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280 Mulder, ub. Thein u. Caflein. Be1 2120 I?. getrocknet, wird es aut' 9H,O und be1 3000 anf 6Ha 0 reducirt. Bei 5000 wird allea Wasser aosgetrieben und es bleibt ZnCI, f 6Zn0 suriick, welches an der LuP 3H, 0 absorbirt. Folglich ist der allgemeine Ausdruck : IrnCI, +62no+4H,o+2H2O+ 2HaOf2H,0. Vergleicht man damit einige audere Chloride, so fintlet man 1) Ce CI, + 68,O krystallisirtes Chlorcalcinm. 2) Zn CI, + szn 0 trocknes basisches Zinkchlorid. 3) €3 , CI, + OH, 0 starke Salzsaure. 4) Zn C1, f Szn 0 f lOH, 0 wasserhaltiges Zinkoxychlorid. 5) H, Cl,f6 8,O + 10H, 0 Salzsiiure m. constant. Siedepuncte. ZnCI, f 9Zn0 f 15n,o absorbirt nach dem Trocknen an der Luft 6€1,0. Daher kann es am besten betrschtet werden als: (ZnCI, + 6211 0) f 12H, 0 + 3(Zn0. H, o), welches auletzt giebt: Ein anderes Oxychlorid von der Zusammeosetzung : (ZnCI, + GZoO) f m,O + 3 (ZnO + H,O) 0). XXIV. U e k r Thein und Cnffein. Von G. J. MULDER. (Bullet. des sciences physiques et nattbrellds en Ne'rrlnnde 16.38. 33.1 Bei der Analyse einiger Theesorten suchte ich die eigen- thiimliche Substanz abzuscheiden, welche 0 udry im Thee ge- funden hat. Man trennt das Theiti durcb Sieden der wasseri- gen Abkochnng des Fheea mit Magnesia oder ICalli und Bc- handlung des whserigen Auszugs mit Schwefelither. Das Thein bildet sehr scbiine Krystdle und gehort sawohl wegen seiner Form als seiner EigenschaPten zu den merkwiirdigsteo Kiirpero. Es bildet aechsseitige Prismen mit schief anPgesetzten Endfli- chen von aeidenartigem Anseheti , welche dss Licbt stark ,re- flectiren. Ich babe sie von 8 Centimeter LPoge erhalten. Die *) Die Znhlen in obiger Uebersicht stimmen zlim Theil nicht jmib an vorher angegebcnen. Letztere scheincn die rich tigcren zu seiu. E.

Ueber Theïn und Caffeïn

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Page 1: Ueber Theïn und Caffeïn

280 Mulder, ub. Thein u. Caflein.

Be1 2120 I?. getrocknet, wird es aut' 9H,O und be1 3000 anf 6Ha 0 reducirt. Bei 5000 wird allea Wasser aosgetrieben und es bleibt ZnCI, f 6 Z n 0 suriick, welches an der LuP 3H, 0 absorbirt.

Folglich ist der allgemeine Ausdruck : IrnCI, + 6 2 n o + 4 H , o + 2 H 2 O + 2 H a O f 2 H , 0 . Vergleicht man damit einige audere Chloride, so fintlet man

1) Ce CI, + 68,O krystallisirtes Chlorcalcinm. 2) Zn CI, + szn 0 trocknes basisches Zinkchlorid. 3) €3, CI, + OH, 0 starke Salzsaure. 4) Zn C1, f Szn 0 f lOH, 0 wasserhaltiges Zinkoxychlorid. 5 ) H, Cl,f6 8 , O + 10H, 0 Salzsiiure m. constant. Siedepuncte.

ZnCI, f 9 Z n 0 f 15n,o absorbirt nach dem Trocknen an der Luft 6€1,0. Daher kann es am besten betrschtet werden als:

(ZnCI, + 6211 0) f 12H, 0 + 3(Zn0. H, o), welches auletzt giebt:

Ein anderes Oxychlorid von der Zusammeosetzung :

(ZnCI, + GZoO) f m , O + 3 (ZnO + H,O) 0).

XXIV. U e k r T h e i n u n d C n f f e i n .

Von G. J. M U L D E R .

(Bullet. des sciences physiques e t nattbrellds en Ne'rrlnnde 16.38. 33.1

Bei der Analyse einiger Theesorten suchte ich die eigen- thiimliche Substanz abzuscheiden, welche 0 udry im Thee ge- funden hat. Man trennt das Theiti durcb Sieden der wasseri- gen Abkochnng des Fheea mit Magnesia oder ICalli und Bc- handlung des whserigen Auszugs mit Schwefelither. Das Thein bildet sehr scbiine Krystdle und gehort sawohl wegen seiner Form als seiner EigenschaPten zu den merkwiirdigsteo Kiirpero. Es bildet aechsseitige Prismen mit schief anPgesetzten Endfli- chen von aeidenartigem Anseheti , welche dss Licbt stark ,re- flectiren. Ich babe sie von 8 Centimeter LPoge erhalten. Die

*) Die Znhlen in obiger Uebersicht stimmen zlim Theil nicht jmib an vorher angegebcnen. Letztere scheincn die rich tigcren zu seiu.

E.

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Mulder , iiber Thein und Caffein. 28 i Eigenschaften des Theins, seine Leichtliislichkeit in Aether, die Bildung eines reichlichen Nietlerschlages init Gerbstoff u. s. w. halten mich beslimmt, die Substanz sls einen eigenlhiimlichen Pflanzenstoff zu betrnchten , obgleich die Zusammensetzung, weiche die Analyse gab, mit der des Csffei'ns ubereinstimmte.

B e r z e l i u s liattc die Giite, rnir die Bemerkung mitxu- theilen, dass die Frnge durch eine Analyse des Gerbstoffthei'ns gelijst werden durfte, und diese Remerkung fiihrte au der Ent- decltung, dass derselbe so merlrwurtfige Stoff sich in mvel Pflanxert von ganz veruchiedener Natur findet , die zur Befrie- digung eines der ersten Lebensbediirfnisse dienen.

Ich theile hier einen kurzen Auszug der von mir uber diesen Gegenstand publicirten Ahhandlungen mit.

0,187 einer Verbindung von Thei'n, mit reiner Eichengerb- s h r e it] Alkohol sufgeliist und durch eine wiissrigc Aullijsung von neutralem essigsaurem Bleioxyd gefiillt, gaben 0,7 13 gerb- saures Bleioxyd , welches verbrannt 0,6302 Bleioxyd lieferte. ES war demnsch ein dreifachbasisches Tannat und der Thein- aiederschlag ein zweifachbasischcs Theintannat. Da3 Atomge- ivicht des Theins ist demncrch = 1932 X y3 = 644.

L i e b i g und P f a PP. fanden bei ihren Analysen ded Caffefeins, dass 100 Citfl'ei'n beim Erhitzen 7,85 Wiisser ver!icrcn. I c l r fand meinerseits, dsss'das Thein bei 1200 7,40 p.C. verlor. Seit- dem hrbe ich gefunden, daav das Wasser iiur erst bei einer hiiheren Temperatur voll&ittdig ausgetriebeu werden liann. 1,189 verloren bei 1500 1,101 oder 8,495 p.C. Diess giebt fur das Atomgewicht die Zuhl 605,7.

Folgendes sind die Resultate der Analysen des CaKeins von L i e b i g und PPafP uud W i i h l e r nnd der des Theins von mir:

Tlidn. Cafein. M. L. P. W. At. Berechnet.

Kohleiistoff 50,157 7 4!),96 49,77 49,93 4 49,79

Wasserstotf 6,486 432. 5,33 543 5 5,OS Gtickstofl 28,520 29,28 28,78 28,97 2 28,33 Sauerstoff 16,807 15,44 16,67 lb',(i7 1 16,30

Atomgewicbt = 613,983. Das Cabin uod das Thein sind demnach eine uod dicselbe

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RI ul d e r, iiber Thein und Caffein.

Substanz, nnd die Entdeckung dieser Identitiit gehiirt B e rz e- l i u s an.

Ich versuchte diese Substanz aus den Bliitten der Camel- Zi5 juponica auszuziehen, aber diese Pflanse entliilt sie nicht. Man kiinnte vielleicht vermuthen , dass das Riisten der beiden Pfllinzeri die Ursache der Gegenwart des Theins im Kaffee und Thee sei. Aber einerseitv gab nicht geriisteter Kaffce, als sein wiisseriger Auszug durch essigsaures Bleioxyd gefiillt , abge- dampft und mit Aelher ausgezogen wurde, eine griissere Menge Calfein als der gerihtete, und andrerseits gaben griine und graue Erbsen geriistet und nicht lgerijstet nicht die geriogste, Spur davon.

Die Zusammensetzong des Caffeins nnd The'ins ist ohne ZweiPel sehr merkwiirdig. L i e bi g vermuthete, dass es ein cyaniger Aether sei , bestehend aus X , C, 0:; + C, H, O1,,. Es ist bekanmt, dass sich Ammoniak entwickelt, wenn man Canein mit Barytwasser sieden liisst. CPogy. Ann. 28, 193; 31, ,2242 Bei Wiederholung dieves Versucks anter verschie- denen Urnstanden bin ich zu Resultaten gekommcn, welche mit dieser -Vermnthung ubereinstimmen.

I m luftleeren Raume sowoh1 als nn der Luft eracugt das Thein oder Caffein beim Kochen mit Barytmasser kohlensauren Baryt und dann Amrnoniak. Nach einiger Zcit vermehrt sich auch, wenn der Baryt in Ueberschuss ist, die Menge des koh- lensaurcn Baryts nicht mehr und das Arnmoniak wird unmerli- lich. 1,058 wasserfrcies Thein gnben 0,2.13 kohlensauren Baryt; es hat sich also etwa j/40 des Kohlenstoffes der Sub- stanz in Iiohlensiiure umgewandelt. 1,420 Thei'n gaben auf die- selbe Weise 0,010 Chlorammonium, Venn das entmickelte Am- moniak in verdiinnter Salzsiiure suf'gefangen wurde. Als der iiberschiissige Baryt aus der heissen Flussigkeit durch Kohlen- ssure abgeschieden worden mar, gab die Liisung beim Ab- dampf'en kohlensauren Baryt und Ammoniak und mit salpeter- saurem Silberoxyd einen wcissen, in vielem Wasser Jiislichen, sehr leicht in Ammoniak liislichen Niederschlag, der rnit Schwe- felslure, Kohlenssure und Ammoniak gab. Dieses S d z wurde beim Troclinen schwiirxlich -grau.

0,043 dieses Salzes gaben bei der Verbrennung 0,031 metallisches Silber. Diess giebt f ir das Atomgewicht der ver-

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M u l d e r , iibec Thein nnd Caffein. 253

brannten Substanz 423. Diess ist demnach Cynnsdure SFGO = 429. Die von diesem oyansauren Salxe abfiltrirte Fliissig- keit wurde nach einigen Augenblicken schwara; es scheiot sich also noch ein andrer Kiirper wahrend der Zersetzung des cyansawen Aethers durch den Baryt gebildet zu haben. Aber die Zersetzung war nur unvollstiindig. Die abgedampfte Fliis- sigkeit gab die griisste Mengc des sngewandten Theins mieder. Each mebrtsgigem Kochen mit einer betrlchtlichen Menge von Barytwasser in einer mit eirier Ttiermometerrohre versehenen Flasche, urn die Erneuerung der Luft zu verbiiten, wurde dss Thein und Caffeiu vollstiindig zersetzt. Scheidet man den iiber- schiissigen Baryt aus der siedenden Fliiseigkeit durch Kohlen- siiure nb, so bleiben nur Spuren von cyonsaurem Baryt zuriick. Das Ganze ist beinabe vollstiindig in ein Barytsnlz verwandelt, welches die Eigensebaft hat, das salpetersaure Silberoxyd zu reduciren, besonders beim Erwdrmen das Quecksilberchlorid in Chloriir umzuiindern und endlich bei der Dzstillatiou eine fliich- tige Siiure zu liefern, welche die niimlichen Eigenschaften be- silzt. Die abgedampfte Fliissigkeit gab ein zerfliessliches Salz. Beim Behondeln mit Alkohol liiste sich daraus ein fliichtiger An- theil auf, welcher das salpetersaure Silberoxyd schwarzte und bei Behnndlung mit Aetzkali Spuren von Ammoniad lieferte. Der in Alkohol unlijsliche Theil war vollkommen weiss, nicht serfliesslich, liislich in Wasser. E r bat ebenfalls die Eigen- schsft , Silber und Aetzsublirnat zu reduciren. Mit Schwefel- siiure gnb er schwefelsauren Baryt. Es bleibt also kein Zwei- fel iibrig, dsss dns Salz ameisensaurer Baryt ist.

0,565 dieses Sakes, bei I000 getrocknet, gaben 0,108 Koh- lensaure und 0,062 Wasser. Wenn es wirklich ameisensaurer Baryt ist, SO bleiben 0,4908 Baryt in der Verbrennungsriihro mit 0 , i i O Koh!ensiiure verbunden zuriick, d. h. mit eben so vie1 als in den Kalispparat getreten ist.

Hieraus ergiebt sich fur die Zusamrnensctxung der Siiure : Ameisensiiure. SSiire des Barytsalzes.

Koblenstoff 2 32,83 32$0 Wasserstoff 2 2,68 2,52 Sauerstoff 3 64,.17 6488.

Die Biiure des Barytsalzes ht demnach nichts a13 Ameisen-

Nebmen wir nun 80, dass dss Thein und das Caffei'n wirk- siiure.

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284 D6bere ine r , fiber Eudiometrie.

lich cyaniger Aethcr seien und dass dieser durch den Baryt in Aether (Aethyloxyd) und in cyanige Siiure zersetzt werde:

wlhrend die 4 Atome cyanige Siiure sich mit 5 Atumen Was- ser verbinden, so erhiilt man.:

oder 3 Atome Cyansiiure ucd 1 Atom ameisensaures Ammoniali, bestehcnd aus C, €1, 0, -k2 K IJ, + H,O = Fo g2 H,O.

Die Cyansiiure verbindet sich mit dem Baryt, aber durch fortgesetztes Rochen wird sie zersetzt in kohlensaureu Baryt and in Ammoniak : N, C,O + 3Aq. = C,O, + N, 8,. Uas gcbildete ameisensaure Ammoniak wird durch hinzugesetzte xieue Mengen von Baryt zersetzt. Es entwickelt sich Ammo- oiak und die Ameisensiiure verbindet sich mit dem Baryt.

Die Erzeupng des Ammoniaks ist nicht unumgiinglich nothwendig znr Zerlegnng des cyanigen Aethers in Cyansdure nnd ameisensaures Ammoniak. ErhLlt man die Fliissigkeit ei- nige Zeit bei der Temperatur des beginnenden Siedens, so erzeugt eich weder kohlensaurer Baryt noch Preies Ammoniak, sondero die Fliissigkeit enthiilt cyansauren Baryt und ameisensaures Am- monia k.

Noch rascher erfolgt die Zersetzung des c y d g e n Aethers durch Kali.

Obgleich diese Thatsachen vollst5ndig mit der Theorle dbereinstimmen, so muss ich doch hinzufiigen, dass das Vor- hsndensein des Aethyloxydes selbst in dem Thein oder Calfeeio noch nachzuweisen ist.

S(N2C2, HSO) = 4CC2H.j O y 2 ) 4(N2 C, OjA] ,

4(x2 c, 0, + €110 0, = 3(N2 c2 0) + N2 c2 H , O O ~

. xxv. Z ti r E ZG d i o ni e t t* i e.

V o n J. W. DOEBEREIXER.

Mehrere Chemiker, namentlich Herr 8. R o s e , glauben, dass eudiometrische Versuche sich genauer in einer Verpuf- fungsrijhre als in dem von mir beschriebenen Platineudiome- ter ausfuhren lassen. Ich habe uber diesen Gegenstand eine Reihe vergleichender Versuchc angestellt , und gefuoden , dass beim Eatzunden eines Gemeoges von 8 Vol. atmosphirischer