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Dieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von MFI die Fachzeitschrift für den Modellflug WEITERE THEMEN IN DIESER AUSGABE Macchi C.200 Unbekannte Italienerin als Scale-Eigenbau Fast, Faster, FASSTest Futaba FX-22 im Test SZD-24 Foka Vom Eingenbau zum Bausatzmodell Sie möchten MFI regelmäßig, pünktlich und bequem in Ihrem Briefkasten haben? Sie wollen keine Ausgabe mehr versäumen? Dann sollten Sie MFI jetzt im Abonnement bestellen. Es warten tolle Prämien auf Sie! Besuchen Sie auch unseren Onlineshop und entdecken Sie actionreiche DVDs, informative Bücher, Flugzeug- Dokumentationen und vieles mehr!

UnbekannteItalienerin alsScale-Eigenbau FutabaFX ...Styroporflügeln bis hin zum Fräsen oder Schneiden. Die entworfenen Flügelrippen können z. B. auch für den Export in das dxf-Format

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Page 1: UnbekannteItalienerin alsScale-Eigenbau FutabaFX ...Styroporflügeln bis hin zum Fräsen oder Schneiden. Die entworfenen Flügelrippen können z. B. auch für den Export in das dxf-Format

Dieser Bericht wird zurVerfügung gestellt von

MFI die Fachzeitschriftfür den Modellflug

WEITERE THEMENIN DIESER AUSGABE

Macchi C.200Unbekannte Italienerin

als Scale-Eigenbau

Fast, Faster, FASSTestFutaba FX-22 im Test

SZD-24 FokaVom Eingenbau

zum Bausatzmodell

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andere Software aus dem HauseDevCAD, so dass ich deren gute Quali-tät auch hier voraussetzen konnte.

Vor den Erfolg haben die Götter be-kanntlich den Schweiß gesetzt; zu-nächst musste die Mechanik zusam-mengebaut werden. Alle Materialiensind genügend stabil dimensioniert und

passgenau. Fürdie Montagesteht eine gut be-bilderte Beschrei-bung zur Verfü-gung. Zwei Stun-den werden dafürveranschlagt; dasist problemlos zuschaffen. Da einmobiler Einsatzfür mich nicht inFrage kam, mon-tierte ich die beiden Traversen auf dieSperrholzplatte. Den Abstand wählteich so, dass die üblichen Styroporplat-ten mit einer Länge von 100 cm bear-beitet werden können.

Deutlich mehr Zeit als die Montagenahm die Verdrahtung und Kabelfüh-rung der Schrittmotoren in Anspruch.Zudem musste ich meinen Schneidbo-gen um 40 cm verlängern, damit er über

Weiterhin benötigt man (ebenfalls beiModellbau Letmathe erhältlich):

� Schrittmotorsteuerung für 4 Motoren� 4 Stück 1,8 A Schrittmotoren + 4

Schrittmotorstecker� Universalnetzteil 12 – 24 V für die

Versorgungsspannung der Schritt-motorsteuerung

Die elektronischen Komponenten wer-den als Komplettpaket »CNC Elektro-nikset Styroporschneidemachine« für185 Euro angeboten, können aber auchje nach Bedarf selbst zusammenge-stellt werden. Ich bestellte das Kit 1 mitdem Komplettpaket. Wenige Tage spä-ter brachte die Post ein längliches, un-erwartet schweres Paket mit der Me-chanik und ein weiteres, kleines mitden elektronischen Bauteilen. Aus demBaumarkt besorgte ich mir noch eine21 mm dicke Sperrholzplatte mit denMaßen 120 x 100 cm sowie 400 cmvieradriges Kabel für die Verbindungzwischen den Schrittmotoren und derSteuerung.

Für den Betrieb benötigt man weiterhineinen PC, der über eine parallele Dru-ckerschnittstelle verfügt, mit der ent-sprechenden Software. Auf der Home-page von Modellbau Letmathe wird zumEntwurf der Styroporflügel das Pro-gramm Profili Pro 2 (Lizenz € 60,– fürPrivatpersonen) aus dem HauseDevCAD und die SteuerungssoftwareMach3 (Lizenz € 239,–) vom Ingenieur-büro Winckler empfohlen. Letztere set-ze ich seit einiger Zeit erfolgreich an mei-ner Fräse ein. Für die MFI-Schwester-zeitschrift JETPOWER testete ich bereits

33Modellflug international 4/2014

Mit dem Schneiden von Styroporflü-geln kann man sehr schnell Flügel er-stellen. Das ist von Hand mit relativ ein-fachen Mitteln möglich, hat aber auchNachteile:

� Zumeist benötigt man die Hilfe einerzweite Person.

� Gerade das Schneiden von z. B. Del-taflügeln mit großem Längenunter-schied in der Wurzel- und Endrippen-tiefe erfordert Übung, um brauchba-re Ergebnisse zu erzielen: Da derSchneidedraht eine konstante Tem-peratur aufweist und beim Schneidenim Außenbereich langsamer gezogenwerden muss, ist zwangsläufig derAbbrand am Außenprofil und auchdie Gefahr der Riefenbildung größer.Beim Schneiden selbst kann der Un-terschied im Abbrand nicht korrigiertwerden. Allenfalls wäre eine Berück-sichtigung bereits bei der Herstellungder Schneidrippen möglich.

Da ich bereits fast alle Arbeiten rundum das Aussägen von Spanten, Rip-pen und dergleichen modellbaueri-scher Bauteile meiner computerge-steuerten Fräsmaschine überlasse, lagfür mich der nächste Schritt nahe,ebenfalls eine Automatisierung fürdas Styroporschneiden vorzusehen.Als ich meine Fräse auf eine leistungs-fähigere Elektronik umrüstete, machteich sehr gute Erfahrungen mit der Fir-ma Modellbau Letmathe, die sich mitihrer Produktpalette stark auf den Be-reich der Automatisierung im Modell-bau spezialisiert hat. Vor allem der zu-

verlässige Service bei der Lösung vonProblemen beeindruckte mich sehr.Bei Letmathe findet man zwei Styro-porschneidemaschinen:

� Kit 1 bestehend aus allen benötigtenmechanischen Teilen zum Preis von€ 419,–. Für die Führung der hori-zontal liegenden Achsen werden zweihochpräzise Linearschienen mit ent-sprechenden Führungen mitgeliefert.

� Beim Kit 2 fehlen die Linearschienen.Hier kann dann selbst eine kosten-günstigere Variante gewählt werden.Der Preis hierfür liegt bei € 199,–.

32 Modellflug international 4/2014

MFI ModellbauPraxis

Das Schneiden von Styorpor, bei-spielsweise bei Flächenkernen, istnatürlich »von Hand« möglich. Daserfordert allerdings einige Übungund ist auch sonst mit diversenNachteilen verbunden. Besser,wenn auch kostenintensiver, geht

das mit Styroporschneidemaschi-nen und der entsprechenden Soft-ware. Das Ergebnis ist von profes-sionell gefertigten Produkten nichtzu unterscheiden, wie ThomasFischer aus eigener Erfahrung zuberichten weiß.

Die Mechanik und Elektronikvon Modellbau Letmathe

Schneidenvon Styroporflügeln Thomas

Fischer

Die Lagerungeiner horizon-talen Achsemotorseits(links) undrückseits(rechts).

Ein Nachteil beimSchneiden vonHand: Die Negativ-rippe muss deutlichgrößer sein als das zuschneidende Profil –das bedeutet höhereMaterialkosten undmehr Abfall.

Das sinddie Bauteile der

Schneidemaschine.

Die Steuer-elektronik.

Der Aufbauder Maschineist von einem

versiertenModellbauer

problemlos zubewältigen.

Die im Text erwähnteAufnahme für den

Schneidbogen.

Die Maschinein Aktion.

Der Drahtzieht gleichmä-ßig durch dasMaterial, derAbbrand istperfekt.

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Es gibt aber auch noch einen weiterenVorteil: Wenn man beim manuellenSchneiden mit Schneidrippen im Nega-tivverfahren arbeitet, müssen diese ander dicksten Stelle des Profils noch einegewisse Mindesthöhe aufweisen, damitsie sich nicht verbiegen oder beim Wie-derablösen nach dem Schneiden garbrechen. Folglich muss die Styropor-platte entsprechend dicker gewählt wer-den, weil die Schneidrippen daran sonstkeinen Halt finden. Am Beispiel des ein-gangs gezeigte Bildes hieß das konkret:Für den Flügel hätte eine Styroporplattemit einer Dicke von 30 mm gereicht –tatsächlich musste zum Schneiden abereine Platte mit 50 mm Dicke gewähltwerden. Für das Schneidergebnis ist dasaber verlorenes Material und somit einunnötiger Kostenfaktor. Ohnehin ist dasAngebot an Styroporplatten in Bau-märkten ab einer Dicke über 50 mmsehr übersichtlich; meist folgen dannPlatten mit 80 und 100 mm Dicke.Durch das Fehlen von Schneidrippenkann folglich die Styroporplatte ca. 1 bis2 cm dünner gewählt werden, und dasschont die Umwelt und den Geldbeutel.

Alles in allem ist das CNC-Schneidenvon Styroporflügeln gewiss kein preis-günstiges Vergnügen. Als Zielgruppesehe ich hier auch eher den engagier-ten Modellbauer, den Verein oderauch den gewerblichen Bereich, wobeimit den dargestellten Komponentenprofessionelle Ergebnisse erzielt wer-den können. Für die gewerbliche Nut-zung beginnen die Lizenzpreise vonProfili Pro allerdings bei 120 Euro,was angesichts der Preise nahmhafterSpezialsoftware aber immer noch alssehr günstig anzusehen ist.

MFI

� Wurzeltiefe 400 mm, Außentiefe 100mm, Halbspannweite 480 mm, End-leiste um 5 cm nach hinten gepfeilt.

� Profil innen NACA 0010, außen NA-CA 0015.

� Beim Programm Profili Pro ist eingleichmäßiger Abbrand durch denDraht von 1 mm voreingestellt. Al-ternativ kann er auch für den Wurzel-und Außenbereich individuell einge-geben werden. Unter den gegebenenUmständen stellte ich für die Außen-rippe den Wert auf 2 mm.

Die Styroporplatte musste ich fastganz nach vorn schieben, damit derFlügel in den Schneidbereich der An-lage passte; die Spannung wuchs. Wiegehabt, verrichteten die vier Achsensauber ihre Arbeit. Die Freude wargroß, als ich den Kern entnahm: Auchhier keine Riefenbildungen, lediglichim Außenbereich wurde die Platte we-gen des langsamen Abbrandes immerrauer. Also kann die Maschine selbstbei dieser Anwendung gegenüberdem manuellen Schneiden deutlichpunkten.

Modellflug international 4/2014

die Diagonale bei stark gepfeilten Flü-geln noch einsetzbar ist. Nicht zuletztfertigte ich mir aus 6-mm-Sperrholz zweiHalterungen, in denen der Schneidbo-gen beweglich (!) gelagert wird.

Nach der Montage folgt die Konfigurati-on von Mach3; auch dazu liegt eine aus-führlich bebilderte Beschreibung bei.Beim ersten Start wich die Bildschirm-darstellung meiner Mach3-Version vonder in der Anleitung ab, so dass ich nurdrei der vier Achsen manuell ansteuernkonnte. Deshalb muss in der oberenLeiste unter »Anzeige« der Standard-bildschirm in die beigefügte Version»1024« geändert werden.

Über das manuelle Verfahren konnteich nun das Umkehrspiel feststellen,konfigurieren und die richtigen Dreh-richtungen der Motoren einstellen. Diehervorragenden Werte 0,1 mm (x-Ach-se), 0,05 mm (y-Achse), 0,1 mm (z-Ach-

se) und 0,02 mm (A-Achse) unterstri-chen nochmals die guten Fertigungsge-nauigkeiten. Die Freude über diesenersten Erfolg stieg mit der Erwartung,nun bald mit ersten Schneidergebnis-sen aufwarten zu können. Dazu war le-diglich noch die Anpassung von ProfiliPro vorzunehmen. Dieses Programmselbst wurde in MFI 12/2010 bereitsausführlich vorgestellt, daher hier nurnoch einmal kurz die Auflistung derMöglichkeiten:

� Entwurf von einfachen Rippen- undStyroporflügeln bis hin zum Fräsenoder Schneiden. Die entworfenenFlügelrippen können z. B. auch fürden Export in das dxf-Format umge-wandelt werden, um sie sich fräsenoder lasern zu lassen.

� Umfangreiche Profildatenbank mitüber 2.300 Profilen.

� Betrachtung der Polaren und derenVergleich für verschiedene Profilebei unterschiedlichen Anstellwinkelnoder Re-Zahlen, Ansicht der Druck-verteilung um ein Profil.

� Neu: Erstellung von STL-Dateien, mitdenen z. B. Negativformen für dieFlügelherstellung in GfK gefräst wer-den können.

� Neu: Beim Schneiden von Styroporflü-geln können inzwischen auch Ausspa-rungen für Holme vorgesehen werdenoder spezielle Aushöhlungen im Profil.

Es ist wirklich erstaunlich, welch her-vorragendes Preis-Leistungs-Verhältnisdamit geboten wird.

Für die Einstellungen unter Profili Prozum Styroporschneiden sollte man sichdie Hinweise auf der Homepage von Mo-dellbau Lethmathe ausdrucken:http://rc-letmathe. de/images/Styro-

porschneideanla-geA1.pdf. Hierwerden wichtigeTipps unter ande-rem für die Ver-fahrgeschwindig-keit und die An-zahl derAnfahrpunkte ge-geben. Und es istin wenigen Minu-ten möglich, dieVoraussetzungen

zum Schneiden eines Sty-roporflügels zu schaffen!

Es folgten die erstenTests. Als Temperatur fürden Schneiddraht stellte

ich zunächst den Wert ein, den ich auchbeim Zuschneiden der Styroporplattenverwendete – und produzierte zu-nächst mehr Abbrand statt einesbrauchbaren Schneidergebnisses. Dasgleichmäßige Verfahren der Achsendurch die Maschine erfordert geringereTemperaturen; jedoch nicht zu geringe,weil der Draht sonst nicht richtig nach-gezogen wird, was zu Einbeulungen imNasenbereich führt. Zusätzlich spieltdie Spannweite eine Rolle: je größer,um so höher die Temperatur. Hier sindTestschnitte dringend erforderlich, umoptimale Ergebnisse zu erzielen.

Fast fünf Styroporplatten fanden so-mit den Weg in den gelben Sack, bissauber geschnittene Flügel und Leit-werke die Maschine verließen. Das hatallerdings nichts mit der Mechanik undElektronik von Letmathe zu tun, diefunktionierten immer einwandfrei; esmussten zunächst lediglich Erfahrun-gen im richtigen Umgang damit ge-sammelt werden. Die dann erzielba-ren Ergebnisse lassen sich hingegen se-hen: Die Oberfläche ist gleichmäßigglatt, es gibt keine Riefen mehr.

So ermutigt, probierte ich das Schnei-den eines Deltaflügels, der bekannter-maßen wegen der großen Unterschiedein den Flügeltiefen innen und außen ei-ne besondere Herausforderung an dasSchneiden stellt:

34 Modellflug international 4/2014

Damit’s einfacher geht,hier der zugehörigeQR-Code zumEinscannen!

Unser Autor schreibt: Für die Ein-stellungen unter Profili Pro zumStyroporschneiden sollte man sichdie Hinweise auf der Homepagevon Modellbau Lethmathe aus-drucken:http://rc-etmathe.de/images/StyroporschneideanlageA1.pdf

Der LINK

Die erstengelungenenFlügelhälenbrauchen denVergleich mitprofessionellenProduktennicht zuscheuen.

Auch größereHerausforde-

rungen werdenangenommen:

Hier dieAußenrippe

des genanntenDeltaflügels.

So sieht einewegen eines

zu kaltenSchneiddrahts

verbogeneFlügelnase aus.

Speziell die beim Schneiden von stark gepfeilten Flügeln entstehendeOberflächenrauigkeit stellt besondere Anforderungen an die Verkle-bung der Beplankung. Auf dieses ema werden wir in einer dernächsten Ausgaben von MFI noch einmal gesondert eingehen.

Die TechnikBezugsquellen

Modellbau Letmathe,Am Acker 11a, 33818Leopoldshöhe;www.modellbau-letmathe.de

DevCAD;www.profili2.com; www.devcad.com

Ing. Büro Winckler,Erlengrund 71,25761 Büsum;www.cnc-winckler.de