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Landeskonferenz 2016 AWO RückBlick UNSER HERZ IST DIE KRAFT.

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Landeskonferenz 2016AWO RückBlick

UNSER HERZ ISTDIE KRAFT.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort Landesvorsitzender ................................................... 03

Verbandspolitik: Über 90 Jahre aktives Ehrenamt im Saarland .............................. 05

AWO-Saarland-Stiftung ......................................................... 21

Der Mensch im Mittelpunkt:Die AWO als Unternehmen ...................................................... 23

Tue Gutes und sprich darüber: Kommunikation. Öffentlichkeitsarbeit. Marketing ........................ 36

Fördermittel für soziale Projekte .............................................. 38 Ankommen im Saarland: AWO aktiv für Menschen nach der Flucht ................................... 41

Hilfe für Menschen in Not: Offene Soziale Arbeit .......................... 46

Kompetent und fürsorglich: der AWO Pflege- und Betreuungsservice .................................... 49

Unterstützung für das Wohl von Kindern und Familien: das Sozialpädagogische Netzwerk ............................................ 66

Weil Jede und Jeder es wert ist: Teilhabe beim Verbund für Inklusion und Bildung ....................... 76

Das Fort- und Weiterbildungsinstitut: die AWO Akademie Saar ......................................................... 88

„Du musst nicht reich sein, um viel geben zu können“.Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst bei der AWO ....................................... 91

Ehrenamtliches Engagement für Kinder und Jugendliche: das AWO-Landesjugendwerk Saar ............................................ 94

Ausblick auf die Jahre 2016 - 2020.......................................... 96

Bilder: AWO Saarland / Harald Kiefer, Fotolia.com

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Vorwort des Landesvorsitzenden

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde der Arbeiter-wohlfahrt,

der positive Gedanke der Hilfe und Solidarität gegenüber Menschen war 1919 der Ursprung der Arbeiterwohl-fahrt. Noch heute ist dieser Ge-danke tragend für unsere wichtige Soziale Arbeit vor Ort. Ob in der Nachbarschaft, in der Gemeinde oder auch landesweit. Das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe funktio-niert nur, wenn wir alle gemein-sam hinsehen und handeln.

Kaum ein Ereignis hat die Wohl-fahrtsverbände und sozialen In-itiativen in Deutschland so stark gefordert wie die Zuflucht von hilfebedürftigen Menschen aus Kriegsgebieten.

Wo die Politik mancherorts noch nach tragfähigen Lösungen für ein gemeinsames Handeln sucht, wissen wir als Arbeiterwohlfahrt sehr genau, was zu tun ist. Unse-re ehrenamtlichen Mitglieder und viele hauptamtliche Kräfte pa-cken Integration an. Wir reichen den Menschen die Hand, wehren sie nicht ab. Wir hören ihnen zu, reden nicht einfach nur über sie.

Wir öffnen unsere Herzen und verschließen uns nicht.

Wir lassen jeden einzelnen Men-schen Mensch sein und helfen, wenn Hilfe gebraucht wird. Un-abhängig von der Herkunft, der Hautfarbe, der Religion oder von dem Schicksal, das die Menschen erfahren haben.

Die soziale Ungleichheit in Deutschland nimmt besorgnis-erregende Ausmaße an. Armut wächst und verfestigt sich in der Mitte unserer Gesellschaft. Gleich-zeitig transportiert Armut auch Angst, Neid und Hass im Kampf um die Verteilung von Solidarität.

Wir als AWO lassen es nicht zu, dass in einer angstbesetzten De-batte Obdachlose gegen Geflüch-tete, Rentner gegen Jugendliche, Muslime gegen Christen ausge-spielt werden. Wir brauchen einen Staat, der modern, kompetent, weltoffen und gut finanziert ist. Soziale Ungleichheit braucht ei-nen Staat, der Probleme anpackt und keinen liberalen Nachtwächt-erstaat, der die Schuldenbremse vor jede soziale Initiative stellt.

Die gute Botschaft sind Sie, die AWO-Mitglieder vor Ort. Ein-drucksvoll haben sich mehre-re hundert AWO-Mitglieder und -Beschäftigte an den Demonst-rationen für Vielfalt und Toleranz im Saarland beteiligt. Über 9.000 Menschen hatten alleine in Saar-

brücken klare Kante gegen Rassis-mus gezeigt.

Eines ist sicherlich stärker als blin-der Hass: Zuwendung und Offen-heit. Das Gespräch mit dem Nach-barn. Hilfe und Aufmerksamkeit füreinander. Diese positive Bot-schaft tragen wir als Arbeiterwohl-fahrt in uns. Unsere Herzen sind offen für alle Menschen. Ob in den Kindertagesstätten der AWO, im Freiwilligen Sozialen Jahr, in un-serer AWO-Notschlafstelle in Saar-brücken, in unseren Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder in unseren Seniorenzentren. Die ehrenamtlichen Mitglieder und hauptamtlichen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sind eine starke Botschaft quer durch das gesamte Saarland. Wo wir sind, wird Solidarität gelebt. Dort wird Gleichheit gelebt. Wo die AWO ist, hat Rassismus und Fremdenfeind-lichkeit keine Chance.

Dafür meinen herzlichen Dank an alle 12.500 Mitglieder und über 5.500 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter der Arbeiterwohlfahrt im Saarland.

Ihr

Marcel Dubois

4 I Vorwort

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Verbandspolitik

Verbandspolitik I 5

Der Wohlfahrtsverband der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland e. v. gründet mit über 12.000 Mitgliedern im Saarland auf einer breiten Mitgliedschaftsbasis und einem aktiven Ehren-amt. Ehren- und Hauptamt gehen gemeinsam den solidarischen Weg der Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen, die Unterstützung der AWO benötigen.

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Über 90 Jahre aktives Ehrenamt für die Menschen im Saarland

Tradition schafft ZukunftEine aktive Mitgliedschaft ist die Basis für die Entwicklung der AWO im Saarland. Einstimmig hat der Landesvorstand in den vergangenen vier Jahren wich-tige Initiativen eingebracht, um den Mitgliederverband nach-haltig zu stärken:• Die Förderung der Kreisge-

schäftsstellen,

• Die Vereinfachung der Mit-glieder-verwaltung durch die Einführung der zentra-len Mitglieder- und Adress-verwaltung,

• Die Mitgliederwerbekampa-gne „Mach MitMensch!“,

• Aktionen und Informatio-nen zur Altersarmut und ge-gen Fremdenfeindlichkeit,

• Die Einrichtung einer Servi-cestelle, die unsere Aktivi-täten mit und für geflüch-tete Menschen kooordiniert,

• Die Einrichtung der Arbeits-gemeinschaft „Servicestel-le Ehrenamt, Projekte und Aktionen“ auf Landesebene (AG SEPA).

Wegweiser Soziale Gerechtigkeit: klare Positionen für mehr Solidarität! Gemeinsam mit den Nachbar-verbänden in den Bezirken Rheinland und Pfalz hat die AWO Saarland in der AWO Südwest ei-nen Beschluss zur Bundeskon-ferenz zum Thema Altersarmut erreicht und damit bundesweit Aufmerksamkeit für die Armut der Rentnerinnen und Rentner erzielt. In dem Beschlusspapier fordert die AWO eine radikale Umkehr in der Rentenpolitik, um die Altersarmut zu stoppen.

Klare Worte der AWO Südwest an die Politik gab es auch bei den gemeinsamen Festen. 2013 feierten über 10.000 Besu-cherinnen und Besucher das 150-jährige Jubiläum der Ar-beiterbewegung vor der Saar-brücker Congresshalle. 2014 feierte die AWO im Saarland mit über 70 Veranstaltungen ihr 90-jähriges Jubiläum. Über 700 Ehrenamtliche AWO-Mitglieder aus dem Saarland feierten 2015 in Speyer das Familienfest das AWO Südwest-Fest.

Aktuelle soziale Themen stan-den im Mittelpunkt eines zwei-tägigen Treffens der AWO-Vor-

6 I Verbandspolitik

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sitzenden aus Bund, Ländern, Bezirken und Kreisverbänden in Saarbrücken im Juni 2015.

Bei einer Diskussion mit Wirt-schaftsministerin Anke Reh-linger, Bildungsminister Ulrich Commerçon und Staatssekretär Roland Krämer ging es um den wirtschaftlichen Stellenwert der Wohlfahrtspflege als Wirt-schaftsfaktor, die demografi-sche Entwicklung und das The-ma Chancengleichheit in der Bildung.

90 Jahre Arbeiterwohl-fahrt im SaarlandÜber 6.000 Besucherinnen und Besucher feierten im Jahr 2014 gemeinsam in den Ortsvereinen, Kreisverbänden und haupt-amtlichen Einrichtungen das 90-jährige Jubiläum der Arbei-terwohlfahrt.

Reinhard Klimmt würdigte das Engagement der über 110 Orts-vereine im Saarland. Die AWO leiste menschliche Solidarität, auf die Hilfebedürftige selbst-verständlichen Anspruch ha-ben - das mache das Wesen der Wohlfahrtspflege aus.

Strategische Weichenstel-lungen im LandesvorstandDie soziale Arbeit im Saarland unterliegt den Bedingungen der Haushaltsnotlage, dramatischer Verschuldung und der Schul-denbremse. Zur Sicherung der langfristigen wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit der AWO hat der Landesvorstand einstim-mig wichtige Weichenstellungen entschieden.

• In der stationären Altenhilfe wurde die Führungsstruk-tur verändert, um Voraus-setzungen für starke und handlungsfähige Einrich-tungsleitungen vor Ort zu

schaffen und ein Umbau- und Sanierungsprogramm aufgelegt.

• Im Verbund für Inklusion und Bildung wurden die Neubauten der Frühförde-rung und des „Atelier Ke-rativ“ in Saarlouis eröffnet sowie die Wohnheime in Dillingen saniert.

• Über 14 Mio. Euro wurden in den Ausbau von Kita-Plätzen investiert – und da-mit auch 120 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen.

• 93 unbegleitete minderjäh-rige Geflüchtete werden von der AWO landesweit betreut

Soziales Engagement auf der Höhe der Zeit Das ehrenamtliche Engagement in Ortsvereinen, Kreisverbänden und Einrichtungen der AWO ist für das soziale Miteinander vor Ort von großer Bedeutung. Viele soziale Initiativen vor Ort, u.a. ehrenamtliche Sprachkurse für geflüchtete Menschen, die Sicherstellung der Mobilität von älteren Menschen durch AWO-Seniorenmobile oder unsere Kaffeenachmittage gegen die Einsamkeit vor Ort sichern die soziale Struktur im Saarland.

Verbandspolitik I 7

Über 90 Jahre aktives Ehrenamt für die Menschen im Saarland

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8 I Sozialpolitik

Der Armut entgegenwirken.

Viele wichtige Ideen und Initi-ativen zur Weiterentwicklung der ehren- und hauptamtlichen Angebote der AWO im Saarland kommen von den ehrenamtlich engagierten Mitgliedern vor Ort. Ihnen ein herzliches Danke-schön!

Armut verfestigt sich in der MitteDie soziale Ungleichheit hat in Deutschland besorgniserregen-de Ausmaße angenommen und wächst weiter. Armut wird im-mer bedrohlicher und trifft vor allem Ältere und Alleinerzie-hende. Armut verfestigt sich in unserer Gesellschaft.Es besteht die große Gefahr, dass in einer angstbesetzten Debatte in unserer sozial ge-spaltenen Gesellschaft am Ende nicht die Fluchtursachen und die Integration der Menschen im Mittelpunkt stehen, sondern die Flüchtenden selbst als Problem angesehen werden, das es ab-zuwehren gilt.

Unsere Gesellschaft ist offen und bunt. Dieser Gefahr müssen wir be-gegnen. Deutschland ist ein Einwanderungsland und gerade ein Einwanderungsland braucht einen Staat, der handeln kann. Keinen „Nachtwächterstaat“ li-beraler und konservativer Prä-gung, der unter dem Vorzeichen der Schuldenbremse sich selbst jeder sozialen Initiative enthält.Für das nächste Jahrzehnt brau-chen wir einen modernen,

weltoffenen, kompetenten, gut finanzierten Staat, der auch eine komplexe und vielfältige Einwanderungsgesellschaft ge-stalten kann. Kein Ausspielen von Flüchtlingen und heimi-scher Bevölkerung in Deutsch-land.

Es gibt viel zu tun!Wenn jetzt endlich wieder sozi-aler Wohnungsbau stattfindet, dann braucht es keinen reinen Flüchtlingswohnungsbau, son-dern bezahlbare familien- und altersgerechte Wohnungen für alle.

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Sozialpolitik I 9

Sozialpolitische Positionen der AWO Saarland

Und vor allem: Es darf keine weiteren Leistungskürzungen und kein Verzicht auf die drin-gend notwendigen sozial- und bildungspolitischen Initiativen gerade in unserem struktur-schwachen Saarland geben.

Privatisierungen? Nein, danke!Wir alle müssen verhindern, dass die Privatisierung sozialer Verantwortung zum zentralen Leitbild unserer Gesellschaft wird und dass die Ängste von Bürgerinnen und Bürger gegen Flüchtlinge instrumentalisiert werden, wie das die rechtsext-reme Hetze von AfD, Pegida und Co versucht. Wir müssen weiter dafür eintreten, dass das Soziale und damit auch die Solidarität, eben unsere Werte der AWO, in unserer Gesellschaft fest veran-kert sind.

ALARM. Gemeinsam gegen Altersarmut!Jede(r) Zweite im Alter zukünftig arm?Einer WDR-Recherche zum The-ma Altersarmut zufolge droht fast jedem zweiten Bundesbür-ger, der ab 2030 in Rente geht, die Altersarmut. Die AWO fordert jedes weitere Absinken des Ren-tenniveaus zu stoppen und das Rentenniveau wieder zu verbes-sern. Die Beschäftigten müssen sich darauf verlassen können, später von ihrer Rente leben zu kön-nen.Die AWO im Saarland sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt. „Wir haben mehrfach auf die Szena-rien aufmerksam gemacht und wirksame Konsequenzen gefor-dert“, erinnert der Landesvor-sitzende Marcel Dubois. „Jetzt sind wir froh, dass das Thema Altersarmut endlich auch bun-despolitisch auf der Tagesord-nung steht“.

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Für Vielfalt und Toleranz. Positionen der AWO Saarland.

AWO fordert Maßnahmen zum Umsteuern in der Rentenpolitik Um Altersarmut nachhaltig und gezielt vorzubeugen, bedarf es nach Ansicht der AWO unab-hängig von der Höhe des Ren-tenniveaus eines umfassenden

Maßnahmenpakets. Hierzu zäh-len neben erforderlichen Ar-beitsmarktreformen, wie etwa der Eindämmung von Minijobs, Zeitarbeit und sachgrundlosen Befristungen sowie ein Maßnah-menbündel zur Schließung der Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen, mehr Anerkennung für Kindererziehungs- und Pfle-gezeiten sowie die Einführung einer Mindestsicherung in der

Rentenversicherung. Dazu müs-se sichergestellt werden, dass die Rente wieder auf jährlichen und lohnorientierten Renten-anpassungen basiert. „Ziel aller Bemühungen muss es sein, dass zukünftige Rentner ein Renten-einkommen erhalten, das die erbrachten Leistungen auch wi-derspiegelt“, erklärte der Bun-desvorsitzende Stadler.

Stärkung der Rentenversi-cherung notwendigBesonders besorgniserregend ist die schlechte Rentenent-wicklung vor dem Hintergrund, dass sich der Arbeitsmarkt der-zeit in einer stabilen Verfassung befindet und ein hoher Anteil sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zu verzeichnen ist. Als Gründe für zu niedri-ge Renten gelten das niedrige Rentenniveau, geringe Löhne im Einzelhandel oder Gastge-werbe, die hohe Zahl Teilzeit-beschäftigter sowie der wach-

sende Anteil von Mini-Jobbern und Solo-Selbstständigen. Die AWO fordert eine umfassende Erwerbstätigenversicherung.

Der WDR hatte errechnet, dass fast die Hälfte der Neu-Rentner ab 2030 abhängig von staatli-chen Grundsicherungsleistun-gen wären. Wichtigster Grund dafür sei das sinkende Niveau der gesetzlichen Rente. Von 2030 an soll es auf bis zu 43,5 Prozent des Durchschnittslohns der gesamten Lebensarbeitszeit sinken. Derzeit liegt das Ren-tenniveau noch bei knapp 48 Prozent.

AWOgegenRassismus! Klare Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit und RechtsextremismusDie Arbeiterwohlfahrt ist unter den Verbänden der Freien Wohl-fahrtspflege aufgrund ihrer Ge-schichte ein Wohlfahrtsverband mit besonderer Prägung. In ihr haben sich Frauen, Männer und junge Menschen als Mitglieder und als ehren- und hauptamt-liche Tätige zusammengefun-den, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzu-wirken und um den demokra-

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Für Vielfalt und Toleranz. Positionen der AWO Saarland.

tischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen.Das Verbot des Engagements in der Arbeiterwohlfahrt nach der Machtergreifung durch die Nazis führte zur Verfolgung und zum Tod vieler unserer Gründerinnen und Gründer. Die AWO verpflich-tet sich daher dem Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.

Starkes Engagement vor Ort gegen Rechts Der Anstieg von rechtsextremen Straftaten in den vergangenen Jahren ist der AWO ein Ansporn, ihr Engagement stets klarzuma-chen und Haltung gegen Rechts zu zeigen. Wo auf der fremden-feindlichen Seite nur Hass und blinde Wut vorhanden sind, geht der politische Wohlfahrts-

verband auf alle Menschen ein und leistet konkrete Hilfe zur Selbsthilfe. Nur mit Solidarität erreicht man mehr Miteinander, nicht mit blindem Hass. Viele der AWO-Ortsvereine haben sich in den vergangenen Jahren auf Demonstrationen und mit der Begegnung von Menschen ge-gen Intoleranz gewehrt.

Saarlandweit nehmen viele AWO-Einrichtungen jährlich am Internationalen Tag gegen Ras-sismus teil und bekennen sich mit Aktionen vor Ort zu einer vielfältigen Gemeinschaft, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfar-be ein Teil der Gesellschaft ist.

Die Angebote der AWO Saarland dienen den Menschen in ihren Fähigkeiten und helfen ihnen,

Schwierigkeiten im Leben zu überwinden. AWO-Landesvor-sitzender Dubois betont für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „In unserer Mitte hat Rassismus keinen Platz. Wo AWO draufsteht, ist auch Soli-darität und Toleranz drin. Wir stehen zu unseren Grundwer-ten und leben diese Werte auch. Fremdenfeindlichkeit wird nicht geduldet.“

Hilfe für alle Menschen. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion.Viele Projekte und Angebote der AWO Saarland beschäftigen sich seit Jahrzehnten erfolgreich mit der Integration von Menschen in die Gesellschaft. Dazu zäh-len allerdings nicht nur Bera-tungsangebote und Hilfen für Migrantinnen und Migranten sowie geflüchtete Menschen, sondern auch die Arbeit mit z. B. obdachlosen Menschen. Auch hier gilt, so Dubois: „Kein Mensch wird aufgrund der Not anderer Menschen vom sozia-len Hilfenetz ausgeschlossen. Wer Hilfe möchte und bereit ist, aktiv mitzuwirken, bekommt sie auch.“

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Liga Federführung 2014 und 2015

Verantwortung überneh-men - Soziales gestalten:

Liga Federführung 2014 und 2015Vom 01. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2015 hatte die AWO Saarland die Federfüh-rung der Liga der Freien Wohl-fahrtspflege Saarland inne. Die Liga ist ein Zusammenschluss der Wohlfahrtsverbände Arbei-terwohlfahrt, Caritas, Diakonie, DPWV, Deutsches Rotes Kreuz und Synagogengemeinde Saar.

Ines Reimann-Matheis nahm die Funktion der Vorsitzenden wahr, unterstützt von Angela Trockle.

Die Zeit der Federführung war von drei wichtigen sozialpo-litischen Themen geprägt: die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge, die Qualitätsent-wicklung in den saarländischen Kindertagesstätten und die Ver-handlung des Rahmenvertrages.

Engagement für geflüchtete Menschen

In der Arbeit für geflüchte-te Menschen haben die Wohl-fahrtsverbände das hohe eh-renamtliche Engagement und die professionelle Kompetenz ihrer Angebote eingebracht. Mit

zwei Veranstaltungen hat die Liga bereits im März 2015 auf die erheblichen Folgen durch das Dublin-III-Abkommen hin-gewiesen:

• Entsolidarisierung inner-halb der EU und gravierende Menschenrechtsverletzun-gen (Ungarn, Griechenland, Italien)

• Extreme Ängste bei Flücht-lingen

• Irreguläre und menschen-unwürdige Bedingungen bei der Binnenwanderungen

Die Liga der Freien Wohlfahrts-pflege trat gegen jegliche Form von Rassismus ein und enga-gierte sich für menschenwürdi-

ge Aufnahmebedingungen und eine Sicherung der individuel-len Rechtsansprüche durch eine unabhängige Asylverfahrensbe-ratung.

Sie engagierte sich in vielen Ge-sprächen mit den zuständigen Ministerien dafür, nicht nur die Unterbringung, sondern die In-tegration in die Gemeinden, die Gesellschaft und in den Arbeits-markt in den Blick zu nehmen.

Die Liga trat ein für ein gerech-tes und solidarisches System der Verantwortlichkeit, auch auf europäischer Ebene. Sie forderte die Unterstützung des ehren-amtlichen Engagements und wehrte sich gegen eine Absen-

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Liga Federführung 2014 und 2015

kung der Standards in der Be-treuung unbegleiteter jugendli-cher Flüchtlinge.

Kita – Kampagne

Das Kindeswohl stand auch im Mittelpunkt der Kampagne der Liga zur „Qualitätssicherung in den saarländischen Kinderta-gesstätten“ im Vordergrund. Mehr als zwei Drittel der Land-tagsabgeordneten sind der Einladung der Liga gefolgt und haben sich ein eigenes Bild von der Bildungs- und Erziehungs-qualität in Kindertagesstätten gemacht.

Sie konnten damit in der Praxis nachvollziehen, dass die For-

derungen des Eckpunktepapiers der Liga mit konkreten Verbes-serungsvorschlägen gerechtfer-tigt und begründet sind.

Heiter im Umgang, ernst in der Sache

Wirtschaftsministerin Anke Reh-linger war auf Einladung der LIGA im AWO-Kinderhaus Reh-lingen zu Gast.

Die Liga der freien Wohlfahrts-pflege im Saarland hatte ein Eckpunktepapier mit Forde-rungen zur Qualitätssicherung in Kindertageseinrichtungen vorgelegt und zum Dialog ein-geladen. Die Landtagsabge-ordnete Anke Rehlinger, auch Wirtschaftsministerin und stell-vertretende Ministerpräsidentin,

hatte sich das AWO-Kinderhaus Sonnenschein Rehlingen für ih-ren Besuch ausgesucht.

Unsere Kindertagesstätten ge-langen zunehmend an ihre Be-lastungsgrenze, und wir fordern umfangreiche Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Personell, fachlich und strukturell muss in den kommenden Jahren einiges tun, denn im Wesentlichen ba-siert das System der Kitas auf 40 Jahre alten Strukturen, die den heutigen Anforderungen an die pädagogische Arbeit nicht mehr standhalten.

Es ist uns gelungen, eine breite öffentliche und politische De-batte über das Thema anzusto-ßen.

Rahmenvertrag für die Frühför-derung sowie die ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen für Menschen mit Behin-derungen

Nach Kündigung der drei o.g. Rahmenverträge durch das Mi-nisterium wurden Verhandlun-gen geführt, die sich insgesamt über etwas mehr als zwei Jahre erstreckten. Dies erforderte 17 Sitzungen der Vertragskommis-sion zuzüglich der Unterarbeits-gruppen (AG Hilfebedarfsermitt-

Sozialpolitik I 13

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Liga Federführung 2014 und 2015

lung, AG Investitionskosten in 2014 und AG Investitionskosten neu in 2015). Hinzu kamen die

internen Abstimmungen der je-weiligen Vertragspartner.

Die Zusammenarbeit war inten-siv, teilweise auch kontrovers, aber letztlich erfolgreich. Sie hat zu einem für alle Seiten guten und konstruktiven Ergebnis ge-führt.

Mit der Unterschrift unter den neuen Rahmenvertrag wurde damit erstmals im Saarland die Basis für die Arbeit aller Träger der Eingliederungshilfe in ei-nem einzigen Vertragswerk zu-sammengefasst.

Nicht zuletzt haben die Liga – Verbände unter unserer Feder-führung ihre Zusammenarbeit neu definiert und gefestigt. Die gemeinsame Zusammenarbeit für den Zusammenhalt der Ge-sellschaft konnte gemeinsam in einem neuen Motto: „Verant-wortung übernehmen - Sozia-les gestalten.“ kurz und präg-nant neu gefasst werden.

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Im Überblick: die AWO im Saarland

Über die AWO Saarland I 15

Ines Reimann-MatheisGeschäftsführerinseit Mai 2013Besondere Vertreterung nach § 30 BGB

Holger WilhelmGeschäftsführerseit Januar 2014Besondere Vertreterung nach § 30 BGB

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16 I Über die AWO Saarland

Der Landesausschuss setzt sich zusammen aus:• dem Landesvorstand, • 17 weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Kreisverbände, • einer Vertreterin bzw. einem Vertreter des AWO-Landesjugendwerkes und • einer Vertreterin bzw. einem Vertreter der korporativen Mitglieder

Landesvorsitzender:

Marcel DuboisAm Ordensgut 9966117 Saarbrücken

Stellvertretende Landesvorsitzende:

Dr. Roland MärkerAm Viktoriaschacht 1666346 Püttlingen

Heidrun Möller Domagkstraße 666424 Homburg

Horst MoserGrünewaldstraße 166583 Spiesen-Elversberg

Marlene Weinmann Bornbachstr. 866606 St. Wendel-Werschweiler

Schriftführer:

Josef WölflBirkenweg 566663 Merzig

Beisitzerinnen und Beisitzer:

Wolfgang Gelff Querstr. 366130 Saarbrücken

Waltraud Groneberg-SteigerBirkenstr. 7466119 Saarbrücken

Lothar Gross Brückenstr. 1466265 Heusweiler

Ingrid Klauck Bahnhofstr. 5366780 Rehlingen-Siersburg

Inge LehmannTheodor-Fliedner-Str. 1066538 Neunkirchen

Hans Martin Gerhard-Hauptmann-Bogen 1266740 Saarlouis

Sonja Redel Am Öschweg 26a66386 St. Ingbert

Waltraud Trauthwein Eichenweg 466280 Sulzbach

Der Landesvorstand und -ausschuss der Arbeiterwohlfahrt Saarland e. V.

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Der Landesvorstand und -ausschuss der Arbeiterwohlfahrt Saarland e. V.

Über die AWO Saarland I 17

Vertreter des Landesjugendwerkes:Jonas UlrichHindenburgstr. 2166787 Wadgassen VertreterIn der korporativen Mitglieder: Christa Piper Fraueninfo JosefineTürkenstr. 2366111 Saarbrücken

Revisoren: Egbert Engel Frankenwaldstr. 966386 St. Ingbert

Wolfgang Harion Honzrather Str. 866701 Beckingen

Helmut Weiler Zum Schellenborn 2166625 Nohfelden-Türkismühle

Klaus Lösch Saargemünder Str. 8366130 Saarbrücken

Horst Wagner Schließstr. 14a66839 Schmelz

Ehrenvorsitzender:Paul QuirinAlbert-Schweitzer-Str. 466352 Dorf im Warndt

Claudia WagnerBirkenweg 866701 Beckingen

Weitere Mitglieder des Landesausschusses:

Herbert ConradSchubertstr. 1266780 Rehlingen

Helga Eck Sprenger Str. 19/866346 Püttlingen-Köllerbach

Jürgen Heermann Dorfstr. 14a66292 Riegelsberg

Elfriede HolweckSt. Ingberter Str. 11666386 St. Ingbert

Jürgen Jung Im Langenrech 2066663 Merzig

Hannelore Lämmel Raiffeisenstr. 2a66129 Saarbrücken

Gerald Linn Eichenstr. 766629 Freisen

Heidi Reiter Weidenweg 2066701 Beckingen

Otto Rink Karlstr. 1666125 Saarbrücken Gaby Scharenberg-FischerBrückenstr. 766763 Dillingen

Horst Schmeer Burbacherstr. 6466126 Saarbrücken Manfred SchneiderKirrbachstr. 966424 Homburg

Rainer SchneiderFischbacher Str. 4a66287 Quierschied

Hannelore SchünemannIn der Waldwiese 2066578 Schiffweiler

Dieter Schwan2, Impasse des CharmesF-57200 Remelfing

Robert Theobald Margarethenstr. 1266578 Heiligenwald

Erika Thiel Hostenbacherstr. 866787 Wadgassen

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18 I Über die AWO Saarland

Fachausschuss AltenhilfeVorsitz: Inge Lehmann

• Thematische Schwerpunkte: Vorkommnisse in Elvers-berg, Achtsamkeitsinitiative

• Fachkräftemangel und Per-sonalanhaltszahlen

• Entbürokratisierung der Pflegedokumentation (Bei-kirch)

• Raum der Stille und Ab-schiedskultur

• Mindestlohngarantie in der Altenpflege bei Fremdleis-tungen

• Neugestaltung der Pfle-geausbildung (Generalistik)

• Neuorganisation des Be-reichs Altenhilfe

• Pflegestärkungsgesetz II• Anträge zur AWO-Lan-

deskonferenz bzgl der Abschiedskultur und der Si-cherheit/Videoüberwachung sowie Pfortenbesetzung in den Seniorenzentren

• Informationen vom AWO-Ombudsmann Wolfgang Imbsweiler

Der Fachausschuss besuchte bei seinen Sitzungen von 2012 bis 2016 folgende Einrichtungen der AWO Saarland: Senioren-zentren in Beckingen, Elvers-

berg, Furpach, Heusweiler, Marpingen, Merchweiler, Nal-bach, Riegelsberg, Saarbrücken, Saarlouis, Sulzbach sowie AWO ZuHause in Saarbrücken-Mal-statt und die Begegegnungs-stätte in Alt-Saarbrücken.

Fachausschuss EingliederungshilfeVorsitz: Dr. Roland Märker

Thematische Schwerpunkte: • Inklusion – gemeinsam

etwas machen / Begegnung• Vorbereitung und Beteili-

gung an der Sozialkonfe-renz des Bundesverbandes in Dortmund

• Beteiligung der Menschen mit Behinderung (Vorstel-lung der Projekte durch Teilnehmer: Menschen mit Behinderung als Qualitäts-beauftragte, Werkstattrat, Bewohnervertretung, Café Courage)

• Grundsatzentscheidung zur Einstellung von Prakti-kanten im Anerkennungs-jahr aufgrund Eingabe des Fachausschusses an den Vorstand

• Pflegestärkungsgesetz

• Bundesteilhabegesetz• Novellierung Landesheim-

gesetz• Inklusive Bildung• Alternative Arbeitsplätze

für Menschen mit Behinde-rung/ausgelagerte Arbeits-plätze

• Umgang mit den Sparzielen der Landesregierung

• Wohnkonzepte für Men-schen mit Behinderung inkl. Umsetzung und neue Modelle

• Leistungsvereinbarungen in der Eingliederungshilfe

Der Fachausschuss besuchte bei seinen Sitzungen von 2012 bis 2016 folgende Einrichtungen der AWO Saarland: Förderschule geistige Entwicklung Dillingen, Therapeutischer Bauernhof Münchweiler, Ausgelagerte Arbeitsplätze im Seniorenhaus Lebach (Alltagshelfer), Arbeits-stelle für Integrationspädago-gik Saarlouis, Sonnenresidenz Saarlouis – Wohnbereich für Menschen mit Behinderung, Atelier Kerativ und Tagesförder-stätte Saarlouis, Café Courage Dillingen und Wadern, Werk-statt für Menschen mit Behin-derung Ensdorf inkl. Wäscherei

Fachausschüsse der AWO Saarland

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Fachausschüsse der AWO Saarland

Über die AWO Saarland I 19

Fachausschuss Familie und SozialesVorsitz: Heidrun Möller

Thematische Schwerpunkte:• Kinderarmut und Kinder-

grundsicherung• Altersarmut (AWO-Kampa-

gne)• Fremdenfeindlichkeit und

Rechtsextremismus• Zwangsprostitution und

Migration• Kindesschutz bei der AWO

Saarland• Alternsgerechte Arbeit• Qualitätsentwicklung in

Kindertagesstätten (LIGA-Kampagne)

• Geflüchtete Menschen• Informationen von ex-

ternen Referenten, u.a. Zukunftsforum Familie ZFF e. V. Berlin, Aldona e. V. und Arbeitskammer des Saarlandes

Der Fachausschuss besuchte bei seinen Sitzungen von 2012 bis 2016 folgende Einrichtungen der AWO Saarland: Haus der Begegnung Homburg-Erbach, AWO-Stadtteilcafé Homburg, Fanprojekt „Innwurf“ Saar-brücken, Haus der Beratung Merzig, Kita ‚Kleine Hüttenbä-

ren‘ Dillingen, AWO Akademie Saar Saarbrücken, AWO ZuHause Saarbrücken, Familienbera-tungszentrum Neunkirchen, Zentrum für Beratung und Frauenhaus Saarlouis, Kinder-Eltern-Bildungszentrum KIEZ Saarbrücken-Burbach, Kinder-tagesstätte und AWO-Ortsverein mit Kleiderkammer Honzrath, Atelier Kerativ Saarlouis

Fachausschuss Organisa-tion und Öffentlichkeits-arbeitVorsitz: Waltraud Trauthwein

Thematische Schwerpunkte: • Mitgliederwerbeaktion

„Mach Mitmensch!“• Umstellung auf SEPA-Last-

schriftmandate bzw. zent-rale Mitgliederverwaltung

• Informationen aus der AWO Südwest-Projektgruppe Verband

• AWO-Südwest-Feste 2013 und 2015

• Internetauftritt, Soziale Me-dien, AWO-DurchBlick

• 90 Jahre AWO im Saarland in 2014

• ALARM – Gegen Altersarmut – Kampagne

• Flüchtlingshilfe• Vorbereitung von Landes-

und Kreiskonferenzen und Satzungsänderungen

• Tag der Pflege 2014 und 2015

• Informationsvorträge von externen Referentinnen und Referenten zu Mit-gliederwerbung (Monika Sommer-Hasenstein) und Sozialrechtsberatung (Niko-laus Schorr)

Der Fachausschuss besuchte bei seinen Sitzungen von 2012 bis 2016 folgende Einrichtungen: Seniorenzentren in Elversberg, Lebach, Merchweiler, Ottweiler, Riegelsberg, Saarbrücken, Saar-louis, St. Ingbert und Sulzbach, das Freiwilligen Büro Riegels-berg, die SozialAkademie Saar-brücken, den VIB Dillingen, das SPN Homburg, den Kreisverband Neunkirchen, die Notschlafstelle Saarbrücken, das Atelier Kerativ Saarlouis, das Faltblatt Sulzbach und die Gebläsehalle Neunkir-chen

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20 I Über die AWO Saarland

2. Chance Saarland e. V.Försterstraße 666111 Saarbrückenwww.zweitechancesaarland.de

Aldona e. V.Beratungsstelle für MigrantinnenBeratungsstelle für Prostituierte Postfach 10 14 1366014 Saarbrückenwww.aldona-ev.de

DAJC Verein zur Förderung und Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in ihren Familien e. V. Johannisstr. 1366111 Saarbrückenwww.dajc.de

denkwerk-stadt saarbrücken e. V.Europaallee66113 Saarbrückenwww.denkwerk-stadt.de

Deutsche Rheuma-Liga Saar e. V.Schmollerstraße 2b66111 Saarbrückenwww.rheuma-liga-saar.de

EFB Entwicklungsförderung Benin e. V. Hohenzollernstr. 4566117 Saarbrückenwww.efb-benin.de

Fraueninfo Josefine e. V. Türkenstr. 2366111 Saarbrücken

Gesellschaft für Psychologische und Soziale Dienste (GPSD) e. V.Saarstr. 51-5354290 Trierwww.gpsd-trier.de

HeartChor Saar e. V. Schwalbacher Straße 2466773 Schwalbachwww.heartchorsaar.de

Interessensgemeinschaft Dudweiler-Nord e. V.Skalleystraße 466125 Saarbrücken-Dudweilerwww.neu.ig-dudweiler-nord.de

Kältebus Saarbrücken – Hilfe für Obdachlose e. V.St. Johanner Str. 4966 111 Saarbückenwww.kaeltebus-saarbruecken.de

Kinder- und Jugendfarm Saarlouis e. V.Postfach 170266717 Saarlouiswww.kjf-saarlouis.de

Selbsthilfeverein KindertagesstättePüttlingen e.V.Espenstraße 18566346 Püttlingenwww.kita-puettlingen.de

Kindertagesstätte Am Schenkelberg e. V.Schenkelbergstraße 14 - 1666119 Saarbrückenwww.kita-am-schenkelberg.de

Türkischer Elternbund e. V.Gerberstr.33a 66424 Homburgwww.elternbund-saar.de.tl

„Was geht?“ e. V.Hochwaldstr. 6466620 Nonnweilerwww.was-geht-ev.de

Korporative Mitglieder der AWO Saarland

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AWO-Saarland-Stiftung

AWO Stifung I 21

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AWO-Saarland-Stiftung

Über fünf Jahre AWO-Saarland-Stiftung!Am 06.04.2009 gründete der AWO Landesverband auf Initiative des damaligen Vorsitzenden, Paul Qui-rin, die AWO-Saarland-Stiftung. Seither hat die AWO-Saarland-Stiftung viel bewegt. Hilfen sind auf das Saarland beschränkt und mit den Einrichtungen und Gliede-rungen des Landesverbandes ver-knüpft. In jedem Fall wird vorab die Bedürftigkeit geprüft. Jedes fünfte Kind im Saarland wächst in Armut auf. Entsprechend groß war der Unterstützungsbedarf bei Kindern und Familien aus dem Sonderfonds „Kinderarmut“ mit insgesamt 240 Hilfen. Die einmaligen Hilfen be-trafen z. B. die Anschaffungen von Möbeln, Kleidung, Brillen, Schulm-aterialien, Lebensmitteln, u. a. m. Auch Zuschüsse zu Heizkosten, Fe-rien- und Schulfreizeiten, Umzüge, Fahrtkosten zu Therapie wurden ge-leistet. Weitere 93 Anträge für Ein-zelfallhilfen gelten bedürftigen Er-wachsen, z.B. Wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen. Aber auch immer mehr ältere, alleinstehende Menschen benötigten Hilfe, z.B. wenn es um dringend notwendige medizinische Hilfsmittel, steigende Energiekosten oder Fahrtkosten geht. Die Not-schlafstelle leistete vor Ort von 2012

bis 2015 in 288 akuten Fällen So-forthilfe mit kleinen Geldbeträgen oder Lebensmittelgutscheinen.Die AWO-Saarland-Stiftung un-terstützt auch regelmäßig Projekte der AWO-Einrichtungen und –Orts-vereine und Kreisverbände für so-zial benachteiligte Gruppen, z.B. Kinderfreizeiten oder Familien-ausflüge, Kursangebote für Kinder und Jugendliche oder Mütter. Auch Ehrenamtliche Sprachkurse von AWO-Ortsvereinen wurden geför-dert, ebenso wie die Anschaffung von warmen Jacken für geflüchte-te Menschen in Lebach im Herbst 2015. Die Spendenbereitschaft vie-ler Menschen war und bleibt enorm wichtig.Anlässlich „runder“ Geburtstage, Vereinsjubiläen oder Mitarbeiter-feste wurde gespendet.Viele AWO-Gliederungen sammel-

ten mit. Firmen verzichteten auf Weihnachtspräsente und spende-ten stattdessen. Ludwig Schokolade stellte gleich zwei Mal den Erlös aus dem Weihnachtspralinenverkauf für den Sonderfonds „Kinderarmut“ bereit. Seit 2012 beteiligt sich au-ßerdem eine wachsende Anzahl von AWO-Beschäftigten an der Ak-tion „Kleiner Beitrag – große Hilfe“ und verzichtet zugunsten der Stif-tung monatlich auf die Cent-Beträ-ge aus ihrer Gehaltsabrechnung. Im Namen aller Menschen, denen ge-holfen wird: Herzlichen Dank!

Kontakt:AWO-Saarland-Stiftungc/o AWO LandesgeschäftsstelleAngela TrockleTel. 0681-58 605 135Informationen und Berichte unter:www.awo-saarland-stiftung.de

22 I AWO Stifung

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Der Mensch im Mittelpunkt:Die AWO als Unternehmen

Die AWO als Unternehmen I 23

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Zahlen und Fakten zur AWO Saarland

24 I Die AWO als Unternehmen

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Die AWO als Unternehmen

Die AWO als Unternehmen I 25

Gemeinsames und trans-parentes ZielmanagementGrundlage unserer Arbeit ist ein gemeinsames Werte- und Ziel-system, das allen Mitarbeiten-den auf allen Ebenen transpa-rent ist und zu dem alle in ihrer jeweiligen Funktion ihren Bei-trag leisten.

Unser Ziel ist, den Menschen im Saarland soziale Dienstleistun-gen auf hohem Niveau anzu-bieten und unseren Interessen-spartnern ein verlässlicher und innovativer Partner zu sein.

In unser aller Fokus stehen des-halb unsere KundInnen, also alle diejenigen, die unsere An-gebote nachfragen und unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Ihr Wohlergehen und ihre Zufriedenheit stehen für uns an erster Stelle.

Die Zufriedenheit unserer Kun-dInnen können wir aber nur erreichen, wenn auch unsere Mitarbeitenden an ihrem Ar-beitsplatz engagiert und mit Herz und Hand bei der Sa-che sind. Deshalb sind uns das Wohlergehen und die Zufrie-denheit unserer Mitarbeitenden gleichermaßen wichtig.

Zum Gelingen unserer Arbeit vor Ort in den Einrichtungen tragen alle bei - ob in der Kita oder in der Pflege oder in der Verwal-tung der Landesgeschäftsstel-le; alle Ebenen - von der Ge-schäftsführung bis zur Helferin in der Waschküche - tragen ih-ren Teil bei, damit unsere Kun-dInnen zufrieden und glücklich

sind.

Unsere Arbeit gestaltet sich aber nur so gut, wie wir die gemein-samen Ziele vor Augen haben und Hand in Hand zusammen-arbeiten, um diese gemeinsa-men Ziele unserer Arbeiterwohl-fahrt zu erreichen.

Unsere langfristigen Zielen lassen sich in vier grundlegende Schwerpunkte aufteilen:

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Die AWO als Unternehmen

26 I Die AWO als Unternehmen

Unsere wirtschaftliche Basis ist für unsere Zukunftsfähigkeit und den Erhalt unserer Dienst-leistungen und damit auch Ar-beitsplätze entscheidend. In Zeiten von Schuldenbremse und Umbau der Sozialsysteme sind wir verpflichtet, strategisch vo-rausschauend zu planen und handeln.

Beteiligung der Führungskräfte und Mitarbeitenden

In die Entwicklung der Ziele sind alle Ebenen mit eingebun-den. In jährlichen SWOT- Ana-lysen stellen die Einrichtungen aus ihrer Sicht ihre Stärken und Schwächen, aber auch Chancen und Risiken für die Zukunft dar und entwickeln Vorschläge, wie die gemeinsamen langfristigen Ziele erreicht werden können. In einem transparenten Prozess werden Prioritäten verhandelt und gesetzt. Dies ist ein wesent-liches Instrument der strategi-schen Steuerung.

In jährlichen Führungskräfte-tagungen werden mit unse-ren rund 230 Führungskräften wichtige strategische Weichen-stellungen diskutiert.

Themen waren2013 Kundenschutz und Achtsamkeit

2014 Veränderung schafft Zukunft: Wo gehen wir hin?

2015 Vertrauen schafft Zukunft: Wie arbeiten wir zusammen?

2016 Was bedeuten unsere Werte für die Zukunft?

91% unserer Führungskräf-te sagen: Die AWO sollte den Veränderungsprozess aktiv gestalten. Zur wirtschaftli-chen Sicherung gibt es kei-ne Alternative. 84% unserer Führungskräfte sagen: Die AWO ist auf einem guten Weg.

Unsere KundInnen - immer im Mittelpunkt Zweck unseres Unternehmens ist die Erbringung guter sozia-ler Dienstleistungen für Kinder, Jugendliche, Eltern, ältere und pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Migrations-hintergrund. Ihr Wohlbefinden in unseren Einrichtungen und Diensten ist unser höchstes Ziel.

Achtsamkeit

In der Führungskräftetagung 2013 haben wir uns intensiv mit dem Thema „Achtsamkeit“ beschäftigt. In intensiven Dis-kussionen wurden verbindliche Verhaltensnormen für unsere Mitarbeitenden entwickelt. Die-se wurden in jedem Dienstleis-tungsbereich auf die jeweilige Anforderungen hin spezifiziert und in vielen Projekten und Maßnahmen, vor allem aber im

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Die AWO als Unternehmen

Die AWO als Unternehmen I 27

alltäglichen Umgang, umgesetzt und gelebt.

Unser Sozialpädagogisches Netzwerk hat als erster Jugend-hilfeträger im Saarland ein um-fassendes Kinderschutzkonzept entwickelt und eine Kinder-schutzbeauftragte als Vertrau-ensperson eingesetzt. Kinder, die sicher, stark und frei sind, sind wirkungsvoll geschützt- das ist unser Ziel und unsere Aufgabe als Jugendhilfeträger. Die Kinderschutzbeauftragte ist Beschwerdestelle für die Kinder und Beraterin für die Mitarbei-tenden (siehe Bericht SPN).

Unser Verbund für Inklusion und Bildung beteiligt in hohem Maße die Menschen mit Behin-derungen in den Werkstätten und den Wohnangeboten und praktiziert damit achtsamen

Umgang auf Augenhöhe. Be-hinderte Menschen vertreten ihre Interessen selbst, wir un-terstützen sie dabei. In einem bundesweit einmaligen Projekt wurden behinderte Menschen als Qualitätsbeauftragte qualifi-ziert (siehe Bericht VIB).

Unser AWO-Pflege- und Be-treuungsservice hat als Schwer-punkt der Achtsamkeitsinitiative ein „Rahmenkonzept Demenz“ entwickelt, das den adäquaten Umfang mit dementiell verän-derten Menschen sicherstellt. Ebenso wurde ein Konzept zur Abschiedskultur erstellt, das Standards einer würdevollen Begleitung in der Sterbephase setzt.

In vielen Häusern wurde mit vielen kleinen und großen Ak-tivitäten das Wohlbefinden un-serer BewohnerInnen deutlich verbessert (siehe Bericht APS).

Einrichtung eines Kundenbüros

Anregungen, Reklamationen und Kundenwünsche geben uns wertvolle Hinweise auf die Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen; sie sind als kostenlose Unternehmensbe-ratung anzusehen. Die meisten Hinweise werden vor Ort in den Einrichtungen direkt aufge-

nommen und verarbeitet. Für diejenigen, die ihr Anliegen an neutraler Stelle oder per Inter-net einreichen möchten, ha-ben wir ein Kundenbüro bei der Stabsstelle QM (Qualitätsma-nagement) eingerichtet. Dieses bearbeitet die Anliegen zügig gemeinsam mit den Dienstleis-tungsbereichen und gibt uns Hinweise auf Verbesserungen.

Modernisierung unserer Ein-richtungen

Zur Sicherung unserer Marktfä-higkeit haben wir ein Moderni-sierungsprogramm eingeleitet.

Viele unserer älteren Einrich-tungen sind „in die Jahre“ ge-kommen und weisen Moder-

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Die AWO als Unternehmen

28 I Die AWO als Unternehmen

nisierungsbedarfe auf. Unsere BewohnerInnen wünschen ver-mehrt Einzelzimmer mit eige-nem Bad sowie Internetzugang, was noch nicht überall im ge-wünschten Umfang geboten werden kann.

Aufgrund der vielen anstehen-den Modernisierungen haben Vorstand und Geschäftsfüh-rung beschlossen, die intern vorhandenen Kompetenzen in einer Stabsstelle Arbeitssicher-heit, Bau und Liegenschaften zu bündeln.

Erstes Großprojekt ist die Mo-dernisierung des Seniorenzen-trums Ludweiler, die seit 2015 im Gang ist und sowohl zeitlich als auch finanziell voll im Plan liegt. Die Seniorenzentren Mat-hildenstift, Sulzbach, Johanna-Kirchner-Haus/Haus Daarle und

Furpach werden folgen, eben-so das Wohnheim Wadern, das Wohnheim und die Therapeu-tische Wohngruppe sowie die Werkstatt in Nunkirchen, um nur die größeren Maßnahmen zu nennen.

Das Seniorenzentrum Merzig und das Wohnheim Wadern werden nach einem innovativen Konzept neu gebaut werden, so dass einiges an Arbeit auf unse-re SpezialistInnen wartet.

Unsere Mitarbeitenden - unser höchstes GutUnsere Mitarbeitenden bringen vor Ort - vielerorts im Schicht-dienst und an 365 Tagen im Jahr - nicht nur ihre Arbeits-kraft, sondern auch Herz und Empathie mit ein. Mit ihrem En-

gagement sichern sie die Quali-tät unserer Arbeit.

Die Belastungen für Mitarbei-tende nehmen zu: durch den allgemeinen Fachkräftemangel ist die nahtlose Besetzung von Stellen vielfach schwierig ge-worden. Dies führt leider immer häufiger dazu, dass Vakanzen überbrückt und krankheits-bedingte Ausfälle kompensiert werden müssen, was die Belas-tung für die übrigen Mitarbei-tenden erhöht.

Mitarbeitende binden, gewin-nen und qualifizieren

Wir haben eine Stelle für Per-sonalentwicklung geschaffen und im ersten Schritt eine Ana-lyse der Personalbindung und dazu erforderlicher Maßnahmen durchgeführt, die sukzessive umgesetzt werden.

Unser Ziel ist, gute Mitarbeiten-de zu halten und ihnen zu er-möglichen, bei der AWO Saar-land ihre Erfüllung im Beruf zu finden. Unsere Voraussetzun-gen dafür sind bestens, da wir für viele Berufsfelder zahlreiche interessante Arbeitsfelder bieten und abwechslungsreiche Be-rufskarrieren gestaltet werden können.

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Die AWO als Unternehmen

Die AWO als Unternehmen I 29

Die Anforderungen von Mitar-beitenden sind im Wandel be-griffen: sie binden sich nicht mehr unbedingt lebenslang an ein Unternehmen, sie er-warten Gestaltungsmöglichkei-ten, flexible Arbeitszeitmodelle und die Vereinbarkeit von Fa-milie/Privatleben und Beruf.

Anforderungen in Arbeitsfel-dern wandeln sich rasant: zur Betreuung von Menschen mit geistigen Behinderungen sind seelisch kranke Menschen hin-zugekommen, aus Halbtages- Kindergärten wurden Kinder-tagesstätten mit 10-stündiger Betreuungszeit und Bildungs-auftrag, Pflege erfordert geron-topsychiatrische Kenntnisse und Palliative care - Kompetenzen- ständige Qualifizierung ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor geworden.

Der Bindung, Gewinnung und Qualifizierung von Fachkräften kommt somit immer mehr Be-deutung zu.

Deshalb haben wir unsere AWO Akademie Saar zu einem Kom-petenzzentrum zur internen Qualifizierung weiterentwickelt. Unser digitaler Bildungsplaner sichert Transparenz und Pass-genauigkeit bei der Entwicklung unseres Bildungsangebots. Mit

einem Führungskräfteprogramm unterstützen wir die Methoden, Fach- und Sozialkompetenz un-serer derzeitigen und zukünfti-gen Führungskräfte.

Alternsgerechter Gestaltung von Arbeitsplätzen kommt in Zei-ten, in denen Menschen immer länger arbeiten müssen, im-mer mehr Bedeutung zu. Hierzu müssen wir intelligente Kon-zepte entwickeln.

Betriebliche Sozialberatung

Wir bieten mit unseren Bera-tungszentren in Saarlouis und Merzig seit April 2016 eine frei-willige, vertrauliche und kos-tenlose betriebliche Sozialbera-tung an.

Das Angebot gibt Mitarbeitenden und deren Familienangehörigen die Möglichkeit, sich persönlich oder telefonisch an unser in-ternes Kompetenzteam zu wen-den. Es kann helfen, familiäre, persönliche oder arbeitsplatz-bedingte Belastungen und Kon-flikte zu klären, die Gesundheit zu fördern sowie die private und berufliche Leistungsfähigkeit zu erhalten.

jAWOhl - Mitarbeiter werben Mitarbeiter

Unsere MitarbeiterInnen wissen am allerbesten, wie gut es sich bei uns arbeitet. Deshalb sind sie unsere besten Werbeträger, um Menschen aus ihrem pri-vaten Umfeld – Familienange-hörige, Freunde und Bekannte – für unser Team zu gewinnen. Seit April 2016 honorieren wir dies bei jeder erfolgreichen Be-

Betriebliche SozialberatungWir leben unsere soziale Verpflichtung

Ein kostenloses Angebot für unsere Mitarbeiter/-innen und Familienangehörige

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Die AWO als Unternehmen

30 I Die AWO als Unternehmen

werbung mit einem Bonuspro-gramm.

Ausbildung

Wir bilden derzeit pro Jahr rund 250 Altenpflegeschüler und ca. 10 Hauswirtschaftskräfte aus. Ab 2016 versuchen wir auch neue Wege der Fachkraftge-winnung zu gehen und haben erstmals Azubis aus Spanien in unserem Team.

Wir haben die Qualität der Aus-bildung gestärkt durch eine verbesserte Zusammenarbeit der Praxisanleitungen mit der-Schule, eine gemeinsame Be-werberauswahl, abgestimmte Methodenvermittlung und Pra-xisbegleitung.

Zur Vorbereitung der generalis-tischen Ausbildung haben wir strategische Kooperationen mit Partnern im Krankenhausbe-reich eingeleitet. In der Koope-ration mit der EFSA Quierschied

gGmbH engagieren wir uns auch in der Ausbildung ausländischer Fachkräfte.

Maßnahmenpaket Personalge-winnung:

Gemeinsam mit dem Betriebsrat wurde ein umfangreiches Paket geschnürt, um insbesondere in den Arbeitsfeldern mit Fach-kräftemangel (Fachkräfte Alten-pflege, Kita, stationäre Jugend-hilfe) die Personalgewinnung zu erleichtern. Dazu gehören grundsätzlich unbefristete Ver-träge für Fachkräfte, gleichzei-

tige interne und externe Aus-schreibung zur Beschleunigung des Einstellungserfahrens, Vor-verträge für Azubis.

Durch eine neue Betriebsver-einbarung Arbeitszeit Flex wur-de eine höhere Flexibilisierung des Personaleinsatzes für Pfle-gekräfte sowie ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen in den Kitas und stationären Einrich-tungen des VIB und SPN ermög-licht.

In den Fällen, in denen kurz- und mittelfristig auf Perso-nalmangel und nicht besetzte

Wertvolle Pflege hat Profil!

Die AWO Saarland nimmt am 18. Mai 2014 am ‚Tag der Wertvollen Pflege‘ teil.

„Wertvolle Pflege ist für mich der achtsame

und liebevolle Umgang mit den Bewohnerinnen

und Bewohnern.“

(Sabine Denny,

Mitarbeiterin im Pflegewohnheim Sulzbach-Neuweiler)

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Die AWO als Unternehmen

Die AWO als Unternehmen I 31

Stellen reagiert werden muss, besteht nun die Möglichkeit

• Variabler Arbeitsverträge mit individueller Mindest-arbeitszeit, die im Bedarfs-fall variabel bis zu einer Höchstgrenze aufgestockt werden kann (Vorausset-zung: Bereitschaft der Mit-arbeiterIn)

• Kurzfristiger Abordnung für einen Zeitraum von bis zu 4 Wochen

• Versetzung, wenn Zustim-mung der MitarbeiterIn vorliegt und Rechte andere Mitarbeiter nicht berührt sind

• Einsatz (haus-)interner Springer bei APS

• Einsatz übergreifender Springer in den stationären Einrichtungen des APS, VIB und SPN sowie in den Kitas.

Unsere nächsten Schwerpunkte werden neue Konzepte im Ge-

sundheitsmanagement sowie zu mehr Dienstplansicherheit sein, da dies eine wesentliche Voraussetzung für die Verein-barkeit Familie / Privatleben und Beruf darstellt, insbeson-dere im Schichtdienst.

Unsere Organisation - Hand in Hand und effektivDigitalisierung

Die Digitalisierung hat auch in der sozialen Arbeit Einzug ge-halten. Unser sic-Pflegeassis-tent in der Altenhilfe hat längst die umständliche Aktenführung ersetzt und ermöglicht den Mit-arbeitenden eine bessere Über-sicht und ein viel schnelleres Zurechtfinden auf aktuellsten Pflegedaten der BewohnerIn-nen.

Die mühsame Führung und Übermittlung von Arbeitszeitab-rechnungen, Urlaubstagen und

Rückfeier mit hoher Fehlerquo-te und wenig Transparenz wird durch den neu eingeführten, elektronischen Dienstplan we-sentlich erleichtert.

In unserer komplexen Organi-sation können Arbeitsabläufe- z.B. bei Einstellung , Versetzung und anderen personellen Maß-nahmen, durch digital gelenkte Prozesse und elektronische Un-terschrift wesentlich beschleu-nigt, transparenter und verein-facht werden.

Allerdings stellt diese Entwick-lung auch erhöhte Anforderun-gen an die Funktionstüchtigkeit der IT–Systeme, der IT-Organi-sation, die Programme sowie die Anwenderbetreuung, so dass wir unsere - in den ver-gangenen Jahren sehr stark ge-wachsene IT- Struktur - einer generellen Prüfung und Neu-ausrichtung mit externer Bera-tung unterziehen.

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Die AWO als Unternehmen

32 I Die AWO als Unternehmen

Qualitätsmanagement: Was wir machen, machen wir gut

Seit 2007 sind alle unsere Dienstleistungsbereiche zerti-fiziert nach den Anforderungen der DIN EN ISO 9001 und den AWO-Qualitätsnormen („Tan-dem- Zertifizierung“).

2014 haben wir das Qualitäts-management in einer eigenen Stabsstelle bei der Geschäfts-führung zusammengefasst, um Potentiale und Synergien besser nutzen zu können.

Jährlich finden in allen Einrich-tungen und Diensten externe Qualitätsprüfungen sowie alle 3 Jahre eine Rezertifizierung mit noch strengeren Kriterien statt.

Im März 2016 war es wieder so-weit: die dritte Re-Zertifizierung stand an. An zehn Tagen prüften zwei Auditorenteams (Auditoren von TÜV NORD Cert und des AWO Bundesverbandes) insgesamt 21 unserer Einrichtungen. Die Au-ditoren prüfen dabei die stän-dig fortschreitende Optimierung unseres Managementsystems und die kontinuierliche Verbes-serung unserer Prozesse.

Auch in diesem Jahr war die intensive Vorbereitung auf die Zertifizierung für alle betei-

ligten Mitarbeiter/-innen eine große Aufgabe. Insbesondere der Dienstleistungsbereich AWO Pflege- und Betreuungsservice stand dabei durch die erst im Sommer 2015 angestoßene Re-organisation vor einer großen Herausforderung.

Umso erfreulicher war das Er-gebnis. Die Überprüfung zeigte, dass unser Managementsys-tem erfolgreich und umfassend wirkt und sich die Anzahl der getroffenen Feststellungen ins-besondere im neuen Dienstleis-tungsbereich AWO Pflege- und Betreuungsservice im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert hat.

Im Abschlussgespräch des Re-Zertifizierungsaudits mit der Geschäftsführung und den zu-ständigen Direktoren wurde durch den TÜV-NORD eine Viel-zahl an positiven guten Pra-xisbeispielen herausgehoben. Die Lead-Auditorin Frau Gisela Kirsch bestätigte dabei, dass in allen unseren Dienstleistungs-bereichen motivierte Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter auf einem sehr hohen fachlichen Stand arbeiten. In allen Einrich-tungen waren durchweg empa-thische Mitarbeiter anzutreffen, in deren Mittelpunkt die fachli-che Arbeit mit unseren Kunden steht.

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Die AWO als Unternehmen

Die AWO als Unternehmen I 33

Die erfolgreiche Re-Zertifizie-rung bestätigt den Erfolg un-serer Zielsetzung, den Kunden Qualität auf hohem Niveau an-zubieten und uns dabei ständig zu verbessern.

Zur ständigen Qualitätsverbes-serung beigetragen haben die regelmäßige Arbeit in Quali-tätszirkeln, die regelmäßige Unterstützung durch Qualitäts-beauftragte sowie unsere regel-mäßigen internen Audits. Die Qualitätsmanagementbeauf-tragten legen der Geschäftsfüh-rung jährlich einen Bericht vor, der uns Hinweise auf Schwach-stellen, Verbesserungsbedarfe und Trends gibt.

Mit all diesen Instrumenten sind wir auch für die vielen externen Prüfungen (Heimaufsicht, MDK, Gesundheitsamt usw.) gut ge-rüstet und entwickeln uns stän-dig fort.

Im Zentrum der Weiterentwick-lung steht für uns in 2017 die deutliche Reduzierung des Auf-wandes für Dokumentation in der Pflege sowie die Vereinfa-chung von Verwaltungsprozes-sen durch Digitalisierung.

Zukunftssicherung durch Portfolio-ProzessIm Leitantrag zur AWO- Landes-konferenz 2012 wurde folgen-der Auftrag formuliert:

„Die Zukunft wird auch durch die Finanzknappheit unserer Zuschussgeber mit bestimmt. Es bedarf deshalb einer kriti-schen Betrachtung der Ange-bote auf Notwendigkeit und der dauerhaften Finanzierbar-keit.“

Damit wurde der „Portfolio“- Prozess, also die stetige Prüfung unseres Dienstleistungsange-bots auf ihre Zukunftsfähigkeit, eingeleitet. In der ersten Stufe tagte im Jahr 2013 vier Mal eine Arbeitsgruppe, bestehend aus VertreterInnen des Vorstands, der Fachausschüsse sowie der Geschäftsführung und der Dienstleistungsbereiche.

Kriterien waren dabei nicht nur die Betrachtung der Wirtschaft-lichkeit, sondern vor allem auch die soziale und verbandliche Bedeutung der Angebote und deren Zukunftsfähigkeit, die in den Swot-Analysen jährlich auf Chancen und Risiken überprüft werden.

Dieser Prozess ist inzwischen eingeübt und etabliert, und alle

Dienstleistungsbereiche beteili-gen sich mit großer Solidarität und Ernsthaftigkeit.

Hauptziele sind die Verbesse-rung der Einnahmesituation und die Verringerung der Zu-schussbedarfe, wenn möglich

durch Verhandlungen. Dies konnte sehr erfolgreich im SPN bei den Tagesgruppen sowie bei den Kindertagesstätten erreicht werden und bei VIB durch neue Leistungsvereinbarungen und Vergütungsverhandlungen.

Bei einigen Angeboten mussten sich Vorstand und Geschäfts-führung auch zu schmerzlichen Einschnitten durchringen, um eine Zukunftsfähigkeit des Ge-samtangebots zu sichern: dies betraf die Konzentration der

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Die AWO als Unternehmen

34 I Die AWO als Unternehmen

Ambulanten Pflegedienste so-wie der freiwilligen Ganztags-schulen, die Schließung des Leseviertels und der Kurzzeit-pflege in Ludweiler.

Die Betrachtung der Zukunfts-fähigkeit eröffnete aber auch neue Chancen, wie die Strategie

AWO stark vor Ort.

Diese wurde in einem ersten Schritt mit der Neuorganisation des SPN nach sozialräumlichen Gesichtspunkten umgesetzt. Unsere Jugendhilfe hat jetzt ein „Gesicht“ in jedem Landkreis und entwickelt die Angebote in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Jugendämtern und Jugendhilfeausschüssen fort. Dabei werden Potentiale bisher getrennter Fachbereiche zusam-mengeführt und untereinander sehr erfolgreich zur Entwicklung neuer Angebote genutzt.

In einem zweiten Schritt haben wir die Präsenz und die Veran-kerung unserer Seniorenzentren in der jeweiligen Stadt/ in der Gemeinde durch eine Einrich-tungsleitung vor Ort gestärkt. Verlässliche Ansprechpartner, kurze Wege und schnelle Ent-scheidungen stärken unsere Rolle vor Ort, denn dort entwi-

ckeln sich quartiersbezogene Steuerungskonzepte; dort ge-winnen wir unsere KundInnen, unsere Mitarbeitenden und un-sere Freiwilligen.

Nutzung unserer Potentiale

Unsere wesentliche Stärke als AWO Saarland liegt darin, dass wir nicht nur landesweit prä-sent sind, sondern dass wir alle Arbeitsfelder sozialer Arbeit abdecken. Wenn dies in einem Miteinander geschieht und wir diese fachlichen Potentiale un-tereinander nutzbar machen, gewinnen wir neue Chancen.

Unserer Einrichtungen koope-rieren untereinander, stützen und stärken sich gegenseitig. Gleiches gilt für unsere Einrich-tungen und unsere Ortsvereine.

Gemeinsam sind wir stark!

Als Beispiele sei die große Unter-stützung aller Dienstleistungs-bereiche bei der kurzfristigen Schaffung von Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in 2015 genannt. Innerhalb von zwei Wochen wurde durch tatkräftiges Anpa-cken aller die ehemalige Kurz-zeitpflege in Ludweiler in eine Einrichtung für junge Menschen umgewidmet.

Das Anti-Aggressions- und De-eskalationstraining unseres Zentrums für Prävention wird inzwischen auch zur Stärkung unserer Mitarbeitenden in der Eingliederungshilfe, der Pflege und der Jugendhilfe angefragt, mit großem Erfolg.

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Die AWO als Unternehmen

Die AWO als Unternehmen I 35

Unsere Häuser der Beratung bieten ihre Beratungsleistungen im Rahmen der betrieblichen Sozialberatung nun auch für unsere Mitarbeitenden an.

Innovative Konzepte

Im Rahmen der Con_sens –Stu-die haben wir in Zusammenar-beit von VIB und APS wegwei-sende Konzepte für das Wohnen von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung und Pflegebedarf eingereicht. Mit einem Wohnangebot in Köll-erbach wollen wir die weitest mögliche Verselbständigung junger Menschen mit Behinde-rungen unterstützen.

Mit der Umwandlung der Pfle-geeinrichtung Haus Hohenzol-lern in eine großzügige Wohn-einrichtung für älter werdende Menschen mit seelischer Be-hinderung und die Verlagerung von Wohnheimplätzen aus ei-nem Landkreis mit Überangebot (Nunkirchen, Landkreis Merzig) in den Regionalverband Saar-brücken haben wir die Weichen zur Zukunftssicherung unserer Angebote gestellt.

Mit vier Standorten von Quar-tiersarbeit in der Seniorenhil-fe gehören wir zu den größten Anbietern im Bundesgebiet. In

unserem neuen Seniorenzent-rum in Merzig sowie im noch zu modernisierenden Mathilden-stift werden wir Palliative care Wohnbereiche anbieten.

In der Jugendhilfe bieten wir spezialisierte Wohngruppen wie intensivpädagogische Angebo-te, Kleinkindergruppen sowie eine Eltern-Kind-Gruppe an. Seit 2011 sind 5 interkulturel-le Wohngruppen und 41 Plätze in betreuten Wohnformen ent-standen.

Das KIEZ (Kinder-Eltern-Bil-dungszentrum) an der größten Grundschule im Saarland verei-nigt die bisherige Schülerhilfe in Burbach , die „Flotte Lotte“ und arbeitet eng verzahnt mit der Schulsozialarbeit.

Unsere Werkstätten des VIB ha-ben sich gewandelten Anforde-rungen gestellt; inzwischen sind wir der größte Anbieter ausge-lagerter Arbeitsplätze für Men-schen mit Behinderungen.

Unsere Jugendberufshilfe des SPN hat neue Programme zu In-tegration und beruflicher För-derung für junge Geflüchtete entwickelt.

Diese ausgewählten Beispiele zeigen: Unsere Angebote wan-deln sich und gehen mit der

Zeit- unser Anspruch an gute soziale Arbeit bleibt.

Näheres erfahren Sie in den Be-richten der Dienstleistungsbe-reiche.

AWO Ombudsmann Unabhängig und neutral: Der AWO-Ombudsmann Wolfgang Imbsweiler steht Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern als An-sprechpartner bei Schwierigkei-ten vor Ort zur Verfügung.

Er hilft vertraulich bei der Lösung von Problemen und unterliegt keiner Weisung der Geschäfts-führung oder des Vorstandes.

Der AWO-Ombudsmann steht Ihnen montags von 16.00 bis 18.00 Uhr, dienstags von 15.00 bis 17.00 Uhr, mittwochs von 10.00 bis 12.00 Uhr und don-nerstags von 15.00 bis 17.00 Uhr zur Verfügung.

Sie erreichen den AWO-Ombudsmann Wolfgang Imbsweiler unter der

0800 / 11 222 34

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Tue Gutes und sprich darüber:Kommunikation. Öffentlichkeitsarbeit. Marketing.

Montag abend

36 I Kommunikation

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Tue Gutes und sprich darüber

Kommunikation I 37

Mit deinen Kundinnen und Kunden. Wechselseitige Kommunikation ist ein wesentliches Element in den Beziehungen zwischen dem Ehrenamt, dem Hauptamt und den Kundinnen und Kunden der Arbeiterwohlfahrt.

Im Wettbewerb um die Auf-merksamkeit der Öffentlichkeit und das Image des Wohlfahrts-verbandes zu Zeiten sozialer Netzwerke ist die AWO mit vielen Kommunikationsinstrumenten modern aufgestellt und bietet neben der direkten Kommuni-kation von Mensch zu Mensch verschiedenste Kanäle an, um die Öffentlichkeit zu erreichen.

Neugestaltung der Internetsei-te awo-saarland.de

Der Internetauftritt der AWO Saarland wurde nach 8 Jahren in 2016 generalüberholt und nutzerfreundlicher gemacht. Neue Strukturen, mehr Über-sichtlichkeit, schnellere Service-funktionen und eine Suchfunk-tion helfen der Nutzerin bzw. dem Nutzer, sich schneller einen Überblick über die Angebote der AWO Saarland zu verschaffen.

Moderne Angebote für alle Zielgruppen in den sozialen Netzwerken

Neben klassischen Instrumenten der Kommunikation wie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hat die AWO Saarland sich in den ver-gangenen Jahren im Ausbau der Kommunikationsangebote in den sozialen Netzwerken stark engagiert.

Bewegende Geschichten und Menschen vor Ort

Die spannendsten und bewe-gendsten Geschichten schreiben Menschen vor Ort, die einander helfen. Ob ehrenamtliche Ein-sätze von geflüchteten Men-schen aus Syrien in einem un-serer Seniorenzentren, Videos von unseren Debatten und Ab-stimmungen auf den ehrenamt-lichen Mitglieder- und Delegier-

tenversammlungen oder Bilder von Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit: Auf den Seiten der AWO Saarland erleben Sie in unzähligen Beiträgen, wie bewegend eine starke solidari-sche Gemeinschaft sein kann.

Gesucht und gefunden: ihr AWO-Seniorenzentrum!Der moderne Webauftritt gibt den Nutzerinnen und Nut-zern einen ersten Eindruck von den AWO Seniorenzentren vor Ort. Neue virtuelle Rundgänge auf der www.awo-saarland.de und auf Google helfen, sich von der Lage und dem Ambi-ente eines Hauses zu überzeu-gen. Der Pflegesatzrechner auf awo-saarland.de hilft Pflege-bedürftigen, Angehörigen oder Interessierten sich bequem die Kosten für einen Pflegeplatz kalkulieren lassen. Unverbind-lich, ohne Anmeldung und kos-tenfrei.

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Fördermittel für soziale Projekte

38 I Fördermittelmanagement

In Zeiten knapper werdender öffentlicher Mitel gewinnt die Unterstützung durch Stiftungen und Spenden an Bedeutung, insbesondere bei der Unterstützung von innovativen und zukunftsweisenden Projekten.Die Stabsstelle Fördermittelmanagement koordiniert diese Aktivitäten verbands-weit.

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Fördermittel für soziale Projekte

Fördermittelmanagement I 39

Soziales Engagement braucht Menschen und auch finanzielle RessourcenDie Stabsstelle ist Dienstleister für alle AWO-Einrichtungen, Kreisver-bände und Ortsvereine. Aufgaben der Stabsstelle sind die Akquise von Fördermittelgebern, die Be-ratung und Unterstützung von An-tragstellungen für die vierDienstleistungsbereiche sowie die Kreisverbände und Ortsvereine.

Markt der MöglichkeitenIm Jahr 2014 und 2016 wurde für die AWO Ortsvereine mit dem „Markt der Möglichkeiten“ eine zweitägige Veranstaltung geschaf-fen,um deren zahlreiche Projekte und Aktivitäten zu präsentieren. Für die meisten Projektausstel-ler konnte im Vorfeld des Projek-tes eine Förderung zugesichert werden. Die Ausstellung, welche gemeinsam mit der Abteilung „Verbandspolitik und Kommuni-kation“ durchgeführt wurde, bot die Möglichkeit sich über Projek-tarbeit auszutauschen und sich auch über Fördermöglichkeiten für neue Projekte zu informieren.

Von der Idee zum ProjektDas Fördermittelmanagement stellt Anträge bei allen großen be-kannten Lotterien und Stiftungen,

wie beispielsweise der Aktion Mensch, der Deutschen Fern-sehlotterie, der Glücksspirale, dem

Kuratorium Deutsche Altershilfe, Saar-Toto, Herzenssache e.V. und natürlich bei vielen kleinen Stif-tungen oder dem Sparverein Saar-land e.V..

Darüber hinaus werden Anträge an staatliche Geldgeber gestellt, wie z.B. Ministerien auf Landes- oder Bundesebene, bei Bundesämtern oder der Europäischen Union im

Rahmen des Europäischen Sozial-fonds (ESF).

In den vergangenen vier Jahren wurden rund 300 Anträge mit ei-nem Volumen von 5,67 Mio. Euro gestellt. Darin sind allerdings auch die Anträge enthalten, die keine Bewilligung ausgesprochen be-kamen. Besonders zu erwähnen sind die über 130 Anträge im Be-reich der Mikroförderung von Ak-tion Mensch. Da keine Eigenmittel erforderlich sind, konnten insbe-sondere kleine Einrichtungen und Ortsvereine bei diesem Förderpro-gramm mit Summen bis zu 5.000 Euro ihre kreativen Projektideen verwirklichen. Beispiele für geför-

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Fördermittel für soziale Projekte

40 I Fördermittelmanagement

derte Projekte In der Zeit zwi-schen 2012 und 2016 konnten wir beispielsweise für folgende Investitionen und Projekte eine Förderung erhalten:

• Demenzbereich im Senio-renzentrum Ludweiler

• Um- und Erweiterungs-bau des Seniorenzentrums Heusweiler

• Kauf und Umbau der Be-gegnungsstätte für den AWO Ortsverein Dudweiler

• Umbau und Sanierung der Begegnungsstätten in Hem-mersdorf, Mettlach und Ott-weiler-Steinbach (Deutsche Fernsehlotterie)

• Die Projekte Café Courage in Dillingen und Wadern

• Das Inklusionsprojekt „passt genau“ in Püttlingen

• Der AWO-SOS-Express und das Projekt HausRat der AWO-Notschlafstelle

• Die aktive Mitwirkung von Kindern im Kinderschutz,

• Das Projekt Menschen mit Behinderung als Qualitäts-beauftragte und „Gemein-sam aktiv und inklusiv im Landkreis Saarlouis“ (Aktion Mensch)

• Die Projekte Senio-FIT, Be-wegungsbotschafterin Seni-orenzentren und Ortsverei-nen, Demenzcafé St. Johann (Glücksspirale)

• Die Therapie für Kinder und Mütter in den Frauenhäu-sern

• Therapiestunden für trau-matisierte Flüchtlingskinder in den AWO Kindertages-einrichtungen (Herzenssa-che e.V.)

• tisierte Flüchtlingskinder in den AWO Kindertagesein-richtungen (Herzenssache e.V.)

Förderanträge an Zuschuss-geber im Jahr 2015 sortiert nach Volumen

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Ankommen im Saarland:AWO aktiv für Menschen nach der Flucht.

Flucht, Migratin, Integration I 41

Das Thema Flucht und Migration ist ein Schwerpunktthema der AWO Saarland. Bereits vor 2012 gab es Angebote wie die Migrationserstberatung und seit 2011 eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Mit dem Anstieg der Zahl an vor Krieg, Verfolgung und Armut geflüchteten Menschen in reagierte die AWO umgehend.

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Hilfen für geflüchtete Menschen

42 I Flucht, Migration, Integration

Ankommen im Saarland: AWO aktiv für Menschen nach der FluchtOrtsvereine organisierten Sprachkurse, Willkommensca-fés oder andere ehrenamtliche Hilfeangebote, um mit den Ge-flüchteten in Kontakt zu kom-men und ihnen das Ankom-men vor Ort zu erleichtern. Die AWO Kleiderkammern leisteten Soforthilfe mit einer kosten-losen Erstausstattung. Andere Kreisverbände und Ortsverei-ne beteiligten sich an örtlichen Hilfenetzwerken in ihrem Land-kreis oder sammelten Geld oder Sachspenden. Bei einer Info-

veranstaltung der AWO-Landes-geschäftsstelle im März 2015 erhielten AWO-Ortsvereine, die sich in der Flüchtlingsarbeit en-gagieren wollten, wichtige Hin-tergrundinfos, Anregungen und Praxistipps.

Haupt- und Ehrenamt Hand in HandSeit Januar 2015 trifft sich regel-mäßig eine Arbeitsgruppe aus saarlandweit tätigen AWO-Eh-ren- und Hauptamtlichen, um das Thema „Hilfen für Menschen nach der Flucht“ verbandsweit aktiv zu begleiten und weiter-zuentwickeln. Die Unterstützung

der Hilfesuchenden steht dabei im Mittelpunkt. Aber ebenso die Stärkung der Eigenständigkeit der Menschen und ihr Recht auf persönliche Entwicklung und Beteiligung.

Eine der ersten Aufgaben der Arbeitsgruppe war die Bekannt-machung aller Angebote der AWO Saarland für geflüchtete Menschen auf der Homepage zu koordinieren. Ein Service, den nicht nur Hilfesuchende, son-dern auch interessierte Freiwil-lige und Spender gerne nutzen.

Weitere Beispiele für gelungene Gemeinschaftsleistungen von Haupt- und Ehrenamt waren zwei Großveranstaltungen der für und mit geflüchteten Men-schen 2015: Das große Will-kommensfest für geflüchtete und andere Kinder in Lebach, das auch 2016 wieder statt-fand. Und das Sport- und Will-kommensfest des Verbunds für Inklusion und Bildung (VIB) für Flüchtlinge in Rehlingen-Siersburg Anfang Oktober. Ne-ben vielen AWO-Ortsvereinen und –Einrichtungen unterstütz-ten auch örtliche Vereine und Dienstleister die AWO-Willkom-mensfeste, die für alle offen waren.

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Hilfen für geflüchtete Menschen

Flucht, Migration, Integration I 43

Neben dem Spracherwerb sind persönliche Kontakte, Teilha-be und Beschäftigung für die Menschen nach der Flucht be-sonders wichtig. Zum einen zur Bewältigung der Fluchterleb-nisse, zum anderen in Hinblick auf eine gelingende Integration sowie mögliche Arbeitsperspek-tiven und Eigenständigkeit.

Hand in Hand agiert die AWO Saarland auch in ihrer klaren Position gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Beson-ders sichtbar wird dies bei der starken Beteiligung von AWO-Ehren- und Hauptamtlichen an den Demonstrationen von „Bunt statt braun“ und den Aktionsta-gen „AWO gegen Rassismus“.

Engagement braucht Un-terstützungAuf große Resonanz stieß auch der Spendenaufruf des AWO-Landesvorsitzenden zugunsten der AWO-Flüchtlingshilfe. Dank zahlreicher Unterstützer konnte die AWO Saarland der zentralen Landesaufnahmestelle Lebach im Herbst 2015 1.000 dringend benötigte neue Winterjacken für die Neuankömmlinge überge-ben. Zusätzlich fördert die AWO-Saar-land-Stiftung, die Menschen in besonderen sozialen Lebensla-gen unterstützt, verschiedene AWO-Aktivitäten für geflüchtete Menschen. Dazu gehört auch die Aktion „Starthilfe“, zur Si-cherstellung der Erstausstattung für den Kita- oder Schulbesuch

der neu ankommenden Kin-der. Um die vielen enga-gierten Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingsarbeit zu un-terstützen, startete die AWO im November 2015 in Lebach den ersten Kurs „Gut gewollt und gut gemacht“ als offenes An-gebot. Neben der Qualifizierung und Stärkung der Ehrenamtli-chen steht die Verständigung und Sprachvermittlung im Alltag sowie der Erfahrungsaustausch der Ehrenamtlichen unterein-ander im Mittelpunkt.Das AWO-Freiwilligenbüro un-terstützt deshalb verschiede-ne saarländische Kommunen, die Flüchtlinge in Freiwilligen-diensten einsetzen. Auch in vielen AWO-Einrichtungen, wie z. B. Seniorenzentren, sind zwi-schenzeitlich geflüchtete Men-

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Hilfen für geflüchtete Menschen

44 I Flucht, Migration, Integration

schen ehrenamtlich, in Prakti-ka oder in Freiwilligendiensten aktiv. So wurde bei der AWO Saarland ein eigener Kurs für Flüchtlinge im Bundesfreiwilli-gendienst konzipiert, der u. a. auch Sprachförderanteile erhält.Seit Januar 2016 gibt es beim AWO Landesverband die „Ser-vicestelle Vielfalt vor Ort: Mo-biler Unterstützungsservice eh-renamtlicher Integrationsarbeit für geflüchtete Menschen“. Die Servicestelle, gefördert von der Aktion Mensch, unterstützt die AWO-Kreisverbände und –orts-vereine bei ihren Flüchtlingsak-tivitäten und stellt die Vernet-

zung mit dem Hauptamt sicher.

Neues Zuhause im SaarlandIm Bereich der hauptamtlichen Dienstleistungen ist die AWO Saarland Träger von inzwischen fünf interkulturellen Wohngrup-pen für unbegleitete minder-jährige Flüchtlinge mit insge-samt 50 Plätzen in Saarbrücken, Homburg, Kirkel und Ludweiler. Hinzu kommen 44 Plätze in der Außenbetreuung. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern (Afghanistan, Eritrea, Syrien, Somalia). Allen gemeinsam aber ist, das sie einen langen unsi-

cheren Weg mit vielen Entbeh-rungen hinter sich haben und ohne Eltern hier ankommen. Viele leiden unter Traumata. Neben einem Obdach, Sicherheit und professioneller Hilfe benö-tigen die Kinder und Jugendli-chen vor allem Geborgenheit, Geduld und Zuwendung. Viele erleben ihre AWO-Wohngruppe, die Mitbewohner und Betreuer als ihre Familie und halten den Kontakt auch noch lange nach dem Auszug. Die AWO Saarland macht sich deshalb dafür stark, dass die Arbeit dieser und an-derer Angebote für geflüchtete Menschen ausreichend finan-ziert ist und wehrt sich gegen Standardabsenkungen.

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AWO Ortsvereine, Kreisverbände und Einrichtungen gegen Rassismus

I 45

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Hilfe für Menschen in Not:Offene Soziale Arbeit

46 I Soziale Arbeit

Die AWO Saarland leistet solidarische und wichtige Hilfen für Menschen in großer Not. In Saarbrücken stehen die AWO Notschlafstelle und die Psychosoziale Betreuung an der Seite der Menschen. Der AWO SOS-Express begleitet Wohnungslose durch kalte Nächte und hilft mit dem Nötigsten.

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Offene Soziale Arbeit

Soziale Arbeit I 47

AWO-Notschlafstelle,

SOS-ExpressDie Notschlafstelle der AWO Saar-land in Saarbrücken-Burbach ist nach wie vor stark frequentiert, sowohl von obdachlosen Männern und Frauen als auch von Men-schen aus prekären Wohn- und Lebensverhältnissen.

Die Offene Soziale Arbeit ist eine der Kernaufgaben der AWO im Saarland. Sie umfasst die Not-schlafstelle mit den Projekten HausRat und SOS-Express, die Psy-chosoziale Begleitbetreuung (PSB) für Substituierte, die Kurberatung und die Vermittlung von Fami-lienzuschüssen. Darüber hinaus wird auch Sozialberatung ange-boten. 2015 wurde die Notschlaf-stelle pro Tag durchschnittlich von 41 Menschen angelaufen. Ebenso viele Mahlzeiten wurden täglich ausgegeben. 174 Personen mit insgesamt 1791 Übernachtungen

wurden auf den über zwei Etagen getrennten sechs Schlafplätzen für Männer und vier Schlafplätzen für Frauen registriert.

Nach dem Verlust des langjährigen Herbergsvaters Jürgen Jung über-nahme Anfang 2015 Grace Klomen die Funktion der „Herbergsmut-ter“ mit ständiger Präsenz vor Ort. Ganzjährige Nachtwachen ergän-zen das Angebot der Einrichtung. Hinzu kommen, wie zuvor auch, Reinigungskräfte und Hilfskräfte in der Küche. Für Übernachtungs-gäste ohne Anspruch auf Sozi-alhilfegibt es seit März 2015 in Zusammenarbeit mit dem Sozi-alamt der Stadt Saarbrücken eine separate Übergangswohnung. Hier können bis zu sechs wohnungslo-se Personen bis zur Klärung an-derweitiger Unterbringungsmög-lichkeiten verbleiben. Aufenthalt, Mittagessen und Übernachtungen in der Notschlafstelle sind für die Nutzer kostenlos.

Das Grundversorgungsangebot umfasst auch Waschmöglichkeiten mit Waschmaschine und Trockner sowie Duschmöglichkeiten. Der Bereich für den Tagesaufenthalt soll als Anlaufstelle der sozialen Isolation entgegenwirken und die Nutzer wieder an eine Tagesstruk-tur heranführen. Dem dient auch das Projekt HausRat mit seinen

Beschäftigungsmöglichkeiten. In der Notschlafstelle wird auch eine umfassende Sozialberatung ange-boten.

Nachfrage des Angebotes AWO-Notschlafstelle

Beim AWO-SOS-Express handelt es sich im einen Kleinbus, der so umgebaut wurde, dass mit ihmeine heiße Speise - in der Regel ein Suppengericht – transportiert und ausgegeben werden kann. Er

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Offene Soziale Arbeit

wird in der aufsuchenden sozi-alen Arbeit mit der Stadt Saar-brücken sowie in der Psycho-sozialen Begleitbetreuung für Substituierte (PSB) in Koopera-tion mit dem Drogenhilfezen-trum eingesetzt und versorgt täglich bis zu 40 Personen an verschiedenen Orten.

Psychosoziale Beratung Anfang 2015 hat sich die Zu-ständigkeit der von der AWO geleisteten PSB über den den Regionalverband Saarbrücken hinaus auf die Kreise Saarlouis und Merzig-Wadern erweitert. Vor Ort arbeiten sechs Beschäf-tigte der AWO eng mit den subs-tituierenden Ärzten zusammen.

Die PSB zielt bei den Betroffe-nen auf eine Verbesserung des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens ab, um ihnen ein weitgehend selbstbe-stimmtes Leben zu ermöglichen.

Hierzu gehören Hilfen zur Sta-bilisierung der Persönlichkeit, zur Integration und zur Verar-beitung der Erkrankung bis hin zur Abstinenz. Ende 2015 wur-den insgesamt 471 Substituierte betreut.

Mutter/Vater-Kind-Kur-Beratung

Als einer der Trägerverbände des Müttergenesungswerks hält die AWO auch im Saar-land eine Kurberatungsstelle vor. 2015 hat sich die Zahl der beratenen Mütter und Väter stark erhöht. In der Beratungsarbeit können auch weitere Hilfeangebote er-schlossen werden. Im Bereich Familienferien hat die AWO 2015 acht Familien finanzielle Unterstützung vermittelt.

48 I Soziale Arbeit

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AWO stark vor Ort: Pflegedienstleistungen aus einer Hand: Bei der AWO finden Sie professionelle und fürsorgliche Pflege in den eige-nen vier Wänden oder in einem AWO-Seniorenzentrum. Die neue AWO-Pflegenotaufnahme hilft auch bei Versorgungslücken in der Pflege.Unsere höchste Verpflichtung: Wir wollen, dass sich die Menschen bei uns wohlfühlen.

Wertvolle Pflege für ältere Menschen:Der AWO Pflege- und Betreuungsservice (APS)

AWO Pflege- und BetreuungsserviceI 49

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

50 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

Neuorganisation der Alten-hilfestruktur zum 1. Juli 2015 Vorstand und Geschäftsführung haben sich im Januar 2015 in-tensiv mit der Fragestellung „Das Seniorenzentrum der Zukunft“ befasst. Dabei wurde deutlich: die Zukunft der Altenhilfe liegt in den Sozialräumen, Quartieren und Stadtteilen. Dort gewinnen wir un-sere KundInnen, unsere Mitarbei-tenden und die Menschen, die sich freiwillig bei uns engagieren.

Das Seniorenzentrum der Zukunft wird ein Pflege- Kompetenzzent-rum für älter werdende Menschen im Quartier sein, in dem Beratung und Hilfe aus einer Hand geboten wird. Die Einrichtungsleitung zeigt Präsenz in der Gemeinde/ im Ge-meinwesen und ist als kompetente und entscheidungsbefugte An-sprechperson erkennbar.

Unsere Stärken - ehrenamtliches Engagement im Ortsverein und fachliche Kompetenz im haupt-amtlichen Bereich können besser genutzt werden und zum Tragen kommen.

Vorangegangen waren mehrere Workshops der Geschäftsführung mit den zuständigen DirektorIn-nen und Leitungskräften, in denen deutlich wurde, dass die bisherige

Struktur nur noch bedingt den ver-änderten Anforderungen Rechnung tragen konnte.

Darüber hinaus forderte die Heimaufsicht die umgehende Um-setzung der gesetzlichen Vorgaben der Heimpersonalverordnung vom 7. April 2011 (Landesheimgesetz 2009), nachdem eine Heimleitung in jedem Haus mit weitreichenden Verantwortlichkeiten vorzuhalten ist.

Es wurde sehr deutlich, dass der bisher gewährte Toleranzzeitraum für das bisherige Strukturmodell der AWO weit verstrichen war. Dieser klare Positionierung des Landes, die zunehmenden Dy-namik des Wettbewerbs und die Umsetzung unseres eigenen An-

spruchs einer zukunftsorientierten Altenhilfe waren Hintergründe der Umstrukturierung.

Zum 1. Juli 2015 wurden die bisher vier voneinander unabhängigen Bereiche der Seniorenzentren so-wie AWO ZuHause in einem neuen Dienstleistungsbereich „AWO Pfle-ge- und Betreuungsservice (APS)“ zusammengeführt. Der Dienst-leistungsbereich wird von einem Leitungsteam geleitet, bestehend aus Torsten Schmittberger, Sabine Zapp und Ronald Backes.

AWO Stark vor Ort

Wir wollen Häuser mit Herz, Flair und eigenem Charakter entwi-ckeln. Seniorenzentren, die eine

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 51

Strahlkraft ins Quartier / in die Gemeinde haben und Quartiere / das Gemeinwesen durch die Be-reitstellung vielfältiger Vorfeld-leistungen mit gestalten. Dazu werden wir die Verflechtung unseres stationären Bereiches mit AWO ZuHause - ambulante Komplettleistungen umsetzen.

Häuser, die für Mitarbeitende und Freiwillige anziehend sind, begeistern auch (potentielle) BewohnerInnen, Arbeitnehmer und Angehörige. Die Einrichtun-gen werden näher an den loka-len Bedürfnissen der KundInnen ausgerichtet.

Wir wollen MitarbeiterInnen, die sich mit den Grundwerten der AWO Saarland e.V. identifizie-ren. Dazu benötigen wir starke und kompetente Leitungen mit hinreichenden Entscheidungs-befugnissen.

Kompetentes Leitungsteam

Seit Juli 2015 werden die Ein-richtungen von einem dualen Leitungsteam - bestehend aus Einrichtungsleitung und Pflege-dienstleitung - in gemeinsamer Verantwortung geführt. Die Se-niorenzentren werden jeweils als eine Einheit betrachtet.

Ob Pflege, Hauswirtschaft,

Haustechnik, Küchen-, Rei-nigungs- und Waschküchen-personal – gemeinsam sorgen wir für das Wohlbefinden der BewohnerInnen. Gemeinsam- Hand in Hand, ist die Devise- und bei auftauchenden Proble-men werden Lösungen gesucht.

Unsere Führungskräfte vor Ort werden in ihren Kompetenzen gestärkt. Die Verantwortlichkei-ten wurden klar geregelt, eine transparente Kommunikations-struktur geschaffen. In monatli-chen Besprechungen findet ein voneinander Lernen und mitei-nander Entwickeln statt.

Befugnisse werden Zug um Zug übertragen. Zur Stärkung der

Fach- und Führungskompetenz wurde in Zusammenarbeit mit unserer AWO Akademie Saar ein internes Fortbildungsprogramm aufgelegt.

Zentrale Stabsstellen wie Haus-wirtschaft und Hygiene, Ge-bäude- oder das Qualitäts-management unterstützen die Führungskräfte vor Ort in deren täglichen Wirken.

Im Bereich der Verwaltung wurden Servicecenter gebil-det, zunächst in den Bereichen Personal- und Forderungsma-nagement, die spezialisiertes Know-how zur Verfügung stel-len.

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

52 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

Stabilisierung der Auslastung

Lag die Gesamtauslastung im Jahr 2015 rechnerisch bei 94,09%, liegt sie heute bei 96,6% und damit deutlich über dem Landes- und Bundesdurch-schnitt. Unsere Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen haben über ein Ampelsystem jederzeit Transparenz über Aus-lastung, Gesundheitsquote der Mitarbeitenden und über die Pflegestufenstrukturen der Se-niorenzentren.

Entbürokratisierung

Wir haben die Chance zur Ent-bürokratisierung der Pflege-dokumentation genutzt und in einer Pilotphase das Struktur-modell zur Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation (nach Elisabeth Beikirch) in zunächst vier Einrichtungen umgesetzt. Die Erfahrungen waren sehr po-sitiv. Deshalb werden wir bun-desweit zu den ersten Trägern gehören, welche ab Januar 2017 die entbürokratisierte Pflegedo-kumentation flächendeckend in allen Einrichtungen umsetzen. Dadurch gewinnen die Pflege-kräfte deutlich mehr Zeit, die der Zuwendung für unsere Be-wohnerInnen zugute kommt.

Im Zuge dessen vereinfachen wir viele Prozesse, wie Pflegestan-dards, die Pflegevisite u.a.m.

Durch den digitalen Dienstplan wurde Planungstransparenz hergestellt und viele Doppelar-beiten abgebaut.

Achtsamkeit

Unsere Achtsamkeitsinitiative ist ein Alleinstellungsmerkmal, das inzwischen in vielen Einrich-tungen bundesweit aufgegriffen wird; unsere MitarbeiterInnen sind gefragte ExpertInnen.

Vor Ort haben sich vielfältige Projekte entwickelt, von der Ver-besserung der Essenssituation

im Speisesaal bis zur diskreten Versorgung mit Inkontinenzma-terial. (siehe hierzu Praxisbei-spiel Primsmühle Nalbach).

Achtsamkeit ist eine Haltung, die von den Führungskräften aus-gehend alle Bereiche einer sta-

tionären Altenhilfeeinrichtung durchdringt.

Aktuelle Schwerpunkte waren die Entwicklung eines Rahmenkon-zeptes zur Pflege und Betreuung von dementiell erkrankten Be-wohnern sowie eines Konzep-tes zur Abschiedskultur, die eine gemeinsame Haltung in unseren Häusern sichern.

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 53

Quartiersarbeit

Die in unserem Modellprojekt in Saarbrücken–Rastpfuhl (Johan-na-Kirchner-Haus) gemachten Erfahrungen weiten wir auf die Standorte St. Ingbert (Fidelis-haus, Bruder–Konrad-Haus und Mathildenstift), Riegelsberg (St. Josef und Am Stumpen) sowie Ludweiler aus. Bei letzterem verwirklichen wir das Konzept der interkulturellen Öffnung.

Damit gehört die AWO Saarland zu den Pionieren und größ-ten Trägern der Quartiersarbeit bundesweit und ist damit stra-tegisch für die Neuausrichtung der Altenhilfe durch das Pfle-gestärkungsgesetz III gut aufge-stellt.

Kooperation gewinnt

Wir suchen die Kooperation mit Ärzten und Krankenhausträgern, beispielsweise den SHG-Klini-ken, um die Zusammenarbeit zu

intensivieren. Wir tragen dem neuen Krankenhausstrukturge-setz Rechnung und führen u.a. ein Pilotprojekt zur geriatrischen Versorgung in Zusammenarbeit mit dem Kreiskrankenhaus in St. Ingbert durch. Wir setzen das Modellprojekt „Optimierung der vertragsärztlichen Versorgung von Bewohnern stationärer Al-tenhilfeeinrichtungen“ fort und planen, dieses auszuweiten, um die Versorgung zu verbessern und überbordende Kranken-hauseinweisungen am Wochen-ende möglichst zu vermeiden.

Wir nutzen unsere internen Po-tentiale durch verstärkte Zu-sammenarbeit der Einrichtun-gen untereinander sowie auch über die Dienstleistungsberei-che hinweg.

Modernisierung

Wir haben eine Modernisie-rungsplanung für unsere älteren Einrichtungen erstellt, die Fi-nanzierung verhandelt und aus der eigenen Mitarbeiterschaft (VIB und APS) ein Kompetenz-team Bau gebildet. Dieses hat im Seniorenzentrum Ludweiler erfolgreich mit der Umsetzung begonnen. Als weitere folgen werden das Mathildenstift, die Einrichtung in Sulzbach, Johan-

na-Kirchner-Haus und Haus Daarle sowie unser Haus in Fur-pach.

In Elversberg und Heusweiler konnten mit Bordmitteln durch Eigenleistung wesentliche Ver-besserungen der Wohnqualität und der Arbeitssituation der Mitarbeitenden erzielt werden.

In nur einem Jahr ist es gelun-gen, in 50% der Einrichtungen den Empfang zu besetzen, ein Anliegen, auf das der Fachaus-schuss Altenhilfe zu Recht hin-gewiesen hat.

Für das Heinrich-Albertz–Haus planen wir einen Neubau, der eine innovative Baustruktur harmonisch in das Wohnumfeld einbettet und mit seiner Park-anlage und einer Öffnung ins Gemeinwesen einen Gewinn für die Nachbarschaft und die Stadtentwicklung darstellt. Ge-plant sind ein behüteter Wohn-bereich für dementiell erkrankte Menschen sowie ein palliative-care Bereich. Bei der Gesamt-konzeption berücksichtigen wir insbesondere das Wohlbefinden unserer BewohnerInnen, als auch die Arbeits- und Entspan-nungssituation für unsere Mit-arbeitenden.

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

54 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

Externe Qualitätsprüfungen

Der TÜV Nord bestätigte in der Rezertifizierung 2016 einen „großen Sprung nach vorn“. Es wurden keinerlei kritische Ab-weichungen festgestellt, bereits länger eingeforderte Regelun-gen und Konzepte konnten vor-gelegt werden oder waren be-reits umgesetzt.

Die Rückmeldungen der Heim-aufsicht und des Pflegebeauf-tragten zur Reorganisation sind durchweg positiv.

Seit der Reorganisation wurden bereits 20 unserer Seniorenzen-tren durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen nach §114,115 SGB XI geprüft:

• 15 Einrichtungen erreich-ten ein rechnerisches Ge-samtergebnis von 1,0

• 4 Einrichtungen erreich-ten ein rechnerisches Ge-samtergebnis von 1,1,

• 1 Einrichtung erreichte eine 1,2.

• (Vergleich: Bundesdurch-schnitt 1,2, Landesdurch-schnitt 1,1 im Juli 2016 )

Ausbildung

Wir haben die Kooperation und Koordination zwischen unserer

Altenpflegeschule und den Pra-xisbetrieben deutlich verbessert. Das Kurskonzept für Einrich-tungs - und Pflegedienstlei-tungen wurde überarbeitet und orientiert sich an den aktuellen Anforderungen an Leitungskräf-te stationärer Altenhilfeeinrich-tungen. Im Zuge der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes berei-ten wir die strategische Koope-ration mit Krankenhausgesell-schaften vor.

Gütesiegel „Familienfreund-liches Unternehmen“ für das AWO-Seniorenzentrum in Ott-weiler

In einer Feierstunde überreichte Familienstaatssekretär Stephan Kolling den Leitungskräften des Seniorenzentrums in Ottwei-ler das Gütesiegel „Familien-freundliches Unternehmen“. Die AWO in Ottweiler lebt nach dem Motto von Sabine Hübner: „Nur ein zufriedener Mitarbeiter kann Kundenzufriedenheit er-zeugen“. Das Gütesiegel wurde gemeinsam von IHK Saarland, Handwerkskammer und Minis-terium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie initiiert. Es soll mit dazu dienen, die Ar-beitswelt im Saarland noch fa-milienfreundlicher zu machen,

Geleistetes zu honorieren und zusätzliche Anreize für famili-enfreundliche Maßnahmen in Unternehmen und Behörden zu schaffen.

Ausblick

In den kommenden Jahren ste-hen wir vor großen Herausfor-derungen:

Mit den Pflegestärkungsgeset-zen II und III sowie dem neu-en Pflegebedürftigkeitsbegriff ist die größte Pflegereform seit Einführung der Pflegeversiche-rung in Kraft getreten. Durch erfolgreiche Verhandlungen mit den Kostenträgern konn-ten im Saarland die Risiken der Überleitungsphase in einer Rahmenvereinbarung abgefe-dert werden. Dennoch ist die zu erwartende Veränderung der Bewohnerstruktur ab 2018 mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko verbunden.

Pflegekräfte müssen nicht nur das neue Strukturmodell nach

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 55

Elisabeth Beikirch erlernen und verinnerlichen, sondern auch das neue Begutachtungsas-sessment.

In 2019 soll das neue Pflegebe-rufegesetz mit Einführung der generalistischen Ausbildung von Alten-, Gesundheits- und Kranken- und Kinderkranken-pflege in Kraft treten, das die Anforderungen an die Ausbil-dung fundamental verändert.

Der AWO Pflege- und Betreu-ungsservice wird mit Fachkom-petenz und Herz seine Einrich-tungen im oben beschriebenen Sinne weiterentwickeln, dabei spezialisierte Angebote an den einzelnen Standorten forcieren.

Als ersten Schritt bieten wir ab Oktober als erster Träger im Saarland eine Pflegenotauf-nahme an 365 Tagen rund um die Uhr an. Wir garantieren Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine kostenlose fachkompetente Beratung durch Pflegedienstleitungen und ver-mitteln weitergehende Hilfe. In unseren Einrichtungen stel-len wir rund um die Uhr eine Aufnahme sicher. So geben wir Pflegebedürftigen im eigenen Haushalt und pflegenden Ange-hörigen Sicherheit.

AWO ZuHause!

Menü Mobil

Richtig gut essen - das hat im Saarland Tradition. Das gilt selbstverständlich auch für alle

älteren Menschen, die wegen ihrer Pflegebedürftigkeit das eigene Zuhause nur noch unter Anstrengung verlassen können oder nicht mehr selbst kochen können. Ausgewogenheit und Gesundheit sollen dabei nicht zu kurz kommen. Und auch bei einem „Essen auf Rädern“ müs-sen persönliche Wünsche be-rücksichtigt werden - wenn Sie beispielsweise aus gesundheit-lichen Gründen lieber Diabeti-ker-Kost, leichte oder vegetari-sche Kost bevorzugen. Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen.

Mit Liebe gekocht, von Her-zen gebracht. Direkt auf Ihren Tisch.

AWO ZuHause! bietet mit dem ‚Menü Mobil‘ einen Essensser-vice, der Ihnen das Menü bis zum Tisch anliefert. Über 2.200 Menschen vertrauen auf die frisch zubereiteten Mittagsme-nüs vom ‚Menü Mobil‘.

Geplant ist ab 2017 ein einheit-licher Speiseplan für alle Pro-duktionsküchen, der im Internet mit

Verweis auf auf die jeweilige Produktionsküche aktuell ge-halten wird.

Wir wünschen guten Appetit!

Unser Hausnotruf ist eine ein-fach zu bedienende technische Einrichtung, mit der Sie jeder-zeit mit unserer Servicezentra-le Kontakt aufnehmen können – und das ohne zu telefonieren – nur auf Knopfdruck. In ei-nem Notfall kümmern wir uns um alles. Sie können uns auch persönliche Telefonnummern angeben – dadurch können wir für Sie im Notfall speziell die Personen erreichen, die Sie in-formieren möchten – ob Haus-arzt oder Verwandte.

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

56 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

Sie erreichen uns gerne auch per Knopfdruck zu anderen Fragen, die Sie haben.

Schon 1.700 Kunden vertrau-en im Saarland auf unseren Notrufservice. Wir sind Tag und Nacht für Sie da – 24 Stunden.

Wertvolle Pflege in ihren eige-nen vier Wänden: die AWO So-zialstationen

Wir helfen Ihnen kompetent und fürsorglich mit Pflege-dienstleistungen im eigenen Zuhause, z. B.:

• Duschen, Waschen, Baden, Betten, Lagern etc.

• Hilfe und Pflege bei Behin-derung und Bettlägerigkeit

• Beweglichkeitstraining Mo-bilisation

• Versorgung und Aktivierung bei Schwerstpflegebedürf-tigkeit

• Beratung zur Pflege nach § 37 SGB XI

Sie sind erkrankt und haben eine ärztliche Verordnung für eine Krankenpflege? Die AWO-Sozialstation

versorgt Sie auch gerne im ei-genen Haushalt. Unsere exami-nierten Fachkräfte helfen Ihnen bei folgenden Leistungen, die

i.d.R. von der Krankenversiche-rung übernommen

werden:

• Verabreichung von Injekti-onen

• Verbandswechsel und De-kubitusversorgung

• Katheterisierung

• Stomaversorgung

• Blutdruck- und Blutzucker-kontrollen

• Medikamentenkontrolle

Mit Pflege verbinden viele Men-schen intensiv pflegende oder versorgende Tätigkeiten. Vielen Menschen ist jedoch schon ge-holfen, wenn sie Beratung be-kommen. Wir unterstützen Sie

– selbstverständlich kosten-los - auch gerne auf der Suche nach:

• Adressen zu Kuren, An-schluss-Heilbehandlungen, Reha-Plätzen

• Gesunden und leckeren Mahlzeiten über unser Menü-Mobil – direkt nach Hause

• Kurzzeit- und Tagespflege-plätze für eine vorüberge-hende sichere Versorgung

• Hausnotruf-Systemen mit erweiterbaren Zusatzkom-ponenten, wie z.B. Tempe-ratur-, Gas-, Rauch- und Wassermelder sowie einen Falldetektor.

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 57

Auch ein selbstständiges Nemo – GPS zur unkomplizierten Hilfe bei einem Notfall unterwegs

oder zu Hause gehört zu unse-rem Angebot. Angehörige sind oft unsicher in der praktischen Anwendung von Pflege.

Wir vermitteln notwendiges Grundwissen, geben Tipps und Beratung zu häuslicher Kran-kenpflege.

Ihr Service bei AWO ZuHause:

• Kontakte mit Ärzten, Kran-ken- und Pflegekassen, Be-hörden

• Bestellung und Abholung von Verordnungen und Re-zepten

• Hilfe bei Antragstellung nach § 45 SGB XI bei noch nicht anerkannter Demenz

Fragen Sie uns – wir finden eine individuelle Lösung für Sie.

AWO Sozialstation Süd

Malstatter Markt 4

66115 Saarbrücken

Tel.: 0681 / 70 95 10

AWO Sozialstation Nord

Julius-Bettingen-Straße 5

66606 Sankt Wendel

Tel.: 06851 / 93 53 0

Betreuungsvereine der AWO in Merzig und Saarlouis

Die Betreuungsvereine infor-mieren über Betreuungsrecht, Vorsorgevollmacht, Betreuungs-verfügung und Patientenver-fügung. Wir suchen Menschen, die bereit sind, Verantwortung für andere zu übernehmen und sich durch Übernahme einer gesetzlichen Betreuung zu en-gagieren. Es wurden verschie-dene Veranstaltungen zum Pfle-geneuausrichtungsgesetz, zur palliativen Versorgung und zum

Hospizdienst, zur Vorsorgevoll-macht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung sowie zu den Aufgaben des Betreuers angeboten.

Von 2013 bis 2015 engagier-ten sich im Betreuungsverein Saarlouis im Durchschnitt 106 ehrenamtliche Mitgliede mit insgesamt 183 Betreuungen, im Betreuungsverein Merzig-Wa-dern durchschnittlich 78 Mit-glieder mit 234 Betreuungen.

Die Mitarbeiterinnen der Be-treuungsvereine führten zusätz-lich in Saarlouis 14 und in Mer-zig 9 Berufsbetreuungen durch.

Ottweiler

Mainzweiler

Schiffweiler

Welschbach/Steinweiler

MarthTholey

Marpingen

NambornAlsweiler

St. Wendel

Sulzbach

Saarbrücken

Dillingen

Saarlouis

WadgassenVölklingen

GrossrosselnWerbelnLauterbach

Karlsbrunn

LudweilerDifferten

Dorf im Warndt

Überherrn

Dudweiler

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Der AWO Pflege und Betreuungsservice (APS)

58 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

5 Jahre Seniorenpatenschaften

Zeit und Zuwendung schenken und den Menschen Abwechslung in ihren Alltag zu bringen - das ist die Aufgabe der ehrenamt-lichen Seniorenpatinnen und Paten. Viele Menschen sind im Alter im Bewegungsraum einge-schränkt und verlieren dadurch zunehmend an sozialen Kon-takten. Um einer Vereinsamung entgegenzuwirken gründete der Landkreis Saarlouis vor fünf Jahren das Projekt „Seniorenpa-tenschaften“ in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt und dem Caritasverband.

Für viele der Besuchten ist es wichtig, dass ihnen jemand zu-hört. Aber auch Gesellschafts- und

Gedächtnisspiele, vorlesen, alte Fotos anschauen oder ein Spa-ziergang gehören dazu.

Mobile

Für viele Menschen kommt ir-gendwann der Zeitpunkt, an dem der Gang aus der Woh-nung anstrengend, die Teilha-be außerhalb der vier Wände beschwerlich wird. Der Bewe-gungsradius wird dann immer kleiner und konzentriert sich zunehmend auf das eigene Heim. Vereinsamung, Isolation,

nachlassende Beweglichkeit

sind mögliche Folgen. Im Pro-jekt Mobile besuchen geschulte Freiwillige hochbetagte und de-menzkranke Menschen zuhau-se, um sie mit gezielten Ange-boten körperlich und geistig zu aktivieren.

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Die AWO Seniorenzentren

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 59

Die AWO Pflege- und Betreuungs gGmbH in Baumhol-der ist eine Einrichtung, die in Baumholder und Umge-bung, als einzige stationäre Pflegeeinrichtung im Radius von 10-20 km, etabliert und bekannt ist und dauerhaft ausgelastet ist. Die Einrichtung ist sehr gut in das Ge-meindewesen eingebunden, hat regen Kontakt zu dem Stadt-und Verbandsgemeindebürgermeister, zu Kin-dergärten und Schulen. Eine Ehrenamtsgruppe besucht regelmäßig die Bewohner und engagiert sich an Festen und Veranstaltungen.

Das AWO-Seniorenzentrum in Bexbach ist ein Ort des Miteinanders. Im Haus „Im Blumengarten“ kommen Menschen aus der Stadt zusammen. Nicht nur regelmä-ßige Veranstaltungen wie Lesungen, Feiern und Tanz-nachmittage finden hier statt, sondern auch Sprachkurse für geflüchtete Menschen und gemeinsame Kochnach-mittage.

Baumholder

Krankenhausweg 2055774 BaumholderTel. 06783 / 1850–0

99 stationäre Plätze

Seit Juli 2016 gibt es einen regelmäßigen öffentlichen Mittagstisch, der gut in der Bevölkerung ankommt. Ge-meinsame Aktivitäten mit der Freiwilligen Ganztags-schule, dem AWO Ortsverein in Beckingen und einer Kochgruppe mit Bewohnern und Ehrenamtlichen ma-chen das Haus zu einem Treffpunkt vieler Menschen. Viele Nachbarn und Vereine nutzen die Cafeteria als Ort der Begegnung. Für unsere Bewohner und ihre Ange-hörigen veranstalten wir saisonale Feste und Informa-tionsnachmittage.

Das Seniorenzentrum in Elversberg ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Gemeinwesens in der Gemeinde. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich im Senioren-zentrum mit regelmäßigen Besuchen und Aktivitäten für unsere Bewohner, große Feste und Veranstaltungen am AWO-Seniorenzentrum bringen die Menschen aus der Gemeinde vor zusammen. In den letzten Monaten gab es mehrere kleine Umbaumaßnah-men zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im Haus und im Außenbereich.

Beckingen

Dillinger Straße 866701 BeckingenTel. 06835 / 9595-0

66 stationäre Plätze

Bexbach

Niederbexbacher Str. 6066450 BexbachTel. 06826 / 93338-0

65 stationäre Plätze

Elversberg

Beethovenstraße 8566583 ElversbergTel. 06821 / 924-0

150 stationäre Plätze

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Die AWO Seniorenzentren

Das zentral in Ensheim gelegene AWO-Landhaus ‚Im Hofgarten‘ ist gut in das Leben vor Ort eingebunden. Das Haus genießt einen guten Ruf in der Umgebung und ist dauerhaft ausgelastet, die direkte Anbindung an Arztpraxen und Apotheken sowie Geschäfte des alltägli-chen Bedarfs in der Nachbarschaft sind ein Vorteil für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Saisonale Ver-anstaltungen und Feste bringen eine tolle Gemeinschaft mit sich.

Im Jahr 2014 wurde ein Erweiterungsbau eröffnet, der nur Einzelzimmer hat. Alle Wohnbereiche haben von den damit verbundenen Modernisierungen profitiert. Der geschützte Bereich mit 36 Plätzen wurde in zwei Wohngruppen aufgeteilt, um eine wohnliche und ge-mütliche Atmosphäre zu schaffen. Der neu angelegte Demenzgarten mit Außenpavillon bietet den Bewoh-nern auch bei Regen die Möglichkeit, sich draußen auf-zuhalten. Die Leitungsstellen vor Ort sowie die Beset-zung der Pforte wurden neu personalisiert.

Ensheim

Im Hofgarten 266131 Sb-EnsheimTel. 06893 / 8023-0

65 stationäre Plätze

Das AWO-Seniorenzentrum in Neunkirchen-Furpach ist eine familiäre Einrichtung in Nachbarschaft zum Nah-erholungsgebiet Furpach. Das Haus hat eine eigene Ab-teilung zur Ausbildung von Hauswirtschaftskräften und kooperiert seit vielen Jahren sehr gut mit dem Sozia-pädagogischen Netzwerk der AWO Saarland. In den ver-gangenen Monaten wurde das Brandschutzsystem zur Sicherheit unserer Bewohnerinnen und Bewohner auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Im AWO-Seniorenhaus ‚Am Markt‘ in Lebach gibt es vie-le Angebote für ein offenes Miteinander der Menschen in Lebach. Gemeinsam mit dem AWO-Ortsverein Lebach finden immer wieder Veranstaltungen, Lesungen und Feste statt. Auch gemeinschaftliche Kochnachmittage mit Initiativen aus der Landesaufnahmestelle in Lebach sorgen für eine tolle Gemeinschaft.

Furpach

Beim Wallratsroth 2566539 FurpachTel. 06821 / 9360

80 stationäre Plätze

Heusweiler

Schillerstraße 6766265 HeusweilerTel. 06806 / 9178-0

93 stationäre Plätze

Lebach

Poststraße 766822 LebachTel. 06881 / 89950

71 stationäre Plätze

60 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

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Die AWO Seniorenzentren

Im Seniorenzentrum Ludweiler erfolgte nach Umbau und Renovierungsphase im Jahr 2011 die Belegung des be-schützen Demenzbereiches im Jahr 2012. Dieser Wohn-bereich ist nach dem Wohngruppenmodell organisiert und erfreut sich einer großen Nachfrage.Im Oktober 2015 begann die Modernisierung des gesamten Seniorenzentrums. Alle Bewohnbäder und alle Strom- und Wasserleitungen werden erneuert. Der Brandschutz wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Diese Mo-dernisierungsphase wird voraussichtlich im Juni 2017 ab-geschlossen sein.

Die Einrichtung ist ein Kernstück des sozialen Geschehens in Gemeinde. 2012 hat sich ein kleiner „Tante Emma Laden“ im Haus etabliert, der bis heute sehr gerne von den Menschen angenommen wird. Durch die gute Vernetzung mit der Schu-le vor Ort, der Initiative Inklusion und der Gemeinde konnten verschiedene, erfolgreiche Praktika für junge Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund ins Leben gerufen wer-den. Im Laufe des Achtsamkeitsprozesses konnte ein sehr gutes Klima erzielt werden.

Völklingen-LudweilerSpessartstraße 166333 VölklingenTel. 06898 / 940-0

129 stationäre Plätze

Das Seniorenzentrum in Marpingen und das Wohnheim in Nonnweiler haben eine gute Kooperation auf die Beine gestellt. Menschen mit pflegerischem Hilfebedarf wurden und werden in Marpingen aufgenommen.

Das ehrenamtliche Projekt „Wichtelbackstube“ ist mitt-lerweile sehr populär: Kinder kochen und backen mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeitern im Seniorenzentrum. Ein schönes Miteinander!

Das im Grünen gelegene Heinrich-Albertz-Haus mit Blick über Merzig feierte in 2016 sein 40-jähriges Jubiläum. Viele Gäste aus der Nachbarschaft aber auch aus dem Ehrenamt und der Politik feierten gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern ein großes und buntes Fest.Um die Zufriedenheit unserer Bewohnerinnen und Be-wohner zu erhöhen gab es in den vergangenen Mona-ten eine Neukonzipierung der Wohnbereiche.

Marpingen

Kirmesplatz 12-1466646 MarpingenTel. 06853 / 9020

22 stationäre Plätze

Merchweiler

Poststraße 1066589 MerchweilerTel. 06825 / 4031-0

61 stationäre Plätze

Merzig

Am Stadtwald 2966663 MerzigTel. 06861 / 9374-0

74 stationäre Plätze

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 61

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Die AWO Seniorenzentren

Unsere Bewohnerinnen und Bewohner mit Schluckstö-rungen erhalten ‚Smoothfood‘ als neues Speiseange-bot. Die pürierte Kost wird mit Hilfe von Luftdruck als Schaumkost in ursprünglicher Form serviert. Dadurch nehmen wir den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Beschwerden die Scham vor dem gemeinsamen Essen – ein tolles Achtsamkeitsprojekt! Seit April 2016 ist un-sere Cafeteria an drei Tagen die Woche in Eigenregie ge-öffnet. Sie wird gut von Angehörigen und Bewohnern angenommen.

Unseren Bewohnerinnen und Bewohnern stehen regel-mäßig Angebote zur gemeinsamen Freizeit zur Verfü-gung. Vom Grillnachmittag über gemeinsame Ausflüge bis zur Autorenlesung ist für jeden etwas dabei. Bei der Püttlinger Seniorenmesse ist das AWO-Seniorenzentrum eine feste Größe.

Nalbach

Mühlenstraße 1966809 NalbachTel. 06838 / 8626-0

78 stationäre Plätze

Die palliative Pflege ist ein besonderes Merkmal der wertvollen Pflege im AWO-Seniorenzentrum in Ottwei-ler. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wur-den erfolgreich in der palliativen Pflege geschult. Mit zwei ambulanten Hospizdiensten bestehen Kooperati-onsverträge. Ein zweiter Therapiehund zur tiergestütz-ten Therapie ist in Ausbildung. Außerdem ist gemeinsam mit Kindern und ehrenamtlichen Helferinnen und Hel-fern ein Garten der Sinne in Planung.

Die Riegelsberger AWO-Seniorenresidenz St. Josef liegt mitten im Geschehen von Riegelsberg. Viele Angebote zur Freizeitgestaltung und zur Integration in das Ge-meinwesen vor Ort sowie Feste und Feiern im Haus er-gänzen ein zentrales und fürsorgliches Wohn- und Pfle-geangebot für 75 Seniorinnen und Senioren.

Ottweiler

Marie-Juchacz-Ring 7066564 OttweilerTel. 06824 / 9004-0

72 stationäre Plätze

Püttlingen

In der Humes 4066346 PüttlingenTel. 06898 / 6905-0

76 stationäre Plätze

Riegelsberg

Rathausstraße 166292 RiegelsbergTel. 06806 / 9930-0

47 stationäre Plätze

62 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

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Die AWO Seniorenzentren

Das neue AWO-Seniorenhaus ‚Am Stumpen‘ wurde am 15. Juli 2015 eröffnet. Im Beisein des AWO-Landesvor-standes, des Riegelsberger Bürgermeisters und des In-vestors Casaplan Seeliger GmbH wurde die Eröffnung am 2. Oktober gefeiert. In neun familiären Wohngruppen, davon zwei als geschützte Bereiche mit eigenem Erleb-nisgarten, leben insgesamt 107 Bewohnerinnen und Bewohner in 71 Einzel- und 18 Doppelzimmern. Eine eigene Cafeteria mit Außenbereich ergänzt das zentrale Wohn- und Pflegeangebot im Herzen der Gemeinde.

Riegelsberg

Ziegelhütterstr 2a66292 RiegelsbergTel. 06806 / 9393-0

89 stationäre Plätze

Haus Daarle

Trifelsstraße 2566113 SaarbrückenTel. 0681 / 9910-0

56 stationäre Plätze

Johanna-Kirchner-HausTrifelsstraße 2566113 SaarbrückenTel. 0681 / 9910-0

140 stationäre Plätze

Gemeinsam mit dem AWO Ortsverein in Saarlouis gibt es im Haus regelmäßige Veranstaltungen und Feste, die zusammen gefeiert werden. Unsere insgesamt 94 Be-wohnerinnen und Bewohner profitieren von der inner-städtischen Lage und nutzen die schöne Atmosphäre der Saarlouiser Innenstadt zum Spazierengehen. Ein neuer 360-Grad-Rundgang auf Google führt Interessierte vir-tuell durch unser Haus und überzeugt von der guten At-mosphäre vor Ort.

SaarlouisPrälat-Subtil-Ring 3a66740 SaarlouisTel. 06823 / 176-0

71 stationäre Plätze

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 63

Das Haus Daarle und das benachbarte Johanna-Kirch-ner-Haus nehmen am Projekt Mediaplan teil. Das Pro-jekt, das in guter Zusammenarbeit mit der Kassenärztli-chen Vereinigung initiiert wurde, soll durchVorwochenendvisiten Krankenhauseinweisungen redu-zieren. Darüber hinaus gab es im Haus Daarle im Jahr 2015 eine neue Einrichtungs- und Pflegedienstleitung.

Durch die Ansiedlung des AWO-Stadtteilprojektes im Johanna-Kirchner-Haus finden vor Ort regelmäßig ge-meinsame Veranstaltungen der beiden benachbarten Seniorenzentren, des Stadtteilprojektes und der Ge-meinwesenarbeit vor Ort statt (u. a. Zukunftsarbeit Mal-statt). Auch die gute Zusammenarbeit mit dem AWO-Ortsverein in Malstatt ist ein großer Gewinn für die Bewohnerinnen und Bewohner und das Ehrenamt. Im Johanna – Kirchner - Haus gab es in 2015 neue Verant-wortliche in der Pflegedienst- und Einrichtungsleitung.

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Die AWO Seniorenzentren

Im August 2015 wurde der Wohnbereich für Menschen mit Behinderung aufgrund gesetzlicher Rahmenbedin-gungen dem Verantwortungsbereich des AWO Verbundes für Inklusion und Bildung zugeordnet. Der Förderverein spendete zu seinem 20-jährigen Be-stehen einen Ergometer für die Bewohnerinnen und Bewohner. Der Bewegungstrainer ist auch für Menschen im Rollstuhl geeignet. Herzlichen Dank – auch für die seit diesem Sommer von Bewohnern initiierte sonntäg-liche Skatrunde!

Das Fidelishaus in St. Ingbert bietet 78 Pflegeplätze in der ruhig gelegenen und gemütlichen Atmosphäre eines alten Klostergebäudes. Das 2014 umfangreich renovier-te Gebäude liegt in einer großzügigen Parkanlage. Die Renovierung der denkmalgeschützten Fassade ist aktuell in der Planung. Im Sommer 2016 konnten dank einer Spende der Bläse-Stiftung St. Ingbert mehrere Fitness-geräte im Außenbereich in Betrieb genommen werden

Saarlouis

Lisdorfer Straße 2366740 SaarlouisTel. 06831 / 932-0

123 stationäre Plätze

Das 2005 eröffnete Bruder-Konrad-Haus in St. Ingbert verfügt über 58 stationäre Plätze und vier Kurzzeit-Pflegeplätze. Als einzige Einrichtung in St. Ingbert kann hier die Unterbringung demenziell erkrankter Bewoh-ner mit Weglauftendenz in einem geschützten Bereich erfolgen. Dieser beschützte Bereich verfügt über einen eigenen Garten. Eine Mariengrotte mit Kreuzweg, in der angeschlossenen Parkanlage, wird diesen Sommer auf-wändig renoviert.

Nicht nur unsere Therapiehunde und motivierten Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter sorgen für gute Stimmung im Mathildenstift, auch regelmäßige Veranstaltungen wie Frühlings-, Sommer- und Oktoberfeste oder der Be-such vom Nikolaus bereiten gute Laune. Im Rahmen der jährlichen Überprüfung durch den Me-dizinischen Dienst der Krankenkassen wurde die AWO-Einrichtung mit der Bestnote 1,0 ausgezeichnet. In den kommenden beiden Jahren stehen zur Weiterentwick-lung der Wohnqualität Modernisierungen im Haus an.

St. IngbertBruder-Konrad-Haus

Karl-August-Woll-Str. 4066386 St. IngbertTel. 06894 / 983201

44 stationäre Plätze

St. IngbertFidelishaus

Karl-August-Woll-Str. 4066386 St. IngbertTel. 06894 / 983201

58 stationäre Plätze

St. IngbertMathildenstift

Elversbergerstraße 5366386 St. IngbertTel. 06894 / 9259-0

46 stationäre Plätze

64 I AWO Pflege- und Betreuungsservice

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Die AWO Seniorenzentren

Die Außenfassade und die zur Cafeteria gehörende Ter-rasse sowie die Außenanlage wurden modernisiert. Der Eingangsbereich und die Aufenthaltsräume wurden hell und freundlich gestaltet, der Raum der Stille neu ein-gerichtet. Im Jahr 2016 wurde das Angebot der Sozia-len Betreuung erweitert. Des Weiteren wurden die Öff-nungszeiten der Cafeteria ausgeweitet. Für den Sommer 2016 ist die ständige Besetzung unserer Pforte geplant. Der Onlineauftritt des Hauses wird durch einen virtuel-len Rundgang auf Google Maps ergänzt.

Sulzbach

Auf der Schmelz 3866280 SulzbachTel. 06897 / 9215-0

78 stationäre Plätze

Ein Sinnes- und Aktivgarten auf dem Außengelände des Richard-Kirn-Hauses befindet sich im Rahmen eines Projektes in der Planung. Die Maßnahmen sollen ab Juni 2016 starten. Zurzeit wird die Verteilerküche im Haus erneuert.Wir organisieren jährlich ein- oder zweimal eine be-treute Ferienfreizeit für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Die Ferienmaßnahmen werden gerne ange-nommen und sind für alle eine große Freude.

Sulzbach-NeuweilerMartin-Luther-Str. 9466280 SulzbachTel. 06897 / 2910

31 stationäre Plätze

In der Weiskircher AWO-Seniorenresidenz gibt es einen monatlichen Stammtisch mit Bewohnerinnen und Be-wohnern, Ehrenamtlichen und Gästen aus der Nach-barschaft. Auch die Kids aus dem Kindergarten kommen gerne mit dem Raritätenchor und den Ehrenamtlern zum gemeinsamen Singen in unser Haus. Im geschütz-ten Bereich wurden die Küche und der Fußboden re-noviert. Zur Entspannung unserer Bewohnerinnen und Bewohner gibt es eine musikalische Therapie und einen Snoezelen-Raum.

Weiskirchen

In der Perch 366709 WeiskirchenTel. 06876 / 9111

76 stationäre Plätze

AWO Pflege- und Betreuungsservice I 65

Wertvolle Pflege hat Profil!

Die AWO Saarland nimmt am 18. Mai 2014 am ‚Tag der Wertvollen Pflege‘ teil.

„Wertvolle Pflege ist für mich der achtsame

und liebevolle Umgang mit den Bewohnerinnen

und Bewohnern.“

(Sabine Denny,

Mitarbeiterin im Pflegewohnheim Sulzbach-Neuweiler)

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66 I Sozialpädagogisches Netzwerk

Hilfen für Familien und junge Menschen:Das sozialpädagogische Netzwerk der AWO

Über 130 Einrichtungen des Sozialpädagogischen Netzwerkes küm-mern sich im Saarland um Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Kitas, Frauenhäuser, Bildungs- und Betreuungsangebote in Schu-len, Beratungs- und Präventionsdienste sowie Ausbildungs- und Beschäftigungsprojekte für Jugendliche und Erwachsene ergänzen die Hilfsstruktur.

Über 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SPN sorgen für individuell abgestimmte Hilfen, die bei den Menschen ankommen.

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Verbund für Inklusion und Bildung I 49

Sozialpädagogisches Netzwerk

Jeder Mensch ist individuell. Deshalb braucht auch jeder eine auf ihn zugeschnittene Mischung von Unterstützung, Hilfe oder Beratung.

Starke und selbstbewusste Kin-der und Jugendliche sind unser Ziel. Denn innere Stärke und Selbstbewusstsein sind wir-kungsvolle Schutzschilde für das Leben. In den vergangenen vier Jahren haben wir viel Energie in den Kinderschutz in all unseren Einrichtungen fließen lassen. Ergebnis ist ein sehr wirksames Dossier Kinderschutz, das auf den neuesten wissenschaftli-chen Erkenntnissen basiert. Es

bietet Mitarbeitenden und Be-treuten einen Leitfaden für nachhaltigen Kinderschutz in all unseren Einrichtungen.

Seit 1. Januar 2015 haben wir als einziger Träger im Saarland eine hauptamtliche Kinder-schutzbeauftragte. Sie hilft als Aufnahmestelle für Beschwer-den von Kindern und Jugend-lichen, Ansprechpartnerin für Mitarbeitende in kritischen Fallkonstellationen, bei Veran-staltungen für Kinder und Ju-gendliche zur Umsetzung der Kinderrechte sowie bei der kon-zeptionellen Weiterentwicklung des Dossiers Kinderschutz.

Die Handlungssicherheit der Mitarbeitenden hat sich spür-bar erhöht. Die Kinder kennen ihre Rechte – und Pflichten. Sie lernen durch vielfältige Projek-te wie Demokratie funktioniert und wie sie ihre Vorstellungen umsetzen können.

In 2014 haben wir die Struktur der Geschäftsbereiche den fach-lichen und politischen Erforder-nissen angepasst. Unsere Stärke und Präsenz in den Kommunen und Kreisen wurde gestärkt, da es überall „ein Gesicht“ gibt. Diese Veränderung hat positive Wirkung gezeigt. Wir sind vor Ort bekannt und verlässliche und vertrauensvolle Ansprech-partner für Kommunen, Bür-germeister, Jugendämter und Kooperationspartner.

1. Geschäftsbereich KindertageseinrichtungenIm Jahr 2015 waren wir mit insgesamt 26 Einrichtungen in vier Landkreisen vertreten. Zu-letzt konnte mit der Eröffnung unserer Krippe Bexbach die Zahl der Krippenplätze um 22 Plätze erhöht werden. In den Einrich-tungen werden vor Ort ca. 1700 Kinder im Alter von acht Wochen bis 14 Jahren von ca. 420 Mitar-beiterinnen betreut.

Im Saarpfalz-Kreis hält das SPN rund 730 Betreuungsplät-ze in neun Einrichtungen vor. Die Erweiterung der Einrich-tung Birkensiedlung um weite-re 20 Hortplätze soll noch zum folgenden Schuljahresbeginn Sommer 2016/2017 umgesetzt sein. Weiterhin steht der Neu-bau einer viergruppigen Kita in Homburg in enger Kooperati-on mit der Uniklinik Homburg an. Hier soll es die Möglichkeit geben, auch chronisch kranke Kinder zu betreuen.

Sozialpädagogisches Netzwerk I 67

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Sozialpädagogisches Netzwerk

Im Bereich Saarlouis/Merzig-Wa-dern werden in insgesamt acht Einrichtungen ca. 420 Kindern von 125 Mitarbeiterinnen in ih-rem Alltag betreut und begleitet. Im Regionalverband Saarbrücken werden unsere 8 Einrichtungen mit insgesamt ca. 130 Mitarbeite-rinnen von 550 Kindern besucht.

Seit 2007 wurde das Kinderbe-treuungsangebot von 1216 Plät-zen um rund 480 auf rund 1700 Plätze erhöht, u.a. wurden die Potenziale des Krippenausbaus konsequent genutzt. Nach dem Start in 2007 mit 138 Krippen-plätzen, hält das SPN heute 480 Krippenplätze vor.

Die Angebote im Kitabereich wer-den den sich ständig verändern-den Lebenswelten der Familien angepasst. So ist die Kita Birken-siedlung seit mehreren Jahren durch das Angebot einer Rand-zeitenbetreuung im Früh- und Spätbereich besonders attraktiv. Die Kitas sind durch den täglichen Kontakt und die Niedrigschwel-ligkeit des Angebotes nah an den Familien, kennen die Bedürfnisse und wirken auch imageprägend für die AWO als Verband. Beste-hende und zukünftige Schwer-punkte der inhaltlichen Arbeit sind die Personalgewinnung und Personalbindung, die Betreuung

von geflüchteten Kindern in un-seren Einrichtungen und die pä-adgogische Weiterentwicklung des Kinderschutzkonzeptes.

In vielen Kitas werden regelmä-ßig Feste veranstaltet, einige bie-ten auch Basare zu verschiedenen Themen an. Es existieren Part-nerschaften mit Kindergärten in

anderen Ländern (Benin, Cocha-bamba), für die ebenfalls regel-mäßig Spenden durch verschiede-ne Aktionen gesammelt werden. Das Kennenlernen der „anderen“ Kultur ist dabei im Fokus.

Einige Beispiele für Projekte sind die Bildungspartnerschaft mit der

Fa. Bosch – „Kitec“ (Kita Bexbach, Kinderzentrum Birkensiedlung), die Gründung von Kinderparla-menten im Rahmen der Partizi-pation, die Teilnahme an Fußball-turnieren für Hortkinder, Besuche von Puppentheatern und Thea-terstücken von Kindern und vieles mehr.

2. Geschäftsbereich stationäre Hilfen zur Erziehung und FrauenhäuserDer Geschäftsbereich Stationäre Hilfen zur Erziehung umfasst 31 Einrichtungen und Projekte mit 350 Mitarbeiterinnen und Mit-

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arbeitern. Zurzeit werden in den Wohngruppen und Projekten 310 Kinder und Jugendliche betreut. Sie können sicher und geborgen leben und ein eigenverantwortli-ches Leben führen.

Die inhaltliche Entwicklung war geprägt durch den Aufbau und die konzeptionelle Weiterent-wicklung hin zu intensivpäda-gogischen und spezialisierten Einrichtungen. Zu nennen sind hier insbesondere die beiden intensivpädagogischen Mäd-chenwohngruppen, die Eltern-Kind-Einrichtung und die Klein-kindergruppe. Ferner wurde ein Versorgungsangebot für unbe-gleitete minderjährige Flüchtlin-ge (UmF) aufgebaut. Seit 2011 sind fünf interkulturelle Wohngruppen für minderjährige Flüchtlinge und 41 Plätze im betreuten Wohnen für junge volljährige Geflüchtete entstanden. Insgesamt wurden 134 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut, alle besuchen

eine Regelschule. Bisher konnten 35 von ihnen einen Bildungsab-schluss erlangen. 10 Jugendli-che sind in einer Ausbildung. Ein großer Teil der Jugendlichen ist in Sport- und Kulturvereinen aktiv. Wichtige pädagogische Ziele und Herausforderungen waren der Spracherwerb, die Schule von Be-ginn an und die Vermittlung von Alltagskultur. Auch die Vermittlung von Grundwerten: Gleichwertig-keit der Geschlechter, Demokra-tieverständnis, Respekt vorein-ander, Konfliktlösungsstrategien steht im Fokus der Arbeit mit den Jugendlichen. Sie werden gestärkt, ihre Lebensfreude wiederzuent-decken, eine Bildungsperspektive zu entwickeln und bei der Verar-beitung vn Trauma begleitet.

Unsere Angebote werden stets weiterentwickelt. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es sozial-pädagogischer und psychologi-scher Fachkräfte, die den hohen Anforderungen und Belastungen gewachsen sind und sich für ihre Arbeit begeistern können. Gera-de in Zeiten von Fach- und Füh-rungskräftemangel wird dies eine der großen Herausforderungen werden.

Die in den Frauenhäusern verorte-te Arbeit gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern entwickelt sich

in den letzten Jahren fortwährend fachlich und fachpolitisch unter den Gesichtspunkten von verän-dernden Bedarfen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis-sen weiter. Im Zuge der fachlich konzeptionellen Weiterentwick-lung der Anti-Gewalt-Arbeit ist den AWO-Häusern in Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis glei-chermaßen daran gelegen, das Konzept und die Haltung immer wieder mit dem Blick auf die Le-benswelt und den damit einher-gehenden Bedarfen der Zielgruppe zu überprüfen, um ein professio-nelles und möglichst ganzheitlich orientiertes Hilfekonzept zur Kri-senbewältigung und Stabilisie-rung anbieten zu können.

3. Geschäftsbereich Jugendhilfe Saarpfalz-KreisDas Sozialpädagogische Netzwerk der AWO hält im Saarpfalz-Kreis eine Vielzahl von Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Fami-lien vor. Insgesamt beschäftigt der Fachbereich 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

An zwei Standorten im Saarpfalz-Kreis betreuen pädagogische Fachkräfte durchschnittlich 60 Fa-milien in Angeboten der ambu-lanten Hilfe zur Erziehung. In den

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beiden Familienhilfezentren in Homburg und Blieskastel arbeiten 22 MitarbeiterInnen mit Familien an der Stärkung der Erziehungs-kompetenz der

Eltern, um für die Entwicklung der Kinder fördernde Rahmenbedin-gungen sicherzustellen. Ergänzt wird die Arbeit der Fachkräfte durch themenspezifische Grup-penangebote und Elternkurse im Rahmen des Forums für Erzie-hung. Bei Bedarf kann weitere Unterstützung durch Angebote wie Clearing, Haushaltorganisations-training (HOT), ein Angebot zur ambulanten Wochenendbeglei-tung in Familien sowie durch An-gebote des Kooperationspartners

Saarpfalz-Kreis im Bereich „Frühe Hilfen“ erfolgen.

Seit über 30 Jahren ist die AWO verlässlicher Partner für Familien im Saarpfalz-Kreis mit teilstatio-nären Hilfen zur Erziehung. Mit 50 Tagesgruppenplätzen in Hom-burg, St. Ingbert, Blieskastel und Bexbach leisten die pädagogi-schen Fachkräfte unterstützende und entlastende Arbeit für Fami-lien mit Multiproblemstellungen. In Homburg und St. Ingbert gibt es auch für Jugendliche Tagesgrup-penangebote mit dem Ziel, sie zu einem Schulabschluss zu führen. Therapeutische Schülerförderun-gen in Homburg und Blieskas-tel ergänzen das Angebot mit 52

Plätzen, bei denen der schuli-sche Förderbedarf im Vordergrund steht. Insgesamt helfen 57 Mitar-beiterInnen mehr als 100 Famili-en mit ihrer fachlichen Expertise.

Die Jugendsozialarbeit und Ju-gendberufshilfe hält Hilfen für Jugendliche an den Standorten Homburg und Neunkirchen/Fur-pach vor. Die Angebote am Über-gang Schule/Beruf richten sich an Regelschulabbrecher und Jugend-liche mit besonderem Förderbe-darf, in einer berufsvorbereiten-den Bildungsmaßnahme, die über keinen Schulabschluss verfügen und die Berufsreife noch nicht erreicht haben und die in einer regulären Berufsschule keine aus-reichende Förderung erfahren. Diese ist modular aufgebaut und kann Jugendliche gemäß ihrem individuellen Entwicklungsstand auf ein Berufsleben vorbereiten. Das SPN bietet außerbetriebliche Ausbildung in den Berufen Me-tallbau, Maler- und Lackierer, Fachkraft für Möbel- Küchen und – Umzugsservice sowie im Haus-wirtschaftsbereich an. In dem Projekt Berufsausbildung in Ko-operation mit Betrieben ist die AWO zwar Ausbilder, die prak-tische Ausbildung findet aber in externen Unternehmen statt. Damit erreicht die AWO über 100

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Jugendliche und entwickelt mit ihnen eine berufliche Perspektive. Ergänzt werden diese Hilfen durch das Atelier für Mädchen und jun-ge Frauen / Fit for Job mit dem Ziel, Mädchen und junge Frau-en in ihrem Berufswahlverhalten positiv zu unterstützen sowie mit einer Aktivierungsmaßnahme für Arbeitslose mit Praktikumsantei-len in den Bereichen Hauswirt-schaft, Pflege und allgemeiner Er-ziehungsdienst, das insbesondere von Flüchtlingen sehr gut ange-nommen wird. In der Jugendbe-rufshilfe arbeiten derzeit 41 Mit-arbeiterInnen.

4. Geschäftsbereich Jugendhilfe im Regional-verband Saarbrücken und NeunkirchenDas Sozialpädagogische Netzwerk der AWO hilft im Regionalverband Saarbrücken und im Landkreis Ne-unkirchen mit einer Vielzahl von Einrichtungen Kindern, Jugend-lichen und Familien. Insgesamt sind dort mehr als 100 Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter beschäf-tigt.

In Saarbrücken ist die AWO ei-ner der größten Träger der am-bulanten Hilfen zur Erziehung. An den drei Standorten Völklin-gen, Saarbrücken-Burbach und

Saarbrücken-Malstatt ist die AWO seit Jahren ein fester Bestandteil der Kinder-, Jugend- und Fami-lienhilfe. In Saarbrücken wurden die Familienzentren in Koopera-tion mit dem Jugendamt des Re-gionalverbands Saarbrücken zu Sozialraumbüros konzeptionell umstrukturiert. Der Ansatz der sozialräumlich orientierten Ju-gendhilfe ist nach erfolgreicher Modellphase etabliert. In den ambulanten Hilfen im Regional-verband Saarbrücken arbeiten 45 AWO-Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter. Sie betreuen im Jahr mehr als 300 Familien.

Im Sommer 2013 öffnete das KIEZ (Kinder-Eltern-Bildungszentrum) in Saarbrücken-Burbach. Nach Ende der Modellphase wird das Angebot nun dauerhaft. Im KIEZ werden täglich 30 bis 40 Kinder betreut. Sie erhalten ein kosten-loses Mittagessen und werden in schulischen und lebensprakti-schen Fragen unterstützt. Eltern

werden in Erziehungsfragen kom-petent beraten. Das Projekt wird vom Regionalverband Saarbrü-cken und die Arbeiterwohlfahrt gefördert.

Das KIEZ ist eng mit der Schulsozi-alarbeit an der Grundschule Wey-ersberg, ebenfalls in Trägerschaft der AWO, vernetzt. Sie ist mit 500 Schülerinnen und Schülern die größte Grundschule im Saarland. In Zukunft soll eine dritte Säule der Hilfen entstehen. Die Thera-peutische SchülerInnengruppe der AWO soll zu einem inklusiven För-derangebot mit Integrationshilfen für die Schule konzipiert werden.

Im Familienberatungszentrum in Neunkirchen arbeiten 20 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie unterstützt Kinder, Jugendli-che und ihre Familien in unter-schiedlichsten Problemlagen bei der konstruktiven Bewältigung ihres (Erziehungs-)Alltags. Fa-milien sollen mit verschiedenen Hilfeformen und Angeboten dazu

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befähigt und darin gestärkt werden, Belastungen aus eige-ner Kraft zu bewältigen. Zum Angebot gehört die Einrichtung Betreuung am Tag mit einem breit gefächerten Förderangebot für 16 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren.

Das Zentrum für Prävention ist ein Verbund verschiedener im Bereich Prävention und Bera-tung tätiger Projekte. Schwer-punktthemen sind die Gewalt- und Kriminalitätsprävention sowie vorschulische und schu-lische Angebote zum sozialen Kompetenzerwerb und im Be-reich Suchtprävention. Arbeits-schwerpunkt ist der Saarpfalz—

Kreis und der Regionalverband Saarbrücken. Die Beratungs-stelle Phoenix, für von sexu-eller Gewalt betroffene Opfer und die Beratungsstelle Neue Wege, die mit sexuell übergriffi-gen Jugendlichen arbeitet, sind saarlandweit ausgerichtet. Im Zentrum für Prävention sind 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter beschäftigt. Im Jahr 2015 wurden ca. 250 Menschen be-raten und über 4.500 Menschen in Präventionsmaßnahmen er-reicht.

Die Migrationsberatung der Arbeiterwohlfahrt ist das am längsten bestehende Bera-tungsangebot des Verbandes.

In den letzten Jahren ist es ge-lungen diesen Bereich finanziell zu konsolidieren und qualitativ weiterzuentwickeln. Das Thema Zuwanderung beschäftigt die AWO auf verschiedenen Ebe-nen. Im SPN sind in den letz-ten beiden Jahren neue Ein-richtungen hinzugekommen: In Saarbrücken die Koordinie-rungsstelle EU-Zuwanderung, die zugewanderten Menschen bei der Arbeitsmarktintegration hilft, aber auch einen Fokus auf die Aufdeckung von Missstän-den, wie prekäre Arbeits- und Wohnverhältnisse richtet. Das Projekt Eule.mobil (Europa Le-ben, Mobile Beratung) mit dem Schwerpunkt der Beratung und Unterstützung bei der Integrati-on von Familien aus Osteuropa in Saarbrücken feierte jüngst seinen Auftakt.

5. Geschäftsbereich Jugendhilfe in Saarlouis und Merzig-WadernIm Landkreis Merzig-Wadern sind MitarbeiterInnen der AWO in Familienzentren an drei Standorten tätig. In Koopera-tion mit weiteren Trägern der Jugendhilfe setzen sie das land-kreisweite Konzept „Lebens-

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welt- und sozialraumorientierte Kinder, Jugend- und Familienhil-fe“ um.

Die AWO-MitarbeiterInnen bieten in den Familienzentren Losheim und Hochwald (Wadern) das ge-samte Spektrum der ambulanten Hilfeformen an (Einzelberatung, Sozialpädagogische Familienhil-fe, Erziehungsbeistandschaften, Hilfen für junge Volljährige und Clearingangebote). Alle Hilfefor-men werden nach dem sozial-räumlichen Konzept umgesetzt: niedrigschwellig zugänglich, am Bedarf der Familien ausgerichtet, zielorientiert und passgenau und unter Nutzung aller individuellen sowie sozialräumlichen Ressour-cen. Im Familienzentrum Losheim ist die AWO an der Umsetzung des teilstationären Angebotes „Flexib-le Förderung von Kindern und Ju-gendlichen“ beteiligt. Hier werden im Schnitt neun Kinder intensiv in der Sozialkompetenz, sozialen Entwicklung und Lernkompetenz gefördert. Wichtige Bestandtei-le des sozialräumlichen Konzepts sind präventive Angebote, mit denen die Familien frühzeitig erreicht werden. Sie wirken sich abzeichnenden Entwicklungs-schwierigkeiten oder Erziehungs-problematiken entgegenwirken und minimieren Risikofaktoren,

die einen gesunden Entwick-lungsverlauf stören können. In den vergangenen Jahren wurden von den MitarbeiterInnen Projek-te zur Förderung der Lebens- und Sozialkompetenz konzipiert und erfolgreich umgesetzt. In dem Familienzentrum Merzig werden beide Sozialraumteams von der Netzwerkerin der AWO intensiv bei der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützt. Gleichzeitig initiiert und stößt die Netzwerkerin Pro-jekte und Aktionen an, die der

Vernetzung innerhalb des Sozial-raums dienen und die Beteiligung der Bevölkerung sicherstellen.

Im Landkreis Merzig-Wadern wur-den die Ende 2015 auslaufenden Verträge zum 01. Januar 2016 in unbefristete Verträge übernom-men.

Im Landkreis Saarlouis wurde das lokale Netzwerk der Hilfen zur Er-ziehung im Raum Lebach weiter-entwickelt. In Lebach ist die AWO

im Bereich Jugendhilfe mit „Hil-fen aus einer Hand“ (SPFH, The-rapeutische Schülerhilfe und Ta-gesgruppe) kompetenter Partner für den Landkreis. Die vorhande-nen Jugendhilfeangebote sind von ursprünglich 10 Tagesgruppen-plätzen und 20 Therapeutischen Schülerhilfeplätzen auf nunmehr 41 Tagesgruppenplätze und 51 Therapeutische Schülerhilfeplätze erweitert worden. Die AWO ar-beitet eng und vertrauensvoll mit dem Jugendamt zusammen.

Im ambulanten Bereich ergänzen mehrere Fachkräfte das Angebot, die im Raum Lebach und auch im weiteren Kreis Saarlouis, Familien in Fragen der Erziehung und bei sonstigen Fragen im Gesamtkon-text von Familie beraten und un-terstützen - auch in Verbindung mit der Therapeutischen Schüler-hilfe oder als Nachbetreuung zu einer Tagesgruppenmaßnahme.

Die Therapeutischen Schülerhil-fen im Lokalen Netzwerk Lebach/Schmelz betreuen insgesamt 51 Kinder an sechs verschiedenen Standorten. In Lebach werden 28 Plätze und in Hüttersdorf 12 Plätze in der reinen Schülerhilfe bereitgehalten. Die weiteren 11 Plätze sind in Kombi–Einrichtun-gen (d.h. Therapeutische Schü-lerhilfe und Tagesgruppe zusam-

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mengefasst; die Unterscheidung liegt v.a. in der Hilfeintensität) integriert.

Eine wichtige Säule der sozial-pädagogischen Hilfe ist die Zu-sammenarbeit mit den Eltern. In allen Einrichtungen hat die Weiterbildung bzgl. Pädagogik, Beratung sowie Methodik/Di-daktik einen sehr hohen Stel-lenwert.

Die für Kinder und Jugendliche intensivste Form der Hilfe bieten die zurzeit fünf Tagesgruppen in Lebach und Schmelz. Hier wer-den in enger Kooperation mit Eltern, Jugendamt und Schule Kinder und Jugendliche in ihrer sozialen Kompetenz in Klein-gruppen gefördert und die Er-ziehungskompetenz der Eltern gestärkt.

Insgesamt unterstützt die AWO jährlich mehr als 120 Familien im Raum Lebach in Erziehungs-fragen. Die Weiterentwicklung an Jugendhilfeangeboten in den vergangenen Jahren steht nicht nur für die gute Koopera-tion zwischen AWO und dem Ju-gendhilfeträger des Landkreises Saarlouis, sondern auch für die gute Qualität der dort geleiste-ten Arbeit und das Vertrauen, das in die AWO gesetzt wird. Ergänzt wird dieses Angebot

durch eine stationäre Wohn-gruppe, die bei Bedarf, eine wohnortnahe Unterbringung im Landkreis ermöglicht.

Im Zuge der Regionalisierung des SPN wurde die Bereichslei-tung und Geschäftsbereichslei-tung der ambulanten und teil-stationären Hilfen zur Erziehung und der Beratungszentren im Landkreis Saarlouis und Merzig-Wadern zusammengelegt.

Das Zentrum für Beratung in Saarlouis und das Haus der Be-ratung in Merzig bieten Sucht- und Schwangerschaftsberatung sowie Sexualpädagogische Prä-ventionsveranstaltungen an.

Das Zentrum für Beratung Saar-louis hält weiterhin Ehe-, Er-ziehungs- und Lebensberatung sowie Schuldner- und Insolven-

zberatung und die Betriebliche Sozialberatung vor.

Unsere nach Landesrecht an-erkannte Schuldner- und In-solvenzberatungsstelle hilft überschuldeten Familien und Einzelpersonen bei der Bewäl-tigung finanzieller und sozialer Probleme, stärkt das Selbsthil-fepotential und will neuen Le-bensmut geben. In den Jahren

2014/2015 wurden 869 Kli-enten beraten. Hauptursachen der Überschuldung waren Ar-beitslosigkeit und Krankheit. In der Erziehungs-, Paar-, und Lebensberatung bilden sich die komplexen Lebenszusammen-hänge und Familienkonstellati-onen ab. Die immer größer wer-dende Vielfalt wie Ein-Kind-, Patchwork- oder Regenbogen-familien bringt neue Herausfor-derungen und Fragen mit sich, bezüglich derer Menschen Rat und Unterstützung suchen. Ent-sprechend groß war und bleibt die Nachfrage. Im Fachdienst Schwangerschaftsberatung und Sexualpädagogik wurden in den Jahren 2014/2015 neben dem Schwerpunkt Beratung verstärkt Präventionsveranstaltungen in Grund-, Gemeinschafts – und Förderschulen sowie Gymnasien durchgeführt. Seit 2014 bietet

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die AWO auch die Beratung und Betreuung zur vertraulichen Ge-burt an.

Seit Ende 2012 besteht eine enge Kooperation mit der Sucht-beauftragten des Landkreises Saarlouis. Ein Gesamtkonzept zur Schulprävention wurde er-arbeitet. Im Laufe der vergan-genen Jahre wird eine Zunahme bei der Mediensucht festgestellt. In diesem Bereich haben die Mitarbeiterinnen den Präven-tionsschwerpunkt angepasst. Nach wie vor ist ein stetiger Anstieg von jungen Cannabis-konsumenten und deren ratsu-chenden Eltern zu verzeichnen.

Ganz neu bieten die Beratungs-stellen Saarlouis und Merzig im Rahmen der Betrieblichen So-zialberatung seit Anfang 2016 AWO-MitarbeiterInnen und ih-ren Familienangehörigen kos-tenlos, vertraulich und auf freiwilliger Basis Beratung und Unterstützung an.

6. Geschäftsbereich Schulkooperationsprojek-te / Offene Jugendarbeit / GemeinwesenarbeitDas SPN ist Träger vielfältiger Ar-beitsfelder schulischer Einrich-tungen und der offenen Kinder-

und Jugendhilfe im gesamten Saarland. In diesem Geschäfts-bereich sind insgesamt 46 Ein-richtungen tätig, davon 38 im Bereich Schulkooperationspro-jekte, fünf Einrichtungen in der Offenen Jugendarbeit und drei in der Gemeinwesenarbeit. Ins-gesamt beschäftigt der Fachbe-reich 245 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Schulkooperationsprojekte finden an 28 Freiwilligen Ganz-tagsschulen (FGTS) statt. An der Ganztagsgesamtschule Neun-kirchen und an den Gemein-schaftsschulen Völklingen I und II, Ludweiler und Klarenthal ist die AWO in der Schulsozialar-beit unterstützend tätig. An den Grundschulen und Förderschu-len im Landkreis Saarlouis und im Regionalverband Saarbrü-cken sind Schoolworkerinnen beschäftigt. In Völklingen hält die AWO eine Reformklasse vor.

Der Bereich der Freiwilligen Ganztagsschulen ist seit 2013

in einer Reorganisation. Alle Einrichtungen wurden einer Portfoliobetrachtung unter-zogen und analysiert. Einige Standorte konnten aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen nicht aufrechterhalten werden.

Das Personal konnte von den neuen Trägern vor Ort über-nommen werden oder fand bei der AWO eine Anschlussbeschäf-tigung. Die Zahl wurde auf 18 Standorte reduziert.

Die Offene Jugendarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der au-ßerschulischen Bildung bei Kin-dern und Jugendlichen. Das SPN bietet Offene Jugendarbeit an fünf Standorten im Saarland an: das Kinder- und Jugendhaus Bexbach, der „Check-Point“ Homburg, das Jugendbüro Spie-sen-Elversberg, der Jugendclub Elversberg und der Kids-Treff Spiesen. Die Kinder- und Ju-gendfarm Saarlouis ist als koor-poratives Mitglied Partnerin der AWO.

In der Gemeinwesenarbeit be-treibt die AWO das Haus der Begegnung/Mehrgenerationen-haus in Homburg-Erbach, das Stadtteilbüro Homburg-Erbach und die Stadteilkonferenz „Le-bendiges Erbach“.

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Weil Jede und Jeder es wert ist:Echte Teilhabe beim Verbund für Inklusionund Bildung

Im Verbund für Inklusion und Bildung ist der Name stets Programm. Die Neuausrichtung der beiden selbstständigen Sparten Behinder-tenhilfe und Sozialpsychiatrie ist gelungen. Der neue Dienstleis-tungsbereich lebt Inklusion.

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Verbund für Inklusion und Bildung

Inklusion bedeutet beim VIB mehr als nur Leben, Wohnen und Arbeiten. Menschen mit Behinderung erfahren dort För-derung und Schulung, Teilhabe sowie echte Verantwortung.

Auf dem Weg zu einer neuen Vielfalt war es besonders wich-tig, die Mitarbeiter des VIB ein-zubinden. Sie sollten ein Gespür für die Aufgaben und Tätigkeits-felder bekommen und so in die Lage versetzt werden, den Para-digmenwechsel von Betreuung zu Assistenz selbst mitzutragen. Ein Schlüssel zur Neugestaltung des Dienstleistungsbereiches lag in der Beteiligung der Kli-enten, also der Menschen mit Behinderung, selbst. Durch die Einbindung von Gremien wie dem Werkstattrat, der Bewoh-nervertretung und den neuen Qualitätsbeauftragten sowie der ehrenamtlichen Teilnahme an vielfältigen, teils langjährigen Projekten, wurde der gemeinsa-me Weg in die Zukunft geschaf-fen.

Besondere Modellprojekte auf dem Weg in die Zukunft sind die beiden Café Courage in Dillingen und Wadern, die in Selbstver-waltung von und für Menschen mit und ohne Behinderung be-trieben werden. Diese Freiräu-

me zur Selbstverantwortung und Selbsterfahrung wurden dan-kend angenommen und klasse umgesetzt. Menschen mit Be-hinderung investieren das ent-standene Selbstwertgefühl un-mittelbar in Dienstleistungen für ihr gesellschaftliches Umfeld. Sie werden vom Hilfeempfän-ger zum teils unverzichtbaren Dienstleister. Viele Aktivitäten der AWO wären ohne das ehren-amtliche Engagement der Men-schen mit Behinderung nicht durchführbar.

Ein weiterer Schlüssel für die Neugestaltung lag in der Orga-nisationsentwicklung durch die Weiterbildung von Mitarbeitern sowie durch das Bundesmodell-projekt „Rückenwind“, dessen Ergebnisse die Kommunikations-struktur und die Mitwirkungs-möglichkeiten von Mitarbeitern deutlich verbessert haben. Auch die Aushandlungen tragfähi-ger Finanzierungen und Perso-nalisierung der Dienstbereiche durch Neuverhandlungen mit Kostenträgern und der Agen-tur für Arbeit waren wichtige Schlüsselfaktoren. Damit konn-ten bestehende Dienste gesichert und durch einen verbesserten Personalschlüssel die Basis für neue Tätigkeitsfelder, wie z. B. das spezielle Werkstattangebot

für Autisten am Standort Atelier Kerativ in Saarlouis, geschaffen werden.

Nachfolgend finden Sie eine nach Themengebieten geglieder-te Übersicht der Angebote und Aktivitäten. Mehr Hintergrund-informationen zu den Angebo-ten bieten die Ausgaben unserer Zeitschrift VIB THEMA. Gerne la-den wir Sie auch zu einem Infor-mationsbesuch zum VIB ein.

Erfolgreiche Weiterentwicklung des VIB

Die erfolgreiche Zusammenfüh-rung der ehemals eigenständi-gen Sparten V.I.B./Sozialpsychi-atrie/ Förderschule zum Verbund für Inklusion und Bildung VIB

Die Dienste sind zusammenge-wachsen und werden jetzt von den Mitarbeitern als eine Einheit wahrgenommen.

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Verbund für Inklusion und Bildung

Gemeinsames VIB Mitarbeiter-fest und Informationsmesse 2012 am Standort Ensdorf

Gemeinsam feiern und gleich-zeitig präsentieren oder schauen wie die Arbeit und die Aufgaben

in den „fremden“ Bereichen aussehen, das hat vielen Kolle-ginnen und Kollegen gefallen!

Veränderung der Kommunika-tionsstruktur und der Mitwir-kungsmöglichkeiten der Mitar-beiter in der WfbM durch das „Rückenwindprojekt“

Die Teilnehmer, Vorgesetzte und Mitarbeiter sowie der Werk-stattrat erarbeiten gemeinsam Führungsgrundsätze, die das betriebliche Miteinander verbes-sern. Ein aus allen Hierarchie-ebenen besetzter „Steuerkreis“ ist seit 2014 an der Weiterent-wicklung der betrieblichen Orga-nisation beteiligt.

Verlagerung des Atelier Kerativ von Dudweiler nach Saarlouis

Unter Überführung der in Dud-weiler bisher angesiedelten Ta-gesförderstättenplätze in die WfbM und die Schaffung der ersten 20 spezialisierten Werk-stattplätze für Autisten wurde der Umzug und die konzeptio-nelle Veränderung gemeinsam mit allen Beteiligten positiv ge-meistert.

Ausbau der ausgelagerten Ar-beitsplätze in den Werkstätten

Der VIB ist auf gutem Weg das mit dem Sozialministerium verein-barte Ziel von 56 ausgelagerten Werkstattarbeitsplätzen bis Ende 2016 zu erreichen. Langfristig werden 20 % (=160 Plätze) der Mitarbeiter auf einem ausgela-gerten Arbeitsplatz arbeiten.

Zusammenführung der ambu-lanten Hilfen der Behinderten-hilfe und der Sozialpsychiatrie

Einführung eines Dienstplan-programms für alle Bereiche des VIB

Veränderungen auf Leitungs-ebene

Weitere Maßnahmen wurden zur Verbesserung der Organisation umgesetzt.

Ergebnisverbesserung Finanzen

Die Ergebnisse der WfbM konnten durch attraktivere Aufträge und Neuverhandlung bestehender Aufträge sowie Nachverhandlung und Erhöhung der Leistungsent-gelte verbessert werden.

Verschiedenes

Zwei Mitarbeiter wurden zu De-eskalationstrainern ausgebildet. Am 20. Juni 2012 fand im Wohn-heim Scheiden ein Gesundheits-tag für Mitarbeiter zum Thema betriebliche Gesundheitsför-derung und Gesundheitsschutz statt.

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Verbund für Inklusion und Bildung

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SchuleDurch Kooperationen mit be-nachbarten Regelschulen, mit anderen Förderschulen, mit Ver-einen, der Stadt Dillingen sowie als aktives Mitglied von Special Olympics Saarland bieten die Schule am Ökosee den Schüle-rinnen und Schülern ein buntes und vielfältiges Schulleben.

9 Schülerinnen und Schüler der Schule nehmen an den Nationa-len Spielen von Special Olym-pics 2016 in Hannover teil. Mit dabei war die Schule auch beim Tischtennis-Turnier der Special Olympics in Namborn und bei der Organisation eines Special Olympics Eislaufs mit anderen Förderschulen in Dillingen. Das inklusive Fußball-Training für junge Menschen mit und ohne Behinderung beim SSV Oppen wird durch die Schule organisiert und von der Aktion Mensch ge-fördert. Unter dem Motto „Weiter am Ball bleiben“ geht es bereits in die zweite Runde.

Jährliches Feldrasenfußballtur-nier in Dillingen.

Mit großer Medienresonanz kämpfen hier Mannschaften aus den saarländischen Förderschu-len geistige Entwicklung um den begehrten Wanderpokal. Mit von

der Partie sind auch Schüler von Regelschulen.

Eine Kooperation mit der So-phie-Scholl-Gemeinschafts-schule gab es bei der UNESCO-Projektwoche, einer Fahrrad-AG, einem Tanzprojekt und beim ge-meinsamen Musizieren mit dem Schulchor AWOcados und der Schulband der Gemeinschafts-schule. Außerdem organisierten beide Schulen eine gemeinsame Projektausstellung im Sozialmi-nisterium.

ArbeitDer Berufsbildungsbereich (BBB) des VIB erhält nach einem Prü-fungsverfahren durch die Agen-tur für Arbeit die Zulassung als Träger nach dem Gesetz der Ar-beitsförderung AZAV. Im Januar 2016 verlieh Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer allen Teilnehmern die BBB-Zer-fitikate im Völklinger Weltkultur-erbe.

Neue Tätigkeitsfelder in den VIB Werkstätten für Menschen mit Behinderung finden sich im Bereich der Digitalisierung, u.a. das Erfassen von tagesaktuellen Posteingängen innerhalb des Verbandes, das Digitalisieren von

personenbezogene Akten der Stadt Kaiserslautern mit höchs-ten Datenschutzanforderungen, die Weiterverarbeitung von Ak-ten im Finanzwesen des Ent-sorgungsverbandes Saar (EVS), das Scannen im Großformat von Brückenpläne und Statiken der Stadt Saarbrücken und anderer Liegenschaftsämter. Des Weite-ren wurde in die technische Er-weiterung der Wäscherei in Ens-dorf investiert.

Neuer Standort Saarlouis: Neu-bau und Eröffnung der Tages-förderstätte TAF und der För-derwerkstatt Atelier Kerativ in Saarlouis

In Saarlouis entstand ein mo-derner und komplett barrie-refreier Neubau für die Tages-förderstätte mit 32 Plätzen. Die Förderwerkstatt Atelier Kerativ zieht von Dudweiler in den bar-rierefreien Neubau in der Schil-lerstraße Saarlouis. Dort findet

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sich weiterhin die Keramik- und Holzwerkstatt mitsamt Verkaufs-raum. Insgesamt 60 Arbeitsplät-ze - davon 20 Plätze für Autisten – finden Platz im Atelier Kerativ. Inklusive verbessertem Perso-nalschlüssel durch einen eige-nen Tagessatz im Arbeits- und im Berufsbildungsbereich. Das Werkstattangebot für Autisten im Atelier Kerativ der AWO ist saar-landweit ein Alleinstellungs-merkmal.

Erstmals konnten Mitarbeiter der Werkstätten für Menschen mit Behinderung ein 40-jähri-ges Dienstjubiläum feiern. Die 25 Menschen mit Behinderung, die Anfang der 70er Jahre in den damaligen neu eröffneten „be-schützenden Werkstätten“ in Dillingen ihre Tätigkeit begonnen haben, sind heute als erfahrene Mitarbeiter in Produktion und Dienstleistungen tätig.

Stand Juni 2016 arbeiten 48 Werkstattmitarbeiter auf ausge-lagerten Arbeitsplätzen, sowohl in Gruppen (CAP-Markt, Dillinger Edelstahl, KTP Bous, Amer-Sports Überherrn, SHG Klinik Völklin-gen, Kommunen) als auch auf Einzelarbeitsplätzen in Betrieben (Bäckerei, Reiterhof, Kita, Hand-

werk, SHG-Klinik, Seniorenhäu-ser, etc.). Es gibt viele Interesse unter den Mitarbeitern und eine rege Nachfrage von Betrieben. Seit März 2016 besteht die aus-gelagerte Arbeitsstelle Kom-postieranlage und kommunale Dienstleistungen des VIB in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg.

Das neue Arbeitsangebot für Menschen mit Behinderung „Alltagsbegleiter in Seniorenein-richtungen“ der AWO Saarland ist im AWO Seniorenhaus Lebach er-folgreich angelaufen. Die Mitar-beiter mit Behinderung arbeiten direkt in den Wohngruppen als persönliche Begleiter und Helfer für die Bewohner oder sind im Haus mit Botengängen sowie mit der Begleitung von Bewohnern beim Einkauf in der Stadt und bei Arztbesuchen betraut. Das neue Angebot soll schrittweise auch in anderen Häusern der AWO ausgebaut werden.

Der CAP-Markt in Saarlouis Ro-den sichert seit 2007 die Ver-sorgung der Bewohner des Stadtteils Roden mit Gütern des täglichen Gebrauches. Der fuß-läufig erreichbare Verbraucher-markt mit Vollsortiment der AWO wird in Kooperation mit der Ge-nossenschaft der Werkstätten in Stuttgart und der EDEKA-Gruppe betrieben. Es war der erste CAP-Markt im Saarland. Hier arbei-

ten überwiegend Menschen mit Behinderung als ausgelagerte Werkstattgruppe der VIB Werk-stätten Dillingen beim Einsor-tieren von Waren oder auch an der Kasse. Sie werden damit vom Hilfeempfänger zum Dienstleiter direkt am Kunden. Als weitere

Besonderheit bietet der Markt einen stark nachgefragten Lie-ferservice mit Kühltransporter der 2016 nach Rehlingen-Siers-burg, in Kooperation mit der Ge-meinde ausgebaut wird.

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Ausbildung2016 startet die begleitende Ausbildung zur Kaufmännischen Assistenz Pforte und Telefon-zentrale mit IHK Zertifikat für Werkstattbeschäftigte und Teil-nehmer des BBB. Siegerin im Landeswettbewerb wurde Mi-chelle Mansfeld. Die Auszubil-dende in der Hauswirtschaft im VIB-Wohnheim Nonnweiler ist dreifache Siegerin im Landes-wettbewerb der Auszubildenden 2014. Sie schließt ihre Ausbil-dung 2016 mit dem drittbesten Landesergebnis ab. Herzlichen Glückwunsch!

Beschäftigungsprojekte Siers-burg

Das Beschäftigungsprojekt zog in neue Räumlichkeiten auf das Gelände Nordstraße 8 um. Trotz Einsparungsmaßnahmen der Kostenträger konnten der Weiterbestand gesichert und die Dienste ausgebaut werden. Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agen-tur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz Saarlandbe-sucht das Beschäftigungsprojekt. Die gelungene Zusammenarbeit mit dem Landkreis Saarlouis im Projekt INA, „Initiative neue Ar-beitsmöglichkeiten, Hilfe zur

Arbeit statt Sozialhilfe“ wurde fortgesetzt.

Wohnen und LebenIn Köllerbach zieht ab September 2016 eine neue Clearingwohn-gruppe für Jungen Menschen unter Nutzung einer seit langen leerstehenden Immobilie des Verbandes ein.

Nach der Auflösung des Über-gangswohnheimes Nunkirchen wegen Baumängeln wird ein Teil der Plätze auf ein Wohnheim im Regionalverband Saarbrü-cken verlagert. Das zusätzliche Wohnangebot für älter werden-de Menschen mit seelischer Be-hinderung und mit erhöhtem Pflegedarf wird in der Hohenzol-lernstraße 43 eingerichtet. Da-durch gibt es eine Platzgarantie für die zu verlagernden Plätze aus Nunkirchen.

Im Wohnverbund Saarbrücken wurden neue Wohngemein-schaften für Menschen mit see-lischer Behinderung umgesetzt. Neue Räumlichkeiten erhält auch die Wohngemeinschaft aus der Dillinger Espeltstraße: Wegen der besseren Räumlichkeiten zieht die WG nach Nalbach.

Die ambulanten Fachdienste Behindertenhilfe und Sozial-

psychiatrie werden als ein über-greifendes Angebot zusammen-gelegt. Der Verbund für Inklusion und Bildung ist beim Ausbau der ambulanten Dienste vorbildlich und treibt die Weiterentwicklung weiter voran. Von allen Anbie-tern weist die AWO im Saarland die höchste Platzzahl auf. Durch die Zusammenlegung der bei-den bisher selbstständig tätigen Sparten konnte der Dienst seine Kundennähe und Effizienz ver-bessern.

Nach 6 Jahren Neu- und Umbau-tätigkeit an mehreren Standorten konnte das Projekt „Auflösung von Groß- und Komplexeinrich-tungen“ des VIB mit der Neuer-öffnung des Wohnheimes in der Cäcilienstraße Dillingen 2012 abgeschlossen werden. Nach dem Komplettumbau leben in den drei Häusern der Elisabeth-straße 21 Bewohner und 46 in den 6 Wohngruppen des Wohn-heimes Cäcilienstraße. Insgesamt konnten 39 stationäre Plätze zu-gunsten ambulanter Betreuung abgebaut werden. Das 30 jäh-rige Jubiläum des Wohnheimes Nonnweiler am 02. und 03. Juni 2012 stand unter dem Motto „Miteinander gestalten - ge-meinsam statt einsam.“

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Verbund für Inklusion und Bildung

Teilhabe Der Werkstattrat sichert die Mit-bestimmung von Mitarbeitern mit Behinderung auch auf Lan-desarbeitsgemeinschaftsebene (LAG) und auf Bundesebene. In 2014 wählten die Mitarbeiter einen neuen Werkstattrat und in 2015 die neuen Bewohner-vertretungen. Im selben Jahr wurden die Werkstatträte und Bewohnervertretungen für die neuen Aufgaben geschult.

Der VIB bildet Prüferinnen und Prüfer für Leichte Sprache aus. In Zusammenarbeit mit dem Büro Leichte Sprache des AWO Bundesverbandes schult der VIB 7 Teilnehmer mit Behinderung wurden zum Prüfer für leichte Sprache. Inhalte waren theore-tische Grundlagen und prakti-schen Übungen um Leichte Spra-che im Arbeitsfeld anzuwenden und zu prüfen.

Projekte und Kooperatio-nenSeit dem Jahr 2015 sind die bei-den Freizeitprojekte Café Coura-ge in Dillingen und Wadern nach dem Auslaufen der Projektphase in Selbstverwaltung. Das Modell-projekt „Café Courage“ hat sich besonders erfolgreich entwickelt. Dem guten Beispiel von Dillingen folgend, hat der VIB in Wadern 2012 ein weiteres Café Courage Wadern gegründet.

Hohes ehrenamtliches Engage-ment der Aktiven des Café Cou-rage! Neben Veranstaltungen im Haus, zu denen auch Gäste ein-geladen werden, ist man viel im Freizeit- und Kulturbereich un-terwegs. Besonders gerne enga-giert sich das Team aus Menschen mit und ohne Behinderung als ehrenamtliche Helfer bei Ver-anstaltungen wie dem Dillinger Firmenlauf, dem AWO-TAM TAM, beim Catering im Weltkulturerbe Völklingen oder als Mitveranstal-ter von Discoabenden im Dillin-ger SOUND.

„Sound of Café Courage“ ist eine Regelmäßige Disco-Veranstal-tung des Café Courage in der Dis-co Sound in Dillingen. Die barrie-refreie Webseite des Café Courage

Dillingen (www.cc-dillingen.de) wurde in Kooperation mit HTW-Studenten erstellt. Der VIB be-gleitet die der Selbstverwaltung in Dillingen und Wadern mit ei-nem ehrenamtlichen Beirat und organisiert eine Supervision für die Aktiven im Café.

Bundesmodellprojekt Rücken-wind in den VIB Werkstätten abgeschlossen

Bei „Rückenwind „ handelte es sich um ein Forschungsprojekt mit bundesweitem Modellcha-rakter, das von der Universität Hamburg wissenschaftlich be-gleitet wurde und das von Ok-tober 2011 bis September 2014 an allen Standorten VIB mit ins-gesamt 45 Teilnehmern im Rah-men von Fachvorträgen, Tages-seminaren und Hospitationen stattfand. Darüber hinaus gab es Arbeitskreise zu besonde-ren Themen. Die Ergebnisse des Projektes wurden dem BMA zur

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Verfügung gestellt. Sie dienen als Handlungsempfehlungen für die zukünftige Weiterentwicklung der bundesdeutschen WfbMs.

Projekt Sozialraumanalyse In-klusiv Leben

Das zweijährige Pilotprojekt „In-klusiv leben – Wege zur Inklusion im sozialen Raum für Menschen mit Behinderung“ präsentierte im September 2012 den selbst erstellten Inklusionsreport So-ziale Stadt Dillingen. Vertreter der Stadt, der Polizei und weite-rer Organisationen erfuhren aus der Hand der selbst Betroffenen, welche Teilhabechancen Men-schen mit Behinderung in der Stadt haben und was sie nach-haltig und konkret verändern können. Anfang 2013 reisten die Teilnehmer zu einer gemeinsa-men Abschlussveranstaltung al-ler Projektstandorte nach Berlin zum AWO Bundesverband.

„Passt genau“ war ein dreijäh-riges Modellprojekt für Schüle-rinnen und Schüler der letzten beiden Jahrgänge von Förder-schulen sowie für Jugendliche und Erwachsene ohne Behin-derung. „Alle Menschen sollen gleichberechtigt am Leben teil-nehmen!“, so das Motto. „Passt genau“ schafft Begegnungs- und Aktivitätsmöglichkeiten, er-öffnet Ideen für einen Lebens-plan und bietet Jugendlichen mit Behinderung einen Zugang im Jugendzentrum. Projektpartner waren die Förderschule Körperli-che und motorische Entwicklung Püttlingen und der VIB mit der Förderschule geistige Entwick-lung sowie das Jugendzentrum Püttlingen und die Marienschule Saarbrücken. Das Projekt lief seit August 2012 über eine Dauer von drei Jahren. Aus dem Pro-jekt entwickelte sich das Konzept „Clearingwohngemeinschaft Köllerbach“ für junge Menschen mit Behinderung mit dem Ziel der gegenseitigen Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben.

Projekt Menschen mit Behinde-rung als Qualitätsbeauftragte in Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe

Ein bisher bundesweit einzigar-tiges Projekt: 19 Menschen mit Behinderung prüfen Dienste und Einrichtungen der AWO Saarland als Qualitätsbeauftragte der Be-hindertenhilfe. Sie überprüfen als Experten in eigener Sache die Qualität der Angebote und Dienste in den Bereichen, in de-nen sie selbst arbeiten oder le-ben. Sie werden geschult, üben praxisnah und begleiten interne Audits. Die Teilnahme am Pro-jekt ist ehrenamtlich und erfolgt überwiegend in ihrer Freizeit.

„Inklusiver Landkreis Saarlouis“ ist ein neu gestartetes inklusives Netzwerkprojekt des VIB, das in 2016 startete. Im Projekt werden Impulse und Ideen von Vereinen und Kommunen im Landkreis verknüpft und koordiniert.

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Aktionstage

Aktionstage im Café Courage Dillingen:

Mai 2012: Fest im Nachbar-schaftsrahmen rund um das wieder eröffnete Wohnheim in der Cäcilienstraße in Dillingen

Mai 2015 und April 2016: Ak-tionstage „Barrierefrei ist Mehr-Wert!“ im Café Courage Dillingen

Mai 2015: Rollstuhl-und Rol-latortag in Saarlouis / April 2016: Fragebogenaktion zur Solidarität mit Menschen mit Behinderung

Mai 2016: Aktionstag Café Cou-rage Dillingen in der Fußgänger-zone Dillingen

Aktionstage im Café Courage Wadern:

April 2015: Projekt „Begegnet in Wadern“ – die Stadt aus Exper-tensicht / Mai 2015: Café der In-klusion „Inklusives Wadern, was ist zu tun?“

Mai 2016: Aktionstag im Kino Wadern

Die Aktion Mensch besucht im Mai und November 2015 jeweils die von ihr geförderten beispiel-haften Projekte Café Courage Dil-lingen und Wadern.

72-Stunden-Aktion in Nunkir-chen im Juni 2013: Mitarbeiter mit Behinderung der Werkstät-ten Nunkirchen gestalten ge-meinsam mit Jugendlichen aus der Gemeinde einen Begeg-nungsplatz im Ort.

Begegnung

„Sozialdays“, „Soziale Woche“ oder „Gemeinsame Werk-Pro-jekte“, in vielen Unternehmen ist dies ein fester Bestandteil der Personalentwicklung. Der VIB hat hier zusammen mit namhaften Unternehmen regelmäßige An-gebote entwickelt. Ziele sind die Begegnung und das gegenseiti-ge Kennenlernen von Menschen mit und ohne Behinderung, mit Freude sowie Freundschaft und ohne Vorbehalte.

Seit 2012 verbringen leitende Mitarbeiter der Telekom-Zentrale Saarbrücken einmal jährlich ei-nen nicht alltäglichen Arbeitstag in den VIB-Werkstätten Dillin-

gen. Die Social Days der Telekom Saarbrücken In verschiedenen Gruppen der WfbM und des BBB arbeiten sie Hand in Hand mit den Werkstattmitarbeitern. Neu-erdings sind auch Azubis mit von der Partie.

Mitarbeiter mit Behinderung der AWO-Werkstätten Nunkirchen und Azubis der Telekom bauen in Losheim 2014 gemeinsam mit Jugendlichen des NABU am Stau-see Losheim eine für Rollifahrer zugängliche Natursteinmauer und bepflanzen diese mit duf-tenden Naturkräutern.

Bereits seit 2014 machen alle Auszubildenden Mechanik, Elek-tro und Logistik der Fordwerke Saarlouis

im ersten Lehrjahr eine Sozial-woche in verschiedenen Berei-chen des VIB. Das Angebot ist ein Ford-Pilotprojekt und wurde

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Verbund für Inklusion und Bildung

gemeinsam mit dem VIB entwi-ckelt. Jährlich nehmen etwa 60 bis 80 Azubis teil. In einer zu-sätzlichen Projektwoche 2014 bauen Azubis der Ford-Werke Saarlouis Sitzgruppen für die In-nenhöfe des Atelier Kerativ

Seit 2016 gibt es einen CAP Lie-ferservice für die Menschen in den weiter verzweigten und abgelegenen Ortsteilen der Ge-meinde Rehlingen-Siersburg, die keine Einkaufsmöglichkeit haben. Für den neuen Lieferser-vice spendete die Kreissparkasse

Saarlouis ein CAP-Lieferfahrzeug. Bürgermeister und Gemeinderat zogen gemeinsam mit der AWO an einem Strang und starteten einen beispielhaften Lieferser-vice. Dank einer Beteiligung der Gemeinde an den Fixkosten der CAP-Fahrzeuge und der Orga-nisation eines ehrenamtlichen Fahrerteams kann der CAP-Lie-

ferservice die Lebensqualität und Eigenständigkeit von Seni-oren und Menschen in beson-deren Lebenslagen in der Ge-meinde sicherstellen. Seit Juli 2016 wird zweimal wöchentlich ausgeliefert. Auch bei diesem Service arbeiten Menschen mit Behinderung in allen Bereichen aktiv mit. In 2013 spendeten die Stadtwerke Dillingen und Saar-louis ein erstes Lieferfahrzeug für den CAP-Markt in Roden.

Die Vereinigung Eltern und Be-treuer „VEB“ ist auf vielfältige Weise ehrenamtlich für unsere Mitarbeiter mit Behinderung ak-tiv. Die Mitglieder unterstützen die Werkstattarbeit sehr konst-ruktiv.

Öffentlichkeit und Veranstaltungen Die inklusive Herzrocker-Band des VIB ist zwischen 2012 und 2016 bei zahlreichen öffentli-chen Auftritten erfolgreich. Auf der ConSozial - Fachmesse und Congress des Sozialmarktes 2012 in Nürnberg stellte der VIB erfolgreiche Modelle von selbst-bestimmter Teilhabe und Inklu-sion von Menschen mit Behin-derung vor. Die Teilnehmer des Café Courage waren die einzigen Menschen mit Behinderung, die sich aktiv an der Konferenz AWO Sozialkonferenz „Inklusion – Auch bei uns!“ in der Dortmun-der Westfalenhalle Dortmund in 2013 beteiligten. Im begleiten-den Fachforum „Partizipation als Merkmal inklusiver Dienst-leistung: Wie kann Teilhabe ge-messen und gelebt werden?“ war das Café Courage des VIB als „Beispiel guter Praxis“ zur Pro-jektvorstellung eingeladen und präsentierte sich mit seinem in-klusiven Disco-Event „The Sound of Café Courage“ auf dem „Markt der Möglichkeiten“.

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Verbund für Inklusion und Bildung

Politische Kontakte undBesuche

• Bundessozialministerin An-drea Nahles besucht im Sep-tember 2013 die Werkstät-ten Ensdorf

• Ministerin Monika Bach-mann besucht 2015 die För-derwerkstatt Atelier Kerativ und die Tagesförderstätte der AWO in Saarlouis

• Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger informiert sich im August 2015 zu ausgelager-ten Arbeitsplätzen des VIB in Dillingen

• Besuch der CDU Fraktion im Landtag in den Werkstätten des VIB im Mai 2015

Teilnahme an Festen und Ver-anstaltungen

• Der VIB präsentierte seine Angebote und Dienste beim Familienforum im Loshei-mer Saalbau im Jahr 2013

• Das Café Courage Dillingen und Wadern und die integ-rative VIB Herzrocker-Band sind 2013 aktiv beim AWO-Fest der Solidarität in Saar-brücken mit dabei

• Auf Einladung der PSD-Bank ist das Atelier Kerativ im Dezember 2013 mit einem mehrtägigen Weihnachts-basar in der Saarbrücker Bahnhofstraße aktiv

• Der VIB war aktiv beim Som-merfest der Inklusion des saarländischen Sozialminis-teriums

• Sommerfest der Inklusion 2014 am Boostalsee, 2015 und 2016 in Dillingen dabei

• Ausstellung des Schul-Kooperationsprojektes So-phie Scholl Schule Gemein-schaftsschule und AWO Förderschule Dillingen im Herbst 2015 im saarländi-schen Sozialministerium

• Das Café Courage Wadern war beim Weihnachtsmarkt 2014 und 2015 in Wadern mit dabei

• Auf Einladung des DM-Marktes Dillingen orga-nisierten in 2015 das Café Courage Dillingen, der Be-rufsbildungsbereich BBB und die Vereinigung der El-tern und Betreuer VEB einen Nikolauskuchen-Verkauf in dem Drogerie-Markt

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Verbund für Inklusion und Bildung

• Beim großen Pflege- und Gesundheitstag der Dillin-ger Hütte im Dillinger Lock-schuppen im März 2016 präsentiert der VIB AWO-An-gebote und Dienstleistungen

• Seit 2007 treffen sich an der Saar bei Dillingen Paddler mit und ohne Behinderung, um gemeinsamen in einer Mannschaft im Drachenboot um den Sieg beim AWO TAM TAM zu kämpfen. Mit dieser Vorgabe gehört das Dillinger TAM TAM deutschlandweit als integratives Drachen-bootrennen nach wie vor zu den Ausnahmen. Die 6. und 7. Ausgabe der Integ-

rativen Drachenbootregatta im August 2012 und 2013 waren erneut sehr gut be-sucht. Erstmals wurde auch in den neuen kleineren Dra-chenbooten mit 10 Plätzen gestartet. 2014 und 2015 konnte wegen einer Baustel-le entlang der Regattastrecke und der Terminverlegung in den Frühsommer nur ein kleines TAM TAM mit dem Werkstatt-Cup durchgeführt werden. Im Juni 2016 ge-lang der Neustart des TAM TAM im altbekannten großen Rahmen mit allen Startklas-sen.

• Im Mai 2013 organisier-

te der VIB das „Losheimer Stell-Dich-1“, ein inklusives Begegnungsfest am See für Menschen mit und ohne Be-hinderung.

• Mitarbeiter mit Behinderung der VIB Werkstätten kämp-fen beim LAG Sportfest 2014 und 2016 in Saarbrücken um Punkte und Pokale.

• Beim Fit 4 Inclusion in Reh-lingen-Siersburg im Herbst 2015 organisiert der VIB im Bungert-Stadion in Rehlin-gen gemeinsam mit Sport-vereinen, Schülern und Ehrenamtlern aus der Ge-meinde und des AWO Kreis-verbandes ein großes Sport- und Begegnungsfest für geflüchtete Menschen.

• 2016 Die deutschen und die türkischen Besucherinnen des Tageszentrums „Tee-kessel“ in Völklingen schrei-ben und veröffentlichen im Frühjahr 2016 gemeinsam ein Backbuch in deutscher und türkischer Sprache mit zahlreichen selbst zusam-mengestellten und geteste-ten Rezepten.

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Das Fort- und Weiterbildungsinstitut der AWO Saarland:die AWO Akademie Saar

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AWO Akademie Saar

AltenpflegeschuleDie Altenpflegeschule bildet seit 1978 aus. Ein kompetentes Do-zententeam begleitet die Schüle-rinnen und Schüler durch die qua-litativ hochwertige Ausbildung.

Die langjährige Erfahrung und eine partnerschaftliche Zusammenar-beit mit den Ausbildungsbetrie-ben sind Garant für eine qualitativ hochwertige Ausbildung.

Fort- und WeiterbildungDie Abteilung „Fort- und Wei-terbildung“ führt Fortbildungen, Weiterbildungen, Workshops und Tagungen für die verschiedensten

Zielgruppen zu unterschiedlichen Themen in den Bereichen Pflege/Inklusion, Soziale Arbeit und Ver-waltung durch.

Das Angebot wendet sich an alle Mitarbeiter/-innen und steht zu einem Teil auch Interessenten/-innen offen. Die Anzahl an Se-minaren ist in den letzten Jahren stark gestiegen.

Seit 2012 steigt die Anzahl der Seminare und Teilnehmer/-innen kontinuierlich:

* 2012: 83 Seminare mit 958 Teilnehmer/-innen

* 2013: 95 Seminare mit 1399 Teilnehmer/-innen

* 2014: 128 Seminare mit 1720 Teilnehmer/-innen

* 2015: 136 Seminare mit 1853 Teilnehmer/-innen

Dies entspricht einer Erhöhung des Seminarangebotes von 2012 bis 2015 von knapp 60%.

Was hat sich in den letzten Jah-ren verändert?

BildungsmanagementDie Einführung von Bildungsma-nagement war im letzten Jahr ein zentrales Aufgabenfeld. Das Bil-dungsmanagement ist eine Hilfe zur Umsetzung zielgerichteter Bil-dungsmaßnahmen.

PersonalentwicklungDer Bereich Personalentwicklung

zielt auf die Analyse und Entwick-lung bereits vorhandener sowie neuer Instrumente für den AWO Landesverband ab. Dabei werden in verschiedenen Themenfeldern, wie bspw. der Mitarbeiterbin-dung, des Bildungsmanagements, der Personalanwerbung und aus-wahl, der Familienfreundlichkeit sowie der Gesprächskultur Kon-zepte zur Implementierung ent-wickelt.

Räumliche Veränderungen Eine ungenutzte Grünfläche hinter dem Gebäude dient zur Abwechs-lung im Sommer als Outdoor-Un-terrichtsfläche. Den Schüler/innen und Seminarteilnehmer/innen werden „Sitztische“ zur Verfügung gestellt, um die Lerninhalte in ei-ner anderen Atmosphäre aufzu-nehmen. Aufgrund des Alters und der großen

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AWO Akademie Saar

Hitze im großen Hörsaal hat die Akademie die Modernisierung des Hörsaals vorangetrieben. Eine Kli-maanlage und neue Fenster wur-den eingebaut.

Ein ehemaliges Büro wurde An-fang 2016 wegen Kapazitätsman-gel zu einem neuen Seminarraum umgebaut.

Verantwortliche Führung der FührungskräftetagungDie AWO Akademie Saar verant-wortet organisatorisch wie auch inhaltlich die Führungskräfteta-gungen der AWO Saarland. Ter-minfindung, Rahmenbedingun-gen und die Gestaltung sowie der Ablauf der Führungskräftetagung obliegen der AWO Akademie Saar.

Zuordnung der StudiengängeDie AWO Akademie Saar ist seit Ende 2014 verantwortlich für die zwei dualen Studiengänge. Der erste Studiengang „Management in Organisationen des Gesund-heitswesens“ beinhaltet die klas-sischen betriebswirtschaftlichen Studienfächer. Für die Studieren-den wurde ein Rotationsprinzip konzipiert, sodass sie die Möglich-keit erhalten, in alle Bereiche der AWO Saarland hineinzuschauen. Der Studiengang wird von der Be-

rufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarland ange-boten.

Der zweite Studiengang nennt sich „Pflege“ und ist ein ausbil-dungsintegriertes Studium. Die Studierenden schließen nicht nur mit dem akademischen Grad Ba-chelor of Science, sondern auch mit den drei Berufsanerkennun-gen nach dem Altenpflege- sowie dem Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpflegegesetz ab. Der Stu-diengang wir von der HTW in Saar-brücken angeboten.

Ein AusblickDurch die Reform der Pflegeberufe werden sich die Anforderungen an die pflegerische Versorgung bzw. an das Pflegepersonal ändern. Das neue Pflegeberufsgesetz, dass ab 2018 gelten soll, fasst die drei Pflegeberufe Alten-pflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkranken-pflege in einem Beruf zusammen. Da die Al-tenpflegeschule, wie der Name schon sagt, nur die Ausbildung der Altenpflege anbietet, muss die Schule neu strukturiert werden.

So wird noch im Jahr 2016 eine Auszubildendenbefragung durch-geführt, um die Bedürfnisse der Schüler zu untersuchen und Maß-nahmen in die Wege zu leiten.

Die Personalentwicklung wird die Personal- und Organisationsent-wicklung in dem Bereich der Kin-dertagesstätten fördern. Das Pro-jekt „Kita´s AWO Saar - eine starke Organisation“ ist ein vom Euro-päischen Sozialfonds gefördertes Projekt des Förderprogramms „rü-ckenwind+ für die Beschäftigten und Unternehmen der Sozialwirt-schaft. Durch bedarfsgerechte Per-sonalentwicklungsmaßnahmen werden die Aufgaben der Team-führung und –arbeit unserer Lei-tungskräfte in den Kindertages-stätten unterstützt. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und startet am 01.09.2016.

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„Du musst nicht reich sein, um viel geben zu können“. Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst bei der AWO.

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AWO Freiwilligen Büro

Freiwilligendienste bei der AWO – eine Erfolgsgeschichte!

„Du musst nicht reich sein, um viel geben zu können!“ oder „Du brauchst kein Auto, um Menschen zu bewegen!“ Diese Slogans wer-ben seit 2011 für die Freiwilligen-dienste. Sowohl das FSJ (Freiwilli-ges Soziales Jahr) als auch der BFD (Bundesfreiwilligendienst) haben sich im AWO Landesverband Saar-land zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Die Einführung des BFD und dessen Ausbau führten aber auch zu einer deutlichen Zu-nahme der Verwaltungsarbeiten.

Nicht nur über Flyer und Plakate und in der Presse wird geworben. Auf einer Homepage im Internet wird detailliert über die Möglich-keiten des freiwilligen Einsatzes informiert.

Im Jahr 2014 wurde das FSJ 50 Jahre alt. Das Freiwilligen Büro führte die Freiwilligenehrung am bundesweiten Aktionstag „50 Jah-re FSJ“ am 20.05. in großem Rah-men in der Congresshalle in Saar-brücken durch mit anschließender Aktion vor der Europagalerie.

2015 führten wir unter Mitwirkung unserer Freiwilligen im Rahmen

der AWO-Aktionswoche Info- und Werbeaktionen in Saarbrücken und in Speyer durch, 2016 im Rahmen des Tages der Inklusion in Saarlouis. „So wurde eine neue Form der Öffentlichkeitsarbeit be-schritten, die wesentlich von den Freiwilligen selbst getragen wird“, sagt Gerd Schillo, Leiter des AWO-Freiwilligenbüros bei der AWO Saarland.

Zahl der Freiwilligen wuchs weiter

Nicht nur im Hinblick auf den BFD – dessen Einführung ganz sicher eine Zäsur war – ist durchaus von einer Erfolgsgeschichte der Frei-willigendienste bei der AWO Saar-land zu reden. Die Übernahme der Betreuung der Freiwilligen auf dem Gebiet der beiden AWO Ver-bände Pfalz und Rheinland hat zu einer deutlichen Ausweitung der Aktivitäten geführt.

Die Zahl der Freiwilligendienst-leistenden wurde in den letzten Jahren entgegen der demogra-phischen Entwicklung weiter ge-

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AWO Freiwilligen Büro

steigert. Viele junge Menschen, die sich freiwillig engagieren, können – insbesondere in der Altenhilfe – in ein Ausbildungs-verhältnis übernommen wer-den. Auch in anderen Arbeits-bereichen kehren ehemalige Freiwillige nach ihrem Studium oft wieder zur AWO zurück. Die Qualität ihrer Arbeit bereichert das Angebot der AWO Saarland, was an den überwiegend posi-tiven Rückmeldungen der Ein-satzstellen abzulesen ist. Auch gab es 2016 eine merkliche Steigerung der BFDler im Alter über 27 Jahre.

Ein Ausblick Mit dem stärkeren Zuzug von Flüchtlingen setzte 2015 eine weitere Herausforderung ein, die Rolle der Freiwilligendiens-te in der Flüchtlingshilfe. Noch bevor die Bundesregierung ein Sonderprogramm auflegte, wurden vom Freiwilligen Büro die ersten Freiwilligen in Zu-sammenarbeit mit dem Land, den Kreisen und einigen Kom-munen eingesetzt.

Der nächste Schritt wurde mit Beginn des Jahres 2016 be-schritten. Ein Projekt „Flücht-linge in den Freiwilligendiens-ten“ wurde ins Leben gerufen.

Ziel ist es, den Flüchtlingen das Ankommen in Deutschland zu erleichtern, in Zusammenar-beit mit Ihnen eine Perspekti-ve zu erarbeiten. Auch hier ist absehbar, dass sich einige für die sozialen Berufe interessieren und in eine Ausbildung bzw. in ein Studium münden werden. So wird der Begriff Integration mit Leben gefüllt und Menschen eine Perspektive in ihrer neuen Heimat gegeben.

Freiwillige in der Flücht-lingshilfe

Das AWO Freiwilligenbüro, das in Riegelsberg eine zentrale An-laufstelle für Interessierte aus dem Saarland, dem Rheinland und der Pfalz ist, wird auch künftig versuchen, die Zahl de-rer, die sich engagieren, stabil zu halten. Mit Hinblick auf die demographische Entwicklung stellt dies durchaus eine He-rausforderung dar. Der Fokus wird in den nächsten Jahren auf einer Stabilisierung der Dienste und auf einer qualitativen Wei-terentwicklung liegen.

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Ehrenamtliche Freizeit- und Projekt-angebote für Kinder und Jugendliche: das AWO Landesjugendwerk Saarland

Neben der Teilnahme an Bundesjugendwerksveranstaltungen or-ganisierte auch das Landesjugendwerk im Saarland Aktionen, an denen junge und jung gebliebene Ehrenamtliche und Interessierte aktiv partizipieren und sich einbringen konnten.

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AWO Landesjugendwerk

Im Jahr 2013 gab es neben den Freizeitangeboten und JuLeiCa-Schulungen (inkl. Zusatzseminaren zu Fair Trade und Inklusion) weite-re Highlights.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Wir für Demokratie – Tag und Nacht für Toleranz“ wurde ein De-mokratieprojekt durchgeführt, bei dem Ehrenamtliche des Jugend-werks mit Aufnahmegeräten im Regionalverband für Toleranz und gegen Rechtsextremismus unter-wegs waren. Im Februar wurde das Jugendwerk zu „Saarlands Beste“ gewählt. Besonders aktiv war in diesem Jahr der Arbeitskreis Benin, der neben mehreren Einpackaktio-nen zur Spendenakquise für Mäd-chen – Bildungspatenschaften in Benin außerdem ein Benefizfuß-ballturnier sowie ein Benefizkon-zert im JUZ Försterstraße durch-geführt hat, (Kooperation mit dem EFB e.V.). Am bundesweiten Jugendwerkstreffen in Kiel nahm das Saarland mit insgesamt 41 Eh-renamtlichen teil und organisierte gleichzeitig ein eigenes Jugend-werks- und Kinderfest in Ludweiler mit Livebands und buntem Pro-gramm. Nach einem gemeinsamen Gespräch mit der Geschäftsfüh-rung der AWO Saarland wurde der Schullandheimstatus des Jugend-werksgeländes aufgehoben, damit sich das Jugendwerk mehr auf die Selbstorganisation des Jugendver-bandes konzentrieren, kann und das Gelände in Ludweiler vorwie-gend für die Jugendarbeit und das Jugendwerk nutzbar bleibt.

Auf der Landeskonferenz 2014 kam es zu einer Neuwahl des Vorstan-des, nachdem einige Ehrenamtli-che aus altersbedingten Gründen der Vorstandsarbeit beendeten. Die Nachfolge von Stefan Schadick trat Jonas Ulrich als erster Vorsitzender an, der in der Periode 2014 bis 2016 von Jaana Eich und Thorsten Spingler als stellvertretende Vorsit-zende unterstützt wird. Der vorhe-rige Vorstand verabschiedete sich mit dem „Day of Caring“ mit der Mercedes Benz Bank, an dem rund 60 MitarbeiterInnen das Gelände in Ludweiler gemeinsam mit den Ehrenamtlichen des Jugendwerks auf Vordermann gebracht haben. Weitere Aktionen im Jahr 2014: beide Kinder- und Spielplatzdiscos in Ludweiler dar, zu der Kinder aus dem Regionalverband einen Tag lang zu einem bestimmten Thema nach Ludweiler eingeladen wur-den und den Tag dort mit buntem Programm der ehrenamtlichen Be-treuerInnen verbringen konnten. Das Jugendwerk kooperierte mit der

Initiative „Gegen Gegeneinan-der“, die sich während des akuten

Kriegszustandes aktiv für die Zivil-gesellschaft in Syrien und im Irak in Form von Spendensammlungen eingesetzt hat. Der Vorstand be-fasste sich des Weiteren intensiv mit dem Thema Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung. Durch die aktive Partizipation des Jugend-werks in den Fachausschüssen und Projektgruppen der AWO gewann das Jugendwerk in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit und eine bessere Vernetzung. Diese konnte außerdem auch außer-halb der AWO-Strukturen verstärkt werden, sodass die Gremienarbeit in AWO, Bundesjugendwerk, Netz-werk für Demokratie und Courage, (Landes-) Jugendhilfeausschüssen, Landesjugendring etc. einen ho-hen Stellenwert einnimmt.

Wichtige Eckpunkte in der Jugend-werksarbeit im Jahr 2015 waren: Das Jugendwerk folgte den Auf-rufen „Bunt statt Braun“ zu den Demonstrationen in Saarbrücken und setze ein Zeichen gegen Frem-denfeindlichkeit. Wir kooperieren als Partner bei der Veranstaltung „Rock gegen Rechts“ in Saarlouis aktiv als Unterstützer gegen Ras-sismus und beteiligen uns außer-dem an den AWO-Veranstaltung zum „Internationalen Kinderfest“ in Lebach. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen der Erlebniswo-chen in Ludweiler wurden in den Sommerferien „Refugee Welcome Boxen“ gebastelt, die im Anschluss an Sammelstellen weitergeleitet wurden.

AWO Landesjugendwerk I 95

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96 I Ausblick

Ausblick auf die Jahre2016 bis 2020

In den kommenden Jahren stehen wir vor der Herausfor-derung, dass sich nahezu alle gesetzlichen Grundlagen unserer Arbeit fundamental verändern.

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Ausblick auf die Jahre 2016 bis 2020

Ausblick I 97

Angesichts der Schuldenbremse und der Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte sind wir

in der Verantwortung, eine aus-kömmliche Finanzierung unse-rer Angebote zu sichern und um

angemessene Standards der Er-ziehung, Pflege und Betreuung zu kämpfen.

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Ausblick auf die Jahre 2016 bis 2020

98 I Ausblick

Es ist davon auszugehen, dass Krieg, Elend und Ungerechtigkeit in der Welt weiter zu Flucht und Ver-treibung führen werden und uns kurzfristig vor große Aufgaben stellen. Gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamt stellen wir uns diesen Herausforderungen.

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