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558 122. C. Paal und C. W. Th. Schneider: Ueber o-Dimethyl- pyrrylphenol und m - Dimethylpyrrylbenzo6eilure. [hus dem chemischen Laboratoriom der UniversitLt Erlangen.] (Eiugegangen am 11. M%rz.) Nach den Untersuchungen von K n o r r I), Lederer 2, und dem Einen 3) ron uns reagiren Doppelketone (und deren Carbonsaureester), deren Carbonyle durch den Rest ---CH-.-CH-.- verbunden sind, leicht mit Ammoniak und primaren Aminen unter Erzeugung von Pyrrol- derivaten. Es schien uns von Interesse, das Verhalten dieser Doppel- ketone, specie11 des Acetonylacetons, auch gegen Diamine , Amido- phenole, Amidosauren u. a. w. zu priifen. Wir haben uns iiberzeugt, dass diese KGrper auf das Acetonylaceton mehr oder minder glatt unter Bildung von Pyrrolkorpern einwirken, und erlauben uns, vor- laufig iiber die Reactionsproducte von 0- Amidophenol und m- Amido- benzoGsaure mit Acetonylaceton zu berichten. I o-Dimethylpyrrylphenol. Der Bildungsprocess dieses Kiirpers vollzieht sich nach folgender Gleichung : OH C Hs OH C H3 C 0 CH2 C H2 C 0 CH3 + Cs Ha'::N Ha C H3 Zu seiner Darstellung erwarmt man berechnete Mengen o-Amido- phenol und Acetonylaceton, in wenig absolutem Alkohol gelost, einige Zeit und giesst .das Reactionsproduct in Wasser, wobei es sich in krystallinischen Flocken abscheidet. Durch LGsen desselben in rer- diinnter Natronlauge und Einleiten von Kohlenslure erhalt man das Pyrrolderivat in kleinen, feinen Nadelchen , die aue verdiinntem Al- kohol umkrystallisirt werden. Es kryatallisirt in weissen, glanzenden Blattern vom Schmelzpunkt 950, die sich nach einiger Zeit roth fiirben. 1) Diese Berichte XVII, 2569; XVIII, 300, 1558. 2, Diese Berichte XVIIF, 2591. 3, Diese Berichte XVIII, 367. 2251.

Ueber o-Dimethylpyrrylphenol und m-Dimethylpyrrylbenzoësäure

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122. C. Paal und C. W. Th. Schneider: Ueber o-Dimethyl- pyrrylphenol und m - Dimethylpyrrylbenzo6eilure.

[hus dem chemischen Laboratoriom der UniversitLt Erlangen.] (Eiugegangen am 11. M%rz.)

Nach den Untersuchungen von K n o r r I ) , L e d e r e r 2, und dem Einen 3) ron uns reagiren Doppelketone (und deren Carbonsaureester),

deren Carbonyle durch den Rest - - - C H - . - C H - . - verbunden sind, leicht mit Ammoniak und primaren Aminen unter Erzeugung von Pyrrol- derivaten. Es schien uns von Interesse, das Verhalten dieser Doppel- ketone, specie11 des Acetonylacetons, auch gegen Diamine , Amido- phenole, Amidosauren u. a. w. zu priifen. Wir haben uns iiberzeugt, dass diese KGrper auf das Acetonylaceton mehr oder minder glatt unter Bildung von Pyrrolkorpern einwirken, und erlauben uns, vor- laufig iiber die Reactionsproducte von 0 - Amidophenol und m- Amido- benzoGsaure mit Acetonylaceton zu berichten.

I

o - D i m e t h y l p y r r y l p h e n o l .

Der Bildungsprocess dieses Kiirpers vollzieht sich nach folgender Gleichung :

O H

C Hs O H

C H3 C 0 CH2 C H2 C 0 CH3 + Cs Ha'::N Ha

C H3

Zu seiner Darstellung erwarmt man berechnete Mengen o-Amido- phenol und Acetonylaceton, in wenig absolutem Alkohol gelost, einige Zeit und giesst .das Reactionsproduct in Wasser, wobei es sich in krystallinischen Flocken abscheidet. Durch LGsen desselben in rer- diinnter Natronlauge und Einleiten von Kohlenslure erhalt man das Pyrrolderivat in kleinen, feinen Nadelchen , die aue verdiinntem Al- kohol umkrystallisirt werden. Es kryatallisirt in weissen, glanzenden Blattern vom Schmelzpunkt 950, die sich nach einiger Zeit roth fiirben.

1) Diese Berichte XVII, 2569; XVIII, 300, 1558. 2, Diese Berichte XVIIF, 2591. 3, Diese Berichte XVIII, 367. 2251.

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Die Substanz ist schwer liislich in Waseer, leicht in Alkohol, Aether, Benzol , Essigsaure und heissem Ligroln; concentrirte Mineraleliuren und atzende Alkalien lbsen sie gleichfalls. Aus concentrirter Natron- lauge scheidet sich das Natriumsalz, c6 H8 N--- c6& ONa, krystal- linisch aus.

Gefunden Ber. fiir ClaH13NO N 7.59 7.49 pct.

Dae Pyrrolderivat giebt ein in rothbraunen Blattcheu krystalli- sirendes Pikrat. Das Dimethylpyrrylphenol zeigt die L i eber man n- ache Reaction nicht , wohl aber die fur Pyrrole charakteristische Fichtenspahnreaction I).

m-D i met h y 1 pyr ry 1 b e nzoG s a ure.

Acetonylaceton und m-Amidobenzo6s&ure, in wenig abeolutem Al- kohol gelost, werden kurze Zeit erhitzt und hierauf die Fliissigkeit in verdiinnte Essigsaure gegossen. Das Pyrrolderivat scheidet sich als flockiger Niederschlag ab, den man aus Alkohol umkrystallisirt. Die Reaction findet nach folgender Gleichung statt:

COOH 2

C H3 C 0 C H2 C H2C 0 CH3 + Cs H4'::NH

C H3 COaH

C H C ,---\

H C c 1- ' =-, = 2 H 2 0 + 'N-. -C: :CH

~~- - \= I = I

H C c C H CH

C H3

Die Siiure ist schwer loslich in Wasser, leicht in Alkohol, Aether, Benzol, Ligroi'n und scheidet sich aus diesen Liisongsmitteln in kleinen, derben Krystallen rom Schmelzpunkt 134- 1350 ab. Die Substanz ist etwas lichtempfindlich. Sehr deutlich zeigt sie die Fichtenspahn- reaction. Mit Eiseasig, Phenanthrenchinon und Schwefelsaure erwiirmt, giebt sie eine rothbraune Fiirbung.

Gefunden Ber. f i r ClsH13NOs c 72.22 72.55 pCt. H 6.21 6.02 B

N 6.51 6.37 B

Die Alkalisalze der Saure sind leicht in Wasser liislich. Chlor- baryum und Chlorcalcium geben in einer verdiinnten Lbsung des

_. ~~ .~

1) Diese Berichtc XIX, 46.

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Ammonsalzes nur schwache, flockige Niederschliige. Kupfer- und Nickelsalze erzeugen hellgriine, dichte, flockige Fiillungen. Dae Kobalt- salz ist ein rosenrother, das Eisenoxydsalz ein rlithlichgelber Nieder- schlag.

123. Robert Sahiff: Einige Molekulsrvolumine. (Eingegaogen am 11. Mirz.)

Vor fast zwei Jahreri habe ich bei Gelegenheit einiger Arbeiten iiber Capillaritiitsconstanten eine Reihe von Molekularvolumina bestimmt, und sei e s mir erlaubt, die Ergebnisse, ohne irgend welche Betrach- tungen hinzuzufiigen, hier in aller Kiirze zusammenzustellen.

Die Ermittelung der specifischen Gewichte beim Siedepunkte wurde in den meisten Fallen nach der von mir beschriebenen directen Methodel) ausgefiihrt, in einigen Fallen aber auch die jiingst ange- gebene Versuchsanordnung benutzt 2, und somit eine Interpolations- formel fir die Volumina entwickelt.

Die angewundten Fliissigkeiten waren alle mit griisster Sorgfalt gereinigt.

Die hier vorkommenden Abkiirzungen haben folgende Bedeutung: V, = Volum bei 4" C. P = corrigirtea Gewicht. D: = specifisches Gewicht bei t gegen Wasser bei 4O C.

-! = Molekularvolum. D-

1. C i t r o n e n t e r p e n , CloH16.

Ueber Natrium gekocht. Siedepunkt 168-168.5O. Bo = 763.2 mm.

V, = 7,7206 7.7271 7.6743 P = 5.6259 5.6293 5.5863 D'f = 0.7286 0.7285 0.7279

186.25 186.42. M

I. 11. 111.

- = 186.24 I. 11.

D";' = 0.8595 0.8593. --__

') Diem Berichte XIV, 2761: Ann. Chem. Pharm. 220, 71. l) Diem Berichte XVIII, 1538.