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139 KieselsBure 36,SO 36,30 Talkerde 5488 60,37 Magnesium 3,36
4,96 Fluor 4,96
100,oo 102,13. --
Indessen ist der Fluorgehalt im Chondrodit oboe allen Zweifel grfifser wie die angefiihrten Analysen, selbst mit Rlicksicht auf die m6gIichen Fehler in der Bestim- mung dieses Elements, darthun.
Scbliefslich darf ich nicht unbemerkt lassen, dafs die von mir angenommeoc Formel MgF1-t- 2Mg3 8; schon von v. K o b e 11, jedoch in Ennangluog eigener Versu- che nur vermuthungsweise, aufgestellt worden ist ).
X. Ueber eine neue Varhtat con Arragonil; con YY: Huidinger.
D i e Arragonite aus Spanien, die vou Leogang, und die aus den bubmischen Basalttuffen sind a h Zierden von Mineraliensammlungen Iiingst bekaunt und hocbgescbiitzt. Klinlich ist eine neue Varietst dieser Species in Her- rengrund aufgefunden worden, welche ein sch6nes Sei- tenstlick zu den vorhergehenden bildet. Ich sah zuerst eine grofse Druse mit Krystallen liber zwei 2011 lang bei dem Hrn. Hofkammeryriisidenten Fursten v o n L o b - k o w i c z. Hr. Bergrath v o n K o c h in Neusohl hat seit- dem eine scbbne und hbcbst lehrreicbe Suite fiir die Mi- nerdiensammlung der K. K. Hofkammer im Mlinz- und Bergwesen, nebst einer interessanten Mitlheiluog liber das Vorkommen derselben eingesandt.
Der Arragonit von Herrengrund erscbeint grabten- 1) Dtsren Graoddge der Minaalo&, S. 230.
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theils in Zwilliiigskrystalleu. Die gewbhnlichste Form der Individuen ist dic in Fig. 4 Taf. I dargestellte. Bei den Zwillingeu ist die Zusaminensetzungsaiicbe immer den FIachen des Prisma’s von 116O 16’ parallel, die Indivi- duen sind jedoch uber diese Zusammensetzungsnacben binaus fortgesetzt, so dafs Durcliwachsungen entstehen. Die Fig. 5 Taf. I zeigt die horizontale Projection eincr zusammengesetzten Varietiit. Die eiiizelnen , oft tafel- iiirmigen Individuen zeigen auch wohl noch andere, je- doch stets kleine Fl~icheii, die bcreits s~nimtlich an an- deren Varictiiten der Species heobachtet worden sind ‘). Die Krystalle sind auf kiirnigem Kalkstein aufgewachscn. Manche davon sind durchaus graulichweifs. Die schiiu- sten Varietsten sind aber die, welche auf eincr pracht- vollen scliwefelgelben Unterlage aufzusitzen scheinen. Dicse gclbe FZrbung licgt jcdoch in den Krystallcn selbst; manclie ,griifsere Krjstalle umschliefscn gleiclisam einen kleinen Krystall mit gelber 0berfl:icbe in parallelcr Stel- lung. Die FBrbung liegt als eiu hiichst feioes l’ulvcr auf der Oberfliiclie dieser frfher gebildetcn Krystallc, und erscheint in durchfalleiidem Liclite mit der comple- mcntaren Farbe rbthlichviolet.
Nach Hrn. v o n Koch’s giiligcn Mittheilnngcn wur- den die Krystalle in Herrengrund wrilirend des verflos- scnen Sornmcrs auf dem Antoakiufel eutdcckt, als das- selbe zur Erforschuiig der Hangendkluft fortgetrieben worden war. Irn November 1839 wurde klares, trink- bares Wasser von 8” bis 9 O Temperatur erscbroten, wel- ches bis zum Februar 1840 in einem Strome von eiuein halben Zoll Stlirke ablief. Im Jiili wurde die gegen- wlrtige, viertehalb Klafter lange Druse angefahren, doch schliefst man aus dcr Massc des ablaufciiden Wassers noch auf mehrere, besonders da diese Druse noch meb-
1) A- I(=) , P(P), (?-l)’(n) und ( P ) l ( r ) . Ilolis, Leicht- fafsliche Anfaagsgriindc, von X. M. Zippe. S. 89.
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rere Seitenaffnungen wahrnehmen l5kt. Bergath v o n K o c h zahlte deren nicht weniger als neun. Sie wer- den im Verlauf der bergmannischen Arbeiten alle aufge- schlossen werden , und versprechen fiir die Mineralicn sammlungen eine reiche Ausbeute.
Der Gang, auf welcbein die Druse sicb fand, fillt unter 30° bis 40° nach Ost, die Gestcinschichten nacb West, in einem Gesteine, welches bisher immcr fiir Grau- wacke gebalten worden ist, eine Ansicht, gegen welche jedoch in neuster Zeit viele Einwlirfe erhoben wnnrden.
Mit den Arragooitkrystallen kommen in derselben Druse aucb die merkwiirdigen Pseudomorphosen von Kalk- spath nach Arragonit vor, und zwar nach von Koch’s Beobachtungen fiuden sie sich stcls in den oberen Thei- len der Druseu, wHhrend die unteren Gegenden den hr- ragonit enthalten , dessen Krystalle jedoch auch bereits zum Theil von einer Seite zerfressen und auf der an- dern mit mikroskopischen Kalksyathkrystallcn besetzt sind, so d a t eine Suite jedes Zwischenglicd der Pseudomor- phose, zwischen Arragonit und Kalkspath dantellt. Die Austheilung dieser verschiedenen Varictrtcn in der Drusc darf unbezweifelt fiir eirien Bewcis der Abkiiblung von oben, wenn ja einer nothwendig ware, angeselien wer- den. Doch sitzen die Arragonite auf kiirnigem Kalkstein auf. Dieser iniifs daher wohl bci noch hiiherer Tempe- ratur als sie selbst gebildet seyn, da man doch mit gro, Ler Wahrscheinlichkeit cine stetig glcichartige Verlindc- rung annebmen kann.
Dcr Cblestin, dieses Nebenproduct der Zerst6rung des Arragonits, fand sich auf dem Antonlaufel nocli uicht; doch ist sein Vorkominen auf dem Herrengrundcr Gang, und zwar auf detn Ciilestiiiliiufel und deui Hiittenschlag, diesem ganz iihnlicli.