Anna University of Victoria | Victoria, Kanada

Fak. Kulturwissenschaften – Sprachwissenschaften – 5./6. Fachsemester

26.08.2015 – 21.09.2016

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Die University of Victoria, oder kurz UVic, ist eine Staatliche Universität im Westen Kanadas, auf Vancouver Island. Sie gilt als eine der Top-Universitäten in Kanada, zum Beispiel für Umwelt-, Sprach- und Kulturwissenschaften.

University of Victoria

Ich war vor 5 Jahren bereits schon einmal in Kanada und in der Gegend, wenn auch nicht in Victoria selbst. Mir hat die Atmosphäre und Landschaft dort sehr gut gefallen – Berge, Wald und Meer direkt vor der Haustür – sodass ich gerne zurück kehren wollte. Außerdem wollte ich an einen Ort außerhalb Europas, so weit weg wie möglich.

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Victoria ist die Hauptstadt von Britisch Kolumbien und liegt auf Vancouver Island, ganz im Westen von Kanada. Durch die günstige Lage auf der Insel und im Süden herrscht hier das mildeste Klima in ganz Kanada: nicht zu heiß im Sommer, nicht zu kalt im Winter. Dieses Jahr hatten wir keine einzige Schneeflocke, die liegen geblieben ist! Aber dafür ist Mt. Washington mit seinem Skigebiet nur ein paar Stunden Fahrt entfernt! Generell kann man in der Stadt oder auf der Insel so ziemlich alles finden, was das (Studenten-)herz begehrt. Vor allem, wenn man sich gerne draußen in der Natur bewegt!

Victoria, BC, Kanada

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Organisation

Ich wurde vom Flughafen abgeholt, allerdings war das nicht über die Uni organisiert, sondern privat. Begrüßt wurde ich von meiner zukünftigen Vermieterin mit der ich glücklicherweise schon vorher in Kontakt gekommen bin. Mein Zimmer war in einem sehr gemischten Haus und wurde mir von einer TU-Studentin, die das Jahr zuvor in Victoria war, vermittelt. Eigentlich war nur ein übergangsweiser Aufenthalt bei ihr geplant, bis ich etwas anderes finde, doch eine Mitbewohnerin hatte sich spontan entschieden auszuziehen, sodass genau passend ein Zimmer frei wurde.

Meine Sprachkenntnisse waren vorher schon recht gut, da ich quasi Englisch studiere. Allerdings habe ich am Ende öfter Kommentare bekommen, dass man wirklich kaum noch einen Akzent hört und ich wie ein “Canadian teenage girl” rede. Also sind sie jetzt wohl sehr gut.

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Akademische Eindrücke

Ich habe mich bewusst für Kurse in Bereichen entschieden, die ich bisher noch nicht kannte und die in Dortmund so nicht angeboten werden. Daher hat es mich auf der einen Seite zu Sprachrevitalisierung und der Arbeit mit First Nations Sprachen gezogen, aber auf der anderen Seite auch zu praktischer Arbeit mit neuen Medien. Diese Mischung hat es für mich besonders und wertvoll gemacht: Ich habe akademisch neue Bereiche entdeckt, die mich möglicherweise (oder eher hoffentlich) einem Bachelorarbeitsthema näher gebracht haben, und in anderen Kursen berufsnahe Kommunikations-/ Schreibpraxis erhalten.

Über die Ausstattung der Uni kann ich mich absolut nicht beschweren: Computerlabors in allen Gebäuden mit den wichtigsten Programmen, die man braucht, um gute Projekte abzuliefern. Die Dozenten fand ich sehr persönlich und bemüht. Außerdem hatte ich noch nie so gute Noten!

HA121: Visual Communication* LING431: Initiatives in Language

Revitalization* PSYC370A: Psycholinguistics* THEA150: Public Speaking* WRIT326: Digital Media for Storytellers* ENGL407: Social Media & Electronic

Communication* LING377: Global Context of Language* TS300: Networking, New Media &

Social Practices* WRIT321: Writing about Pop Culture*

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Soziale Integration

An der UVic gibt es etliche Clubs und Gruppen, wo man Mitglied werden und somit Kommilitonen mit gleichen Interessen treffen kann. Ich bin dem UVic Community Cabbage beigetreten, wo ich vor allem im zweiten Semester sehr aktiv war. Der Cabbage macht auf das hohe Maß der Essensverschwendung in westlichen Ländern aufmerksam, indem jede Woche auf dem Campus eine Mahlzeit serviert wird, die komplett aus weggeschmissenen Lebensmittelt zubereitet wurde. Das heißt, wir sind als Gruppe wöchentlich zu Containern gegangen und haben anschließend gemeinsam gekocht. Ein sicheres Rezept für schlechte Zeiten!

Im ersten Semester habe ich außerhalb der Uni viel Zeit mit anderen Austausch-studierenden verbracht, aber an der Uni regelmäßig mit vor allem mit einer Kanadierin. Da die anderen Internationals im Dezember größtenteils abgereist sind, habe ich das zweite Semester genutzt, um die Kontakte zu Einheimischen aus dem ersten Semester zu vertiefen. University of Victoria | Victoria, Kanada

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Ihre „Werbeaktion“ für die TU

Die UVic veranstaltet jedes Jahr eine “International Opportunities Fair”, wo alle Austauschstudierenden eingeladen werden ihr Land und ihre Uni vorzustellen. Das heißt, ich war hier mit Postern und Flyern vertreten, um Werbung zu machen. Außerdem habe ich auf dem MyUVic Life Blog einen Eintrag über die TU verfasst. Zusätzlich habe ich in einem Kurs die Website exploredortmund.wordpress.com designt, die Dortmund vorstellt und aufzeigt, was die Stadt zu bieten hat. (Siehe Bild.)

Ich habe mit ein paar Leuten auf der Opportunities Fair gesprochen, allerdings schien das Interesse an Deutschland generell eher zurückhaltend zu sein. Ich hätte mir gewünscht, dass meine Webseite ein wenig mehr zum Einsatz kommen würde, da es wirklich viel Arbeit war. Im Endeffekt habe ich nicht oft Verwendung davon machen können.

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Kultur

Ich habe recht schnell festgestellt, dass das Vorurteil über die freundlichen Kanadier wirklich wahr ist! Jeder schien so hilfsbereit und motiviert alles zu tun, um mir das Einleben einfacher zu gestalten. Am faszinierendsten fand ich, dass quasi alle Busfahrer unglaublich freundlich und hilfreich waren – das ist man aus Deutschland nun mal gar nicht gewohnt! Genauso fand ich, dass Verbotsschilder oft eher passiv und freundlich formuliert waren. Nicht “Wer raucht, fliegt raus!” wie im FZW, sondern “Danke, dass Sie nicht rauchen.” Sonst hatte ich keinen großen Kulturschock, sondern war eher geschockt, als ich einmal einen äußerst unfreundlichen Busfahrer traf.

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Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende

Ich würde auf jeden Fall empfehlen einem Club auf dem Campus beizutreten. Das ist ein sicherer Weg um Leute mit ähnlichen Interessen kennenzulernen! Besonders beliebt ist zum Beispiel der UVic Outdoors Club, der regelmäßig Wanderungen oder Campingtrips organisiert.

Nutze alle Plattformen zur Kontaktaufnahme/zum Fragen stellen, die dir gegeben werden. So habe ich meine ersten internationalen Freunde zum Beispiel durch die Facebook-Gruppe “My First Year At UVic” kennengelernt.

Von Freunden, die auf dem Campus gewohnt haben, schien es so als ob man dort unglaublich viele Leute und vor allem Kanadier kennenlernt. Dies sind hauptsächlich First Years, also 18- oder 19-Jährige, was bei uns aber überhaupt nicht gestört hat.

Ich habe vor meiner Ankunft ein „Travel Scholarship“ über $300 erhalten. Die monatlichen Kosten waren definitiv höher als in Dortmund, allein schon von der

Miete her: Mit $525/Monat für ein Zimmer hatte ich einen guten Deal. Gutes Brot und Milchprodukte sind recht teuer, da muss man halt das Käsebrot am Morgen weglassen und auf Oatmeal mit Obst umsteigen. Als Lunch kann man sich dafür gemütlich was herzhaftes einpacken, da überall in der Uni Mikrowellen stehen.

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Das Leben danach...

Die Kurse an der UVic haben mir neue akademische Felder eröffnet, aber mir auch praktische (Schreib-)Erfahrungen ermöglicht, die ich so in Dortmund nicht hätte machen können. Allein deshalb war die Zeit für mich schon hilfreich. Außerdem gab es neben der Uni und erst recht beim solo Reisen quer durch Kanada einige besondere Erlebnisse, die mich viel gelehrt haben. Generell hat die Zeit mich noch offener und selbstständiger gemacht. Ich könnte mir definitiv vorstellen nach Kanada und gerade BC zurückzukehren und hier für ein, zwei Jahre zu arbeiten. Ich habe da schon ein paar Ideen…

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Ich kann sehr empfehlen sich nach dem Semester noch Zeit zu nehmen, um sich andere Teile von Kanada anzusehen – den Kanada ist ganz sicher nicht gleich Kanada. Schon allein durch die unglaubliche Größe entsteht eine sehr große Varietät an Landschaften und Mentalitäten. Am einfachsten ist das Ganze natürlich mit dem Auto, aber sonst auch per Greyhound Bus oder Zug möglich: letzteres habe ich selbst gemacht. Außerdem liegen auch die Staaten (direkt nebenan: Washington) sehr nah, die gut per Fähre und Bus über Vancouver oder per direkter Fähre nach Anacortes und Seattle erreicht werden können. Der Klipper nach Seattle ist allerdings eher eine Touristenattraktion und daher sehr teuer. Die Lage ist außerdem perfekt für einen Kurztrip in die Rocky Mountains in Alberta oder nach Hawaii, zum Beispiel während der Reading Break im November/Februar. Visabeschaffung und vor allem auch -Verlängerung waren bei mir gar kein Problem. Eine staatliche Krankenversicherung für $75/Monat muss abgeschlossen werden, wenn man mehr als 6 Monate im Land bleibt. Dann kann man allerdings auch die volle Uni-Versicherung in Anspruch nehmen, die sehr großzügig ist.

Noch mehr Tipps zu Reisen, Visa und Versicherung

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12 University of Victoria | Victoria, Kanada Viel zu viele Fotos zum zeigen, aber diese hier sind alle in/um Victoria entstanden.

13 University of Victoria | Victoria, Kanada Und diese beim Reisen: Hawaii, USA; Winnipeg Folk Fest, MB; im Zug irgendwo in Alberta; Hudson Bay, SK.

14 University of Victoria | Victoria, Kanada Churchill, MB im Norden; Niagara Fälle, ON; Sonnenuntergang zwischen den Gulf Islands, BC; Ostküste nah Halifax, NS.