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UNGARN AUF DER LEIPZIGER BUCHMESSE 14.-17.03.2013, HALLE 4, E 402 EIN PROGRAMM DES BALASSI INSTITUT COLLEGIUM HUNGARICUM BERLIN (.CHB) Mit freundlicher Unterstützung des Ungarischen Nationalen (NKA) Kontakt: Gabriella Gönczy Ungarn auf der Leipziger Buchmesse | Projektleitung T: +49.30.212 340-451 | [email protected] www.hungaricum.de Dorotheenstraße 12 | 10117 Berlin Das .CHB stellt mit seinen Partnern auch dieses Jahr die wichtigsten Neuerscheinungen aus Ungarn vor: Christian Brückner liest aus dem Bestseller »Die Wolfsgrube« von Szilárd Rubin. Aus dem Roman »Ein Seemann in der Fremdenlegion« des Kultautors P. Howard liest Ilja Richter . Der Romancier, Dramatiker, Hörspielautor und Lyriker György Spiró ist nach langen Jahren endlich wieder auf deutschem Boden. Sie können einen Einblick in das literarische Universum von István Szilágyi gewinnen und die erste deutschsprachige Geschichte der ungarischen Literatur seit 1989 sowie zwei Vertreter der jüngeren Generation, Ildikó Noémi Nagy und Zsolt Nagy-Koppány kennenlernen. Ungarische Stargäste der Leipziger Buchmesse sind dieses Jahr Péter Esterházy mit seinem neuen Roman »Esti« und György Konrád, der seinen 80. Geburtstag feiert. Den Ungarischen Stand finden Sie am gewohnten Ort (Halle 4, E 402), aber in einem völlig neuen Design von Dávid Szauder . Die audiovisuellen Projektionen am Stand sind 2013 dem vor 100 Jahren geborenen Lyriker Sándor Weöres und dem vor 150 Jahren geborenen Romancier Géza Gárdonyi gewidmet. Kultige Zeichentrickfilmserien aus den 70er und 80er Jahren, wie Adolars phantastische Abenteuer, Vuk, der kleine Fuchs, Wasserspinne Wunderspinne und ihre Freunde erwarten Groß und Klein in unserem Kids Corner . MIT TEMPO UND ESPRIT ERZäHLT: JUNGE AUTOREN AUS UNGARN Donnerstag, 14. März 2013, 13:00-14:00 Uhr Forum International, Halle 4, Stand C503 Aus Vancouver über Budapest und Târgu Mureş nach Stuttgart: Ildikó Noémi Nagy und Zsolt Koppány-Nagy Moderation: Jörg Jacob Was liegt zwischen Neuengland und Budapest? Jede Menge Kilometer, aber auch jede Menge Stoff für Geschichten. Ildikó Noémi Nagy, die in Vancouver geborene und in Connecticut und New York aufgewachsene amerikanisch-ungarische Schriftstellerin, hat das Leben zwischen den Welten in minimalistische Bilder gefasst, hat Paradiese der Kindheit und süße Höllen der Liebe in einem Ton beschrieben, der souverän und tastend zugleich ist. Hochzeitsreisen mit der Schwieger- mutter zu den Niagarafällen, Budapester Hinterhoftristessen, grandios gescheiterter Sex: So amerikanisch war die ungarische Literatur noch nie – und die amerikanische noch nie so ungarisch. Zsolt Nagy-Koppány ist Prosaist, Lyriker und Literaturüber- setzer. Er ist in Siebenbürgen (Rumänien) als Angehöriger der ungarischen Minderheit mehrsprachig aufgewachsen und studierte Anglistik und Hungarologie in Târgu Mureş (dt. Neumarkt, ungarisch: Marosvásárhely) . Nagy-Koppány erscheint seit Jahren beim renommierten Literaturverlag Magvető und gehört zu den vielsprechendsten jungen Stimmen aus Ungarn. In Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Solitude und dem Jung und Jung Verlag. EIN NACHMITTAG MIT SáNDOR MáRAI, DEZSő KOSZTOLáNYI, IMRE KERTéSZ UND 287 WEITEREN… Donnerstag, 14. März 2013, 16:00-17:00 Forum International, Halle 4, Stand C503 Die erste aktuelle deutschsprachige Geschichte der ungarischen Literatur erscheint bei De Gruyter Gespräch mit dem Herausgeber Prof. Ernő Kulcsár Szabó, dem Schriftsteller László Márton und Dr. Géza Horváth Seit 1989 wartet die Branche auf eine aktuelle Geschichte der ungarischen Literatur. Das Mammutwerk stellt Epochen, Tendenzen und Werke der ungarischen Literatur von den Anfängen bis zum 21. Jahrhundert vor. Im Mittelpunkt steht die literarische Moderne im Kontext der europäischen Kulturgeschichte. Der Erfolg der ungarischen Literatur hierzulande konzentriert sich auf die Literatur der Gegenwart und der Zwischenkriegszeit. Imre Kertész , Péter Esterházy und Péter Nádas werden in Deutschland von den Feuilletons gefeiert, von Lesern geschätzt. Ebenso erfolgreich ist die Literatur der Zwischenkriegszeit: »Die Glut« von Sándor Márai, »Reise im Mondlicht« von Antal Szerb oder »Der Held seiner Zeit« von Dezső Kosztolányi sind echte Bestseller. Inwieweit kann diese neue Literaturgeschichte dazu beitragen, dass weitere, bisher zu Unrecht unbekannte Autoren, Epochen und literarische Strömungen hierzulande entdeckt werden? In Zusammenarbeit mit dem Verlag De Gruyter. Ilja Richter liest P. Howard! Donnerstag, 14. März 2013, 21:30 Uhr Die NaTo, Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig »Sonntags sollst du weder stehlen noch betrügen, noch jemanden schlagen, sechs Tage sollten dafür reichen.« Lesung mit Ilja Richter, Gespräch mit dem Schriftsteller László Márton und Hans von Trotha (Deutschlandfunk) Unter dem Pseudonym P. Howard (1905–1943) veröffentlichte Jenő Rejtő im Budapest der 1930er Jahre seine satirisch-abenteuerlichen Kultschmöker, die in Ungarn bis heute unge- zählte Neuauflagen erlebt haben. Seine absurden Dialoge sind die einzigartige Würze der Romane Rejtős. Nicht weniger abenteuer- lich, aber umso tragischer war seine Lebens- geschichte: Aus kleinbürgerlichen Verhält- nissen stammend, wollte er nach dem Abitur Schauspieler werden, brach die Ausbildung aber ab, um durch die Welt zu streunen. In Afrika verdingte er sich angeblich in der Fremdenlegion, mit 28 Jahren verschlug es ihn wieder nach Hause, wo er mit seinen Romanen immer erfolgreicher wurde. Seine Bücher, allesamt stilistische Bravour-Stücke von Kriminalgeschichten, Western und Abenteuerromanen, spielen rund um die Welt und zeichnen sich durch Running Gags, skurrile Gestalten sowie Rejtős typischen irrwitzigen Humor aus. Während des Krieges wurde er von den Nazis zum Arbeitsdienst nach Woronesch (Ukraine) deportiert, wo er vor 70 Jahren, am Neujahrstag 1943, erfror. In Ungarn zählt P. Howard, der Meister des Katastrophen- witzes, zu den beliebtesten Schriftstellern aller Altersklassen. In Zusammenarbeit mit dem Elfenbein Verlag Berlin. P. Howard Das COLLEGIUM HUNGARICUM BERLIN ist ein Teil des BALASSI -INSTITUTES zur Förderung der ungarischen Kultur. PROGRAMMÜBERSICHT EINTRITT FREI Ildikó Noémi Nagy Zsolt Koppány-Nagy, © Lenke Szilágyi © Pál Korcsmáros Ilja Richter

Ungarn - ELTE Bölcsészettudományi Kar · György Spiró endlich auf deutschem Boden! Die Literatin Orsolya Kalász im Gespräch mit dem Autor Romancier, Lyriker, Hörspielautor,

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Ungarn auf der Le ipziger Buchmesse14.-17.03.2013, haLLe 4, e 402

e i n p r o g r a m m d e s B a L as s i i n s t i t u t co L L e g i u m h u n g a r i c u m B e r L i n (.CHB)Mit freundlicher Unterstützung des Ungarischen Nationalen (NKA)

Kontakt: Gabriella GönczyUngarn auf der Leipziger Buchmesse | ProjektleitungT: +49.30.212 340-451 | [email protected] www.hungaricum.deDorotheenstraße 12 | 10117 Berlin

Das .CHB stellt mit seinen Partnern auch dieses Jahr die wichtigsten Neuerscheinungen aus Ungarn vor: Christian Brückner liest aus dem Best seller »Die Wolfsgrube« von Szilárd Rubin. Aus dem Roman »Ein See mann in der Fremdenlegion« des Kultautors P. Howard liest Ilja Richter. Der Romancier, Dramatiker, Hörspielautor und Lyriker György Spiró ist nach langen Jahren endlich wieder auf deutschem Boden. Sie können einen Einblick in das literarische Universum von István Szilágyi gewinnen und die erste deutschsprachige Geschichte der ungarischen Literatur seit 1989 sowie zwei Vertreter der jüngeren Generation, Ildikó Noémi Nagy und Zsolt Nagy-Koppány kennenlernen. Ungarische Stargäste der Leipziger Buchmesse sind dieses Jahr Péter Esterházy mit seinem neuen Roman »Esti« und György Konrád, der seinen 80. Geburtstag feiert.Den Ungarischen Stand finden Sie am gewohnten Ort (Halle 4, E 402), aber in einem völlig neuen Design von Dávid Szauder. Die audiovisuellen Projektionen am Stand sind 2013 dem vor 100 Jahren geborenen Lyriker Sándor Weöres und dem vor 150 Jahren geborenen Romancier Géza Gárdonyi gewidmet. Kultige Zeichentrickfilmserien aus den 70er und 80er Jahren, wie Adolars phantastische Abenteuer, Vuk, der kleine Fuchs, Wasserspinne Wunderspinne und ihre Freunde erwarten Groß und Klein in unserem Kids Corner.

mit tempo und esprit erzähLt: Junge autoren aus ungarn

Donnerstag, 14. März 2013, 13:00-14:00 Uhr Forum International, Halle 4, Stand C503

Aus Vancouver über Budapest und Târgu Mureş nach Stuttgart: Ildikó Noémi Nagy und Zsolt Koppány-Nagy

Moderation: Jörg Jacob

Was liegt zwischen Neuengland und Budapest? Jede Menge Kilometer, aber auch jede Menge Stoff für Geschichten. Ildikó Noémi Nagy, die in Vancouver geborene und in Connecticut und New York aufgewachsene amerikanisch-ungarische Schriftstellerin, hat das Leben zwischen den Welten in minimalistische Bilder gefasst, hat Paradiese der Kindheit und süße Höllen der Liebe in einem Ton beschrieben, der souverän und tastend zugleich ist. Hochzeitsreisen mit der Schwieger-mutter zu den Niagarafällen, Budapester Hinterhoftristessen, grandios gescheiterter Sex: So amerikanisch war die ungarische Literatur noch nie – und die amerikanische noch nie so ungarisch.

Zsolt Nagy-Koppány ist Prosaist, Lyriker und Literaturüber-setzer. Er ist in Siebenbürgen (Rumänien) als Angehöriger der unga rischen Minderheit mehrsprachig aufgewachsen und studierte Anglistik und Hungarologie in Târgu Mureş (dt. Neumarkt, ungarisch: Marosvásárhely) . Nagy-Koppány erscheint seit Jahren beim renommierten Literaturverlag Magvető und gehört zu den vielsprechendsten jungen Stimmen aus Ungarn.In Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Solitude und dem Jung und Jung Verlag.

ein nachmit tag mit sándor már ai, dezső KosztoLányi, imre Kertész und 287 weiteren…

Donnerstag, 14. März 2013, 16:00-17:00

Forum International, Halle 4, Stand C503

Die erste aktuelle deutschsprachige Geschichte der ungarischen Literatur erscheint bei De Gruyter

Gespräch mit dem Herausgeber Prof. Ernő Kulcsár

Szabó, dem Schriftsteller László Márton und

Dr. Géza Horváth

Seit 1989 wartet die Branche auf eine aktuelle Geschichte der ungarischen Literatur. Das Mammutwerk stellt Epochen, Tendenzen und Werke der ungarischen Literatur von den Anfängen bis zum 21. Jahrhundert vor. Im Mittelpunkt steht die literarische Moderne im Kontext der europäischen Kulturgeschichte.

Der Erfolg der ungarischen Literatur hierzulande konzentriert sich auf die Literatur der Gegenwart und der Zwischenkriegszeit. Imre Kertész, Péter Esterházy und Péter Nádas werden in Deutschland von den Feuilletons gefeiert, von Lesern geschätzt. Ebenso erfolgreich ist die Literatur der Zwischenkriegszeit: »Die Glut« von Sándor Márai, »Reise im Mondlicht« von Antal Szerb oder »Der Held seiner Zeit« von Dezső Kosztolányi sind echte Bestseller.Inwieweit kann diese neue Literaturgeschichte dazu beitragen, dass weitere, bisher zu Unrecht unbekannte Autoren, Epochen und literarische Strömungen hierzulande entdeckt werden? In Zusammenarbeit mit dem Verlag De Gruyter.

i l ja richter liest p. howard!

Donnerstag, 14. März 2013, 21:30 Uhr

Die NaTo, Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig

»Sonntags sollst du weder stehlen noch betrügen, noch jemanden schlagen, sechs Tage sollten dafür reichen.« Lesung mit Ilja Richter, Gespräch mit dem Schriftsteller

László Márton und Hans von Trotha (Deutschlandfunk)

Unter dem Pseudonym P. Howard (1905–1943) veröffentlichte Jenő Rejtő im Budapest der 1930er Jahre seine satirisch-abenteuerlichen Kultschmöker, die in Ungarn bis heute unge-zählte Neuauflagen erlebt haben. Seine absurden Dialoge sind die einzigartige Würze der Romane Rejtős. Nicht weniger aben teuer-lich, aber umso tragischer war seine Lebens-geschichte: Aus klein bürgerlichen Verhält-nissen stammend, wollte er nach dem Abitur Schauspieler werden, brach die Ausbildung aber ab, um durch die Welt zu streunen. In Afrika verdingte er sich angeblich in der Fremdenlegion, mit 28 Jahren verschlug es ihn wieder nach Hause, wo er mit seinen Romanen immer erfolgreicher wurde. Seine Bücher, allesamt stilistische Bravour- Stücke von Kriminalgeschichten, Western und Abenteuer roma nen, spielen rund um die Welt und zeichnen sich durch Running Gags, skurrile Gestalten sowie Rejtős typischen irrwitzigen Humor aus. Während des Krieges wurde er von den Nazis zum Arbeitsdienst nach Woronesch (Ukraine) deportiert, wo er vor 70 Jahren, am Neujahrstag 1943, erfror. In Ungarn zählt P. Howard, der Meister des Katastrophen-witzes, zu den beliebtesten Schriftstellern aller Altersklassen.In Zusammenarbeit mit dem Elfenbein Verlag Berlin.

P. Howard

Das COLLEGIUM HUNGARICUM BERLIN ist ein Teil des BALASSI -INSTITUTES zur Förderung der ungarischen Kultur.

PROGRAMMÜBERSICHT

eintrit t frei

Ildikó Noémi Nagy Zsolt Koppány-Nagy, © Lenke Szilágyi

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Ilja Richter

Ungarn auf der Le ipziger Buchmesse 2013

progr amm des BaL assi institutcoLLegium hungaricum BerLin

Das COLLEGIUM HUNGARICUM BERLIN ist ein Teil des BALASSI- INSTITUTES zur Förderung der ungarischen Kultur.

haLLe 4 e 402

mein doppeLgänger ist e in geheimagent.christian BrücKner L iest sziLárd ruBin

Ein fesselnder Kriminalroman und eine zeitlose Parabel auf den Menschen, der dem anderen immer und überall ein Wolf ist.

Lesung mit Christian Brückner

Anschließend Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Géza Horváth

Moderation: Jörg Plath

In der »Wolfsgrube«, dem einzigen Krimi des Bestsellerautors Szilárd Rubin, kommen sechs alte Schulfreunde zum ersten Mal nach fünfzehn Jahren zu einem gemeinsamen Wochen-ende in einem Landhaus zusammen. Es kommt zu Ver stim-mungen, bis schließlich bei einem harmlosen Gesellschafts-spiel das Unfassbare geschieht: eine der Mitspielerinnen liegt erdrosselt im Wohnzimmer. Im Folgenden spielen ver-stecktes Geld, ein Selbstmord mittels Zyankalikapsel, ein möglicher Doppelgänger und englischer Geheimagent, giftige Pilze und ein dubioser Wildschwein braten eine Rolle

– ein wahnwitziger Reigen von Ereignissen, in dem sich alle vermeintlichen Wahrheiten verflüchtigen. »Die Wolfsgrube« liest sich packend wie ein Whodunnit – und zugleich zeichnet Szilárd Rubin das Bild einer Gesell schaft, die von alten Vorurteilen und ewiger Missgunst zerfressen wird. Eine Würdigung als Schrift steller von Weltrang erfuhr der ungarische Autor Szilárd Rubin (1927–2010) erst in den letzten Jahren seines Lebens. So wurde die »Kurze Ge-schichte von der ewigen Liebe«, ursprünglich1963 er-schienen, erst 2004 wiederentdeckt. Ihm gebührt, schrieb die FAZ, »ein Platz unter den auf re gendsten Liebes romanen des 20. Jahr hunderts, auf Augen höhe mit Scott Fitzgeralds ›Großem Gatsby‹ «. In Zusammenarbeit mit dem Rowohlt Verlag.

links: Christian Brückner

© Matthias Scheuer

rechts: Szilárd Rubin

die schönheit apoK aLyptischer Landschaften – ist ván sziL ágyi

Samstag, 16. März 2013, 15:00-16:00

Forum International, Halle 4, Stand C503

Der Untergang des Abendlandes, betrachtet aus dem Universum der Berge Siebenbürgens

Die Literatin Orsolya Kalász im

Gespräch mit dem Autor

Über wenige Dinge sind die ungarischen Literaturkritiker einig, es herrscht jedoch Konsens darüber, dass die Romane von István Szilágyi zu den wichtigsten Werken der ungarischen Gegenwartsliteratur zählen. Umso überraschender ist es, dass Szilágyi in Deutschland nahezu völlig unbekannt ist. Er gehört zu dem wichtigen, im Ausland im Gegensatz zum ›urbanen‹ weniger bekannten Strang der ungarischen Literatur, der das Heimat-erlebnis als grundlegende Inspiration verarbeitet und vermittelt. Die Literatin Orsolya Kalász entdeckt für das deutsche Publikum im Gespräch mit dem Autor eine originelle und zugleich mythologische Welt. István Szilágyi wurde 1938 als Sohn eines Gerbers geboren. Seine Familie gehört der ungarischen Minderheit in Rumänien an. Zunächst arbeitete er als Kesselschmied und Maschinenschlosser. Ab 1958 durfte er studieren und absolvierte ein Jurastudium an der Universität in Cluj Napoca. Erste literarische Arbeiten ver-öffentlichte er ab 1960.1975 erschien sein Roman »Steine fallen in versiegende Brunnen«, der in Ungarn bis heute als sein Hauptwerk gilt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Seit 2001 erscheinen seine Werke im renommierten Literaturverlag Magvető in Budapest. István Szilágyi wurde unter anderem mit dem angesehenen Kossuth-Preis, dem Attila-József-Preis, dem Sándor-Márai-Preis und dem Preis des Rumänischen Schriftstellerverbandes ausgezeichnet.

das phänomen spiró

Samstag, 16. März 2013, 16:00-17:00 Uhr

Forum International, Halle 4, Stand C503

Der Romancier, Lyriker, Hörspielautor und Dramatiker György Spiró endlich auf deutschem Boden!

Die Literatin Orsolya Kalász im Gespräch mit dem Autor

Romancier, Lyriker, Hörspielautor, Dramatiker und Kritiker: György Spiró (*1946) zählt zu den wichtigsten ungarischen Autoren der Gegenwart. Sieben Romane hat er verfasst; die Inszenierungen seiner Dramen und Komödien gehören zu den wichtigsten Bühnenereignissen der letzten Jahrzehnte in Ungarn und darüber hinaus. Jetzt ist einer seiner Romane auf Deutsch erschienen: »Der Verruf« (Nischen Verlag Wien, Übersetzung Ernő Zeltner, Illustrationen Zoltán Kemény) – damit hat das deutsche Publikum endlich Gelegenheit, diesen spannenden Autor zu entdecken.»Der Verruf« erzählt die unheimliche und kafkaeske Geschichte eines Antihelden, eines sogenannten kleinen Mannes, der die entscheidenden Wochen des ungarischen Aufstands von 1956 und den darauf folgenden Rachefeldzug im Krankenhaus verbringen muss. Dieser Ingenieur Gyula Fátray ist weder Täter noch Opfer, trotzdem gerät er mit Frau und Kind in eine lebensbedrohliche Situation. György Spiró schildert am Beispiel eines menschlichen Schicksals die Zerstörung von Existenzen, die Wechselfälle von blinder Unbarmherzigkeit und schuldbewusster Komplizität, die alles beherrschende Atmosphäre von Argwohn und Verdacht. »György Spiró kann etwas, worum ihn viele Autoren nur beneiden können: Er bewegt sich frei in der Zeit.« (Imre Kertész) György Spiró wurde u.a. mit dem Kossuth-Preis, dem Attila-József-Preis, dem Preis der Ungarischen Theaterkritiker und dem Tibor-Déry-Preis ausgezeichnet.

György Spiró

István Szilágyi

eintrit t freiFreitag, 15. März 2013, 20:00

Museum der Bildenden Künste, Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig

Fotos ©privat, wenn nicht anders vermerkt.