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305 1 von Hrn. Kohlrausch angegebenen Federgalvanometers - Ampcre- meters - wie es aus der Fabrik physikalischer Apparate von Aart- mxnn und Braun in Bockenheim bei Frankfurt a. M. zu beziehen ist. Das Instrument erlanbt fStromstarkc bis '/20 Amphe abzulesen und reicht fiir unsere Zweckc bis 1 Ampkre. 560. Fr. Riidorff: Ueber Verbindungen des Arsentrioxydee mit Jod- und Bromnatrium. (Eingegangen am 23. October: mitgctheilt in der Sitzung Ton Hrn. \I7. Will.) In diesen Uerichtcn Rd. XIS, S. 2665 (1x86) habe ich die Dar- stellung und Zusammensetzung einiger Verbindungen dcs Arsen- trioxydes rnit Jod-, Brom- und Chlorkalium und Ammonium be- schrieben. Im Verfolg der dort mitgetheilten Versuche gelang es mir einige der entsprechenden Natriuniverbindungen zu erhalten. R r o m n at r i u m verb i n d u n g. Wenn man in 350 ccm Wasser untcr Erhitzen bis zum Sieden 20 g Arsentrioxyd und 120 g Bromnatrium &t, die fast blare Liisung filtrirt und in derselben Weise, wie ich es in der friiheren Mittheilung ausfiihrlich bcschrieberi habe. langsam crkalten lasst, so krystallisirt a n eingestellten Glasplatten die Verbindung. Dieselbe bedcckt die Glasplatten und zeigt unter dem Mikroskop die Form sechs- seitigw Tafelchen. Dieselben sind weich und lassen sich leicht, selbst mit dem Finger, von der Glasplatte entfernen. Die Krystalle wurden auf der Glasplatte mit kaltem Wasser abgespiilt, zwischen Fliesspapier rasch abgepresst und nach dem Trocknen an der Luft abgekratzt. Sodann wurde die Verbindung fein pulverisirt und bei 130'1 bis zum constanten Gcwicht getrocknet. Die Analyse der Verbindung ergab folgendes Resultat : Gefunden Eerechnet 20.6 2 As2 03 77.7 79.4 pct. 100.4 100.0 pct. . ._ Na Br 22.7 _. Das Ergebniss der Analyse fiihrt zu der Formel: Ka Br + 2 As2 03. Wie aber aus der unter )>berechnete angegebenen Zwanimen- setzung ersichtlich ist, hat die Analyse einen urn 2.1 pCt. zu hohen Herichte d. D. chem. Gesellschaft. Jahrg. XXI. 1!)6

Ueber Verbindungen des Arsentrioxydes mit Jod- und Bromnatrium

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Page 1: Ueber Verbindungen des Arsentrioxydes mit Jod- und Bromnatrium

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von Hrn. K o h l r a u s c h angegebenen Federgalvanometers - Ampcre- meters - wie es aus der Fabrik physikalischer Apparate von A a r t - m x n n und B r a u n in Bockenheim bei Frankfurt a. M. zu beziehen ist. Das Instrument erlanbt fStromstarkc bis ' / 2 0 A m p h e abzulesen und reicht fiir unsere Zweckc bis 1 Ampkre.

560. Fr. Riidorff: Ueber Verbindungen des Arsentrioxydee mit Jod- und Bromnatrium.

(Eingegangen am 23. October: mitgctheilt in der Sitzung Ton Hrn. \I7. Will.)

In diesen Uerichtcn Rd. XIS, S. 2665 (1x86) habe ich die Dar- stellung und Zusammensetzung einiger Verbindungen dcs Arsen- trioxydes rnit Jod-, Brom- und Chlorkalium und Ammonium be- schrieben. I m Verfolg der dort mitgetheilten Versuche gelang es mir einige der entsprechenden Natriuniverbindungen zu erhalten.

R r o m n at r i u m v e r b i n d u n g. Wenn man in 350 ccm Wasser untcr Erhitzen bis zum Sieden

20 g Arsentrioxyd und 120 g Bromnatrium &t, die fast blare Liisung filtrirt und in derselben Weise, wie ich es in der friiheren Mittheilung ausfiihrlich bcschrieberi habe. langsam crkalten lasst, so krystallisirt a n eingestellten Glasplatten die Verbindung. Dieselbe bedcckt die Glasplatten und zeigt unter dem Mikroskop die Form sechs- seitigw Tafelchen. Dieselben sind weich und lassen sich leicht, selbst mit dem Finger, von der Glasplatte entfernen. Die Krystalle wurden auf der Glasplatte mit kaltem Wasser abgespiilt, zwischen Fliesspapier rasch abgepresst und nach dem Trocknen an der Luft abgekratzt. Sodann wurde die Verbindung fein pulverisirt und bei 130'1 bis zum constanten Gcwicht getrocknet. Die Analyse der Verbindung ergab folgendes Resultat :

Gefunden Eerechnet

20.6 2

As2 03 77.7 79.4 p c t .

100.4 100.0 p c t . . ._

Na Br 22.7 _.

Das Ergebniss der Analyse fiihrt zu der Formel: Ka B r + 2 As2 0 3 .

Wie aber aus der unter )>berechnete angegebenen Zwanimen- setzung ersichtlich ist, hat die Analyse einen urn 2.1 pCt. zu hohen

Herichte d. D. chem. Gesellschaft. Jahrg. XXI. 1!)6

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Gehalt an Bromnatrium ergeben. Dieser Ueberschuss erklart sich indessen aus dem Umstande, dass die Verbindung aus einer Liisung krystallisirt ist , welche einen sehr betrachtlichen Ueberschuss an Bromnatrium enthielt. Ohne einen solchen und zwar recht erheblichen Ueberschuss an Natriumsalz erbalt man die Verbindung entweder gar nicht oder gemengt mit Oktaedern von Arsentrioxyd. Bringt man aber diesen Ueberschuss von 2.1 pCt. an Bromnatrium in Abzug und rechnet darnach die Resultate der Analyse um, so erhalt man als die procentische Zusammensetzung der Verbindung die fdgende:

Gefunden Berechnct As2 Op 79.6 79.4 pCt.

100.3 100.0 pct. 20.6 < - .- .-

Ka Br 20.7 - -

Die Verbindung wird beim Erwarmen mit Wasser zersetzt, Arsentrioxyd scheidet sich aus, schwimmt in Flocken in der Lijsung, liist sich aber auch auf bei liingerem Kochen. Aber aus dieser Lijsung krystallisiren nur Octoeder von Arsentrioxyd, so dass ein Umkrystalli- siren der Verbindung aus heisser Losung nicht moglich ist.

J o d n a t r iumver b in d u n g. Zur Darstellung dieser Verbindung wurden 60 g Jodnatrium und

22 g Arsentrioxyd in 500 ccm Wasser unter Erwarmen geltist. Die Losung wurde in derselben Weise wie in fruheren Fallen behandelt. Die eingesetzten Glasplatten waren nach 24stundigem Stehen mit einer Schicht sechsseitiger Tafelchen bedeckt, welche der Bromnatrium- verbindung vijllig gleich waren. Die Krystalle wurden pulverisirt u'nd bei 1300 getrocknet. Die Analyse ergab:

Gefunden Bcrechnet As203 70.70 72.55 pCt.

99.22 100.00 pct. Ka J 28.52 27.45 ))

Dieser Zusammensetzung entspricht die Formel: Na J + 2Asa 0 3 .

Es haftet an den Krystallen freies Jodnatrium, da dieselben nur aus einer LBsung sich ausscheiden, welche einen grossen Ueberschuss dieses Salzes enthalt.

Die Verbindung wird durch heisses Wasser zersetzt, bei langerem Kochen 1Bst sich auch das sich zuerst flockig ausscheidende Arsen- trioxyd auf. Aus der heissen Lijsung krystallisirt beim Abkuhlen nur Arsentrioxyd. Fiigt man zur warmen Lijsung 2 pCt. Natrium- bicarbonat, so krystallisiren neben Arsentrioxyd auch sechsseitige Tiifelcheii der Verbindung und nach Zusatz -ion 4 pCt. des Carbonates nur sechsseitige Tafelchen der Verbindung aus.

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Setzt man zu einer Liisung von Natriumarsenit (Lijsung von Arsentrioxyd in Aetznatronliisnng) eine hinreichende Menge Brom- oder Jodnatrium, so erhalt man obige Verbindungen ebenfalls, aber durch aiihaftendes Arsenit verunreinigt, welches durch oberfliichliches Abspiilen nicht entfernt werden kann , da die Krystalle Mutterlauge einschliessen.

Eine den obigen arialoge Verbindung mit Chlornatritim zu erhalten, gelang mir nicht.

C h a r l o t t e n b u r g , im September 1858.

561. S. K a p f und C. Paal: Ueber Derivete des Phenac ylbenzoylessigathers.

[Mittheilung aus dem chem. Institut der Tniversitiit Erlangen.] (Eingepangen am 25. October; mitgetheilt in der Sitzung yon Hrn. W. Will.)

In unserer ersten 3littheilung I) berichteten wir iiber die Ein- wirkung kalter Kalilauge auf den Phenacylbenzoylessigbther. Die Verseifung vollzieht sich zum griisseren Theile unter Hildung aqui- molecularer Mengen Kenzoiisaure und Henzoylpropionsaure, ausserdem beobachteten wir einen mehr oder minder betrachtlichen, ungeliisten Ruckstand, der einer Analyse eufolge D i p h e n a c y 1 b e n z o y 1 e s s i g- i i t h e r sein konnte (entstanden durch Einwirkung van Yhenacylbromid auf Dinatriumbenzoylessigather). Diese Vermuthung erwies sich jedoch als irrig. Bei naherer Ijntersuchung stellte sich die Substanz als ein Gemenge von unverseiftem Phenacylbenzoylessigather mit dem Doppel- keton ,Diphenacylc: oder >I>iphenylathylendiketonc heraus, das schan van R i i l t i n g und K o h n 2 ) und C l a u s und W e r n e r 3 ) mittelst der F r i e d e l - C r a f t s ’ s c h e n Methode, von H o l l e m a n r i 4, aus der Ver- bindung Clt; Hlo Nz 0 4 durch Reduction dargestellt worden ist. Diese Substanz liefert rnit Hydroxylamin ein Dioxim, rnit Phenylhydrazin ein Dihydrazon. Durch Rehandlung mit wasserentziehenden Mitteln entsteht aus dem Diketon Diphenylfurfuran, mit Phosphorpentasulfid Diphenylthiophen, und durch Ammoniak wird es, wie kurzlich H ol le - m a n n (1. c.) gezeigt ha t , in Diphenylpyrrol iibergefiihrt. Die drei

l) Diesc Bcrichte XXI, 1455. *) Diese Herichte XIX, 146. 3, Diese Berichte XX, 1374. 4) Diesc Berichte XX, 3359.

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