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2854 624. Morite Traabe: Ueber das Verhalten von Platin oder Palladium gegen Kohlenoxyd oder Wasserstoff bei Gegenwart von Sauerstoff und Wesser. (Eingegangen am 28. November.) [Vorlhfige Mittlieilung.] Xicht bloss wasserstofflialtiges , sondern auch wasserstofffreies Palladium oxydirt Koh len o x y d bei Gegenwnrt ron Wasser und Saiierstofl' zii Kohlensiiiire. Hi er \lei en t s t e h t a u cli Was s ers to ff- h y p e r ox yd. Schiittelt man feriier l'latin in Form von Blech oder Draht mit Wasserstoff, Luft und Wasser, so rntsteht sofort reichlich Wasser- st,off hy peroxyd. Ich hoffe, diirch fortgesetzte Versuche die Ursache dieser merk- wiirdigen Bildiing des \I;asserstoffhypcroxyds und daniit wohl auch die Theorit: der bisher rathselhaften katalytischen Wirkiingen des Pla- tins iind Palladiums zii errnitteln. Platin verhalt sich ebenso. Hreslaii, den 23. November 1885. 526. F. Beilstein und E. Wiegand: Ueber einige athenache Oele. (Eingegangrii am 30. Novemher.) Die zii den nachfolgendeii Versnclieii rerwendete~~ Oele waren von der riilimlichst bekannten Firma 11:. Sachssc iind Co. ill Leipzig bezogen. 1. Er ec thi d i s-0 el. Hesteht fast nur aub Terpeiieri ((:10H&. Aus dem unter 200° sirdenden Antheile konnte durch mehrfaches Fraktionireii, zuletzt iiber Natrium ein bei 175O siedendes Terpen, C10H16, isolirt werden. Specifisches Gewicht = 0.8380 bei 18.5. Absorbirt 1 Molekul Salz- &ire, ohne eine krystallisirte Verbindung abzuscheiden. Oberhalb 200° versiedete ein bedeutender Theil des Oeles. Was \lei wiederholter Destillation zwischen 240-310" iiberging, entsprach (nach der Destillation uber Natriuni) genau der Formel CloHls. 2. Oel von Erigeron canadense. Die Hauptmasse des Oeles besteht aus eineni Terpeiie CloHl6, das nach wiederholter &stillation uber h'atrium constant bei 176O (Thermometer ganz irn Dampfe) siedete. Specifisches Gewicht = 0.8464 bei 18O. Ahsorbirt 2 Molekule Salzsaure. Reim Stehen

Ueber einige ätherische Oele

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Page 1: Ueber einige ätherische Oele

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624. Morite Traabe: Ueber das Verhalten von Platin oder Palladium gegen Kohlenoxyd oder Wasserstoff bei Gegenwart

von Sauerstoff und Wesser. (Eingegangen am 28. November.)

[Vorlhfige Mittlieilung.]

Xicht bloss wasserstofflialtiges , sondern auch wasserstofffreies Palladium oxydirt Koh l e n o x y d bei Gegenwnrt ron Wasser und Saiierstofl' zii Kohlensiiiire. H i e r \lei e n t s t e h t a u cli Was s e r s t o f f - h y p e r o x yd.

Schiittelt man feriier l'latin in Form von Blech oder Draht mit W a s s e r s t o f f , Luft und Wasse r , so rntsteht sofort reichlich Wasser- st,off hy peroxyd.

Ich hoffe, diirch fortgesetzte Versuche die Ursache dieser merk- wiirdigen Bildiing des \I;asserstoffhypcroxyds und daniit wohl auch die Theorit: der bisher rathselhaften katalytischen Wirkiingen des Pla- tins iind Palladiums zii errnitteln.

Platin verhalt sich ebenso.

H r e s l a i i , den 23. November 1885.

526. F. Be i l s t e in und E. Wiegand: Ueber einige athenache Oele.

(Eingegangrii am 30. Novemher.)

Die zii den nachfolgendeii Versnclieii re rwendete~~ Oele waren von der riilimlichst bekannten Firma 11:. S a c h s s c iind C o . ill Leipzig bezogen.

1. Er ec t h i d i s - 0 el. Hesteht fast nur a u b Terpeiieri ((:10H&. Aus dem unter 200°

sirdenden Antheile konnte durch mehrfaches Fraktionireii, zuletzt iiber Natrium ein bei 175O siedendes Terpen, C10H16, isolirt werden. Specifisches Gewicht = 0.8380 bei 18.5. Absorbirt 1 Molekul Salz- &ire, ohne eine krystallisirte Verbindung abzuscheiden.

Oberhalb 200° versiedete ein bedeutender Theil des Oeles. Was \lei wiederholter Destillation zwischen 240-310" iiberging, entsprach (nach der Destillation uber Natriuni) genau der Formel CloHls.

2. O e l von E r i g e r o n c a n a d e n s e . Die Hauptmasse des Oeles besteht aus eineni Terpeiie Clo Hl6,

das nach wiederholter &stillation uber h'atrium constant bei 176O (Thermometer ganz irn Dampfe) siedete. Specifisches Gewicht = 0.8464 bei 18O. Ahsorbirt 2 Molekule Salzsaure. Reim Stehen

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des niit Salzsanregas gesiittigten Terpene, in tler Kalte, scheiden sich Krystalle von T e r p e n - D i h y d r o c h l o r i d (210 H l 6 . 2 IIC1 (Schmp. 47-480) i ius .

3. .M a j o ran- O e I. 1. Bus den ziiiikchst, iibergehenden Aiitheilcn des Oeles wurde

e i i i T e r p e n C10H16 isolirt, das bei 178O (Thermometer ini Ihmpfe) siedete. Specifisclies Gewicbt = 0.8463 bei 18.5". 1)as Terpen ab- sorbktc 1 Molektil Salzs&ure o h m cine feste Verbindung abziischeiden.

2. Der bei 200-2200 siedeiidc Antheil des O d e s entsprach der Poimel C'l~H~,jO = C15H24 , HzO. Die %ti den Aiialyseii verwandte Siibstanz war mehrere Stunden lang mit Natriuni gekocht worden und danii iiber Natriiim abdestillirt. Wie die Analysen (2 und 3) beweisen, Lriderte ein wiederholtes, anhaltendes Kochen mit Natriuin iirid Destil- lation iiber Natrinm die %usammensetzung des Oeles nicht.

Hereclinet Gefunden 1. Ir. 111.

c17, 180 81.1 h0.9 80.7 81.2 pet. €126 26 1 1 . 7 11.8 11.9 11.7 0 16 7.2

822 100.0

- - - \\

Die Pormel Cl:, €126 0 entspricht eineni Srscliiiterpeithydrat (215 Hsr + € 1 2 0 . Der Kiirper enthalt aber offenbar; wie sein Verhalten gcgen Natrium beweist, kcine Hydroxylgrnppe.

S t . P e t e r s b n r g , Techiiologisches Institiit.

526. E. Schulz e: Abscheidung des Asparagins BUS Fliissig- keiten.

(Eingegangen am 1. Decemlier.)

Das Asparagin ist bekanntlich wegen seiner Schwerlovlichkeit aus I'flanzensaften und Pflanzenextrakten in der Regel verhgltnissmassig leicht durch Krystallisation zu gewinnen; falls es jedoch nur in ge- ringer Menge vorhanden ist und falls danebeii grossere Quantitkten von lijslichen Kohlenhydraten u. dgl. sich finden, kann seine Ab- scheidung in Krystallform auf Schwierigkeiten stossen. Kin Fallungs- rnittel f i r Asparagin war bisher nicht bekannt. Man kann als solcbes aber dns salpetersarire Quecksilberoxyd verwenden , welches in einer wassrigen Asparaginliisung einen weissen Niederschlag hervorbringt. Bei der Zerlegung mittelst Schwefelwasserstofi liefert dieser Nieder- schlag wieder Asparagin. Dieses Verhalten liisst sich nach einigen