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Sonnabend, 12. Januar 2013 8 Actionkamera Panasonic hat seine neue Ac- tioncam HX-A100 mit zur Elek- tronikmesse CES in Las Vegas (8.-11.1.) gebracht. Die 30 Gramm schwere Minikamera wird nicht an einem Fahrrad- helm oder -lenker befestigt, son- dern klemmt über einen Bügel direkt am Ohr des Benutzers. Ein Kabel führt von dort zur Aufnahmeeinheit, die mit einem Gurt zum Beispiel am Oberarm getragen werden kann. Per WLAN kann der Nutzer Auf- nahmen ohne Umwege auf den Rechner oder ins Internet schi- cken, theoretisch sind sogar Li- veübertragungen möglich. Vibrierende Gabel Langsames Essen ist gesünder. Und genau daran erinnert eine Hightech-Gabel namens Hapi- fork ihren Besitzer, wenn der beginnt, zu schlingen - und zwar mit unnachgiebigem Vibrieren, bis er die Nahrung wieder im gemäßigten Tempo zu sich nimmt. Unter anderem per Blue- tooth überträgt die schlaue Ga- bel gute wie schlechte Essge- wohnheiten ans Smartphone, wo eine App die Daten sammelt. Zur Auswertung soll es auch ein Webportal geben. Spielermaus Pünktlich zur CES hat Genius seine neue Spielermaus Gila in den Handel gebracht. Sie hat zwölf Tasten, die sich mit Tas- tenkombinationen oder anderen Befehlen belegen lassen. Der interne Speicher der Maus spei- chert bis zu sechs Profile, so können Nutzer schnell zwi- schen Programmierungen für verschiedene Spiele wechseln. Ein neuer Controller im Inneren der Gila sorgt nach Hersteller- angaben für geringere Latenz und damit schnellere Reaktions- zeiten, außerdem können Nut- zer die Maus mit mitgelieferten Gewichten leichter oder schwe- rer machen. (dpa/tmn) UMWELT/TECHNIK Nebenwirkungen Lancaster - Biosprit hat viele Kritiker. Nun verweisen briti- sche Forscher auch noch auf mögliche Gesundheitsschäden. Für den hohen künftigen Bedarf an Biosprit sollen schnellwach- sende Bäume gepflanzt werden, die nach Angaben des Teams Isopren ausdünsten. Das Gas führe zusammen mit Stickoxi- den zur Bildung von bodenna- hem Ozon, das die Atemwege reizt. Die Forscher um Nick Hewitt von der Universität in Lancaster präsentieren ihre Stu- die im Fachjournal „Nature Cli- mate Change“. Ökosystem Bonn - Ein „Monster“ der Mee- re beweist: Das Ökosystem hat schon vor 244 Millionen Jahren so funktioniert wie heute. Das schließen Wissenschaftler aus dem Fund des ältesten bekann- ten Meeresraubtiers. Der 8,6 Meter lange Fischsaurier Ichthy- osaurier Thalattoarchon sauro- phagis (saurierfressender Mee- resherrscher) fiel nach Angaben der Universität Bonn über ande- re große Meeressaurier her. „Der Top-Räuber zeigt uns an, dass schon vor 244 Millionen Jahren die Ökosysteme so funktioniert haben wie heute“, sagte der Bonner Paläontologe, Professor Martin Sander. (dpa) Messe-Splitter Quecksilber Addis Abeba/Nairobi (dpa) - Giftiges Quecksilber wird vor allem in Entwicklungsländern zu einer immer größeren Be- drohung für Millionen Men- schen und ihre Umwelt. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht des UN-Um- weltprogramms Unep, der am Donnerstag veröffentlicht wur- de. Vor allem die handwerkli- che Goldgewinnung sowie die Kohleverbrennung zur Stro- merzeugung tragen zu den ge- fährlich hohen Emissionen des Schwermetalls bei, wie die Behörde mit Sitz in Nairobi feststellte. Betroffen seien vor allem Afrika, Asien und Süd- amerika. Hohe Quecksilber- mengen können tödlich sein. Vergiftungen treten meist auf, wenn kleine Mengen über ei- nen längeren Zeitraum aufge- nommen werden. Dabei kann vor allem das zentrale Nerven- system geschädigt werden. Besonders anfällig sind Kin- der. Laut Unep-Chef Achim Steiner haben sich die vom Goldschürfen ausgelösten Emissionen seit 2005 verdop- pelt. Durch die Verbrennung von Kohle werden dem Be- richt zufolge zudem jährlich 475 Tonnen Quecksilber aus- gestoßen - das sind 24 Prozent der globalen Gesamtemissio- nen. Müll rückt ins Bewusstsein Versuch einer nachhaltigen Abfallreduktion in Buenos Aires Von Chiara Kettmeir Buenos Aires (AT) - Die Wich- tigkeit von Mülltrennung ist heut- zutage in den meisten europäischen Köpfen internalisiert. Der normale Haushalt verfügt über mindestens drei verschiedene Abfalleimer. Wenn es aber um die argentinische Metropole geht, sprechen wir von einem Umgang mit Abfall, der im täglichen Bewusstsein noch nicht existent ist. Ein Aspekt, der die Müllberge wachsen lässt und Argen- tinien in eine tiefe Müllkrise ver- setzt: Die Deponien sind ausgereizt, der Müll, der aus der Stadt in der Provinz landet, gewinnt zunehmend an Quantität: 2005 waren es noch 5000 Tonnen, die täglich den Weg auf die Deponien zurücklegten - heute sind es über 6000 Tonnen! Der derzeitige Bürgermeister von Buenos Aires Mauricio Macri, und der Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Daniel Scioli, sahen sich des- wegen dazu veranlasst, ein altes Thema wieder aufzugreifen: Bereits 2005 wurde das „Null-Müll-Gesetz“ erlassen. Die daraus resultierenden Maßnahmen wurden aber nie wirk- lich umgesetzt. Nun eröffneten sie zusammen mit dem Müllentsor- gungsunternehmen CEAMSE am 3. Januar des neuen Jahres in José León Suárez die erste mechanisch- biologische Abfallbehandlungsanla- ge (MBA) Argentiniens. Es handelt sich dabei um eine Installation, die mithilfe einer bioorganischen Be- handlung in verschiedenen Schrit- ten ablagerungsfähiges Deponiegut erzeugt. Einerseits werden dadurch die Emissionen von Abfallgasen re- duziert. Andererseits können auf diese Weise die Gase energetisch wiederverwertet bzw. Recycelbares kann verkauft werden. Schlussendlich läuft es auf eines hinaus: Das Volumen des zu Depo- nierenden zu reduzieren. In den nächsten 18 Monaten wird mit ei- nem Rückgang des Mülls zur De- ponie von 78% gerechnet. 1000 Tonnen Abfall soll fortan täglich in der neuen Anlage verarbeitet wer- den, wovon 60% wiederverwertbar seien: Der organische Anteil soll zur Abdeckung der Mülldeponie einge- setzt, die restlichen Residuen (u.a. PET, Karton und Glas) sollen kom- merzialisiert werden. Ist es endlich der argentinische Erstschritt zu einer modernen Ab- fallwirtschaft, die zu einer nachhal- tigen Kreislaufwirtschaft weiterent- wickelt werden könnte? Wird Müll- trennung zukünftig auch die Gedan- kengänge des Normalverbrauchers besetzen? Von Phablets und Fernsehern Neues auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas Von Dirk Averesch und Tobias Hanraths Berlin/Las Vegas - Was bringt das Technik-Jahr 2013? Antworten gab von Dienstag bis Freitag die CES, eine der größten Messen für Unterhaltungselektronik. In Las Vegas stellte die Branche Innovationen und Gadgets rund um Heimkino, Computer und Telekommunikation vor. In allen Kategorien wachsen Displays, Auflösung und Re- chenkraft, der Siegeszug der Touchbedienung ist unge- brochen. Die neuen Fernseher waren auf der Messe nicht zu über- sehen. Samsungs S9 etwa misst satte 110 Zoll, also knapp 2,80 Meter. Damit Filme und das Fernsehprogramm dar- auf nicht zu Pixelbrei werden, unterstützt der S9 die Auf- lösung UHD (Ultra High Definition). Fernseher mit UHD zeigen 3840 mal 2160 Pixeln, viermal mehr als die 1920 mal 1080 Pixel aktueller Full-HD-Modelle. In Deutsch- land wird das Riesengerät aber voraussichtlich nur in ei- ner Variante mit 85 Zoll (2,16 Meter) auf den Markt kom- men. Inhalte in dieser Auflösung gab es bislang praktisch nicht. Doch nun hat Sony für Mitte des Jahres den US- Start einer Download-Plattform für UHD-Filme angekün- digt. Passende Fernseher haben die Japaner natürlich pa- rat: Die neue Bravia-X9-Serie soll im Juli mit 55 und 65 Zoll Diagonale auf den Markt kommen. Auch LG hat zur CES zwei neue UHD-Fernseher dieser Größe mitgebracht. Von Sharp gibt es den 60-Zöller ICC Purios zu sehen, der im Juni auf den US-Markt kommt. Vom Wachstum der Fernseher inspiriert haben Herstel- ler neue Kreuzungen aus Tablets und All-in-One-PCs ent- wickelt. Lenovos IdeaCentre Horizon ist ein 27 Zoll gro- ßes Windows-8-Surfbrett, das sich klassisch auf den Schoß nehmen oder als Desktop-PC aufstellen lässt. Der Verkaufsstart ist für Mit- te 2013 geplant, die Preise sollen bei 1699 US-Dollar beginnen. Ein ähnli- ches Prinzip verfolgt Asus mit seinem Transformer AiO. Als All-in-one-PC auf dem Schreibtisch läuft der 18-Zoll-Rechner mit vollwertigem Windows 8. Doch das Display lässt sich von der Ständereinheit abnehmen und beher- bergt genug Technik, um als autarkes Tablet mit Anroid 4.1 zu laufen. US- Marktstart des Hybriden soll im März sein. Die Touchsteuerung erhält auch Einzug in immer mehr Monitore, zum Beispiel in den 23-Zöller ET83 Touch 10 von LG oder in den SC770 von Samsung. Das 27-Zoll-Modell von ViewSonics TD40- Serie lässt sich dank eines flexiblen Ständers sogar flach auf den Tisch klappen. Und Lenovos mobiler 13-Zöller ThinkVision LT1423p reagiert nicht nur auf Fingerzeig, sondern unterstützt auch die Stifteingabe. Inhalte aus dem Internet werden immer wichtiger. Um Filme und Musik komfortabel auf den Fernseher zu brin- gen, hat Netgear die Streaming-Box NeoTV Prime ent- wickelt. Sie nutzt die auf Android basierende Software- Plattform Google TV, gibt aber auch Medieninhalte von USB-Medien oder aus dem Heimnetzwerk wieder. 130 Dollar zahlen US-Kunden dafür. Noch keinen Preis hat Asus für seine neue Google-TV-Box Qube mit Gesten- und Sprachsteuerung genannt. Auf der TV Connect von Archos läuft dagegen reines Android 4.1. Die Box er- laubt Nutzern neben dem Streamen auch das Surfen und Spielen auf dem Fernseher. Mit einer Touch-Fernbedie- nung kommt die Box, die sich auf die TV-Oberkante auf- setzen lässt, im Februar für 150 Euro. Neben Fernsehern waren Smartphones ein wichtiges Thema auf der CES. Gerade in der Oberklasse geht der Trend zu immer stattlicheren Display-Maßen und Full- HD-Auflösung (1920 mal 1080 Pixel). So hat Sony ein neues Smartphone-Flaggschiff mit Fünf-Zoll-Display (Full HD), 1,5-Gigahhertz-Quadcore-CPU und 13-Me- gapixel-Kamera angekündigt. Das 146 Gramm schwere und 7,9 Millimeter dünne Android-Gerät (4.1) namens Xperia Z ist mit Glas beschichtet, soll ein zeitweiliges Eintauchen in Wasser unbeschadet überstehen und noch im ersten Quartal für 649 Euro auf den Markt kommen. Eine ähnliche Ausstattung bietet Huawei bei seinem neuen Fünf-Zoll-Full-HD-Modell Ascend D2. Dessen recht starker Akku macht das Handy 170 Gramm schwer. Doch es geht noch größer. Mit dem Ascend Mate hat Huawei in Las Vegas ein Smartphone mit 6,1 Zoll gro- ßem HD-Display (1280 mal 720 Pixel) vorgestellt. Für Geräte dieser Kate- gorie zwischen Smartphone und kleinem Tablet bürgert sich die Wortneu- schöpfung Phablet ein. Auch von LG und ZTE soll es auf der Messe neue Smartphones geben, die 5,5 Zoll oder mehr messen. Samsung hat mit dem Galaxy Note II bereits ein Phablet am Markt, das auch die Stiftbedienung unterstützt. Herz der Smartphones und vieler Tablets sind ARM-Prozessoren mit geringer Leistungsaufnahme, die die Hersteller selbst designen oder zulie- fern lassen - zum Beispiel von Nvidia und Qualcomm. Letztere zeigten in Las Vegas ihre neuen Top-Chips Tegra 4 bzw. Snapdragon 800, beides Quadcore-Chips mit integriertem LTE-Modem. Nvidia hat auch gleich eigene Hardware für den Tegra 4 angekündigt, einen an einen Controller erinnernden Handheld namens Shield mit fünf Zoll großem Multitouch-HD-Display. “Es ist uns wichtig, dass Shield of- fen ist”, sagt Nvidia-Sprecherin Susanna Tatár. “Wir werden unseren Um- satz nur mit der Hardware machen.” Intel hat noch für 2013 eine neue Generation von Atom-CPUs angekün- digt, die in Windos-8-Tablets und Smartphones zum Einsatz kommen sol- len. Die Quadcore-CPUs sollen in 22-Nanometer-Bauweise (bislang: 32) gefertigt werden. Außerdem kündigte der Chiphersteller neue, stromspar- ende Core-i-Prozessoren an. Bei der sparsamsten sinkt die maximale ther- mischer Verlustleistung (TDP) etwa von 17 auf 13 Watt. (dpa/tmn) Manuelle Mülltrennung in der neu eröffneten Abfallbehandlungsanlage in José León Suárez. Foto: Sustentator Mit 3000 Milliamperestunden verspricht der Akku des Huawei Ascend D2 eine lange Laufzeit. Foto: dpa/tmn Öko-Logisch

UMWELT/TECHNIK Quecksilber Müll rückt ins Bewusstsein · ches Prinzip verfolgt Asus mit seinem Transformer AiO. Als All-in-one-PC auf dem Schreibtisch läuft der 18-Zoll-Rechner

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Page 1: UMWELT/TECHNIK Quecksilber Müll rückt ins Bewusstsein · ches Prinzip verfolgt Asus mit seinem Transformer AiO. Als All-in-one-PC auf dem Schreibtisch läuft der 18-Zoll-Rechner

Sonnabend, 12. Januar 20138

ActionkameraPanasonic hat seine neue Ac-tioncam HX-A100 mit zur Elek-tronikmesse CES in Las Vegas(8.-11.1.) gebracht. Die 30Gramm schwere Minikamerawird nicht an einem Fahrrad-helm oder -lenker befestigt, son-dern klemmt über einen Bügeldirekt am Ohr des Benutzers.Ein Kabel führt von dort zurAufnahmeeinheit, die mit einemGurt zum Beispiel am Oberarmgetragen werden kann. PerWLAN kann der Nutzer Auf-nahmen ohne Umwege auf denRechner oder ins Internet schi-cken, theoretisch sind sogar Li-veübertragungen möglich.

Vibrierende GabelLangsames Essen ist gesünder.Und genau daran erinnert eineHightech-Gabel namens Hapi-fork ihren Besitzer, wenn derbeginnt, zu schlingen - und zwarmit unnachgiebigem Vibrieren,bis er die Nahrung wieder imgemäßigten Tempo zu sichnimmt. Unter anderem per Blue-tooth überträgt die schlaue Ga-bel gute wie schlechte Essge-wohnheiten ans Smartphone,wo eine App die Daten sammelt.Zur Auswertung soll es auch einWebportal geben.

SpielermausPünktlich zur CES hat Geniusseine neue Spielermaus Gila inden Handel gebracht. Sie hatzwölf Tasten, die sich mit Tas-tenkombinationen oder anderenBefehlen belegen lassen. Derinterne Speicher der Maus spei-chert bis zu sechs Profile, sokönnen Nutzer schnell zwi-schen Programmierungen fürverschiedene Spiele wechseln.Ein neuer Controller im Innerender Gila sorgt nach Hersteller-angaben für geringere Latenzund damit schnellere Reaktions-zeiten, außerdem können Nut-zer die Maus mit mitgeliefertenGewichten leichter oder schwe-rer machen.(dpa/tmn)

UMWELT/TECHNIK

NebenwirkungenLancaster - Biosprit hat vieleKritiker. Nun verweisen briti-sche Forscher auch noch aufmögliche Gesundheitsschäden.Für den hohen künftigen Bedarfan Biosprit sollen schnellwach-sende Bäume gepflanzt werden,die nach Angaben des TeamsIsopren ausdünsten. Das Gasführe zusammen mit Stickoxi-den zur Bildung von bodenna-hem Ozon, das die Atemwegereizt. Die Forscher um NickHewitt von der Universität inLancaster präsentieren ihre Stu-die im Fachjournal „Nature Cli-mate Change“.

ÖkosystemBonn - Ein „Monster“ der Mee-re beweist: Das Ökosystem hatschon vor 244 Millionen Jahrenso funktioniert wie heute. Dasschließen Wissenschaftler ausdem Fund des ältesten bekann-ten Meeresraubtiers. Der 8,6Meter lange Fischsaurier Ichthy-osaurier Thalattoarchon sauro-phagis (saurierfressender Mee-resherrscher) fiel nach Angabender Universität Bonn über ande-re große Meeressaurier her. „DerTop-Räuber zeigt uns an, dassschon vor 244 Millionen Jahrendie Ökosysteme so funktionierthaben wie heute“, sagte derBonner Paläontologe, ProfessorMartin Sander.(dpa)

Messe-Splitter

QuecksilberAddis Abeba/Nairobi (dpa) -Giftiges Quecksilber wird vorallem in Entwicklungsländernzu einer immer größeren Be-drohung für Millionen Men-schen und ihre Umwelt. Zudiesem Ergebnis kommt einneuer Bericht des UN-Um-weltprogramms Unep, der amDonnerstag veröffentlicht wur-de. Vor allem die handwerkli-che Goldgewinnung sowie dieKohleverbrennung zur Stro-merzeugung tragen zu den ge-fährlich hohen Emissionen desSchwermetalls bei, wie dieBehörde mit Sitz in Nairobifeststellte. Betroffen seien vorallem Afrika, Asien und Süd-amerika. Hohe Quecksilber-mengen können tödlich sein.Vergiftungen treten meist auf,wenn kleine Mengen über ei-nen längeren Zeitraum aufge-nommen werden. Dabei kannvor allem das zentrale Nerven-system geschädigt werden.Besonders anfällig sind Kin-der. Laut Unep-Chef AchimSteiner haben sich die vomGoldschürfen ausgelöstenEmissionen seit 2005 verdop-pelt. Durch die Verbrennungvon Kohle werden dem Be-richt zufolge zudem jährlich475 Tonnen Quecksilber aus-gestoßen - das sind 24 Prozentder globalen Gesamtemissio-nen.

Müll rückt ins BewusstseinVersuch einer nachhaltigen Abfallreduktion in Buenos Aires

Von Chiara KettmeirBuenos Aires (AT) - Die Wich-

tigkeit von Mülltrennung ist heut-zutage in den meisten europäischenKöpfen internalisiert. Der normaleHaushalt verfügt über mindestensdrei verschiedene Abfalleimer.Wenn es aber um die argentinischeMetropole geht, sprechen wir voneinem Umgang mit Abfall, der imtäglichen Bewusstsein noch nichtexistent ist. Ein Aspekt, der dieMüllberge wachsen lässt und Argen-tinien in eine tiefe Müllkrise ver-setzt: Die Deponien sind ausgereizt,der Müll, der aus der Stadt in derProvinz landet, gewinnt zunehmendan Quantität: 2005 waren es noch5000 Tonnen, die täglich den Wegauf die Deponien zurücklegten -heute sind es über 6000 Tonnen!

Der derzeitige Bürgermeister vonBuenos Aires Mauricio Macri, undder Gouverneur der Provinz BuenosAires, Daniel Scioli, sahen sich des-wegen dazu veranlasst, ein altesThema wieder aufzugreifen: Bereits2005 wurde das „Null-Müll-Gesetz“erlassen. Die daraus resultierendenMaßnahmen wurden aber nie wirk-lich umgesetzt. Nun eröffneten siezusammen mit dem Müllentsor-gungsunternehmen CEAMSE am 3.Januar des neuen Jahres in JoséLeón Suárez die erste mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanla-ge (MBA) Argentiniens. Es handeltsich dabei um eine Installation, diemithilfe einer bioorganischen Be-

handlung in verschiedenen Schrit-ten ablagerungsfähiges Deponieguterzeugt. Einerseits werden dadurchdie Emissionen von Abfallgasen re-duziert. Andererseits können aufdiese Weise die Gase energetischwiederverwertet bzw. Recycelbareskann verkauft werden.

Schlussendlich läuft es auf eineshinaus: Das Volumen des zu Depo-nierenden zu reduzieren. In dennächsten 18 Monaten wird mit ei-nem Rückgang des Mülls zur De-ponie von 78% gerechnet. 1000Tonnen Abfall soll fortan täglich in

der neuen Anlage verarbeitet wer-den, wovon 60% wiederverwertbarseien: Der organische Anteil soll zurAbdeckung der Mülldeponie einge-setzt, die restlichen Residuen (u.a.PET, Karton und Glas) sollen kom-merzialisiert werden.

Ist es endlich der argentinischeErstschritt zu einer modernen Ab-fallwirtschaft, die zu einer nachhal-tigen Kreislaufwirtschaft weiterent-wickelt werden könnte? Wird Müll-trennung zukünftig auch die Gedan-kengänge des Normalverbrauchersbesetzen?

Von Phablets und FernsehernNeues auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas

Von Dirk Averesch und Tobias HanrathsBerlin/Las Vegas - Was bringt das Technik-Jahr 2013?

Antworten gab von Dienstag bis Freitag die CES, eineder größten Messen für Unterhaltungselektronik. In LasVegas stellte die Branche Innovationen und Gadgets rundum Heimkino, Computer und Telekommunikation vor. Inallen Kategorien wachsen Displays, Auflösung und Re-chenkraft, der Siegeszug der Touchbedienung ist unge-brochen.

Die neuen Fernseher waren auf der Messe nicht zu über-sehen. Samsungs S9 etwa misst satte 110 Zoll, also knapp2,80 Meter. Damit Filme und das Fernsehprogramm dar-auf nicht zu Pixelbrei werden, unterstützt der S9 die Auf-lösung UHD (Ultra High Definition). Fernseher mit UHDzeigen 3840 mal 2160 Pixeln, viermal mehr als die 1920mal 1080 Pixel aktueller Full-HD-Modelle. In Deutsch-land wird das Riesengerät aber voraussichtlich nur in ei-ner Variante mit 85 Zoll (2,16 Meter) auf den Markt kom-men.

Inhalte in dieser Auflösung gab es bislang praktischnicht. Doch nun hat Sony für Mitte des Jahres den US-Start einer Download-Plattform für UHD-Filme angekün-digt. Passende Fernseher haben die Japaner natürlich pa-rat: Die neue Bravia-X9-Serie soll im Juli mit 55 und 65Zoll Diagonale auf den Markt kommen. Auch LG hat zurCES zwei neue UHD-Fernseher dieser Größe mitgebracht.Von Sharp gibt es den 60-Zöller ICC Purios zu sehen, derim Juni auf den US-Markt kommt.

Vom Wachstum der Fernseher inspiriert haben Herstel-ler neue Kreuzungen aus Tablets und All-in-One-PCs ent-wickelt. Lenovos IdeaCentre Horizon ist ein 27 Zoll gro-ßes Windows-8-Surfbrett, das sich klassisch auf den Schoßnehmen oder als Desktop-PC aufstellen lässt. Der Verkaufsstart ist für Mit-te 2013 geplant, die Preise sollen bei 1699 US-Dollar beginnen. Ein ähnli-ches Prinzip verfolgt Asus mit seinem Transformer AiO. Als All-in-one-PCauf dem Schreibtisch läuft der 18-Zoll-Rechner mit vollwertigem Windows8. Doch das Display lässt sich von der Ständereinheit abnehmen und beher-bergt genug Technik, um als autarkes Tablet mit Anroid 4.1 zu laufen. US-Marktstart des Hybriden soll im März sein.

Die Touchsteuerung erhält auch Einzug in immer mehr Monitore, zumBeispiel in den 23-Zöller ET83 Touch 10 von LG oder in den SC770 von

Samsung. Das 27-Zoll-Modell von ViewSonics TD40-Serie lässt sich dank eines flexiblen Ständers sogar flachauf den Tisch klappen. Und Lenovos mobiler 13-ZöllerThinkVision LT1423p reagiert nicht nur auf Fingerzeig,sondern unterstützt auch die Stifteingabe.

Inhalte aus dem Internet werden immer wichtiger. UmFilme und Musik komfortabel auf den Fernseher zu brin-gen, hat Netgear die Streaming-Box NeoTV Prime ent-wickelt. Sie nutzt die auf Android basierende Software-Plattform Google TV, gibt aber auch Medieninhalte vonUSB-Medien oder aus dem Heimnetzwerk wieder. 130Dollar zahlen US-Kunden dafür. Noch keinen Preis hatAsus für seine neue Google-TV-Box Qube mit Gesten-und Sprachsteuerung genannt. Auf der TV Connect vonArchos läuft dagegen reines Android 4.1. Die Box er-laubt Nutzern neben dem Streamen auch das Surfen undSpielen auf dem Fernseher. Mit einer Touch-Fernbedie-nung kommt die Box, die sich auf die TV-Oberkante auf-setzen lässt, im Februar für 150 Euro.

Neben Fernsehern waren Smartphones ein wichtigesThema auf der CES. Gerade in der Oberklasse geht derTrend zu immer stattlicheren Display-Maßen und Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080 Pixel). So hat Sony einneues Smartphone-Flaggschiff mit Fünf-Zoll-Display(Full HD), 1,5-Gigahhertz-Quadcore-CPU und 13-Me-gapixel-Kamera angekündigt. Das 146 Gramm schwereund 7,9 Millimeter dünne Android-Gerät (4.1) namensXperia Z ist mit Glas beschichtet, soll ein zeitweiligesEintauchen in Wasser unbeschadet überstehen und nochim ersten Quartal für 649 Euro auf den Markt kommen.

Eine ähnliche Ausstattung bietet Huawei bei seinemneuen Fünf-Zoll-Full-HD-Modell Ascend D2. Dessen recht starker Akkumacht das Handy 170 Gramm schwer. Doch es geht noch größer. Mit demAscend Mate hat Huawei in Las Vegas ein Smartphone mit 6,1 Zoll gro-ßem HD-Display (1280 mal 720 Pixel) vorgestellt. Für Geräte dieser Kate-gorie zwischen Smartphone und kleinem Tablet bürgert sich die Wortneu-schöpfung Phablet ein. Auch von LG und ZTE soll es auf der Messe neueSmartphones geben, die 5,5 Zoll oder mehr messen. Samsung hat mit demGalaxy Note II bereits ein Phablet am Markt, das auch die Stiftbedienungunterstützt.

Herz der Smartphones und vieler Tablets sind ARM-Prozessoren mitgeringer Leistungsaufnahme, die die Hersteller selbst designen oder zulie-fern lassen - zum Beispiel von Nvidia und Qualcomm. Letztere zeigten inLas Vegas ihre neuen Top-Chips Tegra 4 bzw. Snapdragon 800, beidesQuadcore-Chips mit integriertem LTE-Modem.

Nvidia hat auch gleich eigene Hardware für den Tegra 4 angekündigt,einen an einen Controller erinnernden Handheld namens Shield mit fünfZoll großem Multitouch-HD-Display. “Es ist uns wichtig, dass Shield of-fen ist”, sagt Nvidia-Sprecherin Susanna Tatár. “Wir werden unseren Um-satz nur mit der Hardware machen.”

Intel hat noch für 2013 eine neue Generation von Atom-CPUs angekün-digt, die in Windos-8-Tablets und Smartphones zum Einsatz kommen sol-len. Die Quadcore-CPUs sollen in 22-Nanometer-Bauweise (bislang: 32)gefertigt werden. Außerdem kündigte der Chiphersteller neue, stromspar-ende Core-i-Prozessoren an. Bei der sparsamsten sinkt die maximale ther-mischer Verlustleistung (TDP) etwa von 17 auf 13 Watt.

(dpa/tmn)

Manuelle Mülltrennung in der neu eröffnetenAbfallbehandlungsanlage in José León Suárez.

Foto: Sustentator

Mit 3000 Milliamperestundenverspricht der Akku des HuaweiAscend D2 eine lange Laufzeit.

Foto: dpa/tmn

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