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Universität zu Köln Universität zu Köln Philosophisches Seminar Philosophisches Seminar Wintersemester 2009/10 Wintersemester 2009/10 Dozent: Dr. Markus Wirtz Dozent: Dr. Markus Wirtz Hauptseminar Hauptseminar Interkulturelle Philosophie – Ziele und Interkulturelle Philosophie – Ziele und Methoden“ Methoden“ Seminartag am 7. 11. 2009: Seminartag am 7. 11. 2009: Voraussetzungen und Definitionen Voraussetzungen und Definitionen interkulturellen Philosophierens interkulturellen Philosophierens

Universität zu Köln Philosophisches Seminar Wintersemester 2009/10 Dozent: Dr. Markus Wirtz

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Universität zu Köln Philosophisches Seminar Wintersemester 2009/10 Dozent: Dr. Markus Wirtz. Hauptseminar „Interkulturelle Philosophie – Ziele und Methoden“ Seminartag am 7. 11. 2009: Voraussetzungen und Definitionen interkulturellen Philosophierens. Themen:. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Universität zu Köln Philosophisches Seminar Wintersemester 2009/10 Dozent: Dr. Markus Wirtz

Universität zu KölnUniversität zu KölnPhilosophisches SeminarPhilosophisches SeminarWintersemester 2009/10Wintersemester 2009/10Dozent: Dr. Markus WirtzDozent: Dr. Markus Wirtz

Hauptseminar Hauptseminar

„„Interkulturelle Philosophie – Ziele und Interkulturelle Philosophie – Ziele und Methoden“Methoden“

Seminartag am 7. 11. 2009:Seminartag am 7. 11. 2009:

Voraussetzungen und Voraussetzungen und DefinitionenDefinitionen

interkulturellen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

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Themen:Themen:

7. 11. 2009: 7. 11. 2009: Voraussetzungen und Voraussetzungen und Definitionen interkulturellen Definitionen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

28. 11. 2009: 28. 11. 2009: Wege und Ziele Wege und Ziele interkultureller Philosophieinterkultureller Philosophie

12. 12. 2009: 12. 12. 2009: Methoden der Methoden der interkulturellen Philosophieinterkulturellen Philosophie

9. 1. 2010: 9. 1. 2010: AuAußereuropäische ßereuropäische PerspektivenPerspektiven

Page 3: Universität zu Köln Philosophisches Seminar Wintersemester 2009/10 Dozent: Dr. Markus Wirtz

Grundlagentexte:Grundlagentexte: 1) Archie J. Bahm: 1) Archie J. Bahm: Comparative Philosophy. Western, Comparative Philosophy. Western,

Indian and Chinese Philosophies ComparedIndian and Chinese Philosophies Compared. . Albuquerque/U.S.A. 1995, „Standards for Comparative Albuquerque/U.S.A. 1995, „Standards for Comparative Philosophy“, S. 25-43Philosophy“, S. 25-43

2) Heinz Kimmerle: 2) Heinz Kimmerle: Rückkehr ins Eigene. Die Rückkehr ins Eigene. Die interkulturelle Dimension in der Philosophieinterkulturelle Dimension in der Philosophie. . Nordhausen 2006, „Interkulturelle Konzeptionen des Nordhausen 2006, „Interkulturelle Konzeptionen des Philosophiebegriffs und der Philosophiegeschichte“, S. Philosophiebegriffs und der Philosophiegeschichte“, S. 23-5123-51

3) Rolf Elberfeld: 3) Rolf Elberfeld: Phänomenologie der Zeit im Phänomenologie der Zeit im Buddhismus. Methoden interkulturellen Buddhismus. Methoden interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens. Stuttgart-Bad Canstatt 2004, „Gibt es . Stuttgart-Bad Canstatt 2004, „Gibt es außerhalb Europas Philosophie?“, S. 33-56außerhalb Europas Philosophie?“, S. 33-56

4) Claudia Bickmann: „Identität und Differenz als 4) Claudia Bickmann: „Identität und Differenz als Kernproblem im Dialog der Kulturen. Vorüberlegungen Kernproblem im Dialog der Kulturen. Vorüberlegungen zu einer Philosophie im Kulturenvergleich“. In: zu einer Philosophie im Kulturenvergleich“. In: DialektikDialektik, 2 (1999), S. 23-46, 2 (1999), S. 23-46

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Philosophie – Philosophie –

eine intellektuelle Beschäftigung eine intellektuelle Beschäftigung weiweißhäutiger Männer, die über ßhäutiger Männer, die über die Erkennbarkeit von die Erkennbarkeit von Gegenständen und die Gegenständen und die Begründbarkeit von Begründbarkeit von Handlungsnormen nachdenken ?Handlungsnormen nachdenken ?

Page 5: Universität zu Köln Philosophisches Seminar Wintersemester 2009/10 Dozent: Dr. Markus Wirtz

Interkulturelle Philosophie

strebt eine umfassende Erweiterung des Philosophiebegriffs an, und zwar im Hinblick auf:

die philosophisch Tätigen, die Adressaten der Philosophie, die philosophischen Inhalte, die Methoden des Philosophierens.

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Voraussetzungen interkulturellen Voraussetzungen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

1. Akzeptanz der Tatsache, dass es kulturell bedingte, 1. Akzeptanz der Tatsache, dass es kulturell bedingte, voneinander verschiedene Weltsichten gibt voneinander verschiedene Weltsichten gibt

1.1. Nähere Erläuterung des Begriffs „Weltsicht“:1.1. Nähere Erläuterung des Begriffs „Weltsicht“: In einer kulturell tradierten Weltsicht sind die In einer kulturell tradierten Weltsicht sind die

vorbegrifflichen Erfahrungen mehrerer Generationen vorbegrifflichen Erfahrungen mehrerer Generationen konserviert.konserviert.

Diese vorbegrifflichen Erfahrungen können in Diese vorbegrifflichen Erfahrungen können in verständliche Ordnungssysteme des Erkennens und verständliche Ordnungssysteme des Erkennens und Handelns transformiert werden (z.B. Wissenschaften, Handelns transformiert werden (z.B. Wissenschaften, Rechtssysteme), die Individuen und Gruppen Orientierung Rechtssysteme), die Individuen und Gruppen Orientierung bieten.bieten.

Eine Voraussetzung interkultureller Philosophie kann darin Eine Voraussetzung interkultureller Philosophie kann darin bestehen, durch komparative Untersuchungen die bestehen, durch komparative Untersuchungen die Beziehungen zwischen vorbegrifflichem Fundament und Beziehungen zwischen vorbegrifflichem Fundament und begrifflicher Ausformulierung einer Weltsicht aufzuklären.begrifflicher Ausformulierung einer Weltsicht aufzuklären.

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Voraussetzungen interkulturellen Voraussetzungen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

1.2. Eine kulturessentialiatische Auffassung von 1.2. Eine kulturessentialiatische Auffassung von Weltsichten ist abzulehnenWeltsichten ist abzulehnen, denn:, denn:

Kulturelle Weltsichten sind nicht homogen und Kulturelle Weltsichten sind nicht homogen und unveränderlich, vielmehr handelt es sich um intern unveränderlich, vielmehr handelt es sich um intern heterogen verfasste Gebilde, die historischen heterogen verfasste Gebilde, die historischen Wandlungsprozessen unterworfen sind.Wandlungsprozessen unterworfen sind.

Kulturelle Weltsichten werden in der Regel nicht in Kulturelle Weltsichten werden in der Regel nicht in allen Punkten von allen Angehörigen einer Kultur allen Punkten von allen Angehörigen einer Kultur geteilt.geteilt.

Individuen und Gruppen haben die Möglichkeit, eine Individuen und Gruppen haben die Möglichkeit, eine kulturell internalisierte Weltsicht kritisch zu kulturell internalisierte Weltsicht kritisch zu reflektieren und zu modifizieren, u.U. sogar zu reflektieren und zu modifizieren, u.U. sogar zu revolutionieren.revolutionieren.

Ein Individuum kann zugleich mehrere kulturelle Ein Individuum kann zugleich mehrere kulturelle Weltsichten rezipieren und internalisieren.Weltsichten rezipieren und internalisieren.

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Voraussetzungen interkulturellen Voraussetzungen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

2. Bereitschaft des/der Philosophierenden, 2. Bereitschaft des/der Philosophierenden, sich auf unterschiedliche kulturelle sich auf unterschiedliche kulturelle Weltsichten einzulassenWeltsichten einzulassen

2.1. Partielle Preisgabe des ,Eigenen‘ in der 2.1. Partielle Preisgabe des ,Eigenen‘ in der Konfrontation mit dem FremdenKonfrontation mit dem Fremden

2.2. Verbindung von bisherigem Eigenem und 2.2. Verbindung von bisherigem Eigenem und Anderem in einem neuen EigenenAnderem in einem neuen Eigenen

2.3. Relativierung einer einseitig eurozentrischen 2.3. Relativierung einer einseitig eurozentrischen Sichweise (etwa in der Sichweise (etwa in der Philosophiegeschichtsschreibung)Philosophiegeschichtsschreibung)

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Voraussetzungen interkulturellen Voraussetzungen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

3. Inhaltliche Divergenzen der 3. Inhaltliche Divergenzen der Weltphilosophien Weltphilosophien

(am Beispiel der Auslegung des Seins)(am Beispiel der Auslegung des Seins)

Prägung der abendländischen Philosophie Prägung der abendländischen Philosophie durchdurch

griechische Ontologie (Antike),griechische Ontologie (Antike), christliche Theologie (Mittelalter),christliche Theologie (Mittelalter), empirisch-logische Wissenschaften empirisch-logische Wissenschaften

(Neuzeit).(Neuzeit).

okzidentales Paradigma:okzidentales Paradigma: Identifikation bzw. Entsprechung von Sein Identifikation bzw. Entsprechung von Sein

und Denkenund Denken

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Voraussetzungen interkulturellen Voraussetzungen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

Paradigma der indischen Philosophie Paradigma der indischen Philosophie (Veden-Tradition des Hinduismus, (Veden-Tradition des Hinduismus, Buddhismus):Buddhismus):

das Geheimnis des Seins als Nichts das Geheimnis des Seins als Nichts (Leere)(Leere)

Paradigma der chinesischen Philosophie Paradigma der chinesischen Philosophie (Daoismus, Neo-Konfuzianismus, (Daoismus, Neo-Konfuzianismus, Buddhisms):Buddhisms):

die Welt als kontinuierliches Werdendie Welt als kontinuierliches Werden

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Voraussetzungen interkulturellen Voraussetzungen interkulturellen PhilosophierensPhilosophierens

44. Historische interkulturelle Einflüsse der . Historische interkulturelle Einflüsse der

Weltphilosophien (Beispiele)Weltphilosophien (Beispiele) Ägypten, Orient Ägypten, Orient → → antikes Griechenlandantikes Griechenland islamische Welt (arabischer Aristotelismus) islamische Welt (arabischer Aristotelismus) → →

europäisches Mittelalter (Scholastik)europäisches Mittelalter (Scholastik) indische Philosophie indische Philosophie → → europäische Philosophie europäische Philosophie

des 19. Jhds.des 19. Jhds. europäische Philosophie europäische Philosophie → → moderne moderne

chinesische, japanische, islamische Philosophiechinesische, japanische, islamische Philosophie

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Methodische Grundfragen und -Methodische Grundfragen und -probleme angesichts der vier probleme angesichts der vier genannten Voraussetzungen:genannten Voraussetzungen:

Wie lassen sich philosophische Wie lassen sich philosophische Weltsichten, die kulturell divergierenden Weltsichten, die kulturell divergierenden Paradigmen folgen, miteinander Paradigmen folgen, miteinander vergleichen?vergleichen?

Welche Standards stehen einer Welche Standards stehen einer methodisch reflektierten Komparatistik methodisch reflektierten Komparatistik zur Verfügung? (dazu: A.zur Verfügung? (dazu: A.J. Bahm [1995]: J. Bahm [1995]: Comparative PhilosophyComparative Philosophy]]

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Mögliche Standards komparativer Philosophie:(nach: Archie J. Bahm 1995)

a) die jeweils eigene Philosophie (Dogmatismus)

b) gar keine Maßstäbe (Relativismus)

c) universelle Eigenschaften (Universalismus)

d) einzigartige Eigenschaften (Individualismus)

e) ,erfolgreiche‘ Eigenschaften (Empirismus)

f) ideale Standards (Idealismus)

g) alle Eigenschaften als mögliche Maßstäbe (wie b oder c)

h) eine entwickelte Weltphilosophie (Futurismus)

i) bereits verglichene Eigenschaften (Pragmatismus)

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komparative Philosophie

↓interkulturelle Philosophie

↓transkulturelle Philosophie

Weltphilosophie