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140 Aus den vorstehenden Vezsiichen llisst sich schliessen, dass das weisse Licht die grijsseste, das violette eine posse aber kleinere und das griine Licht ebenfalls eine geringere re- ducirende Kraft besilze ; dass diese Rraft zwar durch WPr- me vermehrt werde, aber auch, wie bei Temperaturen unter 0 iin Winter angestellte Versuche erglben, oline Wiirme existire ; dajs es ein Subchlorid des Silber nicht gehe, und dass ElectricitEt und Liclit, was ~ L I C ~ einzelne Beob- aclitungen wahrscheinlich machen , zwar iibereinkommen, aber doch keinesweges der Art, dass beide Kriifte fiir gleich zu halten sind, da den Enden iles Farbenspectrums jene ICrafl , clieniisch verbundene Rijrpcr in ihre Eestandtheile zu scheiden, wie es die electrischen Pole vermiigen, zu feh- len scheint. Uebcr einige optische Gegenstande ; ven H. 3’. Tatbot. 1) illiltroslcopische Spriinge int GLz’mmeT. Wenn man ein diinnes durchsichtiSes Sliick Talk oder Glimmer in die Hussere Flamrne eines Liclils hGlt , so wird es bald weiss und opalr wie Kallr. Der opake Theil ist yon dem durchsichiig gebliebenen durch eine Art Hall- schatten getrennt. Untersucht man diesen letzten mit einem starlien Mikroskop, SO sieht man, dass er ails Myriaden kleiner Briiche besteht, die alle die Form einss ISreuzes haben, welche 2hnlich gestellt sind, utid in derselben Rich- fung sich zuspitzen. Diese Richtung zeigt die Linie der ge- ringsten Cohlsion oder der leichtesten Spallparkeit des Bry- slalls an, wahrend der entgegengesetzte Arm des Kreuzes

Ueber einige optische Gegenstände

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Aus den vorstehenden Vezsiichen llisst sich schliessen, dass das weisse Licht die grijsseste, das violette eine posse aber kleinere und das griine Licht ebenfalls eine geringere re- ducirende Kraft besilze ; dass diese Rraft zwar durch WPr- me vermehrt werde, aber auch, wie bei Temperaturen unter 0 iin Winter angestellte Versuche erglben, oline Wiirme existire ; dajs es ein Subchlorid des Silber nicht gehe, und dass ElectricitEt und Liclit, was ~ L I C ~ einzelne Beob- aclitungen wahrscheinlich machen , zwar iibereinkommen, aber doch keinesweges der Art, dass beide Kriifte fiir gleich zu halten sind, da den Enden iles Farbenspectrums jene ICrafl , clieniisch verbundene Rijrpcr in ihre Eestandtheile zu scheiden, wie es die electrischen Pole vermiigen, zu feh- len scheint.

Uebcr einige optische Gegenstande ; ven

H. 3’. T a t b o t .

1) illiltroslcopische Spriinge int GLz’mmeT.

Wenn man ein diinnes durchsichtiSes Sliick Talk oder Glimmer in die Hussere Flamrne eines Liclils hGlt , so wird es bald weiss und opalr wie Kallr. Der opake Theil ist yon dem durchsichiig gebliebenen durch eine Art Hall- schatten getrennt. Untersucht man diesen letzten mit einem starlien Mikroskop, SO sieht man, dass er ails Myriaden kleiner Briiche besteht, die alle die Form einss ISreuzes haben, welche 2hnlich gestellt sind, utid in derselben Rich- fung sich zuspitzen. Diese Richtung zeigt die Linie de r ge- ringsten Cohlsion oder der leichtesten Spallparkeit des Bry- slalls a n , wahrend der entgegengesetzte Arm des Kreuzes

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eine andere Linie h d i c l i e r Art anzeigt. Zwei entgegenge- setzte Winkel des ICreuzes umfassen Zwischenriiame, die durilrler sind als die andern beiden, welches, wenn ich nicht irre, zeigt, dass die Ebene des Bruchs schief gegen das Auge ist. Dieses verschwindet jedocli, weiin man deti liryslall i n Oel taucht , weil die Refraction dadurch betriichtlich verrin- gert wird. Es wZre zu wiinschen, die Lage dieser Spaltli- nien in Bezug auf die Axe des ICrgsialls zu bcstimmen.

2) Optische Eigenschaften des Ch~oms.

Das schwefelsaure Chrom ist bekanntlich eine Fliissig- lceit, dic bei Tageslicht griin und bei Kerzenlicht roth er- scheint. Die Ursache dieser Eigenthiimlichlceit Ksst sich durch folgenden Versuch sehr schiin darthum. Wenn man ein hoh- les Prisina von einem geringen Brechungswinkel , 5 - 100,

mit dieser Flussigkeit fill1 uncl ein Licht durch dasselbe sieht, so sieht man siatt einer zwei Kerzen, wovon eine roih iind die aridere griin ist. Es ist ein treffender Versuch, derin bei Absorbtion des Eesies des Spectrums giebt es in einer Art doppelte S t rahlenbrechung. In gewijhnlicllen E l l en , wenn diese Iiliissiglreit in einer Flasche untersucht wird , fallen die beiden Bilder auf einander , und beim Tageslicht herrscht die griine Farbe iiber die rothe vor, und beim Kerzenlicht findet das umgekehrte Statt, weil die griineu Strahlen ver- ?t&?tnissrnassi’ hZufiger sind im Tageslichte als im Kerzen- Iichte.

3) PuTpu$arbige KrystaZZe am einer @nen FZiissigkeit.

Wenn man zn einer dufftisung yon Kalibichromat eine Mischung von Schwefelslure und Allrohol bringt , SO geht die Farhe der ersten belraniitlich aus dem gelben in dunkel- grEn iiber. Die so gebildete Zusaminensetzung ist ein un- reines Chtomsulfat. Nach einigen Stunden setzen sick viele

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kleine purprjartige Krystalle ab. In dieser Farbenhde- rung kann man dieselbe eigenthiimliche Wirlcung des Chroms n u € Licht , den Gegenstand des vorigen Versiiclis , nicht ver- kennen, aber durch Umstiinde modilicirt, in so fern als liier beide Parben durch das Tageslicht sich zeigen.

4) Die FJaamme des Lithions.

Lithion uncl Strontian werdert durch die schiine rothe Farbe characterisirt , welchc sie der Flanime ertheilen. Es ist aber schwer, das Lithionroth vom Strontianroth durch das bloese Auge ZU untcrscheiden. Aber mittelst eines dazwi- schen gebrachten Prisma erhllt man die deutlichsle Unler- sclieidung. Dic Stronlianflamnie zeigt eine grosse Zahl ro- ther , durch dunlde ZwischenrPume Yon einander getrennler Strahlen , nicht zu gederiken eines orangefarbenen und eines sehr gllnzendeir blauen Strahls. Die Lithionflamme zeigt nur einen einfachen rothen Strahl. Ich stehe nicht an zu bemerken, dass die kleinste Spur dieser beiden Substan- zen hierdurch mit eben so grosser, wenn nicht mit griisscrcr Sicherheit, von einander unterschieden werden kann , als ilurch andere belrannte Methoden.

5 ) Ue6er die FZamme des Cyans.

Durch ein Prisma angesehen, zeigt diese Flamme einen sehr unterscheidenden eigcnthiimlichen Charalrter, indem das violette Ende des Spectrums in drei Theile, mit breiten dunk- len ZwischenrBumeii getrennt wird. Dns Merlcwiirdigste hier- bei aber ist, dass der letzte dieser Theile so sehr yon den andern getrennt ist , dass man zu der Vermuthung gefuhrt wird, e r mSchte mehr gebrochen seyn als irgend ein Strahl im Sonnenspectrum. Dieser gesonderte Theil hat ein blasses hnsehn; und ich wiirde anstehen, ihn violett zu nennen,

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wenn er nicht am violetten Ende des Spectrums sich finde. Fiir meine Augen Lalte e r ein weissliches oder graulickcs Anselin.

Analyse dcr Fischschuppcn ; vom

Dr. d u Me" 11 i d.

Da die folgende Analyse kler Fischschuppen nicht uiiinter- essante Resultate galiefert ha t , und xiur eine einzige schon veraltete dieser Tegumente vorhaiiden ist, SO glaube ich sie der Bekanntmachung werth.

YorZaujQe Yersuche.

Die mit kaltein Wasser gewaschenen und gelrocltneten Schuppen des Karpfen, gaben bis zur Weisse gegliihet 33 Procent Ruclrstands. Wurde dieser in Salpeters2ure gelost, die Solution mit Ammoniuk in Ueberschuss versetzt und 51- trirt , so liess sich aus selbiger mittelst Ammonialroxalats noch Calciumoxyd fallen und die ubrige Fliissigkeit enihielt nur Spuren eines kalischen Salzes.

Wurden 500 Gran des Fischschuppenpulvers mit her achtfachen Menge Wassers so lange ausgekocht, bis letzteres auf Glas verdampft , keinen Fleck zeigte, dann die Solution bis zur Trockrie eingeengt und was zuriickblieb verbrannt, so bekam ich 7 Gran eines zerfliesslichen Salzes, welches gelijst und mit Reagentien behandelt, SchwefelsEure, Phos- phorssure, Kaliumoxyd uad Calciumoxyd verrieth.

Weingeist mit dem Fischschuppenpulver heiss digerirt, bewies, dass es wenig oder gar keia Fett enthielt.

Eine unbestimmte Menge noch feuchter Fischschuppen hinterliess mit Hydrochlorsiiure digerirt einen gallertartigen