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Unser Dorf hat Zukunft

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Gotteszell 2011

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Unser Dorf hat Zukunft

Inhaltsverzeichnis Liebe Leser, Durch die Größenordnung unseres Dorfes mit all ihren gewachsenen Strukturen wird die Information darüber doch sehr vielfältig. Um alle Einrichtungen unseres Ortes einigermaßen gerecht zu behandeln ist ein umfangreiches Werk entstanden. Eine starke Gliederung mit vielen Untertiteln und Seitenangaben würde diese Broschüre sehr unübersichtlich gestalten. Wir haben deshalb bewusst auf diese Darstellungsart verzichtet. Wir sind der Auffassung, dass eine Auflistung in fünf Themenbereiche, farbig unterlegt, eine bessere Übersicht bietet. Alle Seiten mit dem gleichen Farbbalken sind einem Thema zugeordnet. Machen wir nun gemeinsam einen Rundgang durch unser schönes Gotteszell und entdecken das Miteinander von sakralen und profanen Gebäuden, durch die noch der Hauch der Klosterzeit weht, aber auch das Dorfleben der Neuzeit.

1. Entwicklungskonzepte

2. Soziales und kulturelles Leben

3. Baugestaltung

4. Grüngestaltung und -entwicklung

5. Dorf in der Landschaft

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Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Jury-Mitglieder, Unser Dorf sagt herzlich Grüß Gott in Gotteszell. Wir möchten uns bei diesem Wettbewerb als Dorf mit einem besonderen Profil gegenüber anderen Dörfern vorstellen. Nach der Säkularisation 1803 musste sich der Ort mit seiner Klosterstruktur neu orientieren. Es hat sich hier heraus eine besondere Mentalität der darin lebenden Menschen entwickelt. Die Gotteszeller hatten es daher schwer sich von den statischen Gegebenheiten zu lösen und dem Dorf einen neuzeitlichen Stempel aufzudrücken. Die Aufarbeitung der Geschichte durch die Dorferneuerung und ein gut durchdachtes Konzept zur Weiterentwicklung haben dem Ort zum wegweisenden Durchbruch verholfen. Die Bevölkerung öffnet sich mehr und mehr den heutigen Lebensvorstellungen. Allen Gotteszellern geht es um ein lebens- und liebenswertes Umfeld mit einer Neudefinition von Tradition und Modernem. Das ganze Dorf befindet sich nun in einem Wandel, dass ein nie endendes Ziel hat, unser Dorf als eine lebens- und liebenswerte Heimat zu stärken und den Nachkommen zu bewahren. Wir möchten allen, die bisher und weiterhin nach dieser Philosophie unser Dorf vorangebracht haben ein herzliches Dankeschön aussprechen.

Die Autoren der Broschüre zum Dorfwettbewerb

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SCHENKUNG DES LANDGUTES DROCHSLAH IM JAHRE 1285

Auszug aus der GRÜNDUNGSURKUNDE über die NAMENSGEBUNG von GOTTESZELL Mai 1286 durch Bischof Heinrich (1277 – 1296) von Regensburg.

(Bayrisches Staatshauptarchiv München “Ku Aldersbach 90/1) Wir, Heinrich von Gottes Gnaden Bischof von Regensburg, erwarten, dass diese Urkunde sowohl von derzeitigen wie auch künftigen Untersuchern Beachtung finde. Weil nun unser Verwanther, Herr Heinrich von Pfelling, ein tatkräftiger und angesehen Mann – auch un-serem Gerichtshof angehörend – für sich und seiner Vorfahren Seelenheil zum Gedeihen des hochlöb-lichen Gotteshauses in Aldersbach, das dem Zisterzienserorden eigen und in der Passauer Diözese liegt, sein Gut D r o c h s l a h für immer vermacht hat mit allen erworbenen, bebauten und unbewirtschafteten Gütern, wohlerworbenen Rechten und Einforderungen, Waldungen und Fischrech-ten und der Mühle, auch was dazu gehört, ebenso was aus nachfolgenden Erbschaften von Rechtswe-gen geschenkt, übergeben und auch festgesetzt wird, so sind in das dort zu errichtende Kloster nun-mehr wie Priestermönche des Ordens zum immerwährenden Dienste Gottes zu entsenden. Wenn mit Gottes Hilfe sich die Vermögenslage des Ortes verbessert, möge die Zahl der Religiosen erhöht wer-den. Angeregt durch die Bitten obigen Pfellingers möge die Aldersbacher Kirche vom Feuereifer erfüllt, die hochherzige Spende ihrer Bestimmung zuführen. Wir werden dann die Schenkung mit allem Zubehör dankbar und rechtsgültig anerkennen. So wie sich die Nutzung des oben aufgeführten Gutshofes Drochslah mit allen seinen zugehörigen und darin befindlichen Gütern von der weltlichen zur geistlichen wandelte , so soll auch dessen Name

selbst, wie wir meinen, für alle Zeiten in Gotes-Cell geändert werden. Dem oben erwähnten Kloster bestätigen wir immerwährendes Eigentumsrecht. Gegeben sind Abt und Konvent der vorgenannten Kirche ordentliche Gewalt auch im Einvernehmen unseres Kapitels und mit gutem Willen mögen jene die uneingeschränkten Rechtsbefugnisse festigen, auf daß das dort zu errich-tende Kloster mit Gottes Hilfe und Mitwirken frommer Gläubiger eine Zisterzienserabtei werden möge für alle Zukunft. Wenn nun Zelle und Ort durch die nach dort kommenden Personen und Gottes Willen auch das geistli-chen Standes vorgenannten Ordens erblüht, heben wir alles Recht und die Untergebenheit zur Kirche in (Geiersthal) auf und geben freudig alles Recht und volle Freiheit dem mit diesen ausgestatteten Zister-zienserorden, auch mit genau erkennbaren Vorrechten und genehmigten Herkommen, ohne Vorent-scheidung eines beliebigen fremden Rechts. Losgelöst von der weltlichen Kirche Geiersthal und deren kirchlichen Rechte und allem, was in dieser weltlichen Pfarrei zu beachten ist, werden wir, wie auch unser verehrungswürdiges Kapitel, in keiner Weise die dem Zisterzienserorden seit alters zugestandenen Bewilligungen in Frage stellen. In Klarheit und Gewissheit dieser Dinge geben wir befriedigt und gerne dieser Urkunde unser Siegel und bekräftigen dies mit der Gemeinschaft unsers Kapitels. Gegeben und ausgefertigt zu Regensburg im Jahr des Herrn 1286 am 9. Mai.

Am 24. März 1803 erschien der mit der Klosteraufhebung beauftragte Landrichter von Viechtach, Ignatz v. Schmidbauer, auch in Gotteszell und damit endete eine 500 – jährige Klosterzeit. Abt Amadeus Bauer starb am 26. Dezember 1812 in Deggendorf. Auf dem Stein in der Gruftkapelle der Pfarrkirche Deggendorf ist zu lesen: “Graue Haare – eine Ehrenkrone, auf dem Tugendpfad gefunden.

Hier ruhet der Hochwürdige, Hochwohlgeborene Amadeus Bauer, des aufgelösten Klosters Gotteszell

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BILDUNG VON GEMEINDEN GOTTESZELL BEREITS 1805 ALS GEMEINDE GENANNT

Aus Nachforschungen von Lois Treml Die 1803 säkularisierte Kloster-Hofmark Gotteszell und die frühere Hauptmannschaft Tafertsried, aber auch umliegende Orte, waren nun Ausgangspunkt für eine Gemeindebildung. Da der Staat das enteig-nete Grundeigentum der Hofmark veräußerte, entstanden rundherum eine Reihe von Ansiedlungen und der Wille zu einem gemeinsamen Verwaltungsblock wurde deutlich. So bildeten sich nach und nach kleinere Gemeinden mit einem Vorsteher. 1805 So ist aus verschieden Aufzeichnungen zu entnehmen, dass es bereits 1805 eine „Gemeinde Gotteszell“ gab.

AMTLICHE NENNUNG DER GEMEINDE GOTTESZELL

1818 Dem Gemeindeedikt vom 17. Mai 1818 zufolge, meldete der Landrichter Camerloher am 7. Juli 1818 die Neubildung von Gemeinden im Landgerichtsbezirk Viechtach an die vorgesetzte Behörde in Passau. Auf dieser Vorschlagliste zur Anerkennung als politische Gemeinde war auch die schon bestehende Gemeinde Gotteszell aufgeführt, dass der Gemeindesitz als ein bedeutender Ort galt und auch – wie er-forderlich – dort eine eigene Kirche vorhanden war. Der Entwurf wurde am 3. September desselben Jahres von der Regierung des Unterdonaukreises ohne Veränderungen genehmigt und schon am 30. September 1818 fanden Gemeindewahlen statt.

UNSERE GEMEINDE IN DER NEUZEIT Wappen der Gemeinde Gotteszell

Nach dem 2. Weltkrieg kam es vorübergehend zu einigen recht wesent-lichen Veränderungen des Landkreisbezirkes Viechtach. Die Regierung von Niederbayern und der Oberpfalz hatte 1945 aufgrund bereits 6 Jah-ren vorher beschlossener Vorarbeiten im Landkreis Viechtach neue Grenzgestaltungen vorgesehen. Von den Maßnahmen, die am 27. De-zember 1945 Gegenstand einer Sondersitzung in Deggendorf waren, wurde schließlich mit Ermächtigung der Militärregierung am 10. bzw. 12. Januar 1946 angeordnet, dass die Gemeinde Bergern aus dem Land-kreis Deggendorf ausgegliedert, aufgelöst und der Gemeinde Gotteszell im Landkreis Viechtach zugeteilt wurde. Am 29. Dezember 1947 wurde die Gemeinde Bergern, laut Genehmi-gung des Staatsministeriums des Innern, wieder als selbstständige Gemeinde Landkreis Deggendorf einverleibt.

Gotteszell wird Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft

Seit der Gebietsreform im Jahre 1978 gehört die Gemeinde Gotteszell der Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden an. Obwohl die Verwaltung seitdem 1. Mai 1978 ihren Sitz im Verwaltungsgebäude hat, bewahrt die Gemeinde noch immer ihre Selbständigkeit und regelt alle öffentlichen Aufgaben selbstständig für die Gemeinde. Die Bürger der ehemaligen Gemeinde Bergern haben sich anlässlich der Gebietsreform für eine Zuge-hörigkeit zur Gemeinde Grafling im Landkreis Deggendorf entschieden. Der Gemeinde Gotteszell gehö-ren derzeit 1278 Bürgerinnen und Bürger an. Der Flächennutzungsplan besagt, dass die Gemeinde Gotteszell eine Fläche von 923 ha aufweist, davon ca. 13 % Siedlungsgebiet und ca. 60% Waldanteil.

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EIN DORF FEIERT SEINE GESCHICHTE

1986 feierte die gesamte Pfarrgemeinde die 700-JAHR-FEIER und alle Ortsvereine sowie viele Bürgerinnen und Bürger stellten sich in den Dienst der Sache. Bereits im Jahr vorher wurde durch den Gemeinderat ein Festausschuss ins Leben gerufen, und dieser wählte Lois Treml zum Vorsitzenden. Man richtete an ihn auch die Bitte ein Geschichtsbuch über den Ort zu schreiben und seine Broschüre „ 700 Jahre Gotteszell“ fand große Anerkennung. Der Heimatverein wurde nun gebeten, Festveranstaltungen und den geplanten historischen Festzug zur Durchführung zu bringen. Die kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten wurden koordiniert. Gemeinde, Pfarramt und die Ortsvereine standen fest zu den Durchführungsplänen und die Festlichkeiten konnten beginnen. Ein volles Jahr lang gab es Veranstaltungen und das Jubiläumsjahr wird unvergesslich bleiben.

DIE DORFERNEUERUNG IST AUFGABE UND AUFTRAG

Seit Beginn der Dorferneuerung wurde ein ständiger Veränderungsprozess in Gotteszell in Gang ge-setzt. Mit den „ Gotteszeller Konzepten für die Zukunft“, dem Leitbild für Gotteszell, haben sich die Bürgerin-nen und Bürger eine Richtung für eine nachhaltige Entwicklung gegeben. Die Dorferneuerung bietet ei-ne Möglichkeit, die Dörfer gestalterisch und funktional aufzuwerten. Sehr wichtig ist in diesem Zusam-menhang die umfassende Information und damit verbundene Motivation der Bürgerinnen und Bürger. Viele Arbeitskreise arbeiten in ihren Bereichen für die Fortentwicklung unserer Gemeinde. Regelmäßig gibt der Arbeitskreis Kultur die „Gotteszeller Dorfzeitung“ heraus, die aktuell zum Thema Dorferneue-rung und über sonstige Themen Bürger und Vereine informiert. Wer gut informiert ist kann mitreden und wer mitredet und mitgestaltet, macht sich die Sache zu eigen. Möglich ist dies alles nur mit der Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung in Landau. Ohne deren Mithilfe könnte die Dorferneuerung nicht geschultert werden. Enorme finanzielle Aufwendungen waren bisher schon erforderlich, um die bereits umgesetzten Maßnahmen in der Dorferneuerung in un-serer Gemeinde zu finanzieren. Die Dorfentwicklung ist auch weiterhin unsere Aufgabe, für die es sich auch lohnt, sich dafür einzuset-zen. Die Gemeinde für die Zukunft zu gestalten, das ist unser Ziel.

Grün bringt Leben

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Altersstruktur der Gemeindebürger

ledig 485 verheiratet 628 getrennt lebend 12 geschieden 68 verwitwet 106

Kinder unter 3 Jahre 33 Kinder von 4 - 6 Jahre 43 Kinder von 7 - 15 Jahre 119 Jugendliche von 16 - 18 Jahre 42 Erwachsene von 19 - 65 Jahre 831

Senioren ab 66 Jahre 219

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Träger der Einrichtung: Gemeinde Gotteszell Der Kindergarten wurde als zweigruppiger Kindergarten gebaut und wurde1992 eröffnet. Seither wer-den die Kinder der Gemeinde und darüber hinaus auch die Kinder des gesamten Grundschulsprengels in dieser Einrichtung betreut.

Das Gebäude: Räumlichkeiten

Im Erdgeschoss sind 2 Gruppenräume mit bespielbaren Galerien und Nebenräumen zur individuellen Gestaltung, Toiletten für Kinder und Personal, Küche und Personalraum, Büro Untergeschoss: Turnraum, derzeit als Grup-penraum genutzt (wegen starker Nachfrage an Kindergartenplätzen), Nebenraum, Stau-räume; Gartenanlage: großer Sandkasten mit Bau-landschaft, Schaukeln und Nestschaukeln, Rutschen, Wipptiere, Fühlpfad, Zug und Häuschen für Rollenspiele, kleiner Bolzplatz

Unsere Gruppen haben zur leichteren Unterscheidung für die Kinder Namen, die sich ursprünglich aus den Kacheln in den Kinder- WC`s abgeleitet haben:

Gruppe Maus und Gruppe Giraffe Die ersten Kinder der neu entstandenen Gruppe wählten den Namen der Gruppe Elefant Derzeit werden 3 Gruppen angeboten.

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Der Kindergarten Regenbogen bezieht auch die in-teressierte Dorfbevölkerung in das Geschehen mit ein (z. B. Martinszug, Fasching, Maiandacht und Gottesdienste…). Auch beteiligen wir uns an der Aktion „Rama Dama“ und säubern jedes Jahr einen Waldweg mit Erfolg. In der Dorfzeitung und der Tageszeitung (in der auch alle wichtigen Termine zu lesen sind) ist von Zeit zu Zeit ein Bericht über die Geschehnisse des Kindergartens zu lesen.

Rahmenbedingungen unserer Einrichtung Der Kindergarten betreut derzeit Kinder aus insgesamt 4 Gemeinden (Gotteszell/ Grafling/ Zachenberg/ Ruhmannsfelden) Das Einzugsgebiet richtet sich vorwiegend nach dem Schulsprengel der Gemeinde, aber auch Gastkin-der besuchen unseren Kindergarten. Im Sommer 02 beging der Kindergarten in einem feierlichen Rahmen 10-jähriges Bestehen. Hier wurde der Kindergarten „getauft“ und erhielt nach mehrheitlicher Abstimmung von Familien und Gemeinde den Namen:

Aktivitäten des Fördervereins Im Jahr 2007 setzte sich der Förderverein tatkräftig für eine neue, erweitere Außenanlage ein, die durch den Einsatz der Gemeinde und vielen fleißigen Helfern von Vereinen und Eltern sowie zahlreichen Spendern von Geldbeträgen und Körpereinsatz, den Kindern einen schönen neuen Spielplatz ermög-lichten (Kosten über 10.000€ + zahlreiche Arbeitsstunden). Der Elternbeirat setzt sich für die Belange der Eltern, der Kinder und des Personals ein. Er hat beratende Funktion und dient. als Vermittler zwischen Eltern und Kindergarten. Er organisiert Feste, auch in Zusammenarbeit mit dem För-derverein, und unterstützt den Kindergarten durch diese eingenommenen Gelder Der EB hat eine gewisse Mitent-scheidung bei der Jahresplanung und kann seine Wünsche mit einbringen.

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Gotteszell hat eine eigene Grundschule Altes und Neues Schulhaus

Das zweigeschossige alte Schulhaus an der Annabergstraße, das man 1911 errichtet hat, besitzt als einziges historisches Gebäude und als einziger dörflicher Sonderbau, der nach der Säkularisation von der Dorfgemeinschaft errichtet wurde, ein Krüppelwalmdach. Es hat seinen Standort außerhalb des Arials der ehemaligen Klosteranlage. Durch seine erhöhte Lage am Mutterannaberg und seine reprä-sentative Schauseite zur tiefer liegenden Hauptstraße, macht es einen herrschaftlichen Eindruck. Zeitübliche Bauformen sind das aufwändig gestaltete Eingangsportal mit Freitreppe, der Erkeranbau im Nordosten und das profilierte Gesims. Der Anbau im nordwestlichen Eck ist jüngeren Datums. Das alte Schulhaus beherbergte früher die Gemeindekanzlei und hier werden deshalb alle Gemeinde-ratssitzungen aber auch behördliche Veranstaltungen, z.B. Sitzungen der ALE abgehalten. Weiterhin ist hier das Tourismusbüro untergebracht. Das neue Schulhaus 1953-1954 ist als zweispänniges Gebäude im „Split-Level-Bau“ errichtet. Der tal-seitige giebelständige Bau beginnt auf dem Plateau des alten Schulhauses und wird hangseits gestaf-felt. Im oberen Plateau befindet sich der Haupteingang – hier ist auch die später errichtete Mehrzweck-halle im Winkel angebaut. Durch das Förderprogramm „Konjunkturpaket 2“ kann nun das gesamte neue Schulgebäude grundle-gend saniert werden. Beide Gebäude markieren durch die vorgenannte Bauart sowie Gebäudestellung sehr dominant den Beginn des heutigen Dorfes.

Altes Schulhaus Neue Schule vor der Sanierung 2010

Schulhaus innen und außen nach der Sanierung 2010

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Schule nach der Sanierung

Über 1 Millionen Euro Gesamtvolumen des Sanierungspaketes bezuschusste der Freistaat Bayern die Baumaßnahme mit 90%. Eine einmalige Gelegenheit - denn jedem war klar, dass die finanziell stark gebeutelte Gemeinde eine Sanierung mit normalen Zuwendungen nicht schultern konnte. Unter der neuen Schulleitung, Frau Gabriele Weikl, wurde das Konjunkturpaket in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Leipold & Jahrstorfer durchgeführt. Neben den Ausräumarbeiten war der Baulärm während der Unterrichtszeiten zu Beginn der Sanierung eine Belastung. Diverse Einschränkungen im Schulbetrieb nahmen Schüler, Lehrer und Eltern gerne in Kauf im Wissen um die bevorstehenden Verbesserungen. Außerdem wurden viele Arbeiten in die unter-richtsfreie Zeit verlegt. Zusätzlich zu den energetischen Maßnahmen wurden nicht nur die Toiletten er-neuert, sondern auch die Beleuchtung der Klassenzimmer bzw. Internetanschluss neu installiert und der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Zukünftig wird die Schule auch durch eine Sprechanla-ge vor unerwünschten Besuchern geschützt. Ebenfalls begleitend zu dem bestehenden Sanierungspro-gramm wurde der Hallenboden der Mehrzweckhalle erneuert. Im Schuljahr 2010/2011 besuchen 126 Schüler in 6 Klassen die Schule. Die Entwicklung der Schüler-zahlen zeigt, dass sie weiter zurückgehen werden. Der Schulstandort ist mit der dann bestehenden An-zahl an Schülern gesichert.

Klassenzimmer vor der Sanierung mit Frau Brunner und nachher

Ausblick

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Die Schule ist gerüstet für die Zukunft. In Zusammenarbeit mit Dr. Christian Stingl, Universität Passau, wird ein servergesteuertes IT-Programm an der Schule eingeführt; d.h. in jedem Klassenzimmer steht mindestens ein Computer mit Internetzugang zur Verfügung. Die Betreuung des Computerraumes übernimmt ebenfalls das Team von Dr. Stingl. Der Lehrmittelbereich ist auf dem neuesten Stand. Durch Aktionstage „Voll-Fit“ und im Rahmen des Schulobstprogrammes wird den Schülern gesunde Er-nährung und erlebnisorientiertes Bewegen näher gebracht.

Das Schulprofil der Grundschule Gotteszell orientiert sich an drei Säulen:

W.I.R. sind GSG!

WIR sind Grundschule Gotteszell!

Basis unserer Arbeit ist das „WIR“.

Auf dieser Basis aufbauend stehen drei Säulen – drei Entwicklungsschwerpunkte unserer Schule mit ih-ren Arbeitsprogrammen:

W.I.R.

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Grundschule

Gotteszell

W. = Werteerziehung - Auf Grund des erkennbaren Werte-verfalls unserer Gesellschaft ist es uns ein Anliegen Werte zu fördern und zu fordern.

I. = Individuelle Förderung - Auf Grund unterschiedlichster Lernvoraussetzungen in den einzelnen Familien und der sehr hohen Zahl an Zurückstellungen, Einschulungen in DFK und geringer Übertrittsquoten ist es uns ein Anliegen Schüler bestmöglich individuell zu fördern.

R. = „Richtig gut drauf“ - Auf Grund der schlechten Ernäh-rungssituation vieler Schüler und abnehmender motorischer Fähigkeiten ist es uns ein Anliegen Schüler zu einer gesun-den Lebensweise zu führen.

Diese 6 Gemeinden gehören zum Schulsprengel Gotteszell. Die Schulleitung bedankt sich auf diesem Weg bei allen Bürgermeistern dieses Schulverbandes, die immer zu Gunsten aller Schüler ihre Ent-scheidungen treffen.

Gotteszell Achslach Grafling Patersdorf Ruhmannsfelden Zachenberg

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Gotteszell versorgt sich selbst Eigene Wasserleitung in der Gemeinde

Am Samstag dem 11. Februar 1950 fand im Schmaussaal in Viechtach eine Sitzung sämtlicher Bür-germeister und Kreisratsmitglieder statt. In der Gemeinderatssitzung Gotteszell am 26.Januar 1950 wurde für die oben angeführte Sitzung unter anderem für die Wasserversorgung Folgendes besprochen: „Die Ortschaft Gotteszell selbst zählt ungefähr 800 Einwohner. Für die Versorgung dieser Menschen ist eine Wasserleitung vorhanden die von 6 Privatleuten vor ca. 45 Jahren erbaut wurde und den heutigen Anforderungen durch die Zunahme der Bevölkerung in keiner Weise mehr gewachsen ist. Seit 20 Jahren bemüht sich die Gemeinde Gotteszell um Erbauung einer gemeindeeigenen Wasserlei-tung, bisher allerdings vergeblich, da Sie selber die Mittel nicht aufbringen kann und staatliche Zu-schüsse nicht bewilligt wurden. 40 Haushaltungen im Ort Gotteszell warten auf den Anschluss an die unbedingt notwendige Wasserleitung. Bei der jetzt üblichen Trockenheit im Sommer ist die Wassernot beinahe gesundheitsgefährdend. Ganz abgesehen von dem Schaden, den eine eventuelle Feuersbrunst in dem zu einem Block zusam-mengebauten Ort Gotteszell anrichten würde, der sich bestimmt auf einige Hunderttausend DM belau-fen würde. Durch das fehlende Wasser müssten die Bewohner hilflos zusehen, wie ihr Besitz ein Raub der Flammen würde. Quellen für eine gute Wasserleitung wären genügend vorhanden. Das Wasserleitungsprojekt scheitert immer wieder – wie schon erwähnt – daran, weil die arme Gemeinde Gotteszell die auf sie entfallende Restzahlung auch nicht leisten konnte.“ Schließlich, fasste der Gemeinderat Gotteszell in der Gemeinderatssitzung vom 21.08.1952 den Be-schluss die Wasserleitung für Gotteszell zu bauen mit einem Kostenaufwand von ca. 193.000 DM. Bau der Wasserleitung Weihmannsried/Tafertsried Auch in den anderen Ortsteilen herrschte Wassermangel. Die Bürger drängten auf einen Bau einer wei-teren Wasserleitung. In der Sitzung vom 09.08.1962 beschloss der Gemeinderat Gotteszell zum Bau der Wasserleitung Weihmannsried- Tafertsried mit Kosten von ca. 296.000 DM.

In der Folgezeit erreichte die Gemeinde Gotteszell im Bereich der Wasserversor-gung einen Anschlussgrad von nahezu 100%.

Leider hält nichts ewig und so erforderten die große Anzahl von Rohrbrüchen aber auch diverse rechtli-che Vorschriften in den letzten Jahren enorme Sanierungskosten.

Investitionen ins Leitungsnetz einschließlich Entsäuerungsanlage 2005 – 2010 insgesamt ca. 763.000 Euro

Eine Gemeinde lebt durch ständige Verbesserungen

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Eigene Abwasserentsorgung Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes für das Baugebiet Sägacker wies das Wasserwirt-schaftsamt Deggendorf auf die Notwendigkeit der Abwasserbeseitigung hin. Für die Ausweisung des neuen Baugebietes war daher die Erstellung für die Planung einer Abwasser-beseitigung Voraussetzung wobei sich die Planung auch über den bestehenden Ortskern erstreckten müsste. Der Gemeinderat nahm dies in der Sitzung vom 07.04.1967 zur Kenntnis und akzeptierte dies. Somit wurde der Bebauungsplan für das Baugebiet Sägacker als Satzung beschlossen. In der Sitzung vom 12.06.1969 erfolgte die Auftragserteilung für die Bauarbeiten für die Kanalisation. Summe Der Baukosten 200.000 DM Schließlich wurde in der Sitzung vom 16.03.1970 der Auftrag für den Bauabschnitt 2 einschließlich Klär-anlage vergeben. Die Kostenschätzung für die Kanalleitungen lag bei rund 500.000 DM und für die Kläranlage bei rund 300.000 DM.

Sanierung der Kläranlage mit Regenrückhaltebecken seit 1999

Summe der Aufwendungen für die Abwasserbeseitigung seit 1999 782.817,00:Euro

Danach hatte die Gemeinde Gotteszell einen Anschlussgrad an die gemeindliche Abwasserbeseitigung von 78,5 %.

Derzeit werden die Ortsteile Bachhaus, Hochgart, Gießhübl und Tafertsried an das Kanalnetz ange-schlossen.

Nach Abschluss der Kanalbauarbeiten im Bereich Tafertsried, Gießhübl, Hochgart und Bachhaus wird man einen Anschlussgrad von 91,3 % erreichen.

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Gewerbebetriebe in Gotteszell

Die Gemeinde Gotteszell ist insgesamt mit Gewerbebetrieben gut aufgestellt. Auch für die Nahversor-gung sind noch ein Lebensmittelladen und ein Metzgereiladen vor Ort, was für die Gemeindebürger von enormer Wichtigkeit ist. Damit diese Nahversorgung auch weiterhin gesichert ist, sind für die Zukunft entsprechende Konzepte zu entwickeln.

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Ferienort Gotteszell und Tourist - Information

Herzlich willkommen im Ferienort Gottes-zell! Nicht nur die klösterliche Vergangen-heit verleiht dem Ort mit dem göttlichen Namen ein besonderes Flair - es ist auch die idyllische Lage, die dem Gast die Ge-wissheit gibt, dass es die Natur mit Gottes-zell gut gemeint hat. Eingebetet in Wiesen und Wälder und durchzogen von dem quir-ligen Flüsschen Teisnach macht Gotteszell Lust auf mehr.

Um dem Gast diesen Mehrwert näher zu bringen, gibt man sich viel Mühe. Gotteszell empfängt seine Gäste mit Herz-lichkeit und sprichwörtlicher bayerischer Gastlichkeit. Beide Synonyme haben ein Gesicht, nämlich das von Marlene Kandler. Ihr Herz schlägt seit 20 Jahren für den Tourismus in Gotteszell und Umgebung. Mit Leidenschaft und Kompe-tenz berät die Leiterin der Tourist-Info Gotteszell „ihre“ Gäste und solche, die es werden wollen. Als begeisterte Mountain-Bikerin und kundiger Wanderfan gibt sie ihre Er-fahrungen gerne aus erster Hand weiter. Mit ihrer Hilfe ist der Urlauber im mittleren Bayerischen Wald sowie dem Teisnachtal bestens unterwegs. Und: So mancher Touren- oder Einkehrtipp steht in keinem Reiseführer.

Die Gotteszeller zie-hen an einem Strang, wenn es darum geht, Urlaub im ehemaligen Klosterort so angenehm und erlebnisreich wie möglich zu gestalten. So stellt der Arbeitskreis „Gäste und Freizeit“ Jahr für Jahr ein attraktives Erlebnisprogramm mit ausge-suchten Themenwanderungen, Biketouren oder bayerischen Plattl-Abenden zusammen. Zudem warten rund 200 Ausflugsvor-

schläge auf den Gast, die in Prospektform oder als Flyer in der Tourist-Info Gotteszell aufgelegt werden. Vom Hallen- oder Freibad über Angebote für Kinder bis hin zum Museumstipp – Langeweile im Urlaub ist für unsere Gäste ein Fremdwort. Wer nach einer anstren-genden Wanderung den Erkenntnissen von Pfarrer Kneipp nachspüren möchte, kann dies in einer Kneipp-anlage tun – auch das übrigens ein Gemeinschafts-werk des Arbeitskreises „Gäste und Freizeit“. Wer es

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Gotteszell

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lieber gemütlicher angehen möchte und trotzdem autofrei auf Achse sein will, kann die landschaftliche Schönheit des Arber-Landes oder die Waldwildnis des National-parks Bayerischer Wald mit der Waldbahn erkunden. Gotteszell bietet seinen Gästen als Waldbahnhaltepunkt einen idealen Einstieg in das einzigartige ÖNPV-Netz der Region. Ob nach Grafenau, Zwiesel oder über Bayerisch Eisenstein weiter ins Böhmische… Mit der Waldbahn setzt man immer auf das richtige Pferd – kostengünstig und umweltfreundlich. Das Bayerwald-Ticket macht’s

möglich. Übrigens: Gotteszell ist nicht nur günsti-ger Ausgangpunkt für alle möglichen Unterneh-mungen in die nähere Umgebung, sondern gleich-zeitig Ziel vieler Tagesgäste und Kulturhungriger. Denn: Gotteszell punktet nicht nur als liebenswer-ter Urlaubsort, Gotteszell beherbergt mit der 1285 erbauten Kirche St. Anna ein kulturelles Kleinod der Extra-Klasse. Es war kein geringerer als Cos-mas Damian Asam, der sich in der ehemaligen Zisterzienserabtei mit seinem gewaltigen und viel bestaunten Fresko „Maria Himmelfahrt“ verewigt hat. Aufmerksamkeit erregen auch die „Internationalen Orgelkonzerte“ an der großen Jann-Orgel, die als prächtiges Konzertinstrument Orgelfreunde aus Nah und Fern anzieht.

Gotteszell hat zwar einen Kirchturm, dennoch denkt man touristisch nicht in „Kirchtürmen“. Der Ferien-ort wirbt deshalb zusammen mit den Gebietsgemeinschaften Mittlerer Bayerischer Wald und dem Feri-engebiet Teisnachtal um seine Gäste. Rund 25 Vermietungsbetriebe mit annähernd 300 Betten in Ho-tel, Gasthöfen, Pensionen, Ferienwohnungen und Privatquartieren sorgen dafür, dass sich Gotteszell-Urlauber wie zu Hause fühlen. Natürlich denkt man in Gotteszell auch an Familien mit Kindern. Kinder-freundliche Angebote für Familien oder Urlaub auf dem Bauernhof dürfen da nicht fehlen. Marlene Kandler legt besonderen Wert auf ein harmonisches Miteinander zwischen Gästen, Gastgebern und Einheimischen. Durch Weiterbildungsangebote hält sie ihre Gastgeber in Sachen Service und Qualität auf der Höhe der Zeit und sorgt mit dafür, was sich Gotteszell und seine Bürger wünschen:

Zufriedene Gäste.

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Soziales und kulturelles Leben

Aktive Mitwirkung der Bürger und Gruppen bei der Dorfentwicklung

Seit 1996 läuft in Gotteszell das Programm Dorferneuerung. Im Rahmen dieses Programms bildete sich ein Dorferneuerungsausschuss, der im Laufe der Jahre durch die Installierung von Arbeitskreisen und durch Einbringung von Ideen und Dorfentwicklungskonzepten (Gotteszeller Konzepte) zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Dorfes beigetragen hat. Die Bürger setzen sich so verantwortungsvoll unter großen Freizeitopfern für die Belange des Dorfes ein. Eine Vielzahl von Dorferneuerungsmaßnahmen konnten so auf den Weg gebracht und umgesetzt werden.

In den Gotteszeller Konzepten für die Zukunft wurden die zahlreichen Diskussionen und Arbeiten im Dorferneuerungsausschuss, in den Arbeitskreisen, im Gemeinderat und in Bürgerversammlungen zusammengefasst. Sie sollen ein Bild von Gotteszell zeichnen, wie es jetzt und auch in Zukunft aussehen kann und könnte. Zahlreiche Maßnahmen und Aktivitäten sind in dieser Broschüre zusammengefasst worden, die auch teilweise schon umgesetzt sind. Weitere Maßnahmen sollen noch hinzukommen. Nur gemeinsam können die Bürger und Bürgerinnen von Gotteszell ihre Ziele erreichen getreu dem Motto:

„Wenn viele Gotteszeller an vielen Plätzen viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht

Gotteszells verändern“.

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Bürgerschaftliches Engagement bei Pflege und Gestaltung des Dorfes

Durch die Dorferneuerung wurden vermehrt Grünflächen im Dorf geschaffen. Die Bürger und Gemeindearbeiter kümmern sich vorbildlich um die Pflege der Grünflächen des Dorfes. Außerdem wird die Kneippanlage am Gießhübl von engagierten Frauen täglich gereinigt und gepflegt.

Kulturelle Veranstaltungen: In Gotteszell finden alljährlich wiederkehrende Feste und Aktivitäten statt, die stets gut besucht werden.

• Sport- und Sommerfest • Tischtennisturnier Motorradfreunde Gotteszell und Rollis • Gartenfeste • Sonnwendfeier • Christbaumversteigerungen • Faschingsbälle und Faschingsgaudi • Weinfeste • Starkbierfeste • Maibaumaufstellen (Gießhübl) und Christbaumaufstellen (Dorfplatz und Kirchplatz) • Kindergartenfest • Country - Abend mit Linedance • Hoagartn und Volksliedersingen des Heimatvereins Gotteszell • Adventsfeier des Frauen- und Mütterverein Gotteszell • Gotteszeller Adventskalender

Angebote zur Weiterbildung: Regelmäßig finden Vorträge von politischen Gruppierungen und verschiedenen Vereinen zu diversen Themen aus verschiedenen Bereichen statt, wie z.B. Vorträge über Renten- und Erbrecht Vorträge des Gartenbauvereins zu verschiedenen Themen aus dem Bereich Garten

Dorftradition:

• Wolfauslassen • Nikolausbesuche • Maiandacht • Kirchweih • Seniorennachmittag • Adventsfeier für Senioren • Dorfaktionstag • Sonnwendfeier • Neujahrsanblasen • Christkindlanschießen • Krippenspiel bei der Christmette

Bei der Vereinsvorstellung wird auch auf die Pflege der Dorftradition eingegangen.

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Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im Dorf

Die Sportvereine (SVG, VVG, Schützenverein) betreiben hervorragende Jugendarbeit und bieten den Kindern und Jugendlichen Trainings- und Freizeitaktivitäten (Zeltlager, Ausflüge etc.) an. Die Gemeinde bietet einen Grillplatz und Beachvolleyballplatz an. Vereine und Gruppierungen Die ortsansässigen Vereine sind ein wichtiger und fester Bestandteil des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens in der Gemeinde Gotteszell. In Gotteszell sind derzeit 27 Vereine und Gruppierungen vorhanden:

• Asamkirchenverein Gotteszell • Bauerverein Gotteszell • CSU Ortsverband • EC Eintracht Gotteszell • Freiwillige Feuerwehr Gotteszell • Fischereiverein Gotteszell • Förderverein Kindergarten Gotteszell • Frauen- und Mütterverein Gotteszell • Freie Wähler Gotteszell • Gartenbauverein Gotteszell • Gotteszeller Böllerschützen • Holzgewerbeverein Gotteszell • Heimatverein Gotteszell • Junge Union Gotteszell • Jusos Gotteszell • Kinder- und Jugendförderverein Gotteszell • Kulinarischer Stammtisch • Löwenstammtisch Gotteszell • Motorradfreunde Gotteszell • Motorradfreunde Old Friends Gotteszell • Pfarrgemeinderat Gotteszell • Schützenverein Gotteszell • SPD Ortsverein Gotteszell • Sportverein Gotteszell • VdK Ortsverband Gotteszell • Veteranen- und Reservisten-Verein Gotteszell • Volleyball-Verein Gotteszell • Powerfighter`s Gotteszell

Einige dieser Vereine werden hier nachfolgend vorgestellt:

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Unser Dorf hat Zukunft

EC Eintracht Gotteszell

Die Eisstockschützen des EC Eintracht Gotteszell feierten im Jahr 2010 ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass führte man im Sommer auf dem Festplatz beim Feuerwehrhaus ein Gartenfest mit Beteiligung der Ortsvereine durch. Im Spätherbst werden die Festlichkeiten im Vereinslokal Kilger auf dem Gießhübl mit der Abhaltung eines Festabends mit Ehrung verdienter Mitglieder fortgesetzt. Der Verein wurde im Jahre 1960 aus der Taufe gehoben und stellt im Vereinsgeschehen des Ortes eine feste Größe dar. Er zählt derzeit ca. 106 Mitglieder. Vorsitzender ist Georg Fleischmann. Auf sportlichem Gebiet erlebten die Eisschützen im Laufe ihres Bestehen ein ständiges Auf und Ab. Die erfolgreichsten Jahre lagen zwischen 1974 und 1987, wo die Schützen in der Bundesliga Süd die Eisstöcke schwangen. Im Jahre 1980 wurde man Deutscher Vizemeister. Bei der anschließenden Europameisterschaft in Surahammar in Schweden belegte man den 6. Platz. Aktuell spielen die Gotteszeller in der Bezirksoberliga. Derzeit mangelt es dem Verein an aktiven Schützen. Die neugewählte Vorstandschaft ist darauf bedacht, dieses Manko abzustellen und den Nachwuchs zu fördern. Der Verein erbaute sich 1976 eine Asphaltbahn beim Schulhaus, die später durch eine Vereinshütte ergänzt wurde. Die Veranstaltungen der Eisschützen sind fester Bestandteil im Jahresablauf der Gotteszeller Ortsvereine. Alljährlich findet am „Kranzltag“ (Fronleichnam) das eigene Gartenfest statt. Die Christbaumversteigerung am „Stefanitag“ (26.12.) und die alljährliche Weihnachtsfeier sind willkommene Abwechslungen für die Vereinsmitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereins. Die Vereinsmitglieder beteiligen sich an den Veranstaltungen der Ortsvereine und tragen somit zum Gelingen dieser Feste bei. Die Eisstockturniere im Winter werden bei jedermann gut angenommen. Dabei herrscht immer reges Treiben sowohl auf dem Eis beim Wettkampf, als auch rund um den Eisweiher, bei dem fachkundigen Publikum.

Eisstockschießen auf dem Dorfweiher.

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Förderverein Kindergarten Gotteszell

Der Kindergartenförderverein Gotteszell ist im Jahre 1992 gegründet worden. Er unterstützt den Kindergarten Gotteszell in finanzieller Hinsicht. Nahezu 40.000 € wurden bisher für Spielgeräte und auch für die Einrichtung zum Wohle der Kinder investiert. Das derzeitig bislang größte Projekt, die Gestaltung des Außenbereiches unseres Kindergartens wurde im Oktober 2007 abgeschlossen. Dank vieler fleißiger Helfer aus verschiedenen Vereinen, sowie ebenso spendenbereiter Förderer unserer Einrichtung und die Bezuschussung durch die Gemeinde konnte Mitte Juli zu Bagger und Schaufel gegriffen werden. Unsere Kinder danken es durch fröhliches Spiel und Bewegungsfreude im Garten des Kindergartens.

In den Sommerferien 2009 konnten, dank des Fördervereins, die Parkettböden in den Gruppen abgeschliffen und neu lackiert werden.

Um auch in Zukunft die Unterstützung des Kindergartens in Gotteszell sicherzustellen, ist neben den Veranstaltungen eine große Zahl von Vereinsmitgliedern der Grundstock für weitere Hilfen.

Der Kindergartenförderverein leistet hervorragende Unterstützung für den Kindergarten Gotteszell.

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Frauen- und Mütterverein

Der Frauen- und Mütterverein mit seiner Vorsitzenden Johanna Flügel ist ein rühriger Verein, der sich aktiv in das Dorfleben einbringt. Der Verein wurde im Jahr 1932 oder 1933, das genaue Datum ist nicht bekannt, aus der Taufe gehoben. Zur Zeit gehören ihm 190 Mitglieder an. Der Verein organisiert das ganze Jahr über verschiedene Aktionen, die von der Dorfgemeinschaft gerne angenommen und besucht werden, die aber auch für die eigenen Mitglieder durchgeführt werden. Dies sind:

• Der jährliche Weihnachtsbasar mit Nikolausbesuch für die Kleinen

• Der Begegnungsnachmittag für die Gemeindebürger im Pfarrheim

• Die Adventsfeier für Mitglieder und Senioren im Pfarrheim

• Die Maiandacht auf dem Kalvarienberg für die Mitglieder und Gemeindebürger

• Die Geburtstagsbesuche ab 70 für Mitglieder

• Die Durchführung des „Lustigen Irda“ im Fasching

• Herrichten eines Blumenteppichs als Altarschmuck an Fronleichnam

Darüber hinaus gehören Halbtagesausflüge, der Jahresausflug, die Wallfahrt und der Einkehrtag zum festen Jahresprogramm. Die Teilnahme an der Friedenswallfahrt zum Osterbrünnl, am Pfarrfest und den Veranstaltungen der Ortsvereine (Sportverein, Kirchweih etc.) ist eine Selbstverständlichkeit.

Zum Begegnungsnachmittag treffen sich die Senioren alljährlich im Pfarrheim zu einem gemütlichen Plausch bei Kaffee und Kuchen.

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Gartenbauverein Gotteszell

Der Gartenbauverein Gotteszell wurde am 21.3.1996 im damaligen Cafe Thurnbauer in Weihmannsried gegründet. Von den 60 anwesenden Personen traten 50 als Mitglieder dem Verein bei. Der jetzige Mitgliederbestand beträgt 80 Personen. Die Aufgaben des Vereins sind sehr vielschichtig und bieten nicht nur den Mitgliedern des Vereins eine große Anzahl von Möglichkeiten, sich durch Fachvorträge im Bereich Heim und Garten zu informieren um das eigene Umfeld zu verschönern und damit auch zur Verschönerung der Heimat beizutragen. Diese Vorträge sind grundsätzlich kostenlos und beschränken sich nicht nur auf den Bereich Garten, sondern es werden auch Informationsveranstaltungen auf den Gebieten Soziales und Gesund-heitswesen angeboten. Somit bietet der Gartenbauverein im Rahmen seiner Veranstaltungen eine interessante Mischung von Informationen. Es werden nicht nur theoretische Vorträge angeboten sondern auch praktische Übungen, wie z. B. Bau von Nisthilfen, wobei vor allem auch die Kinder eingebunden werden. Mit dem Kindergarten wurden auf einem eigens dafür hergerichteten Feld Kartoffel gepflanzt, die dann gemeinsam geerntet werden. Für die Schulkinder wurde im Rahmen des Werkunterrichtes durch Mitglieder des Vereins gezeigt wie das fast in Vergessenheit geratene Pfeiferlschnitzen gemacht wird. Die Aktivitäten beschränken sich jedoch nicht nur auf Vorträge, sondern auch im Bereich des gesellschaftlichen Lebens der Dorfgemeinschaft. Der Verein nimmt an Veranstaltungen anderer Dorfvereine teil. Der Verein selbst führt jährlich ein Weinfest durch. Die Geselligkeit des Vereins findet sich im alljährlichen Vereinsausflug sowie in der Weihnachtsfeier wieder.

Durch das Anlegen eines Feldes wurde den Kindergartenkindern der Anbau von Kartoffeln gezeigt.

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Gotteszeller Böllerschützen

Am 15.06.2002 haben es sich 12 Gründungsmitglieder zur Aufgabe gemacht, bayerisches Brauchtum und Tradition zu erhalten. Es ist gelungen, in kürzester Zeit einen Verein zu gründen, alle erforderlichen Prüfungen abzulegen und Genehmigungen einzuholen. Die Gotteszeller Böllerschützen sind ein eingetragener Verein und als gemeinnützig anerkannt. Mittlerweile zeigen knapp 40 Mitglieder ihr Können auf weltlichen und kirchlichen Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet. In Gotteszell nimmt der Verein an nahezu allen kirchlichen und weltlichen Festen im Ort teil und schießt z.B. bei der Gotteszeller Kirwa, beim Maibaumaufstellen, bei Rauhnachtsfeiern, bei Geburtstagen und Jubiläen. Das Böllerschießen ist Pflege und Erhalt alten Brauchtums und wird nachweislich seit dem 14. Jahrhundert ausgeübt. Die ersten Hinweise auf das Weihnachtsschießen gehen auf das Jahr 1666 zurück. Schon früher wollte man unter anderem Dämonen durch Lärm vertreiben, z.B. beim Wolfausläuten. Zur Ausübung dieses Treibens verwendete man zunächst Glocken, Peitschen oder ähnliche Dinge, bis der Lärm auch "maschinell", d.h. mit Böllern und Kanonen, erzeugt werden konnte. Es war früher üblich, an den bedeutendsten Rauhnächten der Weihnachtszeit zu schießen. Auch in Gotteszell wurde dieser Brauch schon Mitte des 18. Jahrhunderts gepflegt. So steht in der "Gotteszeller Heimat-Geschichte", einem Buch von Lois Treml: „Zur Wandlung, der Wiedergeburt des Gottessohnes, krachten Böllerschüsse zu Tal, Trompetenklänge mischten sich unter das Geläut der Kirchenglocken.“ Die Böllerschützen haben daher in Gotteszell im Jahre 2002 das Christkindlanschießen wieder eingeführt. Allerdings böllern sie nicht wie üblich am 25. Dezember um 0:00 Uhr (= Beginn der Christmette) oder zur Wandlung, sondern aus Lärmschutzgründen schon am 24. Dezember um 22:00 Uhr. Bis zum Beginn des Krippenspiels um 23:30 Uhr, bei dem das Weihnachtsevangelium vorgetragen und die Herbergssuche dargestellt wird, spielen die „Turmbläser“ am Kirchplatz weihnachtliche Lieder, dazu gibt’s für nächtliche Spaziergänger und frühe Kirchenbesucher Glühwein. Die schießtechnischen Höhepunkte waren u.a. das Schießen in der Münchner Allianz Arena, die sechsmalige Teilnahme am Bayerischen Böllerschützentreffen in jeweils einem anderen Austragungsort und das Europäische Schützentreffen in Vöcklabruck in Oberösterreich. Erwähnenswert sind die Teilnahmen am Schützenfest in Hassel in der Lüneburger Heide, wohin der Vereinskamerad Thomas „Gust“ Mühlböck 2003 verzogen ist und die Mitglieder des Vereins immer wieder gerne reisen, um einerseits den ihren Schützenbruder zu besuchen und andererseits mit den lieb gewonnenen Mitgliedern des dort ansässigen Schützenvereins feiern zu können.

Die Gotteszeller Böllerschützen pflegen Tradition. Hier zeigen sie ihr Können beim

Rauhnachtschießen auf dem Gießhübl.

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Holz- und Gewerbeverein Gotteszell

Der Holz- und Gewerbeverein, im Volksmund „Holzwurm“ genannt ist kein Ortsverein im Sinne des Wortes, weil er seinen Sitz nicht in der Gemeinde Gotteszell hat. Durch seine Zugehörigkeit zur Pfarrgemeinde Gotteszell ist der Verein jedoch wie alle anderen Ortsvereine, in das Vereinsleben in Gotteszell intensiv eingebunden. Zu seiner Entstehung teilt der 1. Vorsitzende Rudi Frank folgendes mit: Die ersten Nachkriegsjahre lasteten schwer über der Gegend, und das Heer der Arbeitslosen wurde immer größer. Dankbar begrüßten es ungefähr 30 Personen, als 1921 Anton Hirtreiter, Albert Danhof, Max Rödl und Julius Gerster die Bavaria-Holzstifte-Fabrik unweit des hiesigen Bahnhofes eröffneten und somit eine Erwerbsquelle schufen. Das Geschäft florierte und schon am 15.November 1921 gründete man einen Verein, der als Holzindustrie-Verein-Gotteszell eingetragen wurde. 1. Vorstand war ein gewisser Englmeier, als Kassier wurde ein Mann namens Seidl gewählt und Schriftführer war ein gewisser Stern. Diese Herrschaften und weitere acht Ausschussmitglieder führten den Verein an. Durch die steigende Mitgliederzahl legte sich der Verein schon 1922 eine eigene Fahne zu und beging mit einem großen Volksfest den ersten Jahrtag. Fahnenmutter Anna Zellner stand dem Holzindustrieverein hilfreich zur Seite mit der Devise "Gott segne unsere Arbeit" Der Verein besteht seit 1921 er ist 89 Jahre alt und hat zurzeit 110 Mitglieder. Seine Aktivitäten sind der jährliche Jahrtag im Mai mit Kirchenzug, das Jahrtagsamt für verstorbene Mitglieder und die Generalversammlung. Am Pfingstsonntag findet das alljährliche Gartenfest statt. Die Weihnachtsfeier und Christbaumversteigerung sowie der alle Jahre stattfindende Vereinsausflug runden das Vereinsjahr ab. Außerdem beteiligt sich der Verein an den Feierlichkeiten der örtlichen Vereine, z.B. am Sportfest der Fußballer, am Kirchweihfest und den Gartenfesten der örtlichen Vereine.

Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte waren zweifellos die Durchführung der Feierlichkeiten zum 70-jährigen Bestehen des Vereins im Jahr 1991. Das Foto zeigt den Einzug zum Festplatz

mit dem Vorsitzenden Rudi Frank (vorne rechts) neben dem Fahnenträger

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Heimatverein Gotteszell

Der Heimatverein Gotteszell (HVG) gehört zu den bedeutensten Vereinen in Gotteszell und darüber hinaus. Der Verein ist im Jahre 1948 gegründet worden. Gründungsvorstand war Lois Treml, der dieses Amt über 60 Jahre lang innehatte. Nunmehr führt sein Bruder Herbert Treml den Verein als Vorsitzender. Der Heimatverein ist der Kulturverein schlechthin und aus Gotteszell nicht wegzudenken. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Brauchtum, Volkslied und Heimatkunde aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Etliche von Lois Treml erstellte Buchpublikationen und Filmvorführungen über das Waldland haben den Ort Gotteszell weitum über die bayerischen Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Hier im Einzelnen darauf einzugehen, würde den Rahmen dieser Vorstellung sprengen. Für seine Arbeit wurde Lois Treml mit verschiedenen Auszeichnungen gewürdigt, u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz und der Bürgermedaille der Gemeinde Gotteszell. Der Heimatverein Gotteszell ist Veranstalter der Gotteszeller Kirwa, die jedes Jahr zum Patrozinium St. Anna in Gotteszell durchgeführt wird. Dieses Fest wird in Zusammenarbeit mit den anderen Ortsvereinen auf die Beine gestellt. Das Gotteszeller Volksliedersingen ist nicht nur den Gotteszellern ein Begriff. Funk und Fernsehen haben in der Vergangenheit bereits darüber berichtet. Der Heimatverein war auch Veranstalter der 700 Jahr-Feier in Gotteszell, die 1986 über die Bühne ging. Im Jahre 2005 organisierte er den Gotteszeller Heimattag. Diese Veranstaltungen seien als beispielgebend für die Arbeit des Kulturvereins im Sinne der Heimat genannt. Selbstverständlich beteiligen sich die Mitglieder des Heimatvereins an den Aktivitäten der anderen Ortsvereine. Im Rahmen der Dorferneuerung errichtete der Verein sowohl den Dorfbrunnen beim Hackerbräugarten als auch die Mönchsgruppe auf dem neu erstellten Dorfplatz. Dazu kommen noch einige Totenbretteranlagen, die im Pfarreigebiet errichtet und gepflegt werden (Spirkhof, Kalvarienberg, Bräukeller).

Im Rahmen der Dorferneuerung errichtete der HVG die Mönchsgruppe auf dem neuen Dorfplatz.

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Kindergarten Gotteszell

Um Ziele und Aufgaben erfüllen zu können, bedarf es einer vertrauensvollen und intensiven Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kindergartenteam und Träger.

Folgende Möglichkeiten bieten wir den Eltern, sich näher mit unserer Arbeit auseinanderzusetzen, sich aktiv daran zu beteiligen oder sich zu informieren:

• Hospitation nach Absprache • Kurzgespräche in der Bring- und Abholzeit • Elterngespräche nach Terminvereinbarung • Elternabende zu bestimmten Themen • Informationsgespräch für die "neuen" Eltern vor Kindergartenbeginn mit Schnuppertag • Elternbriefe • Informationsaustausch durch Aushänge an Pinnwänden im Eingangsbereich • Rahmenplanaushang • Pressemitteilung in der Tageszeitung oder der Dorfzeitung • Mitarbeit der Eltern bei Festen und Veranstaltungen, auch Instandhaltungen in der

Einrichtung (Gartenanlagen,....) • Eltern können sich selbst durch Angebote für die Kinder mit einbinden (im Rahmen des Themas

oder als Jahresprojekt -> Achtung: Es dürfen keine Mehrkosten für die Einrichtung entstehen) • Begleitung vom Übergang in die Schule (Elternabend) • Information und Austausch über Entwicklung, Verhalten und Fördermöglichkeiten des Kindes

durch persönlichen Kontakt, als auch über das Gremium der Elternvertreter.

Der Elternbeirat organisiert bzw. hilft mit bei folgenden Aktionen:

Der finanzielle Erlös dieser Veranstaltungen geht in Form von Spielmaterial an den Kindergarten.

• St. Martinsfest • Ausflüge

• Kindergartenfest • Faschingsfest • Adventsfeier

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Löwenstammtisch Gotteszell

Der Löwenstammtisch Gotteszell ist ein Fanclub des Fußballvereins TSV 1860 München. Der Fanclub wurde im Jahr 2002 gegründet. Vorsitzender und Ansprechpartner ist Thomas Bielmeier. Zurzeit zählt man 58 Mitglieder im Alter von 0 – 71 Jahren. Die Clubgaststätte ist das Gasthaus Hackerbräu. Dort treffen sich die Mitglieder jeweils freitags zum Stammtisch. Der Fanclub organisiert für seine Mitglieder und auch für Nichtmitglieder Fahrten zu den Heim- und Auswärtsspielen des TSV 1860 München. Außerdem nimmt man an Fußballturnieren anderer Fanclubs teil.

Motorradfreunde Gotteszell

1986 traf sich eine kleine Gruppe von Personen, die alle gemeinsam ein Hobby pflegten, das „Biken“. Es wurde kurzum ein Verein gegründet und auch ein Name war schnell gefunden, „Motorradfreunde Gotteszell“. Schon bald fuhr man an den Wochenenden gemeinsam zu, wie es in der Szene heißt, Motorrad-Partys und Treffen im In- und Ausland. Freundschaften zu anderen Clubs wurden geschlossen und so wurde 1988 das 1. Motorradtreffen in Gotteszell erfolgreich abgehalten. Seit dieser Zeit wurden etliche Motorradtreffen organisiert. Zu Recht stolz zurück blicken können die Motorradfreunde Gotteszell 2006 auf ihr 20-jähriges Bestehen. Und dass in den vergangenen 20 Jahren Bikens kein größerer Unglücksfall zu verzeichnen war, darüber ist man im Verein sehr glücklich. 40 Mitglieder verzeichnen die Motorradfreunde Gotteszell derzeit und sie sind fester Bestandteil im Gotteszeller Vereinswesen. Auf den ersten Blick könnte man es nicht erahnen, dass sich genau jener Verein, der in der Öffentlichkeit nicht immer große Zustimmung findet auch sozial sehr engagiert. Er unterstützt finanziell soziale Einrichtungen, des Weiteren organisieren die Motorradfreunde Gotteszell seit 1990 ein Benefiz-Tischtennisturnier zwischen Personen mit Handycap und Nichtbehinderten. 2010 fand diese Veranstaltung zum 20. Mal in Folge statt. Alljährlich wird die Rollstuhlsportgruppe Plattling zu diesem Event hier in Gotteszell herzlich willkommen geheißen und der Reinerlös der Veranstaltung kommt seitdem den Rollstuhlsportlern zugute.

Auch weiterhin wird das soziale Engagement bei den Motorradfreunden Gotteszell eine große Rolle spielen.

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Kirchliches Leben

Die Pfarrgemeinde Gotteszell feiert am 26.Juli das Patrozinium St.Anna. Pfarrer Josef Ederer betreut die Pfarrgemeinde seit 1987. Unter seine Amtszeit fällt die Kirchenrenovierung im Jahre 1999 und die Installierung der neuen Kirchenorgel des anerkannten Orgelbaumeisters Thomas Jann aus Alkofen bei Landshut. Seither finden in Gotteszell in regelmäßigen Abständen Kirchenkonzerte international anerkannter Solisten statt. Der Pfarrgemeinderat unter dem Vorsitz von Wolfgang Schreiner zeichnet für etliche Veranstaltungen im Kirchenjahr verantwortlich. So organisiert der Pfarrgemeinderat alljährlich an Ostern die Osternachtsfeier um 5.00 Uhr früh in der ehemaligen Klosterkirche. Im Anschluss daran sind die Gottesdienstbesucher herzlichst zum Osterfrühstück im neuerbauten Pfarrheim eingeladen. Der Pfarrgemeinderat lädt auch immer zur Flurprozession, jeweils am 5. Sonntag nach Ostern ein. An der Fronleichnamsprozession mit den geschmückten Figuren nehmen neben den Gläubigen auch die Mitglieder der Ortsvereine teil, wenn sich der Zug von der Pfarrkirche über die Sägmühlstraße und die Kreisstraße wieder zurück in die Pfarrkirche bewegt. Dabei wird an vier Altären das Evangelium verkündet. Ein Höhepunkt im Kirchenjahr ist sicherlich das Erntedankfest. Hierzu treffen sich die Ortsvereine und die Gesamtbevölkerung im neuen Pfarrheim zu einem gemütlichen Plausch bei einer Halben Bier oder bei Kaffee und Kuchen. Am Volkstrauertag treffen sich die Ortsvereine beim Hacker-Bräu und ziehen zur Kirche, zu einem gemeinsamen Gottesdienst. Anschließend ist vor dem Kriegerdenkmal ein Totengedenken für die gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege. Ein Erlebnis insbesondere für die Bergfreunde ist die Bergmesse auf der Loderhart mit anschließendem gemütlichem Beisammensein. In die Adventszeit fällt die Nikolausaktion, jeweils am 5. und 6. Dezember. Zwei Nikolauspaare besuchen die Kinder im Ort und in den Ortsteilen rund um Gotteszell. Am Hl. Abend wird um 24.00 Uhr die Christmette gefeiert, nachdem bereits ab 23.30 Uhr die Herbergssuche von Josef und Maria beim Krippenspiel in der Pfarrkirche aufgeführt wird. An den Hochfesten im Kirchenjahr (Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Patrozinium) wird die Eucharistiefeier jeweils vom Kirchenchor umrahmt. Aber auch in der Jugendarbeit ist der Pfarrgemeinderat aktiv. Alle zwei Wochen werden Ministrantenstunden angeboten. Das in die Jahre gekommene Pfarrheim wurde in den Jahren 2008/2009 renoviert und umgebaut. Dies war mit einem enormen Aufwand verbunden. Die Bauarbeiten begannen mit der Entrümpelungsaktion im März 2008, bevor die Umbaumaßnahme nach den Osterfeiertagen 2008 in Angriff genommen wurde. Die Einweihung nach der abgeschlossenen Renovierung erfolgte dann im März 2009. Derzeit wird die Renovierung des Kalvarienberges in Angriff genommen. Dabei soll die Hl. Stiege und die Ölberggrotte wieder hergerichtet werden. Diese Maßnahmen werden im Rahmen der Dorferneuerung durchgeführt und bezuschusst. Die Kreuzigungsgruppe wurde ebenfalls im Rahmen der Dorferneuerung restauriert.

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Bauernverein

Kinder- und Jugendförderverein (Jukis)

Die Jukis wurden im Jahre 1996 gegründet und gingen aus dem Arbeitskreis Kinder und Jugend im Rahmen der Dorferneuerung hervor. Derzeitige Vorsitzende ist Kerstin Hönig. Der Verein organisiert und führt Freizeitaktionen (Zeltlager, Wanderungen u.v.m.) zu den jeweiligen Schulferien durch. Im Fasching ist er Veranstalter der Jugend-Disco in der Mehrzweckhalle. In den Jahren 1997/1998 erbaute der Verein in Eigenregie und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gotteszell den Jugendtreffplatz/Grillplatz an der Teisnacherstraße. Dabei wurde viel Eigenleistung der Mitglieder investiert. Im Jahr 2007 erfolgte im Rahmen der Aktion „3 Tage Zeit für Helden“ der Bau der sanitären Anlagen beim Jugendtreff. Auch diese Maßnahme wurde in Eigenregie erstellt. Der Jugendtreffplatz wird den Jugendlichen aus Nah und Fern zur Durchführung von diversen Feiern zur Verfügung gestellt. Die Pflege und Wartung des Treffpunktes übernehmen die Jukis. Zwischenzeitlich musste die Jukis leider aufgelöst werden, da offenbar nach Angeboten an Freizeitaktivitäten zu wenig Nachfrage und Bedarf vorhanden ist.

Der Bauernverein nimmt alljährlich an der Fronleichnamsprozession teil.

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Der Volleyballverein Gotteszell - Spielen mit blau-gelbem Leder -

Seit über 25 Jahren bringt der Volleyball-Verein sportliche Abwechslung nach Gotteszell. 2008 wurde dieses Jubiläum mit einer großen Sommernachtsparty gefeiert, dazu trat die Band Alibi auf. Das Fest kam gut an bei den Gotteszellern, auch in Zukunft soll nun das jährliche Gartenfest größer aufgezogen werden. Neben den vielen Spieltagen, Freiluftturnieren und Jugendmeisterschaften sind die Vereinsmitglieder auch in Sachen Geselligkeit gerne unterwegs. In den letzten beiden Jahren wurden Ausflüge nach Franken unternommen, neben Kultur in Würzburg und Nürnberg stand auch Freizeitspaß in einem Erlebnisbad oder beim Besuch in einer Tropfsteinhöhle auf dem Programm. In diesem Jahr wanderten die Volleyballer zur Kötztinger Hütte, die kleinsten Spielerinnen fuhren nach München in den Tierpark. Ein fester Bestandteil des Volleyballjahres sind auch immer die Weihnachtsfeier, die Saisonabschlussfeier und das Stiefelturnier an Pfingsten. An männlichen Nachwuchs fehlt es dem Verein leider etwas, seit 2007 gibt es keine Herrenmannschaft mehr. Umso erfolgreicher sind die Damen. Die erste Mannschaft spielt unter Trainer Josef Kilger hochklassig in der Landesliga. Team II unter Markus Oischinger ist in der Saison 2009/10 als Tabellenerster in die Bezirksliga aufgestiegen. In der Kreisliga wurde eine dritte Damenmannschaft angemeldet, damit auch die Jugendlichen schon Erfahrung in einer Erwachsenenliga sammeln können. Bei der Jugend lassen sich die Erfolge kaum mehr zählen. In der letzten Saison waren vier Mannschaften bei den Unter-12-Jährigen, zwei U 12-, ein U 14-, ein U 18- und ein U 20-Team gemeldet. Und das sehr erfolgreich: Gleich vier Teams schafften es bis zu Südbayerischen Meisterschaften. U 18 und U 12 durften sogar zur Bayerischen Meisterschaft fahren, nur knapp schrammte das U 18 Team dort mit ihrem 3. Platz an der Deutschen Meisterschaft vorbei. Zu verdanken ist diese grandiose Leistung vor allem dem Einsatz von Jutta und Josef Kilger, die mit ihrem Training dafür sorgen, dass die Gotteszeller Mädchen den Volleyballtalenten aus ganz Bayern vor allem in der Technik in nichts nachstehen und sich mit den Hochburgen München, Landshut, Vilsbiburg oder Sonthofen messen können. Seit einem Jahr gibt es zudem eine SAG mit der Grundschule, hier sollen die Mädchen und Jungen erste Volleyball-Luft schnuppern. Die Fäden im Hintergrund zieht die Vorstandschaft, allen voran Horst Pohlhammer, der seit 1990 Vorsitzender ist.

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SV Gotteszell

Der Sportverein Gotteszell wurde im Jahre 1970 aus der Taufe gehoben und feierte im Jahr 2010 somit sein 40 – jähriges Bestehen mit einem dreitägigem Festzeltbetrieb. Dazu konnte der Verein die Ortsvereine und auch eine große Anzahl auswärtiger Gastvereine begrüßen. Derzeit zählt man 369 Mitglieder und ist der größte Verein im Ort. Angeboten werden die Sparten Fußball, Damengymnastik und Tischtennis. Vorsitzender ist seit 1987 Reinhard Ernst. Die Fußballer starten mit zwei Seniorenmannschaften (I. und II. Mannschaft) in der Kreisklasse Oberer Wald. Dazu kommt noch eine AH-Mannschaft, die während der Sommermonate auf freundschaftlicher Basis Spiele gegen Spielpartner aus der näheren und weiteren Umgebung austrägt. Im Jugendbereich sind derzeit zwei E-Jugendmannschaften im Spielbetrieb. Wegen des starken Geburtenrückgangs sind momentan leider nicht mehr Nachwuchsmannschaften auf die Beine zu stellen. Die Tischtennisspieler tragen ihre Wettkämpfe in der 1. Kreisliga aus. Die Sparte Damenturnen bietet wöchentlich immer mittwochs Turn- und Gymnastikstunden an. Diese werden von den Turnerfrauen zahlreich und gerne angenommen. Unter dem rührigen Vorstand Reinhard Ernst wurde vor einigen Jahren der Bau eines neuen Rasenspielfeldes in Angriff genommen. Der neue Platz konnte auf einem von der Gemeinde erworbenen Grundstück an der Achslacher Straße erstellt werden. Das Grundstück wurde vom Verein für 25 Jahre gepachtet. Das neue Rasenspielfeld konnte 2004 seiner Bestimmung übergeben werden und bietet den aktiven Fußballern seither ideale Wettkampfbedingungen. Dazu kommt noch der „alte“ Fußballplatz, der als Trainingsgelände genutzt wird. Beide Kampfstätten werden durch den Sportverein vom Platzwart Helmut Hartl gepflegt und hervorragend in Schuss gehalten. Der Sportverein Gotteszell ist Ausrichter seiner Sport- und Sommerfeste, die seit dem Jahre 1980 mit wenigen Ausnahmen alljährlich stattfinden. Außerdem lädt der Verein jedes Frühjahr zum Wein- und Weißbierfest ein. Dazu kommt noch die Durchführung des Watterturniers und die Teilnahme an der Gotteszeller Kirwa sowie die Christbaumversteigerung. Der Rosenmontagsball ist seit Jahren ein beliebter Treff vor allem für die jüngere Generation aus Nah und Fern. Die Teilnahme an den Veranstaltungen der übrigen Ortsvereine versteht sich von selbst.

Die erfolgreichste Mannschaft im Nachwuchsbereich ist derzeit die E1-Jugend-Mannschaft unter der Leitung von Trainer Christian Benesch. In der Wintersaison 2010/2011 errangen die Buben neben der Bayerwaldmeisterschaft

einen hervorragenden 3. Platz bei der Niederbayerischen Hallenmeisterschaft in Landshut.

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Veteranen- und Reservistenverein Gotteszell

Zu den ältesten Vereinen in Gotteszell gehört zweifelsohne der Veteranen- und Reservistenverein. Er wurde im Jahre 1877 aus der Taufe gehoben. Der Verein zählt zurzeit 48 Mitglieder. Als Vorsitzende fungierten von 1948 – 1950 Albert Hacker. Bemerkenswert die Zeit, während August Treml den Verein führte. Er leitete den Verein von 1950 – 2000. Ihm folgte Franz Roth, der dann im Jahre 2006 von derzeitigen Vorsitzenden Walter Weiß abgelöst wurde. Die „Veteraner“ konnten ihren Mitgliederbestand in den letzten Jahren kontinuierlich erweitern und verjüngen. Der Verein bereichert ohne Zweifel das Vereinsgeschehen im Dorf nachhaltig durch gesellschaftliche Aktivitäten. Ebenso hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, das Kriegerdenkmal auf dem Kirchplatz im Rahmen der Dorferneuerung neu herzurichten und zu pflegen. Jedes Jahr am Volkstrauertag gedenken die Vereinsmitglieder zusammen mit den Vertretern der Gemeinde und der Gesamtbevölkerung der gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege. Zu diesem Zwecke wurden eigens zwei Mitglieder zu Schussmeistern ausgebildet, die beim Gedenken salutieren. Zu den Höhepunkten in der Vereinsgeschichte gehörten sicherlich die Feierlichkeiten zum 130-jährigen Gründungsfest im Jahre 2007. Das jährliche Gartenfest im Bräugarten ist zum festen Bestandteil der Jahresplanung geworden. Außerdem soll die Durchführung des Kameradschaftsabends den Zusammenhalt unter den Mitgliedern fördern. Nach jahrelanger Unterbrechung wagte der Verein im Jahr 2011 die Durchführung eines Faschingsballes, der ein großer Erfolg wurde. Eine Selbstverständlichkeit ist die Teilnahme an den Veranstaltungen der Ortsvereine, bei denen man immer zahlreich vertreten ist. Durch gemeinsame Schießübungen und Treffen mit aktiven Soldaten in der Bayerwaldkaserne in Regen wird zudem der Kontakt zur Bundeswehr gepflegt und aufrechterhalten.

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Feuerwehr Gotteszell

Die Feuerwehr wurde 1873 gegründet. Der Verein zählt momentan an die 180 Mitglieder. Seit bestehen der Feuerwehr Gotteszell ist der Verein einer wichtiger Teil im Vereinsleben der Gemeinde Gotteszell. Im Jahre 1953 wurde das 80-jährige Bestehen durch die Mithilfe aller Mitglieder (46 Aktive, 40 Passive und 15 Ehrenmitglieder) mit 54 Vereinen gefeiert. Im Jahre 1954 gelang es der Feuerwehr als ersten Verein in Gotteszell mit viel Mühe aber auch Freude ein Prinzenpaar mit seinem Hofstaat aufzustellen und einen Faschingszug zu organisieren. Wenige Jahre später, genauer gesagt 1961, war die Feuerwehr wiederum der erste Verein, der in Gotteszell einen Maibaum aufstellte. In den anschließenden Jahren ging das aktive Leben der Wehr seinen Lauf bis man 1973 das 100-jährige Bestehen der Wehr mit einer Fahnenweihe begehen konnte. Bis heute konnten weitere große Feste gefeiert werden. Ob die Einweihung des neuen Gerätehauses 1986 oder die Indienststellung des neuen Löschgruppenfahrzeuges 1987. Weiterhin arrangiert die Feuerwehr noch zahlreiche weitere Veranstaltungen wie das jährliche Gartenfest, die Christbaumversteigerung, Sonnwendfeuern, Apres-Ski- oder Winterparties oder bis 2010 den Faschingsball. Ebenfalls kann der Kreisfeuerwehrverband jederzeit auf die Hilfe unserer Feuerwehr zählen. So organisiert der Verein auch

besondere Veranstaltungen wie Dienstveranstaltungen der Führungskräfte des Lkr. Regen oder wie in diesem Jahr die Jugendwartdienstversammlung des Lkr. Regen. Obendrein war die Feuerwehr bereits mehrmals Veranstalter für den Wissenstest der Jugendfeuerwehren im Lkr. Regen mit mehreren hunderten Teilnehmern. Aber die Feuerwehr ist nicht nur Veranstalter von Festen,

auch beteiligt sie sich gern an sämtlichen kirchlichen Feiertagen, sowie an allen Festen im Gemeindebereich und Einweihungen im Landkreis. So rüstete sich 1986 Gotteszell und natürlich auch die Feuerwehr für die 700-Jahr-Feier. Hierfür wurde die alte Druckspritze

der Feuerwehr, Baujahr 1888 aus dem Verließ geholt und restauriert. Nebenbei unterstützt der Verein die 1991 gegründete Jugendfeuerwehr sowohl personell wie auch finanziell. So werden neben den Ausbildungen auch Zeltlager, Ausflüge, Besichtigungen und sportliche Veranstaltungen organisiert. Nicht zu verachten ist auch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde bei diversen Anschaffungen. Mit den Einnahmen aus den

Veranstaltungen wird versucht, kleinere Gerätschaften selbst anzuschaffen bzw. Geld beisteuern zu können, um den Geldsäckel der Gemeinde zu entlasten. Der Verein "spendete" eine beträchtliche Summe an die Gemeinde um das Löschgruppenfahrzeug 8 zu beschaffen. Der größte Anteil nimmt hier das kleine Feuerwehrfahrzeug ein. Da für die Atemschutzübungen und Besorgungsfahrten nach Regen oder Zwiesel immer das Löschfahrzeug benutzt werden musste und für diese Zeit keine Einsatzbereitschaft vorlag, wurde ein zweites Fahrzeug angeschafft. Die Wehr kaufte 1994 aus eigenen Mitteln das 1. Fahrzeug, das in vielen Arbeitsstunden zu einem Mehrzweckfahrzeug umgebaut wurde. Im Jahr 2006 beschaffte der Verein bereits das 3. Mannschaftsfahrzeug, welches durch viele Helfer in das aktuelle Feuerwehrfahrzeug umgebaut wurde. Zusätzlich wurden auch weitere kleine aber teuere zusätzliche Ausstattungen wie das Löschgerät HiCAFS oder Funkgeräte gekauft. Die Mitglieder unterstützen die Gemeinde nicht nur finanziell sondern auch tatkräftig mit jede Menge Arbeitskraft. So wurde der Anbau oder die Renovierung des gesamten Gerätehauses in Eigenregie durchgeführt. In diesem Zuge wollen wir uns bei allen Helfern und Gönnern für die jahrelange Unterstützung rechtherzlich bedanken und freuen uns, Sie bei unseren nächsten Veranstaltungen wieder herzlich willkommen zu heißen.

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Tourismus

Die Gemeinde Gotteszell verfügt über zahlreiche Beherbergungsbetriebe. Die Gäste erhalten im Gotteszeller Verkehrsamt umfassend Auskunft und Informationsmaterial. Zudem können sie sich im Internet über Gotteszell u.a. auf der Homepage der Gemeinde www.gotteszell.de, in den Internetforen, www.bayerischer-wald.de, www.arberland-bayerischer-wald.de, nationalpark-land.de, www.tournatur.bayern.de, www.mittler-bayerischer-wald.de, www.teisnachtal.com, und in verschiedenen Fachzeitschriften wie z.B. „Urlaub und Freizeit“, einer Gästezeitung für den Bayerischen Wald, über Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten in Gotteszell informieren. Zuständig ist die Verkehrsamtsleiterin Frau Marlene Kandler. Bei ihr oder bei den Vermietern können sich die Gäste für geplante Unternehmung anmelden. Die Gäste sind alle sehr zufrieden und bekunden dies bei den regelmäßigen Gästeehrungen durch den Bürgermeister und durch lobende Kommentare in den Gästebüchern der Beherbergungsbetriebe. Folgende Möglichkeiten werden insbesondere für unsere Feriengäste angeboten: Geführte Wanderungen durch Helma Hiebl, Johanna Flügel und Veronika Friedrich:

• Tour durch/um Gotteszell • Wanderung Mühlenrundweg • Wanderung zum Hirschenstein • Wanderung zum Hohlen Baum • Wanderung zum Vogelsang • Wanderung zum Geißkopf • Wanderung zum Naturerlebnispfad Schön

Stockschießen auf der Asphaltbahn:

• Den Gästen wird die typisch bayerische Sportart (Eis)Stockschießen erklärt und gleich danach können sie ihr Talent unter Beweis stellen. Die besten Stockschützen werden mit Medaillen geehrt und alle Teilnehmer bekommen Urkunden ausgestellt. Die Organisatoren sind Rosela Kilger, Resi Treml und Helga Kandler.

Kräuterführungen im Landhaus Kräutergarten in Weihmannsried:

• Die Kräuterpädagogin Manuela Endraß zeigt und erklärt bei einem Rundgang den Gästen ihren zauberhaften Kräutergarten.

Die Schönheit des Bayer. Waldes erleben durch geführte Mountainbiketouren:

• Bonifaz Endraß bietet jeden Sonntag geführte mittelschwere Mountainbiketouren an. Es besteht sogar die Möglichkeit sich Fahrräder auszuleihen.

• „Bergwärts Mountainbike Touren“ mit Matthias Kappl bietet eine Vielzahl von Touren an

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Unser Dorf hat Zukunft

Reiten:

• Auf der Golden Star Ranch bei Gisela Kandler kann man einen Anfängerreitkurs absolvieren, es ist handgeführtes Reiten und ein Ausritt ins Gelände möglich. Kinder können einen Nachmittag auf einem Pferdhof verbringen bzw. aktiv mithelfen. Bei Bedarf wird auch ein gemütlicher Grillabend am Lagerfeuer mit Gitarrenmusik organisiert.

Ausflugsfahrten mit dem Bus:

• Ausflugsfahrten nach Passau mit Gelegenheit zur Donauschifffahrt, Regensburg, Prag, Marienbad, Pilsen, München, Altötting uvm. kann man in der Tourist - Information Gotteszell buchen.

Zugfahrten:

• Mit dem Zug durch das romantische Regental. Zwischen Viechtach und Gotteszell inmitten des Bayerischen Waldes liegt das wildromantische Tal des Schwarzen Regen. Hier kann man die unberührten Naturschönheiten des Regentals gemütlich vom Zug aus genießen.

• Mit der Waldbahn vom Bayerischen Wald in den Böhmerwald. Jeden Mittwoch mit dem Zug nach Klattau. Dort original böhmisches Mittagessen, anschließend Stadtführung mit Besichtigung der Ignazkirche, der Katakomben und der Barockapotheke.

Gerne nehmen Gäste und Einheimische das Bayerwaldticket in Anspruch, welches als Blanko - Ticket im Verkehrsamt angeboten wird und mit dem die Waldbahn und alle RBO - Busse im Einzugsgebiet genutzt werden können. Mit diesem familienfreundlichen Angebot können pro Ticket 2 Kinder und beliebig viele eigene Kinder unter 15 Jahren und Hunde kostenlos mitfahren. Ein ganz besonderes Vergnügen bietet das sehr gut ausgebaute und beschilderte Wanderwegenetz Gotteszell. Im Winter laden die gespurten Loipen zum Langlaufen ein. Der Gotteszeller Natureisweiher ist ein beliebter Treffpunkt zum Eisstockschießen und zum Eislaufen. All diese Angebote werden (hauptsächlich) den Gästen angeboten. Selbstverständlich können auch Einheimische daran teilnehmen.

Spaß mit Pferden auf der Golden Star Ranch

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Historische Ortsstruktur – Dorfgefüge Die Struktur der ehemaligen, barocken Klosteranlage ist im heutigen Gotteszell noch sehr deutlich erkennbar, sie macht – trotz zahlreicher Problemzonen in Bezug auf Bauzustand, Nutzung und Gestaltung – das charakteristische, die Eigenart Gotteszells aus, wodurch sich der Ort von anderen Dörfern im Bayerischen Wald abhebt. Gotteszell ist nicht bäuerlich geprägt, wie etwa die Weiler Weihmannsried und Tafertsried. Der Siedlungsgrundriss wird bestimmt durch die aus der Klosteranlage hervorgegangenen, im Karree zueinander stehenden geschlossenen Gebäudezeilen und durch die Entwicklung nach der Säkularisation als Handwerker-, Handels- und Gewerbeort. Der Kern Gotteszell ist noch heute durch zwei unterschiedlich geprägte Bereiche gekennzeichnet: Klosterring und Kirchplatz. Der Ortskern liegt auf zwei, nach Südosten zur Teisnach hin leicht abfallenden Hangterrassen, die beim Bau der Klosteranlage durch Abgrabungen angeebnet wurden. Auf der unteren befindet sich der Klosterring, der ehemalige Wirtschaftshof des Klosters. Auf der nördlichen höher gelegenen ist der Kirchplatz situiert, der ehemals „geistliche“ Klosterbereich, wo die Klosterbrüder lebten. Hier am höchsten Punkt des historischen Ortes steht die Kirche. Der Anstieg von „unten“ nach „oben“ ist durch die markante Stufe am Torbogen zwischen Klosterring und Kirchplatz und durch die dominante 3-4 geschossige Südfassade der alten Schule und des Dostler-Anwesens (früher Abtei) deutlich spürbar. Vom geistlichen Klosterbereich umschlossen vier geschlossene Gebäudezeilen das Kreuzgärtchen mit dem umlaufenden Kreuzgang: der so genannte Küchentrakt im Westen, der Haupttrakt im Süden und der Konventtrakt im Osten. Die vierte Abschlussseite bildete nach Norden die Kirche. Die meisten Bauten des Klosters zu Zeit vor der Säkularisation stammten aus der Wiederaufbauphase nach dem großen Brande von 1641.

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Urkataster

Lageplan Neuzeit

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Klosterring ( früher Ökonomie- und Wirtschaftshof) Da die Gemarkung von Gotteszell bis zur Säkularisation überwiegend in Eigenbauwirtschaft genutzt wurde, wie es den althergebrachten zisterziensischen Grundsätzen entsprach, waren umfangreiche landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude notwendig. Diese waren in den drei geschlossenen Gebäudezeilen um den Kloster-Wirtschaftshof untergebracht, der sich an den südlichen Haupttrakt des geistlichen Klosterbereichs anschloss. Der westliche Trakt beherbergte die Mühle, die Bäckerei und das Brauhaus. Im südlichen Trakt befand sich die Tierhaltung mit den zugehörigen Futtermitteln. (Schweine, Mastochsen, Kälber). Prägendes Gebäude an der Süd-Ost-Ecke war das Wirtshaus. Die gesamte Klosterring-Bebauung war in zweigeschossiger Bauart mit traufständigem Satteldach errichtet. Der Südtrakt bildete eine Gerade, wohingegen die Baulinien des Ost- und West-Traktes einen leichten Knick aufweisen, der wohl topographiebedingt war. Am Knick des Westtraktes trat unterirdisch ein Bach in den Klosterbereich ein, der die Klostermühle antrieb. Im Innenbereich des Gefiertes befand sich ziemlich zentral der Hof- oder Wurzgarten (heute der sog. Dostlergarten). Ansonsten war der Innenbereich unbebaut und die „Nachverdichtung“ von Wohngebäuden erfolgte nach der Säkularisation von 1803. Weitere Gärten waren der Konventgarten, terrassiert mit Stützmauern im Bereich des heutigen Friedhofs sowie der Prälatengarten als Obstbaumgarten westlich des Westtraktes.

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Siedlungsstruktur Außer die nach der Säkularisation entstandenen Einzelanwesen, hauptsächlich landwirtschaftlicher Prägung, die sich in lockerer Einzelbebauung außerhalb der Klosteranlage formierten, haben sich erst ab Mitte des 20.Jh. neue Siedlungsstrukturen gebildet. 1939/40 wurde die sogenannte „Alte Siedlung“ in Nähe der Pfarrkirche in nördlicher Richtung vom NS-Regime für Arbeiterfamilien in sehr uniformer Art vorgegeben. Kurze Zeit später entstand in ähnlicher Bauweise die „Neue Siedlung“ in südlicher Richtung. Wie andernorts sind in Gotteszell nach dem Krieg und (mit Ausnahme der sog. Kinderreichensiedlung am Sägacker) schwerpunktmäßig in den 80er Jahren Neubaugebiete entstanden, deren Flächen inzwischen ein Vielfaches des Ortskerns umfassen. Aufgrund der topographischen Gegebenheiten entwickelte sich der Ort mehr oder minder linear entlang der Teisnachaue. Sowohl in südlicher, als auch in nördlicher Richtung liegt Gotteszell zwischen dem Talraum der Teisnach und den Hängen des Kalvarienbergs bzw. der benachbarten, bewaldeten Kuppen. In jüngster Zeit ist ein kleines Baugebiet am unmittelbaren alten Ortsrand in westlicher Richtung als fließender Übergang von historischer Bebauung zur zeitgemäßen Siedlungsform entstanden. Alle Siedlungsgebiete sind als Allgemeines Wohngebiet (WA) ausgewiesen, der historische Ortskern als Dorfgebiet (MD). Im Osten, nahe der Ortseinfahrt von der B11 ist ein Gewerbegebiet (GE) ausgewiesen. Gotteszell hat außer dem Klosterring in punkto Ortsbild und Baukultur noch andere erwähnenswerte Aspekte. Als eine weitere städtebauliche Besonderheit darf das Baugebiet Sägacker bezeichnet werden, das nördlich an den Ortskern anschließt. Hier wurde, für einen Ort mit der Größe und Struktur Gotteszells sehr ungewöhnlich, zu einem Zeitpunkt, wo andere Dörfer an den Begriff Baugebiet noch gar nicht dachten, das städtische Prinzip des verdichteten Wohnungsbaus (Reihen- und Doppelhausbebauung und Sammelgaragenhöfe) angewandt. Keine Frage, dass sich dies auf die Wirkung der Ortssilhouette niederschlug. In der „Neuen“ und „Alten“ Siedlung befinden sich kleinere, z.T. garagenlose Siedlungshäuser aus der Kriegs- und Nachkriegszeit, als das Auto noch nicht auch baukulturell prägenden Einfluss besaß.

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Bebauungspläne Die bauliche Entwicklung von Gotteszell kann auf nachfolgendem Lageplan gut nachvollzogen werden. Die Daten neben den Baugebietsbezeichnungen beziehen sich auf deren Rechtsgültigkeit. Die ein-zelnen Zeiträume verdeutlichen somit den Bedarf an Wohnraum bzw. Gewerbeflächen. Beginnend mit dem Bevölkerungswachstum ab 1969 mit dem Baugebiet „ Am Sägacker“ und dessen notwendiger Erweiterung ab 1981 war der Bedarf noch nicht ausreichend. Die „Batzeräckersiedlung“1983 bewegte sich jetzt mehr in entgegen gesetzter Richtung. Die Bevölkerungsstruktur verlangte nun nach Gewerbeflächen. 1989 bis 1995 wurden am Ortseingang großflächige Grundstücke ausgewiesen. Mit dem kleinen Baugebiet „Am Kalvarienberg“ ist der Wohnbedarf vorerst abgedeckt

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Die Luftaufnahme zeigt die natürliche Bebauung der gesamten Dorfentwicklung. Hier wird die Längenausdehnung aber auch die Topographie gut veranschaulicht. Die Einbettung der Gebäude in die Talmulde zwischen den Hügeln des Kalvarienberges und der Hochstraße – ein Höhenzug zwischen dem Dorf Gotteszell und dem Markt Ruhmannsfelden. Mittendrin das Herzstück des historischen Klostergevierts – daraus dominant hervorgehoben die Kirche.

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Baudenkmäler Da die Klosteranlage teilweise von der Substanz und der räumlichen Geschlossenheit noch weit gehend erhalten ist, stehen eine Vielzahl der Gebäude unter Denkmalschutz. In erster Linie die Gebäude der ehemaligen Zisterzienserabtei mit Abteikirche, jetzt katholische Pfarrkirche St. Anna und zwei verbliebenen Flügeln der ursprünglich geschlossenen Klosteranlage. Der Klosterring als Ensemble mit besonderer Beachtung beinhaltet einige Einzelbaudenkmäler. Die Kalvarienberganlage mit allen Einzelbauten des Stationsweges, der kapellenartigen Bildgehäusen, sowie Gebetsstiege, Ölbergeinhausung, Kreuzigungsgruppe und der Bergkapelle. Aber auch Funktionsgebäude, die in unmittelbaren wirtschaftlichem Zusammenhang zum Klosterleben standen wie der Felsenbierkeller sowie Legsteinmauern vervollständigen die Liste. Das Landesamt für Denkmalpflege hat in einer umfassenden Auflistung all diese Gebäude mit Angabe der Entstehungszeit, Baustile und der Konstruktionsmerkmale gewürdigt.

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Relikt einer Klostermauer Symbol für viele alte Gebäude im Klosterbereich

Im Zuge des Straßenausbaues „Dorfstraße“ ist der Erhalt, eventuell die Rekonstruktion der Mauer vorgesehen.

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Denkmalpflegerische Interessen Auswertung des denkmalpflegerischen Erhebungsbogens Erstmals in Niederbayern wurde für den Dorferneuerungsort Gotteszell ein denkmalpflegerischer Erhebungsbogen als Fachbeitrag des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (LfD) erstellt. Im Rahmen der Dorferneuerungsausstellung vom 28.9. – 4.10.1998 hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich über die Ergebnisse zu informieren. Der Erhebungsbogen enthält umfangreiche Angaben zu Naturraum und Lage, Siedlungsgeschichte, historischer und gegenwärtiger Dorfstruktur sowie Bauten und Räumen des historischen Ortsbildes in Text und Karten, mit historischem und aktuellem Bildmaterial. Zielsetzung ist im Wesentlichen die Ermittlung und Dokumentation der historischen Strukturen des Dorfes, um für die heutigen Bewohner die Siedlungsgeschichte ablesbar und erlebbar zu machen sowie im Vorfeld weiterführender Planungen Hintergrundinformationen zu liefern. Im Folgenden sind die aus ortsplanerischer Sicht wichtigsten und interessantesten Erkenntnisse zusammengefasst und interpretiert.

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Ortsbildprägende Bauten Geistlicher Bereich Pfarrkirche St. Anna (Baudenkmal) Die ehemalige Klosterkirche St. Anna und jetzige Pfarrkirche steht auf dem höchsten Punkt der topographischen Bebauung und ist eine dreischiffige, querschifflose Basilika, die um 1339 entstand. Der Baustil entspricht der des eigenen „Zisterzienserstils“, eine frühgotische Pfeilerbasilika und im 17.Jh. und 18.Jh.barockisiert. Das Presbyterium richtet sich üblicherweise nach Osten. Mehrere Baustile vereint das Gotteshaus heute: Romanisch im Grundriss, gotisch die äußere Gestaltung, Barock und Rokoko in der Innenausstattung. Nach dem Großbrand von 1830 entstand der eigenständige Westturm aus Granitquadersteinen im Stile des Klassizismus. Die Purifizierung im Jahre 1889 beseitigte Teile der barocken Einrichtung

Auch das Chorfresko Maria Himmelfahrt von Cosmas Damian Asam wurde übermalt und erst 1940 wieder freigelegt. Die anderen Malereien an den Wänden stammen aus dem Jahr 1889. Der Hochaltar aus dem 17.Jh. birgt in einem Strahlenkranz das Gnadenbild Anna selbdritt. Den Tabernakel mit zwei Seitenreliefs und zwei Anbetungsengeln fertigte der Bildhauer Joseph Deutschmann. Die Kanzel und einige Seitenaltäre stammen ebenfalls aus der Zeit der barocken Umgestaltung.

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Ehemaliger Südflügel des Stiftsgebäudes (Baudenkmal) Bei diesem Gebäudetrakt handelt es sich um zwei- bis dreigeschossige Satteldachbauten des mittleren 17. und frühen 18.Jahrhundert. Östliche Flügelabschnitte wurden durch Abtragungen (Brand 1830) stark verändert. Im gewölbten Torhaus des Westflügels der Abtei lebten die Klosterbrüder. Dieser Teil diente in der Vergangenheit als Schulhaus. Alle Gebäudeteile sind in Privatbesitz. Das sogenannte Dostlerhaus fungierte über Jahrzehnte als Kaufhaus für Lebens- und Haushaltsmittel aller Art mit integriertem Kino – jetzt wieder neu belebt als florales Deko-Geschäft. Die Sanierung der barocken Fassade, Balkon und Wasserspeier wurde in den 60er Jahren vom Eigentümer aufwändig renoviert.

Der östliche Trakt beinhaltete eine Traditionsgaststätte mit Metzgerei sowie einem freistehendem Schlachthaus. Bis vor wenigen Jahren war diese urige Gastwirtschaft „ Zum Bräu-Poidl „ als Traditionsgaststätte in Betrieb. Jetzt befindet sich hier ein Getränkemarkt. Dieses „Hackersche“ Anwesen war in den 50er und 60er Jahren bekannt als Hochzeitsgaststätte zum „Brautstehlen“ im Obergeschoß befinden sich mehrere Wohneinheiten.

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Der Westtrakt ab der Tordurchfahrt ist im Sanierungsprozess stecken geblieben. Mehrere private Investoren haben die aufwändigen Umbauarbeiten zu Wohnnutzungen wirtschaftlich überschätzt. Eine umfangreiche Ideensammlung wurde besonders für diesen Gebäudeteil im Rahmen der Dorferneuerung erarbeitet. Die Gemeinde aber auch öffentliche Institutionen als Träger könnten verschiedene Nutzungen möglich machen. In der Geburtsstunde der neuen Kirchenorgel, ein besonderer Verdienst des Orgelvirtuosen H. Prof. Kaunzinger wäre eine Orgelschule besonders für Gotteszell eine prädestinierte Einrichtung. Aber auch die Verlagerung des Pfarrheimes in diesen Trakt wurden in die Überlegungen mit einbezogen. Ein durchgreifendes Konzept einer öffentlichen Nutzung steht bisher noch aus.

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Pfarrhof mit Vereinsheim Das Pfarrgebäude wurde 1922 errichtet. In den 70er Jahren wurde das bestehende Nebengebäude das unmittelbar an den Pfarrhof angebaut war abgerissen und überwiegend in Hand- und Spanndiensten ein Jugendheim in Massivbauweise erstellt. 2008 – 2009 wurde dieses Gebäude durch ein neues Raumkonzept von Grund auf saniert und eine unaufdringliche, ausgewogene Fassade in untergeordneter Weise zum Pfarrhof gestaltet. Es steht nun mehreren kirchlichen Vereinigungen zur Verfügung.

Aufnahme von 1960 durch Pfarrer Bartl: Pfarrhof mit Nebengebäude

Sanierung des bestehenden Jugendheimes

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Bebauung Klosterring

Im Zuge der Säkularisation wurden die Gebäude und die beim Kloster vorhandenen Gebäude in kleine Anwesen aufgeteilt, um sie leichter veräußern zu können. Heute stellt sich die Bebauung des Klosterringes zwar noch einheitlich in geschlossener Bauweise traufständig dar, doch der Westtrakt ist überwiegend zur Dreigeschossigkeit aufgestiegen. Begründet ist dies mit einer Wohnraumerweiterung, da wegen der fehlenden Seitenorientierung der Ausbau nur nach oben möglich ist. Verstärkt wird diese Situation durch den zusätzlichen Bau von Dachgauben. Dieser Straßenzug verdeutlicht sehr speziell die zu Klosterzeiten schon bevorzugte privilegierte Wohnnutzung bzw. Wohnqualität und erhielt beim Ausbau der Straße durch die Dorferneuerung die Bezeichnung ( lt.Volksmund ) „Prachtstraße“. Das triste Grau der Fassaden, die teilweise wenig einladenden Hauszugänge sind Stück für Stück zu Gunsten einer neuen Lebendigkeit und modernen Aufgeschlossenheit gewichen. Der Südtrakt ist der Überlieferung vom Kloster als aufgereite „Nebengebäude“ für landwirtschaftliche Stallungen in der Gebäudehöhe treu geblieben und zeigt sich dementsprechend zurückhaltend. Das vorgesetzte Gebäude im Mittelteil war der Meierhof, aus dem im 13.Jh. das Kloster hervorgegangen ist. Das Südliche Torhaus (Baudenkmal), im Volksmund „Sautor“ ermöglichte den Austrieb der Schweine und Rinder.

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Dominant stellt sich der Eckbereich des Süd- und Osttraktes dar. Das Wirtshaus Hackerbräu ( Baudenkmal ) signalisiert schon von weiten den historischen Kernbereich der ehemaligen Klosteranlage. Das Gasthaus mit nördlich anschließendem Brauereigebäude, ein zweigeschossiges Eckhaus mit Walmdach, beherbergte ehemals die Klosterschänke. Das Gebäude stammt im Kern aus dem 17. und 18.Jh. Es markiert durch seine Lage und die geschlossenen Baulinie die ehemalige Südostecke des Kloster-Wirtschaftshofes.

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Felsenbierkeller (Baudenkmal) Der Felsenbierkeller ist ein lang gestreckter Satteldachbau, der sich an dem steil abfallendem Gelände in den Hang bohrt. Der rückwärtige Abschluss begrenzt den heutigen Pfarrfriedhof. Das Gebäude stammt aus dem 17.Jh. und ist als Baudenkmal aufgelistet. Hier wurde im Sommer das Bier des Klosterbräuhauses gelagert. Die an der Ostfassade angrenzende Legsteinmauer zur Hangabsicherung stammt auch aus dieser Zeit und ist ebenfalls ein Baudenkmal. In den 60er und 70er Jahren war dieser Platz bekannt durch die alljährlich stattfindenden „Kellerfeste“ als einer für die damalige Zeit schönster Biergarten.

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Platzgestaltungen Kirchplatz Als erste große Gestaltungsmaßnahme im Ortskern wurde im Rahmen der Dorferneuerung der Kirchplatz in Angriff genommen. Der Kirchplatz, von großer historischer Bedeutung als oberer Klosterhof sollte die Aufenthaltsqualität unter Berücksichtigung der vielseitigen Funktionen deutlich verbessern und aufwerten. Erforderlich war auch eine neue Ordnung der Verkehrsbeziehungen zur Dorfstraße. Im April 2000 wurden die ersten skizzenhaften Entwürfe vorgestellt. Nach einer Fragebogenaktion zu mehreren Planungsvarianten, der Vorstellung Der Pläne beim Dorfaktionstag und einer Exkursionsfahrt zu verschiedenen Ortschaften, legte man sich auf die Ausbauqualität fest. Aus einer tristen Asphaltfläche wurde eine homogene Pflasterfläche aus Natur- Steinen – orts- und landschaftstypisch. Das Kriegerdenkmal zwar als Zentralität im Kirchplatz, aber isoliert und abgegrenzt, wurde wieder geöffnet und begehbar gemacht.

nachher

vorher

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Dorfplatz am Klosterring Die Struktur des ehemaligen Klosters drückt noch heute dem Ortskern den Stempel auf und erfordert Konsequenzen, was die Gebäude- und Freiflächennutzung sowie die Gestaltung betrifft. Ein gutes Stück weit ist man der Geschichte verpflichtet und das macht die Situation nicht einfach. Eine wichtige Entscheidung war dennoch die Neugestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen sowie die Neuorientierung des „Dorfplatzes“ welcher früher immer mit dem Kirchplatz verwechselt wurde. Im Ergebnis wurde die Ausbauqualität die des Kirchplatzes weiter verfolgt. Die Belagsart der Wege und Plätze blieb das Granitpflaster – in der „Prachtstraße“ mit gesägten Platten noch zusätzlich aufgewertet. Bei der Gestaltung des Dorfplatzes musste man sich sehr kompakt mit vielfältigen Gegebenheiten auseinandersetzen. Ein Sammelsurium von Nebengebäuden wie Schuppen und Garagen sollten möglichst „unter ein Dach“ gebracht werden. Aufenthaltsqualität und somit einladende Verweildauer muss angestrebt werden. Nicht zu vergessen etwaige historische Situationen wie etwa die Wiedereröffnung des Bachlaufs. Aber auch traditionelle Handlungen wie Christbaum- bzw. Maibaumaufstellen sollten wieder mehr zum Ort der Dorfkommunikation werden. Hierzu müssen aber auch alle private Hausvorbereiche und natürlich die Gebäude selbst mit einbezogen werden

vorher nachher

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Vorplatz Dostlergarten

Die Freifläche zwischen dem früheren Hofgarten und dem Südtrakt konnte durch die Topographie nur zum Teil als Verkehrsfläche genutzt werden. Ab hier beginnt der Geländeanstieg zur oberen Geistlichen Bebauung. Diese Schräge war somit überwiegend nur Grünfläche. Da dieser Bereich sich noch innerhalb des Klosterringes und in unmittelbarer Nähe zum historischen Südflügel mit damaliger vorhererwähnter Gaststätte befindet, erkannte man hier eine Kommunikationsfläche Hier stand lange Zeit das markante gelbe Telefonhäuschen der Post – heute abgelöst durch eine puristische Standsäule – immerhin die einzige öffentliche Fernsprechzelle im Ort. Dieser Bereich wurde bei der Dorfplanung neu aufgegriffen und als Platz ausgebildet. Natursteinblöcke laden zum Verweilen ein. Eine dorfgerechte Bepflanzung nimmt das Grün der Privatgärten auf und ergibt somit einen Raum bildenden Platz.

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Kalvarienberg Ein markantes Kennzeichen der Gemeinde ist der Kalvarienberg am Westhang mit der historischen Kreuzweganlage (Baudenkmal). Als Fremdenverkehrsziel auch von überregionaler Bedeutung. Beim Titel „Einzelbaudenkmäler“ ist die Anlage bereits erwähnt. Der serpentinenmäßig ausgebaute Weg, überwiegend als einläufige Treppenanlage aus Findlingssteinen mit schräg laufenden Zwischenpodesten errichtet, beinhaltet 14 kapellenartige Bildgehäuse. Zum größten Teil verläuft der Weg durch den Mischwald. Auf der Bergkuppe öffnet sich der Steig in eine Freifläche (Bergwiese). Hier befinden sich die Hl.Stiege, der Ölberg, die Kreuzigungsgruppe sowie die Bergkapelle. Errichtet wurde diese Anlage 1729 – 1733. Bei der Säkularisation 1803 zerstört und 1897 durch einen gewissen W. Mock wieder aufgebaut. Im Jahre 196o zum ersten Mal komplett renoviert, erfährt in diesem Jahr eine Renaissance.

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Verkehrssystem Innenbereich Klosterring und Kirchplatz Parken im Ortskern war bei den Planentwürfen der Gestaltung der Straßen und Plätze von Anfang an ein beherrschendes Thema. Die Frage war dabei nie: Parken – ja oder nein? Es war stattdessen zu klären, wie viel Parkplätze der Ortskern verträgt. Für den Fortbestand einer attraktiven Geschäftswelt sind Parkplätze in nächster Nähe sicher erforderlich. Ein Manko für die Hauseigentümer ist aufgrund der historischen Gegebenheit, dass nicht alle Häuser mit einer Garage ausgestattet werden können, so dass im öffentlichen Verkehrsraum geparkt werden muss. Bei der Kirchplatzgestaltung wurde der immense Parkdruck bei Gottesdiensten und Beerdigungen sehr emotional diskutiert. Es wurde hier aber ein guter Kompromiss gefunden, der Parkplätze in einer bestimmten Größenordnung zulässt und trotzdem im Großen und Ganzen die Plätze wieder zu mehr Freiraumqualität führt. Die Lösung war das Verkehrsmischsystem in der Bedeutung, dass Kraftfahrzeuge und Fußgänger gleich berechtigt sind. Auf eine strenge Verkehrsführung – Straße für PKW bzw. Gehwege für Fußgänger – wurde daher baulich verzichtet. Alle öffentlichen Flächen erhielten eine niveaugleiche Belagsart. Der gesamte Innenbereich ist als Zone 30 deklariert mit „rechts“ vor „links“ Regelung, somit kann auf störende Verkehrsschilder verzichtet werden.

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Leitlinie zur Baugestaltung Das Dorf Gotteszell polarisiert wie kein anderes Dorf in dieser Gegend die Baukultur. Auf der einen Seite steht die gut erhaltene Strenge der Baukörperlinien und –formen der historischen Klosteranlage und auf der anderen Seite die Weiterentwicklung und –ausbreitung einzelner Siedlungsstrukturen mit temporären Modeerscheinungen. Auch aus diesem Grund wurde in einigen Ausgaben der Gemeinde-Dorfzeitung auf wesentliche baukulturelle Gesichtspunkte eingegangen. „Was ist eigentlich Baukultur?“, „Niemand baut für sich allein…“, Bauen im geneigten Gelände, alte Häuser-neue Häuser und die Bauökologie (Materialwahl, Energie, Luft und Wasser) waren Themen. Bei einer Dorferneuerungsausstellung wurden Schautafeln auch zur Bau- und Freiflächengestaltung u.a. zu den Begriffen Dach, Fenster, Farbe, Garten und Grundstückseinfriedung präsentiert und schließlich wurde ein Katalog mit

Gestaltungsleitlinien zur Dorferneuerung Gotteszell durch das Gemeindegremium gebilligt. Dieser vermittelt zum einen potentiellen Bauleuten Ausführungstipps und dient andererseits der ALE als Richtschnur für die Förderung von privaten Maßnahmen. Sehr einprägsam wurden die Gestaltungsleitlinien als Sammelsurium provokativer Thesen zur Hausgestaltung verfasst.

- Mein Haus, das unbekannte Wesen - Kunststoff-Fenster sind Prothesen der modernen Hauschirogie - Putz oder Farbe – Make up oder Kriegsbemalung - My home is my castle – daher ist das „Eikastln“ so in Mode

Das Instrument zur Förderung einer verbesserten dorfgerechten Baukultur auch In energetischer Sicht „knebelt“ Gott sei Dank die Antragsteller. Wirkten anfangs die Leitlinien bei manchem Bauherrn als „Zwangsuniform“ So löste sich der „eingebildete“ Zwang mehr und mehr auf und schwenkt in Richtung Verständnis und Akzeptanz. Das Gemeindegremium erwägt die Aufstellung einer Gestaltungsfibel – wohl gemerkt „Fibel, nicht „Zwang“- Freiwilligkeit weicht dem Zwang. Der Aufbruch dazu zum Mitmachen ist deutlich spürbar.

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Ortsgerechte Umsetzung der Baugestaltung Gelungene Beispiele Die Leitlinien zur Ortsgestaltung haben bereits einige Hauseigentümer erreicht. Hochmotivierte Hausbesitzer erzielen gute Ergebnisse. Vorher Nachher

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Werbeflächen im Ort Freistehende Werbe(Hinweis)schilder, wie sie vielerorts an Straßenecken stehen, sind im Dorfinnenbereich nicht notwendig. Das Karree des Innenbereiches macht Hinweisschilder in Einzelaufstellung für einzelne Betriebe nicht notwendig. Lediglich die in den Außerortsteilen ansässigen Betriebe benötigen eine Hilfe zur Standortbestimmung. Ein Arbeitskreis, entwickelt im Rahmen der ALE hat sich frühzeitig mit diesem Thema befasst. Im Ergebnis einigte man sich auf eine Werbetafel, auf der alle interessierten Betriebe einzeln dargestellt und in einem Übersichtsplan mit Nummernzuordnung leicht auffindbar sind. Der geeignete Aufstellungsort ist kurz vor der historischen Ortseinfahrt.

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Grüngestaltung und -entwicklung

Für uns Gotteszeller war und ist es ein wichtiges Ziel, das Besondere und Wertvolle, das in Gotteszell in reichem Maß vorhanden ist, schätzen zu lernen und in die Orts- und Siedlungsentwicklung einzubeziehen. Dabei geht es nicht nur um die Lebensräume für Pflanzen und Tiere, sondern letztendlich um den Menschen.

Naturräumlich gehört Gotteszell zur „Ruhmannsfeldener Teisnachsenke“. Die Talweitung besteht aus sandigen Lehmböden auf den sanft geneigten Hängen, wo sich Ackerbau und Grünlandwirtschaft abwechseln. Die Randhöhen bestehen aus bewaldeten Granit- und Gneis-Kuppen, wie zum Beispiel der Kalvarienberg.

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Ortsrandgestaltung

Der vorbildlich eingegrünte Betrieb der Firma BARTEC BENKE trägt ganz wesentlich zu einem attraktiven Ortseingang von der B 11 her bei. Das Gebäude selbst hat ein begrüntes Dach und ist umgeben von einer weitläufigen Grünanlage.

Das Begrüßungsschild ist nicht mehr zeitgemäß, denn Gotteszell hat mehr zu bieten als nur Ferienort zu sein. Es wurden bereits Pläne gemacht, etwas moderneres aufzustellen und zusätzlich den Vereinen die Möglichkeit zu geben um Feste anzukündigen.

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Ortsrandgestaltung

Orts einwärts, auf der rechten Seite, schließen sich weitere Gewerbe-Gebäude an. Vor dem Betrieb Landmaschinen-Hacker hat der Gartenbauverein eine Hecke gepflanzt um das Gewerbegebiet einzugrünen. Bei allen Eigentümern sind Bemühungen da, das Umfeld zu bepflanzen.

Die Grünzone mit Obstbäumen und Beerensträuchern, auf der linken Seite, trennt die B11 vom Siedlungsgebiet und bietet gleichzeitig Spielmöglichkeit für die Kinder. Beim Anwesen Saller Rosi wurde die Trockenmauer errichtet und bepflanzt. Der Garten von der Künstlerin ist sehr sehenswert und beim diesjährigen „Tag der offenen Gartentür“ für jedermann zu bestaunen. Im Zug dieser Maßnahme wurde auch die unansehnliche Bushaltestelle neu gestaltet und ist nun sehr gefragt bei den jungen Leuten – auch wenn kein Bus mehr kommt.

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Grüngestaltung bei der Schule

Hier macht Lernen Spaß!

Das Klassenzimmer im Freien und die Umgestaltung des Pausenhofs war eine große Gemeinschaftsaktion von Elternbeirat, Vereinen, Eltern und Lehrern. Auch die Kinder halfen mit und packten mit an wo immer es möglich war.

Es wurden auch einige Spielgeräte aufgestellt, die von allen Kindern auch nach der Schule fleißig genutzt werden.

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Grüngestaltung bei der Schule

Eine der ersten Maßnahmen der Dorferneuerung war das Umfeld der Schule neu zu gestalten. Die Bushaltestelle wurde mit Pflanzinseln kenntlich gemacht und die lustigen Schüler aus Holz zeigen schon von Weitem „ in diesem Bereich haben wir Vorrang.“

Im Jahr 2010 wurde die Grundschule generalsaniert. Nun steht sie im neuen Kleid zwischen heimischen Bäumen.

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Grüngestaltung beim Kindergarten

Der Garten rund um den Kindergarten ist wie geschaffen zum Spielen und Toben. Von den Johannisbeersträuchern darf genascht werden. Bei der Pflege helfen die Gemeinde, die Eltern und die Kinder zusammen. Der Kindergarten -Förderverein unterstützt nicht nur finanziell sondern packt meistens selbst mit an.

Geplant ist, mit den Kindern einen kleinen Garten anzulegen, in dem sie selber säen, pflanzen, gießen und natürlich auch ernten können. Zu erleben, wie sich das eigene Tun auf die Pflanzen auswirkt, bringt wichtige und nachhaltige Erfahrungen. Denn in der Erde graben macht spaß, wie man sehen kann.

Bereits am Eingang werden die Besucher farbenfroh begrüßt.

Das plötzliche Entdecken, das bewusste Beobachten, das vorsichtige Fangen, Berühren und anschließende Freilassen von Tieren sind unersetzliche Erlebnisse. Die unvermittelt auftauchende Eidechse beim Sonnenbad, der Frosch, die Blindschleiche, selbst ein kleiner Käfer können für die Kinder sehr faszinierend sein.

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Dorfgerechte Pflanzenauswahl im öffentlichen und privaten Bereich

Der Dorfplatz und der gesamte Klosterring wurden mit ausgewählten, heimischen Pflanzen der Baumschule Köppl bepflanzt.

Liebevoll werden die, im Zuge der Dorferneuerung angelegten Blumeninseln von den Bewohnern des Klosterringes - Prachtstraße gehegt und gepflegt.

Dieses Bäumchen wird in ein paar Jahren als stattlicher Lindenbaum das Ortsbild bereichern.

Als Grünfläche weitgehend erhalten ist der ehemalige Hof- oder Wurzgarten des Klosters, der heutige, so genannte Dostler-Garten“. Ein Wunsch vieler Gotteszeller wäre es, diesen Bereich, der sich in Privatbesitz befindet, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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Private Vorgärten und Hofräume im Klosterring

Im Garten von Zahlauer Rosa hat schon mancher Kaffeeklatsch stattgefunden. Und mit der Obsternte wird der ganze Klosterring versorgt.

Es muß nicht alles nach strengen Regeln und geordnet wachsen, wie man in Helga Kandler`s Vorgarten sehen kann. Rund ums Haus darf sich jedes Pflänzchen frei entfalten.

Durch ein bisschen Grün und ein paar Blumen entsteht gleich eine romantische Gasse oder eine gemütliche Sitzecke.

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Unser Dorf hat Zukunft

Gestaltung der privaten Vorgärten und Hofräume – Familie Kraus Josef

Die Steine, die bei den Baumaßnahmen im Klosterring zum Vorschein kamen, fanden gleich Verwendung.

Stehen bleiben und Schauen

Zum alten Obstbaumbestand wurden im Zuge einer Pflanzaktion neue Bäume dazugepflanzt, die sich in das Gesamtbild einfügen. Zusätzlich wurde das ganze mit einem wunderschönen, neuen Gartenzaun eingefasst, der aber trotzdem den Blick in den Garten ermöglicht.

Vorher Nachher

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Fassadenbegrünung und Blumenschmuck

Mauerbegrünung beim Bräu Poidl - Weg zum Friedhof mit Wildem Wein und Efeu.

Ebner Richard

Thurnbauer Cornelia

Kandler Helga

Gasthaus Klosterkeller

Begrünte Wände machen das Wohnumfeld vielfältiger, natürlicher und freundlicher und schaffen zusätzliche Naturerlebnisse im Wandel der Jahreszeiten.

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Einige gelungene Beispiele für ortsgerechte Einfriedungen

Biergarten Hacker

Dostler

Pfarrhof

Pfarrheim

Zahlauer Biller Rosa

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Freiraummöblierung im öffentlichen und privaten Bereich

Ein- oder Ausblick aufs Dorfgeschehen – Hier sitzt man in der ersten Reihe !

Ideal zur Aufstellung fürs Gruppenfoto von Kommunion oder Klassentreffen

Einladung zum Ratsch vorm Friseur auf der Hausbeng

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Öffentliche Freiflächen - Glaserhöhe

Die Glaserhöhe liegt im Grünzug der Drosslach. Diese Fläche böte sich gut für eine öffentliche Nutzung als Grünzone, Spiel- und Erholungsareal für Kinder und Erwachsene an. Es wurden bereits Überlegungen angestellt und einige Interessierte trafen sich bereits um ein Nutzungskonzept zu erstellen. Angeregt wurde hier einen „Lebensgarten“ zu bauen. Für ein Weidenhaus, Hecken als Lebensraum für Schmetterlinge, Vogel- und Käferarten, Kräutergarten, Weidenzäune und Trockenmauern würde sich das Gelände hervorragend eignen. Hier würde den Kindern und auch Erwachsenen die Vielfalt und Schönheit unserer Natur wieder etwas näher gebracht.

Bei der „Glaserhöh“ ist Innerorts der einzige Bereich, wo die Drosslach noch frei zugänglich und erlebbar ist. Darum gehen die Planungen vor allem in die Richtung diesen besonderen und interessanten Bereich Gotteszells zu erschließen und erfahrbar zu machen. Und darum wird auch dem Wasser im Lebensgarten ein großer Bereich gewidmet.

Die natürliche Hanglage eignet sich optimal für ein Amphitheater, welches bei der Planung der Anlage mit einfließen könnte.

Lebensräume mit Wasser bieten eine große Vielfalt an Leben. Dort kann man prächtige Libellen bei ihrer luftigen Jagd nach Beute bestaunen, Frösche und Molche entdecken und verschiedenste Insekten beobachten.

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Dorfbach

Die Drosslach hat eine besondere Bedeutung in der Geschichte Gotteszells, da der Ursprung des Ortes, der Meierhof „Draslaha“ nach ihr benannt sein soll. Im Ortsbereich von Gotteszell war die Drosslach leider bis vor Kurzem weitgehend begradigt, verbaut und verrohrt. Darum waren schon bei der Planung des Dorfplatzes alle gleich einer Meinung, dass unbedingt das Element Wasser eingebaut werden sollte. Und darum fließt jetzt die Drosslach wie Früher durch den Ort.

Unser Streben wird weiterhin sein

- die Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft

- die Sicherung eines grünen Ortsbildes - der Erhalt der Ortsbild prägenden

Grünzüge und Gewässer - der Erhalt und die verantwortungsvolle

Nutzung der Natur in und um

unser Dorf Gotteszell.

Wasser übt eine große Faszination aus. Es ist für uns Menschen unverzichtbar, wir brauchen es zum Leben, aber auch zum Spielen. Man kann sich erfrischen, lustig rumspritzen oder das Wasser einfach nur anschauen und zur Ruhe kommen.

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Grüngestaltung am Kirchplatz

Die Linde war und ist der klassische Dorfbaum, sie war und ist der Mittelpunkt des Dorfes.

Die beiden prächtigen Linden prägen den Kirchplatz, Ruhebänke laden in ihrem Schatten zum Verweilen ein... "Unter den Linden pflegen wir zu singen, trinken und tanzen und fröhlich zu sein, denn die Linde ist uns ein Friede- und Freudenbaum." (Martin Luther)

oder in geselliger Runde auf eine Maß Bier.

Die Trauerweide fiel leider einem Blitzschlag zum Opfer. Bemühungen um baldigen Ersatz sind da. In unserem Pfarrhof steht ein ganz besonders

prächtiger Tulpenbaum.

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Haus und Hofbäume

Die schönen mächtigen Linden beim alten Bräukeller reichen mit ihren Kronen bis zum Friedhof.

Kaum ein zweiter Baum stand und steht dem Menschen so nahe wie die Linde. Im Zusammenhang mit ihr fallen Begriffe wie Wärme, Geborgenheit, Heimat, Friede, Freude, Lieblichkeit, sanftes und mütterliches Wesen.

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Naturnahe Lebensräume für Pflanzen und Tiere

Der Eiskeller – ein Relikt aus alter, kühlschrankloser Zeit

Linden und markante, raumprägende Gehölze haben sich hier ihren Platz erobert und bieten Eidechsen, Vögeln, Igeln und noch allerhand Kleingetier ein Zuhause.

Leer stehend und einsturzgefährdet aber trotzdem durch seine Lage an der Ortsdurchfahrt ein auffälliges Wahrzeichen des Ortes.

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Grüngestaltung und Entwicklung

Wie man in diesem Grünordnungsplan sehen kann, hat Gotteszell im Ortskern sehr viele markante Gehölze, die unbedingt erhalten werden sollen.

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Naturnahe Lebensräume für Pflanzen und Tiere

Natur pur – Pflanzen und Insekten – wer sich Zeit nimmt kann sie sehen und hören.

Der verwilderte Garten neben dem Pfarrhof und die Schafweide von Familie Kraus liegen sehr ortsnah.

Das Gemeindegebiet von Gotteszell gehört zum Naturpark „Bayerischer Wald“ Auf die abwechslungsreiche „Kulturlandschaft“, d.h. auf das Mosaik aus Wiesen, Äckern und Wald sind alle Gotteszeller sehr stolz.

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Naturnahe Lebensräume für Pflanzen und Tiere im Ort und am Ortsrand

Von Alt und Jung immer gern besucht – das Dammwild gleich oberhalb des Dorfes.

Am Ortsrand hat der Gartenbauverein ein Insektenhotel gebaut und einen kleinen Acker angelegt. Mit den Kindern des Kindergartens finden dort übers Jahr verteilt einige Aktionen statt. Es wurden schon Kürbisse und Kartoffeln angebaut und im Herbst, wie zu Omas Zeiten, ausgegraben. Heuer wurden Runkelrüben gebaut. Längst vergessenes Handwerk, versucht der Gartenbauverein bei einem Mäh- und Dengelkurs, der jüngeren Generation näher zu bringen.

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Lage in der Region Gotteszell liegt, eingebettet von den höchsten Erhebungen des Vorderen Bayerischen Waldes, mit dem Ortskern ( Kirchplatz ) auf einer Höhe von 565 m ü.NN Mit 923 ha ist Gotteszell eine flächenmäßig kleine Gemeinde. Die Flächen teilen sich auf in ca. 13% Siedlungsflächen (bebaute Flächen), ca. 27% landwirtschaftliche Flächen ( vorwiegend Grünland ) und ca. 60% Wald, Mischwälder, Fichten- und Tannenwälder. Nach Norden, Westen und Süden ist die Ortschaft durch sanft ansteigende Berghänge geschützt. Nördlich grenzt die Teisnach die eingebettete Ortschaft ab. Gotteszell ist durch die Bundesstraße B11 von Deggendorf kommend sowie die von Viechtach/Regen verlaufende Bundesstraße B85 an das überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Die Kreisstraße REG14 führt von Gotteszell Richtung Achslach. Mit der Bahnlinie Bayer. Eisenstein – Plattling steht in Gotteszell-Bahnhof ein ortsnahes zuverlässiges Verkehrsmittel im Stundentakt zur Verfügung.

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Boden- und Grünordnung Sehr wertvoll waren Maßnahmen der Dorferneuerung durch das Amt für Ländliche Entwicklung, die seit dem Jahr 1997 durchgeführt wurden. Mit dem Instrument der „Hoferschließung“ wurde in den Flurlagen das Wirtschaftswegenetz erneuert und somit den Anforderungen einer modernen Landwirtschaft gerecht. Die Erstellung eines Grünordnungsplanes mit Landschaftspflegemaßnahmen wurde vorab erarbeitet. Sehr deutlich kann man hier den Grüngürtel der Teisnachaue im Osten sowie das Landschaftsschutzgebiet „Kalvarienberg“ erkennen. Inmitten beider Teile liegt wohl eingebettet der historische Ortskern

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Landnutzungsform Durch die Zweckbestimmung der Besiedelung zu einem Kloster fehlt dem Ort die bäuerliche Prägung. Im Klosterleben waren eher Handwerker zu Hause aber auch der Handel sowie Gewerbe verschiedener Art waren hier zu finden. Die bäuerlichen Betriebe beschränken sich zunehmend auf die umliegenden Ortschaften Tafertsried und Weihmannsried. In Gotteszell ist heute nur noch ein Nebenerwerbslandwirt mit Milchviehhaltung sowie ein kleiner Schafzuchtbetrieb zu finden. Die um den Ort liegenden landwirtschaftlichen Flächen, ausschließlich Grünflächen, werden von den umliegenden Landwirten sowie einem Wanderschäfer bewirtschaftet. Der Anbau von Sonderkulturen ist wie in allen ländlichen Bereichen des Bayerischen Waldes ziemlich verschwunden. Die Energiegewinnung durch den Einbau von Photovoltaik- und Solaranlagen ist in der Ortschaft nur in geringem Maße zu finden. Auch Hackschnitzelheizungen, welche die reichlichen vorhandenen nachwachsenden Rohstoffe verwenden könnten werden nur vereinzelt betrieben.

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Naturnahe Gestaltung von Freizeit- und Erholungsanlagen Für Freizeit, Sport und Erholung hat Gotteszell für jede Altersgruppe eine Menge zu bieten. Harmonisch in die Landschaft eingebettet stellt sich die zwischen den Ortschaften Gießhübel und Tafertsried errichtete Kneippanlage dar. Das erfrischende Wasser wird aus dem nahen Steinbach ausgeleitet. Umgeben von Schatten spendenden Laubbäumen findet der Kneippanwender Ruhe und Erholung. Die Initiative zum Bau dieser Anlage ist dem Arbeitskreis „Gäste und Freizeit“ zu verdanken, deren Mitglieder auch die Instandhaltung und Reinigung übernehmen. Unmittelbar angrenzend ist hier ein weiterer Dorfweiher entstanden, der das Wasser auch in den Sommermonaten gespeichert hält und natürlich im Winter als zusätzlicher Eisweiher dient.

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Der alte historische Dorfweiher, der sich in einer Naturmulde gebildet hat war schon zu Klosterzeiten von großer Bedeutung. Die Achslacher Straße dient nun einseitig als Damm. Im Sommer ist davon nur eine grüne Wiese zu sehen. Im Winter aber wird das Wasser gestaut und zum Eisweiher umfunktioniert. Jung und Alt finden hier ideale Bedingungen zum Eisstockschießen und Schlittschuh laufen. Auch Schilangläufer können, bedingt durch die sichere Schneelage auf gut gespurten Loipen in den Höhenlagen des Dorfes ihre Runden laufen und das herrliche Panorama des Hinteren Bayerischen Waldes genießen. Gut ausgebaute Rad- und Wanderwege um den Ort runden das vielfältige Freizeit- und Erholungsangebot ab.

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Vernetzung der Biotope In und um Gotteszell, hauptsächlich in den zur Teisnach hin liegenden Nass- und Feuchtwiesen, sowie im Bereich des Steinbaches und der Drosslach, gibt es eine große Anzahl kartierter Biotope. Diese ökologisch wertvollen Flächen bieten einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten ideale Lebensbedingungen – wie die Brutreviere der Wasseramsel. Auch der sehr scheue und seltene Schwarzstorch konnte im bereich der Teisnach und des Steinbach bei der Futtersuche beobachtet werden. Unser Ziel muss der Erhalt dieser bestehenden Feuchtgebiete und Biotope sowie der geschlossenen Säume mit Hochstauden entlang der Teisnach und Steinbachs sein.

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Gewässer und Flüsse Als ein besonders prägendes Landschaftsmerkmal ist die von Achslach kommende, an der nördlichen Gemarkungsgrenze verlaufende Teisnach zu nennen. Für das an der Teisnach liegende Sägewerk und der bis in die 60er Jahre betriebenen Mühle lieferte das Wasser der Teisnach die notwendige Energie. Früher war die Teisnach als fischreiches Gewässer bei den Fischern geschätzt. Aber auch Muscheln – die Perlfischerei wurde hier ausgeübt – waren genügend vorhanden. Selbst Krebse in verschieden Größen waren bis Ende der 60er Jahre keine Seltenheit. Wie überall hat auch hier die Umweltverschmutzung diese Artenvielfalt stark reduziert bzw. ganz verschwinden lassen. Aber die Natur ist in ständiger Umwandlung und so hat sich hier eine neue Tierart angesiedelt – nämlich der Biber. Er hat in kürzester Zeit die Teisnach erobert und hinterlässt seine bekannten Baumstumpfspuren. Vereinzelt kann man hier auch am Ufer flüchtende Ringelnattern erhaschen. Die mäandrierende Teisnach wird in der Talsenke von stattlichen Weidenbäumen eingefasst. Hier finden Bienen ihre erste Nahrung. Die umliegenden Feuchtwiesen bringen besonders im Frühjahr die ihr zugeordnete Flora hervor.

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Naturschauspiel Kalvarienberg Der Kalvarienberg hat nicht nur die ihm zugedachte sakrale Bedeutung, er thront mit seinem einzigartigen Baumbewuchs über dem Dorf. Die Waldflächen sowie der Waldsaum als Übergang zu den Wiesen sind seit jeher unverändert. Die geologische Bodenbeschaffenheit lässt viele Baumarten wie Kiefern, Lärchen, vor allem aber mächtige Buchen wachsen. Der Grünordnungsplan weist daher den Kalvarienberg als Landschaftsschutzgebiet aus. Das ganzjährliche Schauspiel der Farbenpracht lässt an „Indian Summer“ erinnern. Das zarte Grün der Buchenblätter im Frühjahr steigert sich bis zum Herbst in einen waren Farbenrausch.

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Feld- und Wegekreuze – Totenbretter Der Ort Gotteszell beherbergt in seiner Flur eine große Anzahl von Feld- und Wegekreuze – sog. „Marterl“. Sie stehen als stumme Zeugen am Wegesrand, manche mit kleinen Inschriften versehen. Sehr beeindruckend sind auch die Totenbretter, die sich jeweils in großer Anzahl aneinander reihen und somit eine würdige Anlage ergeben. Im Dorfumfeld gibt es einige verschiedene Anlagen Eine der älteren Anlagen befindet sich beim „Bräukeller“. Hier sind aus der Tradition entstandene Formen mit Bemalungen – alte fast nicht mehr lesbare neben neueren „modernen“ neben einander gestellt. Der Heimatverein hat es sich zur Aufgabe gemacht die Totenbretteranlagen zu unterhalten aber auch beim Tod verdienter Gotteszeller Bürger diese zu erweitern.

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Bauen im Bestand

Der behutsame Umgang mit alten Häusern auch in den Außenbereichen wird erfreulicherweise immer mehr von den Eigentümern gepflegt. Gerade in den kleinen Ortschaften und Weilern um Gotteszell herum ist es besonders wichtig, das gewachsene Gefüge nicht zu zerstören. Hier befinden sich die landwirtschaftlich geprägten Kleinsiedlungen, die das Landschaftsbild um den Hauptort mit gestalten. In einer bewegten Landschaft ergeben die Häuser die aus der Tradition entstehen ein harmonisches Gesamtbild.

Altes Sacherl liebevoll hergerichtet im Ortsteil Hochgart

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Auch komplette Hauserneuerungen als Ersatzbauten wirken bei Einhaltung bestimmter Regeln sehr heimisch – als ob sie schon immer in dieser Art so gestanden sind. Traditionelle Bauformen und eine gute Maßstäblichkeit sind das Geheimnis

Ersatzbau eines Wohnhauses in bestehende Hofanlage im Ortsteil Gießhübl

Ersatzbau eines Wohnhauses an einen alten Stadel im Ortsteil Bachhaus

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Dorf in der Landschaft - Ausklang

Die Bilder sprechen für sich - im Sommer wie im Winter

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Impressum: Entwicklungskonzepte - Meindl Max, Erster Bürgermeister der Gemeinde Gottezell

Soziales und kulturelles Leben - Altmann Johann, Fleischmann Georg

Baugestaltung - Achatz Wolfgang

Grüngestaltung und -entwicklung - Arweck Anna, Brem Hildegard, Kandler Helga, Kandler Marlene

Dorf in der Landschaft - Achatz Wolfgang, Kraus Ludwig, Kraus Wolfgang

Gotteszell, den 06. Juni 2011