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168 Anarcotine. - Sanguinaiirc canadensis. Reduction des sal tersanren Silberoxyds dnrcb L Morphin, Wenn man einen Tropfen einer Auflosung von essig- saurem oder schwefelaaurem Mor hin, welche 1 Procent dieses Salzes enthalt, mit 10-16 .F ropfen einer Au06sung salpetersauren Silberoxyds von 1,77 Proc. Gehalt mischt und 1 - 2 Minuten lang umschiittelt, so entsteht rasch ein schoner Niederschlag von krystallinischem weisscn Sil- ber, wlhrend die Fliissigkeit eine schwach gelbe Farbe annimmt, welche von der Reaction der frei gewordencn Salpetersaure auf das Morphin herriihrt; filtrirt oder de- cantirt man hierauf und setzt concentrirte Salpetersaure zu, so entsteht die Orangefarbe des Morphins. Wenn man das anzuwendende salpetersaure Silberoxyd in einer Por- cellanschale erwarmt, ehe man den Tropfen Morphinsalz hineingiesst, so erfolgt die Reduction des Metalls fast augenblicklich und die Schale uberzieht sich mit einem Silberhautchen. Mit andern Alkaloiden hat H or s 1 e y keine iihnliche Reaction beobachtet. (The Adzan. - Dingl. polyt. Joum. Bd. 167.) B. Anarcotine, Unter diesem Namen wird das Narcotin in engli- when medicinischen Zeitschriften neuerdings aufgefiihrt und als ein ausgezeichnetes Ersatzmittel des Chinins em- pfohlen. (Pharm. Journ. and Transact.) H. F. Ueber Sanguinaria canadensis ; von Bentley, Unter dem Nsmen Puccoon sind die Wurzelstiicke dieser Pflanze bei den Eingeboronen Nordamerikas im Gebrauch, sowohl als Arzneimittel, als auch zum Roth- fhrben. I Amerikanische Aerzte verauchten die Anwendung der Wurzelstocke als Arzneimittel und so sind dieselben gegenwarti von Nordamerika aus mehrfach empfohlen worden. Sanguinaria eine grosse Wirksamkeit in allen mijglichen Krankheiten em fohlen, doch bedarf dies vor der Band noch genauerer {riifung. Gewiss ist, dass sia stark pur- girende Eigenschaften besitzt. Wegen des Gebrauchs zurn Rothf&b,en wird die San- guinaria auch in Frankreich cultivirt. 8 eitens der amerikanischen Aerrite wird der

Ueber Sanguinaria canadensis

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Page 1: Ueber Sanguinaria canadensis

168 Anarcotine. - Sanguinaiirc canadensis.

Reduction des sal tersanren Silberoxyds dnrcb L Morphin, Wenn man einen Tropfen einer Auflosung von essig-

saurem oder schwefelaaurem Mor hin, welche 1 Procent dieses Salzes enthalt, mit 10-16 .F ropfen einer Au06sung salpetersauren Silberoxyds von 1,77 Proc. Gehalt mischt und 1 - 2 Minuten lang umschiittelt, so entsteht rasch ein schoner Niederschlag von krystallinischem weisscn Sil- ber, wlhrend die Fliissigkeit eine schwach gelbe Farbe annimmt, welche von der Reaction der frei gewordencn Salpetersaure auf das Morphin herriihrt; filtrirt oder de- cantirt man hierauf und setzt concentrirte Salpetersaure zu, so entsteht die Orangefarbe des Morphins. Wenn man das anzuwendende salpetersaure Silberoxyd in einer Por- cellanschale erwarmt, ehe man den Tropfen Morphinsalz hineingiesst, so erfolgt die Reduction des Metalls fast augenblicklich und die Schale uberzieht sich mit einem Silberhautchen. Mit andern Alkaloiden hat H o r s 1 e y keine iihnliche Reaction beobachtet. (The Adzan. - Dingl. polyt. Joum. Bd. 167.) B.

Anarcotine, Unter diesem Namen wird das Narcotin in engli-

when medicinischen Zeitschriften neuerdings aufgefiihrt und als ein ausgezeichnetes Ersatzmittel des Chinins em- pfohlen. (Pharm. Journ. and Transact.) H. F.

Ueber Sanguinaria canadensis ; von Bentley, Unter dem Nsmen Puccoon sind die Wurzelstiicke

dieser Pflanze bei den Eingeboronen Nordamerikas im Gebrauch, sowohl als Arzneimittel, als auch zum Roth- fhrben. I

Amerikanische Aerzte verauchten die Anwendung der Wurzelstocke als Arzneimittel und so sind dieselben gegenwarti von Nordamerika aus mehrfach empfohlen worden. Sanguinaria eine grosse Wirksamkeit in allen mijglichen Krankheiten em fohlen, doch bedarf dies vor der Band noch genauerer {riifung. Gewiss ist, dass sia stark pur- girende Eigenschaften besitzt.

Wegen des Gebrauchs zurn Rothf&b,en wird die San- guinaria auch in Frankreich cultivirt.

8 eitens der amerikanischen Aerrite wird der

Page 2: Ueber Sanguinaria canadensis

Nachweieung der SalpeterscYure rnit Brucin. 169

Die Sunpinuria enthalt das alkaloidische S a n g u i - nar in (identisch rnit dem C h e l e r y t h r i n in Chelidonium mnjus), in Verbindung mit Chelidonsaure.

Das in Amerika gebrauchte Sanguinarin ist keines- wegs das reine Alkaloid, sondern das wein eietige Ex- tract aus den Rhizomen, welches also noch %ie harzigen und f&benden Bestandtheile enthtilt. (Phamn. .Journ. and

H. F.

Naehweisang der Salpetershre mit Bracia. Zur Nachweisung der Salpeterslure im Trinkwasser

bedient sich R. K e r s t i n g folgender Methode : 1 Th. Brucin wird in 1000 Th. Wasser gelost. Von

dieser Losnng giesst man 1 Cubikcentim. in ein Cham- agnerglas, mischt 1 C. C. des zu prufenden Trinkwassers

I inm und lilsst 1 O.C. concentrirte Schwefelsaure lang- Sam von der Wand aus durch die Mischung fliessen, so dass eie sich unter das Wasser schichtet, wie bei der Salpetersirurereaction mit Eisenvitriol. Auf dcr Schwefel- saureschicht bildet sich dann bei Anwesenheit von Sal-

etersiiure sogleich eine roeenrothe Zone von Linie bicke; diese wird nach 1 Minute am untern Ende gelb und bleibt dann Stunden lang unveriindert. Durch vor- sichtiges Schiitteln zeigt sich uber der gelben Zone spa- ter von Neuem eine Rothun . Es zeigt auf diese Weise 1 C. C. Waeger mit '/lo oo &Jlpetersaure (d. i. Milli- gramm) eine sehr deuiiche Reaction, und selbst rnit */looooo NO5 entetand noch eine zarte 'rosemothe Zone. (Annul. der Chem. u. Phurm. CXXV. 2.54-255.)

Transact.) __

G. - ___

Ahpin papier empfiehlt S t r e a t f i e 1 d ala ein locales Augenmittel anstatt der Atropinlosung. Man erhillt 8s. auf die Weise, dass man diinnes Filtrirpapier in eine concentrirte Atropin- losung taucht und dann trocknet. Von diesem Papier werden dann kleine Stiicke in daa Auge hinein ebracht. (Phcvrm. Jozrrn. and Traneact.) 2 I?