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306 Rose: Neue Verbiudilng des hfiohsteii suchen. Zu dieseni Ende wurden bekannte Mengen yon Ammo- niaksalzen mit den verschicilensten Salzen , Kalisalze ausgenom- men, gelost iind durch Pliospliorniolybdinsiiure gefiillt. Nacli achtstfindigem Stclienlassen wiirde dcr Niederschlag auk' einem gewogenen Filtrum filtrirt, und da reines Wasscr milcliiclit durch- Iiuft, mit verdfinntcr Chlorwasserstollh~iiro ausgewaschen und bei 120° getrocknet. Das Alumoniaksalz wurde nun aus der Mengc desselbeti iiach dcr Anuahmc berechnet , (lass er 6,767 1 ' . C. Aminoniurnoxyd cnlhaltc. 0l)gleicli die Vereuctie ziemlicli genaue iiesultatc liel'erteii, so bctlirrlen dicselben einer vie1 i~i11- figeren Wiederholung, als es niir his jetit miglich war, um mit Sicherlieit fiber dic Anwendbarlieit tlcr ncueii JIethode in der cluantitativen Analyse urtlieilen zu li3nnen. XLIl Ueber eine neue Verbindung des hochsten Schwefelchloricls mit der Schwefelsiiure. VOll I€. Booe. (Ber. d. Red. Akadennie.) Vor lingerer Zeit stellte icli die Verbindung S G I ~ - ~ ~ ~ durch Behandlung von Chlorschwefel mit wasserfreicr Schwefel- siure dar, und lcurze Zeit tlarauf glilckte es Regn aul t , das Schwefelchlorid S€13 in einetn andern Verhiltnisse, mit 2 Ato- men Schwefelszure , zu verbinden. R egn a u 1 t sah die von ihm erhallene Verbindung, wie mit .ihm die meisten Chemiker, als eine Schwefelsiiure an, in welclter ein Drittel des Sauerstoffs durch Chlor ersetzt ist , eine Voistelluugsart , welche auch auf die Verbindungen dcr Chromslure und anderer metallischer SHuren mit deli ihnen entsyrechend zusammengesetzten Chlo- riden, die in der Zusammensetzung dem schwefelsauren Sahwe- felchlorid analog siud, nusgedehnt wordea war. Ich hatte sclion friiher darauf aufmerksam gemacht, dass das hdchste Schwefelchlorid , S81, , sich auch in mehr als in zwei Verhdtnissen mit SchwefelsHure verbiude , und dass diese

Ueber eine Neue Verbindung des höchsten Schwefelchlorids mit der Schwefelsäure

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306 Rose: N e u e V e r b i u d i l n g d e s hfiohsteii

suchen. Zu dieseni Ende wurden bekannte Mengen yon Ammo- niaksalzen mit den verschicilensten Salzen , Kalisalze ausgenom- men, gelost iind durch Pliospliorniolybdinsiiure gefiillt. Nacli achtstfindigem Stclienlassen wiirde dcr Niederschlag auk' einem gewogenen Filtrum filtrirt, und da reines Wasscr milcliiclit durch- Iiuft, mit verdfinntcr Chlorwasserstollh~iiro ausgewaschen und bei 120° getrocknet. Das Alumoniaksalz wurde nun aus der Mengc desselbeti iiach dcr Anuahmc berechnet , (lass er 6,767 1'. C. Aminoniurnoxyd cnlhaltc. 0l)gleicli die Vereuctie ziemlicli genaue iiesultatc liel'erteii, so bctlirrlen dicselben einer vie1 i ~ i 1 1 -

figeren Wiederholung, als es niir his jetit miglich war, um mit Sicherlieit fiber dic Anwendbarlieit tlcr ncueii JIethode in der cluantitativen Analyse urtlieilen zu li3nnen.

XLIl Ueber eine neue Verbindung des hochsten Schwefelchloricls mit der Schwefelsiiure.

V O l l

I€. Booe.

(Ber. d . Red. Akadennie.)

Vor lingerer Zeit stellte icli die Verbindung S G I ~ - ~ ~ ~ durch Behandlung von Chlorschwefel mit wasserfreicr Schwefel- s iure dar , und lcurze Zeit tlarauf glilckte es R e g n a u l t , das Schwefelchlorid S€13 in einetn andern Verhiltnisse, mit 2 Ato- men Schwefelszure , zu verbinden. R e g n a u 1 t sah die von ihm erhallene Verbindung, wie mit .ihm die meisten Chemiker, als eine Schwefelsiiure an, in welclter ein Drittel des Sauerstoffs durch Chlor ersetzt ist , eine Voistelluugsart , welche auch auf die Verbindungen dcr Chromslure und anderer metallischer SHuren mit deli ihnen entsyrechend zusammengesetzten Chlo- riden, die in der Zusammensetzung dem schwefelsauren Sahwe- felchlorid analog siud, nusgedehnt wordea war.

Ich hatte sclion friiher darauf aufmerksam gemacht, dass das hdchste Schwefelchlorid , S81, , sich auch in mehr als in zwei Verhdtnissen mit SchwefelsHure verbiude , und dass diese

S c h w e f e 1 c hl o r 1 d s mi t d e r S c h we f e Is Bn r e. 307

Verbindungen in den krystallisirten Producten enthalten sind, welche bei der Destillation der Auflhung eines Uebermaasses von wasserfreier Schwefelszure in Chlorschwefel erhalteii werden, dass es aber sehr schwer sei , dieselben von iiberschlissiger Schwefelsiure iind von dem schwefelsauren Schwefelchlorid s €13

+ 5 S zu trennen. Als ich einst Chlorschwefel init Chlorgas mijglichst iiber-

siXtigt hatte, liess ich denselben einen grossen Ueberschuss von wasserfreier Schwefelsiure ahsorhiren , so dass endlich aus der Auflijsong ein Tlieil der S iure krystnllinisch sicli abschied. Die Flasche wurde darauf sogleich luftdiclil verschiossen. Nacli ei- niger Zeit hatte sich auch der fliissige Theil voltstindig in glin- zeude Krystalle von weisser Farhe und yon Seidenglanz verwan- delt, welclie sich selbst wihrend der heissen Sommermonate mehrere Jalire hindurch unverindert erhielten.

Die Flasclie war 17 Jahrc hindurch aulbewalirt worden. Durch die Linge der Zeit hatte sich a m Bodeii derselben eins geringe Menge von einer fllissigen RIutterlauge gehildet, aber von dem glisernen Stiipscl, durch den die Flasche verschlossen war, bis fast auf den Boden derselhen, war dieselbe mit strahl- firmigen Hrystallen angcfiillt, se lche im dussern Ansehen Aehn- lichkeit mit den ~rystallisationen einiger Arteii von Zeolith, na- mentlich mit der des Mesotyps hatten. Beim Oeffnen d w Flasche rauchte die Verbiodung so stark wie wasserfreie Schwefelsiure, und explodirte wie diese auf Wasser geworfen ; die AuflBsung enthielt SchwelblsSure und ChlorwnsserstoffssSure. Die Analgse ergab, dass sie au3 32 Atomen Ychwefel, .5 (Doppei-) Atomen Chlor und 90 Atomen Sauerstoff besteht, und dass also ihre Zu- sammensetzung durch die Formel S€13 + 30g ausgedriickt werden kann.

Wir kennen also bis jetzt folgende 3 Verbindungen des hcchsten Schwefelchlorids mit der Schwefelslure :

IS SG~,+- 2g 2) S€l,+ 5's" 3) Se13 + 303.

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