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Eine Sonderveröffentlichung der IHK Saarland Karriere mit Lehre Ausbildung von A-Z Beliebte Ausbildungsberufe

IHK Saarland – duale Ausbildung

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Duale Ausbildung im Saarland

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Page 1: IHK Saarland – duale Ausbildung

Eine Sonderveröffentlichung der IHK Saarland

Karriere mit Lehre

Ausbildung von A-Z

Beliebte Ausbildungsberufe

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IMPRESSUM

Sonderveröffentlichung vom 30. November 2015

Herausgeber:Industrie- und Handelskammer des SaarlandesFranz-Josef-Röder-Straße 9, 66119 Saarbrücken

Redaktion:Dr. Mathias Hafner, Weitere Infos zur Kampagne unter bestetraining.saarland

Texte und Fotos:IHK Saarland, Agenturen

Layout und Produktion:m-content, Serviceagentur für Mediendienstleistung und PR66117 SaarbrückenMichael Brück

Verlag und Druck:Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH66103 Saarbrücken

„Das beste Training Deines Lebens“ ist eine Fremdbeilageder Saarbrücker Zeitung.

Inhalt

Die Kampagne der IHKzur dualen beruflichen Ausbildung

Unternehmen investieren in die betriebliche Ausbildung

Es muss nicht immerStudium ein

Ausbildungsplatzmesse„Zukunft zum Anfassen“

Von der Ausbildung in die Geschäftsleitung

„Karriere mit Lehre“ –auch für Abiturienten

Vom Auszubildenden zum Betriebsleiter

Ausbildung im Saarland?Ei jo!

Der Meisterund sein Lehrling

Duale Berufsausbildung – praktisch unschlagbar

Die richtige Plattform für Lehrstelle und Praktika

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„Berufsausbildung – dasbeste Training DeinesLebens“

Die IHK Saarland wirbt mit ei-ner neuen Marketingkampagnefür die duale Ausbildung undweist auf die vielfältigen Karrie-rechancen hin, die diese bietet.In einem Pressegespräch am23. November in der IHK prä-sentierten IHK-Präsident Dr. Ri-chard Weber und Hauptge-schäftsführer Volker Gierschdie von der Saarbrücker Agen-tur HDW entwickelte Kampa-gne, für die die IHK-Vollver-sammlung für zunächst dreiJahre jährlich 100.000 Euro be-reitgestellt hat. Unter dem Slo-gan „Berufliche Ausbildung –das beste Training Deines Le-bens“ wird die IHK ab 30. No-vember die Vorteile einer Aus-bildung über verschiedensteKommunikationskanäle deut-lich machen. Ziel der zunächstbis Ende 2017 angelegtenKampagne ist es, Jugendlichein ihrer Berufswahlentschei-dung zu unterstützen und füreine duale Ausbildung zu be-geistern. Die Kampagne setztdabei auf authentische Stim-men: Denn die „Models“ auf

Werbemitteln, der Kampa-gnenwebsite www.bestestrai-ning.saarland und in den socialmedia-Kanälen sind Jugendli-che, die derzeit im Saarland ei-ne Ausbildung absolvieren.

WenigerSchulabsolventen –höhere Studierneigung

Dr. Weber wies darauf hin,dass dem dualen System derBerufsausbildung trotz seinesgroßen Erfolges und internatio-nalen Ansehens ein schlei-chendes Ausbluten drohe. De-mographisch bedingt sei dieZahl der Schulabgänger imSaarland in den letzten zehnJahren bereits um 14 Prozentzurückgegangen. In den nächs-ten zehn Jahren werde sienoch einmal stark um fast 30Prozent sinken. Hinzu komme,dass ein immer größerer Anteileines Jahrgangs ein Studiumanfängt. Weber: „Demographie und Be-rufswahlentscheidung der Ju-gendlichen haben bereits dazugeführt, dass im Saarland dieZahl der Jugendlichen, die eineBerufsausbildung beginnen,von 2008 bis 2014 um insge-

samt 17,7 Prozent gesunkenist. Und die Situation dürftesich noch deutlich verschär-fen“. Mit ihrer neuen Kampag-ne versucht die IHK gegenzu-steuern. Dabei soll es nicht da-rum gehen, ein Hochschulstu-dium schlecht zu reden - wohlaber sollen die Vorteile einerBerufsausbildung deutlich her-vorgehoben werden. „Für unsist ganz wichtig, dass wir dieJugendlichen in ihrer Berufs-wahl noch besser unterstützen;dass wir sie darüber informie-ren, welche tollen Berufschan-cen und Entwicklungsmöglich-keiten eine Ausbildung bietet.Und ja, wir wollen auch dafürwerben, mit einer Ausbildungins Berufsleben zu starten.“, soDr. Weber. Die IHK spreche da-bei gezielt verschiedene Grup-pen an, die für eine Lehre imdualen System begeistert wer-den sollen: u.a. Abiturienten,Migranten, Mädchen (für Män-nerberufe) und Studienabbre-cher.

Weitere Informationen: bestestraining.saarland#bestestraining

IHK startet Kampagne fürdie berufliche Ausbildung

Berufl iche Ausbildung mit der IHKSeite 2

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Berufl iche Ausbildung mit der IHK Seite 3

Gibt es sie immer noch? Dieguten Argumente für dieduale Berufsausbildung inBetrieb und Berufsschule?„Es gab sie immer und heutemehr denn je!“, befand dieIHK des Saarlandes undschrieb einen Wettbewerbunter Werbeagenturen aus,wie die guten Argumente ambesten zu vermitteln wären.Jetzt steht die siegreicheKampagne fest, und im De-zember geht sie an die Öf-fentlichkeit. Dabei kommendie Argumente von denen,die sich am besten damitauskennen: den Jugendli-chen selbst.

Die IHK zeigt mit ihrer Kam-pagne, dass sich viel getanhat seit der Zeit, die vonSprichworten wie „Lehrjahresind keine Herrenjahre“ ge-prägt war. Heute dient manin der „Lehre“ keinem„Herrn“, sondern tut in ersterLinie viel für sich selbst. Vorallem für ein gutes zukünfti-ges Leben. Die riesige Aus-wahl unter Hunderten unter-schiedlicher Ausbildungsbe-rufe ermöglicht nicht nur,dass man mit hoher Wahr-scheinlichkeit „seinen“ Beruffindet. Sie garantiert Absol-venten auch einen ver-gleichsweise sicheren Ar-beitsplatz und frühe finan-zielle Unabhängigkeit. Frühautonom zu sein, ist für Ju-gendliche heute ein wichti-ges Argument. Zudem mar-kiert die dreijährige Ausbil-dung (es gibt auch Möglich-keiten zu verkürzen) erst denBeginn ihrer Karriere. Im An-schluss bieten sich vieleMöglichkeiten, beruflichweiterzukommen. Sogarüber ein Studium.

Zentrale Botschaft:das Kampagnenmotto

Jeder, der seine Ausbildungabgeschlossen hat, ist gutfür das weitere Leben gerüs-tet – und zwar im doppeltenSinne: bestens trainiert fürdas Berufsleben und fit fürdas Leben an sich. Denn:Vertraut mit Theorie undPraxis, sind die jungen Ab-solventen optimal auf dieunterschiedlichsten Heraus-forderungen in einer sich ra-sant verändernden Welt vor-bereitet.

Genau dies meint das Mottoder von der SaarbrückerWerbeagentur HDW entwi-ckelten Kampagne: „Berufli-

che Ausbildung: Das besteTraining Deines Lebens!“.Das Layout lehnt sich be-wusst an das des aktuellenSaarland-Marketings an, dasebenfalls von der IHK unter-stützt wird. Denn was beideverbindet, ist das Ziel derFachkräftesicherung dersaarländischen Wirtschaft.

Breit gefächert wie dieAusbildungsberufe:die Zielgruppen

Den typischen Lehrling gibtes nicht mehr. Eine dualeAusbildung ist empfehlens-wert für viele, unterschiedli-che Jugendliche: Lange nichtfür jeden Abiturienten zumBeispiel ist das Studium daseinzig Wahre. Leider merkendas viele aber erst zu spät –nachdem sie wertvolle Zeitin womöglich mehreren Stu-diengängen verloren haben.Deshalb wendet sich dieKampagne an alle, die ihrenmittleren Bildungsabschluss

oder das Abitur geschaffthaben. Auch Studienabbre-chern bieten moderne Aus-bildungsberufe eine Vielzahlvon Möglichkeiten, sich neu,nämlich praxisnah und zu-gleich anspruchsvoll, zu ori-entieren.

Doch es gibt weitere „neueZugänge“ zur Ausbildung:Junge Frauen nutzen zuneh-mend die Chance, sich invermeintlichen Männerdo-mänen zu etablieren. Ju-gendlichen mit Migrations-hintergrund, aktuell auchFlüchtlingen, hilft die inter-national geschätzte deut-sche duale Ausbildung, sichsozial eingebunden schnel-ler in ihrer neuen Heimat zuintegrieren.

Ein guter Tipp für Eltern:Auch wenn frühe Autonomiefür viele junge Menschen einwichtiges Argument dar-stellt, wird der Rat der Elterntrotzdem geschätzt. Eltern

haben Einfluss und solltenihn bei der Wahl des Ausbil-dungsberufs ihrer Kindernutzen. Deshalb wendet sichdie Kampagne auch an sie.

IHK suchtKampagnengesichter:das bigFM SaarlandVotingDie Agentur überzeugte ihreAuftraggeber von der Idee,für eine authentische Wer-bekampagne authentischeAuszubildende zu suchen.Gestartet wurde daraufhinim Oktober der gemeinsameAufruf von IHK Saarland undbigFM Saarland „Ausbildungsteht dir gut! … Sei Du dasGesicht der neuen Kampag-ne.“ Drei Kandidaten wurdenam Ende der Bewerberphasedurch eine Wildcard ausge-wählt, weitere zwei via Face-book-Voting von den bigFMSaarland Facebook-Fans be-stimmt. So machte die IHKihre Zielgruppe bereits imVorfeld neugierig auf dieweitere Umsetzung.

Eine Kampagne, die die Sprache der Jugend spricht.

Das Ergebnis ist jetzt saar-landweit zu sehen: Es sindjunge Auszubildende, diesich ab Dezember 2015 undAnfang 2016 mit State-ments in ihrer eigenen Spra-che zu den Kampagnenzie-len bekennen. Das macht ihrAnliegen sympathisch undihre Botschaft glaubwürdig.Mit ihnen wird die IHK aufPlakaten, im Funk und Inter-net auf Facebook und Ins-tagram für die beruflicheAusbildung werben. ImFrühjahr 2016 geht die IHKnoch einen Schritt weiter:nämlich dorthin, wo sie diejungen Menschen selbst an-trifft: in Schulen, auf Messenund zu Stellenbörsen, umsich für die Vorzüge der Aus-bildungsberufe stark zu ma-chen.

Weitere Infos unter:bestestraining.saarlandfacebook.com/bestestraining.saarland

Die Kampagne der IHK zur dualen beruflichen Ausbildung

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Unternehmeninvestieren stark in diebetrieblicheAusbildungBeispiel Festo Lernzentrum

Für die Betriebe spielt dieduale Berufsausbildungnach wie vor eine bedeuten-de Rolle zur Sicherung desFachkräftenachwuchsesund zum Erhalt ihrer Inno-vationsfähigkeit. Auf sichschnell verändernden Märk-ten sind qualifizierte Mitar-beiter ein entscheidenderFaktor für den unternehme-rischen Erfolg. Daher lassenes sich die Ausbildungsbe-triebe auch einiges kosten,ihren Nachwuchs selbstauszubilden. Die Kosten dif-ferieren dabei deutlich nachBranche und Größe des Un-ternehmens. InsbesondereBetriebe mit Lehrwerkstät-ten investieren erheblich:laut BIBB Kosten- und Nut-zen-Erhebung durchschnitt-lich rund 22.000 Euro jeAzubi, „netto“, das heißt un-ter Berücksichtigung desNutzens, den Azubis schonin der Ausbildung bringen,immerhin noch fast 13.000Euro. Was die Betriebe so al-les für ihre Azubis leisten,zeigt das Beispiel von Festoin St. Ingbert-Rohrbach.

Berufskarriere ohneStudium - das FestoLernzentrum macht’smöglichLernen für das Leben. Im Fes-to Lernzentrum feilen undwerken derzeit rund 150 jun-ge Menschen allein für Festoan ihrer beruflichen Karriere.Schwerpunkt im gewerblich-technischen Bereich sind Be-rufe wie Mechatroniker, In-dustrie- oder Zerspanungs-mechaniker. Ausbildungen inden Bereichen Logistik sowieKunststoff- und Kautschuk-technik stehen ebenfalls zurAuswahl. Aber auch Industrie-kaufleute sowie Kaufleute fürBürokommunikation werdenfür das Festo-Produktions-werk nebenan ausgebildet.Wer Theorie und Praxis imStudium kombinieren will, istim Festo Lernzentrum eben-falls an der richtigen Adresse.In Zusammenarbeit mit derAkademie der Saarwirtschaftwerden duale Bachelorstu-diengänge in den Fachrichtun-gen Maschinenbau und Wirt-schaftsingenieurwesen ange-

boten. „Wer erst einmal imFesto-Lernzentrum eine Aus-bildung begonnen hat, der hatmit dem Auswahlverfahrenbereits die erste Hürde aufdem Weg seiner beruflichenKarriere erfolgreich genom-men“, betont Angela Ohlmannaus dem Festo-Lernzentrum.Zwischen 40 und 50 bewegtsich die Zahl neuer Azubis proJahr, die nach bestandenerAbschlussprüfung eine Über-nahmegarantie bei Festo ha-ben. Praxisnah, persönlichund technisch auf hohem Ni-veau - fast jedes Jahr stelltdas Festo Lernzentrum min-destens einen landesbestenAzubi.

Daher verwundert es nicht,dass die Ausbildungsplätzebei Festo heiß begehrt sind.Das zeigt der Blick auf dieZahlen. „Rund 800 Bewer-bungen kommen auf die 40bis 50 freien Plätze“, erklärtder Leiter des Festo Lernzen-trums, Dr. Alfred Ermers. „Da-bei schauen wir nicht nur aufdie Noten des letzten Schul-zeugnisses der potenziellen

Azubis. Handwerkliches Ge-schick, Engagement, Team-und Kommunikationsfähigkeitsowie Leistungsbereitschaftsind enorm wichtig“, so Er-mers weiter. „Die Auszubil-denden müssen zu uns pas-sen, aber umgekehrt müssenwir als Unternehmen auchdem jungen Menschen mitseinen spezifischen Neigun-gen zusagen.“ Ein fundiertesAuswahlverfahren mit schrift-licher Prüfung, Vorstellungs-gespräch inklusive Gruppen-arbeit sorgt dafür, dass es sogut wie keine Ausbildungsab-brecher gibt.

Hoher Stellenwert

Aus- und Weiterbildung ha-ben bei Festo traditionell ei-nen sehr hohen Stellenwert.Ob nun am Hauptsitz in Ess-lingen in Baden-Württemberg,in St. Ingbert-Rohrbach oderinternational wie in China –der weltweit führende Anbie-ter von Automatisierungs-und Steuerungstechnik weiß,wie wichtig das KapitalMensch und Wissen ist. Festosiedelte sich im Saarland inden 60er Jahren an und be-schäftigt heute in Rohrbach

„Viele lernen weiter undmachen ihrenMeister.“

Dr. Alfred Ermers, Leiter des FestoLernzentrums

Berufl iche Ausbildung mit der IHKSeite 4

Kosten, Erträge und Nettokosten der Ausbildung (je Auszubildender/Jahr)*

*BIBB-Report 2015

insgesamt

Industrie

Handwerk

Freie Berufe

mit Lehrwerkstatt

Bruttokosten

17.993

19.535

15.187

16.474

21.869

Erträge

12.553

13.389

10.798

12.769

8.928

Nettokosten

5.440

6.146

4.390

3.705

12.941

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über 2.500 Mitarbeiter. DasFesto Lernzentrum existiertseit 1994 und hat schon somanchem jungen Menschenden Weg in eine erfolgreicheberufliche Zukunft geebnet.Denn nach einer beruflichenErstausbildung ist das Endeder Fahnenstange noch lan-ge nicht erreicht. Viele lernenweiter, machen ihren Meisteroder den Staatlich geprüftenTechniker. Wer sich nochweiter qualifizieren möchte,macht den Technischen Be-triebswirt oder entscheidetsich für ein kooperativesStudium.

Der Vorteil: Der Mitarbeiterbleibt dem Unternehmen er-halten und er verdient be-reits gutes Geld neben sei-nem Studium. Festo ist eingutes Beispiel dafür, dass füreine Karriere im Beruf nichtunbedingt der klassischeWeg Abi mit anschließen-dem Studium eingeschlagenwerden muss.

Die duale Ausbildung stehtzu Beginn der Karriere imMittelpunkt, bildet die Basis,auf der systematisch im Lau-fe des Berufslebens aufge-baut wird. Festo unterstütztdie Menschen auf diesemWeg. Aber Eltern, Schulenund die Schüler selbst sehenleider noch zu selten dieChancen der dualen Ausbil-dung. Hier ist kontinuierlicheAufklärungsarbeit nötig.

Vielseitig engagiert

Dass viele junge Menschennur allzu gern im Lernzentrumangenommen würden,kommt nicht von ungefähr.Festo ist beim Thema Ausbil-dung vielseitig unterwegs,geht bereits in Kindergärtenund in die 3. und 4. Grund-schulklassen, um Kinder spie-lerisch für Technik zu begeis-tern. In den 9. und 10. Schul-klassen geht’s dann ans Ein-gemachte mit der Initiative„Begeisterung Technik“. Wenndie Ausbildungswerkbänke imLernzentrum samstags freisind, können Schüler schonmal reinschnuppern und sichzum Beispiel ein besseres Bildüber die Metallberufe ma-chen. Früh übt sich, wer einMeister werden will. „Unserelangfristig angelegten Initiati-ven, auf die Schulen in St.Ingbert zuzugehen, zahlensich aus. Bei Bewerbungender Azubis finden wir des Öf-teren Teilnahmezertifikate vonunseren Aktionen“, freut sichAngela Ohlmann. Die Initiativeder Festo, jungen Menschendie spannende Welt der Tech-nik näher zu bringen, kennenkaum Grenzen. Die Unterstüt-zung der Wissenswerkstatt inSaarbrücken, die Zusammen-arbeit mit Patenschulen imKreis St. Ingbert gehören ge-nauso dazu wie die Teilnahmean Berufsmessen oder Veran-staltungen wie dem Girl’s Day.

Schließlich sollen auch Mäd-chen Gefallen an technischenBerufen finden. In der eigent-lichen Männerdomäne Metallbeträgt der weibliche Anteil inder Ausbildung bei Festo in-zwischen rund 16 Prozent.

Auf junge Menschenzugehen

Dr. Alfred Ermers weiß, dassUnternehmen wie Festo einegrößere Anziehungskraft aufJugendliche haben als kleineBetriebe, wenn es um die Be-rufswahl geht. Er rät kleinerenund mittleren Unternehmenbeim Thema Ausbildung ver-

stärkt auf Schulen in der Um-gebung zuzugehen und even-tuell publikumswirksame Ak-tionen zu unterstützen, ein-fach, um auf sich aufmerk-sam zu machen. Ausbildungdürfe nicht als notwendigesÜbel empfunden werden. Da-für sei sie viel zu wichtig.„Auch kleine und mittlere Un-ternehmen bieten gute Karrie-rechancen und Top-Ausbil-dungsqualität. Die jungenMenschen müssen es nurwissen.“ Das Festo Lernzen-trum mit seinen rund 50 fest-angestellten Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern ist aber nichtnur in der beruflichen Erst-

ausbildung aktiv. Weiterbil-dung steht ebenso hoch imKurs. Als anerkannter Weiter-bildungsträger im südwest-deutschen Raum zählen zumKundenstamm des FestoLernzentrums nationale undinternationale Unternehmenaller Branchen, Institutionensowie Privatpersonen. Die Ak-tivitäten des Festo Lernzen-trums umfassen Seminare,Lehrgänge, Consulting, Aus-bildung, Umschulung, Förder-mittelberatung und Beteili-gung an Forschungsprojekten.Im Festo Lernzentrum ist im-mer etwas los. Eben Lernenfür das Leben.

Angela Ohlmann vom Festo-Lernzentrum mit einem Auszubildenden. Fotos: Festo Lernzentrum

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„Wir sind für Euch zuständig,eure Dienstleister, nicht um-gekehrt.“ So IHK-Präsident Dr.Richard Weber im Gesprächmit den fünf jungen Men-schen aus der Ausbildungs-kampagne der IHK Saarland.Die Azubis hatten eine Stundelang Gelegenheit, den „Chef“mal höchstpersönlich ken-nenzulernen, ihre Fragen los-zuwerden oder einfach nurmal reinzuschnuppern in dieAtmosphäre „Chefetage“. Aberauch der IHK-Präsident nutztegerne die Möglichkeit, direktvon den Auszubildenden zuerfahren, wo der Schuhdrückt, was gut läuft beimwichtigen Thema Ausbildung.Ein Präsident zum Anfassen,mittendrin und schnörkellos,der direkt fragt und gern maletwas Persönliches erzählt.So die einhellige Meinung derjungen Leute.

DualeBerufsausbildung mit Karrierechancen

Der Fachkräftemangel in denUnternehmen aufgrund desdemografischen Wandels ma-che ihm Sorgen, sagt Weber,der gerade von einer Ge-schäftsreise aus China zu-rückkam. Rund 8.000 Auszu-bildende brauchen Industrieund Handwerk im Saarlandjedes Jahr und von Mal zu Malwerde es schwerer, dieseStellen zu besetzen. Waren esvor 15 bis 20 Jahren noch fast10.000 Bewerber, so ist dieZahl seit Jahren gefallen, ak-tuell unter 6.000. Hinzukommt: Von den immer weni-ger werdenden Schulabgän-gern machen die meisten Abi-tur und beginnen anschlie-ßend ein Studium. Die Folge:Lehrstellen in den Betriebenkönnen nicht besetzt werden,wobei es kleinere Unterneh-men außerhalb der Ballungs-gebiete deutlich schwerer ha-ben als namhafte Großunter-nehmen. Auch die Branchespielt eine Rolle. Im Handel, inder Gastronomie oder im Bau-bereich blieben viele Ausbil-dungsstellen in jüngster Zeitunbesetzt.

Hier setze die neue Ausbil-dungskampagne der IHKSaarland an, Jugendlichen dieVorteile und sehr guten Be-rufsaussichten der dualenAusbildung aufzuzeigen. „Esmuss nicht immer ein Studi-um sein, um Karriere im Berufzu machen.“ Zudem sei dieZahl der Studienabbrecher

mit rd. 30 Prozent in Deutsch-land extrem hoch, frustrierendund teuer zugleich. Das er-folgreiche duale System, fürdas wir weltweit Beachtungfinden – schon aufgrund dersehr niedrigen Jugendarbeits-losigkeit in Deutschland –, lei-det hierzulande unter einemAkzeptanzproblem. SowohlEltern als auch Abiturientensollten verstärkt eine berufli-che Ausbildung nach derSchule ins Visier nehmen.Vielfach eine direkte An-schlussbeschäftigung und so-mit finanzielle Sicherheit, denMeister oder Fachwirt ma-chen, später ein berufsbeglei-tendes oder duales Studiumabsolvieren … es gebe vieleMöglichkeiten für eine spätereKarriere, so Weber weiter. Ge-rade das Saarland bietet einenguten Mix von Betrieben desindustriell-produzierendenSektors, dem Handel und derDienstleistungsbranche. „Esgibt eine Vielzahl von Berufen.Allein im IHK-Bereich bildenwir in fast 130 Berufen aus.“Allerdings sind auch die Un-ternehmen gefragt, attraktiveBedingungen zu schaffen. Vorallem die Familienfreundlich-keit, sprich Vereinbarkeit vonBeruf und Familie, liegt demIHK-Präsidenten am Herzen.„Es kann und darf nicht sein,dass wir wegen des Berufsimmer weniger Kinder haben.“

Konkrete Fragen und Hinweise für den IHK-Präsidenten

Was denn die IHK mache, da-mit Ausbildung bei den Unter-nehmen ganz oben auf der

Agenda stehe, wollte NicolaPalumbo wissen, der eineLehre zum Industriemechani-ker in einem Großunterneh-men in Saarbrücken absol-viert. Ausbildung gehört mitzu den Kernkompetenzen derIndustrie- und Handelskam-mern in ganz Deutschland.„Ob man in Berlin, in Nord-oder Ostdeutschland, in Bay-ern oder im Saarland eine Be-rufsausbildung macht, dieAusbildungsrichtlinien sindüberall die gleichen und bin-dend. Das sichert einen ein-heitlichen Qualitätsstandard“,erklärt Weber. Das gebe esübrigens in dieser Form nurnoch in Luxemburg, in Öster-reich und der Türkei.„Und wasmacht die IHK sonst noch?“,fragte Mustafa Bagbasi, der imSommer mit der Ausbildungzum Industriekaufmann be-gonnen hat. Neben hoheitli-chen Aufgaben, die ihr vonRechtswegen übertragenwurden, ist die IHK Berater fürihre Unternehmen – dazuzählt eben auch die Ausbil-dung – sowie Mahner undkonstruktiver Kritiker der Poli-tik, wenn es um wirtschaftli-che Belange geht.

„Wie sieht’s mit Mitsprache-rechten bei Lehrplänen aus?“Natalija Schmidt, Auszubil-dende zur Fachinformatikerinbei einem großen Dienstleis-ter, betonte, dass teilweisenach Richtlinien von 1997ausgebildet würde. „Ein Un-ding in der schnelllebigen IT-Welt von heute.“ So sieht’sauch Richard Weber und wardankbar für diesen Hinweis.Die IHK sei in die Neuord-

nungsverfahren nur teilweiseeingebunden, er weiß aber,dass eine Neuordnung der IT-Berufe geplant ist. Ob manSynergien nicht besser nutzenkönnte hinsichtlich der Be-rufsschule, wollte SophieHoeßelbarth wissen. Sie willIndustriemechanikerin wer-den und hatte zuvor schon ei-ne Ausbildung im BereichSport- und Fitness abge-schlossen. AllgemeinbildendeFächer wie Sozialkundemüssten doch nicht noch ein-mal belegt werden, somitkönne Zeit und Geld gespartund die Ausbildung verkürztwerden. Sie ist übrigens eineder wenigen jungen Frauen,die einen sehr „männlichen“Beruf erlernen. Ob das für sieein Problem wäre, wollte Ri-chard Weber wissen, was sieaber verneinte. Immerhin ge-be es hier und da inzwischeneinige Frauen, die einen eherklassischen Männerberuf er-greifen, so auch im Ausbil-dungsbereich von Nicola Pa-lumbo. Es gibt allerdings auchdie klassischen „Frauenberu-fe“ wie Bürokauffrau, zu dersich Vanessa Dinies ausbildenlässt.

Dass nicht nur Noten bei derBerufsberatung und Azubi-Auswahl das Maß aller Dingesein sollten, gab Palumbo zubedenken. HandwerklichesGeschick lasse sich ebennicht an Schulnoten ablesen.Auf die Frage, wie viele Be-werbungen die anwesendenAuszubildenden geschriebenhätten, gab es sehr unter-schiedliche Antworten. Warmanchmal schon die erste

Bewerbung ein Volltreffer,mussten andere doch gut undgerne zehn Bewerbungen undmehr schreiben, hatten aller-dings teilweise dafür mehrereZusagen. Die Berufe, die diefünf Azubis aus der Kampag-ne gewählt haben, seien inder Industrie stark nachge-fragt und böten auf alle FälleTop-Karrierechancen. So hatsich Nicola Palumbo im Kopfschon für das Weitermachenund Weiterlernen entschie-den.

„Wie wird man IHK-Präsi-dent?“, fragte Mustafa Bagba-si. Klar, das wollten natürlichalle wissen und ob er im eige-nen Unternehmen Problemehätte mit Fachkräftemangeloder unbesetzten Azubistel-len. Es wäre immer schwerer,zum Beispiel Ausbildungsstel-len für Brauer und Mälzer zubesetzen zumal die Schulesich in Ulm befinde, also weitweg vom Saarland. Der IHK-Präsident werde von den Mit-gliedern der IHK-Vollver-sammlung gewählt. Er selbstbleibe noch bis Ende 2017 imAmt. Seinen früheren Berufs-wunsch hat er auch noch ver-raten: Er wäre gerne Schreinergeworden, hat seine Karriereaber bekanntermaßen bei derfamiliengeführten KarlsbergBrauerei gestartet, der er seinganzes Leben lang treu ge-blieben ist. Zum Abschlusssein Appell an die jungenMenschen: Wenn irgendwoetwas in der Ausbildung hakt,sofort melden, denn nur dannkann man etwas zum Positi-ven verändern. „Die IHK isteuer Dienstleister.“

Es muss nicht immer Studium sein Duale Berufsausbildung bietet viele Karrierechancen – IHK-Präsident im Gespräch mit jungen Auszubildenden

Auszubildende im Interview mit Dr. Richard Weber, Präsident der IHK Saarland. Foto: Becker & Bredel

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Am 10. September 2016findet die achte Ausbil-dungsplatzmesse der saar-ländischen Wirtschaftsju-nioren in den SaarbrückerMessehallen statt.

Auf der Messe haben Jugend-liche aus dem Saarland undden Nachbarregionen dieMöglichkeit, sich über Ausbil-dungsplätze und Karriere-

chancen der dualen Ausbil-dung im Saarland zu infor-mieren und erste Kontakte zuausbildenden Unternehmenzu knüpfen. In diesem Jahr in-formierten sich auf der Aus-bildungsplatzmesse über4.000 Schülerinnen undSchüler, Eltern und Berufsin-teressierte bei insgesamt 100ausstellenden Unternehmen.Viele Jugendliche besuchten

die Messe mit ihren Eltern.Insgesamt präsentierten dieausstellenden Unternehmenüber 123 Ausbildungsberufevom Altenpflegehelfer biszum Zerspanungsmechaniker.Auch kamen in diesem Jahrviele junge Menschen mitFlüchtlingshintergrund auf dieAusbildungsplatzmesse, umsich über die duale Berufs-ausbildung in Deutschland zu

informieren und potentielleArbeitgeber aus dem Saarlandkennen zu lernen.

Als besonderes Angebot füh-ren die Wirtschaftsjuniorenwährend der Messezeit Be-werberchecks durch. „Wirwaren erstaunt, wie unent-schlossen viele Jugendlichebei der Wahl ihrer beruflichenZukunft waren. Die Teilneh-

mer an den Bewerbercheckswaren uns deshalb sehrdankbar, dass wir ihnen Kar-rierechancen aufgezeigt ha-ben, an die sie vorher nochgar nicht gedacht hatten“, soDaniel Koch und HendrikHartge, die die Ausbildungs-platzmesse in diesem Jahr alsProjektleiter mit einem Teamehrenamtlicher Helferinnenund Helfer organisiert hatten.

Ausbildungsplatzmesse„Zukunft zumAnfassen“Wirtschaftsjunioren unterstützenJugendliche bei der Lehrstellensuche

Amar Talundzec (rechts) informiertsich bei Mike Lauer am Stand desAutomobilzulieferers Voit.

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Klassisch würde man diesenBerufsweg wohl nicht be-zeichnen. Dafür aber erfolg-reich. Judith Petit, 33, arbeitetheute als Mitglied der Ge-

schäftsleitung bei der m & rKreativ GmbH, einem großenMarketing- und Kommunikati-onsnetzwerk in Saarbrücken.Dort ist sie in der Kundenbe-

ratung/ Marketing tätig undleitet unter anderem die Busi-ness-Unit Kreativ-Agentur mit20 Mitarbeitern. Als Macherinund Schafferin ist sie unbeirrt

ihren Berufsweg gegangen.Und sie würde es genausowieder tun, versichert sie.

Nach dem Abitur mit 18 Jah-ren stand sie vor der Entschei-dung, was sie werden wollte.Eine Ausbildung als Bank-kauffrau, das hätten ihre El-tern gerne gesehen. Aber siezog es zunächst mal ins wun-derschöne Allgäu für ein Stu-dium der Touristik. Dochabends das Gefühl zu haben,nichts Handfestes geleistet zuhaben, halt nur Theorie, ließsie an ihrer Entscheidung im-mer mehr zweifeln. Kurzer-hand kehrte sie nach einemSemester ins Saarland zu-rück, entschied sich für eineAusbildung zur Werbekauf-frau, heute Kauffrau für Mar-keting-Kommunikation.

Einen Schritt, den sie nichtbereuen sollte. Obwohl dasAusbildungsjahr bereits lief,startete sie im Mai durch, ab-solvierte ihre berufliche Erst-ausbildung in nur zwei Jahren,kompensierte rasch das verlo-rene Semester und verdienteihr erstes Geld. Ergebnis: Lan-desbeste Auszubildende in ih-rem Fach. Sie hatte es allenZweiflern und vor allem sichselbst gezeigt. Quasi als Bon-bon obendrauf gab es noch

als Lohn für all die Mühen einStipendium im Wert von5.000 Euro. Ein optimalesStartkapital, um zu einemspäteren Zeitpunkt nochmalsdas Thema Studium anzuge-hen. Zunächst sammelte sieaber in ihrem Beruf weitereErfahrung mit Stationen inUnternehmen und Agenturen.

Erst Ausbildung, und danach einberufsbegleitendesStudiumDas Thema Marketing solltesie nicht mehr loslassen. Siesattelte drauf, absolvierte in-nerhalb von zwei Jahren ander Wirtschaftsakademie inBad Harzburg in Niedersach-sen ein Studium mit Ab-schluss Diplom-Marketing-Referentin. Tagsüber arbeiten,duales Studium abends undan Wochenenden, Präsenz-Seminare im Urlaub. „ImRückblick frage ich mich heu-te schon, wie ich das in sokurzer Zeit geschafft habe.“Ihr Wille, aber auch ihre Ma-chermentalität sind ihr sicher-lich zu Gute gekommen. Imweitgesteckten Marketingbe-reich sammelte sie in zwei re-nommierten saarländischenWerbeagenturen, in der Un-ternehmenskommunikation/

Von derAusbildung in dieGeschäftsleitung"Sich nicht beirren lassen"

„Die Berufswahl ist etwas ganzPersönliches.Man muss auf seine innere Stimme hören.“

Judith Petit

Ein Blick auf die Landesbesten bei der jüngsten Ehrung der IHK Saarland.

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Promotion bei Radio Salü so-wie im Marketing der BMWNiederlassungen im Saarlandwichtige Erfahrungen.

Vor zweieinhalb Jahren zog essie erneut in die Agentursze-ne. „Mit Menschen arbeiten,Kontakte haben, aber auchdie Aufstiegsmöglichkeitenwaren dafür mitentschei-dend“, erzählt sie. Ein Netz-werk sei in der Werbebrancheungemein wichtig. Deshalb istsie seit vielen Jahren im Mar-keting-Club engagiert und beivielen Veranstaltungen zumThema trifft man sie an. Alssie jüngst auf der Bühne zurEhrung der landesbesten Azu-bis der IHK Saarland stand,weckte das Erinnerungen inihr an 2004. Jetzt bekam ihrSchützling Nina Becker diebegehrte Urkunde überreicht,im gleichen Beruf wie sie da-mals. Allen jungen Menschengibt sie mit auf den Weg, dassnach dem Abitur ein Studiumnicht Maß aller Dinge seinmuss. Man dürfe sich nicht zusehr von den Eltern undFreunden in die Enge treibenlassen. „Die Berufswahl ist et-was ganz Persönliches. Manmuss auf seine innere Stim-me hören.“

Judith Petit hat es vorgemachtund steht beispielhaft für eineKarriere mit Berufsausbildungund berufsbegleitendem Stu-dium. Mal schauen, waskommt. Offen für Verände-rungen ist sie allemal.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Volker Giersch ehrten Nina Becker (2. von rechts) als landesbeste Auszubilden-de. Im Jahr 2004 wurde diese Ehre ihrer heutigen Ausbilderin Judith Petit (2. von links) zuteil.

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Herr Giersch, ist eine Berufs-ausbildung überhaupt nochzeitgemäß? Können Sie jun-gen Menschen empfehlen,mit einer Lehre ihren Be-rufsweg zu beginnen?Volker Giersch: Unbedingt.Eine berufliche Ausbildungwar schon immer eine sehrgute Basis für einen erfolgrei-chen Start ins Berufsleben.Und das gilt auch heute nochuneingeschränkt. Denn dieUnternehmen benötigen nachwie vor dringend Nachwuchs-kräfte mit fundierten prakti-schen Kenntnissen und bie-ten ihnen deshalb attraktiveVerdienst- und Karrierechan-cen. Hinzu kommt, dass eineAusbildung heutzutage auch

sehr viel flexibler ist als früherund entsprechend bessereAufstiegschancen bietet. DieJugendlichen sollten wissen:Wer eine berufliche Ausbil-dung abgeschlossen hat unddann eine Weiterbildung – et-wa zum Industriemeister –absolviert, kann mehr verdie-nen als mancher Akademiker.

Warum hat die Zahl der neuabgeschlossenen Ausbil-dungsverträge trotz dieserguten Chancen dann abge-nommen?Giersch: Weil sich unser Aus-bildungsmarkt in einem Wan-del befindet. Die Zahl der jun-gen Menschen, die einen Aus-bildungsplatz suchen, geht

von Jahr zu Jahr deutlich zu-rück. Zum einen, weil es ausdemografischen Gründen im-mer weniger Schüler gibt.Zum anderen, weil sich dasBildungsverhalten ändert: Niezuvor haben so viele Schülerdas Abitur gemacht. Und niezuvor haben sich so viele Abi-turienten für ein Studium ent-schieden – auch deshalb, weilsie nicht wissen, wie attraktivdie Angebote der beruflichenAusbildung inzwischen sind.Aktuell beginnen bereits mehrjunge Menschen ein Studiumals eine berufliche Ausbil-dung. Die Folge ist, dass vieleAusbildungsplätze nicht be-setzt werden können, weil esan Bewerbern fehlt.

Was tut die Saarwirtschaftdafür, eine Ausbildung at-traktiver zu machen?Giersch: Vieles. Für Abiturien-ten haben wir zusammen mitden Hochschulen sogenannte„Abi-Modelle“ entwickelt. Da-bei werden bereits währendder Lehre Studieninhalte ver-mittelt. Die Vermittlung vonbetrieblichen und wissen-schaftlichen Inhalten sowieder relativ kurze Zeitraum füreinen Ausbildungs- und Stu-dienabschluss machen diesesModell attraktiv. Auch für dieguten Realschüler haben wirmit „Ausbildung Plus“ ge-meinsam mit der Landesre-gierung ein Modell entwickelt,das bereits während der Aus-

bildung den Besuch der Fach-oberschule ermöglicht. Sokann der Jugendliche mit sei-nem Ausbildungsabschlusszugleich das Fachabitur able-gen. Für alle Absolventen gilt:Mit einer Ausbildung stehenalle Wege offen – von der be-trieblichen Weiterbildung biszum Hochschulstudium.

In einigen Branchen ist dieZahl der Bewerber größerals anderswo. Wo finden diejungen Leute leichter eineStelle, wo ist die Konkurrenzgroß?Giersch: Im IHK-Bereich sindnach wie vor viele kaufmän-nische Berufe und Ausbildun-gen in der Werbe- oder

„Karriere mit Lehre“ – auch für AbiturientenInterview mit IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch

„Eine beruflicheAusbildung war schonimmer eine sehr guteBasis für den erfolg-reichen Start insBerufsleben.“

Volker Giersch

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Medienbranche sehr beliebtund gefragt. Aber auch imtechnisch-gewerblichen Be-reich gibt es in vielen Berufenmehr Bewerber als offeneStellen. Umgekehrt haben Be-werber nach wie vor beson-ders gute Chancen im Handel,in der Gastronomie, im Bau-bereich aber auch in mehre-ren Berufen der Metall- undElektrobranche. Generell gilt:In kleineren Unternehmen istdie Zahl der Bewerbungen proStelle etwas geringer. Gleichesgilt auch für ländliche Regio-nen im Vergleich zu Ballungs-zentren.

Eine abschließende Frage:Herr Giersch, was raten SieJugendlichen, wenn es mitdem Traumjob oder –arbeit-geber nicht klappt?Giersch: Generell rate ich,sich möglichst frühzeitig zuorientieren und zu bewerben.Zudem sollten die Bewerberflexibel sein, sich also nichtnur auf ein Unternehmenoder einen Ort konzentrieren,sondern eine größere Zahl anAusbildungsbetrieben in Be-tracht ziehen. Ungünstig istes zudem, sich auf einen be-stimmten Beruf festzulegen.Häufig gibt es – übrigens

auch in verwandten Berufen– interessante Möglichkeiten.Im IHK-Bereich bieten wirinsgesamt mehr als 130 Be-rufe an. Über offene Ausbil-dungsstellen können Interes-sierte sich in der Lehrstellen-

börse der IHK informieren(www.ihk-lehrstellenboer-se.de) und sich direkt alsAusbildungsinteressierte re-gistrieren lassen, auch bun-desweit. Die Chancen sinddabei heute besser denn je.

IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. Foto: IHK

Als mich mein Ausbildungsleiter darüber informierthat, dass die IHK Gesichter für ihre Werbekampagnesucht, war ich sofort dabei. Dass ich es tatsächlich aufdie Plakate geschafft habe, freut mich wirklich sehr.

So kann ich mithelfen, auf die vielen Möglichkeitenund Chancen der beruflichen Ausbildung aufmerksamzu machen. Denn die hat mich wirklich weiterge-bracht: Auch ich habe mich nach meinem Abitur zu-nächst für ein Studium entschieden.

Relativ schnell habe ich aber erkannt, dass das nichtzu mir passt und ergatterte einen Ausbildungsplatzzur Fachinformatikerin bei der Telekom in Saarbrü-cken. So kann ich bereits jetzt einiges an Berufserfah-rung sammeln und mich Tag für Tag weiterentwickeln– und verdiene dabei sogar mein eigenes Geld. Vonmeinem ersten Gehalt habe ich mir erst einmal Schu-he gekauft. Die hatte ich mir verdient!

Natalija Schmidt (24) Auszubildende zur Fachinformatikerin

DieGesichterder neuenKampagne

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AÄrztliche UntersuchungDas Jugendarbeitsschutzge-setz schreibt eine ärztlicheUntersuchung vor der Ausbil-dung vor. Damit soll der allge-meine Gesundheits- und Ent-wicklungsstand von Jugendli-chen unter 18 Jahren festge-stellt werden. Insbesonderewird geprüft, ob die Ausübungbestimmter Arbeiten ihre Ge-sundheit gefährdet.

Ausbilder

Ausbilder sind für die ord-nungsgemäße Ausbildung imBetrieb verantwortlich underster Ansprechpartner für dieAuszubildenden. Der Ausbil-der ist im Ausbildungsvertraganzugeben.

AusbildungsbegleitendeHilfen

Wenn Auszubildende aus so-zialen, persönlichen oderschulischen Gründen zusätzli-che Lernunterstützung brau-chen, um die Ausbildung er-folgreich abzuschließen, kanndie Berufsberatung der Agen-tur für Arbeit ausbildungsbe-gleitende Hilfen finanzieren.Dabei erhalten die Auszubil-

denden nachmittags oder amfrühen Abend Stützunterrichtin kleinen Gruppen. In ähnli-cher Weise unterstützt dasLandesprogramm „Ausbil-dung jetzt“ Betriebe und Ju-gendliche bei dem Ziel, dieAusbildung erfolgreich zu En-de zu führen.

Ausbildungsberater

Ausbildungsberater sind in je-der IHK zur Beratung der Aus-zubildenden und der Betriebetätig. Sie beraten objektiv,fachkundig und kostenlos.Kommt es während der Aus-bildung zu Streitigkeiten zwi-schen Auszubildenden unddem Ausbildungsbetrieb, ver-mitteln die Ausbildungsbera-ter.

Ausbildungsnachweise

Im Rahmen der Ausbildungund für die Zulassung zur Ab-schlussprüfung sind Ausbil-dungsnachweise zu führen.Die Nachweise sollen stich-wortartige Angaben über dieausgeführten Tätigkeiten imBetrieb und die behandeltenThemen im Berufsschulunter-richt enthalten. Dem Auszu-bildenden ist Gelegenheit zugeben, dieses Berichtsheftwährend der Arbeitszeit zu

führen.

Ausbildungsordnung

Für jeden Ausbildungsberufexistiert eine bundeseinheitli-che Ausbildungsordnung, inder die Bezeichnung des Aus-bildungsberufes (ggfs. mitFachrichtungen oder Schwer-punkten), die Ausbildungs-dauer, das Berufsbild, derAusbildungsrahmenplan unddie Prüfungsanforderungenfestgelegt sind.

Ausbildungsplan

Der Ausbildungsplan enthältdie sachliche und inhaltlicheGliederung sowie die zeitlicheAbfolge der Berufsausbildung.Der Ausbildungsplan ist vomBetrieb für jeden Ausbil-dungsvertrag zu erstellen unddem Auszubildenden zu Be-ginn der Ausbildung auszu-händigen.

Ausbildungszeit

Die regelmäßige tägliche Aus-bildungszeit ist vom Ausbil-dungsbetrieb im Berufsausbil-dungsvertrag anzugeben. EinHinweis auf tarifvertraglicheRegelungen oder Betriebsver-einbarungen reicht hier nichtaus. Die regelmäßige tägliche

Ausbildungszeit beträgt zwi-schen 7,5 und 8 Stunden.Nach dem Jugendarbeits-schutzgesetz beträgt diehöchstzulässige tägliche Aus-bildungszeit für Jugendliche 8Stunden täglich und 40 Stun-den wöchentlich. Eine überdie vereinbarte Ausbildungs-zeit hinausgehende Beschäfti-gung ist besonders zu vergü-ten oder dem Auszubildendenin Freizeit abzugelten.

Auslandsaufenthalt

Auszubildende können wäh-rend ihrer Ausbildung bis zueinem Viertel der Ausbil-dungsdauer ins Ausland ge-hen um die Ausbildung dortfortzusetzen. Bezüglich derReise- und Unterbringungs-kosten besteht die Möglich-keit der Inanspruchnahmevon Finanzierungshilfen überverschiedene Förderprogram-me

BBerufsausbildungs-vertragDer Berufsausbildungsvertragbegründet das Ausbildungs-verhältnis zwischen dem Aus-bildungsbetrieb und demAuszubildenden. Er muss vor

Beginn der Ausbildungschriftlich niedergelegt wer-den und den Ausbildungsbe-ruf, Beginn und Dauer derAusbildung, eventuelle Aus-bildungsmaßnahmen außer-halb der Ausbildungsstätte,die Dauer der regelmäßigentäglichen Ausbildungszeit, dieProbezeit, die Zahlung unddie Höhe der Vergütung, dieDauer des Urlaubes, einenHinweis auf die für den Aus-bildungsbetrieb geltende Ta-rif- oder Betriebsvereinbarungund die Kündigungsvoraus-setzungen enthalten. Außer-dem gehört der betrieblicheAusbildungsplan dazu. DerBerufsausbildungsvertrag istder IHK unverzüglich nachAbschluss zur Eintragung vorzulegen.

DDauer der AusbildungDie in der Ausbildungsord-nung festgelegte Dauer derAusbildung bezieht sich aufden jeweiligen Ausbildungs-beruf und beträgt in der Regelzwischen zwei und dreiein-halb Jahren. Beginn und Endeder Berufsausbildung sindvom Ausbildungsbetrieb kon-kret im Ausbildungsvertraganzugeben. Eine individuelle

Ausbildung von A - ZWas Azubis wissen sollten

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Verkürzung der Ausbildungs-dauer ist unter bestimmtenVoraussetzungen auf beson-deren Antrag möglich. Ebensokann auch eine individuelleVerlängerung auf Antrag erfol-gen.

IIndustrie- undHandelskammerDie 79 Industrie- und Han-delskammern (IHK) sind füralle Berufsausbildungsverträ-ge im Bereich der Industrie,des Handels sowie derDienstleistungsbranche zu-ständig. Um genau zu sein,sind die IHKs in den genann-ten Bereichen für alle Themenzuständig, was nach der Un-terzeichnung des Ausbil-dungsvertrages zwischendem Auszubildenden unddem Ausbildungsbetrieb pas-siert. Die IHK ist die vom Be-rufsbildungsgesetz bestimmte„zuständige Stelle“.

K

KündigungBerufsausbildungsverhältnis-se sind hinsichtlich ihrer Kün-digung nur bedingt mit Ar-beitsverhältnissen zu verglei-chen. Aufgrund der besonde-ren Zielrichtung und derZweckbestimmung des Be-rufsausbildungsverhältnissesist eine Kündigung des Auszu-

bildenden nur eingeschränktmöglich. Dementsprechendkann die Kündigung einesAusbildungsvertrages grund-sätzlich nur in der Probezeitund nach deren Ende auswichtigem Grund gekündigtwerden. Bei beiden Kündigun-gen muss bei Vorhandenseineines Betriebsrates/Personal-rates dieser gemäß § 102 desBetriebsverfassungsgesetzes(BetrVG) bzw. § 79 des Bun-despersonalvertretungsgeset-zes (BPersVG) angehört wer-den.

NNachlehreWird eine Ausbildungsab-schlussprüfung nicht bestan-den, so hat der Auszubildendedas Recht über die Ausbil-dungsdauer hinaus die Aus-bildung bis zum nächstenPrüfungstermin maximal je-doch ein Jahr zu verlängern.Der Ausbildungsbetrieb ist da-zu verpflichtet, die Nachlehrezu ermöglichen.

PProbezeitJedes Berufsausbildungsver-hältnis beginnt mit einer Pro-bezeit. Sie muss mindestenseinen Monat und darf höchs-tens vier Monate betragen. Diekonkrete Dauer der Probezeitwird im Berufsausbildungs-vertrag festgelegt.

Prüfungen

Mit der Zwischenprüfung,meistens zum Ende des zwei-ten Ausbildungsjahres, wirdder aktuelle Wissenstand ge-testet. Sie ist ein Muss, hataber keinen Einfluss auf dasAbschlusszeugnis. Es kannniemand durchfallen. In eini-gen Ausbildungsberufen wirddie Abschlussprüfung in zweizeitlich auseinanderfallendenTeilen als „gestreckte Ab-schlussprüfung“ durchge-führt. Dann entfällt die Zwi-schenprüfung. In der Ab-schlussprüfung muss derAuszubildende nachweisen,dass er die geforderten prakti-schen und theoretischenKenntnisse erworben hat undmit den wesentlichen Ausbil-dungsinhalten vertraut ist.Wird die Prüfung nicht be-standen, so hat der Auszubil-dende die Möglichkeit, diesezweimal zu wiederholen.

SSachbezugswerteSoweit der Ausbildungsbe-trieb dem AuszubildendenSachleistungen wie Kost und/oder Wohnung gewährt, kön-nen diese in Höhe von festge-setzten Sachbezugswertenauf die Vergütung angerech-net werden.

SchlichtungsausschussNach dem Arbeitsgerichtsge-

setz können die zuständigenStellen zur Beilegung vonStreitigkeiten zwischen Aus-bildungsbetrieb und Auszubil-denden aus einem bestehen-den Berufsausbildungsver-hältnis einen Schlichtungs-ausschuss bilden. Er ist insbe-sondere bei Ausspruch eineraußerordentlichen Kündigungeines Berufsausbildungsver-hältnisses zuständig. Ihm ge-hört jeweils ein Vertreter derArbeitgeber und Arbeitnehmeran. Die Parteien werden ein-geladen und mündlich gehört.Zur näheren Ausgestaltungbesteht eine Verfahrensord-nung.

TTeilzeitberufs-ausbildungBei berechtigtem Interessebesteht die Möglichkeit, aufAntrag bei der zuständigenStelle eine Ausbildung in Teil-zeit zu absolvieren. TypischeFälle sind die Betreuung einesKindes oder pflegebedürftigerFamilienangehöriger. Die Aus-bildung kann sowohl bei dertäglichen als auch bei der wö-chentlichen Arbeitszeit ge-kürzt werden. In Ausnahme-fällen wird dann die Gesamt-ausbildungszeit verlängert.

UUrlaubDie Dauer des Urlaubs muss

im Berufsausbildungsvertragfestgelegt werden. Für Ju-gendliche beträgt der Urlaubje nach Alter zwischen 25 und30 Werktagen; für Erwachse-ne nach dem Bundesurlaubs-gesetz mindestens 24 Werk-tage.

VVergütungIm Berufsausbildungsvertragmuss eine Vereinbarung überdie Zahlung und Höhe derVergütung enthalten sein. Diezu gewährende Vergütung istspätestens am letzten Ar-beitstag des Monats zu zahlenund muss mindestens jährlichansteigen. Die Höhe der Ver-gütung muss im Vertrag kon-kret bestimmt sein; ein Hin-weis auf tariflich vereinbarteAusbildungsvergütungen ge-nügt nicht.

ZZuständige StelleDie Kammern, z. B. IHK oderHandwerkskammer, führendas Verzeichnis der Berufs-ausbildungsverhältnisse füranerkannte Ausbildungsberu-fe, in dem Berufsausbildungs-verträge registriert werden.Außerdem sind sie zuständigfür die Organisation undDurchführung der Zwischen-und Abschlussprüfungen so-wie für die Überwachung derAusbildung.

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Viele Jugendliche erwartenvom Berufsleben ein ausge-wogenes Maß an Nutzen undErfüllung. Der Nutzen wirdlaut der aktuellen Shell-Ju-gendstudie vordergründig ineinem hohen Einkommen undguten Aufstiegsmöglichkeitengesehen. Viele Schulabgänger- aber auch deren Eltern - su-chen deshalb zunehmendPerspektiven in akademischenBildungswegen, allerdings inUnkenntnis der zahlreichenQualifizierungs- und Karriere-perspektiven, die auf einerklassischen Berufsausbildungaufbauen.

BeruflicheHandlungskompetenzzeichnet qualifizierteFachkräfte ausAuf dem Weg zur beruflichenQualifizierung verlassenSchülerinnen und Schülerden allgemeinen Bildungssek-tor regelmäßig mit einemmittleren oder höheren Schul-abschluss. Bestenfalls sindsie beruflich orientiert undentscheiden sich für eine Be-rufsausbildung, die ihren Inte-ressen und Talenten ent-spricht. Gute Abschlussnoten,klare Vorstellung und ange-messene Umgangsformenmachen Sie zu begehrtenAusbildungsplatzbewerbernfür alle namhaften Unterneh-men der saarländischen In-dustrie, egal ob Großunter-nehmen oder Mittelständler.Die Berufsausbildungen dau-ern je nach Vorkenntnissen,Leistungsfähigkeit oder Ver-kürzungsmöglichkeiten zwi-schen 1,5 und 3,5 Jahren.

Die Dauer hängt auch von denindividuellen Vorschriften derAusbildungsordnung im je-weiligen Berufsbild ab. AlleAusbildungen haben jedochgemein, dass eine permanen-te Anleitung in der Praxis fürdie Praxis erfolgt. So lernenjunge Menschen quasi vomersten Tag an einzuschätzen,welche direkte Relevanz ihrBeitrag für die Wertschöpfungdes Ausbildungsbetriebs hatund was dies für den An-spruch an eigene Arbeitser-gebnisse bedeutet.

Die Kombination mit demfachspezifischen Berufsschul-unterricht befähigt Auszubil-dende über den fortschreiten-den Ausbildungsverlauf, kom-plexere Aufträge alleinverant-wortlich oder in der Gruppe

zu lösen, was letztlich zur be-ruflichen Handlungskompe-tenz führt.

VielfältigeKarriereperspektivennach der AusbildungmöglichÜber die regulären Ausbil-dungsziele hinaus besteht fürviele Auszubildende die Mög-lichkeit, durch allgemeinbil-dende Zusatzangebote dieFachhochschulreife zu errei-chen. Dies erweitert den Ent-scheidungsspielraum hin-sichtlich der Qualifizierungs-perspektiven, die sich im An-schluss an die Berufsausbil-dung bieten, nochmals be-trächtlich. Schließlich ist esfür den Betrieb von größterBedeutung, ausgelerntenFachkräften attraktive Per-spektiven anzubieten. Häufigwird dies durch die Förderungbetriebsrelevanter Qualifizie-rungsschritte in Kombinationmit einer konkreten Karriere-planung erreicht.

Als Einstieg in die sogenannteAufstiegsfortbildung wird da-bei oft die Ausbildung derAusbilder gewählt, die in zahl-reichen Weiterbildungsprü-fungen vorausgesetzt wirdoder integriert ist. Die nächsteStufe ist der Schritt zur Vor-bereitung auf die Industrie-meister-, Techniker- oderFachwirteprüfung, denn vieleArbeitgeber legen traditionellgroßen Wert auf die Nach-wuchsförderung innerhalbder Meisterebene. Diese wer-den als unentbehrliche Fach-kräfte in Führungsverantwor-tung gesehen, die mit ihremKönnen wesentlich zur Inno-vation und Optimierung derProduktionsprozesse oder Un-ternehmensabläufe beitragen.

Im Anschluss besteht für dieAbsolventen die Möglichkeit,zunächst weitere Berufs- undFührungserfahrung zu sam-meln oder den finalen Qualifi-zierungsschritt zum Geprüf-ten Betriebswirt oder Techni-schen Betriebswirt zu gehen.Hier kann nun das notwendi-ge Management-Knowhowerworben werden, das späterauch für die Übernahme vonexponierten Positionen erfor-derlich ist. Viele Führungs-kräfte, die sich aktuell in Be-triebs- oder Produktionsleiter-funktionen wiederfinden, bli-cken auf diesen Qualifizie-rungsweg zurück.

Vorteile der dualenFortbildung sindoffensichtlichÄhnlich wie in der Erstausbil-dung findet die bewährteDualität von Arbeit und Ler-nen in der Aufstiegsfortbil-dung ihre konsequente Fort-setzung. Die Lernerfolge sindgeprägt vom ständigen Wech-sel aus beruflichen Praxiser-fahrungen und fachspezifi-schen Inhalten. Fortbildungs-teilnehmern bietet sich um-fänglich Gelegenheit, Konzep-te und Modelle aus der Lehrein der Praxis auszuprobieren.Das erforderliche Fachwissenwird in Lehrgängen vermittelt,die durch spezialisierte Wei-terbildungsträger oder Qualifi-zierungsdienstleister flächen-deckend angeboten werden.Im Unterricht lernen sie ausVorträgen, Lehrgesprächenund Gruppenarbeiten.

Im Betrieb wird das Gelerntereflektiert und vertieft, was ei-ne Vorbereitung auf die hand-lungsorientierten IHK-Weiter-bildungsprüfungen in idealerWeise unterstützt. Da Fortbil-dungen meistens berufsbe-gleitend organisiert sind, er-fahren die Erwerbsbiografien

während der Qualifizierungs-phasen keinerlei Unterbre-chung. Ungewisse Übergangs-phasen zwischen den Karrie-reschritten sind deshalb kaumzu befürchten, wie dies z. B.nach einem vergleichbarenHochschulabschluss der Fallwäre. Fortbildungsteilnehmer sindregelmäßig sozialversiche-rungspflichtig beschäftigt. Sieerwerben auch durchgehendwichtige Ansprüche in der ge-setzlichen Rentenversiche-rung und können zusätzlichprivat und ggfs. betrieblich fürdas Rentenalter vorsorgen,was bei einem Vollzeitstudi-um in diesem Umfang eben-falls kaum möglich wäre. Da-rüber hinaus sind sie durchihr geregeltes Einkommen fi-nanziell unabhängig. Die Ab-schlüsse der beruflichen Fort-bildung werden im Vergleichmit akademischen Bildungs-gängen zunehmend alsgleichwertig anerkannt. Offi-zieller Maßstab hierfür ist derDeutsche Qualifikationsrah-men (DQR). Viele Meister- undFachwirteprüfungen werdendort bereits auf einer Niveau-stufe mit Bachelorabschlüs-sen der Hochschulen ausge-wiesen.

Information undBeratung vor BeginnunerlässlichAbsolventen einer beruflichenAufstiegsfortbildung sind inder Wirtschaft gefragte Fach-kräfte, für die sich stets at-traktive Karriereperspektivenabzeichnen. Dies gilt nicht nurfür Meister und Techniker,sondern auch für alle Fach-kräfte im kaufmännischen Be-reich, wie z. B. die geprüftenBilanzbuchhalter, Wirtschafts-fachwirte oder Betriebswirte.Der Einstieg in diese Qualifi-zierungsprogramme will gutgeplant sein. So stellen sichunterschiedliche organisatori-sche und wirtschaftliche Fra-gen, die im Vorfeld nach um-fänglicher und ehrlicher Be-antwortung verlangen.

Ist die geplante Weiterbildungdie richtige? Sind alle forma-len Voraussetzungen für eineZulassung erfüllt? Wie finan-ziert man eigentlich die Lehr-gangs- und Prüfungsgebüh-ren? Passt die angestrebteWeiterbildungsmaßnahmewirklich in die aktuelle Le-benssituation? Kann die kon-tinuierliche Teilnahme am Un-terricht gewährleistet wer-

Vom Auszubildenden zum Betriebsleiter Häufig unterschätzt: Karriereperspektiven mit Berufsausbildung

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Berufl iche Ausbildung mit der IHK Seite 15

den? Diese und weitere Fra-gen sind die Grundlage einereffektiven Planung für das an-stehende Qualifizierungspro-jekt. Ein Weiterbildungsbera-tungsgespräch, beispielswei-se im Hause der IHK Saarland,aber auch bei den örtlichenBildungsanbietern, bietet hier-für immer einen geeignetenOrientierungsrahmen.

Antragstellung zur staatlichenFörderung lohnt sich

Der Staat fördert die Qualifi-zierung von Fachkräften aufdem Fachwirte-/Meisterni-veau. Förderwürdige Antrag-steller erhalten einen direkten

Zuschuss in Höhe von 30,5 %auf die Weiterbildungskostensowie ein öffentliches Darle-hen in Höhe des Restbetra-ges, das fakultativ in An-spruch genommen werdenkann. Im Erfolgsfall wird hie-rauf noch ein Teilerlass ge-währt, so dass die Förderquo-te auf bis zu 48 % ansteigenkann. Die Antragstellung ist

erfreulich unkompliziert underfolgt über die kommunalenÄmter für Ausbildungsförde-rung. Erstinformationen sowieAntragsformulare sind im In-ternet unter www.meister-ba-foeg.info erhältlich.

Ambitionierte Karrierezieledurch berufsbegleitende Auf-stiegsfortbildungen zu errei-

chen sind keineswegs unrea-listisch. Regelmäßige Erhe-bungen der IHK-Organisationzum Weiterbildungserfolg zei-gen, dass 8 von 10 Absolven-ten einer Aufstiegsfortbildungmessbare Erfolge in Bezug aufihre Erwartungen an Erwerbs-biografien und Berufskarrierenvorweisen können.

Jürgen Tilk

Bach

elor-

Niveau

Master-

Niveau

Berufspraxis

Berufspraxis

Berufspraxis

DIHK Berlin

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Kleines Land ganz groß

Endlich gibt es ihn: den On-line-Flächenumrechner vonQuadratmetern nach Saar-land. Das kleine Bundeslandist schon seit langem Maßein-heit für Waldbrände, Kriegs-gebiete und weitere Naturka-tastrophen. Mit dem prakti-schen Tool kann man nunauch ganz exakt jedes beliebi-ge Flächenmaß in die Zielein-heit Saarland umwandeln.Oder auch Pyeong nach Saar-land umrechnen. Das machtauch Spaß. Aber das Saarlandist mehr, als nur eine Ver-gleichsgröße für das Arma-geddon. Gerade für jungeMenschen bietet das Bundes-land im Südwesten jede Men-ge Karrieremöglichkeiten.

Grenznah und zentral

Das Saarland liegt nicht nuroptisch genau in der Mitte Eu-ropas. Zumindest des „altenEuropas“. Nimmt man näm-lich einen Zirkel und stellt ei-nen Radius von 450 km ein,stellt man fest, dass man von

der Homebase Saarland lo-cker sieben Ziele im Auslanderreichen kann: Niederlande,Belgien, Luxemburg, Frank-reich, Schweiz, Liechtensteinund Bayern. Mit entsprechen-den Verkehrsmitteln ist mansogar in einer Stunde in Paris(TGV) oder London (Flughafenab Luxemburg). Als einzigesBundesland verfügt das Saar-land über zwei Landeshaupt-städte. Eine offizielle (Saar-brücken) und eine heimliche(Saarlouis). Entsprechendgönnt man sich auch mit demRheinfränkischen und demMoselfränkischen gleich zweiLandessprachen, mit denenman sich mit etwas Glückund ohne weitere Fremdspra-chenkenntnisse im grenzna-hen Frankreich, Luxemburgund Belgien durchschlagenkann.

Durch die Grenznähe ergebensich außerdem Chancen aufdem Arbeitsmarkt wie bei-spielsweise die grenzüber-schreitende Ausbildung. Deut-sche und französische Auszu-bildende können dabei den

praktischen Teil ihrer Berufs-ausbildung im Nachbarlandund die Theorie in ihrem Hei-matland absolvieren. Diegrenzüberschreitende Ausbil-dung ermöglicht den Teilneh-mern, die Sprache des Nach-barn im Alltag anzuwendenund eröffnet ihnen darüberhinaus völlig neue kulturelleHorizonte und berufliche Per-spektiven.

Electro MagneticFestival undUrban Art Biennale

Wer gerne im Grünen lebt,ist im Saarland bestens auf-gehoben. Zwar ist das Saar-land vor allem durch seineIndustriekultur geprägt(Bergbau- und Stahlindus-trie), hat sich aber in den ver-gangen Jahren mit seinenschönen Landschaften, viel-fältigen touristischen Ange-boten und Naherholungsge-bieten zu einer regelrechtengrünen Oase mit Seen, Wäl-dern, Rad- und Wanderwe-gen in der Saar-Lor-Lux-Re-gion entwickelt.

Industriedenkmäler wie dasWeltkulturerbe VölklingerHütte sind mittlerweile derperfekte Schauplatz fürgrenzüberschreitende und mitPreisen versehene Veranstal-tungen wie das Electro Mag-netic Festival, die Urban ArtBiennale und das Urban ArtHipHop Festival. Da das Saar-land somit auch als Reisezielimmer interessanter wird,wächst auch der Bedarf anFachkräften in der Tourismus-branche seit Jahren stetig.

Das Saarland wird Popland

Generell ist das flächenmäßigkleine Bundesland in SachenFreizeitbespaßung eine Hoch-burg. Das Megafestival RoccoDel Schlacko oder Veranstal-tungen aus dem Bereich Fan-tasy, LARP und Rollenspiel,wie die FARK, das EPIC EM-PIRE, die weltgrößte Demo-szene Party, Revision, lockenMenschen aus aller HerrenLänder in das Saarland. Ne-ben diesen Leuchtturmveran-staltungen verfügt das Saar-

land über eine äußerst regeMusik-, Konzert- und Klein-kunstszene.

In der kürzlich erschienenenStudie Kultur im Saarland(Kultur im Saarland. Eine em-pirische Studie zum Kulturin-teresse und zur Kulturnutzungim Saarland. Nicole Schwarz,Enrico Lieblang, Stefanie Cra-mer von Clausbruch. ConteVerlag, 2015) wird den Saar-ländern auch von wissen-schaftlicher Seite eine starkeAffinität zu eben solchen Pop-kulturthemen bescheinigt.

Im Zuge der Veröffentlichungdieser Studie wird aktuell, ge-tragen von der Initiative Pop-Rat Saarland, auch auf politi-scher Ebene darüber disku-tiert, die stark vorhandenenAktivitäten im Bereich der Po-pulärkultur in das Zentrumder saarländischen Kultur-landschaft zu rücken. DasSaarland als Popland gewis-sermaßen, wie es die Tages-zeitung Die Welt titelte. Ange-dacht sind dabei unter ande-rem ein Popstudiengang, ein

Ausbildung im Saarland?Ei jo!

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ElectroMagneticFestival.

Foto: preag.de/Christian Walter

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grenzüberschreitender Wett-bewerb und Pop-Nachwuchs-förderung mit Musikzentrumund Artist Club. Schon jetzterzielen popkulturelle The-men messbare regionalwirt-schaftliche Effekte. Entspre-chend profitieren auch die Se-kundärbranchen wie die Gast-ronomie, Hotellerie, Security,Catering, Veranstaltungskauf-leute und der Genussmittel-bereich von der Feierlaune derSaarländer. In diesen Bran-chen wird händeringendNachwuchs gesucht.

Starke Industrie –universitäres Umfeld

Doch die Karrierechancen er-geben sich nicht nur aus Bier-launen heraus. Das Saarlandist stark in der Automobilin-dustrie (u.a. Ford, ZF Getrie-be), im Maschinenbau, verfügtüber zwei große Hüttenwerkeund hat mit Villeroy & Bocheinen globalen Player in derKeramikindustrie am Start.Einen besonders guten Rufhat das Bundesland im Be-reich der Informatik und In-formationsindustrie. Gestütztwird diese Branche nicht zu-letzt durch ein exzellentesuniversitäres Umfeld mit star-ken Instituten wie dem DFKIund einem Sonderfor-schungsbereich. An der Uni-versität des Saarlandes stu-dieren derzeit knapp 18.000Studenten, gerade der Anteilan Studenten aus dem Aus-land ist hier doppelt so hochwie an anderen Hochschulen.Aber auch Studierende ausdem Bundesgebiet werdenhier in großem Umfang (ca.50%) nahtlos in das saarländi-

sche Leben integriert und sor-gen für ein kreatives und ur-banes Umfeld.

Frei- und Förderräumefür Kreative

Speziell für kreative Köpfewurde das KreativzentrumSaar ins Leben gerufen. ImSaarland (und auch bundes-weit) hat man sehr früh er-kannt, welche Chancen dieKreativwirtschaft für ein Landbieten kann, wenn es gelingt,auch hier Kräfte zu bündeln,Freiräume zu schaffen undauf die spezifischen Beson-derheiten der Akteure in derKreativbranche positiv einzu-wirken. Gemeint ist damit,den Kreativen Fähigkeiten andie Hand zu geben, wie manbeispielsweise seinen Stun-denlohn berechnet, ohnedass man trotz 12-StundenArbeitstag verhungern muss.Auch in diesem Umfeld hatsich im Saarland ein Netzwerkan Mediengestaltern, Desig-nern, Werbemenschen undSoftwareentwicklern gebildet,das sich gerne zu den Work-shops und Veranstaltungendes Kreativzentrums trifft.

Wer selbst seines GlückesSchmied sein will, wird imSaarland auch nicht alleinegelassen: Dem Thema Grün-derkultur nimmt sich dieSaarland Offensive für Grün-der (SOG) an. Schon seit vie-len Jahren setzt man auchhier auf den Nachwuchs,neue pfiffige Ideen und hilftMenschen mit guten Ge-schäftsideen bei den erstenSchritten in die Selbstständig-keit. Unterstützt wird das

Netzwerk u. a. von dem Minis-terium für Wirtschaft undWissenschaft, sowie denKammern.

Ein fantastisches Fazit

Das Saarland bietet eigentlichalles, was junge Leute brau-chen und zeichnet sich darü-ber hinaus im Gegensatz zuMetropolregionen wie Berlindurch kurze Wege aus - wassich vor allem nach längerennächtlichen Kneipentourenauszahlt und gerade auch vonauswärtigen Studenten immerwieder lobend erwähnt wird.

Doch was zeichnet eigentlichden Saarländer als Menschen,oder homo saarlandicus (sie-he gleichnamiges Buch vonPeter Waldbauer) aus? DerSaarländer an sich ist tenden-ziell sehr freundlich, geselligund feiert gerne. Er ist grobmit den Hobbits im Auenlandvergleichbar. Er verlässt nichtgerne seine Heimat, weil eshier so schön gemütlich ist.Aber wenn er sich auf die Rei-se begibt, dann ist er durch-aus anpassungsfähig und oftmaßgeblich an prägendenGroßereignissen beteiligt (DieSache mit Erich Honecker wareher eine Ausnahme). Wer indas Saarland kommt, um hierzu studieren oder zu arbeiten,findet schnell neue Freundeund lernt bald auch die un-glaublich gute Vernetzung derSaarländer untereinander zuschätzen. Die Lebensqualitätist in dem kleinen Bundeslandsehr hoch, da der Saarländer,vielleicht auch aufgrund derNähe zu Frankreich, dassavoir-vivre verinnerlicht hat.

Im Saarland existieren Urba-nität und Ländliches unmittel-bar nebeneinander. Hier wirdmitten im Zentrum EuropasInternationalität gelebt undjungen, kreativen Menschenein Freiraum zur Entfaltungihrer Ideen geboten. Karriere-

chancen sind in den verschie-densten Bereichen ausrei-chend vorhanden. Gleichzeitigbraucht sich das Land in Sa-chen Kultur und Tourismusnicht zu verstecken.Saarland? Ei jo!

Markus Brixius

Als ich auf Facebook von dem Wettbewerb erfahren ha-be, war ich sofort motiviert! Ich konnte mir vorstellen,mit meiner positiven Art viele Jugendliche für eine beruf-liche Ausbildung begeistern zu können. Dass ich jetzttatsächlich die Chance dazu habe, bedeutet mir sehrviel. Ich hätte niemals gedacht, dass mir so viele Perso-nen ihre Stimme geben würden.

Für mich persönlich ist es sehr wichtig, eine Lehre zuabsolvieren. Deshalb habe ich mich für die Ausbildungzum Industriekaufmann bei Laminate Park in Heuswei-ler-Eiweiler entschieden. So kann ich mir bereits jetzt einBild vom Berufsleben machen und später immer nochein Studium dranhängen – wenn ich möchte.

Meine Wurzeln liegen in der Türkei. Aufgewachsen binich in Nordrhein-Westfalen und mit 5 Jahren mit meinerFamilie ins Saarland gezogen. Schon jetzt kann ich sa-gen, dass es sich wirklich gelohnt hat! Mein Traum istes, später mal in einem großen Unternehmen zu arbei-ten und gerade im Industriebereich hat das Saarland ei-niges zu bieten. Mit meiner Ausbildung habe ich hier tol-le Zukunftschancen.

Mustafa Bagbasi (20) Auszubildender zum Industriekaufmann

DieGesichterder neuenKampagne

Auch Du bist in einer Ausbil-dung? Dann zeig jetzt dem ganzen Netz, was du draufhast!Poste einfach ein Bild von Dirund Deinem Arbeitsplatz mitdem Hashtag #bestestrainingauf Instagram und erzähle unsin einem kleinen Statement, warum Du Dich für eine berufli-che Ausbildung entschiedenhast. Danach heißt es Daumendrücken: Eine Jury aus Vertre-tern der IHK wählt unter allenTeilnehmern, die bis zum15.01.2016 ein Foto gepostethaben, den Gewinner aus!

Zeig, was Dukannst undgewinne ein iPad!

Berufl iche Ausbildung mit der IHK Seite 17

Page 18: IHK Saarland – duale Ausbildung

METALL- UNDELEKTROBERUFE

BERUFSFELD:ELEKTROTECHNIKSwitch on, switch off – an,aus! Den Saft direkt aus der(Steck-)Dose gibts hierzulan-de jederzeit – rund um dieUhr. Strom ist für uns im pri-vaten wie beruflichen Bereichstets verfügbar, unser tägli-ches Leben ohne diesen Saftnicht mehr vorstellbar. DieUnternehmen in Industrie undTelekommunikation, ganzeMaschinenparks und Compu-ter sind von dieser Energie ab-hängig. Junge Leute, denenein Licht aufgeht, wählen des-halb eine Ausbildung im Be-reich Elektrotechnik. Hier er-wartet euch ein interessantesArbeitsfeld in unterschied-lichsten Branchen. Fachkräfteder Elektrotechnik werden im-mer und überall gebraucht.Ein zukunftsträchtiges undhochmodernes Berufsfeld fürhelle Köpfe!

Elektronikerfür Automatisierungs-technik

Ausbildungsdauer: 3 1/2 Jahre Elektroniker für Automatisie-rungstechnik integrieren Au-tomatisierungslösungen, neh-

men sie in Betrieb und haltensie instand. Typische Einsatz-felder sind zum Beispiel Pro-duktions- und Fertigungsau-tomation, Verfahrens- undProzessautomation, Netzauto-mation, Verkehrsleitsystemeoder Gebäudeautomation.Elektroniker für Automatisie-rungstechnik üben ihre Tätig-keiten unter Beachtung dereinschlägigen Vorschriftenund Sicherheitsbestimmun-gen selbstständig aus undstimmen ihre Arbeit mit vor-und nachgelagerten Berei-chen ab. Dabei arbeiten siehäufig im Team. Sie sindElektrofachkräfte im Sinne derUnfallverhütungsvorschriften.

Elektronikerfür Betriebstechnik

Ausbildungsdauer:3 1/2 Jahre Elektroniker für Betriebstech-nik montieren Systeme/Anla-gen der Energieversorgungs-technik, der Mess-, Steuer-und Regelungstechnik, derKommunikationstechnik, derMeldetechnik, der Antriebs-technik sowie der Beleuch-tungstechnik, nehmen sie inBetrieb und halten sie in-stand. Weitere Aufgaben sinddas Betreiben dieser Anlagen.Typische Einsatzfelder sindEnergieverteilungsanlagenund -netze, Gebäudeinstalla-

tionen und -netze, Betriebs-anlagen, Produktions- undverfahrenstechnische Anla-gen, Schalt- und Steueranla-gen sowie elektrotechnischeAusrüstungen. Elektroniker fürBetriebstechnik üben ihre Tä-tigkeiten unter Beachtung dereinschlägigen Vorschriftenund Sicherheitsbestimmun-gen selbstständig aus undstimmen ihre Arbeit mit vor-und nachgelagerten Berei-chen ab. Dabei arbeiten siehäufig im Team. Sie sindElektrofachkräfte im Sinne derUnfallverhütungsvorschriften.

Elektronikerfür Geräte und Systeme

Ausbildungsdauer: 3 1/2 JahreElektroniker für Geräte undSysteme stellen Komponen-ten und Geräte her, nehmensie in Betrieb und halten sieinstand. Typische Einsatzfel-der sind informations- undkommunikationstechnischeGeräte, medizinische Geräte,Automotive-Systeme, Sys-temkomponenten, Sensoren,Aktoren, Mikrosysteme, EMS(Electronic ManufacturingServices), Mess- und Prüf-technik. Elektroniker für Gerä-te und Systeme üben ihre Tä-tigkeiten unter Beachtung dereinschlägigen Vorschriftenund Sicherheitsbestimmun-gen selbstständig aus undstimmen ihre Arbeit mit vor-und nachgelagerten Berei-chen ab. Dabei arbeiten siehäufig im Team. Sie sindElektrofachkräfte im Sinne derUnfallverhütungsvorschrift.

Mechatroniker

Ausbildungsdauer: 3 1/2 JahreDieser Ausbildungsberuf istetwas für junge Leute, die ger-ne im Team und an verschie-denen Einsatzstellen arbeiten.Nach dreieinhalbjähriger Aus-bildungs- und Lernphase kön-nen Mechatroniker in unter-schiedlichsten Bereichen undBranchen eingesetzt werden.Ihr Einsatzfeld kann beispiels-weise im Maschinen- und An-lagenbau liegen oder bei Be-treibern mechanischer undelektronischer Systeme. Hiersind sie für die Montage undWartung von komplexen Ma-schinen, Anlagen und Syste-men zuständig. Der Arbeits-platz kann im Servicebereich,in Werkstätten oder auf Mon-tagebaustellen angesiedeltsein. Gefragt sind in diesemBereich logisches und abs-traktes Denkvermögen, Kom-

binationsgabe, Entschei-dungsfähigkeit und natürlichtechnisches Verständnis.

BERUFSFELD METALL

Die Metallindustrie stellt rund35 % aller Ausbildungsstellenin den technischen Berufen.Es stehen ca. 22 verschiedeneBerufe zur Auswahl. Die Tätig-keitsschwerpunkte reichenvon der Fertigung und Monta-ge bis zur Maschinenkontrol-le, Anlagenüberwachung, Re-paratur und Wartung. Daheißt es, genau hinschauenund die richtige Auswahl tref-fen. Dabei tritt das handwerk-liche Bearbeiten in den Hin-tergrund; gefragt sind vor al-lem sachkundiger Umgangmit elektronischen Steuerun-gen und Computern.

Anlagenmechaniker

Ausbildungsdauer: 3 1/2 JahreAnlagenmechaniker sindüberwiegend in der Herstel-lung, der Erweiterung, im Um-bau oder in der Instandhal-tung von Anlagen im Bereichdes Apparate- und Behälter-baus sowie der Versorgungs-technik tätig. Ihre Aufgabenkönnen das Fertigen, Montie-ren, Prüfen, das Inbetriebneh-men, Warten, Inspizieren undInstandsetzen von Anlagen,Apparaten, Rohrleitungen undRohrleitungssystemen umfas-sen. Im Rahmen der Prozess-kette sind Anlagenmechanikeran der Prozesssicherung, derEinhaltung von Qualitätsstan-dards und an Maßnahmen zurkontinuierlichen Verbesse-rung von Prozessabläufen, derFertigungsqualität und Ar-beitssicherheit unmittelbarbeteiligt. Typische Einsatzge-biete sind Anlagenbau, Appa-rate- und Behälterbau, In-standhaltung, Rohrsystem-technik, Schweißtechnik.

Industriemechaniker

Ausbildungsdauer: 3 1/2 JahreIndustriemechaniker werdenvor allem in der Herstellung,in der Instandhaltung und inder Überwachung von techni-schen Systemen eingesetzt.Sie sind tätig in der Einrich-tung, Umrüstung und Inbe-triebnahme von Produktions-anlagen. Typische Einsatzge-biete für die Industriemecha-niker sind unter anderem derFeingerätebau, die Instandhal-tung, der Maschinen- und An-lagenbau sowie die Produkti-onstechnik.

GASTRONOMIEBERUFE

Gastorientiertes Handeln istZiel der Ausbildung in denGastronomieberufen. Daszieht sich wie ein roter Fadendurch die gesamte Ausbil-dungszeit.

Koch

Ausbildungsdauer: 3 JahreWas du mitbringen solltest: Hier sind Fantasie und Kreati-vität gefragt. Liebe und Talentzum Kochen, Handfertigkeit,Geschmackssicherheit, Spaßam Gestalten, aber auch Be-lastbarkeit, Bereitschaft zurTeamarbeit, dazu Hauptschul-abschluss oder mittlere Reife. Was du alles lernst: Zusammenstellen und Erar-beiten von Menüs nach denRegeln sinnvoller Ernährung,das Beraten des Gastes, Roh-stoffe und Zutaten einkaufen,Lagerhaltung und Hygieneüberwachen, Speisen herstel-len, umweltschonende Ent-sorgung sicherstellen, Inven-turen durchführen – die gan-ze bunte Welt der Küche.Möglichkeiten zur Fortbildung:Fortbildung zum Diätkoch,zum Küchenmeister. Besuchvon Fachkursen, Besuch einerHotelfachschule oder einerFachhochschule.

Fachkraft imGastgewerbe

Ausbildungsdauer: 2 JahreWas du mitbringen solltest:Vielseitigkeit, Ordnungssinn,Eignung für praktische Arbei-ten, Flexibilität, Hauptschul-abschluss.Was du alles lernst:Alles, was mit Hotellerie undGastronomie zusammen-hängt– vom Lager über Kücheund Buffet bis zum Restau-rant, von der Wäschepflegeüber den Zimmerdienst biszum Einsatz im Büro.Möglichkeiten zur Fortbildung:Einjährige Zusatzausbildungzum Restaurant- oder Hotel-fachmann, Weiterbildungdurch Fachkurse. Besuch ei-ner Hotelfachschule.

Restaurantfachmann

Ausbildungsdauer: 3 JahreWas du mitbringen solltest:Freundlichkeit, fröhliches Er-scheinungsbild, gute Um-gangsformen, Teamfähigkeitgepaart mit Kontaktfreudig-keit, Rechen- und Sprachge-wandtheit, Zuvorkommenheit,dazu Hauptschulabschluss

Die beliebtesten Ausbildungsberufe

Berufl iche Ausbildung mit der IHKSeite 18

Page 19: IHK Saarland – duale Ausbildung

oder mittlere Reife.Was du alles lernst:Vorbereitung von Tischen undTafeln, Dekorieren der Gast-räume, Planen von Festlich-keiten und Veranstaltungen,zum Menü passende Geträn-ke auswählen, den Gast emp-fangen, beraten und betreuen,Speisen und Getränke servie-ren, Zubereiten am Tisch,ausländische Gäste richtig an-sprechen, Bankette und Ver-anstaltungen durchführenund abrechnen und dabeimoderne Rechnungssystemenutzen.Möglichkeiten zur Fortbildung:Besuch von Sprach- undFachkursen sowie von Bar-keeper-Seminaren mit demZiel Barmeister oder Restau-rantmeister. Besuch einer Ho-telfachschule oder einer Fach-hochschule.

HANDELSBERUFE

Zum Handel mit Waren oderDienstleistungen gehören ne-ben Marktbeobachtung, Wer-bung und Absatzplanungauch Kontaktfreudigkeit, An-passungsfähigkeit, Sprachge-wandtheit, gute Umgangsfor-men und auch ein anspre-chendes Äußeres.

Verkäufer

Ausbildungsdauer: 2 JahreVerkäufer sind in Handelsun-ternehmen mit unterschiedli-chen Größen, Betriebsformenund Sortimenten tätig. Zu denwichtigsten Aufgaben zählender Verkauf sowie die vor-und nachbereitenden Arbei-ten in beratungs- und selbst-bedienungsorientierten Be-trieben. Tätigkeitsfelder sinddarüber hinaus Warenannah-me und -lagerung, Service ander Kasse, Verkaufsförderung,Bestandspflege und Inventur.

Kaufmannim Einzelhandel

Ausbildungsdauer: 3 JahreKaufleute im Einzelhandelsind in Handelsunternehmenmit unterschiedlichen Größen,Betriebsformen und Sorti-menten tätig. Die Verkaufstä-tigkeit ist der Mittelpunkt ihreskaufmännischen Aufgabenfel-des. Darüber hinaus steuernsie den Waren- und Daten-fluss in beratungs- undselbstbedienungsorientiertenBetrieben. Weitere Aufgabenkönnen in den Tätigkeitsfel-dern Warenwirtschaft, Sorti-mentsgestaltung, Marketing,Handelslogistik, Beschaffungund Warenannahme, Rech-nungswesen, Personalwirt-schaft, Controlling und E-Commerce wahrgenommenwerden.

Kaufmannim Groß- undAußenhandel

Ausbildungsdauer: 3 JahreDein Tätigkeitsbereich ist derZwischenhandel. Dabei hastdu die Aufgabe, große Men-gen von Rohstoffen, Fertig-produkten oder Halbfabrika-ten im In- und Ausland einzu-kaufen und zum Verkauf an-zubieten. Im Bereich des Ein-kaufs musst du Angebote ein-holen, Preise vergleichen, Wa-ren bestellen bzw. Teilliefe-rungen abrufen. Zudem bistdu für die Lagerhaltung zu-ständig. Bei der Versendungvon Waren bist du für dierechtzeitige und ordnungsge-mäße Abwicklung verantwort-lich. Mit Kunden führst duVerkaufsverhandlungen,nimmst Bestellungen entge-gen und kalkulierst Preise.Schließlich erledigst du denSchriftverkehr, stellst Rech-nungen aus, kontrollierst Lie-ferscheine, bearbeitest Liefe-rantenrechnungen und bistim Bereich der Buchhaltungtätig. Die Ausbildung wird inden Fachrichtungen Groß-und Außenhandel durchge-führt.

KAUFMÄNNISCHEBERUFE

AutomobilkaufmannWer Interesse an dem Pro-dukt „Automobil“ hat, sich mitmodernster Daten- und Infor-mationsverarbeitung beschäf-tigen will und aufgeschlossenfür Kundenkontakt ist, dertrifft mit der Ausbildung zumAutomobilkaufmann die rich-tige Wahl.Ausbildungsdauer: 3 JahreHast du Interesse an Autos?Bist du für Kundenkontakteaufgeschlossen? Dann triffstdu mit dieser Ausbildung dierichtige Wahl. Finanzierung,Leasing, Flottenmanagementund Garantieleistungen sindnur wenige Beispiele für ver-antwortungsvolle Aufgaben.Automobilkaufleute wissenalles rund ums Auto. Ausbil-den können diesen Beruf imGrunde alle Autohäuser. Su-che das Haus deiner Wahl.

Kaufmann fürVersicherungen und Finanzen

Ausbildungsdauer: 3 JahreDu wünschst dir einen Beruf,in dem du es zu etwas brin-gen kannst und der dir stattRoutine Abwechslung be-schert? Du willst nicht mitMaschinen, sondern mit Men-schen umgehen, nicht still fürdich allein arbeiten, sondernlieber im Team? Als Kauf-

mann für Versicherungen undFinanzen hast du eine Ausbil-dung, die dich befähigt, dievielfältigen Aufgaben in einermodernen Büroorganisationzu bewältigen. Außerdem bistDu in der Lage, Kunden fach-gerecht zu beraten und zubetreuen.

Bankkaufmann

Ausbildungsdauer: 3 JahreWenn es ums Geld geht, wirdes ernst! Geldanlage und da-mit die Wahl einer Bank istVertrauenssache. Eine weitereErkenntnis: Ohne Moos nixlos. Bankleute treten mit allenSparten der Wirtschaft inKontakt. Markt- und Kunden-orientierung stehen im Vor-dergrund. Ob beim Einsatz ander Aktienbörse oder beimGeschäft mit Auslands- oderSparkonten. Bei Bankkauf-leuten wird viel Wert auf qualifizierte Kundenberatung,Sorgfalt, Kontaktfreudigkeitund ein ordentliches Erschei-nungsbild gelegt.

BÜROBERUFE

Kaufmann fürBüromanagementAusbildungsdauer: 3 JahreDie beiden Querschnittsberu-fe Bürokaufmann und Kauf-mann für Bürokommunikati-on, die in Betrieben verschie-denster Wirtschaftszweigeund Branchen ausgebildetwerden konnten, sind seitdem 1. August 2014 zu demneuen AusbildungsberufKaufmann für Büromanage-ment zusammengefasst wor-den. Für beide Berufe galtenschon immer gemeinsameAusbildungsinhalte und Sockelqualifikationen, die Flexibilität und breite kauf-männische Qualifikation mög-lich machten. Durch die Aus-bildung zum Kaufmann fürBüromanagement wirst duzum wahren Allrounder: Dei-ne Ausbildungsschwerpunkteliegen in der Abwicklung dergesamten betrieblichen Kom-munikation und Korrespon-denz im Allgemeinen und Or-ganisations- und Verwal-tungsaufgaben sowie imRechnungswesen. Nach er-folgreich bestandener Ab-schlussprüfung bist du uni-versell einsetzbar: Du kannstals Teamassistent im Sekreta-riat oder als Sachbearbeiter inverschiedenen Abteilungenarbeiten, z. B. im Finanz- undRechnungswesen, in der Or-ganisation oder auch im Per-sonalbereich. Mit deinemKnow-how deckst du die ge-samte Palette an Aufgaben imkaufmännischen Bereich ei-nes modern geführten Unter-

nehmens ab. Für deinen wei-teren Berufsweg stehen dirverschiedenen Weiterbil-dungsmöglichkeiten offen, z. B. Fachkaufmann, Fachwirtoder Betriebswirt.

Personaldienstleistungs-kaufmann

Ausbildungsdauer: 3 JahrePersonaldienstleistungskauf-leute sind tätig in Personal-dienstleistungsunternehmenoder in Personalabteilungengroßer Unternehmen. Sie ar-beiten in den Bereichen Per-sonalberatung, -vermittlung,-rekrutierung, -entwicklungsowie der Arbeitnehmerüber-lassung.Ausbildungs- und Tätigkeits-schwerpunkte: Sie planenund führen die Personalbe-schaffung durch, organisierenden Personaleinsatz, akquirie-ren und betreuen Kunden,analysieren Arbeitsplätze undermitteln den Personalbedarf,sorgen für den Sicherheits-schutz und stellen den Ge-sundheitsschutz der Mitarbei-ter/-innen sicher, kalkulierenund erstellen Angebote,schließen Verträge ab, steuernund kontrollieren die Projekt-und Auftragsabwicklung undwenden die einschlägigenRechtsvorschriften an, be-

schaffen Informationen überBerufe und Tätigkeiten, analy-sieren den Markt und doku-mentieren Veränderungen.

Fachkraft fürLagerlogistik

Ausbildungsdauer: 3 JahreFachkräfte für Lagerlogistikwirken bei logistischen Pla-nungs- und Organisationspro-zessen mit, führen Bestands-kontrollen und Maßnahmender Bestandspflege durch,kommissionieren und verpa-cken Güter für Sendungenund stellen sie zu Ladeeinhei-ten zusammen, verladen undverstauen Sendungen anhandder Begleitpapiere in Trans-portmittel und wenden Ver-schlussvorschriften an, bear-beiten Versand- und Begleit-papiere, wirken bei der Erstel-lung der Tourenpläne mit, pla-nen, organisieren und über-wachen den Einsatz von Ar-beits- und Fördermitteln,wenden betriebliche Informa-tionsund Kommunikations-systeme, Standardsoftwareund arbeitsplatzbezogeneSoftware an, arbeiten team-und kundenorientiert.

Meine Chefin hat mich auf die Werbekampagne derIHK aufmerksam gemacht. Mich hat es wirklich stolzgemacht, dass sie mir zugetraut hat, dabei mitzuwir-ken.

Dass ich es tatsächlich bis auf die Plakate geschaffthabe, freut mich natürlich sehr. Vom Konzept der Aus-bildung bin ich voll und ganz überzeugt und habemich schon früh für diesen Bildungsweg entschieden.Zu meinen Stärken zähle ich auf jeden Fall meineTeamfähigkeit, die ich in meiner Ausbildung voll aus-leben kann. Ich habe zunächst eine Ausbildung zurSport- und Fitnesskauffrau absolviert, da Sport schonimmer meine Leidenschaft war.

Inzwischen habe ich mich aber umorientiert und ma-che eine Ausbildung zur Industriemechanikerin beider Festo. Auch wenn es für viele ein klassischer„Männerberuf“ ist, so macht mir die Ausbildung jedeMenge Spaß, und ich sehe meine Zukunft ganz klar indieser Branche. Ich kann mir sogar gut vorstellen, spä-ter einmal selbst Ausbilderin in diesem Unternehmenzu werden.

Sophie Hoeßelbarth (23) Auszubildende zur Industriemechanikerin

DieGesichterder neuenKampagne

Berufl iche Ausbildung mit der IHK Seite 19

Page 20: IHK Saarland – duale Ausbildung

Was tun nach dem Abitur?Was tun! Jannis Mamok hatdas beherzigt und nach derSchule zunächst eine Berufs-ausbildung drangehängt. Inrund zweieinhalb Jahren ließer sich kurzerhand zum Ver-

anstaltungskaufmann bei derKWT Kontaktstelle für Wis-sens- und Technologietrans-fer an der Universität desSaarlandes in Saarbrückenausbilden. „Nach der Schulewollte ich einfach mal in die

praktische Arbeitswelt rein-schauen, nachdem ich dieLeistungskurse Englisch, Ma-thematik und Chemie mit vielTheorie erfolgreich hintermich gebracht habe“, erklärter seine Beweggründe. Nichtsofort ein Studium anschlie-ßen, lautete also seine Devise.Eine Anzeige in einer Zeit-schrift für die Ausbildungs-stelle an der KWT kam ihm dagerade recht. Einen Schritt, den er auf kei-nen Fall bereut habe, wie erversichert. Denn die Berufs-ausbildung hat ihm viele Vor-teile gebracht. Da ist zum ei-nen der finanzielle Aspekt,denn mit der Berufsausbil-dung verdiente Jannis Mamokauch sein erstes Geld. Da istzum anderen auch der Praxis-gedanke, denn er hat wäh-rend seiner beruflichen Erst-ausbildung viele Einblicke inwirtschaftliche Prozesse er-halten beispielsweise von derPlanung über die Umsetzungbis hin zum Controlling einesProjekts. Praktische Erfahrun-gen, die für sein anschließen-des Studium der Betriebswirt-schaftslehre von großem Nut-zen waren.

Erst Ausbildung, dann Studium

Bereits während seiner Aus-bildung kam er in Kontakt mitder BWL auf dem Universität-scampus. Zudem belegte erzusätzlich über zwei Semes-ter das Studienangebot Exis-tenzgründung. Dann reifte inihm der Wunsch zu studierenimmer mehr heran. Mit einerabgeschlossenen Berufsaus-bildung in der Tasche hatte erkeine Probleme, eine Stelleals studentische Hilfskraft zubekommen. Studium, Geld-verdienen und Familiengrün-dung – all das bekam JannisMamok dank seiner Berufs-ausbildung gut unter einenHut.

Seit 2006 arbeitet er als Fest-angestellter bei der NanoBio-Net e. V. im Science Park vordem Campusgelände in Saar-brücken. Das leistungsstarkeNetzwerk mit vier Mitarbeiternarbeitet seit vielen Jahren imBereich der Nano- und Bio-technologie und akquiriertzum Beispiel im Rahmen desZIM-Netzwerkes NanoPharmFördergelder zur Entwicklung

neuer Medikamente. „BeimProjektmanagement kann ichauf manches zurückgreifen,was ich bereits in meiner Aus-bildung gelernt habe.“Von deneigenen Erfahrungen an ande-re weitergeben, das hat JannisMamok schon immer Freudegemacht.

Und so hat die einstige stu-dentische Hilfskraft MamokAline Lenhard in ihrer Ausbil-dung betreut. Diese hat ihreAusbildung erfolgreich absol-viert und zwar in der kurz-möglichsten Zeit von einein-halb Jahren. Wie der Zufall esso will, hat sie als Landesbes-te abgeschlossen genau wieihr Ausbilder Jannis Mamokbei seinem Abschluss zumVeranstaltungskaufmann.Auch Aline Lenhard hat sichmittlerweile für ein Studiumentschieden und zwar inMünchen.

Ausbilder und Auszubilden-de, duale Berufsausbildung,Landesbeste, Studium ... We-ge, die sich ähneln und deut-lich machen, dass eine Be-rufsausbildung immer einegute Wahl für eine Karriere imBerufsleben ist.

Der Meister und sein Lehrling

Zwei Landesbeste gehenihren Weg.

Aline Lenhard, hier neben Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Jannis Mamok und Volker Giersch, ist Landesbestebei den Auszubildenden zu Bürokaufleuten geworden.

Berufl iche Ausbildung mit der IHKSeite 20

Page 21: IHK Saarland – duale Ausbildung

Da ich selbst schon immer von einer Ausbildung ge-träumt habe, zögerte ich nicht lange, als ich bei Face-book von dem Wettbewerb der IHK gelesen habe. AlsWerbegesicht der Kampagne kann ich nun auch an-dere Jugendliche von diesem Bildungsweg überzeu-gen.

Für mich hat sich diese Entscheidung gelohnt: Ichweiß noch, was für ein tolles Gefühl es war, meinenersten Gehaltsscheck in der Hand zu halten. Davonkonnte ich meiner damaligen Freundin ihren Weih-nachtswunsch erfüllen.

Ich absolviere eine Ausbildung zum Industriemecha-niker. Diese Branche nimmt im Saarland natürlich eineVorreiterrolle ein und ich bin mit meiner Ausbildungfür meine Zukunft bestens gerüstet.

Die Berufserfahrung, die ich bereits jetzt sammele,kommt mir da natürlich entgegen. Ich lerne Tag fürTag neue Dinge, die ich dann auch gleich umsetzenkann. Nach meiner Ausbildung möchte ich auf jedenFall auch noch die Techniker- oder Meisterschule be-suchen.

Nicola Palumbo (20) Auszubildender zum Industriemechaniker

DieGesichterder neuenKampagne

1,4 Millionen Jugendliche ab-solvieren derzeit in Deutsch-land eine duale Ausbildung,im Saarland sind es fast20.000. Dieses System ausLernen und Arbeiten ist diewichtigste Säule der berufli-chen Bildung in Deutschlandund wird weltweit hoch ange-sehen. Das Erfolgsrezept: Essetzt von vornherein auf„Learning by doing“ in einemUnternehmen und vermeidetso künstliche nur auf Vermitt-lung von Theorie ausgerichte-te Lernsituationen. Auch fürUnternehmen ist die dualeBerufsausbildung ein wichti-ger Standortfaktor. Denn gutqualifizierter Nachwuchs istunentbehrlich. Unternehmenbilden aus, weil sie damit be-reits heute ihre Fachkräfte vonmorgen sichern. Der selbstausgebildete Nachwuchs ent-spricht exakt den betriebli-chen Anforderungen. Dadurchist das duale System im inter-nationalen Vergleich das bes-te Modell zur Integration jun-ger Menschen in den Arbeits-markt. Auch deshalb ist dieJugendarbeitslosigkeit inDeutschland die geringste inder europäischen Union.

Die Berufsausbildung imdualen System hat zwei star-ke Partner. Der Ausbildungs-

betrieb übernimmt die berufs-praktische Ausbildung. Im Un-ternehmen lernen und ver-richten die Auszubildenden inder Regel drei Tage in der Wo-che Arbeiten, die auch späterim Berufsleben auf sie zu-kommen werden. Ergänztwird diese berufspraktischeAusbildung durch Unterrichtan den Berufsschulen an zweiTagen pro Woche oder aberim Blockunterricht über einenlängeren Zeitraum. Die Inhal-te, die der Auszubildende imBetrieb erlernt, sind auf die In-halte des berufsschulischenUnterrichts abgestimmt.

Breites Spektrum anAusbildungsberufen

Derzeit gibt es ca. 340 aner-kannte Ausbildungsberufe inDeutschland, von denen rund270 von den Industrie- undHandelskammern betreutwerden. Weitere Ausbil-dungsmöglichkeiten gibt esbeispielsweise im Handwerkoder bei den freien Berufen.Im Saarland werden im IHK-Bereich rund 130 Ausbil-dungsberufe von A – Z, be-ginnend beim Automobilkauf-mann bis hin zum Zerspa-nungsmechaniker, ausgebil-det. Die Ausbildungsberufe

bereiten auf mehr als 15.000unterschiedliche Berufstätig-keiten vor. Bundesweit gelten-de Ausbildungsvorschriftenlegen die Einzelheiten festund garantieren, dass dieAusbildung im Saarland dasgleiche Niveau hat, wie in al-len anderen Bundesländernund die erfolgreichen Absol-venten dadurch im gesamtenBundesgebiet berufsfähig undmobil sind.

Die IHK Saarland berät undbetreut in diesem komplexenZusammenwirken Unterneh-men, Auszubildende sowieberufliche Schulen und istverlässlicher Partner. Die Ex-perten der IHK, haupt- wieehrenamtlich, ermitteln imständigen Kontakt mit denUnternehmen Veränderungs-bedarf in den Qualifikations-anforderungen der Wirtschaftund setzen die Anpassungvon Ausbildungsverordnun-gen in Gang. So wurden seit2003 in Deutschland über200 Berufsbilder überarbeitetund an die wirtschaftlichen,technologischen und gesell-schaftlichen Anforderungenangepasst oder neu erlassen.

Nicht jedes Unternehmendarf in jedem Beruf ausbilden.Wer ausbilden will, muss ne-ben der fachlichen auch die

persönliche Eignung mitbrin-gen und gleichzeitig das Un-ternehmen alle Inhalte desAusbildungsberufes vermit-teln können. Die Ausbildungs-berater der IHKs stehen dabei

den Unternehmen und denAuszubildenden täglich mitRat und Tat zur Seite.

Peter Nagel, IHK Saarland

Duale Berufsausbildung -praktisch unschlagbar

Informationen:www.saarland.ihk.deE-Mail: [email protected]

Berufl iche Ausbildung mit der IHK Seite 21

Page 22: IHK Saarland – duale Ausbildung

Die richtige Plattform für Lehrstelleund Praktika

Ein effektives Zusammenfüh-ren von Ausbildungsbetriebenund ausbildungsinteressiertenJugendlichen ist eine wichtigeAufgabe für die IHKs. Unter-nehmen wollen ihre Ausbil-dungsangebote schnell undkomfortabel anbieten; Ju-gendliche wollen offene Lehr-stellen rasch und unkompli-ziert finden. Dabei suchen dieInteressierten nicht nur im ei-genen IHK-Bezirk, sondernwollen sich häufig auch überüberregionale Angebote infor-mieren.

Dies leistet die IHK-Lehrstel-lenbörse – ein modernes, leis-tungsfähiges und attraktivesInternet-Portal, das einen voll-ständigen und bundesweitenÜberblick über alle Ausbil-dungsangebote in IHK-Beru-fen bietet. Seit Herbst 2015

ist die gemeinsame Lehrstel-lenbörse der Industrie- undHandelskammern um dasSegment „Praktikum“ ergänztworden. Interessierte Betriebekönnen ihre Praktikumsange-bote einstellen

Unter der Adresse www.ihk-lehrstellenboerse.de könnenLehrstellensuchende und Un-ternehmen weiterhin schnell,komfortabel und bundesweitnach freien Lehrstellen re-cherchieren bzw. Angeboteeinstellen. Die Börse bietetaußerdem umfangreiche In-formationen zu den verschie-denen IHK-Ausbildungsberu-fen. Diese sind in Form vonSteckbriefen angelegt undwerden von Videos und be-rufstypischen Fotos ergänzt.

Das kann die gemeinsame

Lehrstellenbörse der IHKs:

BundesweitAusbildungsplätzesuchen und finden

Die Lehrstellenbörse stellt An-gebote für Jugendliche bereit,die sich auf einen Ausbildungs-platz in ihrer Region bewerbenwollen. Sie zielt aber auch aufdiejenigen ab, die in einem grö-ßeren Radius suchen.

Welcher Beruf passt?

Mit Steckbriefen informiert dieLehrstellenbörse über zahlrei-che Berufsbilder. Mit einem„Talentcheck“ können Jugendli-che herausfinden, welche An-gebote zu ihren Fähigkeitenund Interessen am besten pas-sen. Sechs Kompetenzgruppenhelfen bei der Eingrenzung.

E-Mail-Benachrichtigungund Merkliste

Registrierte Nutzer werdentäglich über neue Ausbil-dungsplätze benachrichtigt.Im persönlichen Bereich ent-scheiden die Jugendlichen, obihr Gesuch für Unternehmensichtbar ist, wenn dieses überpassende Angebote verfügt.Hier können sie auch interes-sante Angebote und Steck-briefe über die Merkliste spei-chern und Freunden weiterempfehlen.

Besonderer Servicefür Unternehmen

Betriebe können Ihre Lehrstel-len bundesweit anbieten. Un-ternehmen mit mehrerenStandorten können ihre Aus-bildungsplatzangebote künftig

von zentraler Stelle organisie-ren. Die Pflege der Angebotelässt sich zudem auf andereAbteilungen oder Unterneh-men übertragen. Ein „Mat-ching-Tool“ gleicht das Aus-bildungsplatzangebot mit Ge-suchen der Jugendlichen ab.Über neue und passende Be-werbungen werden Unterneh-men auf Wunsch täglich perE-Mail informiert, sofern Ju-gendliche ihre Gesuche fürUnternehmen sichtbar ge-macht haben. Die Lehrstellen-börse bietet zudem Zugangzu allen relevanten Ausbil-dungsordnungen.

Ansprechpartner: Heike Hehl Telefon: 0681 / 9520 -711Fax: 0681 / 9520 [email protected]

Die bundesweite Lehrstellen- und Praktikumsbörse der IHK

Berufl iche Ausbildung mit der IHKSeite 22

Page 23: IHK Saarland – duale Ausbildung

Berufl iche Ausbildung mit der IHK Seite 23

Herr im eigenen Hause sein,vielleicht eine Abteilung imgroßen Betrieb leiten, Verant-wortung übernehmen und gu-tes Geld verdienen – für die-sen Traum ist nicht unbedingtein Hochschulstudium not-wendig. Wer im Beruf nachoben will, der kann auch ei-nen anderen Weg einschla-gen. Möglichkeiten mit einerBerufsausbildung Karriere zumachen, gibt’s mittlerweileviele. Wesentliche Vorausset-zungen diese Wege zu gehen,sind Spaß an der Arbeit, Leis-tung, Engagement sowie Ge-duld und Durchhaltevermö-gen.

So sieht es zumindest PeterWolf, der seit fast zehn JahrenGeschäftsführer der Gemein-schaftsausbildungsstätteSaarbrücken-Halberg e. V.(GSH) ist. Zu Beginn der 80erJahre selbst Auszubildenderzum Gießereimechaniker bzw.Maschinenschlosser bei derHalberger Hütte hat er imwahrsten Sinne des Wortesdie Kurve gekriegt und Schrittfür Schritt an seiner Berufs-karriere gefeilt. Ein Vorbild fürall‘ die jungen Leute, die unterden Fittichen seines Teams ei-ne Berufsausbildung starten.Ein Vorbild schon deshalb,weil es ihm die jungen Men-schen einfach glauben. KeinTheoretiker, sondern Praktiker.Er weiß, wovon er spricht,kennt die Befindlichkeiten derAzubis und der Unternehmengleichermaßen und hat esvorgemacht, wie man ohneAbitur ganz nach vorne kom-men kann. Heute verantwor-tet er Jahr für Jahr die Erstaus-bildung von rund 200 jungenLeuten in zwölf Berufen derMetall- und Elektroindustrieund legt so den Grundsteinfür die weitere berufliche Kar-riere seiner Auszubildenden.

Alle Möglichkeiten

In der GSH haben derzeit 28Unternehmen im Saarland alsMitglieder ihre gewerblicheAusbildung der Metall- undElektroindustrie vereint, unterihnen Großunternehmen so-wie Klein- und Mittelständler.Die GSH, untergebracht in denehemaligen Ausbildungsräu-men der Halberger Hütte inSaarbrücken-Brebach, ist seit

mehr als 20 Jahren erfolgreicham saarländischen Ausbil-dungsmarkt tätig und bildetnach den Richtlinien der IHKin zwölf Berufen aus. Ange-fangen bei den klassischenMetallberufen wie Zerspa-nungsmechaniker oder In-dustriemechaniker über Ni-schenbereiche wie Gießerei-mechaniker oder TechnischerModellbauer bis hin zu Me-chatroniker oder Elektronikerfür Betriebstechnik sind Bei-spiele aus zwölf Berufsange-boten der GSH. Gerade diebeiden letztgenannten Berufebieten ausgezeichnete Auf-stiegsmöglichkeiten in denUnternehmen von der Fach-bis hin zur Führungskraft.„Weit über 30 Prozent unse-rer Absolventen haben die be-rufliche Erstausbildung alsEinstieg verstanden, sich fort-gebildet und Karriere ge-macht“, freut sich Peter Wolffür seine ehemaligen Schütz-linge. Er weiß eben, wovon erspricht, hat sich nach seinerAusbildung drei Jahre langabends zum Maschinenbau-techniker weiterbilden lassen,um danach selbst Ausbildervorrangig für Metallberufe zuwerden.

Des Weiteren hat er sich stän-dig in vielen Fachbereichender Berufsausbildung weiter-gebildet und zusätzlich dentechnischen Betriebswirt IHKerfolgreich abgelegt. Da kannihm keiner ein X für ein U vor-machen, er kennt den steini-gen Weg nach oben, weiß umdie vielen Hürden, derenMesslatten manchmal sehrhoch erscheinen. Trotzdem ister sicher, dass die Karriere-chancen für junge Menschenohne Abitur, dafür mit Enga-gement und Leistungswillennie so gut waren wie zurzeit.„Der demografische Wandelzwingt Unternehmen mehrdenn je, eine vorausschauen-de Personalpolitik für Fach-und Führungskräfte zu betrei-ben. Betriebe jeder Größen-ordnung und junge Menschenmüssen und werden verstärktaufeinander zugehen“, so Pe-ter Wolf. Qualifizierte Aus-und Weiterbildung sind in Zu-kunft immer mehr die Achil-lesferse für die Unternehmen.„Die das wissen, sind in derRegel auch bereit, etwas dafür

zu tun.“ An finanzieller Unter-stützung der Unternehmenzur Fort- und Weiterbildungeigener engagierter Mitarbei-ter wird es sicherlich nichtfehlen.

Start ins Berufslebenals Wendepunkt

So wie bei ihm selbst, als dieHalberger Hütte ihn gefragthat, ob er sich vorstellen kön-ne, selbst Ausbilder zu wer-den. Für Peter Wolf war be-reits die Ausbildung zum Ma-schinenschlosser, heute In-dustriemechaniker, ein Wen-depunkt in seinem Leben.Nach der 10. Klasse hatte eranderes im Kopf als weiter dieSchulbank zu drücken. Ei-gentlich nichts Ungewöhnli-ches bei Jugendlichen. Wäh-rend der Ausbildung legte ersich mächtig ins Zeug, entwi-ckelte neuen Ehrgeiz undzeigte viel Engagement. GuteNoten in der Berufsschuleund ein sehr guter Abschlusswaren Lohn seiner Mühenund eben das Angebot seinesArbeitgebers weiter zu ma-chen. Gesagt, getan.

Heute nach knapp zehn Jah-ren an der Spitze der GSH be-reut er keinen seiner Schritte,geht frohgelaunt zur Arbeitund versucht jungen Men-schen etwas von dem zu ver-mitteln, was ihn ausmacht:Geduldig sein, denn die Chan-ce kommt irgendwann für je-den, engagiert sein, auch malzusätzliche Aufgaben über-nehmen und nicht immerDienst nach Vorschrift ma-chen und beharrlich sein impositiven Sinne, eben an sei-nen Zielen festhalten und da-für einstehen. Natürlichbraucht man auch ein wenig

Glück im Leben wie zur richti-gen Zeit am richtigen Ort zusein. Vorgesetzte, die Poten-ziale erkennen und die Fami-lie, die hinter einem steht,sind wesentliche Faktoren,will man den Karriereweg ein-schlagen. Beides trifft auf ihnzu.

Berufsausbildung als Basis

Die Berufe in der Metall- undElektroindustrie sieht PeterWolf für die Zukunft weiter-hin gut aufgestellt, auch wenndie Bewerberzahlen aufgrunddes demografischen Wandelsweiter rückläufig sind. „Es gibtimmer noch genügend talen-tierte junge Menschen, die diefreiwerdenden Ausbildungs-stellen in der Industrie beset-zen können.“ Besonders Me-chatroniker seien derzeit we-gen ihrer breiten Ausbildungin den Bereichen Metall undElektro in der Industrie starkgefragt. Selbst hochkomplexeProduktionsanlagen brauchenauch in Zukunft Menschen,die deren mechanische Ele-mente warten und instandhalten können, macht er jun-gen Leuten Mut. Selbst mitAbitur in der Tasche müsse esnicht unbedingt ein Studiumsein. Es gebe viele interessan-te Ausbildungsmöglichkeitenund später könne sich immernoch ein duales oder koope-ratives Studium anschließensowie die entsprechendenLehrgänge zum Meister. „Dieberufliche Erstausbildung istein sehr guter Grundstein.“

Die GSH mit etwa 50 Azubispro Jahr und somit ca. 200Azubis insgesamt ist mittler-weile an ihre Kapazitätsgren-zen gestoßen, auch wenn sich

im Prinzip immer ein Drittelder Azubis in der betriebli-chen Ausbildung, ein Drittel inder Berufsschule und ein Drit-tel in der GSH befinden. Dieszeigt zudem eine hervorragen-de Arbeit seines gesamtenAusbildungsteams und einesehr hohe Kundenzufrieden-heit der Mitgliedsunterneh-men. Die Abbrecherquote isterfreulicherweise sehr niedrig,alle schätzen die Flexibilitätder GSH. Wolf selbst ist imständigen Kontakt mit denBetrieben und der IHK, stimmtEinsatzzeiten mit den Ausbil-dungsleitern ab, ist gefragterAnsprechpartner bei der Be-rufsorientierung und sitzt be-reits bei Auswahlgesprächenmit im Boot. Eine Aufgabe, dieihm sichtlich Spaß macht.Und trotzdem zieht es ihn ge-legentlich noch an die Werk-bank, wenn aus seinem Aus-bilderteam mal jemand aus-fällt oder Urlaub hat. Praxisbe-zug und den Kontakt zur Basishalten, das war ihm schonimmer wichtig. Und so hatsich im Laufe der Zeit ein gu-tes Vertrauensverhältnis auf-gebaut zwischen ihm und denMitgliedsunternehmen sowiemit allen, mit denen er zu-sammenarbeitet.

Das vermitteln, worauf es imLeben ankommt, den Men-schen die Freiheit lassen,selbst zu entscheiden, Tugen-den pflegen – das ist dem Va-ter zweier Töchter ein großesBedürfnis. Genau das erwarteter von sich selbst und von an-deren. Und dafür braucht mannicht unbedingt ein Studium,spricht er jungen Leuten Mutzu. „Die Chance kommt öfteran als man denkt, den Zeit-punkt zu erkennen ist die He-rausforderung!“

Vom Azubi zum ChefBerufskarriere ohne Studium

Peter Wolf mit einem Auszubildenden.

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Berufl iche Ausbildung mit der IHKSeite 24

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Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben, dass ichein Werbegesicht für die IHK-Ausbildungskampagnegeworden bin. Weil ich ein spontaner, lebenslustigerMensch bin und mir meine Ausbildung großen Spaßmacht, habe ich mich kurzerhand beworben. Beim da-rauffolgenden Online-Voting haben mich viele Freun-de und Bekannte tatkräftig unterstützt. Natürlich habeich nie damit gerechnet, dass ich es wirklich so weitschaffe.Damit geht ein kleiner Traum in Erfüllung.

Ausbildung ist das A und O im Leben –jedenfalls fürmich. So bin ich früh selbstständig und kann ent-scheiden, wie ich mein Leben gestalte. Denn ich ver-diene mein eigenes Geld und kann es ausgeben, wound für was ich will. Auch das war ein Grund, wes-halb ich mich für eine Ausbildung entschieden habe.Bei der Aleco GmbH warten auch jeden Tag neuespannende Arbeiten auf mich. Ich kann so eine Aus-bildung wirklich nur jedem weiterempfehlen!

Vanessa Dinies (20) Auszubildende zur Bürokauffrau

DieGesichterder neuenKampagne

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