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Ukulele Der portugiesische Einwanderer João Fernandes brachte 1879 die Braguinha, eine lokale Form des Cavaquinho, von Madeira nach Hawaii. Dort bekam es den Namen Ukulele („hüpfender Floh“), was den Eindruck der Hawaiier beim Anblick der sich schnell über das Griffbrett des Instrumentes bewegenden Finger wiedergeben soll. Sie beschlossen, es nachzubauen, und stellten die ersten Ukulelen aus einheimischem Koaholz her. Sein Landsmann, Manuel Nunes, produzierte und verfeinerte die Ukulele dann, die er ab etwa 1889 in einer eigenen Fabrik herstellte und die als "Nunes-Ukulelen" weltweit bekannt wurden. Nunes gilt als offizieller Erfinder der Ukulele hawaiianischer Prägung. Während des Pazifikkrieges brachten amerikanische Soldaten, die zuvor auf den Philippinen und Hawaii stationiert waren, Ukulelen nach Melanesien. In Neuguinea gehörten sie zu den wenigen importierten Musikinstrumenten und ermöglichten nach 1945 die Bildung von string bands, die den ersten modernen Musikstil der bis dahin rein auf lokalen Traditionen beruhenden Musik Neuguineas kreierten. Von Hawaii, das seit 1959 Bundesstaat der Vereinigten Staaten ist, kam die Ukulele nach Nordamerika und von dort wieder zurück nach Europa. In England wurde sie als Begleitinstrument der Skiffle-Musik beliebt. Durch den Billy-Wilder-Film Manche mögen’s heiß (‚Some like it hot‘), in dem Marilyn Monroe als Sugar eine Ukulele spielt, wurde das Instrument weiter bekannt. In Deutschland ist die Ukulele seit Ende der 1990er populär. Insbesondere das jüngere deutsche Fernsehpublikum kennt die Ukulele aus Stefan Raabs „Raabigrammen“. Neuerdings hat die über YouTube bekannt gewordene Singer-Songwriterin Julia Nunes dem Instrument einen Kultstatus verliehen. International bekannt wurde die Ukulele auch durch Jake Shimabukuro. In Großbritannien spielt das komödiantische The Ukulele Orchestra of Great Britain auf diesem Musikinstrument. www.peterapel.de

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Ukulele Der portugiesische Einwanderer João Fernandes brachte 1879 die Braguinha, eine lokale Form des Cavaquinho, von Madeira nach Hawaii. Dort bekam es den Namen Ukulele („hüpfender Floh“), was den Eindruck der Hawaiier beim Anblick der sich schnell über das Griffbrett des Instrumentes bewegenden Finger wiedergeben soll. Sie beschlossen, es nachzubauen, und stellten die ersten Ukulelen aus einheimischem Koaholz her. Sein Landsmann, Manuel Nunes, produzierte und verfeinerte die Ukulele dann, die er ab etwa 1889 in einer eigenen Fabrik herstellte und die als "Nunes-Ukulelen" weltweit bekannt wurden. Nunes gilt als offizieller Erfinder der Ukulele hawaiianischer Prägung.Während des Pazifikkrieges brachten amerikanische Soldaten, die zuvor auf den Philippinen und Hawaii stationiert waren, Ukulelen nach Melanesien. In Neuguinea gehörten sie zu den wenigen importierten Musikinstrumenten und ermöglichten nach 1945 die Bildung von string bands, die den ersten modernen Musikstil der bis dahin rein auf lokalen Traditionen beruhenden Musik Neuguineas kreierten.Von Hawaii, das seit 1959 Bundesstaat der Vereinigten Staaten ist, kam die Ukulele nach Nordamerika und von dort wieder zurück nach Europa. In England wurde sie als Begleitinstrument der Skiffle-Musik beliebt. Durch den Billy-Wilder-Film Manche mögen’s heiß (‚Some like it hot‘), in dem Marilyn Monroe als Sugar eine Ukulele spielt, wurde das Instrument weiter bekannt. In Deutschland ist die Ukulele seit Ende der 1990er populär. Insbesondere das jüngere deutsche Fernsehpublikum kennt die Ukulele aus Stefan Raabs „Raabigrammen“. Neuerdings hat die über YouTube bekannt gewordene Singer-Songwriterin Julia Nunes dem Instrument einen Kultstatus verliehen.International bekannt wurde die Ukulele auch durch Jake Shimabukuro. In Großbritannien spielt das komödiantische The Ukulele Orchestra of Great Britain auf diesem Musikinstrument.

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"Hawaiian Tuning"C-Stimmung (G-C-E-A)

D-Stimmung (A-D-F#-B)

Sopran-Ukulelen sind von europäischen Herstellern oft noch für die D-Stimmung (A-D-F#-B) besaitet, wobei die D-Saiten auch noch das Runterstimmen auf C vertragen. Die populäre hawaiianische C-Stimmung (G-C-E-A) wird international inzwischen als Standard bezeichnet. In den folgenden Unterrichtsmaterialien bezieht sich alles ausschließlich auf diese hawaiianische C-Stimmung.

Bariton-Ukulelen haben eine G-Stimmung (D-G-B-E), also wie die unteren vier Saiten einer normalen Gitarrenstimmung. Daher klingt sie quasi wie eine viersaitige Gitarre und wäre somit die "Ukulele", die man am ehesten als "geschrumpfte" Gitarre bezeichnen könnte.

Bass-Ukulelen werden unter dieser Bezeichnung zwar seit einiger Zeit verschiedenen Herstellern mit einer E-A-D-G-Stimmung angeboten, wegen der kurzen Mensur ist der Klang rein akkustisch aber relativ leise. Der Kontrabass-Effekt wird dann meist nur durch elektronische Verfemdung/Verstärkung simuliert.

Tenor- und Konzert-Ukulelen sind üblicherweise für die hawaiianischen C-Stimmung besaitet.

Sopranino-Ukulelen sind verkleinerte Sopran-Ukulelen, sie passen tatsächlich in eine etwas größere Westentasche. Nach ersten Scherzvarianten haben sich auf den Märkten mittlerweile durchaus qualiativ gute Modelle eingefunden. Mehr als minimalistisches Akkordgeschrammel ist darauf aber kaum möglich.

Gitarren-Ukulelen ähneln in der Form einer in die Länge gestreckten Ukulele, sind aber wie Gitarren gestimmt. Sogenannte Gitarlelen sind ebenfalls kleine Gitarren, die lediglich eine Quarte höher als normale Gitarren gestimmt sind.

Im polynesischen und melanesischen Raum sind weitere Bauarten und Stimmungen verbreitet.

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D Moll Akkord-Typ IV (Git: Am-Form)

Akkord-Übersicht Ukulele (g8-c-e-a)

A Dur Akkord-Typ I (Git: E-Form)

G Dur Akkord-Typ II (Git: D-Form)

D Dur Akkord-Typ IV (Git: A-Form)

C Dur Akkord-Typ V (Git: G-Form)

F Dur Akkord-Typ III (Git: C-Form)

G Moll Akkord-Typ II (Git: Dm-Form)

A Moll Akkord-Typ I (Git: Em-Form)

31 5 1

51 1 3

53 1 3

15 3 5

15 3 1

15 b3 5

b31 5 1

A 7 Akkord-Typ I (Git: E7-Form)

G7 Akkord-Typ II (Git: D7-Form)

D 7 Akkord-Typ IV (Git: A7-Form)

C 7 Akkord-Typ V (Git: G7-Form)

F 7 Akkord-Typ III (Git: C7-Form)

3 1

1 3b75

3 1b7 5

5 53b7

5 b731

abs. Dur Akkord-Typ I (Git: E-Form) abs. Moll Akkord-Typ I (Git: Em-Form)

31 5 1 b31 5 1

abs. Dur Akkord-Typ IV (Git: A-Form) abs. Moll Akkord-Typ IV (Git: Am-Form)

15 3 5 15 b3 5

Einfache Kadenzen (Akkordfolgen)

C F G G7 CG C D D7 GD G A A7 DA D E E7 AE A B B7 E

F Bb C C7 F

C Am F G G7 CG Em C D D7 GD Bm G A A7 DA F#m D E E7 AE C#m A B B7 E

F Dm Bb C C7 F

Dur-, Moll-, Dom.7 - Akkorde in Leersaiten-Position u. als absolute Fingersätze | mit Intervallbezifferung u. Gitarren-Fingersatztyp

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b7

51 1 b3

abs. Dur Akkord-Typ II (Git: D-Form) abs. Moll Akkord-Typ II (Git: Dm-Form)

51 1 3 51 1 b3

1

5 1 5b3

F Moll Akkord-Typ III (Git: Cm-Form) abs. Dur Akkord-Typ III (Git: C-Form)

53 1 3

abs. Moll Akkord-Typ III (Git: Cm-Form)

5b3 1 5

Umrandete Akkorde sind absolute (abs.) Griffe, ohne leere Saiten

C Moll Akkord-Typ V (Git: Gm-Form)

5 b3 15

abs. Dur Akkord-Typ V (Git: G-Form) abs. Moll Akkord-Typ V (Git: Gm-Form)

15 3 1 5 b3 15

E Moll Akkord-Typ IV (Git: Am-Form)

Kadenz-Übersicht Ukulele (g8-c-e-a)

A Dur Akkord-Typ I (Git: E-Form)

G Dur Akkord-Typ II (Git: D-Form)

D Dur Akkord-Typ IV (Git: A-Form)

C Dur Akkord-Typ V (Git: G-Form) F Dur Akkord-Typ III (Git: C-Form)A Moll Akkord-Typ I (Git: Em-Form)

31 5 1

51 1 353 1 3

15 3 5

15 3 1

1b3 b3 5

b31 5 1

A 7 Akkord-Typ I (Git: E7-Form)

G7 Akkord-Typ II (Git: D7-Form)

D 7 Akkord-Typ IV (Git: A7-Form)

E 7 Akkord-Typ III (Git: C7-Form)

3 1

1 3b75

3 1b7 5

5 53b7

B Moll Akkord-Typ I (Git: Em-Form)

b31 5 1

E Dur Akkord-Typ IV (Git: A-Form)

15 3 5

I VI IV V V7 Dur-Kadenzen

#-Tonarten b-TonartenC Am F G G7 C Am F G G7G Em C D D7 F Dm Bb C C7D Bm G A A7 Bb Gm Eb F F7A F#m D E E7 Eb Cm Ab Bb Bb7E C#m A B B7 Ab Fm Db Eb Eb7B G#m E F# F#7 Db Bbm Gb Ab Ab7F# D#m B C# C#7 Gb Ebm Cb Db Db7

I VI IV V V7 - Akkordfolgen für die Dur-Tonarten C, G, D, A u. E | in Leersaiten-Position | mit Intervallbezifferung u. Gitarren-Fingersatztyp

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b71

C# Moll Akkord-Typ I (Git: Em-Form)

1 b3 15

G Dur Akkord-Typ II (Git: D-Form)

51 1 3

C Dur Akkord-Typ V (Git: G-Form)

15 3 1

D Dur Akkord-Typ IV (Git: A-Form)

15 3 5

G Dur Akkord-Typ II (Git: D-Form)

51 1 3

A Dur Akkord-Typ I (Git: E-Form)

31 5 1

F# Moll Akkord-Typ III (Git: Cm-Form)

5b3 1 b3

D Dur Akkord-Typ IV (Git: A-Form)

15 3 5

E Dur Akkord-Typ IV (Git: A-Form)

15 3 5

6.Bund

A Dur Akkord-Typ I (Git: E-Form)

31 5 1

B Dur Akkord-Typ I (Git: E-Form)

31 5 1

B Dur Akkord-Typ I (Git: E-Form)

31 b7 1

Absolute Skalenfingersätze für Ukulele

Heptatonik:

Dur 1-2-3-4-5-6-7

Reines Moll 1-2-b3-4-5-b6-b7

Harmonisch Moll 1-2-b3-4-5-b6-7

Pentatonik:

Moll 1-b3-4-5-b7

Dur 1-2-3-5-6

Moll-Blues 1-b3-4-b5-5-b7

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