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146 Rose: Ueber ein newes wihrend diamagnetisdie oder docli iiur sclirvacli magnetische Rlineralien in diescr Grundmasse als ahgesonderte Theile - in Gestalt von Gingen, Triirnern, Mandeln , R'ier.cn u. s. w. - vorkommen. Als Belege filr diese Thatsache fdirt D ele s s e linter anderen folgende an. Serpentin der Voyesen. Accessorisclic Gemengtheile der Grundmasse : Granat , Clironieisen , hlagneteisenstcin , Schwefd- kies. Gang- und triimerarkig aunretcnde i\.lincralien : eiller Scr- penlin, Chrysotil, Kalkspath, Nemalit, Brucit, Dolomit. ~Vmrlelporpliyr con Oberstein. Accessorisclie Gcincng- tlieile cler Grundmasse : Magneteisenslein , Titaneiscn , Schwel'el- kies , Spatheisenstein. Gang- und trilmcrartig , besonders aber in blandeln auflretende Nineralien : Iialkspath , Delessit und Zeolithe. 'Ireruckietlene Basalfc. Accessoriscllc Gemenglheile der Grundmasse: Olivin , zuaeilen IIornblende , IJagneteisenstein. In Gestalt von Mandeln auftretencl : verschiedeiie Zeolithe, Iialk- spatb, zuweilen Sphlrosiderit. Aiif ihnliclie Verhillnisse wcist D e I e s s e hin bei den Do- leriten, hlelaphyren, dem Trapp, den Laven u. s. w. XXVI. Ueber ein neues Zwillingsgesetz beim Quarz. Von G. Bore. (Ber. d. Bed. had.] Zwillingskrystalle sind beim Quarz eine sehr gewilhnliche Eischeinung, aber sie sind gewilhnlich von der Art, dass die Jndividuen dtts Zwillings parallele Hauptachsen haben. Zwillings- krystalle mit gegeneinander geneigten Bauptachsen sind auch vorgekommen, liatten sich aber hisher nur lusserst selten ge- funden. Man kannte eigentlich bisher nur ein einziges Exem- plar der Art, das Herr Weiss in den Schrifien der Aca-

Ueber ein neues Zwillingsgesetz beim Quarz

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Page 1: Ueber ein neues Zwillingsgesetz beim Quarz

146 Rose : U e b e r e i n newes

wihrend diamagnetisdie oder docli iiur sclirvacli magnetische Rlineralien in diescr Grundmasse als ahgesonderte Theile - in Gestalt von Gingen, Triirnern, Mandeln , R'ier.cn u. s. w. - vorkommen. Als Belege filr diese Thatsache fdirt D e l e s s e linter anderen folgende an.

Serpentin der Voyesen. Accessorisclic Gemengtheile der Grundmasse : Granat , Clironieisen , hlagneteisenstcin , Schwefd- kies. Gang- und triimerarkig aunretcnde i\.lincralien : eiller Scr- penlin, Chrysotil, Kalkspath, Nemalit, Brucit, Dolomit.

~Vmrlelporpliyr con Oberstein. Accessorisclie Gcincng- tlieile cler Grundmasse : Magneteisenslein , Titaneiscn , Schwel'el- kies , Spatheisenstein. Gang- und trilmcrartig , besonders aber in blandeln auflretende Nineralien : Iialkspath , Delessit und Zeolithe.

'Ireruckietlene Basalfc. Accessoriscllc Gemenglheile der Grundmasse: Olivin , zuaeilen IIornblende , IJagneteisenstein. In Gestalt von Mandeln auftretencl : verschiedeiie Zeolithe, Iialk- spatb, zuweilen Sphlrosiderit.

Aiif ihnliclie Verhillnisse wcist D e I e s s e hin bei den Do- leriten, hlelaphyren, dem Trapp, den Laven u. s. w.

XXVI. Ueber ein neues Zwillingsgesetz

beim Quarz. Von

G. Bore. (Ber. d. Bed. h a d . ]

Zwillingskrystalle sind beim Quarz eine sehr gewilhnliche Eischeinung, aber sie sind gewilhnlich von der Art, dass die Jndividuen dtts Zwillings parallele Hauptachsen haben. Zwillings- krystalle mit gegeneinander geneigten Bauptachsen sind auch vorgekommen, liatten sich aber hisher nur lusserst selten ge- funden. Man kannte eigentlich bisher nur ein einziges Exem- plar der Art, das Herr W e i s s i n den Schrifien der Aca-

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Z w i 1 l i n gs gesc t z b e i m Q uarz. 147

demie*) beschrieben hat, und unter Clem Rergkiystall vom Dau- phini: vorgel~ornnien war. Die Zwillingsebene war hier cine hb- stumpfimgsfliiclie des gew6linlichen IIciagondocleca~ders, und die Achsen dcr beiden Iodividuen w r e n demnach, wenn man die RIessungen von I( u 1) f f e r ziim Grundc legt, unter eincin Winkel von 8 5 O 33', d. i. den1 doppcltcn Neigungswinliel der Enllkaiite gegen die IIauptacIrsc gencigt. niescr Zwillingslirystall war Hi*n. \V e i s s nur zur hnsiclit mitgellicilt, die IGnigliclie Snmnilung besitxt kcinc Zivillingslirys~alIe ilcr Art, uncl cs ist dcm Verf. nicht bcliannt , dass sic nocli vou andcrcn Ihobschtern aufgc- funden vv$rcn. Dcslomelir war cr iiI~err;isclit, auf einer un- sclicinbarcn Quarzdruse von liciclienstcin iu Sclilcsien cine g r ~ s - sere Menge von Zwillingsltrys~allen zu iinilcii , dercn Iiidividucn alle mit gencigten Ilauptacliscn vcrbundcn sind, wcnn aucli nacli eincni andcrcn Gesetzc, als llilcli d m von IIerrn W e i s s be- scliricbcucn.

Die Zwillingsebenc ist niiinlicli cine II;i~1~~t~ti011il1oiItlcl.1I;;cli~ ; die lirystallc sind abcr niclit init tlirscr, sonilern Init ciner dar- auf S C I ~ I ~ ~ C C I I ~ C I I Fliiche verbunden , r i n d tlic lirystallgr~ppc he- stelrt auch nicht aus 2, sundern aus 4 Inc1i\idiien, indcm an cinen mittlercn Krystall 3 Individuen so angewaclisen sind, dass eine EIauptrhoinbo~derfliicIie von jedem der letztercn' mit eincr der drei HauptrhomhoGderfliichen des mittleren Iirystalls i n glei- cher Ebene liegt. Der Winltel der Achscn zweier Krystalle ge- geneinander ist dernnach der doppelte Complementswinkel der Neigung der F l b h e n zur Achse. Nimmt man letzteren, nach den Messungen von K u p f f e r zu 380 13' an, so betriigt die Neigung der Achsen zweier Krystalle 1030 34'. Denselben Winkel machen auch die zwei Seitenfliiclien der Prismen, worauf die gemein- schaftlichen HhomboEderfllchen aufgesetzt sind, wlhrend die be- naclibarten Seitenalchen einen einspringenden Winlcel von 1 1 5 O 14' rnachen. Die Fiichen des Hauptrtiombogders sind bedeu- tend grtisser als die des Gegenrhombogders, ebenso sind die Seitenflichen , worauf die Flichen des HauptrhomboEders auf- gesetzt sind, und ihre abwechselnden gr3sser als die andern,

*) Vom Jahre 1829 S. 31, und daraus imAustnge Poggendorf f ' s Annalen Bd. 27, S, 698.

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148 Rose: Ueher d e n A p a t l t .

daher das Prisina das Ansehen eines dreiseitigen Prisinas n i t abgestumpften Seitenkanten hat. Rhomben- und Trapezfliclicn sind niclit zu sehcn.

Die bescliriebenen Qoarzxwillinge finden sich , nnch dcm Stiiclte cler IiBnigl. Sarnmlung zti urtlieilen , auf kleinen Quarz- gsngen in dem Rcicheustciner Serpentin , der init lileinen Iiry- stallen von Arsenilieisen erfiillt is&. Der QUWZ ist fL bis 3 Li- nien hoch auf den Saalbindern der Ginge rechtninklig aufge- wachsen, und KO die Gsngc sich erweitern und in cler M i l k Drusen bilden, nuskrystallisirt. In diesen Drtisen belinden sich nun die heschriebenen Quarzawillinge, die aiif dem seitliclicn Quarz aufsitzen. Sie sind clicker und undurchsiciitiger als die daruritcr sitzenden Qnarzkrystalle, die ziemlicli durchsichtig sind. Nchcn diesen Zwillingskrystallcn befinden sich nuch noch eiirige Kalkspathkrystalle in dcin ersten st umpferen llhombocder.

XXVHI. Ueber die chcmische Zusamrneiisetzuiig

cles Apatits. Von

4. Rose. (Bcr. d. Bed. Academic.)

l3ei den von dem Verf. im Jalire 1827 angestellten Ana- lysen cles Apatits,) hatte derselbe nur die darin enthaltene Balk- erde und dns Chlor quantitativ hestimmt, die Phosphordure und das Fliior aber nach der von W U h l e r fGr das Griinbleierz a d - gestelltcn Formel lerechnet , indem diese Formel aiich flir den Apntit gelten musste, da der Verf. sich (lurch die JIessung der W’in!iel iiberzeugt hntte, dass heide isomorph wsren, in Folge welclicr Beobachtung er eben das Chlor in den Apatitcn auf- suchte und auffand, ausserdem aber auch noch stets etwas Fluor, als Ersatz von einem T!ieile des Chlors. Da nun 2 clamals

”) Poggendorff ’s Annalen B. 9, S. 185.