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2265 dete sich dieser Phenylenharnetoff , doch sind meine Uoterauchungen iiber diesen Gegenstand noch nicht abgesehlossen. Ich beabsichtige diese Untereucbungen weiter fortzufiibren und eie auch auf die Para- und womoglich die Metaverbindung des Amidophenole auszudehnen. Binnen Eurzem, so hoffe ich, werde ich der Gesellschaft weitere Mit- theilungen iiber diesen Gegenetand vorlegen kiinnen. 696. M. D enn s t ed t : Ueber Orthothioameisensanrebenzylather. [Aus dem Berl. Univ.-Laborat CCCLXXXV.] Analog der Darstellung dcs Ortboameisensaureathylathers von Kay und W i l l i am s on, welche Natriumalkoholat auf Chloroform einwirken liessen und im Anschluss an die Darstellung des Ortho- thioameisensaurephenylathers von S. Gabriel 1) wurde eine wassrige Losung von Natriumbenzylmercaptid mit der molekularen Menge Chloroform am Riickflusskiihler erhitzt. Schon. nach kurzer Zeit sammelte sich am Boden des Gefasses ein schweres Oel, das beim Erkalten krystallinisch erstarrte. Nach mehrmaligem Umkrystallisiren aus siedendem Alkohol wurden wohl ausgebildete, weisse Krystalle erhalten, die den Schmelzpunkt 98" zeigten, und in Aether, Chloro- form, siedendem Alkohol leicht und in kaltem Alkohol schwerer 16s- lich waren. Die Analysen liessen den Kiirper als Orthothioameisensaurebenzyl- ather C,, H,, S, = CEI (C, H, S), erkennen. Theorie Versuch C,, 264 69.11 68.96 - s3 96 25.13 - 25.39. H,, 22 5.76 .5.79 - 382 100.00. Der Aether wird durch rauchende Salzsaure erst beim Erhitzen auf 2500 im geschlossenen Rohr in Benzylmercaptan und Ameisen- siiure zerlegt: C H (C, H, S) + 2 H 2 0 = C H, 0, + 3 C, H7 (S H). Versetzt man eine Losung des Aethers in heiasem Alkohol txit einer alkoholischen Losung von Platinchlorid, so erhalt man einen rothen, pulvrigen Niederschlag, welcher vielleicht die Zueammen- setzuog C H (C, H, S), -+ 3 PtC1, besitzt. Ein solches Doppelsalz wiirde 42.29 pCt. Platin entbalten; gefunden wurden 41.2 und 42.28pCt. Indessen miissten noch Kohlenstoff- und Wasserstoff-, sowie Scbwefel- bestimmungen ausgefiihrt werden, um diese Formel festzustellen. 1) Diese Berichte X, 185.

Ueber Orthothioameisensäurebenzyläther

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dete sich dieser Phenylenharnetoff , doch sind meine Uoterauchungen iiber diesen Gegenstand noch nicht abgesehlossen. Ich beabsichtige diese Untereucbungen weiter fortzufiibren und eie auch auf die Para- und womoglich die Metaverbindung des Amidophenole auszudehnen. Binnen Eurzem, so hoffe ich, werde ich der Gesellschaft weitere Mit- theilungen iiber diesen Gegenetand vorlegen kiinnen.

696. M. D enn s t ed t : Ueber Orthothioameisensanrebenzylather. [Aus dem Berl. Univ.-Laborat CCCLXXXV.]

Analog der Darstellung dcs Ortboameisensaureathylathers von K a y und W i l l i a m s o n , welche Natriumalkoholat auf Chloroform einwirken liessen und im Anschluss a n die Darstellung des Ortho- thioameisensaurephenylathers von S. G a b r i e l 1) wurde eine wassrige Losung von Natriumbenzylmercaptid mit der molekularen Menge Chloroform am Riickflusskiihler erhitzt. Schon. nach kurzer Zeit sammelte sich a m Boden des Gefasses ein schweres Oel, das beim Erkalten krystallinisch erstarrte. Nach mehrmaligem Umkrystallisiren aus siedendem Alkohol wurden wohl ausgebildete, weisse Krystalle erhalten, die den Schmelzpunkt 9 8 " zeigten, und in Aether, Chloro- form, siedendem Alkohol leicht und in kaltem Alkohol schwerer 16s- lich waren.

Die Analysen liessen den Kiirper als Orthothioameisensaurebenzyl- ather C,, H,, S, = CEI (C, H, S), erkennen.

Theorie Versuch C,, 264 69.11 68.96 -

s3 96 25.13 - 25.39. H,, 22 5.76 .5.79 -

382 100.00. D e r Aether wird durch rauchende Salzsaure erst beim Erhitzen

auf 2 5 0 0 im geschlossenen Rohr in Benzylmercaptan und Ameisen- siiure zerlegt:

C H (C, H, S) + 2 H 2 0 = C H, 0, + 3 C, H7 (S H). Versetzt man eine Losung des Aethers in heiasem Alkohol txit

einer alkoholischen Losung von Platinchlorid, so erhalt man einen rothen, pulvrigen Niederschlag, welcher vielleicht die Zueammen- setzuog C H (C, H, S), -+ 3 PtC1, besitzt. Ein solches Doppelsalz wiirde 42.29 pCt. Platin entbalten; gefunden wurden 41.2 und 42.28pCt. Indessen miissten noch Kohlenstoff- und Wasserstoff-, sowie Scbwefel- bestimmungen ausgefiihrt werden, um diese Formel festzustellen.

1) Diese Berichte X, 185.

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Die heisse, alkoholische Liisung des Aethers mit nngefahr dem gleicben Gewicht Silberni trats versetzt, liefert einen gelben, flockigen Niederschlag. Filtrirt man deneelben ab and figt en dem Filtrat nach dem Erkalten einen Ueberschues von Silbernitrat, so erhiilt man einen weissen, krystallinischen Niederachlag.

Die Analysen ergaben, dass diese Niederschliige keine Doppelver- bindungen des Aethers mit Silbernitrat waren; vielmehr erhielt man zuniichst das Silbersalz des Benzylmercaptans und dann bei weiterem Zueatz von Silbernitrat Doppelsalze desselben mit Silbernitrat , deren Zusammenseteung je nach den Mengenverhaltnissen der angewendeten Substanzen variirte.

Es ergaben sich nach den Analyeen: 1) C,H,SAg, nach der Theorie enthaltend 46.75 pCt. Ag, ge-

funden 46.71 pCt. 2) 2 C, H, S Ag +- 3 Ag N 0, enthaltend nach der Theorie

55.55 pct. Ag, gefunden 55.38 pCt. 3) 4C7 H, S A g + 3Ag NO,.

Versuch I I1 111 IV v

C,, 336 23.43 23.45 23.65 - - - H,, 28 1.95 2.30 2.13 - - - S, 128 8.92 - - 8.71 9.12 -

Theorie

- 52.84 Ag, 756 52.73 - - - N, 42 2.92 - - - - -

- - - _ _ 0, 144 10.03 1434 99.98.

In der That verhalt sich auch die alkoholieche Liisung des Benzylsulfhydrats ganz ahnlich wie die des Ameisensaureiithers. Es fillt zunachst das gelbe, einfache Silbersala des Mercaptans; bei wei- terem Zusatz erhalt man die weissen, krystallinischen Doppelsalze.

Nach der Analyse eines auf diese Weise dargestellten Salzes er- gab sich die unter 2) angefiihrte Zusammeneetzung:

Ag 55.55 pCt. 55.16 pCt. S 6.56 6.41

Theorie Gefunden

Alle diese Doppelsalze zersetzen sich schon durch Kochen mit Wasser in Silberbenzylmercaptid und Silbernitrat.