5
456 seyn soll, aus den Versuchen, nach Neumann’s Formel berechnet, nicht constant ausfallt. Sie ergiebt sich aus dem gestrecktesten Ellipsoid fast zweimal so grofs wie aus dem kiirzesten. Es sind also die Voraussetzungen , ails denen Neumann das Gesetz des in einem Ellipsoi‘de inducirten Magnetismns entwickelt hat, in unserem Falle nicht in der Natur vorhanden gewesen. Ohne einer weiteren von Hrn. Rie ck e beabsichtigten theoretischen Verfolgung des Ge- genstandes vorzugreifen , bemerke ich nur, dafs die fur k gefnndenen Zahlen sich, mit einziger Ausnahme der vor- letzten , genau nach der Reihenfolge des Axenverhal hisses anordnen. Ein Zusammenhang des berecbneten k mit dem Orte, an welcbem das Ellipso‘id nus dem Stabe herausge- schnitten war, ist nicbt zu erkennen, also eine Verschie- denheit der Eisensorten nicht zu vermuthen. Ebensowenig scheint eine Abhtingigkeit von v vorhanden zu seyn. XI. Ueber einige hyh-0- und thermo- elektromoto- rische Kraf te, zuriickge f iiiirt au, B ie m e ns sches WiderstandsmacJs icnd Web e r ’sches Strommaafs; von F. Ko hlrausch. (Aus d. Nachrichten d. Gotting. Gcsell. Aug. 1870.) D i e vorliegende Arbeit habe ich mit Hrn. A. Ammann gemeinsam ausgefuhrt. Sie betrifft die elektromotorischen Krafte des Grove’schen rrnd des Daniell’schen Elementes, der Combination Kupfer - Zink in veriiunnter Sclrwefelsaiire und der Thermo- elemelite Neusilber- Kupfer, Kupfer- Eisen und Neusilber -Eisen. Wo nichts anderes bemerkt ist, sind die Bestimmungen nach der Poggendorff’schen Compen- sationsmethode ausgefuhrt. Die elektromotorischen Krafte e werden durchweg aosgedruclit nach dem Ohm’schen Ge- setze e = 20. i, wobei dcr Widerstand 2c in Siemens’schcn

Ueber einige hydro- und thermo-elektromotorische Kräfte, zurückgeführt auf Siemens'sches Widerstandsmaass und Weber' sches Strommaass

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber einige hydro- und thermo-elektromotorische Kräfte, zurückgeführt auf Siemens'sches Widerstandsmaass und Weber' sches Strommaass

456

seyn soll, aus den Versuchen, nach Neumann’s Formel berechnet, nicht constant ausfallt. Sie ergiebt sich aus dem gestrecktesten Ellipsoid fast zweimal so grofs wie aus dem kiirzesten. Es sind also die Voraussetzungen , ails denen N e u m a n n das Gesetz des in einem Ellipsoi‘de inducirten Magnetismns entwickelt hat, in unserem Falle nicht in der Natur vorhanden gewesen. Ohne einer weiteren von Hrn. R i e ck e beabsichtigten theoretischen Verfolgung des Ge- genstandes vorzugreifen , bemerke ich nur, dafs die fur k gefnndenen Zahlen sich, mit einziger Ausnahme der vor- letzten , genau nach der Reihenfolge des Axenverhal hisses anordnen. Ein Zusammenhang des berecbneten k mit dem Orte, an welcbem das Ellipso‘id nus dem Stabe herausge- schnitten war, ist nicbt zu erkennen, also eine Verschie- denheit der Eisensorten nicht zu vermuthen. Ebensowenig scheint eine Abhtingigkeit von v vorhanden zu seyn.

X I . Ueber einige hyh-0- und thermo- elektromoto- rische Kraf te, zuriickge f iiiirt a u , B ie m e n s ’ sches WiderstandsmacJs icnd W e b e r ’sches Strommaafs;

von F. K o h l r a u s c h . (Aus d. Nachrichten d. Gotting. Gcsell. Aug. 1870.)

D i e vorliegende Arbeit habe ich mit Hrn. A. Ammann gemeinsam ausgefuhrt. Sie betrifft die elektromotorischen Krafte des Grove’schen rrnd des Daniell’schen Elementes, der Combination Kupfer - Zink in veriiunnter Sclrwefelsaiire und der Thermo- elemelite Neusilber- Kupfer, Kupfer- Eisen und Neusilber -Eisen. W o nichts anderes bemerkt ist, sind die Bestimmungen nach der Poggendorff’schen Compen- sationsmethode ausgefuhrt. Die elektromotorischen Krafte e werden durchweg aosgedruclit nach dem Ohm’schen Ge- setze e = 20. i , wobei dcr Widerstand 2c in Siemens’schcn

Page 2: Ueber einige hydro- und thermo-elektromotorische Kräfte, zurückgeführt auf Siemens'sches Widerstandsmaass und Weber' sches Strommaass

457

Qaecksilbereinheiten und die Stromst#rke i in der von W e b er eingefiihrten sogeiiannten tnagiictischen Stromeinheit ausgedrticht ist. Ich werde die so gemessenen elektromo- torischen Krafte kurz durrh S iemens , W e b e r bezeichnen.

Zur Messung der elektromotorisrhen Krafte der Hydro- ketten diente eine Tangentenbussole von 24 Windungen mit einem mittleren Durchmesser von 2%,4 Millimeter. Die Windungen bildeten eine Lagc mit rechteckigpm Querschuitt von 27"'" breite und 9,4"" Hahe. Die Magnetuadel war ein rechteckiger Magnet von 20mm Lange mit angesetzteu Zeigern.

Ich will eine fur galvauometrische Bestirnmungen hatifig anwendbare Formel fur eine solche Tangentenbussole mit Rlicldcht auf die Correction erster Ordnung mittheilen.

Nennt man r den mittleren Halbmesser der n kreisf6r- migen Windungen, die zusammen eine Lage mit rechtecki- gem Querschnitt von der Breite 2 a und der Hbhe 2b bil- den, ist endlich 22 der Abstand der Pole der Nadel von einander (unter Pol den Schwerpunkt des freien einseitigen Magnetismas verstanden), so l%Lt sich die Stromstarke nach magnetischem Maafse durch Formel ausdriicken

Hier bedeutet T die horizontale Intensitat des Erdmag- netismus und sp den Ablenknngswinkel, welchen der Strom i hervorbringt. Vorausgesetzt ist, dafs a, b und 1 klein gegen r sind.

Die Intensitat des Erdmagnetismris am Beobachtungsorte wurde mit derjenigen im hiesigen magnetischen Observato- rium verglichen und demgemiifs ails der Sacularformel fur Glittingen hestimmt. Es faud sich so T = 1,902. Als Pol- abstand der Nadel wurde lPi" angenommen. Uemnach war fiir diese Tangentenbussole

i = I ,63 I . tang c/. (1 + 0,020 . sin av). Als Rheostat diente eine Siemens'sche Scale, die mit

neiien Etaloiis rergliclien wordeu war.

Page 3: Ueber einige hydro- und thermo-elektromotorische Kräfte, zurückgeführt auf Siemens'sches Widerstandsmaass und Weber' sches Strommaass

458

Nach der Comperisatioi~sinethode fanden sich die elck- tromotorischen Krtifte:

1) Grove’sches Element, das beifst: Platie, conrentr. Silpeterstirir~, Schwefrlsaure von 1,06 specifisches Gewicht, frisch amalgamirtes Zink

= 19,98 Siem. Web.

vitriol, Schwefelsiiure, Zinlc (wie obtn) 2) D a n i e 1 l’sche Element, d. h. Kripfer, concentr. Kupfer-

= 11’71 Siem. Web. 3) Kupfer, Schwefelsaure, Zinh (wie ohen)

= 10,82 Siem. Web. Die erste elektromotoriscbe Kraft des G r o v e’schen

Erementes wrirde aufserdem narh der sog. Ohm’schen Me- thode, drirch Messung zweier Stromstarken mit Eiriscbalt ung verschiedener bekannter Widerstande = 19’09 Siem. Web. gefunden, worin sich die bekannte Schwachung der elek- tromotorischen Kraft durch den Strom selbst ausspricht, obwohl die angewandten Stromsliirhen nur 1,7 resp. 0’9 Web. betrugen.

Bei der Obm’schen Methode werden die Fehlcr, wel- cbe bei dem Gebrarich einer langeren Nadel atis der Uu- giilliglteit des Tnngentengesetzes entspringen, besonders em- pfindlich Es mag daher beinerkt wetden, dafs man sie ver- meidct, wenn man zu den beiden Arisschlagen der Nadel complementare Winhel wahlt. Verbrinden mit der Regel fur die Genariigkeit, dafs dcr eine Strom ungefahr die dop- pelre Starke : des andern haben soll, ergiebt sich bieraus dafs es am Vortheilhaftesten ist, Winkel von 35 rind 550 anzuwenden , wornit zugleich der dritten Bedingung einer mliglicbst genauen Strommessung geniigt wird.

Die therrrao- elektromotorischen Krafte wurden durchaiis nacb der Compensationsinethode bestimmt. Mit Hiilfe der im Vorigen bereits geinessenen elektromotoriscben Kraft G r o v e und der grofsen Widerstgnde, welche aiif der S i e - m en s’srhen Scale disponibel waren, wurde der Reductions- factor eines sehr emp tindlichen Spiegelgalvanometers auf W e b e r ’ schts Stromlnaafs festgestellt. Ein zweites Galva-

Page 4: Ueber einige hydro- und thermo-elektromotorische Kräfte, zurückgeführt auf Siemens'sches Widerstandsmaass und Weber' sches Strommaass

459

noskop mi! astatischer Nadel sowie die Siem ens'sche Scale diente bei den Versrichen selbs!, am den Slrom im Tber- moclement auf Null ziiriicl\zufuhren. S i e m en s'sche Eta- Ions von 1 bis 4 Einheiten wnrden in den Schliefsungszweig des Galvanometers ein$eschal!et.

Der Widerstand des Gnloataometers selbst wrrrde auf einfache Weise gemessen, indem man einmal das logarith- miscbe Decrement h der scbwingenden Kadel bestimmte, wenn der Multiplicator in sich eesclilossen war, und ferner das Decrement A', nachdem in den Schliefsungskreis ein be- kannter Widerstand m' hinziigefligt worden war; aufserdem war das logar. Decr. 1" bei gedffneter Keite bekannt) Dann ist n8mlich der gesucbte Widerstand w des MilltipIicators

Die untersuchteii Metalle t\ aren in hartgezogenen D r a b ten von etwa 1"" Durcbmesser gegeben. Das Kupfer 1st elektrolytisch dargestellt.

Die Hesultale fintlen sich in folgeudeii Formeln. Weun uamlicb die eine Lathslelle eine Temperatur voll etwa 16" C. hat, die andere gegen cliese tim eine Temperalurdif- fcrenz t erwarmt wird, so wird nach den Beobecblungen die elektromotorische Kraft e dargestellt , als Einheit Sie- mens - Weber gesetzt

Neusilber Kupfer: e = 0,0001549. t + 0,000000291 . f'

Kupfer Eisen: e = 0,0000969. t - 0,000000149. t'

Neusilber Eisen: e = 0,0002476. t + 0,000000196 . t'.

Die sehr gute Uebereinstimmung dieser drei durch Beob- aohtrcng gefrindenen Arisdriicke (der letztere ist fast genau die Summe der beiden ersteren) liefert ziigleich eine Rests- iigiing des thermo-elektromotorisrhen Grundgesetzes. Die Differemen sind kleiner als die maglichen Versnchsfebler.

Page 5: Ueber einige hydro- und thermo-elektromotorische Kräfte, zurückgeführt auf Siemens'sches Widerstandsmaass und Weber' sches Strommaass

460

Mit welcber Genauigk eit diese Ausdriicke die Beobarh- tungen selbst wietlergeben , zeigt folgende Vergleicbung einiger dumb Beobachtiing erhalteiler und nach den Formeln berechneter elektromotoriscben Kriifte:

~ ~~

Neusilber- Kupfer

Kupfer- Eiseo

Nettsilber- Eiren

t 1 e beob.

59:OO 35,27 32,40

5 1,07 34,67 29,77

66,45 55,75 43,07 32,80 2180

0,010156 0,006348 0,005335

0,004561 0,003193 0,002739

0,01725 0,01453 0,01105 0,00525 0,O 0 5 4 6

e ber.

0,010155 0,006356 0,005326

0,004560 0,003180 0,002752

0,01732 0,01441 0,01103 0,00833 0,00549

XII. Das Leuchten der Wasserhammer; von Prof. Lonimel in Erlangen.

(Aus d. Beriehten d. Miinch. Akademie, Mai 1870; vom Hm. Verfaaser iibersandt. )

Es ist bekannt, dak Geifsler’sche R6hren durch den Inductionsapparat auch dann zum Leucbten gebracht werden, wenn die Poldrdte nicht mit den Platinelektroden der Rbhre in Beriihrung, sondern blofs urn die Enden der Rbhre gewickelt oder noch besser mit daselbst angebrach- ten Stanniolbelegungen verbunden sind. Dabei ist der Scblietungskreis des Inductors durcb die eingeschaltete nichtleitende Glasrahre unterbrochen, und die elektrische Str6mung in der Rahre kann niir herrubren von der durch die Poldriihte auf den leitenden Inhalt ausgeubten Influenz.