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Nr. 9/16 M1KROCHEMIE Seite 199 Ueber Ti]pfelreaktionen zum Nachweis yon Titan, Zirkonium und Thorium. Von F. Pavelka. {Aus dem ch~emi.schen Laboratorium des l~adiowerke5 yon 15. Schrack, Wien.} Geleoentlich der Durchfiihrung yon Minera.la.nalyzen machte sich in~folg,e der zur Verfi.i.gung steher~den kleinen Substanzmen, gen das Bedfirfnis nach einem mikrochemischen Nachweis ftir die Elemente Titan, Zirkonium und Thorium geliend. lm buche yon B e h r e n s - K 1 e V 1 si.nd wohl Reaktionen auf diese Elomente angegeben. Ftir Titan = ist bier nur eine -FSllun,o.sr,ea~ktion, nSml.ich als Rubidi,um- oder Ka'liumfluort,iianat (RbK}=TiF6q-H~O an,oefii,hrt, doch 18~t die Em,pf~in, dlichkeit der l~eaktion so viel zu wii.nschen iibrig, dag dieselbe ffir ei.nioermal~en verdii, nnte LiSsun,gen nicht zu empfehlen ist. Ffir Thori.um 3 ist nur das T,hallothoriu,mkar,bonat als 5chlu.~rea~ktion zweckm~i[~i~, welches hSu.fig in kleinen, sch,wer er~ennbaren KiSrnep.n ausf~illt. Empfind- lichkeiten si,nd in beiden F~illen n ic.ht angegeben. Die F~illung des Zirkoniums ~ oelingt dageoen noch als Ka'li,umzirkoni.umoxalat K,Zr(C,O&-q- 4 H=O, wenn nut 0,016/6 Zirkoniumsulfat in L~Ssung isL Nach U,ntersnchungen yon F. F e i {11 und 12. S t e r n ~ reaoiert Alizarin mit den $e~cluioxyden unter Bi~duno intensiv, gef~inbter Verbindun,gen {,,Fa~blacke"J, denen die Konstitution sooen.annter I .n n e r .k 0 m p I e x s a I z e zukommt, z,um bei.spi.el: //alia O O ,/'< /C\.I\OH I I ] I \/\C/'\/ O Von der Uebertegtmg ausg~hen,d, dag im 5i.n,ne der zuerst won F. F e i g I ent~ickelten Vorstel.luaqflen fiber Beziehu.ngen zwischen Atom.gruppierung un,d spezifischer Af,finit8t die in den * B e h r e n s - K l,e y, Mikrochemische Analyse, I. Teil, Leipz,ig 1921. = Bbei~d.a, S. 111. a Ebenda, S. 115. 15,herbal.a,- S. 112. 5 Ztschr. f. onal. Chemie 61. 9 (1921}.

Ueber Tüpfelreaktionen zum Nachweis von Titan, Zirkonium und Thorium

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Nr. 9/16 M 1 K R O C H E M I E Seite 199

Ueber Ti]pfelreaktionen zum Nachweis yon Titan, Zirkonium und Thorium.

Von F. P a v e l k a .

{Aus dem ch~emi.schen Laboratorium des l~adiowerke5 yon 15. Schrack, Wien.}

Geleoentlich der Durchfiihrung yon Minera.la.nalyzen machte

sich in~folg,e der zur Verfi.i.gung steher~den kleinen Subs tanzmen, gen das Bedfirfnis nach einem mikrochemischen Nachwei s ftir die

Elemente Titan, Zirkonium und Thorium geliend.

lm buche yon B e h r e n s - K 1 e V 1 si.nd wohl Reak t ionen auf d iese Elomente a n g e g e b e n . Ftir Titan = ist bier nur eine -FSllun,o.sr, ea~ktion, nSml.ich als Rubidi,um- oder Ka'liumfluort,iianat (RbK}=TiF6q-H~O an,oefii,hrt, doch 18~t die Em,pf~in, dlichkeit der l~eaktion so viel zu wii.nschen iibrig, dag diese lbe ffir ei.nioermal~en verdii, nnte LiSsun,gen nicht zu empfeh len ist. Ffir Thori.um 3 ist nur da s T,hallothoriu,mkar,bonat als 5chlu.~rea~ktion zweckm~i[~i~, welches hSu.fig in kleinen, sch,wer e r~ennba ren KiSrnep.n ausf~illt. Empf ind- lichkeiten si,nd in be iden F~illen n i c . h t angegeben . Die F~illung des Zirkoniums ~ oelingt d a g e o e n noch a l s Ka'li,umzirkoni.umoxalat K ,Zr (C ,O&-q- 4 H=O, wenn nut 0,016/6 Zirkoniumsulfat in L~Ssung isL

Nach U,ntersnchungen yon F. F e i {11 und 12. S t e r n ~ reao ier t

Alizarin mit den $e~cluioxyden unter Bi~duno intensiv, gef~inbter Verbindun,gen {,,Fa~blacke"J, denen die Konstitution sooen.annter I .n n e r .k 0 m p I e x s a I z e zukommt, z,um bei.spi.el:

//alia O O

,/'< / C \ . I \ O H I I ] I \ / \ C / ' \ /

O

Von der Ueber teg tmg ausg~hen,d, dag im 5i.n,ne der zuers t won F. F e i g I en t~ icke l ten Vorstel.luaqflen fiber Beziehu.ngen

zwischen Atom.gruppierung un,d spezif ischer Af, finit8t die in den

* B e h r e n s - K l,e y, Mikrochemische Analyse, I. Teil, Leipz,ig 1921. = Bbei~d.a, S. 111. a Ebenda, S. 115.

15,herbal.a,- S. 112. 5 Ztschr. f. onal. Chemie 61. 9 (1921}.

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Alizarinderivaten enthaltenen orthostandigen OH-Oruppen yon spezi~ischer Wirkun, g .au,f hydrolysier, bare Meta,ltsalze sei.n kSnnten, war es naheli,egend, zu untersuchen, ob auch die Elemente IiMn, Zirkonium un,d "l'h,orium mittelst-Alizarin nacl~u.weisen sin& I a t - s~ichlich geben die Hyd.rox~ade der genannlen Klemente 6 mit Alizari,n i n t e n s i v gefS,rbte Verbir, dun, gen, welche einen Nach,weis in Form einer TtilMelreaktion gestatlen, der die bisher bekannten Nachweise an Empfindl~i&,k, eit bei weitem ii.bertfifft.

A . u s . f i / , h r u n g d e r B e s i i m , m u n g : Man bereiiet l~ea- gen.zpapier vor durch Tr~inken yon ,dichtem Cluantitativem Filtvier- r ap ie r mit ei,ner al,ko,hol~schen A, lizafi,nKisung und Trocknen des- selben. [Dieses Papier kann v orr~itig gehalten werden.] Au,f dieses Papier bringt man mit einer Pipette einen klei'nen Troofen d, er zu u, ntersuchenden k~Ssu.ng, ,die ,nur schwach sauer sein soll, und ]~igt den Tropfen ruhi, g au, fsa,ugen. Wenn man den Fleck nun iiber eine Flasche mit konzentrierter Ammo,niakl6sung h~ilt, bildet sich das Metall,hydroxgd u.nd damit wied gleichzeiticj der Farblack sidatbar und tritt votlen,ds helwor, wen,n man das Filler bei m~igi.ger Tem- perat.ur in einem Trockensdarank trocknet. SffSrend wirk,en alle Stoffe, die die Fcillung als Hydroxyd ver.hindern.

Sehr bew~i,hrt hat ~ich eine kleine ,,Tiipfeleproux, et te" zum l_.~Ssen sehr Mei.ner Su.bstanzmengen. Sie gestattet, die Substanz

mit m~Sglichst wenig kiS- su,n.g, smittel/5 ,k o n ,o m i s c h a,uf d'as Reagenz,papier zu brin, gen. Auch k a n n - m a n sie, bei passender Wa,hl der D~imensionen, zum Ein- dampfen klei,ner FliJssig- keiismengen (wobei man vor~eiLhaft langsam Lu,ft durch~em,gt) ben, iit~en, wenn beabsichti, g t i s t , ,danach eine Tii,pfelreaMion auszuf, iihren.

Die ,Empfi, ndlidakeiten und Krfassu.ngsgrel~zen r fii,r den mit ~klizarin zu bewe.vksfelligenden Nachweis sin, d i.n folgen, der T~bell,e angegeben:

6 Bbenso wie Cer. 7 tSeziiglich dieses Begriffes siehe Mikrochemie, I, 4.

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Aliza finn achweis Kristallf~.llun g . . . . Farbe des Lackes nach Erfassungsgrenze 8 Empfindhchkeit s Behrens-Kley

T i 0 ,18 1 : 1 6 6 . 0 0 0 rotviolett - -

Zr 0 ,29 1 : 1 0 3 . 0 0 0 h imberrot ca. 1 : 2 0 . 0 0 0

T h 0 ,24 1 : 1 2 5 . 0 0 0 v io let t

Hat ma,n e t w a s mehr S~ubstanz zur Verfiig.ung, z,m-n bei, sp ie l

m e h r e r e Ku.bi.kzent, ime te r e ine r L~Ssunvj {die a,uch e t w a s v, erdi innte,r

s e in kann als o b e n a , n g e g e b e n e n Za.hlen entsoricht}, so kan, n d, er

N a c h w e i s vorteil .haft so gef i ihr t w e r d e n : Man Vemet.zt d i e Pro:be

rail e twas Al iza r in u'n,d fiigt ve.rdiin,ntes Ammoni~k in g e r i n g e m

Uebersch,ug hinzu, kocht auf und filtriert durch ein m 6 g 1 i c h s t

k l e i n e s Fi l ler u~,d w a s c h t - m i t sch,wach a ,mmoniaka l i schem Wa,sse r

he ig aus . Am Fi l le r i s t d a n n ,der F a r b l a c k deut l ich z,u s e h e n . ,

Die b e s c h r i e b e n e n Nachsve i se w e r d e n durch d ie a~n.gefiih,rten

Z a h l e n als m irk r o c,h e,m i s c h e gek,ennzeichn, et und s ie e r -

b r ingen neuerl ich den B e w e i s fiir d ie Brauch ,ba rke i t t i e r Tiipfelem~lv, se.

Ueber im Oar~g befi'n, dliche Versuche zur Trenn.ur~ff ur~d quantilativen Bestimmung dieser Elemente wird z u einem spSteren Zeitlaunkt berichtet werden.

8 Diese Wer~e stel.Ien keine Orenzwerte dar, sondern Werte, wie sie bei Bestimmungen t~tsgchlich erreichf wurden. Bei diesen Verdiinnungen ist der Nachwds n, och deut.lich.

9 Es hat sich auch bei ffravimetrischen Bestimmungen yon a l , Th usw. als vort.eilbaft erwiesen, vor dem .Fgllen Alizarin zuzuseizen. Die intensive F~irbung .tier Fallung erleichtert, besor~ders bei kleinen Mengen, alas Sammeln auf dem Filler und das Auswaschen betrfchtlich.