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466 Bericht: Spezie]le analytisehe Methoden. 1 Std mit IqaOH bei pH 9--10 geriihrt nnd dann ausgewaschen his die Reaktion fast neutral ist. ~aeh dem Abfiltrieren wird an der Luft getrocknet.) Naehdem der Ansatz 10 rain geschiittelt wurde, wird yore Amberlit dekantiert, ohne dab etwas yon dem Austauseher und dem daran adsorbierten Streptomycin verloren geht. Mit derselben Vorsieh$ wird 4real mit destilliertem Wasser gewasehen. Man gibt 15 ml 2%ige Sehwefels~ure zu, sehiittelt 10 rain, filtriert sorgfaltig, w~scht aus und fiillt auf 50 ml auf, naehdem man auf p~ 6--9 (Phenolphtalein) abgestumpft hat. In diesem ]~luat I wird das ~r bestimmt, welches der Summe Streptomycin und Mannosidostreptomyein in der Probe entspricht. Um die Mannose bestimmen zu kSnnen, werden 35 ml des Eluats I wieder mit 1,5 g Amberlit behandelt, das dann wieder, wie oben besehrieben, mit 15 ml Schwefels~ure eluiert wird. Hiervon werden 10 ml auf PH 6--9 gebracht und 5 ml yon diesem Eluat II werden mit 10 m~ 0,2%iger Anthronl5sung in 95%iger Sehwefels~ure unter Riihren versetzt. Naeh 15 rain kann im Nephelometer die Absorption bei 650 m# gegen einen Leerwert. gemessen werden. Zur Bestimmung des Maltols verdfinnt man 5 ml yon Eluat I auf 8 nil, gibt 0,4 ml 2,5 n iNaOH-LSsung zu und erhitzt 3 rain ira Wasserbad. Naeh dem Abkfihlen gibt man 0,4 ml 5%ige FerriammonsulfatlSsung in 5 n Sehwefel- s~ure zn, fiillt auf 10 ml auf und bestimmt die Extinktion bei 540 m/~. Die Ablesung erfolg$ aus einer Eichkurve, die mit reinstem Streptomycin angelegt wurde. In gleicher Weise wird aueh das Maltol in Eluat II bestimmt. Da das Molekulargewicht der beiden Streptomyeinarten versehieden ist, geben sie nieht denselben Maltol- wert. 1 mg Manosidostreptomyein entsprieht nur 782 Einheiten naeh dem Maltol- test, oder 240 Einheiten mikrobiologisch bestimmt. Daher ist der Maltolwert yon 782 -- 240 Mannosidostreptomyein 240 --2,26faeh grSBer als der mikrobiologisehe Test. Unter Berfieksiehtigung dieser Zahlenverh~iltnisse erreehnet sich der Prozent- gehalt an Mannosidostreptomyein naeh der l%rmei 743 mg Mannose/ml 180 " 240 Prozent Mannosidostreptomycin ~ 743 100 M e - 2,26 (rag Mannose/ml, ~- 240) M 2 = Maltol/ml im Eluat II. Da die zweite Behandlung mit Amberlit nicht quantitativ ist, muB hierfiir noch ein Korrekturfaktor eingesetzt werden. Es ist X-- M1 1 + 2,26(% B) M 1 = Maltoleinheiten/ml des Originalansatzes, %B = Prozent Mannosidostreptomyein in der Probe, X = Chemischer Wert im VerhMtnis zum biologischen Test. ~-~INSB:ERG. ~ber eine ehemisehe Sehnellbestimmungsmethode des Gesam~enieillins in Industriekulturen beriehtet H. P~Au, G. ]=~AGElW~I~Nund E. SAL~s 1. Penicillin wird in Gegenwart yon Ammoniumsulfat mit Methyl~thylketon in saurem Milieu extrahier~ und im Extrakt jodometrisch naeh ALICINO 2 bestimmt. l~eagenzien: 1. verdiinnte Phosphors~nre- 100ml Phosphors~ure (85%) mit Wasser auf 1000 ml auffiillen, 2. n ~Natronlauge mit Kaliumehlorid ges~ttigt: in 1 Aml. pharmac, fran~. 8, 100 (1950). Soc. fran~, de P6nieilline RousseLSofrapen, Paris. ALICI~O, J. F., Anal3~tic. Chemistry 18, 619 (1946).

Über eine chemische Schnellbestimmungsmethode des Gesamtpenicillins in Industriekulturen

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466 Bericht: Spezie]le analytisehe Methoden.

1 Std mit IqaOH bei pH 9--10 geriihrt nnd dann ausgewaschen his die Reaktion fast neutral ist. ~aeh dem Abfiltrieren wird an der Luft getrocknet.) Naehdem der Ansatz 10 rain geschiittelt wurde, wird yore Amberlit dekantiert, ohne dab etwas yon dem Austauseher und dem daran adsorbierten Streptomycin verloren geht. Mit derselben Vorsieh$ wird 4real mit destilliertem Wasser gewasehen. Man gibt 15 ml 2%ige Sehwefels~ure zu, sehiittelt 10 rain, filtriert sorgfaltig, w~scht aus und fiillt auf 50 ml auf, naehdem man auf p~ 6--9 (Phenolphtalein) abgestumpft hat. In diesem ]~luat I wird das ~r bestimmt, welches der Summe Streptomycin und Mannosidostreptomyein in der Probe entspricht. Um die Mannose bestimmen zu kSnnen, werden 35 ml des Eluats I wieder mit 1,5 g Amberlit behandelt, das dann wieder, wie oben besehrieben, mit 15 ml Schwefels~ure eluiert wird. Hiervon werden 10 ml auf PH 6--9 gebracht und 5 ml yon diesem Eluat I I werden mit 10 m~ 0,2%iger Anthronl5sung in 95%iger Sehwefels~ure unter Riihren versetzt. Naeh 15 rain kann im Nephelometer die Absorption bei 650 m# gegen einen Leerwert. gemessen werden. Zur Bestimmung des Maltols verdfinnt man 5 ml yon Eluat I auf 8 nil, gibt 0,4 ml 2,5 n iNaOH-LSsung zu und erhitzt 3 rain ira Wasserbad. Naeh dem Abkfihlen gibt man 0,4 ml 5%ige FerriammonsulfatlSsung in 5 n Sehwefel- s~ure zn, fiillt auf 10 ml auf und bestimmt die Extinktion bei 540 m/~. Die Ablesung erfolg$ aus einer Eichkurve, die mit reinstem Streptomycin angelegt wurde. In gleicher Weise wird aueh das Maltol in Eluat I I bestimmt. Da das Molekulargewicht der beiden Streptomyeinarten versehieden ist, geben sie nieht denselben Maltol- wert. 1 mg Manosidostreptomyein entsprieht nur 782 Einheiten naeh dem Maltol- test, oder 240 Einheiten mikrobiologisch bestimmt. Daher ist der Maltolwert yon

782 - - 240 Mannosidostreptomyein 240 - -2 ,26faeh grSBer als der mikrobiologisehe

Test. Unter Berfieksiehtigung dieser Zahlenverh~iltnisse erreehnet sich der Prozent- gehalt an Mannosidostreptomyein naeh der l%rmei

743 mg Mannose/ml 180 " 240

Prozent Mannosidostreptomycin ~ 743 �9 100 M e - 2,26 (rag Mannose/ml, ~ - 240)

M 2 = Maltol/ml im Eluat I I .

Da die zweite Behandlung mit Amberlit nicht quantitativ ist, muB hierfiir noch ein Korrekturfaktor eingesetzt werden. Es ist

X - - M1 1 + 2,26(% B)

M 1 = Maltoleinheiten/ml des Originalansatzes, % B = Prozent Mannosidostreptomyein in der Probe, X = Chemischer Wert im VerhMtnis zum biologischen Test.

~-~INSB:ERG.

~ber eine ehemisehe Sehnellbestimmungsmethode des Gesam~enieil l ins in Industriekulturen beriehtet H. P ~ A u , G. ]=~AGElW~I~N und E. SAL~s 1. Penicillin wird in Gegenwart yon Ammoniumsulfat mit Methyl~thylketon in saurem Milieu extrahier~ und im Ext rak t jodometrisch naeh ALICINO 2 bestimmt.

l~eagenzien: 1. verdiinnte Phosphors~nre- 100ml Phosphors~ure (85%) mit Wasser auf 1000 ml auffiillen, 2. n ~Natronlauge mit Kaliumehlorid ges~ttigt: in

1 Aml. pharmac, fran~. 8, 100 (1950). Soc. fran~, de P6nieilline RousseLSofrapen, Paris.

ALICI~O, J . F., Anal3~tic. Chemistry 18, 619 (1946).

3. Auf Pharmazie bezfig]iche. 467

1 1 n ~Natronlauge lost man heifl 300 g KC1, l~il]t abkiihlen und den Chloridiiber schu~ auskristallisieren. 3. Mischindieator: 0,50 g Bromkresolgriin, 0,10 g Methyl- orange, 200 ml Wasser, n ~Natronlauge q. s. zum LSsen. Methode: In einem ERL~Z~EY~-Kolben mischt man 250 ml (125 ml) filtrierter Kulturfliissigkeit mit einem Gehalt yon etwa 50 Einheiten/ml mit genau 50 ml redest. Methyl/~thylketon, fiigt unter Eiskiihlung nach und nach verdiinnr Phosphors/iure his zu PH 4 (Glas- elektrode) zu, lSst in dem Gemisch 150 g feinpulverisiertes Ammoniumsulfat, bringt den pH-Wert mit re td . Phosphors~ure wieder auf3,5--4, gibt alles in einen Seheide- triehter, schiittelt gut dureh und I/~B~ absetzen. Man l~I~t die w/~Brige Phase ab und gie~t den ketonischen Ex~rakt dutch ein Wattefilter (bei Emulsionsbildung trennt man dureh Zentrffugieren). 15 (oder 20) ml des Extraktes sehiittelt man in einem 50 ml-Scheidetriehter mit dem gleiehen Volumen mit Kalinmchlorid ges~t- t igter n ~qatronlauge, wiederholt dies 2real, ]/i~t nach genau 10 min die w~Brige alkalische Flfissigkeit ab, n immt davon zwei Proben zu je 5 ml, verdiinnt naeh genau 5 rain (Gesamtzeit 15 rain) mit 40 ml Wasser und s/~uert mit n Salzs/~ure auf PE 4~4 ,2 an (Farbumsehlag Griin-Gelb des Misehindieators).

Zu jeder Probe gibt man 3- -5 ml 0,1 n JodiSsung und titrier~ nach genau 15 rain den Jodiiberschul] mit 0,1 n Natriumthiosuffat-LSsung (Feinbiirette) gegen St/irkelSsung zuriiek, l~tir zwei Blindversuehe legt man je 5 ml Methyl~thylketon- extrakt vor, verdiinnt mit 50 ml Wasser, fiigt die gleiehe Menge 0,1 n JodiSsung wie im Hauptversueh zu und titrierb so]ort mit 0,1 n ThiosulfatlSsung zuriick. (Die Blindversuche miissen sehnell durchgefiihrt werden, um der Hydrolyse des Penicillins zu begegnen, das als freie Saure vorliegt.) Ist Ig die Anzahl ml 0,1 n Thiosulfat-LSsung des Blindversuches und n die des Hauptversuches, so ist (N ~ n) X 6434 die Zahl der Einheiten Penicillin (als Penicillin G) in der Probe yon 5 ml Methyl~thylketonextrakt. Da 5 ml Extrakt 25 ml Kulturfliissigkeit entspreehen,

ist der Tite~ ( ~ - - n ) • 6,434 Einheiten Penicillin G. 25

Die gefundenen Wer~e s~immen mit bak~eriologisehen Ti~ern gut iiberein.

Ausnahmsweise in der Kulturflfissigkeit vorhandene organisehe S~uren entfernt man, indem man 250 ml Fliissigkeit bei pH 2,5 (dureh Zugabe yon 25%iger Phos- phors/~ure einges~ellt) dreimal mit Petrol~ther (Kp. 35--75 ~ im Eisschrank extra- hiert und naeh Entfernung der stiirenden S/~uren wieder mit 0,1 n l~atronlauge auf la~ 4 bringS, dann wie oben verf~hrt. W. HEx~(~.

Eine titrimetrisehe ~k[ethode zur Schnellbestimmung der Penicillinase haben H. P ~ A u , I. PmLIPr~ und D. BEIqOIST 1 entwickelt, deren ])urchfiihrung nur 1 ~ Std benStigt, um den fermentativen Abbau des Penicil]ins zu beobachten.

.Methode: Man verdiinnt in Phoslahatpuf[erlSsung (PhosphatpufferlSsung PH 7: 30 ml einer LSsung yon 27,2 g wasserfreiem Monokaliumphosphat in 1O00 ml Wasser gemischt mi t 70 ml einer Liisung yon 34,8 g wasserfreiem Dikaliumphosphat in 1000 ml Wasser) die zu bestimmende Penicil]inase so, dab 1 ml etwa 100O Einheiten enth~lt. Man ver~eflt in Reagensgl~ser 0,02, 0,04, 0,06, 0,68, 0,10, 0,12, 0,15 ml Penicillinase]Ssung (bei unbekann~em Gehalt zun~chst.~(Testverdiinnungen) und fiigt je 10 ml gepufferte Benzyl-Penicillin-L~isung zu ~je 1000 I. E./ml). Zur Kon- trolle mischt man noeh zweimal 0,15 ml Penieillinase-Liisung mit 10 ml Puffer- LSsung, ferner 4 Gli~ser mit je 0,15 ml konzen~rier~er Penioillinase-LSsung zum vollst/~ndigen Abbau, sowie 4 Glfiser mit reiner Penicillin-LSsung. Man setzt in ein Wasserbad yon 37 ~ unterbricht nach 60 rain die Reaktion durch Zugabe yon je 1 ml

1 Ann. pharmac, fran~. 9, 419 (1951). Soc. fran~, de P~nieilline Roussel-Sofrapen, Paris-Romainville.

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