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BURGENLANDKREIS 16 DONNERSTAG, 27. MAI 2010 WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Erlebnisführer mit den schönsten Ausflugszielen und detaillierten Informationen, im Taschenformat Halle/Leipzig/Dessau; Harz; Lausitz; Altmark/Magdeburger Börde je 2,95 5 Radwanderkarten* Leipzig-Naturpark Dübener Heide 4,95 5 Harz 4,95 5 Leipzig-Neuseenland/Altenburger Land 4,95 5 Radwander-Leporellos* Teilstrecken aufklappbar Saaleradwanderweg 8,95 5 Elberadweg 1 und 2 je 6,95 5 Muldentalradwanderweg 8,95 5 Unstrutradweg 4,95 5 Rad- & Wanderkarten* Wernigerode/nördliches Harzvorland 4,95 5 Südharz/Kyffhäuser 3,95 5 Sangerhausen/Eisleben/Mansfeld-Südharz 3,95 5 Saale-Unstrut-Land 4,95 5 Halberstadt/Aschersleben/Quedlinburg 4,95 5 Aschersleben/Bernburg/Köthen 4,95 5 Halle (Saale) 4,95 5 Wanderkarte* Harzer Grenzweg 3,95 5 Wander-Leporello* mit aufklappbaren Teilstrecken Harzer Hexenstieg 4,95 5 Motorradkarte* mit Tourenvorschlägen Harz 4,95 5 *im Taschenformat, mit Ausflugszielen, Einkehr- und Freizeittipps, wetterfest, reißfest, abwischbar, recycelbar Diese Artikel erhalten Sie: in allen MZ-Service Centern Viele weitere Artikel unter www.mz-web.de/shop Jakobsring 5, direkt neben Parkplatz Vogelwiese Reservierung: 03445-754511 Fax-Abruf: 754512 Programm-Ansage: 754510 www.cineplex.de 27. 05. bis 02. 06. 10 Der besondere Film, So. 17:30, Mi. 15:00, 17:30, 20:00 Die Friseuse Nächste Sneak-Preview: 31. 05. 2010, 20:00 * außer Mi., ** außer Mo., *** außer So. Programmänderungen vorbehalten Der Kinopaß – für 12 Stempel gibt’s eine Freikarte! 4 Teens Preview So. 17.00 Street Dance 3D tgl. 14:30, 17:15, 20:00, Fr. + Sa. 22:45 / 12 Sex and the City 2 tgl. 17:00*, 20:45, Fr. + Sa. 22:45 / 18 The Crazies tgl. 15:00, 17:45, 20:15, Fr. + Sa. 22:45 / 12 Prince of Persia tgl. 17:30***, 20:15, Fr. + Sa. 23:00 / 12 Robin Hood tgl. 19:00 / 6 Vincent will meer tgl. 20:45**,*, Fr. + Sa. 23:00 / 12 Iron Man 2 tgl. 15:00*, 17:00***, 19:00**,* / 12 Das Leuchten der Stille tgl. 15:00 / o. A. Eine zauberhafte Nanny 2 tgl. 15:15 / 6 Drachenzähmen leicht gemacht in 3D 4. Wo. 4. Wo. neu 2. Wo. 9. Wo. 3. Wo. 10. Wo. neu 4. Wo. Beruf und Fachhochschulreife in einem J Gestaltungstechnische/r Assistent/in J Technische/r Assistent/in für Informatik Besuch uns zum nächsten Tag der offenen Tür am 29.05.2010 von 10.00 – 12.00 Uhr! Deine Ansprechpartnerin: Anja Stöhr Tel. 0365 55157-0 · [email protected] Deine Berufsausbildung. TÜV Rheinland Bildungswerk gGmbH An der Silbergrube 7 07551 Gera www.tuv.com/schule-gera VERANSTALTUNGEN www.mz-web.de/archiv Gesucht? Gefunden! Tauchgang in eine andere Welt SÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis arbeitet im Land der Fußball-Weltmeisterschaft 2010. VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ - Es war ein kalter, windiger Samstag. Der Tower des Dresdener Flugha- fens war in dicke Regenwolken ge- hüllt. Genau das richtige Wetter, um Abschied zu nehmen. Abschied von der Freundin und der Familie, Abschied von Deutschland. Ganz ohne Trauer und ein paar Tränen geht das nicht. Und auch nicht ganz ohne Angst. Johannesburg, das Ziel der Reise, ist eine der ge- fährlichsten Städte der Welt. Natürlich muss man sich auf ein solches Abenteuer gut vorbereiten. Englisch perfekt zu sprechen, das ist eine Grundvoraussetzung für den langfristigen Aufenthalt im Sü- den Afrikas. Die Abwicklung der umfangreichen Einreiseformalitä- ten und das Erlangen einer Arbeits- erlaubnis nahmen allein über vier Monate in Anspruch. Auch die ver- meintlich kleinen Hürden hatten es in sich. Das Arbeitsamt bei- spielsweise wollte wegen der Be- arbeitung der Weiterversicherung den in englischer Sprache abge- fassten Arbeitsvertrag auf Deutsch übersetzt haben. „Weil Deutsch die Amtssprache ist“, sagte die Frau, deren Arbeitsstelle die Bezeich- nung Job-Center trägt. Aber das alles war nun Vergan- genheit. Nach einem Zwischen- stopp mit Umstieg in München und einer Flugzeit von insgesamt rund 16 Stunden landete der Airbus auf dem Airport Johannesburg. Jetzt al- so begann es, das neue Leben in Afrika. Einen ersten, bleibenden Eindruck hinterließ der Kontinent schon beim Nachtflug über die Wüste. So ein gigantischer Ster- nenhimmel ist in Europa nicht zu sehen. Und während man beim Flug über Florenz glaubte, dass die Stadt brennen würde, hüllen sich die afrikanischen Großstädte des Nachts tatsächlich in undurch- dringliche Dunkelheit. „Das sind Leute, die mit der Müllentsor- gung ein paar Rand dazuverdienen.“ Taxifahrer in Johannesburg In Joburg, wie die Stadt hier ge- nannt wird, übersteigt die Zahl der Morde pro Jahr nicht selten die Zahl der Verkehrstoten, und auch die ist schon nicht gering. Dass sich hier Werden und Vergehen praktisch die Klinke in die Hand geben, davon erhält man bereits beim Landeanflug einen Eindruck. Der führt über die Townships und man sieht, wo neue und alte Hütten stehen, aber auch die Flecken, wo vor kurzem noch welche standen. Der Airport Joburg ist schön, doch riecht es überall nach Kerosin und Schmierstoffen. Man ist froh, die- sen Ort hinter sich zu haben. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel hielt noch ein Novum bereit. Es war die erste Fahrt auf der „fal- schen“ Seite. Auch in Südafrika gilt Linksverkehr. Ein Umstand, den man in Deutschland nicht erlernen kann wie beispielsweise Englisch oder Verhaltenstipps bei Überfäl- len. Eine solche Fahrt durch die größte Stadt des südlichen Afrika gleicht einem Tauchgang in eine völlig andere Welt. Man hat den Eindruck, alle 3,3 Millionen Ein- wohner würden sich auf den Stra- ßen aufhalten und vor allem an den Kreuzungen Kleiderbügel, Sonnen- brillen und Fußball-WM-Artikel verkaufen. Auch viele Obdachlose sieht man. Sehr auffällig für das europäi- sche Auge sind die vielen Farbigen, die mit Müllsäcken durch die Stra- ßen laufen. Der Taxifahrer verrät: „Das sind Leute, die sich mit der Müllentsorgung ein paar Rand da- zuverdienen.“ Sie stellen sich mit ihren Säcken an die Seitenfenster der Autos, oft auch unter Woh- nungsfenster, und gegen einen ent- sprechenden Obolus kann man auf direktem Wege alles in die Säcke werfen, was man loswerden will. Diese anarchistische Form eines Abfallzweckverbandes funktio- niert tatsächlich. Trotzdem erhärtet sich bei der Fahrt durch die Stadt jener unbe- hagliche Eindruck, dass es friedli- chere, ungefährlichere Orte auf dem Erdball gibt. Allein die zahllo- sen Schilder, die vor Überfällen warnen, sind Angst einflößend. Als ich an diesem Abend erschöpft ein- schlafe, weiß ich noch nicht, dass ich das Hotel in den ersten fünf Ta- gen aus Sicherheitsgründen nur in Begleitung verlasse und dass ich schon sehr bald am eigenen Leib erfahren werde, dass in Joburg kein Gut begehrter ist als das Eigentum der Anderen. (wird fortgesetzt) Vor allem Luxusuhren der führenden europäischen Marken landen auf dem Werktisch von Rico Küster. FOTOS: PRIVAT Der Berea-Tower ist mit 173 Metern Höhe und 54 Stockwerken das höchste Wohngebäude Afrikas. MZ-SERIE Der Autor Rico Küster wurde am 22. Ok- tober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz, Gemeinde Sössen, im Burgenlandkreis auf. Er besuchte die Grund- und Se- kundarschule in Rippach sowie das Agricola-Gymnasium in Ho- henmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhr- macher in der Glashütter Uhren- betrieb GmbH „Glashütte Origi- nal“. Nach der Lehre bewarb er sich bei der Schweizer Swatch- Group erfolgreich für eine Tätig- keit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhr- macher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zei- tung wird Rico Küster in loser Folge von seinen Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land berichten, in dem in diesem Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet. IN KÜRZE LANDTAGSWAHL Norbert Volk tritt für FDP an SCHÖNBURG/MZ - Am 9. Juni soll Norbert Volk auf der Mitglie- derversammlung der FDP in Schönburg als Kandidat der Li- beralen für die Landtagswahl 2011 gekürt werden. Er tritt im Wahlkreis 45 an. Sowohl vom Ortsverband Weißenfels-Hohen- mölsen als auch vom Kreisver- sitzenden der FDP, Uwe Droese, erhalte er vollste Unterstützung für die Kandidatur, heißt es in einer Pressenotiz. Volk hatte bereits von 2002 bis 2006 für die Partei im Landesparlament gesessen. AUSBILDUNG Bildungsmesse findet in Schkeuditz statt SCHKEUDITZ/MZ - Heute und mor- gen findet jeweils von 8.30 Uhr bis 14.45 Uhr in Schkeuditz im Globana-Trade-Center nahe dem Flughafen Halle/Leipzig die zweite Auflage der Fach- messe für Ausbildung und Stu- dium „vocatium Mitteldeutsch- land“ statt. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die sich bei den 56 Unternehmen, Berufsfachschulen und Bera- tungsinstitutionen über Ausbil- dungsmöglichkeiten informie- ren wollen. Der Eintritt ist frei. VERANSTALTUNG Kunsthandwerk am Cospudener See LEIPZIG/MZ - Liebhaber von Kunsthandwerk und Töpferwa- ren kommen am 29. und 30. Mai am Cospudener See in Leipzig-Markkleeberg auf ihre Kosten. Neben Gebrauchs- und Zierkeramik sind alte Handwer- ke wie Schmiede, Seifenma- cher, Drechsler, Korbflechter oder Filzer unter den 60 Aus- stellern vertreten. Außerdem darf zugeschaut werden, wenn Holzskulpturen mit der Ketten- säge oder Sonnenuhren aus Sandstein entstehen. Der Ein- tritt ist an beiden Tagen frei, Parkplätze sind ausgewiesen. VERLOSUNG Sommerfeste für Kindergärten WEISSENFELS/MZ - Der Radiosen- der SAW und die AOK Sachsen- Anhalt verlosen vier Sommer- feste für Kindergärten des Lan- des. Über das Internet kann man sich für das Gewinnspiel anmelden, die Daten des Kin- dergartens und auch den Grund der Teilnahme angeben. Unter allen Teilnehmern werden zu- dem 22 Spielkisten verlost. Teilnahmeschluss ist der 18. Ju- ni, die Feste finden bei den Ge- winnern noch im gleichen Mo- nat statt. Informationen und Anmeldung unter www.radiosaw.de oder www.aok.de/sachsen-anhalt.de

Uhrenmacher in Südafrika

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Rico Küster, ein junger Uhrenmacher aus dem Burgenlandkreis, ist seit März 2012 im südafrikanischen Johannesburg für die Schweizer Swatch-Group tätig.

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Page 1: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S16 DONNERSTAG, 27. MAI 2010 WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Erlebnisführermit den schönsten Ausflugszielen unddetaillierten Informationen, im TaschenformatHalle/Leipzig/Dessau; Harz; Lausitz;Altmark/Magdeburger Börde je 2,95 5

Radwanderkarten*Leipzig-Naturpark Dübener Heide 4,95 5

Harz 4,95 5

Leipzig-Neuseenland/Altenburger Land 4,95 5

Radwander-Leporellos*Teilstrecken aufklappbarSaaleradwanderweg 8,95 5

Elberadweg 1 und 2 je 6,95 5

Muldentalradwanderweg 8,95 5

Unstrutradweg 4,95 5

Rad- & Wanderkarten*Wernigerode/nördliches Harzvorland 4,95 5

Südharz/Kyffhäuser 3,95 5

Sangerhausen/Eisleben/Mansfeld-Südharz 3,95 5

Saale-Unstrut-Land 4,95 5

Halberstadt/Aschersleben/Quedlinburg 4,95 5

Aschersleben/Bernburg/Köthen 4,95 5

Halle (Saale) 4,95 5

Wanderkarte*Harzer Grenzweg 3,95 5

Wander-Leporello*mit aufklappbaren TeilstreckenHarzer Hexenstieg 4,95 5

Motorradkarte*mit TourenvorschlägenHarz 4,95 5

*im Taschenformat, mit Ausflugszielen,Einkehr- und Freizeittipps,wetterfest, reißfest,abwischbar, recycelbar

Diese Artikel erhalten Sie: in allenMZ-ServiceCentern

Viele weitere Artikel unter www.mz-web.de/shop

Jakobsring 5, direkt neben Parkplatz VogelwieseReservierung: 03445-754511 Fax-Abruf: 754512Programm-Ansage: 754510 www.cineplex.de

27. 05. bis 02. 06. 10

Der besondere Film,So. 17:30, Mi. 15:00, 17:30, 20:00

Die FriseuseNächste Sneak-Preview: 31. 05. 2010, 20:00

* außer Mi., ** außer Mo., *** außer So.

Programmänderungen vorbehalten

Der Kinopaß – für 12 Stempel gibt’s eine Freikarte!

4 Teens Preview So. 17.00Street Dance 3D

tgl. 14:30, 17:15, 20:00, Fr. + Sa. 22:45 / 12

Sex and the City 2tgl. 17:00*, 20:45, Fr. + Sa. 22:45 / 18

The Crazies

tgl. 15:00, 17:45, 20:15, Fr. + Sa. 22:45 / 12

Prince of Persiatgl. 17:30***, 20:15, Fr. + Sa. 23:00 / 12

Robin Hoodtgl. 19:00 / 6

Vincent will meertgl. 20:45**,*, Fr. + Sa. 23:00 / 12

Iron Man 2tgl. 15:00*, 17:00***, 19:00**,* / 12

Das Leuchten der Stilletgl. 15:00 / o. A.

Eine zauberhafte Nanny 2tgl. 15:15 / 6

Drachenzähmen leicht gemacht in 3D

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Beruf und Fachhochschulreife in einemJ Gestaltungstechnische/r Assistent/inJ Technische/r Assistent/in für InformatikBesuch uns zum nächsten Tag der offenen Türam 29.05.2010 von 10.00 – 12.00 Uhr!Deine Ansprechpartnerin: Anja StöhrTel. 0365 55157-0 · [email protected]

Deine Berufsausbildung.

TÜV RheinlandBildungswerk gGmbHAn der Silbergrube 707551 Gerawww.tuv.com/schule-gera

VERANSTALTUNGEN

www.mz-web.de/archiv

Gesucht? Gefunden!

Tauchgang in eine andere WeltSÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis arbeitet im Land der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ - Eswar ein kalter, windiger Samstag.Der Tower des Dresdener Flugha-fens war in dicke Regenwolken ge-hüllt. Genau das richtige Wetter,um Abschied zu nehmen. Abschiedvon der Freundin und der Familie,Abschied von Deutschland. Ganzohne Trauer und ein paar Tränengeht das nicht. Und auch nichtganz ohne Angst. Johannesburg,das Ziel der Reise, ist eine der ge-fährlichsten Städte der Welt.

Natürlich muss man sich auf einsolches Abenteuer gut vorbereiten.Englisch perfekt zu sprechen, dasist eine Grundvoraussetzung fürden langfristigen Aufenthalt im Sü-den Afrikas. Die Abwicklung derumfangreichen Einreiseformalitä-ten und das Erlangen einer Arbeits-erlaubnis nahmen allein über vierMonate in Anspruch. Auch die ver-meintlich kleinen Hürden hattenes in sich. Das Arbeitsamt bei-spielsweise wollte wegen der Be-arbeitung der Weiterversicherungden in englischer Sprache abge-fassten Arbeitsvertrag auf Deutschübersetzt haben. „Weil Deutsch dieAmtssprache ist“, sagte die Frau,deren Arbeitsstelle die Bezeich-nung Job-Center trägt.

Aber das alles war nun Vergan-genheit. Nach einem Zwischen-stopp mit Umstieg in München undeiner Flugzeit von insgesamt rund16 Stunden landete der Airbus aufdem Airport Johannesburg. Jetzt al-so begann es, das neue Leben inAfrika. Einen ersten, bleibendenEindruck hinterließ der Kontinentschon beim Nachtflug über dieWüste. So ein gigantischer Ster-nenhimmel ist in Europa nicht zusehen. Und während man beimFlug über Florenz glaubte, dass dieStadt brennen würde, hüllen sichdie afrikanischen Großstädte desNachts tatsächlich in undurch-dringliche Dunkelheit.

„Das sind Leute, diemit der Müllentsor-gung ein paar Randdazuverdienen.“ Taxifahrer inJohannesburg

In Joburg, wie die Stadt hier ge-nannt wird, übersteigt die Zahl derMorde pro Jahr nicht selten dieZahl der Verkehrstoten, und auchdie ist schon nicht gering. Dasssich hier Werden und Vergehenpraktisch die Klinke in die Handgeben, davon erhält man bereitsbeim Landeanflug einen Eindruck.Der führt über die Townships undman sieht, wo neue und alte Hüttenstehen, aber auch die Flecken, wovor kurzem noch welche standen.Der Airport Joburg ist schön, dochriecht es überall nach Kerosin undSchmierstoffen. Man ist froh, die-sen Ort hinter sich zu haben.

Die Fahrt vom Flughafen zumHotel hielt noch ein Novum bereit.Es war die erste Fahrt auf der „fal-schen“ Seite. Auch in Südafrika giltLinksverkehr. Ein Umstand, denman in Deutschland nicht erlernenkann wie beispielsweise Englischoder Verhaltenstipps bei Überfäl-len. Eine solche Fahrt durch diegrößte Stadt des südlichen Afrikagleicht einem Tauchgang in einevöllig andere Welt. Man hat denEindruck, alle 3,3 Millionen Ein-wohner würden sich auf den Stra-ßen aufhalten und vor allem an denKreuzungen Kleiderbügel, Sonnen-brillen und Fußball-WM-Artikelverkaufen.

Auch viele Obdachlose siehtman. Sehr auffällig für das europäi-sche Auge sind die vielen Farbigen,die mit Müllsäcken durch die Stra-ßen laufen. Der Taxifahrer verrät:„Das sind Leute, die sich mit derMüllentsorgung ein paar Rand da-zuverdienen.“ Sie stellen sich mitihren Säcken an die Seitenfensterder Autos, oft auch unter Woh-nungsfenster, und gegen einen ent-sprechenden Obolus kann man aufdirektem Wege alles in die Säckewerfen, was man loswerden will.Diese anarchistische Form einesAbfallzweckverbandes funktio-niert tatsächlich.

Trotzdem erhärtet sich bei derFahrt durch die Stadt jener unbe-

hagliche Eindruck, dass es friedli-chere, ungefährlichere Orte aufdem Erdball gibt. Allein die zahllo-sen Schilder, die vor Überfällenwarnen, sind Angst einflößend. Als

ich an diesem Abend erschöpft ein-schlafe, weiß ich noch nicht, dassich das Hotel in den ersten fünf Ta-gen aus Sicherheitsgründen nur inBegleitung verlasse und dass ich

schon sehr bald am eigenen Leiberfahren werde, dass in Joburg keinGut begehrter ist als das Eigentumder Anderen.

(wird fortgesetzt)

Vor allem Luxusuhren der führenden europäischen Marken landen auf dem Werktisch von Rico Küster. FOTOS: PRIVAT

Der Berea-Tower ist mit 173 Metern Höhe und 54 Stockwerken das höchsteWohngebäude Afrikas.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Ok-tober 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz, GemeindeSössen, im Burgenlandkreis auf.Er besuchte die Grund- und Se-kundarschule in Rippach sowiedas Agricola-Gymnasium in Ho-henmölsen. Von 2006 bis 2009absolvierte er eine Lehre als Uhr-macher in der Glashütter Uhren-betrieb GmbH „Glashütte Origi-nal“. Nach der Lehre bewarb ersich bei der Schweizer Swatch-Group erfolgreich für eine Tätig-keit in Johannesburg, wo er seit15. März 2010 lebt und als Uhr-macher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung wird Rico Küster in loserFolge von seinen Erlebnissen undEindrücken in Südafrika, von denMenschen und dem Leben in demLand berichten, in dem in diesemJahr die Fußball-Weltmeisterschaftstattfindet.

IN KÜRZE

LANDTAGSWAHL

Norbert Volktritt für FDP anSCHÖNBURG/MZ - Am 9. Juni sollNorbert Volk auf der Mitglie-derversammlung der FDP inSchönburg als Kandidat der Li-beralen für die Landtagswahl2011 gekürt werden. Er tritt imWahlkreis 45 an. Sowohl vomOrtsverband Weißenfels-Hohen-mölsen als auch vom Kreisver-sitzenden der FDP, Uwe Droese,erhalte er vollste Unterstützungfür die Kandidatur, heißt es ineiner Pressenotiz. Volk hattebereits von 2002 bis 2006 fürdie Partei im Landesparlamentgesessen.

AUSBILDUNG

Bildungsmesse findetin Schkeuditz stattSCHKEUDITZ/MZ - Heute und mor-gen findet jeweils von 8.30 Uhrbis 14.45 Uhr in Schkeuditz imGlobana-Trade-Center nahedem Flughafen Halle/Leipzigdie zweite Auflage der Fach-messe für Ausbildung und Stu-dium „vocatium Mitteldeutsch-land“ statt. Sie richtet sich anSchülerinnen und Schüler, diesich bei den 56 Unternehmen,Berufsfachschulen und Bera-tungsinstitutionen über Ausbil-dungsmöglichkeiten informie-ren wollen. Der Eintritt ist frei.

VERANSTALTUNG

Kunsthandwerk amCospudener SeeLEIPZIG/MZ - Liebhaber vonKunsthandwerk und Töpferwa-ren kommen am 29. und 30.Mai am Cospudener See inLeipzig-Markkleeberg auf ihreKosten. Neben Gebrauchs- undZierkeramik sind alte Handwer-ke wie Schmiede, Seifenma-cher, Drechsler, Korbflechteroder Filzer unter den 60 Aus-stellern vertreten. Außerdemdarf zugeschaut werden, wennHolzskulpturen mit der Ketten-säge oder Sonnenuhren ausSandstein entstehen. Der Ein-tritt ist an beiden Tagen frei,Parkplätze sind ausgewiesen.

VERLOSUNG

Sommerfeste fürKindergärtenWEISSENFELS/MZ - Der Radiosen-der SAW und die AOK Sachsen-Anhalt verlosen vier Sommer-feste für Kindergärten des Lan-des. Über das Internet kannman sich für das Gewinnspielanmelden, die Daten des Kin-dergartens und auch den Grundder Teilnahme angeben. Unterallen Teilnehmern werden zu-dem 22 Spielkisten verlost.Teilnahmeschluss ist der 18. Ju-ni, die Feste finden bei den Ge-winnern noch im gleichen Mo-nat statt.

Informationen und Anmeldung unterwww.radiosaw.de oder

www.aok.de/sachsen-anhalt.de

Page 2: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S12 MONTAG, 7. JUNI 2010 WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Der Kurs der Vuvuzela steigt stetigSÜDAFRIKA Junger Uhrmacher aus dem Burgenlandkreis arbeitet im Land der Fußballweltmeisterschaft.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ - Inden ersten Tagen habe ich das Ho-tel im sicheren Stadtteil Sandtonnur in Begleitung erfahrener Kolle-gen verlassen. Es gibt so viel, wasman falsch machen kann. EineStraße zu früh abgebogen, einerMenschenansammlung nichtrechtzeitig ausgewichen, jeman-dem zu lange in die Augen ge-schaut, einfach nur zu gute Klamot-ten am Leib oder eine zu schickeSonnenbrille auf der Nase - all daskann einem Passanten hier zumVerhängnis werden.

Bereits am vierten Tag nach mei-ner Ankunft stellte sich mir ein far-biger Makler vor, der angeblicheine Wohnung für mich hatte. Ichnahm ihn mit in mein Hotelzim-mer, um mit ihm alles zu bespre-chen. Obwohl ich mit Argusaugenaufpasste, lag am Ende des Gesprä-ches nur noch das Ladekabel mei-nes Handys da. Zum Glück habe ichdas schnell genug bemerkt und dieHotel-Security verständigt. Die rea-gierte sofort und stellte den Dieb.Der behauptete zwar steif und fest,dass es sein Mobiltelefon sei, abermeine privaten Kontakte auf derKarte bewiesen recht schnell, wemdas Handy wirklich gehörte.

„Für unsere Ohrenklingt dieser Lärmgenauso grausam,wie für euch.“KerriArbeitskollegin

Mit der Zeit aber wird man erfahre-ner und traut sich selbst immermehr zu. Auf Arbeit lernte ich Kerrikennen, die in Johannesburg aufge-wachsen ist. Sie zeigte mir in denfolgenden Wochen immer mehrvon ihrer Heimatstadt und derenUmgebung.

Die Fußball-Weltmeisterschaftwirft in ganz Südafrika ihre Schat-ten voraus. Trotzdem ist Johannes-burg sozusagen das Epizentrumdieses Ereignisses und das ist an je-der Straßenecke zu spüren. Es hatgeradezu den Anschein, als hättensich nur für die wenigen Wochendieses Sport-Events ganze Dienst-leistungszweige entwickelt. Häu-serwände sind mit Plakaten be-klebt, Hotels werben um Gäste undüberall stehen fliegende Händler.Sie verkaufen mit dem WM-Mas-kottchen Zakumi versehene Arti-kel wie Brillen oder Handytaschenund natürlich die berüchtigten Vu-

vuzelas.Vor wenigen Wochen noch be-

kam man ein solches trompeten-artiges Lärmgerät, handgefertigtaus Blech, für etwa 20 Rand. Heute,wenige Tage vor dem Anpfiff desEröffnungsspiels, liegen die Preisefür eine billige Plastikausführungschon beim 15-fachen! Zum Ver-ständnis: 300 Rand entsprechen et-wa 30 Euro. Wer allerdings glaubt,dass südafrikanische Fußballfansdie Vuvuzela wegen der Schönheitihres Klangs zum Kulturgut zäh-len, der irrt gewaltig. „Für unsere

Ohren klingt dieser Lärm genausograusam, wie für euch. Aber damitkönnen wir den Gegner zermür-ben!“, vertraute mir Kerri an. Esgibt Einheimische, die eine Vuvu-zela auf den Lärmpegel von 120 De-zibel bringen und es so mit dem Ge-räuschpegel eines Düsenjets auf-nehmen können.

Der 12. Mann im Team der Süd-afrikaner ist also weiblich: die Vu-vuzela. Auch die Schlagzeilen inden Zeitungen künden von der na-henden Weltmeisterschaft. EndeApril verlautete eine Titelstory so-

gar, dass mehr als 10 000 Polizis-ten wegen Korruption aus dem Ver-kehr gezogen wurden. Ich selbstsaß auf dem Beifahrersitz, als meinChef von zwei Cops angehaltenwurde. Hier wird nicht gefragt, wasman falsch gemacht hat, sondernwas es kostet. Wer eine leere Geld-börse vorweisen kann, hat Glück.Mein Chef hat für diese Fälle im-mer eine solche einstecken undzahlte so lediglich zwei Zigarettenfür ein Vergehen, dessen er garnicht erst bezichtigt wurde.

Bezeichnend war auch ein Bei-

trag im Radio, in dem es um die Er-mordung des Besitzers einer Strip-Bar ging. Sein Anwalt traut den Er-mittlungsbehörden offenbar rechtwenig zu und sagte: „Ich werde derPolizei persönlich helfen, wo ichkann, um den Fall zu klären.“

Auf unserer Foto-Tour für die MZfiel mir übrigens auf, dass sichselbst Kerri als Einheimische imBereich des WM-Stadions am EllisPark sehr unwohl fühlte. Der Parkzählt außerhalb der WM-Tage zuden „No-Go-Areas“, den Gebieten,die man meiden sollte.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz, GemeindeSössen, im Burgenlandkreis auf. Erbesuchte die Grund- und Sekun-darschule in Rippach sowie dasAgricola-Gymnasium in Hohenmöl-sen. Von 2006 bis 2009 absolvier-te er eine Lehre als Uhrmacher inder Glashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach der Leh-re bewarb er sich bei der Schwei-zer Swatch-Group erfolgreich für

eine Tätigkeit in Johannesburg, woer seit 15. März 2010 lebt und alsUhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung wird Rico Küster in loser Fol-ge von seinen Erlebnissen und Ein-drücken in Südafrika, von denMenschen und dem Leben in demLand berichten, in dem Freitag die-ser Woche die Fußball-Weltmeis-terschaft mit dem Spiel des Gast-gebers gegen Mexiko beginnt.

Das Ellis-Park-Stadium wartet auf die Fußball-Fans aus aller Welt. Die Arena wurde modernisiert und fasst mehr als 60 000 Zuschauer. FOTOS: RICO KÜSTER

Die Vuvuzela (rechts im Bild) spielt auch in der Werbung eine große Rolle.

Unternehmen bieten 306 Chancen für Jugendliche in der Region2007 im Kreis gestartetes Projekt für zusätzliche Lehrstellen ist erfolgreich beendet worden. Noch sind 45 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt.VON ALBRECHT GÜNTHER

NAUMBURG/MZ - Wolfgang Lorenzsprach Klartext: „Mit Sicherheithätten wir die Bewerberin wegenungenügender Voraussetzungenabgelehnt.“ Jetzt jedoch absolviertdie Sekundarschulabsolventin imDRK-Kreisverband Naumburg/Ne-bra eine Ausbildung zur Altenpfle-gerin. „Und ich bin sicher, dass siedie Lehre erfolgreich beenden wirdund wir sie auch übernehmen wer-den“, kündigte der Kreisverband-Geschäftsführer während der Ab-schlussveranstaltung des Projek-tes Betriebliche Ausbildungsinitia-tive Saale-Unstrut (Basu) in Naum-burg an.

Das Projekt war 2007 innerhalbdes Programms „Jobstarter - Fürdie Zukunft ausbilden“ in Träger-schaft der IHK BildungszentrumHalle-Dessau GmbH im Burgen-landkreis gestartet worden. „Zielwar es, 79 zusätzliche Ausbil-dungsplätze in kleineren und mitt-leren Unternehmen mit wenig odergeringer Ausbildungserfahrung zu

schaffen“, sagte GmbH-Geschäfts-führerin Bärbel Schärff.

Nun konnte sie einschätzen:„Diese Vorgabe ist überboten wor-den.“ Insgesamt wurden bei Besu-chen in 196 Betrieben 306 neueAusbildungsplätze akquiriert, wo-von 81 das Kriterium der Zusätz-lichkeit erfüllen. Derzeit sind noch45 betriebliche Lehrstellen unbe-setzt.

Innerhalb des Basu-Projekteswurden 1 405 Jugendliche beraten.Möglich war das Schaffen neuer be-trieblicher Lehrstellen - die Suchewurde innerhalb der Projektesüber den Süden Sachsen-Anhaltshinaus bis nach Dessau und Wit-tenberg ausgedehnt - vor allemdurch das Mitwirken der Wirt-schaft, wie Basu-Ausbildungsmo-derator Dieter Wnuck unterstrich.„Ihnen allen gebührt der Dank derfünf Projekt-Mitarbeiter, die sichmit Beharrlichkeit und Ausdauerimmer wieder auf den Weg ge-macht haben, um Lehrstellen zufinden und sie mit Jugendlichenpassgenau zu besetzen.“ Aller-

dings bereitet letzterer Aspekt derWirtschaft immer mehr Sorge.

Denn mit dem Einknicken derBewerberzahl durch die geburten-schwachen Jahrgänge fällt es zu-nehmend schwer, geeignete Ju-gendliche zu finden. „Etliche Lehr-stellen können nicht besetzt wer-den, weil die Jugendlichen nichtdie nötigen Fähigkeiten mitbrin-gen“, nannte Kreis-Wirtschafts-amtsleiter Thomas Böhm denHauptgrund. Er lobte, dass sich Ba-su aus dieser Erkenntnis herausvon der Wirtschaft stärker den Ju-gendlichen zugewandt habe, siemotiviert und zielgerichtet ausge-sucht habe.

Korrespondierend dazu werdederzeit innerhalb des Programms„Stark vor Ort“ ein umfangreicherPersönlichkeitstest angeboten, derden Schülern auf wissenschaftli-cher Basis Aufschlüsse über die ei-genen Stärken gibt. Im gesamtenBurgenlandkreis haben bereits150 Sekundarschüler eine solchepersönliche Orientierung vor derBerufswahl erhalten.

IM LAND

Größere LückeNicht mehr allein die Bemühun-gen zur zahlenmäßig ausreichen-den Bereitstellung von Ausbil-dungsplätzen, sondern die Unter-stützung Jugendlicher beim pass-genauen Besetzen von Lehrstellenmüsse nach Aussage des Staats-sekretärs im Landes-Wirtschafts-ministerium Thomas Pleye in dennächsten Jahren im Vordergrundstehen. Das unterstrich er zur Ab-schlussveranstaltung des Basu-Projektes, das von ihm gewürdigtwurde. Wie der Staatssekretärsagte, vergrößere sich in Sachsen-Anhalt die Lücke zwischen ange-botenen und besetzten Lehrstel-len. So konnten im vergangenenJahr rund 15 Prozent weniger Aus-bildungsstellen besetzt werden alsnoch 2008, weil geeignete Bewer-ber fehlten. Die Ausbildungsplatz-zahl habe sich trotz Wirtschafts-krise kaum verringert.

RECHTSSTREIT

Triumphfür denFährmannAmtsgereicht weistNaumburger Klage ab. VON HELGA HEILIG

NAUMBURG/MZ - Triumph für Fähr-mann Manfred Schmidt, Niederla-ge für die Stadt Naumburg: DasAmtsgericht Naumburg hat in ei-nem Urteil die Klage der Stadtgegen Schmidt abgewiesen. Daringing es es um die vorfristige undaußerordentliche Kündigung desPachtvertrags der Stadt mitSchmidt zum 31. Oktober 2010.Beide sind nach Auffassung des Ge-richts gegenstandslos.

Der Stadt Naumburg steht „auskeinem erdenklichen Rechtsgrundein Anspruch auf Räumung undHerausgabe der Pachtsache zu“,heißt es in der Urteilsbegründung.Verstöße gegen den Pachtvertragdurch Schmidt lägen nicht vor, diedie Stadt zur Kündigung berechtig-ten. In der Hauptsache bezieht sichdas Gericht in der Begründung da-rauf, dass die Stadt Naumburg alsVerpächterin ihres Geländes imBlütengrund bereits seit Anfangder 90er Jahre - mithin seit mehrals zehn Jahren - unbeanstandet ge-duldet habe, dass ihr Pächter dorteine Gaststätte, einen Fahrradver-leih und Schifffahrt sowie einenParkplatz betreibt. Ob Schmidtüber behördliche Genehmigungenzum Betreiben seiner Unterneh-mungen verfügte, sei ohne Einflussauf die Nutzung des Pachtgelän-des, heißt es im Urteil. Erläutertwird dazu unter anderem: „LängereDuldung ... kann ... als Erlaubnisausgelegt werden. Davon ist hierauszugehen.“

Ein Kündigungsrecht erwachseder Stadt Naumburg als Verpächte-rin auch nicht, weil der Fährmannsich auf die von ihr vorgeschlage-nen Änderungs- beziehungsweiseAnpassungsverträge nicht einge-lassen habe. Zur außerordentli-chen Kündigung der Stadt vom 13.Juli vorigen Jahres heißt es imAmtsgerichtsurteil: „Ein wichtigerGrund, der der Klägerin (StadtNaumburg, d. Red.) eine Fortset-zung des Pachtverhältnisses unzu-mutbar macht, lag zum Zeitpunktder außerordentlichen Kündigungam 13. Juli 2009 nicht mehr vor“.Grund: Das umstrittene Wohn-schiff „MS Liner“ wurde im Auftragder Stadt bereits einen Monat vor-her entfernt. Das Amtsgerichtkommt zu dem Schluss: „EineUnzumutbarkeit des Pachtverhält-nisses liegt nicht vor.“

Der Hauptausschuss des Naum-burger Gemeinderats hat sich vori-ge Woche im nichtöffentlichen Teilseiner Sitzung mit dem Urteil be-fasst. Nun steht die Entscheidungan, ob die Stadt Naumburg ihre An-gelegenheit weiter vor dem Land-gericht verfolgt, oder das Auslau-fen des umstrittenen Pachtvertragsmit Schmidt im Jahr 2016 abwar-ten wird.

FUSSBALL-WM

Wer bietet fürPublic ViewingPlatz an?WEISSENFELS/ZEITZ/MZ/ZE - Gemein-sam Fußball gucken - bei der Welt-meisterschaft vor vier Jahren inDeutschland war das auf den Stra-ßen und in vielen Gaststätten derRenner. Gibt es so etwas auch indiesem Jahr für die Weltmeister-schaft in Südafrika? Wirte, die inihren Räumen Platz zum PublicViewing anbieten, können das derMZ in einer kurzen E-Mail mittei-len. Wir geben es dann an die Leserunserer Zeitung weiter. Denn im-mer wieder erreichen uns Anfra-gen, wo denn solche Veranstaltun-gen stattfinden.

Hinweise zu Public-Viewing-Möglichkei-ten bitte an die Lokalredaktionen in

Zeitz und Weißenfels senden. E-Mail:[email protected]@mz-web.de.

KLOSTERANL AGE

Stadt wird nunder Bauherr inSchulpfortaNAUMBURG/MZ/HH - Die StiftungSchulpforta beabsichtigt, in Vorbe-reitung auf die Landesausstellung2011 die touristische Infrastrukturim ehemaligen Klostergelände zuentwickeln. Dies geschehe auchunter dem Aspekt der Beantragungder Aufnahme in die Liste des Welt-kulturerbes der Unesco. Um für dieVorhaben in Schulpforte einehöchstmögliche Förderung von90 Prozent zu erzielen, muss dieStadt Naumburg Träger der geplan-ten Maßnahmen sein.

Zu diesem Zweck haben Bad Kö-sen und Naumburg eine Vereinba-rung geschlossen. Darin wurdefestgelegt, dass die Stadt Naum-burg Antragsteller für die Förde-rung und auch Bauherr der Maß-nahme zur Verbesserung der tou-ristischen Infrastruktur der Klos-teranlage ist. Vorgesehen sindunter anderem der Bau eines Rad-wegs, der Abriss des Schafstalls,des Waagehäuschens und der Hop-fendarre, die Gestaltung einesParkplatzes und der Abriss einesTeils des Rinderstalls sowie derBau eines Touristenempfangs ein-schließlich Toilettenanlage zwi-schen Stall und Speicher.

Page 3: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S12 MONTAG, 21. JUNI 2010 WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Vuvu-Stop ist neuer VerkaufsschlagerSÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis arbeitet im Land der Fußball-Weltmeisterschaft.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ -Die Fußball-Weltmeisterschaft2006 in Deutschland hat uns allengezeigt, wie ein solches Ereignisdie Stimmung in einem ganzenLand verändern kann. Doch dasdeutsche „Sommermärchen“ warnoch nicht einmal ein Vorge-schmack dessen, was gegenwärtighier in Südafrika passiert. Schonam Tag vor dem Eröffnungsspielwaren in Johannesburg fast200 000 Menschen auf der Straßeund feierten ein Fest, das man mitWorten kaum beschreiben kann.Selbst Polizeiautos, die mitten indieser Menschenmasse fest steck-ten, wurden von den Fans bestie-gen, weil man von dort aus bessereFotos von diesem einmaligen Er-eignis schießen konnte.

Das ganze Land hat sich schlag-artig verändert und auch Johannes-burg ist nicht wiederzuerkennen.Überall sieht man lachende Gesich-ter, freundliche Menschen, bunteFarben. Frauen und Männer, Poli-zisten und Gauner, Farbige undWeiße, Verkäufer und Kunden fal-len sich um den Hals und feiernwirklich Tag und Nacht das größteFußballereignis der Welt.

„Der gesamteSupermarkt wurdezum WM-Chor.“ Rico Küster

Als ich im Supermarkt einkaufenwar, wurde ich Zeuge eines Ereig-nisses, das mich sehr stark berühr-te. Über die Lautsprecher desMarktes kamen ausnahmsweisekeine Werbeansagen, sondern eserklang der Song „Wave your flag“.Die Kunden blieben stehen undsangen laut mit. Sogar das Personalstimmte ein und der gesamte Su-permarkt wurde spontan zum WM-Chor. Ich bekam eine Gänsehaut.Dass die Bafana Bafana (die Jungs)den favorisierten Mexikanern imEröffnungsspiel ein 1:1 abringenkonnten, steigerte die Freude imLand noch mehr.

Auch internationale Kritikenüber die Lautstärke der Vuvuzelaskönnen diese Euphorie nicht brem-sen. Natürlich ist der Lärm ohren-betäubend und kaum auszuhalten.Auch der normale öffentliche Be-reich ist davon betroffen. Als ichbeispielsweise bei McDonalds an-hielt, war es mir nicht möglich, amDrive-In-Schalter eine Bestellungaufzugeben.

Ein paar hundert Meter vor demEllis-Park-Stadion sah ich vor derBegegnung Argentinien gegen Ni-geria Händler stehen, die ein „völ-lig neuartiges“ Produkt verkauften.Die bei uns in Deutschland bekann-ten Ohrenstöpsel gibt es hier jetztunter der Bezeichnung „Vuvu-Stop“. Damit soll es dem Anwender

gelingen, den Geräuschpegel einerVuvuzela von etwa 120 Dezibel aufunter 100 Dezibel erträglicher zugestalten. Trotzdem hatte ich nochnachts im Schlaf das monotone Ge-räusch der Vuvuzelas im Ohr.

Wer diese unbekümmerte, na-türliche Freude der Einwohner undihrer Gäste täglich hautnah erlebendarf, der kommt zwangsläufig zuder Erkenntnis, dass dieses Sport-event ganz Südafrika nachhaltigverändern wird. Die Menschen hierwissen, dass man auf den anderenKontinenten der Welt in diesen Ta-gen nicht nur über Fußball spricht,sondern auch über ihr Land. DieserStolz ist in den Gesichtern der Ein-

wohner ablesbar und er wird auchbleiben, wenn der Schlusspfiff desWM-Finales längst verklungen ist.

Bis dahin aber stehen noch eini-ge spannende Spiele auf dem Pro-gramm, für die häufig sogar nochKarten erhältlich sind. Ab umge-rechnet 15 Euro in der unterstenPreiskategorie ist der Besuch einesWM-Spiels möglich. Im Momenthabe ich jedoch so viel Arbeit, dassich täglich fast zwölf Stunden inder Firma verbringe, allerdings mitFernsehgerät. Trotzdem habe ichmir vorgenommen, am 23. Juni insSoccer-City-Stadion zu fahren undunsere Nationalmannschaft imSpiel gegen Ghana anzufeuern.

Südafrika ist im Fußballtaumel und hofft noch, dass seine Mannschaft mit Glück weiterkommt. FOTOS (4): RICO KÜSTER

Die Vuvuzela ist dabei. Rico mit seiner Kollegin Coco.Bafana, Bafana - der Anfeuerungsruf für die eigenen Kicker.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz, GemeindeSössen, im Burgenlandkreis auf. Erbesuchte die Grund- und Sekun-darschule in Rippach sowie dasAgricola-Gymnasium in Hohenmöl-sen. Von 2006 bis 2009 absolvier-te er eine Lehre als Uhrmacher inder Glashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach der Leh-re bewarb er sich bei der Schwei-zer Swatch-Group erfolgreich für

eine Tätigkeit in Johannesburg, woer seit 15. März 2010 lebt und alsUhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung wird Rico Küster in loser Fol-ge von seinen Erlebnissen und Ein-drücken in Südafrika, von denMenschen und dem Leben in demLand berichten, in dem am 11. Junidie Fußball-Weltmeisterschaft2010 begann und am 11. Juli de-ren Finalspiel ausgetragen wird.

Sechstklässler entdecken Thema GasMitgas lädt Großkorbethaer Schüler zu Projektwoche für Berufsorientierung ein. VON HEIKE RIEDEL

GROSSKORBETHA/MZ - „Es hat richtigSpaß gemacht. Wir konnten unsereIdeen einbringen. Uns wurde nichtvorgeschrieben, wie wir alles zumachen haben“, erzählt Elisabethbegeistert über die Projektwoche,die sie in der vergangenen Wochein Kabelsketal erleben konnte.Sechstklässler des Privaten Allge-meinbildenden SchulzentrumsGroßkorbetha hatten der Gasver-sorger Mitgas und das Bildungs-zentrum Energie dorthin eingela-den, um das Unternehmen Mitgasvorzustellen, in das Thema Gas ein-zuführen und Grundlagen der Prä-sentation zu vermitteln.

„Wir wollen im Projekt die inter-essierten Schüler frühzeitig ken-nenlernen und begleiten, um ihnendie Perspektiven zu zeigen, die Mit-gas jungen Auszubildenden bietenkann“, begründet Geschäftsführer

Ralf Hiltenkamp die Initiative zumThema „Jugend braucht Zukunft -Gasversorgung gestern, heute,morgen und übermorgen“. Ziel seies, gute Absolventen zu finden, diezum Unternehmen passen und diesich mit ihm identifizieren. „Durchdie demografische Entwicklungwird die Suche nach geeignetenMitarbeitern zu einer entscheiden-den Größe im Wettbewerb“, sagt er.

Das Projekt, das auch von derGemeinde Großkorbetha unter-stützt wurde, war laut SchulleiterinAngelika Müller Höhepunkt derBerufsorientierung der 6. Klasse.Bereits in der 5. Klasse stelltenSchüler ihre Berufswünsche aufPlakaten im Klassenraum dar. Eshabe sich gezeigt, dass sie in die-sem Alter sogar noch interessierterals Schüler der neunten oder zehn-ten Klassen seien. Nun könnten In-teressierte in dem Projekt weiter-machen.

„Besonders wertvoll waren fürdie Schüler die neuen Kenntnisseüber Präsentation“, sagt Klassen-lehrer Frank Mattstedt. Die könn-ten sie in der weiteren schulischen

Arbeit gut nutzen. Die Schüler hat-ten Schautafeln gebastelt und in ei-ner Art kleinem Stück - Schüler er-klären Schülern - vorgetragen, wassie gelernt haben.

Großkorbethaer Schülerinnen präsentieren Projektergebnisse. FOTO: MITGAS

FREIES GYMNASIUM

Vier Klassenin MüchelnMÜCHELN/MZ/DD - Im 2009 neu er-öffneten Freien Gymnasium Gei-seltal in Mücheln werden ab demkommenden Schuljahr statt bishereiner nun vier Klassen unterrich-tet. Laut Kerstin Hartung vom Trä-ger der einzigen Privatschule die-ser Art im Saalekreis, der Bildungs-park Mücheln gGmbH, gibt es dannzwei fünfte, eine sechste und einesiebente Klasse. So viele Schülerbenötigen mehr Platz. Deshalb hatdie Stadt Mücheln jetzt begonnen,die zweite Etage der früherenAdolf-Holst-Schule zu sanieren.Rund 250 000 Euro werden in dennächsten Wochen investiert. DasGeld kommt zu zwei Dritteln ausdem Städtebauförderprogrammvon Land und Bund. Der Rest sindEigenmittel der Kommune, teilteBauamtsleiter Steffen Keller mit.Mehr als fünf Gewerke arbeitenlaut seiner Auskunft derzeit paral-lel an der Umsetzung der Pläne.

AMTSNIEDERLEGUNG

Wasserchefnimmtseinen HutUnstimmigkeiten beiVersorger Saale-UnstrutVON GERD STÖCKEL

FREYBURG/MZ - Ungereimtheitenund Unzulänglichkeiten beimTrinkwasserversorger Saale-Un-strut haben erste personelle Konse-quenzen. Ralf Stolze, Geschäftsfüh-rer der Versorgungs- GmbH, legtsein Amt zum 30. Juni nieder. Dasbestätigten sowohl Kerstin Beck-mann, die Vorsitzende der Ver-bandsversammlung, als auch Wolf-gang Müller, ehrenamtlicher Ge-schäftsführer des Trinkwasser-zweckverbandes.

Beobachter bringen StolzesRückzug damit in Zusammenhang,dass der Wasserversorger in denletzten Monaten aus unterschiedli-chen Gründen immer wieder in dieKritik geraten war. Mit den jüngstbekannt gewordenen Ungereimt-heiten bei der Ermittlung des Be-triebsführungsentgeltes für Eura-wasser habe Stolzes Rückzug lautBeckmann aber nichts zu tun. Stol-ze habe für die Niederlegung sei-nes Amtes persönliche Gründe an-geführt und seinen Rückzug schonangekündigt gehabt, bevor Müllerin einem Schreiben an die Mitglie-der der Verbandsversammlung auf„nicht nachvollziehbare Differen-zen“ bei der Anwendung der Preis-gleitklausel aufmerksam gemachthatte. Es geht um eine Formel, mitder die jährlichen Zahlungen anEurawasser der allgemeinen Preis-entwicklung angepasst werden.Dabei ist offenbar über Jahre einfalscher Basiswert verwendet wor-den. Das hat dem Verband und da-mit seinen Kunden seit 2003 mög-licherweise Zusatzkosten von ins-gesamt rund einer halben MillionEuro beschert.

Dass es einen Fehler gab, soll Eu-rawasser inzwischen eingeräumt,seinen Umfang mit rund 450 000Euro beziffert haben. Im Verbandwollte das allerdings niemand be-stätigen. Dieser hat nun einenWirtschaftsprüfer beauftragt. Dersoll nicht nur die Zahlen prüfen,sondern auch, wer für möglicheFehler verantwortlich ist. Inwie-weit ein so folgenschwerer Patzer,wie er vermutet wird, Konsequen-zen für den zweiten Geschäftsfüh-rer der Versorgungs-GmbH, RupertSchlosser, haben wird, der dort dieInteressen des Verbandes zu ver-treten hat, dazu wolle sich im Ver-band niemand äußern. Man müssedie Ergebnisse des Wirtschaftsprü-fers abwarten.

Beckmann, die ihr Amt erst vorwenigen Wochen übernommen hatund dabei auch schon mit dem alsunbequem geltenden Müller zu-sammengeraten ist, räumt ein: Oh-ne dessen beharrliches kritischesBohren wäre der Fehler wohl nichtan den Tag gekommen.

STRASSENÜBERGABE

Landkreis istnun am ZugSTEINBURG/MZ/GJÄ - Mit dem obliga-torischen Schnitt durchs Band wur-de jetzt die Verbindungsstraße zwi-schen Kalbitz und Marienroda (Ander Finne) freigegeben. Die Fertig-stellung des dritten 1 920 Meterlangen Bauabschnitts auf der vierKilometer langen Verbindung zwi-schen Kalbitz und Marienroda seiein weiterer großer Schritt zur Her-stellung einer Querverbindung vonSteinbach nach Marienroda, soVerbandsgemeindebürgermeisterGötz Ulrich. Nun fehle noch derAusbau der Kreisstraße 2254 zwi-schen Steinbach und Kalbitz, umeine gute Verbindung von Bad Bi-bra nach Herrengosserstedt bis zurAutobahn 71 bei Sömmerda zu ha-ben. „Der Burgenlandkreis ist jetztaufgerufen, diese Kreisstraße, diesich in einem völlig desolaten Zu-stand befindet, endlich zu erneu-ern, und zwar auf der ganzen Stre-cke“, erklärte Ulrich.

Page 4: Uhrenmacher in Südafrika

L O K A L E S 1330. JUNI 2010MITTWOCH, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Megastau vermasseltFußballerlebnisSÜDAFRIKA Ein Augenzeuge schildert seine Erlebnisse. VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ -Südafrika und seine Menschensind in vielerlei Hinsicht bemer-kenswert. Man stelle sich nur vor,Deutschland würde in der Vorrun-de eines WM-Turniers ausscheidenund wir würden trotzdem einfachweiterfeiern. Was in Europa un-denkbar erscheint, kann man hier,an der Südspitze des afrikanischenKontinents, hautnah miterleben.Trotz eines Sieges gegen Vizewelt-meister Frankreich schieden dieBafana Bafana aus, doch das Festgeht weiter. Die Gastgeber habensich eben eine andere Lieblings-mannschaft auserkoren und feuernnun Brasilien oder Argentinien an -frenetisch, als wäre es die eigeneNationalmannschaft.

Allerdings sind auch die Span-nungen zwischen Südafrikanernund Zuwanderern aus anderen afri-kanischen Staaten nicht zu überse-hen. Als beispielsweise Ghana alseinziges afrikanisches Land insAchtelfinale einzog, fiel der Jubelzwischen Kapstadt und Messina et-was verhaltener aus. Der Grund:Insbesondere aus den unmittelba-ren Nachbarländern, wie beispiels-weise Botswana oder Zimbabwe,aber auch aus ferneren Staaten wieGhana, kommen zunehmend Ein-wanderer nach Südafrika. Die Ein-heimischen sehen ihre Arbeitsplät-ze bedroht und wehren sich gegendiese Zuwanderungen mit biswei-len sehr brutalen Mitteln. Regel-

rechte Hetzjagden durch die Town-ships sind keine Seltenheit. Um dieZuwanderer vor solchen Übergrif-fen zu schützen, hat die Regierungspezielle Camps errichten lassen.Doch nachdem man dieses Pro-blem zunächst im Griff zu habenglaubte, mehren sich in letzter Zeitwieder Presseberichte über solcheHetzjagden.

„Auch wenn wirausgeschieden sind:Der Gewinner istSüdafrika.“CameronArbeitskollege

Das alles kann jedoch die Fußball-Euphorie nicht bremsen. Nahezualle gesellschaftlichen sowie wirt-schaftlichen Kräfte haben ein gro-ßes Interesse daran, dass dieseWeltmeisterschaft ein Erfolg wird.Vom Bankier über den Hotelier,den Einzelhändler bis hin zum Zei-tungsverkäufer auf der Straßepartizipieren alle am Erfolg diesesEreignisses. Cameron, ein einhei-mischer Kollege, sagte nicht ohneGrund zu mir: „Auch wenn wir aus-geschieden sind: Der Gewinner istSüdafrika!“ Andererseits gibt es je-doch auch Verlierer bei dieserWeltmeisterschaft, und das sindnicht nur Italiens oder FrankreichsFußballer. Auch einige Fans hat esspeziell hier in Johannesburg böseerwischt. Sie haben schlicht und

ergreifend die Verkehrsbedingun-gen in der Millionenmetropoleunterschätzt. Während ihre Starsim Stadion auf Torejagd gingen,standen sie im Stau oder waren ver-geblich auf der Suche nach einemParkplatz. Ein Fußballspiel währt90 Minuten, der alltägliche Stau inJohannesburg kann dagegen meh-rere Stunden dauern.

Obwohl ich im gleichen Stadtteilwohne, in dem ich auch arbeite undmein Arbeitsweg Normalerweisenur 20 Minuten in Anspruchnimmt, brauche ich an manchenTagen gute zwei Stunden für dieseStrecke. Beim denkwürdigen 3:2der Slowakei gegen Italien sah ichkurz vor Ende der Partie vorm Ellis-Park-Stadion eine Gruppe erzürn-ter italienischer Fans, die es in derRush-Hour (das Spiel begann um16 Uhr) nicht einmal bis zumSchlusspfiff in die Arena geschaffthatten. Die vergebliche Investitionin die Eintrittskarte war gegenüberdem Preis für das Flugticket sichernoch das kleinere Übel. Doch selbstdas dürfte sich relativiert haben,als diese Fans erfuhren, dass siezusammen mit ihrer National-mannschaft zurückfliegen. Manhat in der Zwischenzeit den Ein-druck, als würde die Fußball-Welt-meisterschaft zum Bestandteil desAlltags. Die vielen freundlichen Ge-sichter, die entspannte Atmosphä-re und das internationale Flair sindinnerhalb weniger Wochen zurNormalität auf den Straßen Johan-nesburgs geworden.

Auch wenn Südafrika ausgeschieden ist: Die Weltmeisterschaft wird weiter gefeiert. FOTOS: RICO KÜSTER

Für jedes Land die richtige Fahne.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-cola-Gymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach der Leh-re bewarb er sich bei der Schwei-zer Swatch-Group erfolgreich für

eine Tätigkeit in Johannesburg, woer seit 15. März 2010 lebt und alsUhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Südaf-rika, von den Menschen und demLeben in dem Land, in dem am 11.Juni die Fußball-Weltmeisterschaft2010 begann und am 11. Juli de-ren Finalspiel ausgetragen wird.

Lieber Klaus, lieber Vati und Opi!Lieber Klaus, lieber Vati und Opi!Guten Morgen! Aufgewacht!

Heut ist ein Tag der Freude macht.

Zu Deinem Wiegenfeste

wünschen wir das Allerbeste!

Jetzt hast die 70 Du erreicht,

die Jahre war´n nicht immer leicht.

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Stadt Weißenfels

BEKANNTMACHUNGder öffentlichen Beratung

des Stadtentwicklungsausschusses am 05.07.2010Beginn: 17.00 Uhr Tagungsort: Ratssaal, Am KlosterDer Tagesordnungspunkt 3 wird gemeinsam mit dem Umweltaus-schuss beraten.Tagesordnung:1. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit

und Beschluss zur Tagesordnung2. Protokollkontrolle/-bestätigung3. IBA 2010 Umgestaltung Promenade Weißenfels

Vorstellung Vorentwurf4. Stadtumbau Ost – Stadtquartiersaufwertung „Altstadt-Neustadt“

Technisches Rathaus Marienstraße 2 – 10, 2. Bauabschnitt5. Stadtumbau Ost – Stadtquartiersaufwertung „Altstadt-Neustadt

Weiterentwicklung städtebauliches NeuordnungskonzeptRathaushof

6. Städtebaulicher Denkmalschutz „Altstadt mit Schloss“Fassadensanierung Kolonnaden Schloss Neu-Augustusburg

7. Straßenbeleuchtungsanlage Beethovenstraße, Bauprogrammund Kostenspaltung

8. Beantwortung von Anfragen9. Mitteilungen und AnfragenNichtöffentlicher Teil1. Zuschlagserteilung

Freifläche Umfeld E-Werk in Weißenfels Teilbereich ILandschaftsbauarbeiten

2. Städtebaulicher Denkmalschutz „Altstadt mit Schloss“Förderung privater Bauvorhaben – Jüdenstraße 21

3. Städtebaulicher Denkmalschutz „Altstadt mit Schloss“Förderung privater Bauvorhaben – Dammstraße 12

4. Informationen zu Grundstücksangelegenheiten StädtebaulicheNeuordnung Bereich westlich Niemöllerplatz

R i s c hOberbürgermeister

Stadt WeißenfelsBEKANNTMACHUNG

der öffentlichen Beratung desUmweltausschusses am 05. 07. 2010

Beginn: 16.30 Uhr Tagungsort: Rathaus, Am KlosterDer Tagesordnungspunkt 3 wird gemeinsam mit dem Stadtentwicklungs-ausschuss beraten.Tagesordnung:1. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und

Beschluss zur Tagesordnung2. Protokollkontrolle/-bestätigung3. IBA 2010 Umgestaltung Promenade Weißenfels

Vorstellung Vorentwurf4. Bestimmung des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden5. Beantwortung von Anfragen6. Mitteilungen und AnfragenR i s c h , Oberbürgermeister

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Page 5: Uhrenmacher in Südafrika

S E R V I C E / L O K A L E S16 SONNABEND, 11. SEPTEMBER 2010 WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Grün soweit das Auge reicht. Johannesburg ist eine Stadt mit mehr als 2 000 Parks. FOTOS: RICO KÜSTER

Normale durchsiebte TaxisSÜDAFRIKA Grüne Stadt mit vielen Ideen ist auch ein gefährliches Pflaster.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Johannesburggenießt nicht zuletzt wegen seinerhohen Kriminalitätsrate einenweltweit fragwürdigen Ruf. Unddoch kann man auf den erstenBlick erkennen, was die Stadt in po-sitivem Sinne hervor hebt. Johan-nesburg ist grün! Palmen, Parksund Grünanlagen so weit das Augereicht. Die Stadt verfügt über mehrals 2 300 Parks! Uralte Bäume mitgigantischen Ausmaßen bestim-men das Stadtbild ebenso, wie klei-ne Blumenrabatten. Am interes-santesten jedoch ist die Harmonie,mit der sich die Architektur in ihregrüne Umgebung integriert.

Transformatorenhäuschen zumBeispiel, die in Deutschland wiestalagmitenartige Fremdkörper inder Landschaft stehen, bereichern

hier als Felsen getarnt das Stadt-bild. Und was manchmal wie eineunscheinbare Palme wirkt, ist inWirklichkeit ein Telegrafen-,Strom- oder Funksendemast. Wennman unerwartet mit solcher Kreati-vität konfrontiert wird, sieht mandie Diskussionen um die Markt-platzgestaltung in der fernen Hei-

mat mit ganz anderen Augen. Eswirft die Frage auf, warum mannicht einfach einmal über den Tel-lerrand hinaus schaut und sichauch von afrikanischer Stadtarchi-tektur inspirieren lässt? Es muss jakeine Palme sein, im Land derEichen und Linden.

„Vieles ist hier nichtnur anders, sondernschöner.“ Eindruck vom Alltag in Joburg

Wer in Joburg von A nach B gelan-gen möchte, hat drei Möglichkei-ten. Erstens: er läuft. Das ist die ge-fährlichste Variante und deshalbnur Ortskundigen zu empfehlen.Zweitens: man mietet sich einAuto. Doch nicht nur der Linksver-kehr wird hier zum Problem, son-dern auch die so genannten Hija-cker. Die tauchen mit ihren Sturm-gewehren AK 47 an Kreuzungenauf, wenn die Ampel auf Rot steht,zwingen den Fahrer zum Ausstei-gen und fahren dann mit dem so-eben geenterten Auto davon.

Nicht zuletzt wegen dieser Hija-cker stehen an vielen KreuzungenSchilder, die es dem Fahrer erlau-ben, bei Hijacking-Gefahr auch beiRot loszufahren. Findige Unterneh-mer verleihen deshalb regelrechteSchrott-Autos zum Preis von umge-rechnet etwa 7 Euro pro Tag. DieseAutos sind in einem erbärmlichenZustand und gerade noch fahrtaug-lich. Solche Schrottkarren sindnicht einmal für Hijacker interes-sant und deshalb als Verkehrsmit-tel relativ sicher.

Die dritte Möglichkeit der Fort-bewegung ist das Taxi. Da es in Jo-burg viele ärmere Menschen gibt,die sich ein solches nicht leistenkönnen, hat sich das Taxi in der beiuns bekannten Form nicht durch-gesetzt. In Joburg gibt es überwie-

gend Taxi-Busse. Da passen in derRegel acht Menschen hinein unddas Taxi fährt meist erst los, wennes voll besetzt ist. Das ist dann auchfür alle Mitreisenden am billigsten.Allerdings auch abenteuerlich. Oftsind es jene Taxi-Busse, die für Ver-kehrschaos sorgen, weil sie mittenauf einer der viel befahrenen Tan-genten, die hier Bypass heißen, mitAchsenbruch oder ähnlichen Schä-den liegen bleiben. Mitunter gerätaber auch ein solcher Bus in einenSchusswechsel. Die Einschusslö-cher werden selbstredend nicht be-seitigt oder ausgebessert. Das wür-de sich erstens nicht lohnen und

zweitens wissen auch die Fahrgäs-te, dass sie sich in Joburg befindenund so etwas hier zum Alltag zählt.

Aber für einen Fremden gehörtschon eine ganze Menge Mut dazu,in ein von Einschüssen zersiebtesTaxi einzusteigen und Wohl undWehe vertrauensvoll in die Händedes Chauffeurs zu legen. Letztlichwerden diese negativen Eindrückejedoch von den positiven Erlebnis-sen verdrängt. Nie hätte ich mirträumen lassen, einmal inmittenvon Löwen zu frühstücken oder mirin fast 9 000 Kilometern Entfer-nung von zu Hause, eine eigeneWohnung einzurichten.

Einschusslöcher im Taxibus sind nicht ungewöhnlich.

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Der AutorRico Küster wurde am 22.Oktober 1986 in Weißenfels ge-boren und wuchs in Stößwitz auf.Er besuchte die Grund- und Sekun-darschule in Rippach sowie dasAgricola- Gymnasium in Hohenmöl-sen. Von 2006 bis 2009 absolvier-te er eine Lehre als Uhrmacher inder Glashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster vonErlebnissen und Eindrücken inSüdafrika, von den Menschen unddem Leben in dem Land, in dem indiesem Jahr die Fußball-Weltmeis-terschaft ausgetragen wurde undHunderttausende feierten.

Allgegenwärtig sind Schilder dieserArt: Hier wird unter anderem vorAutoentführungen und Raubüberfäl-len gewarnt.

Ändern derBlickrichtung

Was ist wichtig im Leben? ZurZeit wird sehr viel Geld ausgege-ben für die Zusammenlegung derKommunen, angeblich um Geldzu sparen. Das klingt paradoxund man hat den Eindruck, dasGeld wird mit offenen Armenzum Fenster rausgeschmissen.Es wird in unserem Land schein-bar nur noch investiert für toteStrukturen. Hauptsache die Ver-waltung mit den entsprechendenZahlen stimmt. Koste es, was eswolle...

Der Unmut in der Bevölkerungwächst und ich habe Angst vorden nächsten Wahlen, wo danndie Wahlbeteiligung noch gerin-ger ausfallen wird. Die Parteienhaben mit ihrer Politik versagtund im Land entsteht immermehr eine Art Hunger nach Le-ben, den weder die SPD noch dieCDU oder irgend eine andere Par-tei mit ihrer unverständlichenPolitik stillen können.

Unter Leben verstehe ich einLeben im Miteinander und füreinander da sein. Aber das ge-schieht immer weniger bei dengrößer werdenden Strukturen.Die Anonymität wächst und so-mit geht das Interesse am Fürein-ander immer mehr verloren. DerMensch und die Menschlichkeit

werden durch Zahlen ersetzt undverkommen zu beliebigen Num-mern. Scheinbar bestand in derGeschichte der Menschheitschon immer die Gefahr, dassGeld ausgegeben wurde für Din-ge, die am wahren Leben derMenschen vorbei gehen.

In der Bibel lese ich in der heu-tigen Tageslosung einen Satz,der mich nachdenklich stimmt:Warum zählt ihr Geld für das,was kein Brot ist und sauren Ver-dienst, für das, was nicht sattmacht? Hier wird beklagt, dassdie Blickrichtung nicht mehrstimmt für das, was wichtig istim Leben. Also müssen wir alledie Blickrichtung ändern, hin zudem, was uns an Leib und Seelesatt macht. Vom Leib her sind wirübersättigt. Aber die Seele hun-gert immer mehr nach menschli-cher Wärme. Und da kommt fürmich der Glaube mit ins Spiel. Essteht weiter in der Bibel: Christusspricht: Mein Vater gibt euch daswahre Brot vom Himmel. Hierwird eine andere Blickrichtunggegeben. Der Glaube an Gott, derGlaube an das Leben schafft Sät-tigung an Leib und Seele. Das,was wir im Leben brauchen, das,was uns „satt“ macht, ist der ehr-liche Blick zueinander.

WORT ZUR WOCHEVon Uwe Hoff

Pfarrer in Großkorbetha

STRASSENSPERRUNGEN

LANGENDORFEhemalige Tankstelle: Vollsper-rung zwischen Denkmalkreuzungund Eisenbahnunterführung we-gen Abbrucharbeiten und Rück-bau der Tankbehälter sowie Wege-bauarbeiten bis 24. September.

WEISSENFELSMarienstraße: Vollsperrung vonKirchgasse bis zu den öffentlichenToiletten bis 7. Dezember 2011.Weißdornweg: Vollsperrung vonLassalle- bis Rotdornweg wegenVerlegung eines Abwasserkanalsbis 29. Oktober.John-Schehr-Weg: Vollsperrungvon Leipziger Straße bis nach Ein-mündung Leunaer und Weißdorn-weg in vier Bauabschnitten wegen

Verlegung eines neuen Abwasser-kanals bis 11. Oktober.Arvid-von-Harnack-Straße:Vollsperrung wegen einesStraßenfestes vom 18. bis19. September.

TAGEWERBENReichardtswerbener Straße:Vollsperrung wegen Straßenbau-arbeiten bis 17. Dezember.

HOHENMÖLSENAugust-Bebel-Straße: Vollsper-rung wegen Verlegung von Ver-sorgungsleitung und Fernwärme-anschluss vom 13. bis 22. Septem-ber. Die Umleitung erfolgt überdie Badergasse, Friedens- undClara-Zetkin-Straße.

Rathausgasse 2: Vollsperrungwegen Abriss eines Wohn- undGeschäftshauses vom 13. bis 24.September. Die Umleitung erfolgtüber die Herren-, Friedens- undClara-Zetkin-Straße.

ZORBAUHallesche Straße:Vollsperrung zwischen Kreisver-kehr und erster Tankstellenzu-fahrt wegen Straßenbauarbeitenbis 30. September.

GRANANaumburger Straße: Vollsper-rung in Richtung Zeitz wegen Ge-bäudeabriss bis 16. September.Die Umleitung erfolgt über dieOrtsumgehung Zeitz.

GERSTEWITZFriedensstraße: Vollsperrungwegen Straßenbauarbeiten bis31. Oktober. Die Umleitung istausgeschildert.

LAUCHALandesstraße 209, Unstrutbrü-cke und Brücke über den Un-strutkanal: Vollsperrung bis 30.November wegen Brückenbau-arbeiten. Die Umleitung erfolgt abLaucha über Freyburg, Kreisver-kehr Nißmitz, Ortsumgehung,B 180, Gleina, L 209, Dorndorfund zurück.

Weitere Informationen unterwww.mz-web.de/staumelder Angaben ohne Gewähr

BEREITSCHAFTEN

APOTHEKENSchöne-Aussicht-ApothekeLeißling:Tel.: 03443/80 40 76Linden-Apotheke Großkorbe-tha: Bahnhofstraße 16, Tel.:034446/2 03 68Neue Apotheke Hohenmöl-sen: Friedensstraße 1,Tel.: 034441/3 31 35Notdienst-Bereitschaft von heu-te 8:00 bis morgen 8:00West-Apotheke Weißenfels:Kirschweg 39,Tel.: 03443/82 20 30Notdienst-Bereitschaft von mor-gen 8:00 bis Montag 8:00

NOTRUFEPolizei: 110,Fax 03443/28 22 10Feuerwehr: 112Rettungsdienst: 112

Kreisleitstelle:03445/7 52 90Dringlicher Hausbesuchs-dienst: 03443/30 52 52Frauenhaus:03443/80 26 47Notfall-Anwalt:03445/73 81 71Ambulanter Hospizdienst:0176/22 04 83 280175/8 71 66 60Weißer Ring:034444/9 06 81(Hilfe für Kriminalitätsopfer)

RUFBUSRegionalverkehrsgesell-schaft mbH:Mindestanmeldezeit eine Stun-de vor FahrtbeginnTel.: 0391/5 36 31 80 oder0180/33 10 10 Angaben ohne Gewähr

GOTTESDIENSTE

Lutherische SchlosskircheWeißenfels:Morgen 9.30 Uhr Hauptgottes-dienst (Jugendfreizeit).

Katholische KircheSt. Elisabeth Weißenfels:Heute 18 Uhr Vorabendmesse.Morgen 9.30 Uhr Kolpingmesse.St. Joseph Lützen: Morgen11 Uhr Wortgottesfeier.St. Marien Hohenmölsen:Morgen 14 Uhr Eucharistiefeiermit anschließendem Gemeinde-fest.

Evangelische KircheKirchengemeinde Weißen-fels: Morgen 10.15 Uhr Gottes-dienst in der Marienkirche mitKindergottesdienst.Pfarrbereich Langendorf:Heute 14 Uhr Gottesdienst mitKonfirmationsjubiläum in derKirche Prittitz und 16 Uhr Ver-kündigungsspiel mit dem Spiel-kreis Weißenfels in der KircheLeißling. Morgen 9 Uhr Gottes-dienst zum Dorffest auf demSportplatz in Langendorf sowie14 Uhr Andacht zum „Tag desoffenen Denkmals“ in Zorbauund in Nessa.Pfarrbereich Goseck:Morgen 9 Uhr Gottesdienst inDobichau, 10.30 Uhr in Pödelistund 14 Uhr in Pettstädt.Kirchspiel Großkorbetha:Morgen 9 Uhr Gottesdienst inKriechau, 9.30 Uhr in Rei-

chardtswerben, 10 Uhr in Stor-kau, 10.15 Uhr in Uichteritzund 10.30 Uhr in Tagewerben.Pfarrbereich Lützen-Röcken:Morgen 10 Uhr Gottesdienst inLützen und 14 Uhr in BothfeldDiamantene Konfirmation.Kirchspiel Hohenmölsen-Land: Morgen 10.15 Uhr Got-tesdienst in Jaucha und 14 Uhrin Muschwitz, danach Einla-dung zum „Tag des offenenDenkmals“ mit Kaffee und Ku-chen im Kirchgarten.Pfarramt Teuchern: Morgen10.30 Uhr Gottesdienst in Teu-chern und 14 Uhr in Stößen.Kirchspiel Theißen-Lang-enaue: Morgen 12 Uhr Andachtzum Wochenbeginn - Gottes-dienst für alle Gemeinden inDeuben.

Evangelisch-FreikirchlicheGemeinde, Baptisten: Naum-burger Straße 73Morgen 10 Uhr Gottesdienst mitAbendmahl.

Neuapostolische KircheWeißenfels: Merseburger Stra-ße 7, morgen 9.30 Uhr Gottes-dienst und Mittwoch 19.30 Uhr.

Adventgemeinde Weißenfels:Heute 9.30 Uhr Bibelgesprächund 10.30 Uhr Predigt in derChristuskirche.

Angaben ohne Gewähr

Page 6: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S12 MONTAG, 18. OKTOBER 2010 WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Beim Bier treffen sich GeschmäckerSÜDAFRIKA Die landestypische Küche ist fett und süß. „Koeksisters“ erfreuen sich großer Beliebtheit.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - „Ich würde ih-nen raten, in den ersten drei Wo-chen nur vorsichtig zu essen unddann möglichst auch nur solcheSpeisen, die sie kennen.“ DieseWorte meines Chefs nach der An-kunft in Südafrika klingen mirnoch im Ohr. Auf den ersten Blickscheint es nicht schwer zu sein,sich in Johannesburg wie zu Hausezu ernähren. Grillhähnchen sindsehr beliebt und auch das goldeneM gibt es in der Stadt mehrfach.

Fleisch gehört dazuJedoch schmecken auch die schein-bar bekannten Menüs längst nichtso wie in Deutschland. Grundsätz-lich lässt sich sagen, dass in Südaf-rika zu fast jeder Mahlzeit Fleischgehört. Aufgrund der Kolonialge-schichte gibt es hier viele Einflüs-se, weshalb der Südafrikaner auchsehr experimentierfreudig ist undviel mischt, mixt und vermengt.Speisen und Getränke sind in derRegel wesentlich fettiger und süßerals zu Hause.

Da gibt es beispielsweise die be-liebten „Koeksisters“. Das sind frit-tierte Teigzöpfe, die vor Fett undZucker nur so tropfen. Sie werdenextra in Sirup getaucht. Selbst beiBraais, wie die Grillpartys hier hei-ßen, sind süße Hähnchenflügel undin Honig getränkte Lämmchenspie-ße stets dabei. Und wer noch im-mer glaubt, süßer als Coca Colageht es nicht, sollte Coke, Fantaoder Sprite in Südafrika probieren.

Am besten lernt man die landes-typische Küche beim Besuch in ei-nem Restaurant kennen. Als Vor-speise gibt es oftmals eine Art Fla-denbrot und dazu zwei Soßen zumDippen. Meist sind es eine Knob-lauch- und eine Jalapenosauce.Beim Hauptgang erfährt man dannschnell, dass das Rindfleisch inSüdafrika anders schmeckt als beiuns. Es liegt an den Rassen der hiergezüchteten Rinder. Die ausge-prägte Rinderzucht ist auch einGrund dafür, dass der Preis fürRindfleisch sehr günstig ist.

Das Hauptgetränk in Südafrikaist Tee. Die Jugend trinkt lieber„Iron brew south africas flavourNo. 1“, einen preiswerten Energy-drink. Kaffee steht ebenfalls hochim Kurs und nach Feierabendtrinkt auch der Südafrikaner gernein Glas Wein oder ein Bier. Deut-sche und tschechische Biersortensind übrigens sehr gefragt, vor al-lem bei den fast wöchentlich statt-findenden Braais.

Da gibt es häufig auch Finger-

food. Das sind kleine, frittierteTeigtaschen, die mit Käse, Gemüseoder Fleisch gefüllt sind und ein-fach mit den Fingern gegessen wer-den. Zu Salaten und Dipp-Saucenwerden meist kleine Möhrenstickszum Dippen gereicht. Neben Hähn-chenflügeln und Steaks landenaber auch alle möglichen Gemüse-und Käsesorten auf dem Grill.

Hürden bei der Selbstversorgung Wesentlich größer als bei einemRestaurantbesuch oder einem Bar-becue sind die Hürden allerdings,wenn man sich selbst versorgt.Wer beispielsweise nach der in Eu-ropa mühsam anerzogenen „Geiz-ist-geil“-Mentalität einkauft, wirdzwangsläufig mit einer ordentli-chen Magenverstimmung auf derLiege eines Medizinmannes lan-den. Bei Gehacktem beispielsweise

sollte man das teuerste kaufen. Bil-ligangebote sind in der Regel wirk-lich nichts anderes als Gammel-fleisch oder Müll, der schon aus derVerpackung stinkt.

Dagegen sind die Biltong ge-nannten Trockenfleisch-Sticksnicht nur sehr schmackhaft und le-cker gewürzt, sondern auch unge-fährlich und deshalb als Snack zwi-schendurch sehr beliebt. Ein euro-päisches Produkt aber hat es ge-schafft, sich in Joburg durchzuset-zen: Das Brathähnchen gibt es hieran fast jeder Straßenecke.

Allerdings unterscheiden sichdie Sicherheitskriterien bei der Zu-bereitung erheblich. So gab es un-längst in der Lobby des Hotels, indem ich in den ersten Wochenwohnte, einen ohrenbetäubendenKnall. Sogar die Scheiben der Lob-by bogen sich nach außen. Ich sah

glühende Brathähnchen durch dieHalle fliegen. Der Stand war auf-grund einer undichten Gasflascheexplodiert. Die Arbeitsplatzbin-dung seines unverletzt gebliebe-

nen Betreibers schien allerdingseher gering zu sein. Anstatt sichans Aufräumen zu machen, schau-te er sich kurz um, zuckte mit denSchultern und ging nach Hause.

Afrikanisches Hufeisenbrot: Die Gemüsefüllung und Jalapeno-Creme sorgenfür den unverwechselbaren Geschmack. FOTOS: RICO KÜSTER

In Zucker gebratene Maiskolben, pikant gewürzte Fleischspieße und tsche-chisches Bier: ein typisches Braai in Johannesburg.

Landestypische Küche in landestypischem Flair kann man auch in Restau-rants genießen.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-cola- Gymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH"Glashütte Original". Nach der Aus-bildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Südaf-rika, von den Menschen und demLeben in dem Land, in dem in die-sem Jahr die Fußball-Weltmeister-schaft ausgetragen wurde undHunderttausende feierten.

Traditionelle Jobs werdenzukunftsfähigGrüne suchen Wege zuerneuerbaren Energien.ZEITZ/MZ - Der Blick von Bünd-nis 90/Grüne richtet sich häufigauf den Burgenlandkreis, weil dortdie Erschließung des Tagebaus Lüt-zen verhindert werden soll. Dochkürzlich waren zwei Zeitzer Betrie-be Ziel einer Delegation der Partei.Es waren Mitglieder der Landes-fachgruppe Wirtschaft. Unter denGästen befand sich auch der Lan-desvorsitzende Christoph Erdmen-ger, mit dem Heike Riedel über denBesuch sprach.

Was hat Sie nach Zeitz geführt?Erdmenger: Schon heute findenfast 20 000 Menschen in Sachsen-Anhalt Arbeit durch die erneuerba-ren Energien - vom Handwerker biszur Solarindustrie. Zeitzer Gussund Südzucker sind Beispiele fürdiesen Erfolg grüner Politik. Wirwollen sehen, wie es nun noch wei-tergehen kann.

Moment malDas MZ-Interview

Sie sind mit der LandesfachgruppeWirtschaft gekommen. Was siehtdiese als ihre Aufgabe?Erdmenger: Die zentrale Heraus-forderung für Sachsen-Anhalt istes, mehr Jobs in zukunftsträchti-gen Branchen zu bekommen. Da-mit wir in der Politik die Weichendafür richtig stellen können, füh-ren wir als Landesfachgruppe imganzen Land Gespräche mit denUnternehmen. Wir wollen hausfin-den, wo es klemmt.

Welche Erkenntnisse haben Sie ausder Zuckerfabrik mitgenommen?Erdmenger: Die Zuckerfabrik istein tolles Beispiel für die effizienteNutzung eines Rohstoffs - der Zu-ckerrübe. Fasziniert hat mich, dassdie Fabrik ohne fossile Energieträ-ger arbeiten könnte, wenn nichtKohle-, sondern Biomassekraftwer-ke gebaut worden wären. So müs-sen wir mit der alten Technik nocheine Weile leben.

Warum ging es bei Zeitzer Guss?Erdmenger: Metallguss ist ein Bei-spiel für eine alte Branche, die heu-te modernste Produkte fertigt, inZeitz zum Beispiel Getriebe fürWindkraftanlagen. Politik kann da-raus lernen, dass es möglich ist,traditionelle Jobs zukunftsfähig zumachen. Wichtig ist aber, dass un-ser Bildungsniveau besser wird,damit Fachkräfte nachkommen.

MEETING

Ein Club fürToastmaster inDeutsch LEIPZIG/MZ/HR - Der englischeToastmasterclub in Leipzig be-kommt eine Schwester. Am Diens-tag werben Redefreunde für einendeutschen Toastmasterclub. Beidem öffentlichen Demonstrations-meeting im penta Hotel GroßerBrockhaus wird es ab 19 Uhr Steh-greifreden und vorbereitete Redensowie dazu ein faires Echo geben,ganz so wie es gewöhnlich im Clubzugehen soll. Zusätzlich bestehtdie Möglichkeit, Fragen zum Clubund dessen Aktivitäten zu stellen.Angesprochen fühlen soll jeder,der in einer positiven Atmosphäreseine Fähigkeiten im Halten vonReden und Präsentationen verbes-sern will, heißt es in einer Presse-mittelung dazu.

Toastmasters ist eine weltweiteOrganisation mit rund 200 000Mitgliedern in 90 Ländern. Sie hilftMenschen, ihre Kommunikations-fähigkeiten zu verbessern. Seit2007 gibt es einen recht erfolgrei-chen englischsprachigen Redeclubin Leipzig. Auf Anfragen von Men-schen, die kaum Englisch beherr-schen, aber deutsche Reden guthalten wollen, will sich nun eindeutschsprachiger Club gründen.

Schnüffels und die Witze-Show Die Autorin Jana Engelhardt ist in der Grundschule Granschütz zu Gastund stellt ihr Buch über die Ferkel Kritzel und Kratzel vor. VON CLAUDIA PETASCH

GRANSCHÜTZ/MZ - Was haben Wahn-sinnsferkeltage, Eierkuchenteigzermatschen und Witze um dieWette erzählen mit der Schule zutun? Ganz einfach - das alles gehör-te zu einer Unterrichtsstunde der1. und 2. Klasse in der GrundschuleGranschütz. Am Freitag war dieAutorin Jana Engelhardt zu Gastund stellte ihr erstes Buch „Was istdenn heut bei Schnüffels los?“ vor.Hauptprotagonisten sind die Fer-kelgeschwister Kritzel und Kratzel,denen der Schelm sprichwörtlichim Nacken sitzt.

Geschwister spielen die HauptrolleSie spielen Streiche, essen gern mitden Händen, mögen die ErzieherinFrau Schniefnase überhaupt nichtund verbringen die Ferien gern beiihren Großeltern. Die Oma der bei-den, Elisabeth heißt sie, hat einenBauchumfang von zwei Metern.Kaum vorstellbar für die Gran-schützer Kinder, deswegen bittetEngelhardt sie nach vorn. Sie sol-len sich in ein Maßband stellen undfünf von ihnen sind es dann, die zu-sammen einen Umfang von zweiMetern bilden.

Sehr lieb haben die Ferkel Krit-zel und Kratzel ihre Oma trotzdem -oder gerade deswegen. Sie ist esauch, die die beiden morgens zuden Ferienspielen fährt, natürlichmit dem Rad. Nicht selten landetdas Dreiergespann dann im Feld.Oma Elisabeth lädt auch zu denWahnsinnsferkeltagen ein, mitEierkuchenteig auf dem Küchen-tisch zurechtmatschen und danachdie leckeren Eierkuchen backen.Der Opa ist eher mürrisch und un-entschlossen, wenn es um die Fra-

ge geht, ob er mittags lieber Klößeoder Kartoffeln essen will.

„Inspiriert worden bin ich vonmeiner eigenen Kindheit. Ich habedie Einzelgeschichten zu einemBuch zusammengefasst und nochein wenig ausgeschmückt“, erklärtEngelhardt, die aus Friedersdorfbei Bitterfeld kommt. Bevor sie dasBuch herausbrachte, hatte sieschon mehrere Gedichte und Kurz-geschichten für Kinder und Er-wachsene geschrieben. Zudem istEngelhardt Mitglied im Bitterfelder

Verein für Kultur und Lebenshilfe. Und warum sind es gerade Fer-

kel geworden, die sie zu den Haupt-akteuren gemacht hat? „Weil ichSchweine lustig finde“, sagt sie.Und die Tiere kommen bei denGrundschülern gut an. Gespanntverfolgen sie die Erzählungen unddürfen selbst aktiv werden.

Beste Witzeerzähler gesuchtKritzel und Kratzel nämlich sinddie allergrößten Fans der „Turbo-Ferkel-Show“, einer Witzesen-dung. Und Witze haben die Gran-schützer Kinder auch eine Mengeauf Lager und dürfen sie bei der Le-sung vortragen. Die Palette der hei-teren Pointen ist breit gefächertund die besten zwei Erzähler be-kommen sogar einen Preis. Obauch Kriztel und Kratzel am Endeals Sieger bei der Witzeshow her-vorgehen, lässt Engelhardt offen.Dafür schenkt sie den Grundschü-lern eines ihrer Bücher, so könnensie selber nachlesen, wie es aus-geht.

Das Buch „Was ist denn heut beiSchnüffels los?“, ISBN 978-3-942150-

05-7, ist erschienen im Verlag Edition winter-work. Es kostet 9,95 Euro. Informationen zurAutorin stehen auf der Internetseite des Fried-rich Bödecker Kreises: www.fbk-lsa.de

L ANDESAUSSTELLUNG

Zeugen derNaumburgerMeisterNAUMBURG/MERSEBURG/MZ/HH - DerMerseburger Dom ist Korrespon-denzstandort für die Landesaus-stellung Sachsen-Anhalt 2011 „DerNaumburger Meister - Bildhauerund Architekt im Europa der Ka-thedralen“ in Naumburg. Das tei-len die Vereinigten Domstifter mit.Der Dom in Merseburg bilde zu-sammen mit dem Kapitelhaus, derKlausur und dem angrenzendenSchloss eines der eindrucksvolls-ten Architekturensembles in Mit-teldeutschland, heißt es. Für dieBesucher soll Merseburg die großeDom-Erneuerung im 13. Jahrhun-dert und somit die Zeit des Naum-burger Meisters erlebbar machen.Stein gewordene Zeugen der früh-gotischen Bauphase sind unter an-derem die Ostteile des Doms mitder Vierung und den erhaltenensteinernen Chorschranken und dasmonumentale Dreinagelkruzifix ei-ner Triumphkreuzgruppe über derum 1240 errichteten ehemaligenwestlichen Lettnerwand. Einen Be-zug zur Werkstatt des NaumburgerMeisters hat das Grabmal des Rit-ters Hermann von Hagen. Es hatÄhnlichkeit mit der Kleidung derStifterfigur Ekkehards II.

Autorin Jana Engelhardt (rechts) rief die Granschützer Grundschüler zu ei-nem Witze-Wettbewerb auf. FOTO: CARLO BÖTTGER

Page 7: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S 1315. NOVEMBER 2010MONTAG, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Top-Thema

der Woche46

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Jaroussky: Frauenschwarm singt Kastraten-ArienFriedhof: Der Trend geht zum Grab mit Gesicht

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Karibik. Wann,wenn nicht jetzt?Sonnenziele im Winter– der Reiseteil in prisma

Stadt Lützen Lützen, 12.11.2010

Öffentliche Bekanntmachungüber die 7. Sitzung des Stadtrates der Stadt Lützen

Datum: 24. Nov. 2010, 18.30 Uhr,

Rathaus Lützen, Markt 1, 06686 Lützen, Sitzungssaal

Tagesordnung:

I. Öffentlicher Teil:1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Einladung und der

Beschlussfähigkeit sowie Protokollkontrolle

2. Änderungsanträge zur Tagesordnung und Feststellung der Tagesordnung

3. Mitteilungen des Bürgermeisters

4. Bekanntgabe von Beschlüssen aus dem nichtöffentlichen Teil der 6. Sitzung des

Stadtrates

5. Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes für die Gemarkung

Starsiedel

6. Aufstellungsbeschluss zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 18, Sonder-

gebiet für regenerative Energien (Biogasanlage und Photovoltaik)

7. Informationen und Anfragen

8. Einwohnerfragestunde

II. Nichtöffentlicher Teil:Beschlüsse zu Vergaben von Bauleistungen

Maik ReichelBürgermeister

AZ: 51-N-203/92 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren Produktionsgenossen-schaft des Fleischerhand-werks „Vorwärts“ Zeitz-Haini-chen, Straße der LPG 23,06712 Zeitz, wird ein Termin zueiner besonderen Gläubigerver-sammlung bestimmt auf Dienstag,den 07.12.2010, 09:45 Uhr, Saal1.043, vor dem Amtsgericht Halle(Saale). Tagesordnung: Bericht-erstattung des Verwalters; Anhö-rung/Beschlussfassung der Gläubi-gerversammlung über die Zustim-mung/Genehmigung bedeutsamerRechtshandlungen des Verwalters(hier: Entscheidung über die Fort-setzung des Rechtsstreits mit derCommerzbank AG über mehrereInstanzen und dessen Finanzie-rung). Der vollständige Antragkann von den Verfahrensbeteilig-ten auf der zuständigen Geschäfts-stelle des Amtsgerichts Halle (Saa-le), Insolvenzabteilung, eingesehenwerden. Amtsgericht Halle (Saale),05.10.2010

AZ: 53-N-387/94 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren MER MalereibetriebGmbH, Wilhelm-Liebknecht-Str. 36 - 38, 06217 Merseburg(AG Stendal, HRB 203387),vertr. d.: Frank-Dieter Bauer,Am Breiten Pfuhl 54, 06130Halle, (Geschäftsführer), wur-de mit Beschluss vom 01.11.2010das am 15.06.1995 eröffnete Ge-samtvollstreckungsverfahren nachAbhaltung des Schlusstermins undVerteilung des Erlöses gem. § 19Abs. 1 Nr. 3 GesO eingestellt. Dervollständige Beschluss ist für dieBeteiligten auf der Geschäftsstelleder Insolvenzabteilung des Amts-gerichts Halle (Saale) einsehbar.Amtsgericht Halle (Saale),01.11.2010

AZ: 51-N-229/92 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren CONNEX Handels-gesellschaft mbH Schuhe, Le-derwaren, Supermarkt, KleineMärkerstraße 2 a, 06108 Halle(AG Stendal, HRB 201081),vertr. d.: Florian Braitinger,(Liquidator), wird ein weitererPrüfungstermin bestimmt auf Don-nerstag, 16.12.2010, 11:15 Uhr,Saal 1.043, Justizzentrum, Thürin-ger Straße 16, 06112 Halle (Saale)zur Prüfung von verspätet/recht-zeitig angemeldeter Forderungen.Amtsgericht Halle (Saale),04.11.2010

BekanntmachungDer Vorsitzende des Wahlausschusses für die Wahlen in der Sozialversicherung bei der AOK Sachsen-Anhalt – Die Gesundheitskasse macht bekannt, dass eine öffentliche Sitzung des Wahlausschusses der AOK Sachsen-Anhalt – Die Ge-sundheitskasse am Donnerstag, den 18. November 2010, um 18:00 Uhr in der AOK Sachsen-Anhalt – Die Gesundheitskasse in 39106 Magdeburg, Lünebur-ger Str. 4, Beratungsraum 500 im 5. Obergeschoss stattfindet. In der Sitzung werden die eingereichten Vorschlagslisten gesichtet.

gez. Uwe DehVorsitzender des Wahlausschusses der AOK Sachsen-Anhalt

BeilagenhinweisEinem Teil der heutigen Aus-gaben liegen Prospektbeilagender folgenden Firmen bei:Peek & CloppenburgNKDAktionshallen Bitterfeld

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Ein ganz normaler MorgenSÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis schildert Reiseeindrücke aus Johannesburg.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Vier Uhr mor-gens. Während die City Johannes-burgs noch wie ein dunkler Molochruht, erwacht in den Außenbezir-ken langsam das Leben. Jeder, derin Joburg arbeitet und außerhalbwohnt, muss sich langsam auf dieSocken machen. Der Weg ist weit,die Straßen verstopft und unter-wegs lauern allerhand Gefahren.

Auch Balwant Mithal, den allenur „Bones“ rufen, ist bereits auf-gestanden. Der 45-jährige wohntmit seiner Familie in einer etwasvornehmeren Gegend der sonsteher verrufenen JohannesburgerOstvorstadt. Vornehm heißt hier:Bones hat ein Haus. Ein Haus miteinem Vorgarten, einer Alarmanla-ge und einem elektrisch betriebe-nen Garagentor.

Immer wachsamTrotzdem blickt er beim Verlassenseines Grundstücks vorsichtig inalle Richtungen. Schon öfterschlüpften zwielichtige Gestaltenhinter ihm in Bones’ Haus, wäh-rend sich das Garagentor nochschloss. Seitdem wartet der Uhr-macher, bis sich die Zufahrt end-gültig verriegelt hat und fährt dannerst los.

Sein Weg in den elitären Stadt-teil Sandton führt den Familienva-ter durch Stadtviertel, in denenman besser auch dann nicht an-hält, wenn die Ampel auf Rot steht.Bones ist in Johannesburg geborenund aufgewachsen. Er kennt dieGepflogenheiten im Straßenver-kehr. Dazu zählt auch, dass man -egal ob ein Hund oder ein Menschüber die Straße läuft - erst einmalhupt und nur im allergrößten Not-fall bremst. Wer anhält, läuft Ge-fahr, zur Zielscheibe von Hijackernzu werden. Die rauben die Fahr-zeuginsassen auf offener Straßemit vorgehaltenen Schusswaffenaus und stehlen zu allem Überflussauch noch das Auto.

Fünf Stunden ArbeitswegDas alles dauert meist nur wenigeSekunden. Bones weiß das. Aberihm kann nicht viel passieren. SeinAuto ist alt und Wertgegenständeoder größere Geldbeträge führt erauch nicht mit sich. Auf der Fahrtin die Stadt wird der Verkehr im-mer dichter. Wie in einem Flussdel-ta münden zahllose Zubringerstra-ßen in die vierspurigen Tangenten.Fahrzeuge aus der gesamten Pro-vinz Gauteng schleichen imSchritttempo wie an einer unsicht-baren Schnur gezogen vor und hin-ter ihm her.

Es ist jetzt 5.30 Uhr. Die südafri-kanische Morgensonne küsst denRiesen Johannesburg wach. Er rä-kelt sich, gähnt und beginnt, die zuihm drängenden Menschen zu ver-schlucken. Der vor Bones fahrendeBus bringt Arbeiter aus Pretoria

nach Joburg. Einer der Insassen istJoseph. Er arbeitet als Wachmannin einer Johannesburger Bank.

Joseph hat einen noch härterenTag vor sich als Bones. Seine

Arbeitszeit beträgt zehn Stunden,weitere fünf Stunden ist er täglichzur Arbeitsstelle und zurück unter-wegs. Wenn die Banker zwischen 9und 10 Uhr in ihre Büros gehen,

machen Joseph und seine pretoria-nischen Leidensgefährten bereitsihre erste Pause. Sie liegen dann ineinem der über 2 300 JoburgerParks auf den Wiesen oder Park-bänken und schlafen.

Bettelstab und LackschuhWährenddessen explodiert das Le-ben in der Stadt förmlich. Farbige,Weiße, Inder, Marokkaner, Juden,Moslems, Kinder und Alte gehenihrem Treiben nach. Auf den Geh-wegen werden Waren feil gebotenund Zeitungsjungen springen zwi-schen Autos herum. Bettler stehenan den Kreuzungen und warten aufspendable Passanten. Oft sind esdie Gleichen wie am Vortag. DasLeben hat in Joburg dafür gesorgt,dass sich Bettelstab und Lackschuhinzwischen persönlich kennen.

12 Uhr, Mittagspause. Ich stehemit Bones auf dem Balkon des Fir-mengebäudes und wir schauen aufdie Stadt hinunter. Ihr Atem dringtbis zu uns herauf. Rufe, Hupen, Si-renen von Polizeiautos - das Kon-zert der Millionenmetropole wirdjeden Tag nach den gleichen Notengespielt.

„Wills du hier bleiben?“Bones schaut nachdenklich zumHorizont und fragt mich: „Wirst duhier bleiben? Ich meine: Für im-mer?“ Mir fällt ein, dass heute mein24. Geburtstag ist - 9 000 Kilom-eter von zu Hause, von meiner Fa-milie und meiner Freundin ent-fernt. Ich antworte: „Willst du dennhier bleiben?“ Bones zieht an sei-ner Zigarette. Im Rauch, den er aus-bläst, schwebt ein trauriges: „No.“

Zeitvertreib arbeitsloser junger Männer: Es wird gezockt - selbstverständlich gleich am Straßenrand. FOTOS: RICO KÜSTER

Einen gefährlichen Job haben die Zeitungsjungen in Joburg. Sie springen aufden Straßen zwischen den Autos herum.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-cola- Gymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH"Glashütte Original". Nach der Aus-bildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Südaf-rika, von den Menschen und demLeben in dem Land, in dem in die-sem Jahr die Fußball-Weltmeister-schaft ausgetragen wurde undHunderttausende feierten.

Blick in eine der Häuserschluchten von Johannesburg - hier hat das Lebenseinen ganz eigenen Rhythmus.

STELLFL ÄCHEN

Naumburgbaut neuenParkplatz56 Plätze entstehen amOberlandesgericht. NAUMBURG/MZ/HH - Auf 2 600 Qua-dratmetern entsteht derzeit nebendem Oberlandesgericht Naumburgein neuer Parkplatz mit der Be-zeichnung „Parken im Park“. DasGelände hat die Stadt Naumburgvom Land abgekauft. Begonnen ha-ben die Arbeiten am 20. Juli. Der-zeit gibt es eine Zeitverzögerungum zirka zwei Wochen, erklärteder für dieses Projekt zuständigeSachbearbeiter Tiefbau, Peter Oh-se. Der Grund: Während notwendi-ger Erdausgleichsarbeiten wurdenunter einer meterdicken Schuttauf-füllung drei alte Kelleranlagen ent-deckt. Sie wurden dokumentiertund anschließend verfüllt.

Zwei TeileDa das Gelände eine besondersschwierige Topografie aufweist, seies notwendig, den künftigen Park-platz in zwei Bereichen anzulegen,erklärte Ohse. Es soll eine obereund eine untere Parkierung geben.Zwischen den zwei Ebenen wurdeeine Sichtbetonmauer errichtet. Imoberen Parkbereich wurde bereitsdie Frostschutzdecke aufgebracht.Später sollen die Borde gesetzt wer-den. Das Areal wird in RichtungGeorgentor von den Rudimenteneiner alten Mauer begrenzt. Es sindReste der ehemaligen Domfrei-heitsmauer. Sie soll mit Naturstei-nen komplettiert werden. Auch dieMauer aus DDR-Zeiten, die entlangder Georgenstraße zu sehen ist,bleibt erhalten und wird entspre-chend saniert.

InformationstafelnDie Parkplätze sollen mit neuarti-gen Steinen gepflastert werden, diespäter eine Begrünung zulassen.Entsprechende Musterparkflächen- insgesamt acht - wurden vor demTechnischen Rathaus in der Frö-belstraße angelegt. Sie wurden mitverschiedenen Pflanzenmaterialbegrünt. Eine Entscheidung darü-ber, wie die Begrünung der Park-plätze neben dem Oberlandesge-richt aussehen soll, fällt im Früh-jahr. Derzeit geht man in derNaumburger Stadtverwaltung da-von aus, dass das Projekt „Parkenim Park“ rechtzeitig vor der Eröff-nung der Landesausstellung 2011„Der Naumburger Meister“ abge-schlossen sein wird.

Insgesamt werden 56 Stellplätzefür Pkw, davon drei Behinderten-parkplätze und zehn Motorradstell-plätze entstehen. In der Planung istauch ein so genannter Info-Pointmit Parkautomaten und entspre-chenden Aushängen zur Informa-tion für die Touristen vorgesehen.Im Frühjahr sollen 16 Klein- undgroßkronige Laubbäume gepflanztwerden.

Page 8: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S 1128. DEZEMBER 2010DIENSTAG, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

IN KÜRZE

KONZERT

Pfeifer und Zimpel alsDuo in der SchlosskircheWEISSENFELS/MZ/GRO - Obwohlzu Heiligabend bereits derSchneefall heftig begonnen hat-te, fanden rund 50 Frauen undMänner dennoch den Weg indie Schlosskirche St. Trinitatisin Weißenfels. Sie wollten sichauch in diesem Jahr das Kon-zert des Duos Alexander Pfeifer(Trompete) und Frank Zimpel(Orgel) nicht entgehen lassen.Pfeifer aus Leipzig ist derzeitan der Sächsischen Staatsoper(Semperoper) Dresden mit ei-nem Aushilfsvertrag tätig. Zim-pel arbeitet als Kirchenmusikerin Markkleeberg, ist seit 2003zudem Dozent für Orgellitera-turspiel und Liturgisches Orgel-spiel an der Hochschule in Hal-le. Seit zehn Jahren geben beideals Duo Konzerte. Lieder vonBach, Telemann, Humperdinck,Händel und anderen spieltensie diesmal in der WeißenfelserSchlosskirche, begleiteten dieBesucher aber auch beim ge-meinsamen Singen von zweiWeihnachtsliedern.

FREIKARTEN

Puhdys spielenim Kulturhaus WEISSENFELS/MZ/GRO - Am Don-nerstag, 30. Dezember, 20 Uhr,geben die Puhdys ein Konzertim Kulturhaus der Stadt Wei-ßenfels. Dafür hat der Veran-stalter der MZ fünfmal zweiFreikarten zur Verlosung zurVerfügung gestellt. Gewonnenhaben je zwei: Dirk Lucas ausWeißenfels, Thomas Leser ausBurgwerben, Martina Wittwaraus Markwerben, Michael Rothaus Lützen, Ortsteil Großgör-schen, und Kathrin Kahl ausHohenmölsen. Die Freikartenkönnen in der MZ-Lokalredakti-on Weißenfels, Markt 7, abge-holt werden.

Karten gibt es in der Touristinforma-tion Weißenfels, 03443/30 30 70,

und im MZ-Service-Center Weißenfels,03443/33 60 08 60.

SILVESTER

Silvesterparty im Zeltauf der Vogelwiese

NAUMBURG/MZ - Freikarten fürden Partykracher zum Jahres-ende „Silvester-Royal“ am Frei-tag, 31. Dezember, 20 Uhr, aufder Vogelwiese Naumburg imFestzelt hat die MitteldeutscheZeitung verlost. Gewonnen ha-ben sie: Frank Hartmut ausZeitz, Ronald Wolff aus Kretz-schau und C. Bohle aus Wei-ßenfels. Die Karten liegen ander Abendkasse bereit.

Eine Badehose für Santa ClausSÜDAFRIKA Ein junger Mann aus dem Burgenlandkreis schildert Reiseeindrücke aus Johannesburg.JOHANNESBURG/MZ - Hochsommer inSüdafrika. Die Stadt Johannesburgächzt unter sengender Hitze. Un-barmherzig brennt die Sonne aufalles, was sich nicht unter einemschützenden Dach versteckenkann. Menschen in kurzen Hosen,leichten T-Shirts und Sandalettenhasten durch die Häuserschluch-ten. Eis- und Limonadenverkäuferhaben Hochkonjunktur, währendAutoabgase und sonstige Johan-nesburger Smog-Bestandteile flim-mernd den Sauerstoff aus den Stra-ßen verdrängen.

Der anstehende Einkauf im kli-matisierten Supermarkt wird zurVerheißung eines Wellness-Erleb-nisses und so lenke ich meineSchritte zielsicher in den nächstenEinkaufstempel. Noch bevor sichdie Schiebetüren jedoch vor miröffnen, schaue ich in das Gesicht ei-nes Mannes mit wallendem wei-ßem Bart, einer roten Zipfelmützeund einem dicken, roten Mantel.Der Schweiß läuft dem armen Kerlin Strömen über das dunkelhäutigeGesicht und verleiht ihm einen be-sonderen Glanz.

Sandalen im AdventDem Mann gegenüber steht einfestlich geschmückter Christbaum.Irgendwo dudelt ein Lautsprecher„Jingle Bells“, während zwei Mäd-chen in Miniröcken und Sandalet-ten achtlos am Weihnachtsmannvorüber gehen. Stimmt: Es istWeihnachten!

Angesichts des Hochsommersauf diesem Teil der Erde hatte ichbislang mit keiner Silbe daran ge-dacht. Es gab auch keine Vorbotenwie Schnee, Weihnachtsmärkteoder Räuchermännchen. Und nunstehe ich vor diesem schwitzendenRuprecht und er tut mir einfachnur leid. Sein „Ho-ho-ho!“ passt sogar nicht zu seiner sonstigen Er-scheinung. Ich muss unweigerlichlächeln. Es sieht auch zu komischaus, wenn da jemand bei 38 Gradim Schatten mit einem roten Man-tel herum steht, unter dem Füßehervorschauen, die in Sandalenstecken. Ich stelle mir vor, wie erdamit durch den Winterwald stapftund muss mir ein Lachen verknei-fen.

Ein Weihnachtsmann alleinmacht aber noch längst keineWeihnachten. Irgendwas fehlt. Au-ßer Schnee, selbstverständlich. Esdauert eine Zeit, bis ich feststelle,dass es die Düfte sind, die ich ver-misse. Kein Zimtaroma, kein Oran-genduft liegt in der Luft. Glühweinwäre bei fast 40 Grad ohnehin nurein belächelter Ladenhüter. Dafürist die Atmosphäre vom Geruchnach Sonnenmilch, Frittenfett und

Schweiß geschwängert. Südafrika ist ein Schmelztiegel

unterschiedlichster Kulturen undReligionen, Volksgruppen und Na-tionalitäten. Es gibt hier insgesamt26 verschiedene amtlich anerkann-te Sprachen. Da ist es auch ver-ständlich, dass es die unterschied-lichsten Formen gibt, das Weih-nachtsfest zu begehen. Die verbrei-tetste ist, es gar nicht zu feiern. DasFest der Geburt Jesu ist hier deut-lich als Fest der Christen zu erle-ben. Und so sind es vor allem Wei-

ße und die Nachkommen europäi-scher Siedler sowie Angehörigechristianisierter Bevölkerungs-gruppen, die am Heiligabend dieKirche besuchen.

Flair bleibt ausNatürlich gibt es Weihnachtskalen-der für alle und spätestens seit An-fang November besiedeln ganzeArmeen von Schoko-Weihnachts-männern die Regale. Aber europäi-sches Weihnachtsflair will nichtaufkommen. Betriebsweihnachts-

feiern finden, je nach Budget derFirmen, in mehr oder weniger pom-pösen Restaurants statt und wer-den in der Regel von einem Live-DJkulturell umrahmt.

David Guetta, der „DJ Bobo Jo-burgs“, ist der Bekannteste unterihnen. Entsprechend gibt es dabeieher heiße Techno-Rhythmen zuhören als besinnliche Weihnachts-musik. Private Weihnachtsfeiernin der Adventszeit sind in Südafri-ka eher die Ausnahme. Und wenn,dann werden sie meist in Form ei-

nes Braais, der südafrikanischenGrillfete, abgehalten, ganz ohneWeihnachtsstimmung.

Es ist halt Hochsommer in Jo-burg und in Ermangelung vonWeihnachtsmärkten besucht manhier eben ein Techno-Konzert oderein Rugby-Spiel. Nach seinem lan-gen Arbeitstag wird auch der Zulu-Nikolaus aus dem Supermarkt sei-nen schweren Wintermantel able-gen, eine Badehose überstreifenund Abkühlung in einem Pool su-chen.

Kaum anders als zu Hause - weihnachtlich geschmückte Einkaufsmall im Johannesburger Shoppingcenter „Sandton-City“. FOTOS: RICO KÜSTER

Während der Adventszeit - kurzärmlig und Weihnachtsmütze ist normal.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-cola- Gymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

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Page 9: Uhrenmacher in Südafrika

L O K A L E S12 MITTWOCH, 26. JANUAR 2011 ZEI MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Hochzeit unterm Kreuz des SüdensSÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis schildert Eindrücke aus Johannesburg.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Der Fahrzeug-Konvoi hält an einer Ampel. Stra-ßenhändler lassen plötzlich ihreArbeit ruhen, Passanten bleibenstehen und selbst die Kinder schau-en auf die Insassen, als säßen inden Autos Menschen von einem an-deren Stern. Irgendwie stimmt dassogar. Wir gehören nicht hierher,in die Welt, die sich links undrechts unserer Fahrzeuge er-streckt. So richtig wusste ich an-fangs selbst nicht, ob ich mich freu-en sollte, als mich Kabelo zu ihrerHochzeitsfeier einlud.

Alle sind eingeladenAls Neuer in der Firma der Fami-lienfeier einer Kollegin beiwohnenzu dürfen, ist eine berührende Ges-te. Aber: Kabelo wohnt im berüch-tigten Johannesburger Vorort So-weto und dort sollte auch die Ver-mählung stattfinden. Soweto zähltzu den bekanntesten „No-Go-Areas“ in Südafrika. Der Stadtteilist ein soziales Pulverfass, von demnicht nur immer wieder Unruhenausgehen, sondern in dem auch diein Johannesburg ohnehin schonenorme Kriminalitätsrate eine Stei-gerung erfährt. Was mich beruhigt:Ich bin nicht allein.

Fast das gesamte Team nimmtan der Hochzeitsfeier teil. Darunterauch Refiloe, die sich mit den be-sonderen Umständen eines Besu-ches in Soweto auskennt. Und sofahren wir an einem sonnigen Tagim Konvoi nach Soweto. Wer hiervon einem Hochzeitsfest Kenntniserhält, gilt automatisch als eingela-den. Sozusagen als Gegenleistunglassen die Nachbarn ihre Hoftoreein kleines Stück geöffnet, um denper Pkw anreisenden Gästen eineParkmöglichkeit zu bieten. Auchbringen die Gäste alkoholische Ge-tränke in der Regel selbst mit. „Onshad angekom!“, sagt Refiloe aufAfrikaans, als wir Kabelos Haus er-reichen.

Ein riesiges FestzeltIch staune. Dieser Teil Sowetos istdurchaus vergleichbar mit Eigen-heimsiedlungen in Deutschland.Lediglich die hohen Mauern undstabilen Hoftore erzählen von be-sonderen Sicherheitsvorkehrun-gen. Streife laufende Security-Guards, wie in den von Weißen be-wohnten Stadtteilen, sucht manhier jedoch vergeblich.

Nachdem wir das riesige, sehrgeschmackvoll eingerichtete Fest-zelt betreten haben, wird uns eingroßer Krug mit Zulu-Bier gereicht.Woraus auch immer das Gebräuhergestellt sein mag, es schmecktnicht wie Bier, hat aber einen be-eindruckenden Alkoholgehalt.

Bald dringt Gesang von der Stra-ße her ins Festzelt, Unruhe breitetsich unter den Gästen aus. DerBräutigam nebst seiner Familie isteingetroffen. Es ist hier üblich,dass die Familie dabei tanzend undsingend ins Heim der Gastgebereinkehrt. Die Familie der Braut er-hebt sich und tanzt zurück. Einebeeindruckende, wellengleicheChoreografie, die von Geben undNehmen erzählt, von Mann undFrau, vom Werden und Vergehen.

Die eigentliche Feier beginnterst, wenn die Braut aus dem Hauskommt. Kabelo kommt aber nicht.Nein - Kabelo erscheint! Wochen-lang haben ihre Mutter, ihreSchwestern und selbst die Groß-mutter am Hochzeitskleid ge-schneidert. Das Ergebnis ist einegeschickte Kombination aus tradi-tionellem Brautgewand und moder-nem Design. Die Gäste quittierenKabelos Auftritt mit zustimmen-dem Gemurmel und bestätigendenGesten. Wie in Europa folgen nundie Ansprachen der nächsten Ver-wandten und der besten Freunde.Man wünscht vor allem Glück, Ge-sundheit und viele Kinder.

Danach wird das Büfett eröffnet.Für den europäischen Gaumen isteine Vielzahl der hier präsentier-ten Speisen nicht nur unbekannt,sondern auch sehr gewöhnungsbe-dürftig. Vor allem die Hauptspeisehat es in sich. Rein optisch hätte ichdas Gericht irgendwo bei Hunde-futter platziert. Mein Urteil erhär-tet sich, als ich von Refiloe die Zuta-ten und die Art der Zubereitung er-fahre. Es handelt sich um die Inne-reien von Schafen. Nach sorgfälti-ger Reinigung müssen diese dreiTage lang in einem gewürzten Sudköcheln, bevor man sie als einekulinarische Köstlichkeit servie-ren kann.

Distanz zum HauptgerichtIch habe mich in eine der weltweitberüchtigtsten Gegenden gewagt,habe mannhaft mit Zulu-Bier ange-stoßen und mir ein Hemd in Nel-son-Mandela-Look übergezogen -aber dass es ausgerechnet eineSpeise sein würde, die mich an dieGrenzen meiner Abenteuerlustführt, hätte ich mir nicht träumenlassen. Einen Happen koste ichdennoch. Der Etikette halber. Da-nach schmeckt der kräftigeSchluck Zulu-Bier köstlich.

Während ich mich dann doch lie-ber einem deftigen Steak widmeund mir als Nachtisch die herrli-chen Früchte schmecken lasse,verzehrt mein Kollege Balwant ge-nüsslich einen ganzen Teller vollerSchafsinnereien. Mit der Zeit wird

die Gesellschaft lockerer. Es gibtreichlich Alkohol und gute Unter-haltung. Auch Musik erklingt undes wird getanzt. Die Bewegungenerinnern an traditionelle Riten dereinstigen Ureinwohner. In dieserAusgelassenheit endet das Fest ir-gendwann nach Mitternacht.

Dann beginnt vor allem für Ka-belo ein neuer Abschnitt mit neuen

Erfahrungen. In Südafrika steht dieFrau gesellschaftlich unter demMann. Kabelo wird erfahren, dassihr Mann - wenn er mit ihr unzu-frieden ist - die Eheprobleme nichtmit ihr diskutieren wird. Vielmehrwird er sich an Kabelos Eltern wen-den und die werden ihre Tochterdann zurechtweisen. So klärt manin Südafrika eheliche Differenzen.

Traditionell und modern - das Brautkleid. FOTOS (4): RICO KÜSTER

Getanzte Ankunft des Bräutigams (links).

Gefeiert wird die Hochzeit bis spät in die Nacht hinein - im schmucken Festzelt ebenso wie draußen unter freiem Himmel.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Ok-tober 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-colagymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März2010 lebt und als Uhrmacherarbeitet. Für die MitteldeutscheZeitung berichtet Rico Küster vonErlebnissen und Eindrücken inSüdafrika, von den Menschen unddem Leben in dem Land, in demim vorigen Jahr die Fußball-Welt-meisterschaft ausgetragen wurdeund Hunderttausende feierten.

IN KÜRZE

FEUERWEHRAUTO

Teure Reparatur nach FederbruchWEISSENFELS/MZ/JUR - Knapp 900Euro kostet die Reparatur amLöschfahrzeug der Burgwerbe-ner Feuerwehr, das beim Hoch-wassereinsatz in Weißenfels ka-putt gegangen war (die MZ be-richtete). Bei seinem zweitenEinsatz war das Auto in einLoch geraten und hatte sich die

Vorderfeder zerstört. Nächste Woche sei das Fahrzeug wieder ein-satzbereit, sagte Roland Zimmer von der Weißenfelser Feuerwehrzuversichtlich. Es werde weiter genutzt. FOTO: PETER LISKER

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TOSKANA THERME

Literarischer Aufgussin der Sauna der ZukunftBAD SULZA/MZ/HH - Zum nächs-ten literarischen Aufguss wirdSonntag, 30. Januar, 12.30 Uhr,in die Sauna der Zukunft derToskana Therme Bad Sulza ein-geladen. „Wettrüsten mit Eier-flip“ steht diesmal auf dem Vor-leseprogramm im Lektarium. ZuGast ist Johannes Lange, seit2008 Mitglied der LiterarischenGesellschaft Thüringen, seit2009 als Vorstandsmitglied tä-tig. Er ist Mitorganisator dermonatlich stattfindenden Lesun-gen für junge Nachwuchsauto-ren in Jena. Die literarischenAufgüsse werden in etwa zehn-minütigen Portionen stündlich

ab 12.30 Uhr serviert. Ein Ein-stieg ist jederzeit möglich, wirdmitgeteilt.

AUSBILDUNGSMESSE

Berufsberater sind imNaumburger RatskellerNAUMBURG/MZ - Im NaumburgerRatskellersaal findet am Mon-tag, 31. Januar, von 10 bis 17Uhr, die 10. Ausbildungs- undLehrstellenmesse statt. Mit da-bei ist laut Pressemitteilungauch die Agentur für ArbeitMerseburg, deren Arbeitgeber-service Burgenlandkreis über260 offene Ausbildungsstellenim Gepäck hat. Die Berufsbera-tung beantwortet Fragen rundum die Themen Ausbildung undStudium, heißt es weiter.

Ein herzliches Willkommen den neuen Erdenbürgern!

Mit freundlicher Unterstützung:

GEORGIUS-AGRICOLA KLINIKUM ZEITZ

BeilagenhinweisEinem Teil der heutigen Ausgabenliegen Prospektbeilagen der fol-genden Firmen bei:Teppich KibekHöffnerSaturn

Für den Inhalt der amtlichen Bekanntmachung ist der Burgenlandkreis verantwortlich.

Amtliche BekanntmachungBurgenlandkreis

– Der Landrat –

Hiermit mache ich folgende Sitzung bekannt:19. Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstag, den 03. 02. 2011 um 17:00 Uhr in der Kreisverwaltung Burgenlandkreis Haus 1, Bera-tungsraum 1.139/1.140, Schönburger Straße 41, 06618 NaumburgTagesordnung:TOP Betreff

Öffentlicher Teil1. Eröffnung der Sitzung und Feststellung der ordnungsgemäßen

Einberufung sowie der Beschlussfähigkeit2. Änderungsanträge zur Tagesordnung und Feststellung der

Tagesordnung3. Feststellen der Niederschrift4. Abschluss von Verkehrsbedienungsverträgen mit PVG

Burgenlandkreis mbH und RVG mbH Weißenfels in Form von Dienstleistungskonzessionen

5. Mitgliedschaft beim Studieninstitut für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt e. V.

6. Mitteilungen7. Anfragen8. Schließung der Sitzung

gez. Heiko ArnholdVorsitzender des Finanzausschusses

Harri Reiche

Axel ReinsbergerGeußnitzer Str. 24, ZeitzTel.

0344121 38 85Umzüge mit MöbelliftHaushaltsauflösung

Fax: 03441/711132, E-Mail: [email protected]

BEKANNTMACHUNGEN

Page 10: Uhrenmacher in Südafrika

L O K A L E S 134. APRIL 2011MONTAG, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Axel ReinsbergerGeußnitzer Str. 24, ZeitzTel.

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Fax: 03441/711132, E-Mail: [email protected]

AZ: 59-N-383/94 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren MER Sanitär und Hei-zung GmbH, Wilhelm-Lieb-knecht-Str. 36 - 38, 06217 Mer-seburg (AG Stendal, HRB203389), vertr. d.: Fred Marx,Naumburger Str. 15, 06242Großkayna (Geschäftsführer),wurde mit Beschluss vom19.01.2011 das am 22.11.1994 eröff-nete Gesamtvollstreckungsverfah-ren nach Abhaltung des Schlusster-mins und Verteilung des Erlösesgem. § 19 Abs. 1 Nr. 1 GesO einge-stellt. Der vollständige Beschlussist für die Beteiligten auf der Ge-schäftsstelle der Insolvenzabtei-lung des Amtsgerichts Halle (Saa-le) einsehbar. Amtsgericht Halle(Saale), 19.01.2011

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AZ: 59-N-780/94 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren Bau- und Handels-gesellschaft mbH, Mühlberg-straße 9, 06425 Alsleben (AGStendal, HRB 10938), vertr. d.:1. Wolfgang Leichnitz, Karl-Marx-Straße 47, 06425 Kön-nern OT Beesenlaublingen(Geschäftsführer), 2. ReinerZiegler, Bruno-Hinz-Straße 42,06406 Bernburg (Geschäfts-führer), wurde mit Beschluss vom16.02.2011 das am 25.11.1994 eröff-nete Gesamtvollstreckungsverfah-ren nach Abhaltung des Schlusster-mins und Verteilung des Erlösesgem. § 19 Abs. 1 Nr. 1 GesO einge-stellt. Der vollständige Beschlussist für die Beteiligten auf der Ge-schäftsstelle der Insolvenzabtei-lung des Amtsgerichts Halle (Saa-le) einsehbar. Amtsgericht Halle(Saale), 16.02.2011

AZ: 59-N-343/98 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren H & T Hoch- und TiefbauMerseburg GmbH & Co. KG,An der B 91, 06217 Merseburg(AG Stendal, HRB 202387),vertr. d.: Jürgen Weirowski,Tulpenweg 8, 06188 Oppin(Geschäftsführer) wurde mitBeschluss vom 02.02.2011 das am21.09.1998 eröffnete Gesamtvoll-streckungsverfahren nach Abhal-tung des Schlusstermins und Ver-teilung des Erlöses gem. § 19 Abs. 1Nr. 1 GesO eingestellt. Der voll-ständige Beschluss ist für die Be-teiligten auf der Geschäftsstelleder Insolvenzabteilung des Amts-gerichts Halle (Saale) einsehbar.Amtsgericht Halle (Saale), 02.02.2011

AZ: 59-N-302/93 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren LPG (T) „Neues Leben“,06369 Klein-Paschleben, wirdein Termin zu einer besonderenGläubigerversammlung bestimmtauf den Montag, 06.06.2011, 14.00Uhr, Saal 1.043, Justizzentrum,Thüringer Straße 16, 06112 Halle(Saale). Tagesordnung: 1. Gelegen-heit der Gläubigerversammlungzur Wahl eines neuen Gläubiger-ausschussmitgliedes. 2. Prüfungder fristgerecht bzw. nachträglichzur Tabelle angemeldeter Forde-rungen. Amtsgericht Halle (Saale),21.03.2011

BeilagenhinweisEinem Teil der heutigen Ausgabenliegen Prospektbeilagen der folgen-den Firmen bei:

Peek & CloppenburgMayers MarkenschuheNKDExpertSaalesparkasse

Liebe Manuela!Lange haben wir gegrübelt,welch Geschenk das Beste sei.Schenken wollen ist verzwiebelt,soll es was Besond’res sein.Hier ist nun des Schenkens Lösung:einen Strauß voll Glücklichsein,Blumen, Wünsche, ganz erlesenund so manchen kleinen Schein.

Zu Deinem 40. Geburtstagwünschen wir Dir alles Liebe und Gute!Michael, Sabrina und Lucas Maximilian

Deine Eltern Rüdiger und Christel HoffmannDeine Schwiegereltern Fritz und Christel Hinz

Wildschütz, 4. April 2011

AZ: 59-N-270/95 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren Hallesche Beton- undBewehrungsbau GmbH, Versorgungsgebiet/Porphyr-straße 6, 06126 Halle (AGStendal, 205553), vertr. d.:Wolfgang Kürbis, Halle (Ge-schäftsführer), wird Schlusster-min gem. § 18 GesO bestimmt auf:Dienstag, 07.06.2011, 11:00 Uhr,Saal 1.043, Justizzentrum, Thürin-ger Straße 16, 06112 Halle (Saale).Der Termin dient der Prüfungrechtzeitig / nachträglich angemel-deter Forderungen Berichterstat-tung des Verwalters und Beschluss-fassung über nicht verwertbareVermögensgegenstände und unein-bringliche Forderungen; Abnahmeder Schlussrechung des Verwalters;Geltendmachung und Erörterungevtl. Einwendungen gegen dasSchlussverzeichnis der bei der Ver-teilung zu berücksichtigende For-derungen; Erörterung des Vertei-lungsvorschlages des Verwalters.Die Schlussunterlagen des Verwal-ters, insbesondere Schlussbericht,die Schlussrechnung und dasSchlussverzeichnis sind auf der zu-ständigen Geschäftsstelle desAmtsgerichts, Insolvenzabteilungzur Einsichtnahme der Verfahrens-beteiligten niedergelegt. Für dieSchlussverteilung verfügbar ist einBetrag in Höhe von 14.150, 90 e. Zuberücksichtigen sind neben Masse-verbindlichkeiten (§ 13 GesO), ins-gesamt 930.231,64 e, bevorrechtig-te und nicht bevorrechtigte Forde-rungen (§ 17 GesO). Hinweis: AllenGläubigern bestrittener oder teil-weise bestrittener Forderungenwird abschließend Gelegenheit ge-geben, etwa bestehende Rechtegem. § 11, 12 GesO nunmehr wahr-zunehmen, da nur anerkannte For-derungen bei der Verteilung be-rücksichtigt werden. AmtsgerichtHalle (Saale), 21.03.2011

AZ: 59-N-811/94 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren Kompenhans Fahrzeug-und Maschinenbau GmbH,Golzener Str. 6, 06636 Lau-cha/Unstrut (AG Stendal, HRB200618), vertr. d.: HaraldWendt, Außenring 21 A, 04158Leipzig (Geschäftsführer),wird ein weiterer Prüfungsterminbestimmt auf Dienstag, 28.06.2011,09:00 Uhr, Saal 1.043, Justizzen-trum, Thüringer Straße 16, 06112Halle (Saale) zur Prüfung von ver-spätet / rechtzeitig angemeldeterForderungen. Amtsgericht Halle(Saale), 24.03.2011

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Leben ohne DINund ZertifikatSÜDAFRIKA Ein junger Mann aus dem Burgenlandkreis erlebtdas Leben auf einem anderen Kontinent.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Seit 12 Jahrenrepariert Revaldo in Johannes-burgs Straßen Schuhe. Alles seiihm schon untergekommen, sagter. Vom Lackschuh bis zur Sandale.Und obwohl mobiles Gewerbe die-ser Art eigentlich verboten ist, ver-geht kaum eine Woche, in der ernicht auch einmal einen Absatz aneinen Polizeistiefel nagelt. Der Offi-cer wartet derweil und unterhältsich mit Revaldo über Frau, Kinderund Neuigkeiten.

Südafrika ist ein sehr freiesLand. Die Grenzen, die sich denhier lebenden Menschen zeigen,sind nur selten politischer Natur.Wem der Staat nichts gibt, von demdarf er schließlich auch nichts er-warten. Gebührensatzungen vonAbwasserzweckverbänden, Be-scheide von Flurneuordnungsäm-tern oder einen Ordner mit Formu-laren für den Lohnsteuerjahresaus-gleich wird man an der Südspitzedes afrikanischen Kontinents inkeinem Haushalt finden. Die Lohn-steuer beispielsweise wird ganzunbürokratisch am Jahresendeprozentual anhand des Einkom-mens erhoben.

Vor allem für Privatpersonen istdas Steuersystem denkbar einfach.Ganz ohne Anlagen A bis X, Ab-schreibungen oder Pendlerpau-schale. Weiterbildungsmaßnah-men Arbeitsloser, Wiedereinglie-derungshilfen oder umfangreicheFörderprogramme gibt es hier,fernab der EU, ebenfalls kaum. Wersich nicht selbst hilft, dem wirdnicht geholfen.

Preis entscheidetAuch Revaldo braucht keinenMeisterabschluss und muss seinenBauchladen auch nicht nach DINzertifizieren lassen. Einzig die Qua-lität seiner Leistung und der Preisentscheiden, ob er von seiner Hän-de Arbeit leben kann. Und weil dasnicht immer so einfach ist, verkaufter auch noch Süßigkeiten und Ziga-retten. Einzeln! Das Geschäft läuft.

Revaldos Bruder lebt seit einigenJahren in Deutschland. „Er hat dortkeinen Job und muss dafür sogarmehr Formulare ausfüllen, als ichje gesehen habe“, sagt er.

Ich erzähle dem jungen Mannvon meinem Urlaub zu Hause inDeutschland. Auch davon, dassmein Land abgewanderte Arbeits-kräfte zurückholen will und dafürzwischen Weihnachten und Neu-jahr ein Programm gestartet hat.

Revaldo stutzt, als er hört, dassich diesem Angebot nachgegangenbin und festgestellt habe, dass es inSachsen-Anhalt wirklich zahlrei-che freie Stellen gibt. Als ich ihmaber erzähle, was mir als Verdienstangeboten wurde, lacht er auf.Nein, da bleibe er doch lieber alsSchuster hier in Johannesburg,sagt er.

Wenn Revaldo allerdings krankwird, hat er ein Problem. Lohnfort-zahlung gibt es nur für Arbeitneh-mer. Trotzdem ist er verpflichtet,sich zu versichern. Andererseitssind die Beiträge für alle Mitglie-der, unabhängig von deren Ein-kommen und Alter, innerhalb einerVersicherung gleich. Zudem mussjeder Antrag von der Krankenversi-

cherung akzeptiert werden. EinUmstand, den ich mir auch vonmeinem sonst eher als sehr sozialcharakterisierten Heimatland ge-wünscht hätte.

VersicherungslaufAber in Deutschland erwartetemich das böse Erwachen. Wer inSüdafrika krankenversichert istund besuchsweise in die Bundesre-publik reisen möchte, braucht eineAuslandskrankenversicherung.Die bekommt man erst, wenn manmindestens 12 Monate in Südafri-ka wohnt. Somit musste ich für dieUrlaubszeit in der Heimat eine Ver-sicherung in Deutschland suchen.Ich habe mich mit Maklern undKrankenversicherungen im gan-zen Burgenlandkreis in Verbin-dung gesetzt, aber weder eine derkontaktierten gesetzlichen nocheine private Krankenversicherungwar bereit, mich für meinen Auf-enthalt zu Hause zu versichern.Am Ende war es die IKK Sachsen,die mich aufnahm, nachdem ichmich schon drei Tage unversichertin Deutschland aufhielt.

Revaldo war noch nie von zuHause weg. Er brauche das auchnicht, sagt er, während ihm eineFrau eine Sandalette mit gerisse-nem Riemen reicht. Weil es etwaslänger dauern wird, kauft sie ihmauch gleich noch eine Zigarette ab,setzt sich auf den Rand einer Blu-menrabatte und wartet geduldig. Revaldo arbeitet seit 12 Jahren in Johannesburgs Straßen als mobiler Schuster. FOTOS: RICO KÜSTER

Rückflug nach Johannesburg. Der dreiwöchige Urlaub zu Hause verging wieim Fluge.

Gartenstühle auf dem Parkplatz statt Meisterbrief an der Wand: Sogar diePolizei geht in Joburg zum Straßenfriseur.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-colagymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Südaf-rika, von den Menschen und demLeben in dem Land, in dem im vori-gen Jahr die Fußball-Weltmeister-schaft stattfand und Hunderttau-sende feierten.

Page 11: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S 1330. MAI 2011MONTAG, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

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Weissenfelshat zweiEinwohnerSÜDAFRIKA Junger Mann aus demBurgenlandkreis entdeckt Namensvetterin der namibischen Wüste.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Wenn man sichüber ein Jahr in der Fremde aufhält,wird der Blick für alles geschärft,was in irgendeiner Weise an zuHause erinnert. Da hüpft einem dasHerz schon mal höher, wenn mandurch Johannesburg fährt und vordem eigenen Fahrzeug ein südafri-kanisches Auto entdeckt, dessenKennzeichen mit den BuchstabenWSF beginnt. In Südafrika jedochsind es die letzten Buchstaben, dieden Hinweis auf die Herkunft ge-ben. In diesem Fall stand das GP fürdie Provinz Gauteng. Eine lustigeBegebenheit im Alltag.

Überraschung beim StadtbummelNoch größer war der Zufall, als ichvor wenigen Wochen beim Stadt-bummel vertraute Worte hörte. Eshandelte sich um eine Gruppe deut-scher Touristen, die gerade aus Na-mibia eingereist war. Wir kamenins Gespräch und eine junge Frauoffenbarte mir, dass sie gerade-wegs aus Weissenfels kämen. Alsich ihr skeptisch entgegnete, dassihr hessischer Dialekt so gar nichtzu meiner Heimat passen würde,kam allgemeines Gelächter auf.Nicht Weissenfels in Deutschlandsei gemeint, sondern das „mit Dop-pel-S“ in Namibia, rund 100 Kilo-meter südwestlich von Windhoek.Davon hatte ich noch nie gehörtund meine Neugier war geweckt.

Ich erfuhr, dass es sogar hierhernach Südafrika eine Verbindung zudiesem namibischen Weissenfelsgibt. In den 1950er Jahren wurde inErmelo im Nordosten Südafrikaseine Pferderasse vor dem Ausster-ben gerettet. Später entstand dar-aus eine neue Rasse. Sie trägt dieBezeichnung „Nooitgedacht“(deutsch: das hätte ich nie ge-dacht). Ein Zuchtstamm dieser be-

sonders robusten Tiere wurde dannin Pretoria etabliert und in den1990er Jahren ins benachbarte Na-mibia verkauft. Seitdem werdendie Tiere dort im Gestüt Nooitge-dacht auf der Farm „Weissenfels“weiter gezogen. Es gibt in der ehe-maligen deutschen Kolonie nochheute zahlreiche Orte, die nachdeutschen Städten oder Gemein-den benannt sind.

Weissenfels jedoch hat seinenUrsprung wahrscheinlich nicht ineinem Weißenfelser, der einst dortsiedelte, sondern eher im tatsächli-chen Vorhandensein zahlreicherweißer Steine. Auch ein kleinerFluss in der Nähe der Farm trägtden Namen Weisenfels. Er wird al-lerdings mit nur einem s geschrie-ben und führt zudem nur seltenWasser.

Die Geschichte des namibischenWeissenfels lässt sich bis ins Jahr1896 zurück verfolgen, als ein ge-wisser Georg Eberhard aus dem El-sass das Anwesen erwarb. Die Ge-samtfläche der Farm umfasst heuterund 60 Quadratkilometer. Damitist das namibische Weissenfelsmehr als halb so groß wie sein deut-scher Namensvetter. Doch wäh-rend die Saalestadt rund 42 000Einwohner hat, leben im südwest-afrikanischen Weissenfels eigent-lich nur zwei Menschen: Rosi Rohrund Winston Retief. Sie sind trotz-dem nie allein, denn Weissenfelsbetreibt nicht nur das Nooitgedach-ter Gestüt, sondern beherbergtauch eine attraktive Gästefarm, inder immer wieder deutsche Touris-ten absteigen.

Atemberaubender BlickIn der Tat soll die nach modernstenStandards ausgestattete Urlauber-anlage in Deutschland längst einGeheimtipp sein. Pferde-ExpertinRosi Rohr, die hervorragend

deutsch spricht, hat für ihreUrlaubsgäste zahllose Möglichkei-ten zur aktiven Erholung im Ange-bot. Nicht nur Tagesausritte (Hor-se-Trails) mit Nooitgedachtern sind

hier möglich, sondern auch ausge-dehnte Wanderungen, die durchweitläufige Landschaft ebenso füh-ren, wie durch felsige Schluchten.Hier kann man sich in einem derzahlreichen natürlichen „Felsen-pools“ bei einem kleinen Bad erfri-schen. Ein besonders lohnendesAusflugsziel ist der Gamsberg. Dergigantische Tafelberg aus Graniterinnert von weitem an eineüberdimensionale Abraumhaldeim Mansfelder Land. Als dritt-höchster Berg Namibias erreicht ereine Höhe von 2 347 Metern undbietet einen atemberaubendenBlick auf die Namib-Wüste.

Winston Retief (links) begleitet seine Gäste als Touristenführer oft durch die herrliche Weissenfelser Landschaft. FOTOS RICO KÜSTER

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Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-colagymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Südaf-rika, von den Menschen und demLeben in dem Land, in dem im vori-gen Jahr die Fußball-Weltmeister-schaft stattfand und Hunderttau-sende feierten.

Immer mehr deutsche Touristen entdecken das „andere Weissenfels“.

Weissenfels unter Palmen - ein Urlauberparadies auf rund 6 000 Hektar.

Weißenfelser Kennzeichen?

Folk und Weltmusikerklingen im MarientorDie Konzertreihe der Neun Naumburger Nächte werden auch 2011 mit einem Mittsommernachtsfest eröffnet. VON JANA KAINZ

NAUMBURG/MZ - Neun Sommernäch-te stehen auch in diesem Jahr inNaumburg wieder ganz im Zeichender Musik. Möglich macht dies dasKulturmanagement der StadtNaumburg mit der Konzertreihe„Neun Naumburger Nächte“. Abdem 21. Juni erklingt in jeder Sonn-abendnacht im Marientor Musik.Und diese kommt dieses Mal nichtnur aus Europa, denn zu hören seinwerden auch australische Klänge.

Die Sommermusikreihe mit demSchwerpunkt Folk und Weltmusikwird traditionell wieder mit einemMittsommernachtsfest eröffnet.Unter dem Motto „Musik und Co-medy“ stehen an diesem Abendausschließlich deutsche Bands aufder Freilichtbühne - allerdingsauch mit Rhythmen aus fernenLändern. Ab dem 2. Juli kommenschließlich Musiker aus aller Weltin die Domstadt. Für den australi-schen Teil der Sommerkonzertrei-he ist die Band „The Wishing Well“verantwortlich, die für ihr Gastkon-zert am 16. Juli einfliegt.

Die meisten Musiker sind je-weils an den letzten beiden Musik-nächten im Marientor zu erleben.Das sind zum einen die 14 Musikerder Band „Folk Destille“ aus Jena,die ihr Publikum mit einem Ge-

misch aus Bach, Bluegrass, Brand-uardi und Bauernmärschen unter-halten werden. „Doch der Rekordfür die meisten Musiker auf derBühne“, wird laut dem Kulturma-nagement zum letzten Konzert ver-geben. Den Neun-Naumburger-Nächte-Reigen beendet das Ensem-ble Chorus Cantemus, das für seinedeutsch-italienische ChornachtVerstärkung von zwei italieni-schen Chören erhält. Zu Gast sind

dann Corale „G. Verdi“ di Arcidossound Cardellini del Fontanino.

Die Konzertreihe wird vom Kul-turmanagement der Stadt veran-staltet und von Institutionen undUnternehmen unterstützt. Zudemwird jeder Abend von einem Kon-zertpaten gefördert.

Katen zu neun, ermäßigt 6,50 Euro, sindab sofort im Vorverkauf in der Tourist-

Information Naumburg, Markt 12, Telefon03445/27 31 25, erhältlich.

GASTSPIELE

Nächtliche ReisenEröffnet werden die NeunNaumburger Nächte am 21. Juni,19.30 Uhr, mit einem Mittsommer-nachtsfest mit: Bidla Buh, Tunicht-gut, Samba de Sol und Duo Mosik.

Alan Reid und Rob van Santestehen am 2. Juli ab 21 Uhr mithandgemachtem schottischemFolk auf der Bühne.

Gologan aus Bulgarien gastierenam 9. Juli, 21 Uhr, und bringenEthno-Rock mit.

The Wishing Well treten am 16.Juli, 21 Uhr, mit australischemFolk-Pop auf.

Haase & Band bringen am 23.Juli, 21 Uhr, deutschen Folk-Rock.

Stockholm Lisboa Projectmusizieren am 30. Juli, 21 Uhr, mitFado, Polska und Beyond.

Brian McNeill ist am 6. August,21 Uhr, zu Gast. Er singt und spieltschottischen Folk.

Folk Destille aus Jena haben am13. August, 21 Uhr, ihren Auftrittmit sinfonischem Folk.

Chorus Cantemus mit italieni-schen Chören kommen am 20. Au-gust, 21 Uhr.

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Page 12: Uhrenmacher in Südafrika

L O K A L E S12 SONNABEND, 2. JULI 2011 WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Ein Jahr nach der WM in „Joburg“SÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis lebt seit mehr als einem Jahr in Johannesburg.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Johannesburg,11. Juli 2010, Soccer-City-Stadium:Es ist 23:02 Uhr. Der englische Re-feree Howard Webb schaut auf dieUhr und pfeift das Endspiel um die19. Fußball-Weltmeisterschaft ab.Noch während die spanische Natio-nalmannschaft im Stadion mit demWeltpokal die Ehrenrunde dreht,werden im Pressezentrum die ers-ten Laptops zusammengeklappt.Vor dem Hintertor stehen Last-kraftwagen, in denen das techni-sche Equipment hunderter Fern-sehanstalten verstaut wird. Es dau-ert nur wenige Stunden, bis Journa-listen, Techniker und Dolmetscherihre Hotels verlassen haben undzum nächsten Großereignis irgend-wo auf dem Erdball weiter gezogensind.

Kaum Gewinn am WürstchenstandZurück bleiben verwaiste Schreib-tische, ein paar herrenlose Daten-kabel und leere Konferenzräume.Rund 60 Milliarden Euro hat derNeu- und Ausbau der Stadien undder Infrastruktur gekostet. Ganze400 Millionen sollen die Fußball-Touristen zur WM lediglich in Süd-afrika gelassen haben. Rein mathe-matisch ein Desaster.

Aber auch fernab der Wissen-schaft und Statistiken ergibt sichfür Südafrikas Einwohner ein „ge-fühltes Minus“. Die Würstchenbu-de des kleinen Mannes vorm WM-Stadion warf nicht annähernd soviel ab, wie die Fast-Food-Bars mitdem gelben ,M' im Inneren der Are-nen. Und zahlungskräftige Touris-ten sind ebenfalls lieber standesge-mäß in Hotels internationaler Ket-ten abgestiegen, als in der Pensioneinheimischer Gastgeber.

Gautrain ist superschnellNicht immer jedoch sind Gewinnerund Verlierer am Geld zu messen.Wer beispielsweise in Joburg-Sand-ton wohnt und einem Job am Johan-nesburger Flughafen nachgeht, derhat nun die Möglichkeit, mit demanlässlich der WM in Betrieb ge-nommenen Gautrain zur Arbeitund zurück zu fahren. Die Fahrtvon Sandton zum Flughafen mitdiesem Hochgeschwindigkeitszugist nicht nur erschwinglich undschnell, sondern auch bequem undsicher.

Was aber ist sportlich geblieben?Fand man Fußball-Nachrichten vordem WM-Turnier in den hiesigenGazetten eher dort, wo in deut-schen Zeitungen die Meldungenüber Eishockey oder Kegeln plat-ziert sind, ist der gestiegene sport-liche Stellenwert heute unüberseh-bar. Selbst die nationale Fußball-Meisterschaft ist in aller Munde.Dazu hat sicher auch der Überra-schungserfolg der Orlando Piratesin der zurückliegenden Meister-schaft beigetragen.

Weiter im FußballfieberIn einem dramatischen Kampfsetzte sich der Joburger Vorort-Ver-ein aus Soweto gegen Titelverteidi-

ger Supersport United aus Pretoriaund die legendären Kaizer Chiefs,die etwa 14 Millionen Fans zählen,unerwartet durch. Und weil aufGrund der Leistungsdichte plötz-lich auch Überraschungen nichtmehr auszuschließen sind, kom-men schon mal 80 000 Zuschauerzu einem Pokalspiel, in dem Drittli-gist Baroka FC die klar favorisier-ten Kaizer Chiefs sensationell mit2:1 aus deren eigenem Stadionschickt.

Um noch mehr Zuschauer anzu-locken, werden zunehmend auchganz neue Wege beschritten. Der„Black-Label-Cup" ist so einer. Erwird in diesem Jahr zwischen denKaizer Chiefs und Meister OrlandoPirates ausgetragen. Die Besonder-heit: Hier ist das Publikum der Trai-ner! Die Zuschauer können wäh-

rend des Spiel per SMS darüber ab-stimmen, welche Auswechslungvollzogen wird. Abseits des Profi-fußballs jedoch ist das Bild kaumverändert.

In Soweto spielen die Jugendli-chen nach wie vor auf herunterge-kommenen Bolzplätzen, obwohl esauch hier mit dem „Nike FootballTraining Centre“ eine Talente-schmiede gibt. Wer aber kein Ta-lent hat oder wem der Weg zu weitist, der muss weiterhin „draußen“spielen, zwischen Wellblech-Hüt-ten und Industriebrachen. Wassichtbar geblieben ist, sind dieWM-Tempel. Aber die Fußball-Sta-dien haben sich inzwischen zuMultifunktions-Arenen gemausert,die vor allem bei Rugbyspielen undMusikkonzerten aus allen Nähtenplatzen.

Was in der Musikwelt Rang undNamen hat, gibt sich in Joburg dieKlinke in die Hand. Allein in denletzten Wochen betraten Coldplay,

Kings of Leon, Roxette und U2 in Jo-burg die ehemalige Fußball-Bühne.Und so zählt nur eines: The showmust go on.

Die Fußball-Stadien Südafrikas sind inzwischen Multifunktions-Arenen. Hier läuft gerade der Countdown zu einem Konzert von U2. FOTOS: RICO KÜSTER

Im Gautrain herrscht zu den Stoßzeiten stets großer Andrang. Die Fahrpreisesind erschwinglich und das ist Transportmittel relativ sicher.

Szene aus einem Punktspiel in der 3. südafrikanischen Liga.

Mit dem neuen Hochgeschwindig-keitszug zum Flughafen.

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Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-colagymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Südaf-rika, von den Menschen und demLeben in dem Land, in dem im vori-gen Jahr die Fußball-Weltmeister-schaft stattfand und Hunderttau-sende feierten.

Wieder weniger ArbeitsloseIm Juni ist die Arbeitslosenquote im Kreis gesunken. TrotzErfahrungen haben es ältere Suchende besonders schwer. VON JULIA REINARD

MERSEBURG/WEISSENFLS/MZ - Die gu-te Entwicklung hält an - das zeigtsich in der Wirtschaft und schlägtsich auch weiterhin auf die Arbeits-losenzahlen nieder. So waren imBurgenlandkreis auch im MonatJuni weniger Menschen arbeitslosals im Vormonat. Wer jedoch kaumdavon profitierte, waren ältereArbeitssuchende.

Plädoyer für ältere Arbeitnehmer„Fachwissen, Lebenserfahrungund Zuverlässigkeit warten nur da-rauf, abgerufen zu werden“, wirbtBarbara Biesalski, Geschäftsführe-rin Operativ in der MerseburgerArbeitsagentur, deren Bereich den

Burgenlandkreis einschließt. Sieappelliert an Unternehmen, diesenErfahrungsschatz zu nutzen. Bis-her ist das häufig nicht der Fall, wieaktuelle Daten belegen: So betrugder Anteil der über 50-Jährigen anallen Arbeitslosen 36 Prozent.Schlimmer noch: Wer in diesem Al-ter einmal arbeitslos wird, derkann kaum auf eine Wiedereinstel-lung hoffen. Teilweise waren mehrals die Hälfte der Langzeitarbeitslo-sen älter als 50 Jahre.

An fehlenden Stellen kann esderweil nicht liegen: 605 Stellenan-gebote sind allein vergangenenMonat bei der Agentur eingegan-gen. Die meisten von ihnen kamenaus Weißenfels und Umgebung:159 Arbeitsstellen wurden hier im

Juni neu gemeldet. In Zeitz wurden110 freie Stellen angezeigt und inNaumburg 82. Gesucht wurden vorallem Arbeitnehmer aus demDienstleistungsbereich - sie boten194 Stellen neu an. 61 Arbeits-plätze sind aus dem Bau- und56 aus dem verarbeitenden Gewer-be dazugekommen. Damit war dasStellenangebot zehn Mal größer alsvergangenes Jahr zur gleichen Zeit.Insgesamt waren im Agenturbe-reich 1 245 Stellen zu besetzen.

Mehr AusbildungsstellenMittlerweile profitieren auch dieganz Jungen vom Aufschwung: InWeißenfels, Zeitz und Naumburgwurden mehr Ausbildungsplätzeangeboten als im Vorjahr. Gleich-

zeitig schlägt sich der Geburten-rückgang allmählich nieder, sodass weniger Schulabgänger aufden Ausbildungsmarkt drängen.Ausbildungswilligen bieten sichdadurch mehr Wahlmöglichkeiten,während Firmen stärker um dieBesten konkurrieren.

Dass die Wirtschaft floriert, zeigtsich in fast allen Bereichen. DieAgentur meldet einen Rückgang

der Arbeitslosenquote im ganzenAgenturbereich. Die wenigstenArbeitslosen weist der jüngstenStatistik zufolge der Bereich Naum-burg auf: Hier waren 12,3 Prozentder erwerbsfähigen Bevölkerungohne Job. In Weißenfels lag dieQuote bei 13 Prozent, in Zeitz bei14 Prozent. Damit lag sie überallrund einen halben Prozentpunktniedriger als noch im Mai.

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ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquote

ZeitzZeitz

NaumburgNaumburg

WeißenfelsWeißenfels

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (Angaben in Prozent) MZ/Lorenzen

Juni 2010 Juni 2011

14,014,0

13,013,0

12,312,3

15,115,1

16,116,1

14,514,5

15,415,4

13,813,8

13,013,0

15,815,8 15,915,9

14,514,514,814,8

13,113,113,813,8

15,015,014,814,8 14,514,5

13,613,6 13,813,8

12,812,8 12,912,9

13,613,613,613,6 13,413,413,113,1

12,612,613,413,4

12,412,412,912,9

11,711,7

14,714,714,214,2

13,513,5 13,213,2 13,413,4

12,212,211,811,8

14,814,8

IN KÜRZE

TREFFEN

Geschäftsleute gebenErfahrungen weiterWEISSENFELS/MZ/JUR - Am Mitt-woch, dem 13. Juli, können sichExistenzgründer in Weißenfelsberaten lassen. Der Verein „Althilft Jung“ lädt dazu zwischen15 Uhr und 17 Uhr ins Rathausam Markt ein. Darüber wird ineiner Pressemitteilung des Ver-eins informiert.

MODELLVERSUCH

Kein Knöllchen fürsFalschparkenWEISSENFELS/MZ/JUR - Der Ver-such wird Autofahrern gefallen:Naumburg testet ab diesemWochenende ein neues Ver-warnsystem für Falschparker.Wenn ein Pkw ohne Parkticketabgestellt wurde oder an einerStelle parkt, an der das verbo-ten ist, erhält er nunmehr zu-erst eine gelbe Karte zur Ver-warnung. Politessen registrie-ren den Parksünder, aber eskommt nicht gleich zu einemBußgeld. Derart verwarnteAutofahrer können fünf Eurooder mehr auf das Konto derStadt überweisen - sie müssenes aber nicht tun. Nach wie vorverwarnt oder abgeschlepptwerden Autos, die auf Behin-dertenparkplätzen, einer Feuer-wehr- oder Grundstückszufahrtstehen. Die Stadt möchte aufdie Weise Gäste künftig freund-licher empfangen, sagt Presse-sprecher Felix Müller.

LOHN

Putztücher für Protestder GebäudereinigerHALLE/MZ/JUR - Putztücher ge-sucht! Die Gewerkschaft derGebäudereiniger, die IG Bau-Agrar-Umwelt, hat dazu aufge-rufen, in ihren Geschäftsstellenin Halle und Magdeburg Putz-lappen abzugeben. Aus denLappen wollen die Mitgliederdas größte Solidaritäts-Putztuchaller Zeiten nähen. Mit dieserAktion wollen sie ihre Forde-rungen in der laufenden Tarif-runde untermauern. Als Min-destlohn für beschäftigte Frau-en und Männer im Innenbe-reich fordern sie 70 Cent proStunde mehr, für Beschäftigteim Außenbereich geht es um90 Cent.

Putztücher können im IG BAU-Büroin Halle/Saale, im Böllberger

Weg 26 Postleitzahl 06110 abgegebenoder nach Magdeburg versendet werden:IG BAU, Otto-von-Guericke-Straße 6, Post-leitzahl 29104.

BESUCH

Bundestagsabgeordnetebei Special OlympicsWEISSENFELS/BERLIN/MZ/JUR -Über die Weltspiele der geistigBehinderten - die Special Olym-pics - würde kaum berichtet.Das kritisierte der Bundestags-abgeordnete Dieter Stier (CDU)nach seinem Besuch der Spieleim griechischen Athen. Stierhat als Vertreter des Sportaus-schusses die 235-köpfige deut-sche Mannschaft kennen ge-lernt, wobei ihn die Reiter be-sonders beeindruckt hätten.Diese mussten die Wettkämpfeauf fremden Pferderücken ab-solvieren, weil sie ihre Tierenicht mitnehmen konnten. „Dasist selbst für nichtbehinderteReiter schwierig“, so Stier, derehrenamtlich als Vizepräsidentdes Landesverbands der Reit-und Fahrvereine Sachsen-An-halt aktiv ist.

WAHL

SPD-Ortsverein Lützenhat einen neuen VorstandLÜTZEN/MZ/JUR - In Lützen stehtmit Nicole Rudolph eine Frauan der Spitze des SPD-Ortsver-eins. Die 20-jährige Studentinwurde einstimmig zur Vorsit-zenden gewählt. Sie wurde vombisherigen OrtsvorsitzendenMaik Reichel vorgeschlagen,der nicht wieder für das Amtkandidierte. Ihre Stellvertretersind Helmut Potzelt und JensWojtyschak.

Page 13: Uhrenmacher in Südafrika

B U R G E N L A N D K R E I S 135. SEPTEMBER 2011MONTAG, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Sommerferien gibt es im DezemberSÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis lebt seit anderthalb Jahren in Johannesburg.VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Wenn die Schü-ler aus dem Burgenlandkreis wiegerade in diesen Tagen ihr neuesSchuljahr in Angriff nehmen, hatdie 14-jährige Faith aus Johannes-burg bereits die Hälfte davon absol-viert. Wie in ganz Südafrika, be-ginnt auch in der Sharonlea Prima-ry School das Schuljahr bereits imJanuar. Zudem ist es nicht wie inDeutschland in zwei Halbjahre,sondern in vier Vierteljahre unter-teilt. Zwischen jedem der vier sogenannten Terms gibt es ein paarTage Ferien.

Zusammen mit den in üppigerZahl vorhandenen gesetzlichenFeiertagen sowie den Sommerfe-rien im Dezember und Januar,kommt Faith dennoch in etwa aufdie gleiche Zahl an Ferientagen,wie die Schüler im Burgenland-kreis. Faith’ Schultag beginnt je-doch bereits um 4.30 Uhr. Um5 Uhr muss sie aus dem Haus,wenn sie den Schulbus nicht ver-passen will. Die Sharonlea PrimarySchool liegt etwas weiter weg, da-für gibt es an dieser Einrichtungkeine Kriminalität.

Schuluniform ist PflichtAuch werden hier Jungen und Mäd-chen nicht getrennt voneinanderunterrichtet, wie man es in Südafri-ka häufig findet. Dass Faith, ebensowie alle ihre Mitschüler, eineSchuluniform tragen muss, störtsie nicht. „Ich kenne es ja nicht an-ders und finde es außerdem gut,dass damit Ausgrenzungen wegenunterschiedlicher Kleidung vorge-beugt wird.“ Weniger gefällt demTeenager, dass sich Mädchen nichtgar zu deutlich schminken undauch keinen auffälligen Schmucktragen dürfen. Allerdings ist eineSchuluniform, die man mindestensin zweifacher Ausfertigungbraucht, nicht umsonst zu haben.Auch Schulbücher kann man inSüdafrika nicht ausleihen. Allesmuss gekauft werden. Dafür be-kommen ihre Eltern vom Staat proSchuljahr einen Zuschuss von um-gerechnet einhundert Euro.

Wie fast alle Einwohner Südafri-kas, spricht auch Faith mehrereSprachen. Im Unterricht jedochwird Englisch gesprochen. Den-noch zählt Afrikaans neben Mathe-matik, Englisch und einer Natur-wissenschaft zu den acht Pflichtfä-chern. Faith ist fleißig und ehrgei-zig. Sie hat zusätzlich noch dieSprache Isizulu und die FächerTechnologie, Computer, Sozialkun-de, Geschichte, Geografie, Wirt-schaft, Management sowie Kunstund Kultur gewählt. Da bleibtkaum Zeit für einen der School-Clubs, wie die außerschulischenArbeitsgemeinschaften hier ge-nannt werden.

Keine Chance auf PrivatschuleGegen 14 Uhr ist der Schultag be-endet. Faith fährt dann mit demSchulbus zurück und wird dort vonder Frau abgeholt, bei der ihre Mut-ter als Haushaltshilfe arbeitet. EinVorgang, der noch vor wenigen Jah-ren in der Apartheid unvorstellbarwar. Die Schulpflicht reicht in Süd-afrika von der 1. bis zur 9. Klasse.Wer weiter lernen kann und will,hat anschließend die Möglichkeit,das „Further Education Level“ zuabsolvieren. Dieser mit dem deut-schen Abitur vergleichbare Bil-dungsweg wird in der 12. Klassemit der „Matriculation“ abge-

schlossen und eröffnet den Absol-venten die Wege in die Universitä-ten. Auch Faith will später studie-ren. Die Möglichkeiten dafür sindim südafrikanischen Schulsystem,das sehr eng an seinem britischenVorbild orientiert ist, gegeben.

Die Chance, ihre Tochter in einerPrivatschule anzumelden, bestandfür Faith’ Eltern dagegen nicht. Al-lein die Schulgebühren betragendort rund 5 000 Euro pro Jahr. „Ichwerde trotzdem studieren. Nichtdas Bildungssystem ist dafür ver-antwortlich, was aus einem Men-

schen wird, sondern jeder Menschselbst“, ist Faith überzeugt undverschwindet kurz im Tuck-Shop.Das ist eine Art Schul-Kantine, inder sie sich einen Beef-Burger undeinen Saft holt.

Ohne knurrenden Magen lerntes sich leichter und Faith weiß die-se Umstände zu schätzen: „ImGegensatz zu manchen ländlichenGebieten, wo Kinder oftmals hung-rig zur Schule gehen und wo estrotz Verbotes mitunter sogar nochPrügelstrafe gibt, ist es hier gerade-zu paradiesisch,“ sagt sie.

Faith aus Johannesburg ist jetzt 14 Jahre alt und will nach der 9. Klasse das Abitur absolvieren. FOTOS: RICO KÜSTER

Oft wird auch in den Pausen gelernt (l.), Schuluniform und damit auch Krawatte für Mädchen ist in Südafrika Pflicht.

LICHTERFEST

Kurpark imromantischenLichtermeerBAD KÖSEN/MZ/HH - Der Bad Köse-ner Kurpark erstrahlte in der Nachtzum Sonntag in einem Meer von1 500 Kerzen. Eine fantastische La-sershow und ein farbenfrohesFeuerwerk verliehen dem spätsom-merlichen Abend ein festliches Ge-präge. Zum 19. Park- und Lichter-fest in Bad Kösen wurden am Frei-tagabend rund 1 200 Besucher ge-zählt und am Sonnabend 2 500. Da-mit habe sich das diesjährige Festzwar „gerechnet“, aber das Minus-geschäft der vorangegangenenzwei Jahre sei nicht ausgeglichenworden, so Veranstalter ThomasKastl von Kastl-Events aus Dorn-dorf-Steudnitz.

„Ich verabschiede mich mit ei-nem weinenden Auge“, sagte ergegenüber Naumburger Tageblatt/MZ. Der wunderschöne Kurparkals Veranstaltungsort sei optimal.Zum diesjährigen Fest habe manviele Familien mit Kindern begrü-ßen können. „Trotz allem, die Kos-ten sind einfach zu hoch“, stelltKastl fest. Mit einem Einritt vonacht Euro könnten sie bei weitemnicht gedeckt werden. Mindestenself oder zwölf Euro Eintritt wärenrealistisch. Dass das diesjährigePark- und Lichterfest nicht auchein Minusgeschäft wurde, sei zweiFaktoren zu verdanken. Zum einenwar es das ideale Wetter, zum an-deren der Tatsache geschuldet,dass Ortsbürgermeister Gerd Förs-ter einen Sponsor für die Laser-show gewinnen konnte. Trotz al-lem - die Besucher haben sich bes-tens unterhalten - bei Musikpro-grammen und anderem mehr.

MZ-SERIE

Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-colagymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Südaf-rika, von den Menschen und demLeben in dem Land, in dem im vori-gen Jahr die Fußball-Weltmeister-schaft stattfand und Hunderttau-sende feierten.

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AZ: 59-N-8/98-29 - AmtsgerichtHalle (Saale), Abt. Insolvenz,Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.).In dem Gesamtvollstreckungsver-fahren Helbraer Wohnungsbau-gesellschaft mit beschränk-ter Haftung, Hauptstraße 24,06311 Helbra (AG Stendal, HRB205516), ist die Vergütung des Ver-walters im Schlusstermin fest-gesetzt worden. Der vollständigeBeschluss ist für die Beteiligten aufder Geschäftsstelle der Insolvenz-abteilung des Amtsgerichts Halle(Saale) einsehbar. AmtsgerichtHalle (Saale), 29.08.2011

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Page 14: Uhrenmacher in Südafrika

VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Wohngemein-schaften von Menschen unter-schiedlichster Herkunft sind inSüdafrikas Großstädten durchausnormal. Dennoch ist es nicht alltäg-lich, dass sich ein aus Kapstadtstammender Südafrikaner mit ei-nem fast gleichaltrigen Deutschenaus dem Burgenlandkreis in Johan-nesburg ein Haus teilt.

Und doch ist es mehr als eineZweck- oder Wohngemeinschaft.Schnell begreift man, dass sichhier zwei Schicksale begegnen, dieerstaunlich viele Parallelen aufwei-sen, aber auch drastische Unter-schiede. Die trennenden Elementezwischen beiden Biografien sindnicht nur die über 9 000 Kilometer,die zwischen dem Burgenlandkreisund Johannesburg liegen.

Als Clayton Clarke am 8. April1985 in Grassy Park, einem Vorortvon Kapstadt, geboren wurde, un-terschied man dort die Menschennoch in Weiße (White), farbigeMischlinge (Coloured) und schwar-ze Ureinwohner (Bantu).

Clayton wuchs quasi im „LotusRiver“-Lokal auf. Seine Mutter Juliahatte es schwer, musste sie dochden Jungen und seine beiden älte-ren Schwestern Kim und Shahidaalleine durchbringen. Der Vaterwar bei einem Verkehrsunfall umsLeben gekommen, als Clayton dreiJahre alt war. „Es war dasschlimmste Ereignis meines gan-zen Lebens“, erinnert er sich.

Clayton bekam die gesamteBreitseite des südafrikanischenAlltags ab. Von seiner Mitglied-schaft in Jugendgangs und denBandenkriegen zeugen noch heuteNarben an seinem Körper. Was ge-nau er erlebte, darüber spricht ernicht. Nur dass sie eben auchSkateboard fuhren und viel an denStränden herum hingen, erzählt er.Aber Clayton fühlt sich noch heutein der Dunkelheit unsicher und esirritieren ihn große, weiße Flä-chen. „Ich brauche Farben ummich herum“, wiegelt er ab.

Träume vom guten JobSeiner Mutter gelang es immerwieder, ihren Jungen in die richtigeBahn zu lenken. So jobbte er inBars, half auf Fischkuttern aus undverdiente sich schon frühzeitig sei-ne ersten Rand.

Natürlich hatte Clayton Träume.Träume, wie sie Jugendliche imBurgenlandkreis auch haben. Ei-nen guten Job wollte er, ein schö-

nes Leben und ein schnelles Auto.Er hatte früh begriffen, dass dasLeben für ihn nur wenige Chancenbereit hält und er sie konsequentnutzen muss.

Nach der Sekundarschule absol-vierte Clayton die High School undlernte dort über seinen bestenFreund einen Designer kennen,dem er oft über die Schulter schau-en konnte.

Als sich Clayton nach Abschlussder High School an der „City Varsi-ty“ einschrieb, stand fest, dass erGrafikdesign studieren würde. Daswar zu diesem Zeitpunkt bereitsmöglich, da ab Anfang der 90erJahre auch Farbige besseren Zu-gang zu den Universitäten hatten.Fast zeitgleich mit der „Wende“ inder DDR brach in Südafrika dasApartheidsystem zusammen.Selbst hier sind die Parallelen zwi-schen dem Südafrikaner und demDeutschen frappierend. Wederweiß Clayton über die Zeit derApartheid oder während des ge-sellschaftlichen Wandels viel zuberichten, noch kann sein Mitbe-wohner dessen Wissensdurst überdie DDR oder die Wendezeit ausrei-chend stillen. Und so unterhaltensie sich lieber über die Parallelenvon heute, der Coloured und derOssi.

Noch ist Clayton nicht ganz da,wo er hin wollte. Aber er ist aufdem Weg! Der junge Mann ist Seni-

or-Grafikdesigner bei „media 24“in Johannesburg und betreut dortselbst international bekannte Ma-gazine wie True Love, Real oderMove. Auch das renommierte FHM-Magazin hat er schon gestaltet.

Geflucht wird auf AfrikaansDoch selbst wenn sich Clayton jetztoft in den Kreisen der so genann-ten Society bewegt, ist er mit bei-den Beinen auf dem Boden geblie-ben. Er weiß, wo seine Wurzeln lie-gen. Und wenn mal irgendwasnicht so klappt, wie er es gern hät-te, dann flucht Clayton nicht aufEnglisch, sondern in astreinemAfrikaans. Sehr zum Leidwesenseines deutschen Mitbewohners,der dann gar nichts mehr versteht.

Aus der Gang zum DesignSÜDAFRIKA Junger Mann aus Burgenlandkreis lebt seit zwei Jahren in Johannesburg.

Fans alter Fahrzeuge versammeln sichin Zeitz zum Oldtimertreffen.

Die Raritätender Straße

VON TOBIAS HEYNER

ZEITZ/MZ - Schrill und tief schallenHupen. Durchbrechen das steteKlackern von Motoren und dasmuntere Geplapper HunderterMünder. Beim 10. Zeitzer Oldtimer-treffen am Wochenende ging eshoch her. Die zahlreichen klassi-schen Fahrzeuge lockten schon amSamstag mher als 600 Besucher indie Stephanstraße von Zeitz. DerBesucherrekord vom letzten Jahrwurde damit locker in den Schattengestellt.

„Es sind bereits über 150 Fahr-zeuge für die Ausfahrt angemel-det“, weiß Jörg Reinsberger ausdem Vorstand der OldtimerfreundeZeitz. Darunter seien Halter ausdem Harz, der Lausitz und sogarKamenz. Auch die erstmalige Mög-lichkeit, an kleinen Spritztouren inverschiedenen Oldtimern der Ver-einsmitglieder teilzunehmen, wer-de ausgiebig genutzt. „Da sich auchdas Wetter an diesem Wochenendevon seiner guten Seite zeigt, stehteiner tollen Ausfahrt am Sonntagnichts im Wege“, freut sich der 60-Jährige schon.

Christin Arnold (27), MarcoSpecht (35) und sein sieben Mona-te alter Sohn Leon holen sich gera-de einen Anmeldeschein für dieAusfahrt ab. „Letztes Jahr kamenwir zu spät“, so Arnold, „aber dies-mal lassen wir uns diesen Spaßnicht entgehen.“ Die Drei fahren inSpechts MZ RT 125 mit. „Mein Va-ter ist ein Hobbybastler und standschon immer auf Oldtimer - beson-ders Motorräder“, erklärt Specht,„dieser Funke ist dann irgendwannauf mich übergesprungen.“ DieFreude des Vaters sei groß gewe-sen, als er ihm zum 50. Geburtstageine Jawa 350 schenkte. „Neue Mo-

delle fährt jeder, aber so eine alteMaschine zu restaurieren und fah-ren zu können, ist etwas ganz Be-sonderes“, sagt Specht und strahltdabei mächtig.

„Meine große Leidenschaft sindCadillacs“, so Reinhard Hanke ausWählitz. Er habe lange Zeit garnicht gewusst, dass es diese ameri-kanischen Klassiker auch inDeutschland zu kaufen gebe. Dannsei er jedoch im Internet fündig ge-worden und habe den blauen Cadil-lac Sedan 62 Window, mit dem erhier ist, bei jemandem in Stuttgarterworben. „Spontan habe ichgleich noch einen weißen CadillacEldorado dazu gekauft“, sagt der71-Jährige grinsend.

Das Gefühl in einem Wagendurch die Gegend zu fahren, denman hierzulande sonst nur ausamerikanischen Spielfilmenkenne, sei unvergleichlich, so Han-ke. „Nach so einem Prachtstückdreht sich einfach jeder um“, sagter voller Begeisterung.

Mehr Bilder vom Treffen gibt es on-line: www.mz-web.de/fotogalerie

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Der AutorRico Küster wurde am 22. Okto-ber 1986 in Weißenfels geborenund wuchs in Stößwitz auf. Er be-suchte die Grund- und Sekundar-schule in Rippach sowie das Agri-colagymnasium in Hohenmölsen.Von 2006 bis 2009 absolvierte ereine Lehre als Uhrmacher in derGlashütter Uhrenbetrieb GmbH„Glashütte Original“. Nach derAusbildung bewarb er sich bei derSchweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johan-nesburg, wo er seit 15. März 2010lebt und als Uhrmacher arbeitet.

Für die Mitteldeutsche Zei-tung berichtet Rico Küster von Er-lebnissen und Eindrücken in Süd-afrika, von den Menschen unddem Leben in dem Land, in dem2010 die Fußball-Weltmeister-schaft stattfand und Hunderttau-sende feierten.

„Ich braucheFarbe ummich herum.“Clayton ClarkGrafikdesigner

AM RANDE

TeilemarktWenige Meter entfernt von denOldtimern befindet sich der Teile-markt. Dort gibt es von Rücklich-tern, Keilriemen und Anlassern,bis hin zu Rückspiegeln allerlei Er-satzteile für die Klassiker. BertOehgart vom Köstritzer Trabbi-und Oldtimerclub bietet fast aus-schließlich Wartburg-Teile an.Spaß mache vor allem das Feil-schen mit den Kunden, so der 38-Jährige, der sage und schreibe 24Trabanten sein Eigen nennt.

Freundschaften zwischen Farbigen und Weißen wie Clayton und Rico sind heute alltäglich. FOTOS:RICO KÜSTER

Oft zieht es Clayton in den Hafen.

Der Wählitzer Reinhard Hanke poliert kräftig, damit die Motorhaube seinesCadillac Sedan 62 Window auch ordentlich glänzt. FOTO: CORINA WUJTSCHIK

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Stadt WeißenfelsBEKANNTMACHUNGder 28. öffentlichen Beratung desKulturausschusses am 26.04.2012

Tagungsort: Rathaus, Großer Sitzungssaal Beginn: 17.00 UhrTagesordnung:1. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und Be-

schluss zur Tagesordnung 2. Fördermittelanträge3. Konzeption zur weiteren Entwicklung der vorhandenen Kultur-, Sport- und Frei-

zeiteinrichtungen der Stadt WeißenfelsNichtöffentlicher Teil:1. PersonalangelegenheitenR i s c h , Oberbürgermeister

Stadt WeißenfelsBEKANNTMACHUNG

der 23. Beratung des Ausschusses für Schule, Soziales,Jugend und Sport am 25. 4. 2012

Beginn: 17.00 Uhr Tagungsort: Medizinisches Bildungszentrum Südring 129 (Zimmer 119)Weißenfels

Tagesordnung:1. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und

Beschluss zur Tagesordnung2. Protokollkontrolle/-bestätigung3. Vorstellung und Besichtigung des Medizinischen Bildungszentrums4. mündliche Informationen von Herrn Wolff – Landessportspiele der

Behinderten5. Informationsbericht zum Frauenhaus von Fr. Peterz6. Beratung Fördermittelanträge Soziales – Entscheidung7. Beratung Handlungskonzept Kindertagesstätten8. Satzung zur Änderung der Schulbezirksverzichtssatzung Grundschulen

Weißenfels9. Anfragen und Mitteilungen

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B U R G E N L A N D K R E I S 1323. APRIL 2012MONTAG, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Page 15: Uhrenmacher in Südafrika

L O K A L E S 1116. JULI 2012MONTAG, WFS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

FREIGABE

Neues Stück Radwegin Richtung FinneMEMLEBEN/MZ/JÄ - Die Verbands-gemeinde (VG) „An der Finne“ist ihrem Ziel nähergekommen,eine komfortable Radwegever-bindung zwischen dem Unstrut-Radwanderweg und dem aufThüringer Seite entstandenenFinnebahn-Radweg zu schaffen.Dafür ist jetzt ein Teilstück zwi-schen Memleben und Wohlmir-stedt offiziell freigegeben wor-den. Auf 1 187 Metern Längewurde ein ländlicher Weg aus-gebaut und befestigt. Außerdemkonnte ein Rastplatz mit über-dachter Sitzgruppe und Papier-korb eingerichtet werden. DerWeg überquert die Landesstra-ße 212 und mündet auf den be-reits existierenden Radweg inRichtung Wohlmirstedt. Mankann auch bequem bis Zeisdorfweiterradeln. Das Amt für Land-wirtschaft, Flurneuordnung undForsten (Alff) Süd hat den Aus-bau des neuen Teilstücks beiMemleben mit 94 000 Euro ge-fördert. Den Rest zu den Gesamt-kosten in Höhe von 150 400 Eurohat die VG „An der Finne“ durchEigenmittel beigesteuert.

VERANSTALTUNG

Jazzrock steigt aufdem ZiegenhofSCHLECKWEDA/MZ - Jazzrock gibtes am kommenden Sonnabend,21. Juli, im Café Capra im Zie-genhof Schleckweda zu erleben.Ab 20 Uhr spielt das Trio Juma.„Pure Leidenschaft und eineMenge Ehrgeiz brachten die dreiMusiker zu einem markantenund unverwechselbaren Stil“,heißt es in einer Mitteilung. Und:

Ulla Meinecke kommt in die „Oelgrube“KONZERT

IN KÜRZE

MERSEBURG/MZ - Die Ulla-Meine-cke-Crew tritt am 21. Septemberab 20 Uhr im Merseburger Kul-turkeller „Oelgrube“ auf. Der Kar-tenvorverkauf hat bereits begon-nen. Wie es in einer Pressemit-teilung heißt, konnten durch Un-terstützung von Sponsoren diePreise moderat gestaltet werden.Tickets kosten im Vorverkauf18 Euro und an der Abendkasse20 Euro. Ulla Meinecke ist seitden 1980er Jahren eine der erfolgreichsten Vertreterinnen desdeutschsprachigen Pop. In ihren Liedtexten behandelt sie inironischer Weise die Mysterien von Alltag und Liebe. Auch ihresamtige Stimme und ihre poetische Sprache begründeten ihrenRuf. Mit den Platten „Wenn schon nicht für immer, dann wenigstensfür ewig“ (1983) und „Der Stolz italienischer Frauen“ (1985)schaffte sie den Durchbruch. FOTO: AGENTUR

Karten kann man unter 03461/35 27 67 (montags bis freitags von11 bis 15 Uhr) oder im Internet unter www.oelgrube.info/kontakt bestellen.

Sie müssen bis eine Woche vor dem Konzert abgeholt werden.

„Da Jazzrock so viele Farbschat-tierungen bereithält wie keineandere Musikrichtung, kannsich das Trio musikalisch wieemotional austoben und seinPublikum überraschen.“ Nebenanderen Stücken sind am Sonn-abend auch Eigenkompositionenzu hören. Zur Musik bietet dasCafé eine Bewirtung an.

Die Gastgeber bitten darum, sichfür die Veranstaltung anzumelden.

Das ist möglich über 036693/2 27 47

FREIZEITPARK

„Belantis“ lädt zurMärchenwoche einLEIPZIG/MZ - Von heute bis Sonn-tag entführen Dornröschen, Ra-punzel und andere Figuren aufdem alten Markt des „Belantis“-Freizeitparkes in die Welt derMärchen. Es gibt märchenhafteShows zum Mitmachen und esgibt ein Prinzen-Casting, beidem fünf verkleidete Kandidatengegeneinander antreten undzum Beispiel klären, ob Aschen-puttel tatsächlich so gut im Erb-senzählen ist. Belantis gehörtzu den 75 deutschen Freizeit-parks und zählt jährlich einehalbe Million Gäste.

Bis 9. September ist täglich von10 bis 18 Uhr geöffnet.

KIRCHENCHOR

Neue Mitgliedersind willkommenSTÖSSEN/MZ - Der Kirchenchordes Pfarrbereichs Teuchern-Gör-schen-Stößen freut sich auf neueMitglieder. Wer mitsingen möch-te, ist herzlich willkommen. In-formationen zu den Proben gibtes bei Ute Wunderlich.

Ute Wunderlich ist telefonischzu erreichen: 034443/2 01 02

VON RICO KÜSTER

JOHANNESBURG/MZ - Was stellt manin Johannesburg in seiner Freizeitan? Diese Frage eröffnet sich nachzweieinhalb Jahren Aufenthalt inder südafrikanischen Metropolestärker denn je. Wagt man sich inden ersten Monaten kaum aus derWohnung, gewinnt man mit derZeit nicht nur Sicherheit in der un-sicheren Stadt, sondern auchFreunde und erfährt, wo was ange-sagt ist.

Oft besuchen die SüdafrikanerRugby-Spiele, aber auch Partyswerden gefeiert. Es vergeht kaumein Wochenende, an dem mannicht irgendwo eingeladen ist.Mittlerweile bin ich sogar oftmalsin Soweto zu Gast und habe dortviele Freunde gefunden. Einer vonihnen gab mir den Tipp, das Al-hambra-Theater zu besuchen.

Der Gebäudekomplex liegt imStadtteil Doornfontein. Auf den ers-ten Blick scheint er so gar nicht indie sonst übliche Architektur zupassen und man sieht sofort, dasses sich um ein besonderes Gebäu-de handeln muss. Das Ensemblebesteht aus drei Theatern. Nebendem Alhambra werden hier nochdas „Rex Garner“ und das „RichardHaines“ betrieben.

Seinen Ruf bezieht das Alhamb-ra noch aus den Zeiten der Rassen-trennung. Hier wurden schon wäh-rend der Apartheid Theaterstückeaufgeführt, die sich mit dem The-ma kritisch auseinander setzten.Auch heute noch ist der Alhambra-Komplex eine Kernzelle progressi-ver Kunst aller Genres. Das Hausgilt in der Szene als „Mainstream-Theatre“. Von herkömmlichen Büh-nenspielen bis hin zu modernenThrillern wird hier alles aufge-führt. Allein das Foyer des Hausesist einen Besuch wert. Seine Wän-

de zieren Plakate früherer Produk-tionen, die quasi zu einer Zeitreisedurch die letzten einhundert JahreJohannesburgs einladen.

Direkt neben dem Theaterkom-plex befindet sich ein weiterer kul-tureller Besuchermagnet. Es ist daslegendäre Restaurant „Anton vanWouw“. Der berühmte südafrikani-sche Künstler, dessen SkulpturenWeltruhm erlangten, hat hier eineZeit lang gewirkt.

Wem so viel Kultur zu viel ist,dem steht auch ein herrlicher Wild-

park zur Verfügung. Ohne Zaunzwischen sich und den Tieren kannman hier Wildkatzen, Zebras oderGiraffen hautnah erleben. Ich habedort gepicknickt - von jungen Lö-wen umringt.

Die großen Freizeitparks findetman, wie auch in Deutschland, der-weil weit außerhalb. Einer der be-deutendsten ist Sun City. Diekünstliche „Sonnenstadt“ ist dasLas Vegas Südafrikas. Allerdingswahrscheinlich genauso teuer.Auch bei Europäern ist der Vergnü-

gungskomplex beliebt, weil er au-ßerhalb des Malaria-Gürtels liegt.Ein Bekannter meines Mitbewoh-ners Clayton arbeitet dort, und sohabe ich mit Freunden ein ganzesWochenende in diesem Paradieserleben dürfen. Vom künstlichenErdbeben über ein gigantischesWellenbad bis hin zu ganzen Hal-len mit Glücksspielangebotenreicht das Spektrum. Mit Geld gehthier alles. Es ersetzt sogar den Füh-rerschein, wenn man sich ein Mo-torboot mietet.

Auch landschaftlich ist die Regi-on um Sun City atemberaubend.Das Resort befindet sich inmittendes Pilanesberg-Nationalparks undbietet neben Felsen, Wäldern mitidyllischen Lichtungen und weitemGrünland auch Wasserfälle, Grot-ten sowie herrliche Strände anblauen Seen. Fast jeder Blick bietethier ein klassisches Postkartenmo-tiv.

Obwohl nur rund 150 Kilometervon Johannesburg entfernt, dauerteine Fahrt nach Sun City im Nord-westen Südafrikas fast drei Stun-den. Unterwegs lauern allerdingsandere Gefahren als in der Groß-stadt. Als wir auf dem Highwayeinmal mitten im Nichts anhielten,um uns Erleichterung zu verschaf-fen, wollte ich dies in gewisser Ab-geschiedenheit tun und entferntemich ein paar Meter vom Auto.Schreiend und wild gestikulierendwurde ich sofort zurück beordert.Clayton eröffnete mir: „Bist duwahnsinnig? Du kannst doch hierdraußen nicht so weit vom Autoweggehen!“

Ungefährliche Giraffen sehe manvon weitem, Leoparden aber schlei-chen sich an und Giftschlangensehe man erst nach ihrem Biss, er-klärte er mir. Das hat sich einge-prägt für alle weiteren Stopps inSüdafrika.

Las Vegas in AfrikaSÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis lernt das Kulturleben kennen.

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Rund um Sun City erstreckt sich eine abwechslungsreiche Landschaft.

Eingang zu einer der zahllosen Spielhallen in Sun City. FOTOS: RICO KÜSTER

Rico Küster genießt die Landschaftdes Pilanesberg-Nationalparks.

Bei einer Party muss man mit kulinarischen Besonderhei-ten rechnen - Herausforderung für einen Mitteleuropäer.

Legendäre Kulturstätte in der Sivewright Avenue: das Al-hambra-Theater.

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