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HENNIG : (~ber einige ~nderungen der Phosphataseaktivitat des Knoehens. 105 die S. A. -Wirkung nicht. Ebenso verhielt sich l~arkotin in der Sittigungs- konzentration (etwa 5 mg% bei pH 8). Als Stoffwechselgift wurde auch das Chinin untersucht, das eine schwache l~inderung des 0~-Verbrauchs mit 40 rag% ergab, welche sich zu der Wirkung yon Irgafen addierte. Auch dieser Befund fiigt sich in den Rahmen unserer Vorstellungen, da KLEINSORG und LO]~SER kfirzlich fiber eine gesteigerte Giftigkeit yon Chinin durch gleichzeitige Vcrabfolgung yon S.A. (Sulfapyridin) berichteten. Unsere Befunde stfitzen also die Vermutung, dal] der gesteigerten Toxizitat yon Papaverin, Dolantin, Novocain und Chinin am Ganztier dutch Kombination mit S. A. eine Addition der hemmenden Wirkungen dieser Stoffe auf die Gewebsatmung zugrunde liegt. Damit soll die MSglichkeit nicht geleugnet sein, da[~ auch spczifische Wirkungen der in Betracht kommenden Pharmaka eine, Bedeutung haben k6nnen. Diese kSnnte z. B. ffir die yon KLEINSORG und LOESER mitgeteilte Toxi- zitatssteigerung yon Cardiazol dureh S. A. zutreffen. Andererseits ist es nicht ohne Interesse, dai~ auch Cardiazol, wie wir feststellen konnten, eine hemmende Wirkung auf die Gewebsatmung hat. Dislcussion. SOEIIRII~G: Die vom Vortragenden auf Novocain bezogene Giftig- keitssteigerung der Sulfonamide besonders im alka]isehen Milieu ist deshalb sehwer verstindiich, weft Novocain unter diesen Bedingungen sehr schnell hydrolysiert wird. Antwort von VOI~MA~'N: Die atmungshemmende Wirkung des Novoeains war nach etwa 15--20 rain beendet~. W. I[ENNI(~ (Marburg/Lahn): Uber einige ~[nderungen der Phosphatase- aktivitiit des Knochens bei experimenteller Rachitis. In einer Reihe yon Untersuchungen haben sich Verfasser und W. THEOPOLD mit der Wirkung einer komplexen Kalkzitronensiure auf die experimcntelle und die menschliche Rachitis befal3t. Diese Kalzium- verbindung zeigt unter gewissen Bedingungen prophylaktische und therapeutische Wirk.ungen, die der des Vitamins D entsprechen. Fiir die experimentellen Versuche wurden junge Ratten mit rachitogener Kost nach STEE~BOCK-BLAcK (C& : ]:) ~ 5:1) zum Teil rachitisch gemacht, zum Teil durch Zulagen yon Vitamin D bzw. Kalkzitronensiure zu dieser Dii~t die Rachitis verhtitet. Ein Vergleich der Wirkungen yon Vitamin D und Kalkzitronensiure auf die alkalische Knochenphosphatase ergab bei der histochemischen Darstellung nach GoMolcI keinen und bei der chemischen Bestimmung nach JE~ER und KAY keinen nennenswerten Unterschied. Beim Ver- such, beide ~ethoden zueinander in Beziehung zu bringen, wurde bei der, der histochemischen Fi~rbung vorausgehenden, Entkalkung beob-

Über einige Änderungen der Phosphataseaktivität des Knochens bei experimenteller Rachitis

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HENNIG : (~ber einige ~nderungen der Phosphataseaktivitat des Knoehens. 105

die S. A. -Wirkung nicht. Ebenso verhielt sich l~arkotin in der Sit t igungs- konzentration (etwa 5 m g % bei pH 8).

Als Stoffwechselgift wurde auch das Chinin untersucht, das eine schwache l~inderung des 0~-Verbrauchs mit 40 rag% ergab, welche sich zu der Wirkung yon Irgafen addierte. Auch dieser Befund fiigt sich in den Rahmen unserer Vorstellungen, da KLEINSORG und LO]~SER kfirzlich fiber eine gesteigerte Giftigkeit yon Chinin durch gleichzeitige Vcrabfolgung yon S.A. (Sulfapyridin) berichteten.

Unsere Befunde stfitzen also die Vermutung, dal] der gesteigerten Toxizitat yon Papaverin, Dolantin, Novocain und Chinin am Ganztier dutch Kombinat ion mit S. A. eine Addition der hemmenden Wirkungen dieser Stoffe auf die Gewebsatmung zugrunde liegt. Damit soll die MSglichkeit nicht geleugnet sein, da[~ auch spczifische Wirkungen der in Betracht kommenden Pharmaka eine, Bedeutung haben k6nnen. Diese kSnnte z. B. ffir die yon KLEINSORG und LOESER mitgeteilte Toxi- zitatssteigerung yon Cardiazol dureh S. A. zutreffen. Andererseits ist es nicht ohne Interesse, dai~ auch Cardiazol, wie wir feststellen konnten, eine hemmende Wirkung auf die Gewebsatmung hat.

Dislcussion. SOEIIRII~G: Die vom Vortragenden auf Novocain bezogene Giftig- keitssteigerung der Sulfonamide besonders im alka]isehen Milieu ist deshalb sehwer verstindiich, weft Novocain unter diesen Bedingungen sehr schnell hydrolysiert wird.

Antwort von VOI~MA~'N: Die atmungshemmende Wirkung des Novoeains war nach etwa 15--20 rain beendet~.

W. I[ENNI(~ (Marburg/Lahn): Uber einige ~[nderungen der Phosphatase- aktivitiit des Knochens bei experimenteller Rachitis.

In einer Reihe yon Untersuchungen haben sich Verfasser und W. THEOPOLD mit der Wirkung einer komplexen Kalkzi t ronensiure auf die experimcntelle und die menschliche Rachitis befal3t. Diese Kalzium- verbindung zeigt unter gewissen Bedingungen prophylaktische und therapeutische Wirk.ungen, die der des Vitamins D entsprechen. Fiir die experimentellen Versuche wurden junge Rat ten mit rachitogener Kost nach STEE~BOCK-BLAcK (C& : ]:) ~ 5:1) zum Teil rachitisch gemacht, zum Teil durch Zulagen yon Vitamin D bzw. Kalkzi tronensiure zu dieser Dii~t die Rachitis verhtitet.

Ein Vergleich der Wirkungen yon Vitamin D und Kalkzi t ronensiure auf die alkalische Knochenphosphatase ergab bei der histochemischen Darstellung nach GoMolcI keinen und bei der chemischen Best immung nach J E ~ E R und KAY keinen nennenswerten Unterschied. Beim Ver- such, beide ~e thoden zueinander in Beziehung zu bringen, wurde bei der, der histochemischen Fi~rbung vorausgehenden, Entkalkung beob-

106 W. SCHMII) :

achtet, daI3 nach abgeschlossener Entkalkung in: Zitratpuffer (PH 4,5) eine Abnahme der Phosphataseaktivit~t erfolgte. Eine F~rbung nach GoMo1~I beim - - schneller entkalkten - - rachitischen Knochen war trotz seiner anfangs wesentlich h6heren Phosphataseaktivi t~t schon nach 7 Tagen nicht mehr m6glich, als noch Knochen yon normal ern~hrten und yon mit Vitamin D bzw. Kalkzitronens~ure behandelten Tieren vo|le Aktivit/~t zeigten. Eine Herausl6sung konnte ausgeschlossen werden : aus Verreibungen der Femuri yon Tieren der verschiedenen Gruppen mit destilliertem Wasser (1:50) - - in dem die alkalische Knochen- phosphat~,se relativ gut 16slich ist - - nahm zwar die Phosphatase- aktivit~it in den t~glich gewechselten L6sungen ab, blieb aber fiber 12 Tage ihrer jeweiligen Anfangsaktivit4t proportional, in der Reihen- folge: rachitisch ~ normal ~ Vitamin D ~ Kalkzitronens~ure. Am 7. Tag war das Verh~ltnis rachi t i sch:Vi tamin D bzw. Kalkzitronen- s~ture : : 3:1, w~hrend es im Zitratpuffer etwa 0:10 war.

Diese Ergebnisse deuten auf Beziehungen zwisehen Mineralgeha, lt des Knochens und seiner Fermentaktivit / i t hin. Die an einer grS~eren Anzahl Tieren (je 20--25 yon etwa 70 g Gewicht) der verschiedenen Kostgruppen vorgenommenen Untersuchungen yon je einem Femur auf seinen Mineralgehalt und dem entsprechenden anderen auf (lie Fermentaktiviti~t ergibt als Durchschnittswerte:

Normaltier 15,0% Ca. 7,1% P 60 BOoh~SSY-Einh./g Knoehenphosphatase

Raehitisch . . . . 12~8<~o Ca 6,5°,~) P 118 BE/g Vitamin D . . . . 23,0~o Ca 14,5% P 34 BE/g Kalkzitronens~ture. 16,6°,~) Ca 10,5~o P 23,5 BE/g

Die Phosphataseaktiviti~t ist also dem Gehalt des Knochens an Ca und P umgekehrt proportional.

Das Verhalten des Fermentes bei der Entkalkung gibt nun folgendes Bild: durch den Zitratpuffer wird die Phosphatase solange nicht ver- ~ndert, als noch Kalzium im Knochen oder dessen Verreibungen vor- handen ist, d a n n abet sinkt ihre Aktivi tgt rasch ab, beim rachitischen sehneller als beim gesunden Knochen. Diese Inaktivierung des Fer- mentes ist, wie Versuche ergaben, nicht ohne weiteres reversibel, und beruht mSglicherweise auf einer gerausl6sung des ~agnesiumanteils aus der yon Roche festgestellten ~[agnesium-Proteidbindung durch Komplex- bildung mit dem Zitratpuffer, nachdem alles Kalzium entfernt ist.

W. SCrimP (Tiibingen): Gewebsalteration und Gewebsstoffwechsel an der Froschhaut.

Zur weiteren K1/~rung der bei gewebsschgdigenden Einwirkungen eintretenden primgren Reaktionen wurden an demselben Objekt die