, bei der Azan- fgrbung blgulieh und bei der Mueicarminf~zbung rot tingiert isf.

Neben den Cysten fallen auf den Tumorquerschniften hanpfsgchlieh die Knorpelbestandteile ins Auge. !nsgesamf treten 8 Knorpelanschnitte in Erscheinung, die abet z.T. zusammenh~ngen. Es sind alle Stadien der Umwandlung yon Mes- enchym in Knorl0el, der Bildung eines primordialen Markraumes, der Knorpelver- kalkung, der Absonderung yon Knoehengrundsubstanz mif enchondraler Ver-

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knSeherung und der Entstehung des blutbildenden Knochenm~rks zu beobachten. Die w~lzenfSrmigen Knorpelstiicke liegen kreisfSrmig um die Cysten herum in Fett- und ~[esenchymgewebe eingebettet. Im c~udalen Geschwulstbereich trit~ aueh ein Sttiek ausgereiften Knoehens mit blutbildendem ~[ark auf. Anch in dem grS~ten Knorpelstiick ist in diesem Abschnitt d~s Zentrum des verknScherten

Abb. 2. Querschnitt dutch das Teratom in vertikaler Richtung. a Thymusartig aufgebautes lymphatisches Gewebe; b luftrShren~hnlicher Gang mit Zylinderepithel; Beeherzellen nnd

Schleimdriisen; e Knorpel; d ;[s e Epidermoid-Cyste; ] endothelausgekleidete Cysten; g hieteneephalon: h ~. Hirnka.mmer

epiphysenartigen PoIsttickes mit einem blutbildenden ~[urk ausgefiill~. Eine periehondrale VerknScherung ist an keinem Knorpelsttick festzustellen.

Zwei ira Querschnitt ovale Kandile sind yon einer dicken bindegewebigsn Wsnd eingeschlossen, die glgt~8 l~uskuIatur und Schleimdrfisen enth~lt. Im Epithel sind in weohselnder ~enge ]~eeherzellen zu beobachten, die stellenweise gegeniiber den norma.len Zylinderepithelien ~iberwiegen. Der Inh~lt der Gange is~ schw~eh eosino- phil, schw~ch blau bei Az~nf~rbung und reagiert positiv bei Muciearminf~rbung. Subepithelial tiegen kleine Lymphoeytenherde. Die Epithelzellen sind z.T. mit Flimmerh~sren besetzt. Bei diesen G~ngen kSnnte es sieh mSglicherweise umder LuftrShre entspreehende Bildungen handeln.

Zwischen den zentral gelegenen Komplex der cystischen Hohlr~tume und die periphere Zone mit Fettgewebe, ]VIesenchym, Knorpel- und Knochenstiicken schiebt sich eine diinne Bindegewebszone mit fortgeschrittener Faserbildung ein,

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544 W. GRoT~:

In dieser treten verschiedentlich kleine langgestreckte Cysten mit einem mehr- schiehtigen Plattenepithel auf, die mit konzentrisch geschichteten ceratinartigen Massen gefiillt sind (Epidermoidcysten). In diesem Bereich trffft man aueh mehrfach unrege]m~ig verlaufende diinne Biindel Ske]etmuskulatur an.

Im rostralen Tumorabsehnitt liegt zwisehen den dort noch kleinen dorsalen Cystenquersehnitten ein etwa rechteckiger Komp]ex yon lymphatischem Gewebe. Es besteht aus einem Grundnetz, in das diehtliegend reife Lymphocyten eingelagert

Abb. 3. Thymusartig aufgebautes Iymphatisches Gewebe (a) und epithelk6rperchen~ihnlicher Zenkomplex (b); c Hassalsches K6rperchen

sind. Innerhalb des lymphatischen Gewebes, das yon zahlreiehen Septen aus kollagenen und retieul/iren Fasern durchzogen ist, sind kleinherdige Zelldegenera- tionen zu beobaehten, die grol~e •hnliohkeit mit den Hassalschen K6rperchen haben. Ieh halte diesen Gewebskomplex fiir Thymusgewebe. Eine Trennung in Mark- und Rindenschicht ist noch nieht eingetreten.

Im oberen seitlichen Segment des dorsalen Thymuskomplexes liegt ein 240 • 300 # groBer Herd aus epitheloiden Zellen mit bl~ischenfSrmigen Kernen. Dieses Zellkonglomerat gleieht dem avi~iren Epithel]~Srperchen.

In dem bindegewebigen Stroma der Geschwulst finder man in m~l~iger Menge diinnwandige, vielfaeh nur aus einem Endothelrohr bestehende B]utgef~Se.

Auf Grund des histologischen Befundes ist also die Geschwulst als echtes Tera tom (Tridermom) anzusehen. Die Lokalisat ion an der Ponsbasis entspr icht der des yon LVTZ beim Meerschweinchen beob- achteten Teratoms. Obwohl Zeichen eines bSsartigen Wachs tums fehlen,

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sondern offenbar ein rein expansives Wachstum vorgelegen hat, muBte das Teratom infolge seiner Lage zum baldigen Tode des Tieres fiihren. Der l~ichtung des geringsten Widerstandes folgend komprimierte die Geseh~mlst, wie auf den Quersehnitten deutlich siehtbar ist, den Boden der 4. ttirnkammer, der daraufhin atrophierte.

Der Bau des Teratoms ist verh~ltnism~tBig gut geordnet. Die Gewebe zeigen einen unterschiedlichen, im allgemeinen aber einen fortgeschritte- hen Ausreifungszustand. So sind in der Gruppe der Grundsubstanz- gewebe ~lle Stadien vom Mesenehym bis zum reifen Bindegewebe, yore Zellknorpel bis znm hyalinen Knorpel und sehlieBlich bis zum aus- gereiften Knochen mit blutbildendem Mark vertreten. Die dem Ekto- derm entstammenden Epidermoideysten lassen an keiner Stelle eine Differenzierung yon Hautanhangsorganen erkennen. Auffgllig sind die mehrfaeh anzutreffenden Variationen in der Epithelausldeidung inner- hsJb ein und derselben Cyste. So gehen einmal ein endothelartiger Belag und ein anderes Mal ein zylindrisehes Epithel in ein mehrschiehtiges Plattenepithe] fiber. Aueh in den histologischen Prs yon KE~- ST~G und HA~ME~SEN, die ieh, dank dem Entgegenkommen der beiden Autoren, durchsehen konnte, sind Epithelmetaplasien yon hochpris- matischem, zweireihigem Epithel fiber kubisehes in ein einsehiehtiges flaehes Epithel zu beobaehten. - - Die Thymusdrfise entsprieht in ihrem Differenzierungsgrad etwa einem Bebrfitungsalter yon 10 Tagen. Auf ein elfti~giges Entwieklungsalter kSnnte, wenn man die Systematik yon ttAAttDICK (1941) zugrunde legt, aueh der Ausbildungsgrad der knorpeli- gen bzw. knSehernen Bestandteile festgelegt werden.

Ausgangspunkt des Teratoms ist naeh BffCHNEn (1956) eine omni- potente Zelle, und zwar ffir die in den Gonaden ]okalisierten Miseh- geschwiilste die Eizelle bzw: das Spermiogonium, die in einem der Parthenogenese ~hnliehen V0rgang einen neuen unvo]lst~tndigen Embryo bllden. Auf ~hnliche Art erkls Bt~CgNE~ auch die Ausbildung yon anBerhalb der Gonaden gelegenen Teratomen: Die Keimzellen werden in der Kopfanlage des EmbryOs vorgebildet und wandern, wie DAXT- SCHAXOFF (1941) zeigte, naeh Entvdcklung des primitiven Blutgefs systems yon ihrer Ursprungsstelle aus beiderseits unter das CSlomepithel. So k6nnen sieh, besonders aueh im Kopfgebiet, in verschiedenen KSrper- abschnitten einzelne verirrte Urgesehlechtszellen halten, die dann eben- falls eine solche dreikeimbl~ttrige Gesehwulst zu bilden verm6gen.

Zusammen/assung Es wird fiber ein innerhalb der Sch~delh6hle an der Basis der Brficke

gelegenes erbsengroBes tridermisches Teratom bei einem 4 Wochen alten,

Z. Krebsforsch. Bd. 62 37

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546 W. G~o~:

wegen zent ra lnervSser StSrungen ge tS te ten t t i ihne rk t iken ber iehte t , das folgende Gewebe en th ie l t :

1. E/ctodermale Epide rmoidcys ten . 2. AbkSmml inge des mittleren K e i m b l a t t e s : Mesenchymales , unausgereif tes , z .T. ausgereif tes Binde- gewebe, Zel lknorpel und hya l ine r Knorpe l , Knochen , z .T . m i t blut- b i ldendem Mark, Fe t tgewcbe , g la t te und quergestreif te Muskula tur , df innwandige Blutgef~l~e, lympha t i sehes Gewebe. 3. Entodermate Be- s t and te i l e : Grol3e Cysten mi t e inschicht igem flaehen, kub ischen oder zyl indr isehe~ Ep i the l ; Ggnge mi t bindegewebiger , g la t te Muskelfasern, Schleimdrfisen und L y m p h o e y t e n h e r d c h e n en tha l t ende r W a n d und zy l indr i schem Fl immerep i thc l , in dem in weehselnder Menge Bccherzel len e ingelager t waren ; T h y m u s und ein epi the lkSrperehen~hnl ieher Zell- komplex .

l~berg~nge yon Zyl inderep i the l und f lachem endo the la r t igen Belag in mehrsehicht iges Pla t~enepi thel waren in dan Cysten stellenweise zu beobaehten . Knorpc lb i ldung aus M e s e n c h y m u n d K n o c h e n b i l d u n g i n F o r m yon enehondra le r VerknScherung konn ten in Ser ienschni t ten verfolgt

werden.

Summary

A n in t r ac ran i a l t r i d e r m a l t e r a t o m a in a 4 weeks old fowl is

descr ibed .

Li tera tur ]3AKER, S. L. : Transplantation of a teratomatous ovarian tumor of the fowl.

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des Tierphysiologisehen Ins t i tu ts der Universit~it

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