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VögeldesWaldes|BilanzzumJahrderWälder UnserWald Zeitschrift der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald 1. Ausgabe Jan./Feb. 2012

Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

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Vereinszeitung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit Informationen zum Wald, Natur und Umwelt.

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Unser�Wald Zeitschrift der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald1.

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Inhalt� Unser�Wald�1�I�2012

ImpressumHerausgeber: Verlagsgesellschaft Unser Wald mbH Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 02 28/9459830, Internet: www.sdw.de, E-Mail: [email protected] Im Auftrag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Bundesverband e.V.

Chefredakteurin: Sabine Krömer-Butz, Bonn Kontakt: 0228/9459835, E-Mail: [email protected]

Redaktion: Lothar Gössinger, München; Christoph Rullmann, Bonn

Anschrift der Redaktion: Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn Telefon: 0228/9459830, Telefax: 0228/9459833

Geschäftsführer: Jens Stengert, Bonn

Konten: Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 031 019 797, BLZ 370 501 98

Gesamtherstellung: LAMBERTZ+SCHEER GbR, Von-Hünefeld-Str. 1a, 50829 Köln, Telefon: 02 21/16 99 82 32, Fax: 02 21/16 99 82 33, Internet: www.lambertzscheer.de, E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: zweimonatlich

Bezugspreis: Jahresabonnement 17,50 € einschl. Versandkosten und 7 % MwSt. Einzelheft: Preis 3,00 €

Fotos: Für die Fotos in den Landesverbandsnachrichten sind die jeweiligen Landesverbände verantwortlich.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildmaterial übernehmen Verlag und Redaktion kei-ne Verantwortung: Die Redak tion behält sich Kürzungen und Überarbei tungen, insbesondere bei Leserbriefen, vor. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Die von den Autoren vertretenen Meinungen sind nicht in jedem Falle mit den Ansichten des Herausgebers oder der Redaktion identisch.

Ein außergewöhnliches Foto: Eichelhäher und Buntspecht im Streit. Frank Neitz hat am SDW-Fotowettbewerb „Oh-ne ihn …“ teilgenommen.

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Foto: F. Neitz

Editorial 3

Schwerpunkt: Vögel des Waldes 4 – 15

Die Vogelwelt unserer Wälder 4Vogelschutz im Wald 7Vögel als Waldbauern 9Mauersegler – ein Waldvogel? 11Schwarzspecht – Höhlenzimmerer für Nachmieter 12Schreiadler – Heimlichtuer mit gehobenen Ansprüchen 13Der Habicht – unsichtbar und gewandt 14Der Schwarzstorch – Rarität in deutschen Wäldern 15

SDW – Tipps 16 – 17

Vögel füttern – nur im Winter oder ganzjährig? 16

Wald – Bäume 18 – 19

Ein Schatz in unseren Wäldern 18

Freizeit 20 – 21

Urlaub – es geht auch umweltbewusst 20

SDW – Veranstaltung 22 – 23

Der Wald ist voller Nachhaltigkeit 22

Bücher und Co. 24

Jahr der Wälder 25 – 27

365 Tage Internationales Jahr der Wälder – ein voller Erfolg 25

Umweltnachrichten 28 – 29

SDW-Verbandsnachrichten 30 – 59

Bundesverband 30Baden-Württemberg 32Bayern 34Berlin 36Brandenburg 38Hamburg 40Hessen 42Mecklenburg-Vorpommern 44Niedersachsen 46Nordrhein-Westfalen 48Rheinland-Pfalz 50Sachsen 52Sachsen-Anhalt 54Schleswig-Holstein 56Thüringen 58

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Editorial� 3

Unser�Wald�1�I�2012� Editorial

ich begrüße Sie ganz herzlich zu der ersten Ausgabe von Unser Wald im neuen Jahr. Ich hoffe, Sie haben die Weihnachtsfeiertage und den Jahres-wechsel genutzt, um innezuhalten, auszuspannen und den Alltag etwas hinter sich zu lassen. Ich war mit Fa-milie und Hund, meist nach gutem Essen, im Wald und habe die beson-dere Ruhe im verschneiten Wald ge-nossen.

In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen einen Einblick in die Vogelwelt unse-rer Wälder geben und Ihnen die uns mehr oder weniger bekannten Vögel in den Wäldern vorstellen. Die Freude ist jedes Mal groß, wenn man durch den Wald spaziert und das vielstim-mige Vogelgezwitscher hört. Aber leider bekommt man sie nur selten zu Gesicht. Meist entdeckt man eher ihre Spuren wie zum Beispiel aufge-hackte Baumstämme oder Brut- und Schlafhöhlen. Vielleicht bekommen Sie durch unser Waldmagazin Lust, im kommenden Frühjahr an einer ornithologischen Führung teilzuneh-men und dabei zu lernen, die Vögel an ihrem Gesang zu erkennen. Keine leichte Aufgabe, aber sehr spannend und interessant!

Haben Sie von den Begriffen Biodi-versität oder biologischer Vielfalt schon gehört oder gelesen? Nach ei-ner Umfrage des Netzwerk BioFrank-furt sind diese wichtigen Begriffe noch immer nur einer Minderheit bekannt. Nur ein gutes Drittel der Deutschen weiß, dass mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt der Schutz der Vielfalt der Gene, Arten und Öko-system gemeint ist. Der bisher unge-

bremste Rückgang der Vielfalt sowie die Unterschätzung der Biodiversität für das Überleben der Menschheit hat die Vereinten Nationen dazu ani-miert, in einer UN-Dekade der Bio-diversität in den Jahren 2011 – 2020 ein Programm zum nachdrücklichen weltweiten Schutz von biologischer Vielfalt zu entwickeln. Damit will die UN die ökologische Bedeutung der biologischen Vielfalt und ihre vielfäl-tigen sozialen, ökonomischen, kultu-rellen und ästhetischen Werte eine größere Bedeutung verleihen. Wir werden Ihnen davon noch oft be-richten. Doch nun tauchen Sie ein in die Vielfalt der Vogelwelt in unseren Wäldern!

Viel Spaß wünscht

Sabine Krömer-Butz

Liebe�Leserinnen�und�Leser,

Sabine Krömer-Butz

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Vögel�des�Waldes� Unser�Wald�1�I�2012

Die�Vogelwelt�unserer�WälderJörg�Liesen

Sie kennen den Buchfink, die Kohlmeise und den Eichelhäher von Ihrem letzten Waldspa-ziergang? Aber wann haben Sie zum letzten Mal einen Schwarzstorch, Rotmilan oder Trau-erschnäpper gesehen oder gehört? Alles Vogel-arten, die bei uns in heimischen Wäldern leben. Einige dieser Arten sind schwierig zu sehen oder zu hören, manche fast nur an ihren Spuren zu entdecken.

Wälder gehören in Deutschland zu den stabilsten Le-bensräumen unserer Kulturlandschaft mit extrem langen Zyklen. Und trotzdem treten Vogelarten nicht überall in gleicher Dichte auf. Das kann bei der einen Art an der Ver-breitung liegen, bei anderen Arten an unterschiedlichen Lebensraumansprüchen, am Zugverhalten, am Brutver-halten, Konkurrenz oder am Nahrungsspektrum, um hier nur einige Gründe zu nennen. Ganz entscheidend aber ist der Wald als Lebensraum selbst und damit u.a. die Wald-bewirtschaftung, die Baumartenzusammensetzung, das Alter der Bäume, die Strukturen im Wald, das vorhandene Totholz oder das Verhältnis von Wald zu Offenland.

Waldnutzung als Schlüssel für die Vogelwelt Um die Verbreitung von Waldvögeln heute beurteilen zu können, muss man die Geschichte der Wälder und deren Nutzung in Deutschland vor Augen haben. Ab ca. 1.000 v. Chr. war Deutschland eine von Buchen dominierte Waldlandschaft in der – außer in den Höhenlagen und auf extremen Standorten – kaum Nadelbäume zu finden waren. Das natürliche Alter der Bäume in den damaligen Urwäldern konnte bis zur Zerfallsphase 600 bis 800 Jahre betragen. Heute hat sich das Baumartenverhältnis umge-

Seine Nahrung sucht der Buchfink überwiegend auf dem Boden.

Foto: S. Walter/VDN

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kehrt. Dominierende Baumarten in deutschen Wäldern sind die Fichte (28 %) und die Kiefer (23 %). Die Buche ist mit gerade noch knapp 15 % die häufigste Laubbaumart. Die Wälder heute sind mit Umtriebszeiten von 60 und 80 Jahren (Fichte) bis 180 und 220 Jahren (Eiche) deutlich jünger als die Urwälder. Die Vogelwelt im Wald hat sich also im Laufe der Geschichte von einer Laubwald domi-nierten zu einer Nadelholz dominierten Vogelgesellschaft in dauerhaft relativ jungen Wäldern verändert. Tannen-meise, Wintergoldhähnchen und Schwarzspecht haben davon profitiert, Verlierer sind Laubwaldarten wie Mittel-specht, Waldlaubsänger oder Trauerschnäpper.

Auch die Bewirtschaftungsformen haben sich über die Jahrhunderte deutlich verändert. Während der Wald schon immer zur Brenn- und Bauholzgewinnung und zur Jagd durch den Menschen genutzt wurde, dominierten viele Jahrhunderte lang die Waldweide und die Streunut-zung große Teile unsere Wälder. Erst im 19. Jahrhundert löste der heutigen altersklassengeprägte Hochwald die historischen Bewirtschaftungsformen wie Mittel- und Niederwald ab. Die Folgen waren das Verschwinden of-fenlandartiger und nährstoffarmer Strukturen, die sich für viele Vogelarten wie z.B. für Baumpieper, Garten-rotschwanz oder Ziegenmelker vorteilhaft ausgewirkt hatten. Die heutige strikte Trennung zwischen Wald und Offenland in unseren Forsten gab es zur Zeit der histori-schen Bewirtschaftungsformen nicht.

Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden Rin-der, Schweine und Ziegen in Hutewälder getrieben, die eine starke Auflichtung der Wälder verursachte. Dabei wurde die Eiche stark gefördert und sonnige, buschreiche Bereiche entstanden. Die Waldweide verursachte einen starken Nährstoffaustrag und verhinderte die natürliche Verjüngung der prägenden Baumarten Eiche und Buche. Arten wie der Mittelspecht, Neuntöter, Goldammer oder Halsbandschnäpper profitierten von den lichten, offenen Waldstrukturen. Raubbau am Wald für das Bergbau- und Hüttenwesen, Salinen und Glasmacherei oder Repara-tionshiebe nach Kriegen führten regional zu zerstörten Wäldern, so dass urwaldartige Waldstrukturen nur in schwer zugänglichen Bereichen überdauert haben. In un-seren heutigen Wäldern der geregelten Forstwirtschaft existieren deutlich bessere Bodenbedingungen und die Wälder wachsen flächendeckend dichter heran.

Heute ist alles besser? Während teilweise bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts licht- und wärmeliebende Vogelar-ten der Aufbauphase von Wäldern wie Wiedehopf, Pirol, Wendehals, Grauspecht, Raubwürger, Gartengrasmücke oder Baumpieper noch recht häufig waren, profitieren heute Arten in den eher dunklen und dichten Wäldern wie Buchfink, Rotkehlchen, Kohl- und Blaumeise, Kleiber oder Schwarzspecht. Auch die Anteile der samenfressen-den Vogelarten hat durch die Änderung der Bewirtschaf-tungsformen stark zugenommen, zum einen durch die deutliche Arealerweiterung von Fichten und Kiefern, zum anderen aber auch durch die wegfallende Konkurrenz-

situation der Waldweide. So haben Arten wie Buchfink, Erlenzeisig und Fichtenkreuzschnabel in den letzten 100 Jahren deutlich zugenommen. Die Bestandstrends von häufigen Brutvögeln im Wald in den Jahren 1990 bis 2008 zeigen, dass Arten wie Waldlaubsänger, Baumpieper, Wintergoldhähnchen oder Trauerschnäpper deutliche Be-standsrückgänge (>20%) aufweisen.

Unter diesen Arten sind auffällig viele Langstreckenzie-her, die südlich der Sahara überwintern. Denn Klimawan-del und Lebensraumveränderungen wirken sich nicht nur südlich der Sahara, sondern auch hierzulande aus, so dass diese Langstreckenzieher bei der Ankunft in unseren Wäldern nicht genügend Insekten für ihre Jungen finden. Diese Insekten haben sich schon aufgrund des wärmeren Klimas im Frühjahr schneller entwickelt und sind nun für die spät eintreffenden Langstreckenzieher nicht mehr verfügbar, oder Kurzstreckenzieher bzw. Standvögel ha-ben bereits geeignete Brutreviere besetzt.

Unser�Wald�1�I�2012� Vögel�des�Waldes

Vögel�des�Waldes� 5

Die 12 cm große Weidenmeise zimmert eigene Höhlen in morsche Bäume.

Die Tannenmeise ist nur 8 bis 10 Gramm leicht.

Foto: C. Franz/VDN

Foto: G. Blum/VDN

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Vögel�des�Waldes� Unser�Wald�1�I�2012

Aber auch Standvögel wie Weidenmeise und Kleiber werden möglicherweise durch steigende Temperaturen ihre Brutareale verlagern und regional seltener werden.Ebenso zeigen Arten wie Schreiadler oder Grauspecht, die auf alte Wälder und deren Strukturen angewiesen sind, deutliche Bestandseinbußen. Diese Rückgänge sind zum Teil durch die Bewirtschaftung der Wälder verursacht (Grauspecht, Schreiadler), aber auch durch die Änderung der Bewirtschaftung des Offenlandes (Schreiadler). Der zu-nehmende Nährstoffeintrag in Acker- und Grünlandstand-orten und auch in Wälder wird zunehmend ein Problem, da durch den verstärkten Aufwuchs von Vegetation Vogelar-ten des Offen- und Halboffenlandes keine Insekten mehr auf dem Boden erbeuten können.

Während sich die Erkenntnis, artenreiche Mischwälder an-zupflanzen, schon allein aus monetären Gründen in den Landesforstverwaltungen und auch bei vielen Privatwald-besitzern langsam durchgesetzt hat, sind periodische oder dauerhafte Strukturen im Wald wie Blößen, Wurzelteller, stehendes und liegendes Totholz heute in unseren eher

strukturarmen Wäldern noch selten zu finden. So liegt der Totholzanteil im Durchschnitt bei ca. 11,5 Festmeter pro Hektar in unseren Wirtschaftswäldern, wobei davon der größte Teil Stubben (Baumstumpfe) oder liegendes Totholz sind.

In Urwäldern hingegen liegt der Totholzanteil bei 50 bis über 200 Festmeter je Hektar mit einem großen Anteil an stehendem Totholz. Auch ausgedehnte Schutzgebiete oder Totalreservate wurden und werden häufig nur gegen hefti-gen Widerstand von Forstleuten und Waldbesitzern durch-gesetzt, wie die aktuelle Debatte um die Zielsetzungen der Biodiversitätsstrategie, 5 % natürliche Waldentwicklung zuzulassen, zeigt. Doch nicht nur der Schutz großflächiger, unzerschnittener Waldlebensräume, sondern auch die Integration von Naturschutzzielen im Wald kommt nicht nur anspruchsvollen Vogelarten mit großen Revieren wie Schwarzstorch, Auerhuhn oder Wespenbussard entgegen. Auch Arten, deren Ansprüchen an die Strukturvielfalt hoch sind (z.B. Auerhuhn, Weißrückenspecht) bzw. Nachfolge-arten wie Höhlenbrüter, Fledermäuse, Bilche und totholz-bewohnende Insektenarten sind auf natürliche Strukturen angewiesen, die auch ein Wirtschaftswald bieten sollte.

Die Aufgabe, unsere heimischen Vogelarten zu erhalten, wird nicht einfacher. Integrative Naturschutzziele im Wald einzufordern und umzusetzen sind angesichts gestiegener Herausforderungen wie Klimawandel, Bioenergienutzung und zunehmend betriebswirtschaftlich ausgerichteter Lan-desforstverwaltungen nicht leicht umzusetzen. Vielleicht bedarf es in Zukunft mehr Mut und Phantasie, im Zuge der Bewirtschaftung unserer Wälder, naturnahe Strukturen, historische Bewirtschaftungsformen oder auch Waldweide zuzulassen, um unseren heimischen Waldvögeln ein Opti-mum an Lebensraumvielfalt zu bieten.

Weiterführende Literatur: Gatter, W. (2000): Vogelzug und Vo-gelbestände in Mitteleuropa. Aula Verlag; Sudfeldt et al. (2010): Vögel in Deutschland – 2010. DDA, BfN, LAG, VSW, Münster

Jörg Liesen ist Diplom-Forstwirt und Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsplanung. Er arbeitet als Fachreferent beim Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) und beschäf-tigt sich seit Jahren als Ornithologe mit der heimischen Vogelfauna unter anderem im Kottenforst bei Bonn; E-Mail: [email protected]

Autor

In alten Baumbeständen ist die Vielfalt der Vögel wesentlich höher.

Der Kleiber verklebt die Bruthöhlen anderer Vögel mit Lehm, um sie selbst zu nutzen.

Foto: C. Przygoda, pixelio.de

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Foto: J. Ossenbühl/VDN

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Vogelschutz�im�Wald�Wolfgang�Scherzinger

Vogelschutz hat in Deutschland eine lange Tra-dition und sie kommt aus dem Wald. Schon früh vermutete man einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen „nützlicher“ Vogelarten und der Siedlungsdichte von Forstschädlingen. Aus der Beobachtung ließ sich hochrechnen, welche Massen an Schädlingen pro Brutpaar und Brut-saison erbeutet wurden.

In der Erwartung, dass die Förderung der einen die Mas-senvermehrung der anderen in Schach halten müsste, wurden Konzepte zur Steigerung der Anzahl erfolgver-sprechender Vogelarten, also von Insektenfressern und Mäusevertilgern, entwickelt. In geradezu generalstabs-mäßiger Planung wurden Nistkastensysteme für Meisen, Kleiber, Fliegenschnäpper und Rotschwänzchen entwi-ckelt, die – als „Arbeitsvögel“ – auf das Millionenheer an Spannern, Eulenfaltern, Blattwespen, Bock- und Borken-käfern Jagd machen sollten. Zur Stabilisierung der Sied-lungsdichte wurde zusätzlich ein Netz an Winterfütte-rungen für die „Nützlinge“ installiert. Daneben genossen auch die Mäusefänger (wie Waldohreule, Waldkauz oder Mäusebussard) Vollschonung. Man stellte diesen Ansitz-jägern auch gezielt Sitzkrücken auf Kahlflächen und Scho-nungen auf. Mit diesem Aufwand sollte eine wirksame Unterdrückung von Schäden durch Insekten oder Wühl-mäuse sicher gestellt werden.

Wenn die Länder für die Organisation und Betreuung dieser umfangreichen Maßnahmen auch eigene „Vogel-schutzwarten“ einrichteten, so zielten diese Konzepte kei-neswegs auf die Bestandsicherung seltener Vogelarten, sondern primär auf einen Forstschutz durch Vogelschutz ab. In markantem Gegensatz zu heutigen Erwartungen an den Vogelschutz, hatten die Forstleute nicht besonders gefährdete Vogelarten im Visier. Vielmehr konzentrier-ten sich ihre Bemühungen auf Allerwelts-Arten, die über Nistkastenangebote und Sonnenblumen-Silos besonders gut zu manipulieren waren. Ja, als Auswuchs eher ökono-misch motivierter Hochrechnungen, welche Vogelarten für die Erzielung eines „ökologischen Gleichgewichts“ im Wald nun eher nützlich oder eher schädlich seien, wurden etliche Vogelarten, die die Effektivität der „Arbeitsvögel“ stören konnten, geradezu verteufelt. Dazu gehörten der Eichelhäher als Eierräuber, der Sperber als Singvogeljäger oder der Uhu als Feind der kleineren Eulen. Lange Zeit zählten auch Auerhuhn, Fichtenkreuzschnabel, Gimpel oder Buchfink zu den „Schadvögeln“, die Triebspitzen und Blütenknospen abbeißen oder Samenmasten ausbeuten konnten. Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts stan-den auch die Spechte auf der „schwarzen Liste“, die sich zwar als Borkenkäfersammler nützlich machen, durch ih-re Hacktätigkeit aber gerade starkes Stammholz entwer-ten können.

Aus dieser Pionierzeit des forstlichen Vogelschutzes kön-nen wir viele Erfahrungen zum Einsatz von Nistkästen, der

Mäuse sind die Lieblingsspeise des Waldkauzes.

Foto: R. Rößner

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Winterfütterung und der Anlage von Vogelschutzgehöl-zen für eine heutige Biotopgestaltung übernehmen. Im Grunde jedoch basierte das damalige Konzept auf einem Missverständnis: Die Wechselwirkungen zwischen den unzähligen Mikroorganismen, den Pilz-, Pflanzen- und Tierarten eines Waldes sind sehr komplex, und entspre-chen einem dicht verwobenen Flechtwerk, aus dem sich einzelne Zusammenhänge kaum isolieren lassen. Ent-sprechend hängt eine Massenvermehrung bei Käfern, Schmetterlingsraupen oder von Wühlmäusen von sehr vielen Faktoren ab und nicht nur von der Siedlungsdichte an Meisen oder Käuzen. Neben Witterungsverlauf sowie Nährstoff- und Wasserangebot des Waldbodens ist es vor allem die Vielfalt der Organismen, die das Ausmaß der Bestandsschwankungen bei den Forstschädlingen mitbe-stimmt. Wenn auch weniger auffällig, so sind die effek-tivsten Antagonisten (= Gegenspieler) der unbeliebten Insektenarten feine Pilzfäden, räuberische Fliegenlarven, schmarotzende Schlupfwespen und das Heer der Samm-ler und Jäger unter den Tausendfüsslern, Spinnen, Käfern, Wespen und Ameisen.

Und hier liegt das zweite Missverständnis im durchaus na-iven Grundgedanken des frühen Vogelschutzes: Ein viel-fältiges Beziehungsnetz setzt eine Fülle an Lebensmög-lichkeiten im Wald voraus. In forstlichen Monokulturen, in altersgleichen Baumbeständen und auf strukturarmen Kahlflächen kann aber nur ein kleiner Ausschnitt der rei-chen Artenvielfalt eines naturnahen Waldes vorkommen. – Die simple Rechnung, dass die Risiken einer naturfernen Holzproduktion mit Hilfe von massenhaft „Arbeitsvögeln“ einzudämmen seien, konnte nicht aufgehen!

Der Vogelschutz im Wald muss heute völlig andere Wege gehen. Dazu zählt ein ausreichender Anteil über-durchschnittlich alter Bäume, die mit ihrer rau zerklüfte-ten Borke und frei ragenden Krone eine besonders gro-ße Zahl an Spinnen und Insekten beherbergen können. Starkastige Baumkronen eignen sich darüber hinaus für den Bau großer Horste, wie sie von Schwarzstorch, Grau-reiher oder Seeadler zu schwergewichtigen Plattformen ausgebaut werden. Für Höhlenbrüter unter den Singvö-geln haben Uraltbäume mit Klüften, Bruchstellen und angemorschten Totästen einen besonderen Stellenwert zur Einrichtung ihrer Brutplätze. Solch hohe Altersklassen bevorzugen auch die Spechte, die in Baumstämme aus-reichender Stärke ganz unterschiedlich große Höhlen zim-mern.

Ausgehöhlte Stämme bzw. große Baumhöhlen sind selbst im Naturwald sehr selten, und müssen als Brutplatz für Wald- und Habichtskauz entsprechend bewahrt werden. Vielfach bestätigt wurde in den letzten Jahren die her-ausragende Bedeutung von Totholz – in jeder Form wie abgedorrte Nadelhölzer, verpilzte Buchenstrünke, ange-wittertes Lagerholz oder auf dem Waldboden modernde Stämme. Angereichert durch Pilzfäden, durchlöchert mit Fraßgängen von Würmern, Schnecken und Insektenlar-ven und überwuchert von Flechten und Moosen erweist sich Totholz als besonders artenreiches Beutereservoir, von dem zahlreiche Vogelarten zehren können. Folgerich-tig lässt sich ein Zusammenhang zwischen dem Reichtum an Totholz und dem der Vogelarten erkennen, wobei we-nigstens 30 bis 40 Festmeter pro Hektar als nötig disku-tiert werden.

Wenn die Vogelarten des Waldes auch bislang keine be-drohlichen Bestandseinbrüche erlitten haben, so muss die Waldbewirtschaftung jene Arten mit besonders ho-hen Lebensraumansprüchen vorrangig berücksichtigen. Dazu zählen z. B. die Arten großflächig geschlossener Wälder wie Waldbaumläufer und Waldlaubsänger, die Waldlücken-Bewohner wie Baumpieper und Haselhuhn und die störungsempfindlichen Großvögel mit besonders hohem Raumanspruch wie Auerhuhn, Schrei- und See-adler, Schwarzstorch und Uhu. Mit der Ausweisung von Biotopbäumen und nutzungsfreien Altholzinseln ist den Waldvögeln jedenfalls besser gedient als mit Kunsthöhlen und Meisenknödeln.

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Dr. Wolfgang Scherzinger war fast vier Jahrzehnte der Zoologe des Nationalparks Bayerischer Wald. Vor allem forschte und publizierte er zu Spechten, Eulen und Rauhfußhühnern; E-Mail: [email protected]

Autor

Nistkästen können die Angebotsvielfalt toter Bäume nicht ersetzen.

Aus Ornithol. Kalender/Aula-Verlag, 1994

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Unser�Wald�1�I�2012� Vögel�des�Waldes

Vögel�als�Waldbauern�Olaf�Schmidt

Vögel und Gehölze stehen in vielerlei Beziehun-gen. Bäume und Sträucher können Vogelarten als Nistplatz, Deckungsort, Nahrungsraum und Sitzwarte dienen. Zahlreiche Vögel verbreiten die Samen der Bäume durch Verstecken von Baumsamen und beim Verzehr von Früchten und Beeren. Vögel wirken hier also als „Wald-bauern“.

Gehölze an Waldrändern bieten Vogelarten gute Ver-steck- und Nistmöglichkeiten. Intakte Waldmäntel tragen als Grenzlinien besonders zur Strukturvielfalt bei. Sie be-dürfen der Pflege, wobei es das Ziel ist, reich strukturierte Waldränder im Innen- und Außenbereich aufzubauen und zu erhalten.

In unserem mitteleuropäischen Wald sind die meis-ten Bäume in ihrer Ausbreitung auf den Wind angewie-sen. Nur wenige Baumarten besitzen schwere Früchte, die von Tieren verbreitet werden. Bekannte Beispiele sind Eichelhäher – Eiche und Tannenhäher – Zirbe. Bei hoch-wüchsigen Bäumen haben Samen mit Flugorganen (z.B. Fichte, Kiefern, Linde, Ahorn, Esche) bessere Chancen, durch den Wind weit verfrachtet zu werden.

Bei den eher niedrig wüchsigen Straucharten würde eine solche Windverbreitung nicht die gewünschte Ausbreitung garantieren. Die meisten unserer einheimischen Sträucher lassen daher ihre Samen über beerenfressende Vogelarten verbreiten. Nicht zuletzt deswegen sind viele der Früch-te unserer einheimischen Straucharten auffällig rot oder schwarzblau gefärbt. Hier bestehen enge ökologische Be-ziehungen zum gegenseitigen Nutzen der Partner.

Der Eichelhäher unterstützt die natürliche Verbreitung der Eiche.

Foto: H. Griesche/VDN

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Unermüdlicher Eichensäer – der Eichelhäher In den letzten beiden Jahrzehnten wurde die Bedeutung, die der Eichelhäher für die Ausbreitung der Eiche in unseren Wäldern hat, immer deutlicher. Gerade unter Forstleuten, die naturnahen Waldbau betreiben, hat der Eichelhäher sehr viele Freunde gewonnen. Durch das Verstecken von Eicheln und Bucheckern im Boden fördert der Eichelhäher die wünschenswerte natürliche Verjüngung des Waldes auch in Zeiten des Klimawandels und reichert die Bestän-de mit Laubbaumarten, vor allem der Eiche, an. Oft ist es zu beobachten, dass gerade in Kiefern- oder Fichten-wäldern junge Eichen stehen, die nicht vom Menschen gepflanzt wurden, sondern einzig der Saat des Hähers zu verdanken sind.

100.000 Zirbensamen Die große forstliche Bedeutung des Tannenhähers bei der natürlichen Verjüngung und Ausbreitung der Zirbelkiefer ist seit langem gerade in den Gebirgsländern Österreich und Schweiz bekannt. Die rela-tiv schwerfrüchtige Zirbe ist bei ihrer Verjüngung und Aus-breitung auf den Tannenhäher angewiesen. Nach Unter-suchungen aus der Schweiz werden von einem einzelnen Tannenhäher bei schlechter Ernte im Durchschnitt 47.000 und bei guter Ernte etwa 109.000 Zirbensamen versteckt. Als größte Transportdistanz konnten dabei 15 Kilometer festgestellt werden. Obwohl der Tannenhäher den meis-ten Samen wieder entdeckt und verzehrt, sichern doch die übrigen Zirbensamen die natürliche Verjüngung dieser Baumart gerade an der wichtigen Waldgrenze.

Kleiber und Eibe Während manche Vogelarten wie die Drossel bei den Eibenfrüchten nur Interesse am ro-ten Samenmantel (Arillus) zeigen, ist für den Kleiber der eigentliche Samen von Interesse. Diesen Samen zieht er geschickt aus dem Arillus und versteckt ihn gerne in Fels-spalten, Mauerfugen und Borkenritzen. Daneben benutzt

der Kleiber diese Orte auch zum Aufmeißeln härterer Sa-men, ähnlich den Spechtschmieden. Das gezielte Suchen und Verstecken von Eibensamen durch den Kleiber führt zur Ausbreitung der Eibe. Jungeiben, die aus Mauern wachsen, gehen daher eindeutig auf diese Tätigkeit des Kleibers zurück.

Passive Verbreitung Vögel bekommen über die Bee-ren Nahrung und verbreiten im Gegenzug die genutzte Strauchart über die Samen in ihren Ausscheidungen wei-ter. Allerdings gibt es auch Vogelarten, die von den Früch-ten nur die Samen fressen und den Fruchtmantel unbe-rücksichtigt lassen, z.B. Kernbeißer, Grünfink.

Von allen untersuchten Gehölzen weist die Vogelbeere mit 63 nachgewiesenen Vogelarten, die sich von ihren Beeren ernähren, die höchste Artenzahl auf. Sie trägt ih-ren deutschen Namen also vollkommen zu Recht.

Sehr beliebt bei Vögeln sind auch der Schwarze Holunder mit 62 nachgewiesenen Vogelarten und der Traubenho-lunder mit 47 Vogelarten. Aber nicht nur die reine Arten-zahl, sondern auch die Verfügbarkeit der Beerenfrüchte zu verschiedenen Jahreszeiten ist sehr wichtig.

Während beim Traubenholunder die Hauptreifezeit im August liegt, fällt z.B. die Hauptnutzzeit des Gemeinen Schneeballs für Vogelarten in die Monate Dezember bis Februar. Gerne fressen Rotkelchen und Mönchsgrasmü-cke die Beeren des Traubenholunders. Sehr lange bis in den April/Mai hinein, stehen den Vögeln z.B. die Beeren des Efeus zur Verfügung. Die Vielfalt der einheimischen beerentragenden Sträucher als Nahrungsgrundlage für viele überwinternde und durchziehende Vogelarten z.B. Seidenschwänze, zu erhalten und zu fördern, ist eine Auf-gabe des naturnahen Waldbaus.

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Olaf Schmidt ist Präsident der Bayerischen Landesan-stalt für Wald und Forstwirtschaft;E-Mail: [email protected]

Autor

Tannenhäher sind im Herbst beim Sammeln der Nüsse am besten zu beobachten.

Foto: D. Stahl/VDN

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Mauersegler�–�ein�Waldvogel?Volker�Zahner,�Harald�Loy

Jeder kennt die Mauersegler aus unseren Dör-fern und Städten, wenn sie an Hochsommertagen schrill rufend in Gruppen ihre atemberaubenden Flugspiele durchführen. Meist brüten diese Seg-ler an alten Gebäuden versteckt in Mauernischen oder unter Dachspalten.

Wenige wissen dagegen, dass auch Kolonien in Baumhöh-len existieren. Unweit des Geiersbergs, in den höchsten Lagen des Spessarts, leben die einzigen baumbrüten-den Mauersegler Bayerns. Hinweise von Forstleuten aus Rothenbuch führten dann 1998 zu einer Untersuchung durch die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forst-wirtschaft. Dabei zeigte sich, dass die Baumsegler in den Kronen der 350 bis 400 Jahre alten Eichen brüten. Nur dort erreichen Bäume und damit auch Spechthöhlen ein Alter, das letztere zu einer Größe ausfaulen lässt, die dem Segler mit einer Flügelspannweite von 40 cm genügend Raum bieten. In den sonnendurchfluteten Kronen dieser Alteichen ist es besonders warm, was die jungen Mauer-segler rasch heran wachsen lässt. Dies ist wichtig, denn

die Segler verbringen nur drei Monate, von Anfang Mai bis Ende Juli, bei uns.

Die meiste Zeit seines Lebens verbringt der Mauersegler in der Luft. Mit seinen sichelförmigen Flügeln ist er ideal an diesen Lebensraum angepasst. Nahrung sind für ihn kleine Fluginsekten, das sogenannte Luftplankton. Oft legt er Hunderte von Kilometern zurück, um z.B. vor einer Schlechtwetterfront zu jagen. Im Fliegen schläft er nicht nur – in Schichten mit Gegenwind –, sondern er paart sich sogar in der Luft. Insgesamt legt der rasante Flieger im Jahr bis zu 200.000 km zurück, was einer vierfachen Erd-umrundung entspricht.

Prof. Dr. Volker Zahner ist Dekan der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Tries-dorf in Freising und vertritt dort die Wildtierökologie, Harald Loy war Leiter des staatlichen Forstbetriebs Ro-thenbuch im Spessart;E-Mail: [email protected]

Autoren

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• Nachhaltiges Denken

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Der knapp krähengroße Schwarzspecht (Dryoco-pus martius) ist der größte unserer heimischen Spechtarten. Mit seinem schwarzen Gefieder, roten Scheitel (bei den Weibchen nur ein roter Genickfleck) und seinem kräftigen Schnabel ist er eine imposante Erscheinung – wenn man ihn denn entdecken kann.

Meistens erkennt man eher seine Spuren, nämlich aufge-hackte Baumstämme und seine Brut- und Schlafhöhlen in den Bäumen. Aber zur Brutzeit im Frühjahr kann man auch seine weithin schallenden Rufe hören. Der Schwarzspecht ist von Europa über Russland bis Asien weit verbreitet. Eu-ropa besiedelt er außer große Teile Spaniens, Italiens und Großbritannien fast flächendeckend. In Europa leben zwi-schen 740.000 und 1,4 Mio. Brutpaare, davon in Deutsch-land um die 34.000 Brutpaare mit leicht zunehmender Tendenz.

Der Schwarzspecht hat von den Veränderungen der Forst-wirtschaft in den letzten 100 Jahren stark profitiert (s. auch Artikel „Die Vogelwelt heimischer Wälder“). Durch die Zunahme der Nadelhölzer und die Umstellung der Wald-bewirtschaftung zum Hochwald wuchs das v.a. im Winter knappe Nahrungsangebot an Ameisen, Käfer- und Holz-wespenlarven für den Schwarzspecht. Außerdem standen durch die nun älter werdenden Buchen und Kiefern wieder mehr potentielle Brutbäume für den Schwarzspecht zur Verfügung.

Als Standvogel lebt der Schwarzspecht in den Winter- und Frühjahrsmonaten vor allem von holz- oder totholz-bewohnenden Ameisenarten, deren Gänge und Nester er mit wuchtigen Schlägen freilegen kann. Typische Hackspu-ren findet man häufig auch an äußerlich gesunden Fichten, die sehr tief ins Holz vordringen können, um an die holz-bewohnenden Ameisen zu gelangen. An Ameisenhaufen können gelegentlich mehrere Schwarzspechte, manchmal gemeinsam mit Grün- oder Grauspechten, beobachtet werden. Selbst bei starkem Frost und hohen Schneelagen können Schwarz-, Grau- und Grünspechte Ameisenhügel öffnen und sich an den Ameisen und Puppen laben. Dabei gehen sie aber äußerst nachhaltig mit ihrem Nahrungsan-gebot um. Untersuchungen aus den Niederlanden zeigen, dass nur 5 % der Ameisen gefressen wurden und damit das Ameisenvolk nicht existenziell gefährdet wurde.

Aufgrund seiner Größe und seinem kräftigen Schnabel ist der Schwarzspecht in der Lage, auch im gesunden Holz einer Buche oder Kiefer seine großen Brut- und Schlafhöh-len anzulegen. Die großen Höhlen werden von über 50 ver-schiedenen Nachmietern genutzt. Je nach Verfaulungsgrad der Schwarzspechthöhlen und Ansprüchen der Nachmieter nutzen u.a. Baummarder, Bienen und Hornissen, Fleder-mäuse, Raufußkauz, Gänsesäger und die Schellente die Höhlen zur Jungenaufzucht bzw. Brut oder als Schlafhöhle. Aufgrund des Mangels an natürlichen Höhlen in unseren Wirtschaftswäldern sind diese Nachmieter des Schwarz-spechtes heute auf ihn angewiesen. Im Gegensatz zu vielen seiner Nachmieter ist der Schwarzspecht in Deutschland in seinem Bestand nicht gefährdet, aber aufgrund seiner Bedeutung für das Ökosystem in der europäischen Vogel-schutzrichtlinie geführt. Das bedeutet, dass europaweit geeignete Lebensräume des Schwarzspechtes als Vogel-schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.

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Jörg Liesen ist Diplom-Forstwirt und Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsplanung;E-Mail: [email protected]

Autor

Schwarzspecht�–��Höhlenzimmerer�für�NachmieterJörg�Liesen

Als Pionier erschließt der Schwarzspecht anderen Höhlenbrütern das Altholz.

Foto: R. Rößner

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Das Vorkommen des Schreiadlers (Aquila poma-rina) mit seiner unauffälligen Lebensweise fin-det seine nordwestliche Verbreitungsgrenze in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Um 1800 war der Schreiadler noch deutlich wei-ter verbreitet und brütete auch in Schleswig-Hol-stein, Niedersachsen und Bayern.

Heute ist der Schreiadler v.a. in Mittel- und Osteuro-pa zwischen Baltikum und Balkan bis in den westlichen Teil Russlands verbreitet. Außerhalb Europas brütet die kleinste heimische Adlerart in der Türkei, dem Nordiran und im Kaukasus. Weltweit rechnet man mit 15.000 bis 20.000 Brutpaaren. Damit gilt der Schreiadler weltweit als bedrohte Art.

Ungeübten Beobachtern macht es der Schreiadler schwer, ihn zu erkennen. Er kann leicht mit dem viel häufigeren Mäusebussard verwechselt werden. Schreiadler sind je-doch etwas größer als Mäusebussarde, haben ein eher hellbraunes Gefieder und im Gegensatz zum Bussard kei-ne helle Gefiederzeichnung auf der Unterseite.

Als Zugvögel sind Schreiadler sogenannte Langstre-ckenzieher, die vor allem im südlichen Afrika überwintern. Sie leben in ihrem Brutgebiet nur etwa fünf Monate (von ca. Mitte April bis Mitte September), während sie in der übrigen Zeit in ihren Überwinterungsgebieten sind. Auf ihrem Zug von den Brutgebieten in die Überwinterungs-gebiete des südlichen Afrikas (etwa vom mittleren Tansa-nia bis in den Nordosten Südafrikas) passiert nahezu die gesamte weltweite Schreiadlerpopulation im Herbst Isra-el auf dem Weg nach Afrika. Nach ihrer Rückkehr Anfang Mai beginnen die Schreiadler mit der Brut. Hierbei sitzt das Weibchen nahezu dauerhaft auf dem Gelege und wird vom Männchen versorgt. In dieser Zeit sind Schreiadler sehr empfindlich gegenüber Störungen. Bei dem gerings-ten Anlass von Störungen durch den Menschen verlassen sie den Horst. Das Weibchen legt meistens ein bis zwei Eier. Wenn zwei Küken schlüpfen, wird das jüngere Küken vom älteren Küken getötet, so dass äußerst selten mehr als nur ein Jungvogel ausfliegt. Diese Tötungshandlung ist angeboren, erfolgt unabhängig vom Ernährungszustand der Jungvögel und wird nach der Bibelgeschichte der Brü-der Kain und Abel auch „Kainismus“ genannt.

Schreiadler besiedeln im Norden ihres Verbreitungs-gebietes ein komplexes Mosaik an Landschaftsstrukturen, das vor allem aus extensiv genutzten, feuchten Niede-

rungen mit Laub- und Mischwäldern und angrenzenden Feuchtwiesen und Mooren besteht. Doch dieser Lebens-raum ist zunehmend bedroht. Während der Schreiadler für seine Horststandorte möglichst ruhige, störungsfreie, alte und dichte Wälder braucht, benötigt er für die Nah-rungssuche im nahen Umfeld der Brutwälder Wiesen, Äcker und Moore, in denen es vor allem reichlich Mäuse und Frösche gibt. Heute wird es immer schwieriger, diese Nahrung zu erbeuten. Die Intensivierung der Landwirt-schaft durch Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger und auch die einförmigen Fruchtfolgen aus Mais, Raps und Getreide schränken das Nahrungsangebot drastisch ein. Aber auch in heimischen Wäldern, sogar in Schutz-gebieten, findet heute zum Teil eine Intensivierung der Forstwirtschaft statt, die unter anderem zu einem drasti-schen Rückgang des Schreiadlers geführt hat.

Der Bestand in Deutschland beträgt nur noch knapp 100 Paare, 2003 waren es noch etwa 130 Paare. Schreiadler-spezialisten wie Dr. Peter Wernicke, Leiter des Naturparks Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern, fordern seit Jahren unter anderen eine nachhaltigere Forstwirtschaft und die Ausweisung von Schutzzonen für die verbliebenen Schreiadler. Im Rahmen eines Natur-schutzgroßprojektes des Bundesamtes für Naturschutz wird in Nordvorpommern auf über 50.000 Hektar ver-sucht, die Lebensbedingungen für den Schreiadler zu ver-bessern.

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Schreiadler�–��Heimlichtuer�mit�gehobenen�AnsprüchenJörg�Liesen

Schreiadler sind sehr empfindlich gegen Störungen.

Foto: F. Bosch/VDN

Jörg Liesen ist Diplom-Forstwirt und Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsplanung;E-Mail: [email protected]

Autor

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Habichte (Accipiter gentilis) sind in Deutsch-lands Wäldern keine Seltenheit – nur zu sehen sind sie selten. Auch die anvisierte Beute be-merkt einen Anflug meist erst, wenn es zu spät ist. Im Jagdflug nutzt der Greifvogel sehr ge-schickt Hecken und Bäume als Deckung. Ist die Beute dann geschlagen, wird sie mit den langen Krallen der Füßen (Fänge) getötet, in dem diese tief in die Beute gebohrt werden.

Damit zählt der Habicht zu den Grifftötern. So ist ein Ha-bicht in der Lage auch vergleichsweise große oder wehr-hafte Beutetiere bis etwa 3,5 Kilogramm wie Gänse, Ka-ninchen und Eulen zu schlagen. In der Regel ernährt sich der Habicht aber von Kleinvögeln, wie Spatzen, Amseln oder Tauben, wobei auch Reptilien und Amphibien nicht verschmäht werden.

Wie bei allen Greifvögeln ist das Habichtweib mit rund 1.100 Gramm rund 1/3 schwerer und größer als der Terzel (Männchen). Im Flug ist der Habicht recht leicht von anderen Greifvögeln zu unterscheiden; die Flügel sind relativ kurz, breit und an ihren Spitzen gerundet, der Schwanz ist hingegen lang und schmal. Auch an der Ge-fiederfarbe sind Habichte einfach zu erkennen. Die Ober-seite ist schiefergraubraun, auf der Unterseite ist ein er-

wachsener Vogel weiß mit einer dunkelbraunen Querbän-derung. Jungvögel hingegen haben bis zur ersten Mauser ein eher bräunliches Rückengefieder bzw. eher weislich-rötliche Bauchfedern sowie eine senkrechte Tropfen- oder Strichzeichnung. Daher rührt auch die Bezeichnung „Rothabicht“.

In sieben Unterarten untergliedert, besiedeln Habichte in Europa die Nadelwälder der Taiga genauso wie unsere heimischen Wälder oder die Wälder des Mittelmeerrau-mes. Allerdings ist der Habicht nicht unbedingt an Wälder gebunden. Erforderlich ist lediglich ein für die Horstanlage geeigneter Baumbestand. Habichte bauen große, volumi-nöse Nester (Horste) bevorzugt auf großen Bäumen, die in der Regel älter als 60 Jahre sind. Habichte sind daher auch in der offenen Kulturlandschaft anzutreffen, wenn dort zumindest einzelne Feldgehölze vorhanden sind.

Habichte zu beobachten, gelingt meist im Februar und März während der Balz der monogamen und heimat-treuen Vögel. In dieser Zeit wird das Revier mit Schauflü-gen markiert und gegenüber Eindringlingen durch Schein-attacken, begleitet von Geschrei, verteidigt. In dieser Zeit wird der Horst, in den meist Mitte März bis Mitte April bis zu fünf Eier gelegt werden, aufgebaut und mit grünen Zweigen getarnt. Nach etwa 38 Tagen Brutdauer schlüp-fen die Jungvögel, die nach etwa 40 bis 45 Tagen flügge werden. Erstaunlich schnell, nämlich nach nur drei bis sechs Wochen nach dem Ausfliegen, verlassen die Rotha-bichte das elterliche Revier.

Die Beziehung zwischen Mensch und Habicht ist sehr viel-seitig. Einerseits war der Habicht lange Zeit ein bevorzug-ter Beizvogel der Falkner und faszinierte durch seine ele-ganten Jagdflüge. Andererseits ist die Art als Hühnerdieb verschrien (Beiname Hühnerhabicht) und wurde deshalb gnadenlos verfolgt. Dies führte, unterstützt durch Ver-giftungserscheinungen durch den Einsatz des Giftes DDT, zu einer Gefährdung der Art. Inzwischen kann aber Ent-warnung gegeben werden: Heute gilt der Habicht nicht mehr als gefährdet, was auf das Verbot von DDT sowie das Jagdverbot zurückzuführen ist.

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Andreas Grauer ist SDW-Landesgeschäftsführer in Rheinland-Pfalz; E-Mail: [email protected]

Autor

Der�Habicht�–�unsichtbar�und�gewandtAndreas�Grauer

Habichte leben oft in der Nähe großer Städte.

Foto: S. Leupold, pixelio.de

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Der Weißstorch hat noch einen Anverwandten – den Schwarzstorch. Allerdings haben die bei-den Arten nicht sehr viel gemein. Offensichtlich sind die Unterschiede im Aussehen: Das Deck-gefieder sowie die Federn am Hals sind beim Schwarzstorch eben schwarz.

Auch sind erwachsene Schwarzstörche mit drei Kilo-gramm etwa rund ein Kilogramm leichter als Weißstör-che. Eine Gemeinsamkeit findet sich aber: Der Schnabel junger Störche ist bei beiden Arten im ersten Lebens-jahr eher gräulichrot. So unterschiedlich beide Arten im Aussehen sind, so unterschiedlich sind auch die Lebens-raumsansprüche. Schwarzstörche sind Waldvögel mit Vorlieben für Laubmischwälder mit Lichtungen, Bächen und Teichen. Auch besteht die Nahrung des Schwarzstor-ches in viel höherem Maße aus tierischen Bestandteilen wie Fische, Reptilien und Amphibien. Säugetiere, etwa Mäuse, finden sich kaum auf dem Speiseplan.

Eine Anpassung an den Lebensraum Wald ist der be-hände Flugstil des Schwarzstorches. Problemlos können die großen Vögel im Kronenbereich manövrieren. Mög-lich ist dies durch eine kleine anatomische Besonderheit: Schwarzstörche können das Handgelenk (Karpalgelenk) vergleichsweise stark beugen.

Schwarzstörche sind Zugvögel, die den Sommer über in den Laubwäldern Mittel- und Osteuropas und Asiens zwi-schen dem 40. und 60. nördlichen Breitengrad brüten. Den Winter verbringen die westeuropäischen Brutvögel bevorzugt in Westafrika, Vögel aus Osteuropa hingegen fliegen eher in die Nilregion oder nach Zentralafrika. Die-se weiten Strecken schaffen die Vögel nur, wenn sie im August die Brutgebiete verlassen. Die täglichen Flugstre-cken liegen dabei zwischen 100 und 250 Kilometern. Auf dem Rückweg in die Brutgebiete haben die Vögel es dann etwas eiliger, um rechtzeitig ab Mitte März die Brutter-ritorien zu besetzen. Schwarzstörche kehren gerne wie-der an ihren angestammten Brutplatz zurück, was häufig dazu führt, dass sich die Partner des Vorjahres wiederfin-den, obwohl sie den Winter getrennt verbracht haben. Gemeinsam setzen die beiden dann das über viele Jahre hinweg genutzte Nest wieder instand. So können die Nes-ter beträchtliches Ausmaß und Gewicht erreichen. Hin und wieder legen Schwarzstörche aber auch Felsenhors-te unter Felssimsen an. Ende April werden in der Regel vier Eier gelegt, die etwa 36 Tage bebrütet werden. Junge

Schwarzstörche sind nach etwa 70 Tagen flügge, werden dann aber noch zwei bis vier Wochen von den Eltern be-treut.

Sie sind während der Brut sehr störungsempfind-lich und meiden die Nähe des Menschen. Der Schutz des Schwarzstorches ist deshalb auch immer ein Schutz vor Störungen. Dies in Kombination mit der naturverträgli-chen Pflege der Wälder und der extensivierten Bewirt-schaftung von feuchten Waldwiesen hat in den letzten 25 Jahren dazu geführt, dass sich die Bestände in Westeu-ropa wieder leicht erholt haben. So brüteten Anfang der 1970er Jahre weniger als 50 Paare in Deutschland, inzwi-schen geht man jedoch von über 500 Paaren aus. Damit kehrt ein Vogel in die deutschen Wälder zurück, der in vorchristlich-germanischer Zeit als Begleiter Odins galt und dem Volksaberglauben Künder von Unheil, Krankheit und Krieg war.

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Andreas Grauer ist SDW-Landesgeschäftsführer in Rheinland-Pfalz; E-Mail: [email protected]

Autor

Der�Schwarzstorch�–��Rarität�in�deutschen�WäldernAndreas�Grauer

Foto: J. Nießen, pixelio.de

Der Schwarzstorch braucht ungestörte Wälder, um sich wohl zu fühlen.

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SDW�–�Tipps� Unser�Wald�1�I�2012

Vögel�füttern�–�nur�im�Winter�oder�ganzjährig?Julia�Hoffmann

Im Winter ein beliebter Treffpunkt

Die Winterfütterung der hei-mischen Vögel im Garten ist eine lange und beliebte Tra-dition geworden, wenn durch Schnee und Bodenfrost das Nahrungsangebot knapp wird. Um den kleinen Zaungästen Gutes zu tun und ihnen nicht zu schaden, gilt es allerdings einige Hinweise zu beachten.

Damit die Vögel nicht zu einem leicht erreichbaren Ziel für Fressfeinde wer-den, sollte das Futter bzw. der Futter-spender immer so platziert sein, dass er von Katzen nicht erreicht werden kann beziehungsweise genug Platz um die Futterstelle zur Verfügung steht, so dass die Vögel im Notfall genug Zeit haben, fliehen zu können. So können Meisenknödel und ande-re Futterspender zum Beispiel mit einem Draht freihängend an einem Ast im Baum befestigt werden. Das altbewährte Vogelhäuschen sollte auf einem Stab befestigt sein, der für Katzen keine Klettermöglichkeit bietet. Durch einen Ring aus Dornen-zweigen rund um den Stab können die Stubentiger ebenfalls vom Klet-tern abgehalten werden.

Auch sollten Fütterungsstellen nicht zu nah an großen Fensterscheiben angebracht sein, um eine mögliche Kollision der Vögel mit solchen im Anflug an die Futterstelle zu vermei-den. Durch diesen Abstand zum Haus fühlen sich die Vögel weniger gestört und eine Beobachtung ist auch mit einigen Metern Abstand wunderbar möglich.

Beim Kauf des richtigen Futters hat man oftmals die Qual der Wahl. Sogenanntes Streufutter, Meisen-knödel oder Futterstangen gibt es von zahlreichen Anbietern. Wichtig ist es, das Futter so auszuwählen, dass es für möglichst viele in der Ge-gend lebende Arten passt. Eine aus-gewogene Mischung sorgt außerdem

Foto: J. Peters, pixelio.de

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW�–�Tipps

SDW�–�Tipps� 17

für mehr Vielfalt am Futterplatz, was sowohl den verschiedenen Vogelar-ten als auch dem geneigten Beob-achter zu Gute kommt. Wichtig ist es nur so viel Futter auf einmal anzubie-ten, wie von den Besuchern der Fut-terstelle auch gefressen wird. Übrig gebliebene Reste sollten regelmäßig entfernt werden, da schlechtgewor-denes Futter für die Vögel schädlich ist.

Nicht alle Vögel fressen Körner, daher sollte das Futter eine Mischung sein, die sowohl etwas für so genannte Weichfutterfresser bietet, die ihre Nahrung bevorzugt am Boden auf-nehmen, als auch für Allesfresser, denen man mit Körnern eine Freu-de machen kann. Amsel und Zaun-könig beispielsweise können Sie als Weichfutter Haferflocken, Rosinen oder Mohn am Boden anbieten, wo hingegen Meisen und Finken Son-nenblumenkerne am Vogelhäuschen bevorzugen.

Für viele begeisterte Vogel-freunde stellt sich nach dem Win-ter die Frage, ob die Vogelhäuschen wieder bis zum nächsten Jahr im Kel-ler eingemottet werden, oder ob die Fütterung übers Jahr weiter gehen kann. Obwohl es Stimmen gibt, die der Meinung sind, dass eine Vogel-fütterung über das ganze Jahr nicht schädlich und teilweise sogar positiv für die heimische Vogelwelt ist, raten Naturschutzverbände davon ab. Eine Fütterung im Winter ist vertretbar und gut geeignet, um die Vögel im heimischen Garten zu beobachten

und Interesse für die Natur und auch deren Schutz zu wecken. Allerdings trägt man, entgegen der Darstel-lung in einigen Veröffentlichungen, mit der Ganzjahresfütterung nicht zur Rettung seltener Arten bei. Eine Fütterung im heimischen Garten er-reicht meist ca. 10 bis 15 Arten, von denen die wenigsten in Deutschland gefährdet sind. Studien haben au-ßerdem gezeigt, dass eine Fütterung auch den Rückgang von Arten, wie beispielsweise dem Haussperling, nicht aufhalten kann. Einen besseren und wichtigeren Beitrag können vor allem Gartenbesitzer leisten, indem sie ihren Garten vogelgerecht gestal-ten und durch vielfältige Bepflanzung verschiedenen Vogelarten Versteck-, Brut- und Nahrungsmöglichkeiten bieten.

Beim Kauf von Futter ist es beson-ders wichtig auf den Hinweis „Am-brosia kontrolliert“ zu achten. Die Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) ist eine Art, die unter anderem durch verunreinigtes Vo-gelfutter den Weg aus Nordamerika zu uns gefunden hat. Durch ihre sehr starke allergieauslösende Wirkung wird sie für Allergiker und Asthma-Patienten schnell zur Qual. Durch ihre späte Hauptblühzeit von Ende Juli bis zum ersten Frost verlängert sie die Leidenszeit für Pollenallergiker um einige Monate. Neben dieser Verlän-gerung der Allergiezeit stellt auch die Aggressivität der Pollen ein großes Problem dar, die um ein Vielfaches höher liegt als bei heimischen Baum- und Gräserarten. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung reagieren sensibel auf die Pollen der Beifuß-Ambrosie. Nicht bei jedem, der auf die Pollen sensibilisiert ist, bricht auch wirklich eine Allergie aus, aber durch die Ag-gressivität und hohe allergene Wirk-samkeit der Pollen, selbst in kleinen Mengen, können auch bei Menschen Allergien auftreten, die bisher keine Probleme mit Heuschnupfen hatten.

Neben der Verbreitung der Sa-men über die Landwirtschaft ist die Einbringung über verunreinigtes Vo-gelfutter der Haupteinschleppungs-weg der Beifuß-Ambrosie. Sicherste Möglichkeit, im nächsten Frühjahr

rund um den Winterfütterungsplatz keine bösen Überraschungen zu er-leben, ist das Futter, insbesondere Sonnenblumenkerne, selbst durch zu sieben. Mit einem handelsüblichen Salatseiher mit einer Maschenweite von etwa vier Millimeter können die gefährlichen Samen herausgesiebt und dann im Restmüll entsorgt wer-den. Sollten im Frühjahr dennoch Ambrosia-Pflanzen im Garten ge-funden werden, ist es ratsam, diese frühzeitig zu entfernen. Als Schutz-maßnahme gegen die Pollen sollte man vorsichtshalber zu Handschuhen und gegebenenfalls zu einem Mund-schutz greifen. Allergiker sollten die Entfernung nicht selbst durchführen.

Um eine weitere Verbreitung der ge-fährlichen Pflanzen zu minimieren sollten Vogelfutterreste außerdem nur im Restmüll entsorgt und nicht als Saatgut für Blumenfelder genutzt werden.

Julia Hoffmann ist Projektkoor-dinatorin beim Internationalen Jahr der Wälder;E-Mail: [email protected]

Autorin

Foto: E. Hartmann, pixelio.de

Die kleinen Ambrosia-Samen sind gut zu erkennen.

Foto: A. Ernst & Nawrath

Die Ambrosia-Pflanze hat auffällig gefiederte Blätter.

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Wald�–�Bäume� Unser�Wald�1�I�2012

Ein�Schatz�in�unseren�WäldernPatrick�Pyttel,�Jörg�Kunz�und�Jürgen�Bauhus

Seit Jahrhunderten werden die Früchte der Elsbeere genutzt.

Fotos: P. Pyttel

Die Elsbeere gehört zu den seltensten Baumarten Mit-teleuropas. Ob in Frankreich, Deutschland oder Polen, dort wo sie in entsprechenden Di-mensionen vorkommt, ist sie der Stolz der Forstleute. Die nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen vorkommende Baum- art gilt in vielerlei Hinsicht als außergewöhnlich. Wie man sie in Zukunft besser fördern kann, damit beschäftigen sich Wissenschaftler der Uni Frei-burg. Ein Plädoyer für den Baum des Jahres 2011.

Ihre Schönheit äußert sich in der spektakulären Herbstfärbung und im fein gemaserten, zart rosa schim-mernden Holz. Die Heilkraft ihrer rot-braunen Beeren kurierten nicht nur Martin Luthers Ehefrau. Aus ihnen lassen sich die feinsten und teuers-ten Edelbrände destillieren. Neben Augenweide und Gaumenfreude wird sie angesichts der globalen Kli-maerwärmung auch als ein wichtiger Baum für die Zukunft angesehen. Denn die Elsbeere ist dafür bekannt, dass sie auf warm-trockenen, der Sonne zugewandten Hängen oder Bergkuppen häufiger vorkommt als anderswo. Eine wahre Kostbarkeit ist zudem ihr Holz. Dort, wo Elsbeeren über drei bis vier Förstergeneratio-nen systematisch gefördert worden sind, kann mit dem Verkauf eines ein-

zelnen, starken Stamms ein kleines Vermögen verdienen. Für einzelne Elsbeerstämme wurde schon 10.000 Euro und mehr geboten. Keine an-dere Baumart erzielt auf Wertholz-versteigerungen derart hohe Preise. In Anbetracht dieser außergewöhn-lichen Eigenschaften der Baumart sind sich die meisten Forstleute und Waldbesitzer einig: Die Elsbee-re muss stärker gefördert werden, damit man die einzigartige, in ihrer Exklusivität kaum zu übertreffende Produktpalette nachhaltig bewahrt und zukünftig stärker nutzen und ge-nießen kann.

Mitarbeiter des Waldbau-Instituts der Albert-Ludwigs-Universität Frei-burg haben es sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht, im Rahmen eines

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durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungspro-jektes, die Elsbeere neben anderen seltenen Baumarten systematisch zu erforschen. Arbeitsschwerpunkte liegen insbesondere in der Analyse des Wachstums und der Trocken-heitstoleranz der Elsbeere. Zudem soll herausgefunden werden, auf welchem Wege und unter welchen Bedingungen sich die Elsbeere ver-jüngt. Diese Untersuchungen sollen helfen zu verstehen, wie sich Elsbeer-populationen in Abhängigkeit ver-schiedener Waldbewirtschaftungs-konzepte entwickeln.

Mittels Jahrringanalyse, einem Verfahren bei dem durch Vermessen und Auszählen der Jahrringe sowohl das Dicken- als auch das Höhen-wachstum eines Baumes rekonstru-iert werden kann, wurde beispiels-weise festgestellt, dass die Elsbeere in Eichenwäldern nur sehr langsam zuwächst, wenn ihr der dazu notwe-nige Platz fehlt. Einzelne Exemplare der untersuchten Elsbeeren hatten bei einem Durchmesser von weni-ger als neun Zentimeter in 1,3 Meter Stammhöhe ein Alter von annähernd 80 Jahren erreicht. Unmittelbar be-nachbarte Eichen gleichen Alters wa-ren oftmals mehr als doppelt so dick. Die Elsbeere gehört demnach zu den Baumarten, deren Wachstum hin-ter dem anderer Baumarten zurück-bleibt. Die Jahrringanalysen zeigten jedoch auch, dass sie diesen Nachteil auszugleichen vermag, indem sie im Schatten der stärkeren Konkurrenten ausharrt und frei werdenden Platz erobert, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Es ist leicht nachvollzieh-bar, dass der Elsbeere, solange sie ein Schattendasein fristet, die Kraft fehlt, Früchte zu produzieren. Dennoch vermag sich die Baumart durch sehr weit und flach streichende Wurzeln auszubreiten bzw. für „Nachwuchs“ zu sorgen. Aus diesen Wurzeln ent-stehen, zuweilen perlenkettengleich, Wurzelsprossen, die, sofern sie von Rehen und Hirschen unentdeckt blei-ben, zu ordentlichen Bäumen heran-wachsen können.

Diese Erkenntnisse sind nicht von rein wissenschaftlichem Wert, son-

dern vielmehr Grundlage für Hand-lungsempfehlungen zur Förderung der noch vorhandenen Elsbeervor-kommen. Aus ihnen lässt sich unter anderem ableiten, dass die Elsbee-re aufgrund ihrer Schattentoleranz auch zukünftig fester Bestandteil von Eichenwäldern (insbesondere solchen Eichenwäldern, die sich aus Niederwaldwirtschaft entwickelten) bleiben wird, ohne dass irgendwel-che Maßnahmen ergriffen werden müssten. Die Ergebnisse der Untersu-chung zeigen zudem, dass Elsbeeren für die Produktion forstwirtschaft-lich verwertbarer Stämme aufgrund ihrer Konkurrenzschwäche mittels wiederholter Pflegemaßnahmen (i.e. S. Entnahme von Bedrängern) geför-dert werden müssen. So behandelte Elsbeeren werden nicht nur stärker zuwachsen, sondern auch Früchte und damit Samen produzieren, so dass der Verbreitung dieser Baumart weiter Vorschub geleistet werden kann. Um die nachfolgenden Elsbeer-

generationen zu sichern, müssen in wildreichen Gegenden Schutzmaß-nahmen gegen Wildverbiss ergriffen werden.

Das auffällige Herbstlaub der Elsbeere.

Die Diplom-Forstwirte Patrick Pyttel und Jörg Kunz sind wis-senschaftliche Mitarbeiter am Waldbau-Institut der Albert-Lud-wigs-Universität Freiburg. Jürgen Bauhus ist Leiter desselben Insti-tuts. Mehr Informationen zu den Autoren unter www.waldbau.uni-freiburg.de

Autoren

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Freizeit� Unser�Wald�1�I�2012

Urlaub�–�es�geht�auch�umweltbewusstSabine�Krömer-Butz

In der Winterzeit mit den lan-gen dunklen Abenden kann kaum etwas die Stimmung so heben wie die Planung des nächsten Sommerurlaubes. Als „alte Ökotante“ schlägt dann allerdings sofort das schlech-te Gewissen zu. Denn eines ist klar, auch umweltbewusste Menschen tragen in den weni-gen Urlaubswochen viel zum Klimawandel bei. Durch die Wahl des Urlaubsortes kann man den CO²-Ausstoß jedoch vermindern. Deshalb möchte ich Ihnen heute die Initiative Alpine Pearls vorstellen.

„Alpine Perlen“ klingt schon mal gut. Aber was steckt dahinter? Ge-meint sind damit 24 kleine Urlaubs-orte in den Alpen, die unter dem Motto „Urlaub mit umweltfreund-licher Genussmobilität“ einen neu-en Weg im Alpentourismus gehen wollen. Sie wollen etwas gegen die Blechlawinen tun, die sich alljährlich in die Alpen ergießen, wollen wieder ruhige und abgasfreie Zonen schaf-fen. Sie versprechen einen Urlaub ohne das eigene Auto sowie eine Mobilitätsgarantie für die An-und Abreise als auch vor Ort. Und bau-en dabei auch auf innovative Ver-kehrslösungen. Neben dem öffent-lichen Nahverkehr sorgen Shuttle-Taxis, Elektroautos und -fahrräder für eine umweltbewusste Fortbewe-gung. Attraktive Angebote rund um die Freizeitaktivitäten wie Wandern, Nordic Walken, Mountainbiken, Rei-ten, Wassersport erwarten die neu-gierigen Gäste, die Urlaub abseits von Lärm und Abgasen machen wol-len.

Die 24 Mitgliedsorte liegen in sechs Ländern und haben sich zu die-ser Initiative zusammengeschlossen. Leider machen bisher nur zwei Orte aus Deutschland mit. Bad Reichen-hall und Berchtesgaden bezeichnen sich mit Stolz als „Alpine Perlen“. Be-sonders stark vertreten ist Italien mit 13 Orten. Dazu kommen noch Orte in Slowenien, Österreich, Schweiz und Frankreich. Es laufen aber bereits Ge-spräche mit Orten im Allgäu, die sich dieser Initiative anschließen wollen.

„Wichtig ist“, so Dr. Peter Brandau-er, Präsident der Alpine Pearls, „dass umweltfreundliche Urlaubsangebote nicht mit Verzicht verbunden sind.“ In den Mitgliedsorten wird nicht mit erhobenem Zeigefinger den Ur-laubern gesagt „Du darfst nicht, du musst“, sondern die Gäste werden eingeladen, die sanfte Mobilität ganz bewusst zu nutzen und zu genießen. Dies wird mit attraktiven Vorteilen verbunden. Die Angebote sollen „Spaß machen“, so Brandauer und er

Urlaub in den Alpen soll umweltfreundlicher werden.

Foto: Alpine Pearls

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Unser�Wald�1�I�2012� Freizeit

Freizeit� 21

ist davon überzeugt, dass eine Fahrt mit der Kutsche, ein Ausprobieren ei-nes E-Fahrzeuges ebenso wie ein ge-ruhsamer Spaziergang durchaus gro-ße Urlaubsfreude bringen können. Einige Orte bieten bei Bahnanreise oder Abgabe des Autoschlüssels gra-tis die Nutzung von E-Fahrzeugen und E-Bikes an oder ergänzen ihr Angebot durch zusätzliche Annehmlichkeiten.

Dass die Alpinen Perlen damit auf den richtigen Weg sind, wurde ih-nen durch den Gewinn des „Tourism for Tomorrow Award“ auf dem Welt-Tourismusgipfel 2011 bestätigt. Die Initiatoren des Preises sind davon überzeugt, dass der Tourismus vor ei-ner neuen Ära – der des nachhaltigen Tourismus – steht und das Angebot aller in der Zukunft sein wird.

Und wie sieht nun E-mobiles Ur-laubsvergnügen aus? Werfenweng im Salzburger Land in Österreich macht es vor. Der beliebte Ferienort im Salzburger Land erweitert jedes Jahr seine E-Mobilitätsflotte. Inzwischen zählen E-Bikes (Motor zuschalten ohne Treten), Pedelecs (unterstützt beim Pedal treten) und Fun-Fahrzeu-ge dazu. Seit letztem Sommer gibt es auch erstmals sechs „Smile-E“. Diese zweisitzigen Elektro-Fahrzeuge fah-ren mit Sonnenenergie. Getankt wird direkt in Werfenweng an einer Solar-tankstelle, dessen Energie vom Son-nenkraftwerk am Eulersberg stammt. Mit dem Angebot einer sogenannten SAMO (Sanft-Mobil)-Card, die die Urlauber bei Buchung einer umwelt-freundlichen Pauschale erhalten, ist die Nutzung dieser Spaß- und Frei-zeitmobile kostenfrei enthalten.

Auch „E-Rikschas“ sind in den Alpen anzutreffen. Anruf genügt und schon steht ein modernes Velo-Taxi vor der Tür und fährt Urlauber in Mallnitz in Kärnten (Österreich) an ihr Ausflugs-ziel. Die dreisitzigen, überdachten E-Bikes waren bereits in diesem Jahr der Renner des Bergsteigerdorfes. Als Nationalpark-Gemeinde und offiziel-les Bergsteigerdorf ist sich Mallnitz seiner besonderen Verantwortung für Klima und Umwelt bewusst und setzt auf ein nachhaltiges Urlaubser-lebnis im Nationalpark Hohe Tauern,

dem größten Schutzgebiet der Alpen. Aufgrund der hervorragenden Mög-lichkeit der Bahn-Anreise (Intercity-Bahnhof), der Talschlusslage ohne Durchgangsverkehr und der Einfüh-rung des Nationalpark-Wanderbus-ses erfüllte das Wanderparadies die Aufnahmekriterien bei Alpine Pearls vollends. Wer hätte nicht Lust, mit einem erfahrenen Nationalpark-Ran-ger auf einer Jagdhütte zu übernach-ten und zur Beobachtung der Vögel und Tiere aufzubrechen?

Naturerlebnisse der besonde-ren Art gab es in diesem Sommer in den Teilnehmerorten viele. So bot zum Beispiel der Schweizer Ort Arosa Erlebniswandern oder mehrtägiges Trekking mit Ziegen an. Rund um Aro-sa gingen die ausgebildeten Packzie-gen Chasper, Silver, Laurin und Hip-pie auf Tour mit den Touristen und trugen ihnen das Gepäck. Groß und Klein waren von dieser Begleitung begeistert. Wer sich bilden wollte, er-hielt die Gelegenheit, sich von Fach-leuten im Alpengarten Maran über 400 Pflanzenarten von Aurikel bis Bergdistel zeigen zu lassen. Von Juni bis August kann man dort in der Blü-tenpracht schwelgen.

In der deutschen Alpinen Perle Berchtesgaden bildet der National-park den Ausgangspunkt für zahlrei-che interessante und sanfte Urlaubs-angebote. Geführte Wanderungen mit unterschiedlichsten Themen wer-den angeboten. Von Mai bis Oktober kommen Gäste der Natur der Alpen auf die Spur: Entdeckertouren mit

Rangern, botanische und historische Wanderungen und Spaziergänge ste-hen auf dem Plan. Geführte Touren über die Wirkungsweise von Alpen-kräutern oder über die Lebensweise von Ameisen und Adlern schüren die Faszination für den Alpenraum.

Ich hoffe, ich habe Sie neugierig ge-macht. Ich freue mich, wenn Sie Lust bekommen haben, diese andere Art Urlaub mal auszuprobieren und – wenn Sie wollen – unserer Redakti-on von Ihren Erfahrungen zu berich-ten. Wer sich also dafür interessiert, findet auf der Internetseite www.alpine-pearls.com zahlreiche Infos. Sanft-mobile Urlaubsarrangements, sowohl für Winter oder Sommer, er-leichtern die Wahl. Da es keine um-fassende Broschüre gibt, kann man sich bei Fragen gerne telefonisch an die Servicestelle unter 0043 6466 20020 wenden. Die Buchung erfolgt dann bei den Tourismusverbänden der Perlen oder direkt im Hotel.

Sabine Krömer-Butz ist Chefre-dakteurin von Unser Wald;E-Mail: [email protected]

Autorin

Grafik: Alpine Pearls

Alle Teilnehmer der Initiative Alpine Pearls

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SDW�–�Veranstaltung� Unser�Wald�1�I�2012

Der�Wald�ist�voller�NachhaltigkeitBeate�Kohler,�Christoph�Rullmann�und�Ute�Schulte-Ostermann

Mehr als 80 Teilnehmer folgten mit Spannung den Vorträgen.

Fotos: J. Stengert

Nachhaltigkeit ist in aller Mun-de. Ihre Verwirklichung ist die Voraussetzung für das Leben unserer Kinder. Logisch, dass man versuchen muss, bereits im Kindergartenalter nachhal-tiges Verhalten als Normalität im Kopf der Kinder zu veran-kern. Der diesjährige SDW-Waldpädagogikkongress „Die Welt im Wald entdecken“ in Limburg war gleichzeitig der Startschuss für ein Projekt der Uni Freiburg, das dieses Ziel erreichen will.

Ein Projekt der Universität Freiburg und des Bundesverbandes der Na-tur- und Waldkindergärten (BvNW) wird sich dieser Fragestellung in den nächsten Jahren widmen. In diesem Projekt engagieren sich bislang zwölf Landesforsten, die Schutzgemein-schaft Deutscher Wald (SDW), der Verband Österreichischer Förster sowie zwei Organisationen aus Japan und Südkorea.

Das Projekt Ziel des Projektes „Der Wald ist voller Nachhaltigkeit“ ist die Stärkung von waldbezogener, nach-haltiger Bildung in Waldkindergärten und Regelkindergärten mit „Waldaus-richtung“. Es sollen Bildungsangebote entwickelt werden, in denen die Kin-der die enge Verflechtung zwischen ihrem Leben und den Wäldern hier und weltweit entdecken. Konkret werden bundesweit 20 sogenannte „Förster-Erzieher-Tandems“ gebildet, die gemeinsam in Workshops wei-tergebildet und bei der Entwicklung von konkreten BNE-Projekten be-gleitet werden. Um der geforderten interdisziplinären Herangehensweise

gerecht zu werden und die Projekte möglichst vielfältig gestalten zu kön-nen, sind die Tandems aufgefordert, mindestens einen weiteren Akteur aus einer anderen Fachrichtung in ih-re Arbeit einzubeziehen. Diese so ge-nannten Paten können aus dem Na-turschutz, der Entwicklungshilfe, ei-ner Kirche, einem Unternehmen oder der Kultur- und Sozialarbeit kommen. Die Ergebnisse des Projektes werden anschließend publiziert und so allen Interessierten zugänglich gemacht. Ferner werden auf Basis der entwi-ckelten Projekte bundesweite Fach-tagungen angeboten.

Die Tagung Mehr als 80 Teilnehmer waren aus dem gesamten Bundesge-biet angereist, um sich zum Thema „BNE (Bildung für nachhaltige Ent-wicklung) in Wald und Kindergarten“ zu informieren. Der erste Tag ermög-lichte den Tagungsteilnehmern einen Überblick über die Möglichkeiten, die der Wald als Lern- und Erfahrungs-raum bietet. Sechs Impulsreferate beleuchteten das Thema aus unter-schiedlichen Perspektiven.

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW�–�Veranstaltung

SDW�–�Veranstaltung� 23

„Zurück auf die Bäume“: Dr. An-dreas Weber, bekannt durch seinen Essay „Lasst sie raus“ in GEO und Trä-ger des Reporterpreises 2010, beton-te, dass Kinder ihre seelischen, kör-perlichen und geistigen Potenziale nur im Kontakt mit der Natur entfal-ten können. Er forderte daher mehr „kontrollfreie“ Räume zum Spielen und Erfahren in der Natur anstatt in einer von Erwachsenen künstlich vor-gegebenen Lernumgebung.

„Der Wald ist voller Wörter“: Oliver Balke (Forststation Rheinelbe, Gelsenkirchen) und Sigrid Brusinski (Städt. Kindertagesstätte Leithestras-se, Gelsenkirchen) zeigten, welche – zunächst auch unerwarteten – Effek-te regelmäßige Waldbesuche auf die Entwicklung der Kindergartenkinder haben können. So vertiefen Aufent-halte im Wald auffällig konfliktarm und in entspannter Atmosphäre. Fer-ner förderten die vielfältigen Beob-achtungen und Erfahrungen der Kin-der im Wald natürliche Sprachanlässe und trugen zu einer ganzheitlichen Sprachförderung bei.

„Integrationskindergärten in Ko-rea“: Dr. Hee Jung Chang (Seoul, Süd-korea) gab einen Überblick über die Entwicklung von Waldkindergärten in Südkorea. Hierbei fokussierte sie sich auf einem integrativ arbeitenden Kindergarten, in dem behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam lernen. Frau Dr. Chang betonte, dass die Herausforderungen, die die Natur bietet, für die Entwicklung aller Kin-der förderlich ist.

„Kinder im Garten – BNE am Beispiel Bambus“: Dr. Ulrike Brun-ken (Palmengarten Frankfurt) stell-te ein dreitägiges Bildungsangebot für Kindergärten im Raum Frankfurt vor. Am Beispiel des Bambus (der weltweit eine Fläche von 37 Millio-nen Hektar bedeckt) zeigte sie, wie Kinder die ökologische, ökonomische und sozial-kulturelle Bedeutung einer (Wald-)Pflanze für uns Menschen selbständig und interaktiv entdecken können.

„Wald der Bilder“: Stefan Asen-beck und Michaela Soiderer (Krea-

tivo, München und Preisträger des Deutschen Waldpädagogikpreises 2011) zeigten eindrucksvolle Bilder des Natur-Kunst-Pfads im Isental. Kinder, Jugendliche und Erwachse-ne lassen dort in unterschiedlich ge-stalteten Projekten Kunstwerke und Kunstobjekte entstehen. Spannend hieran ist die ungewöhnliche Aus-einandersetzung mit dem Wald: von mystisch bis modern, vom Theater-stück bis zum Umweltprojekt.

„SOKO Wald – Auf den Spuren des Unsichtbaren“: Julia Hoff-mann (SDW) erläuterte das Konzept der Deutschlandtour der Waldmobile zum Internationalen Jahr der Wäl-der. Im Rahmen der „SOKO Wald“ wurden Kinder zu „Ermittlern“ und machten sich mit allen Sinnen auf die Suche nach dem „Wald“ in der Stadt. Ausgestattet mit Kameras und Diktiergeräten zogen die Kinder los, um Produkte zu finden, die aus dem Wald kommen und entdeckten so die Bedeutung der Wälder für die Städte auf beeindruckende und oft unerwartete Weise. Ferner wurde den jungen Ermittlern schnell klar, dass wir tagtäglich Produkte konsu-mieren, die aus Rohstoffen unserer Wälder weltweit produziert werden.

Am zweiten Tag der Veranstaltung standen Bildung für nachhaltige Ent-wicklung und das neue Projekt: „Der Wald ist voller Nachhaltigkeit“ im Mittelpunkt.

„Bärenstarke Kids“: Asha Scher-bach (Waldkindergarten der AWO Obertshausen) berichtete über Wald-kindergartenkinder, die sich auch nach dem Wechsel in die Schule, weiterhin regelmäßig im Wald tref-fen und gemeinsam mit den ehema-ligen Pädagogen Programme im Wald durchführen. Die Kinder, die Interes-

se haben, Kinder- und Jugendgrup-pen im Wald zu betreuen, können sich in Kooperation mit dem Landes-betrieb Hessen-Forst zum „Naturlei-ter“ qualifizieren lassen.

„Die Welt im Wald entdecken“: Dr. Beate Kohler (Universität Frei-burg) und Ute Schulte-Ostermann (Bundesverband für Natur und Wald-kindergärten) führten in die Grundla-gen der BNE ein und stellten das Pro-jekt „Der Wald ist voller Nachhaltig-keit vor“. Ihr Beitrag war die Basis für das nachfolgende Open Space.

Im Rahmen des Open Space „BNE im Wald: Chancen und Möglichkeiten“ waren die Teilnehmer aufgefordert, ihre Interessen, Fragen, Wünsche und Bedürfnisse zu einer BNE in Wald und Kindergarten zu äußern. In Klein-gruppen konnten sie sich hierzu aus-tauschen und Vorschläge und Ideen ausarbeiten, die in dem laufenden Projekt Berücksichtigung finden wer-den.

Fazit Die Tagung hat erneut gezeigt, dass „Bildung für nachhaltige Ent-wicklung“ auch im Wald alternativlos ist. Dabei sollen die Kinder keines-wegs mit von Erwachsenen zu ver-antwortenden komplexen Proble-men nicht-nachhaltiger Entwicklung überfrachtet werden, sondern viel-mehr angemessen, altersgemäß und an ihren eigenen Fragen orientiert auf ein Leben in unserer komplexen Weltgemeinschaft vorbereitet wer-den. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Spaß und Freude im Wald dabei nicht zu kurz kommen dürfen.

Dr. Beate Kohler ist Mitarbei-terin am Institut für Forst- und Umweltpolitik der Universität Freiburg, Christoph Rullmann ist Geschäftsführer der Schutzge-meinschaft Deutscher Wald, Ute Schulte-Ostermann ist Vorsit-zende des Bundesverbandes der Natur- und Waldkindergärten; E-Mail: [email protected]

Autoren

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Bücher�&�Co.���� Unser�Wald�1�I�2012

24� Bücher�und�Co.

Food Crash Felix zu Löwenstein, international angesehener Fachmann

für Ökolandbau, macht in seinem Buch deutlich, dass wir umden-ken müssen. Eine industrielle Land-wirtschaft, die auf der Übernutzung von Ressourcen aufbaut, ist keine

Lösung, sondern eine Sackgasse. Laut Löwenstein wird dies zur Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundla-gen und dem Zusammenbruch des globalen Ernährungssystems führen.

Food Crash legt fundiert und mit Kompetenz einfach und offen dar, wie unsere Ernährung besser gehen könnte, ohne dass Mangel an der Ta-gesordnung wäre.

Durch die spannende Schreibweise hat man das Gefühl, mit Felix Löwen-stein am Tisch zu sitzen und seinen Ausführungen zu lauschen. Es fällt ihm dabei leicht, seine wichtige Bot-schaft verständlich zu vermitteln.

Höchst lesens- und bedenkenswert und in Teilen durchaus auch gegen-wärtig schon für den Verbraucher umsetzbar.

Felix zu Löwenstein Food Crash – Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr Verlag Pattloch ISBN: 978-3-629-03300-1 Preis: 19,99 Euro

Die Frau vom Hirsch heißt Reh…Worum es in diesem Buch geht, kann

man schon am Un-tertitel erkennen. Auf gut 200 Seiten räumt der Autor mit scheinbar an-erkannten Wahr-heiten, bewiese-nen Erkenntnissen und weit verbrei-teten Gesetzmä-

ßigkeiten aus der Tier- und Pflanzen-

welt, denen wir bisher gutgläubig auf den Leim gegangen sind, auf.

Die kurzen Erklärungen und Rich-tigstellungen sind nach Kapiteln ge-gliedert, wobei unter anderem nach Vögeln, Meeresbewohnern oder Säu-getieren unterschieden wird.

Selbst wenn einem der Irrtum schon bekannt ist, macht es trotzdem Spaß, die Erklärungen zu lesen, weil man doch neues Wissen erhält oder zu-mindest altes Wissen auffrischen kann. So manches „Aha-Erlebnis“ ist bei der kurzweiligen Lektüre garan-tiert.

Die Frau vom Hirsch heißt Reh… Und 265 weitere populäre Irrtümer aus der Tier- und Pflanzenwelt Ulrich Schmid Kosmos-Verlag ISBN: 978-3-440-12944-9 Preis: 9,95 Euro

Kräuterwissen – einst und jetzt Ein kleiner, handlicher Schmöker, der

sich für jeden eig-net, der sich für Kräuter, ihre me-dizinische Bedeu-tung, aber auch für ihre Geschich-te interessiert.

Über 100 der be-kanntesten Heil- und Nutzpflanzen

werden in einer ungewöhnlichen Art und Weise vorgestellt. Auf der linken Seite bekommt man von einem der drei bedeutendsten Botaniker der Renaissance Hieronymus Bock, Otto von Brunfels oder Leonhart Fuchs, einen Einblick in das damalige Wissen über die Kräuter und ihre Verwen-dung in der Medizin, auf der rechten Seite erfährt man viel Wissenswertes zur gesundheitsfördernden Wirkung nach heutiger Erkenntnis und welche historische Empfehlungen man lieber nicht befolgen sollte.

Wolfgang Gerster Kräuterwissen –einst und jetzt Verlag: Quelle & Meyer ISBN: 978-3-494-01499-9 Preis: 14,95 Euro

Bäume Einfacher kann ein Buchtitel wohl kaum ausfallen: „Bäume“. Das

Buch gibt zunächst eine ausführliche Einführung über den Aufbau, das Wachstum und auch die Geschich-te und Entdeckung von Bäumen. Dann werden etwa 600 Wald- und Gar-

tenbäume der Welt beschrieben. Umrahmt werden die Texte von teils wunderschönen Farbfotos und auch Grafiken z.B. zu verschiedenen Blatt-formen.

Das Werk eignet sich weniger für das kurze Nachschlagen zu einer be-stimmten Baumart, auch wenn es die Struktur des Buches zulässt. Viel-mehr verleitet der Text zum Schmö-kern über eine bestimmte Bauart, Gattung oder auch Familie. Und die Bilder machen dazu noch Appetit auf Bäume und Natur. Das Buch richtet sich wohl hauptsächlich an Baumlieb-haber im Garten oder in Parkanlagen.

So wird auf den letzten Seiten im Buch darauf eingegangen, wie hoch bestimmte Baumarten nach einigen Jahren oder Jahrzehnten werden und – zur besseren Vorstellung – mit ge-zeichneten Häusern im Hintergrund illustriert. Es geht also mehr um Fra-gen des gestalterischen Pflanzens von Bäumen und nicht um Waldbau oder forstliche Fragen.

Insgesamt ein schönes vielseitiges Buch für Baumfreunde, die sich auf 400 Seiten in die Welt der Bäume hi-neinversetzen können.

Hugh Johnson Bäume Haupt-Verlag ISBN: 978-3-258-07672-0 Preis: 59,90 Euro

Page 25: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

Unser�Wald�1�I�2012� Jahr�der�Wälder

365�Tage�Internationales�Jahr�der�Wälder�–��ein�voller�ErfolgJulia�Hoffmann

Das Internationale Jahr der Wälder 2011 ist abgeschlos-sen. 365 Tage voller Planung, Hektik, Spaß und Veranstal-tungen sind vorbei. Die SDW hat mit ihren insgesamt 12 Projekten einen großen Teil zur deutschen Kampagne bei-getragen und viel geleistet und erreicht. Unser Dank geht hier auch

Der Startschuss fiel bei der Interna-tionalen Grünen Woche, bei der sich die SDW in der Halle des Bundes-ministeriums für Ernährung, Land-wirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mit einem Stand beteili-gen konnte. Über 415.000 Besucher konnten sich hier die ersten Ideen zum Internationalen Jahr der Wälder anschauen.

Offiziell eröffnet wurde das Jahr der Wälder am 21. März durch den Schirmherrn Bundespräsident Chris-tian Wulff zusammen mit Verbrau-cherschutzministerin Ilse Aigner, Prof. Dr. Klaus Töpfer und 200 gela-denen Gästen im Radialsystem in Berlin. Mit einer „Live-Schaltung“ in

den Wald und einer eindrucksvollen Vorführung, wie Beethovens Musik auf Plastikinstrumenten klingen wür-de, starteten die Kampagnenpartner in einen ereignisreichen Sommer.

Zeitgleich begann eines der erfolg-reichsten Projekte der SDW, der „Oh-ne ihn…“-Fotowettbewerb in Koope-ration mit dem Verband Deutscher Naturparke (VDN). Gesucht wurden Fotos, die das Thema „Was wäre in Ihrem Leben anders, ohne den Wald?“ möglichst individuell und kre-ativ darstellen.

Neben dem Einzelwettbewerb gab es einen Wettbewerb speziell für Schulklassen und Projektgrup-

Die Grundschule Oderberg beim Waldspaziergang des Bundespräsidenten in Chorin.

Foto: Grundschule Oderberg

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Jahr�der�Wälder� Unser�Wald�1�I�2012

26� Jahr�der�Wälder

pen. Die Resonanz auf den Fotowett-bewerb war überwältigend und hat alle Erwartungen bei weitem über-troffen. Rund 2.200 Nutzer stellten insgesamt mehr als 6.200 kreative Fotos in das Online-Portal ein. Vom Instrumentenwald über den fehlen-den Waldhonig beim Frühstück war alles dabei.

Zeitgleich startete der Malwettbe-werb zum Thema „Was hast Du im Wald entdeckt?“ für Kinder der Jahr-gangsstufen 3 und 4. Auch hier konn-ten die kleinen Künstler allein oder

als Klasse teilnehmen. Einige Tage vor dem Einsendeschluss am 31. Okto-ber standen die Geschäftsstellen der SDW und des VDN Kopf. 7.500 bunte und kreative Waldbilder von 310 Klas-sen und 574 Einzelteilnehmern, fünf-mal so viele wie im Vorjahr, sorgten dafür, dass in beiden Büros der Platz knapp wurde. Eine Jury bestehend aus Vertretern der SDW, des VDN und der memo AG, den drei Koope-rationspartnern, hatte die schwierige Aufgabe, die jeweils besten sechs Bil-der aus dem Einzel- und Klassenwett-bewerb auszuwählen.

Während sich die Kleinen kreativ betätigten, waren die etwas älteren Schüler der fünften und sechsten Klasse von April bis November ein-geladen, Teil einer ganz besonderen Sonderkommission zu werden: der SOKO Wald. Rund 6.000 Kinder nah-men bundesweit an der WaldMobil-Tour teil und wurden Ermittler in Sachen Wald. Das Programm „SOKO Wald – Auf den Spuren des Unsicht-baren“ brachte den Teilnehmern den Wald in der Stadt und unserem täglichen Leben näher. Mit viel Spaß und Enthusiasmus durften die Schü-ler selbstständig auf die Suche nach dem Wald gehen und in Geschäften Produkte finden, die aus dem Wald stammen.

Zu Gast war die SOKO auch beim Waldspaziergang des Bundespräsi-denten im August in Chorin (nähe Berlin). Hier durften Paula und Nora, zwei Schülerinnen der Grundschu-le Oderberg, ihre Erkenntnisse und Funde dem Bundespräsidenten und seiner Frau vorstellen. „Ich war so aufgeregt, aber Herr Wulff war wirk-lich nett“, kommentierte die 11-jähri-ge Paula diese einmalige Gelegenheit für die ganze Klasse.

„Deine Ideen verändern“ lautete das Motto der dritten IdeenExpo in Hannover, bei der die SDW in die-sem Jahr gleich zweifach vertreten war. An einem interaktiven Stand im Pavillon der Ideen wurde den Besuchern mit Hilfe von drei großen Baumstämmen die Bedeutung des Waldes als CO2-Senke verdeutlicht. Des Weiteren war auch hier die SO-

KO Wald in Form von Workshops vertreten. Insgesamt sahen rund 310.000 Besucher die vielen span-nenden Exponate und Stände der IdeenExpo. Auch für das Team der SDW eine tolle Zeit und Möglich-keit, Kinder und Jugendliche für den Wald und die SDW zu interessieren.

Das Jahr der Wälder war auch Anlass für neue Kooperationen. So gab es für die ereignisreichen ers-ten Wochen im Oktober tatkräftige Unterstützung von 15 Jugendlichen aus neun Ländern im Alter zwischen 17 und 31 Jahren. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Internati-onalen Jugendgemeinschaftsdiens-ten (ijgd) veranstaltete die SDW ein internationales Workcamp. Zwei Wochen lang waren die Jugendli-chen Teil des Internationalen Jahr der Wälder in Bonn. So konnten sie beim Deutschlandfest und NRW-Tag den Besuchern am Stand auf der Hofgartenwiese die SDW und ihre Arbeit näher bringen und bei den Internationalen Bonner Waldtagen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern von drei Bonner Schu-len als SOKO Wald ermitteln. Ein Höhepunkt der Bonner Waldtage war sicher der Besuch der Direkto-rin der Abteilung für Forsten, der Vereinten Nationen und des United Nations Forum on Forests (UNFF), Jan McAlpine am Stand der SDW, die sich von der interaktiven Welt-karte begeistert zeigte.

Neben den Schülern, die im Rahmen der Deutschlandtour der WaldMo-bile die SOKO kennen lernen durf-ten, haben sich rund 720 weitere Kinder in 21 offenen Lagern der Deutschen Waldjugend auf die Su-che nach Waldprodukten begeben. Neben der SOKO Wald erlebten die Teilnehmer bei diesen Freizeiten bundesweit den Wald und das typi-sche Waldjugendfeeling hautnah.

Einen Besucherrekord von rund 3,2 Millionen erreichte von April bis Oktober die Bundesgartenschau in Koblenz. Auch hier waren das Inter-nationale Jahr der Wälder und die SDW dabei. In dem gemeinsamen Pavillon der SDW und der Landes-

SOKO Wald bei der IdeenExpo in Hannover

Foto: J. Hoffmann

Der niedersächsische Landwirt-schaftsminister Gerd Lindemann am Stand der SDW bei der IdeenExpo in Hannover

Foto: Niedersäsische Landesforsten

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Unser�Wald�1�I�2012� Jahr�der�Wälder

Jahr�der�Wälder� 27

forsten Rheinland-Pfalz konnten die Besucher vom Dach des spektakulä-ren Holzpavillons den Blick über das Deutsche Eck und die gesamte an-schließende Region schweifen lassen.

Neben vielen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche gab es im Internati-onalen Jahr der Wälder auch zahlrei-che Tagungs- und Schulungsangebo-te für Erzieher und Waldpädagogen.

Die SDW war in diesem Jahr Mitaus-richter der Internationalen Waldpä-dagogiktagung des Forest Commu-nicator Networks im Juli in Freising. Insgesamt nahmen 180 Teilnehmer aus 16 Nationen an der Tagung zum Thema „Waldpädagogik – Global denken, lokal handeln“ teil.

Eine ganze Deutschlandtour war die Schulung für Erzieherinnen und Erzieher „Nichts wie raus in den Wald“, die im Oktober in Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln und München stattfand. 250 Erzieher tauschten sich über Waldpädagogik aus und lernten in Workshops zu Kreativität im Wald, Waldtheater, Heilkräuter und Pflanzen und Schnitzen prakti-sche Ideen und Ansätze für die Arbeit im Kindergarten kennen.

Unter dem Motto „Die Welt im Wald entdecken“ stand der Kongress für Frühpädagogik im November in Lim-burg. Neben der Möglichkeit, im

so genannten „Open Space“ selbst Themen zu bestimmen, wurden den Teilnehmern zahlreiche sehr inter-essante und erfolgreiche waldpäda-gogische Projekte verschiedener Or-ganisationen vorgestellt. Die Veran-staltung selbst bildete außerdem den Auftakt zu einem bundesweiten For-schungsprojekt, welches die SDW in Kooperation mit der Uni Freiburg und dem Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten (BvNW) mit Förde-rung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchführt.

Auch in der virtuellen Welt hat sich einiges bewegt im Jahr der Wäl-der. Auf der neu gestalteten Home-page der SDW haben Besucher seit März die Möglichkeit, durch einen interaktiven Waldspaziergang ein wenig Waldfeeling am heimischen Computer zu erleben.

Das Internationale Jahr der Wälder war ein sehr ereignis- und arbeits-reiches Jahr für den Bundesverband und gleichzeitig eine sehr schöne Möglichkeit, die SDW und ihre Arbeit einem breiten Publikum vorzustellen und näher zu bringen. Bei den zahl-reichen Ständen und Veranstaltun-gen ergaben sich viele interessante Gespräche und Ideen für neue Pro-jekte. Das Internationale Jahr der Wälder hat neben viel Arbeit auch viel Spaß gebracht und der SDW die

Chance gegeben, sich auch dort vor-zustellen und dabei zu sein, wo man sie sonst nicht findet, wie beispiels-weise bei der IdeenExpo in Hannover.

Das Internationale Jahr der Wälder ist vorbei, vor uns liegt das Jahr der Nachhaltigkeit 2013.

Julia Hoffmann ist Koordinatorin des Jahr der Wälder bei der SDW; E-Mail: [email protected]

Autoren

Großplakate warben für das Jahr der Wälder

Foto: SKB

Illumination am Brandenburger Tor am 21. März 2011

Foto: Berliner Forsten

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Umweltnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

28� Umweltnachrichten

WindkraftanlagenIn Deutschland stehen etwa 21.900 Windräder, wobei mit rund 5.400 Anlagen die meisten in Niedersach-sen anzutreffen sind. In Brandenburg sind es rund 3.000 und in Sachsen-Anhalt etwa 2.300. Knapp die Hälfte der Anlagen ist zehn Jahre oder älter.

Internationaler��WaldschutzDas World Future Council (WFC) zeichnet jedes Jahr mit dem soge-nannten Future Policy Award vor-bildliche internationale Gesetze aus. Passend zum Jahr der Wälder wurden dieses Jahr Gesetze ausgezeichnet, die in besonderer Weise die Erhal-tung und Entwicklung von Wäldern fördern. In diesem Jahr standen 20 verschiedene Waldprogramme zur Auswahl.

Den ersten Preis erhielt das Waldpro-gramm Ruandas. Ruandas Waldfläche hat in den letzten zwanzig Jahren um 37 % zugenommen. Dadurch hat sich die Bodenerosion verringert und die Wasserversorgung verbessert. Silber ging an ein Gemeindewaldprogramm in Gambia sowie an ein US-Gesetz ge-gen den Handel mit illegal produzierten Edelhölzern. In Gambia gibt es jetzt 8,5 % mehr Wald, der von den Gemeinden verwaltet wird. Das US-Gesetz macht Holzimporteure für ihre Produkte ver-antwortlich. Dieser „Lacey Act“ gilt als erster Versuch gegen den kriminellen Holzhandel vorzugehen. (www.kurz-link.de/wolrdfuturecouncil)

Energiewende�in��GroßstädtenDutzende Dörfer und ländliche Regi-onen in Deutschland gewinnen schon heute ihren Strom zu 100% erneuer-

bar. München will die erste Millionen-stadt der Welt sein, die ihren Privat-kunden ab 2015 über die Stadtwerke ausschließlich Ökostrom verkaufen wird. Die Münchner Wirtschaft wird ab 2025 zu 100% erneuerbar ver-sorgt. Schon seit zwei Jahren bieten die Städte Kassel und Nürnberg ihren Privatkunden nur noch Ökostrom an. Andere Städte wie Frankfurt, Hanno-ver, Leipzig oder Darmstadt arbeiten mit ihren Stadtwerken an der künfti-gen 100 %-Versorgung.

Frankfurt am Main will durch Ener-gieeffizienz und erneuerbaren Ener-gien bis 2050 komplett erneuerbar sein. Heute ist Frankfurt mit 1.500 Gebäuden die deutsche Hauptstadt beim Passivhaus-Bau. Passivhäuser verbrauchen bis zu 90 % weniger Heizenergie. Mit der Commerzbank, den Türmen der energetisch sanier-ten Deutschen Bank und dem mit dem Frankfurter Green-Building ausgezeichneten Gebäude der Hel-vetia-Versicherung sowie dem neu-en KfW-Gebäude stehen die Energie effizientesten Hochhäuser der Welt schon heute in der Main-Metropole. 2014 will Frankfurt Europas Umwelt-hauptstadt werden – als Green City! (© Franz Alt 2011)

Kohlendioxidsteuer:��Australien�macht�ernstNach dem Repräsentantenhaus hat nun auch der australische Senat der Einführung einer CO2-Steuer zuge-stimmt. Danach werden die 500 größten CO2-produzierenden Unter-nehmen ab dem 1. Juli 2012 umge-rechnet etwa 17 Euro (23 australische Dollar) je produzierter Tonne Kohlen-dioxid zahlen müssen. Zum Vergleich: Im europäischen Emissionshandel kostet eine Tonne CO2 derzeit nur knapp zehn Euro. Zu erklären ist die-se Wandlung mit parlamentarischen Machtverhältnissen, die sich nach der Wahl deutlich zugunsten der aus-tralischen Grünen und unabhängiger Abgeordneter verändert hatten. Die Einnahmen aus der Steuer sollen künftig zum Teil in den Ausbau erneu-erbarer Energien fließen.

Meulenwald

Wer kennt schon den Meulenwald? Mit der Ausrufung dieses Waldes zum Waldgebiet des Jahres möch-te der Bund Deutscher Forstleute (BDF) dies ändern. Ab 2012 wird jähr-lich bundesweit ein Wald gekürt, in dem die Forstleute in vorbildlicher Weise dafür sorgen, dass der Wald alle Anforderungen der Gesellschaft und der Natur nachhaltig erfüllt. Der

BDF hat für 2012 den Meulenwald bei Trier ausgewählt. Gemeinsam mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und dem Meulenwaldverein wurden zwei Partner gefunden, mit denen der Wald und die für ihn arbeitenden Forstleute präsentiert werden kön-nen. Zudem wird die Aktion von den Tourismusorganisationen der Region unterstützt.

Die Butzerbachtal Wasserfälle im Meulenwald

Foto: Deutsch-LuxemburgischeTouristen Information

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Ein�Juwel�in�Europa�Über das Weltnaturerbe der UNESCO, die Buchenwälder, gibt es jetzt eine 36-seitige Broschüre. Das UNESCO-Welterbekomitee hat am 25. Juni 2011 fünf Buchenwald-gebiete in Deutschland in die Liste des Welterbes aufgenommen. Da-mit wird das in der Slowakischen Republik und der Ukraine gelegene grenzüberschreitende Weltnaturer-be „Buchenurwälder der Karpaten“ um einen deutschen Teil erweitert. Die Welterbestätte heißt jetzt „Bu-chenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands. Bestel-len kann man die Broschüre kosten-los unter www.bmu.de oder beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Referat Öffentlichkeitsarbeit, Stresemannstraße 128 – 130, 10117 Berlin, Telefon: 030 18 305-0, Fax: 030 – 18 305-2044.

Pferderücker�

Die Adressenliste zu den Pferde-rückern in Deutschland ist eine Er-folgsgeschichte, die die Erwartungen deutlich übertroffen hat! Erstmals 2008 veröffentlicht, wurde sie im Mai 2010 bereits einmal aktualisiert. Diese Neuauflage war notwendig, weil 37 weitere Unternehmen hin-zugekommen waren, und die Zahl der gelisteten Betriebe, die Pferde-arbeit im Wald anbieten, somit auf 106 gestiegen war. Das Echo auf die Veröffentlichung der Liste war nicht nur in Forstkreisen erfreulich hoch und positiv. Mehr als 1.800 Exempla-re der Rücker-Liste wurden bis heu-te an (Forst-)verwaltungen, Politik und weitere Interessierte verschickt sowie auf vielen Veranstaltungen verteilt. Inzwischen sind weitere Be-triebe hinzugekommen, so dass die Liste jetzt bundesweit 115 Betriebe umfasst. Die aktualisierte Version der Interessengemeinschaft Zugpfer-de IGZ-Adressenliste Pferderücker in Deutschland kann ab sofort im Downloadbereich der IGZ-Homepage als pdf-Datei herunter geladen wer-den.

Europas�Wälder�wachsen

25 % des gesamten Waldbestands wachsen in Europa. Die Waldflächen nahmen nach einer Studie in den letzten 20 Jahren um durchschnitt-lich 0,8 Millionen Hektar jährlich zu. Aktuell gibt es eine Milliarde Hektar Wald in Europa. Der Durchschnitt des von Wald bedeckten Staatsgebietes

liegt in den 27 europäischen Län-dern bei 41 %. Spitzenreiter ist Finn-land mit 71 %, Schlusslicht Malta mit 0,5 %. In absoluten Zahlen liegt Schweden mit 31,2 Millionen Hektar Wald an der Spitze, gefolgt von Spa-nien mit 27,7 Millionen und Finnland mit 23,3 Millionen. Deutschland mit 11,2 Millionen folgt nach Frankreich auf den 5. Platz.

Unser�Wald�1�I�2012� Umweltnachrichten

Umweltnachrichten� 29

Waldschäden�2011

Das trockene Frühjahr, Fraßgesell-schaften an den Eichen und die starke Fruchtausbildung bei der Buche sind die Gründe, dass sich der Waldzustand in den meisten Bundesländern gegenüber dem Vorjahr verschlechtert hat.

Lediglich in Baden-Württemberg und in Bayern haben sich die Wäl-der leicht erholt bzw. sind im Ver-gleich zum Vorjahr gleich geblie-ben. Alle anderen Bundesländer melden, dass sich der Kronenzu-stand der Wälder verschlechtert hat (Stand bis zum Redaktions-schluss). Dabei reichen die Anteile der deutlichen Schäden von 22% in Niedersachsen bis zu 36% in Hes-sen und Thüringen.

Zu den oben genannten Gründen kommen die Folgen der immer

noch hohen Schadstoffeinträge v.a. von Stickstoffen aus Verkehr und Landwirtschaft.

Die starke Fruchtbildung der Buche in relativ kurzen Abständen in Ver-gleich zu vorherigen Zeiträumen, die regelmäßige Schädigung durch Schadinsekten sowie die Verschie-bung der Niederschläge werden dem Klimawandel zugeschrieben.

Insgesamt hat der Stress für die Waldbäume zugenommen. Es ist also höchste Zeit, dass Maßnah-men, die den Stress reduzieren, wirklich durchgeführt werden. Da-zu gehören die Reduzierung der Schadstoffe und klimaschädlichen Einflüsse und die Durchführung von Waldkalkungen als kurzfristi-ge Möglichkeit, den Zustand der Waldböden zu verbessern.

Foto: J. Berga, pixelio.de

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Auf dem Parlamentarischen Abend der SDW zum Waldnaturerbe Bu-chenwald am 1. Dezember 2011 über-reicht der SDW-Präsident Dr. Wolf-gang von Geldern Ministerpräsiden-tin Christine Lieberknecht stellver-tretend für das Land Thüringen die Goldene Tanne der Schutzgemein-schaft Deutscher Wald. Mit diesem Ehrenpreis für die Zukunftssiche-rung des Waldes zeichnet die SDW seit acht Jahren Persönlichkeiten, Länder oder Waldbesitzer aus, die sich durch Engagement hervorgeho-ben haben und für den Wald wichtig und richtungsweisend sind. Christi-ne Lieberknecht orientiert sich nicht am Zeitgeist, sondern stellt die Wei-chen auch für den Wald mit Bedacht und Sachverstand. Die SDW möchte mit dieser Auszeichnung erreichen, dass alle Waldbesitzer ihre langfris-tige Verantwortung gegenüber dem Wald erkennen und entsprechend handeln.

Neben der seit langem geforderten Reduzierung der Schadstoffemissio-nen ist eine sofortige Hilfe nur durch

eine standortgerechte Waldkalkung möglich. Diese hilft gegen die Bo-denversauerung und erhöht die Sta-bilität gegenüber den Umweltein-flüssen. Seit 25 Jahren wird in den Wäldern von Thüringen in einem 10-Jahres-Turnus gekalkt.

Da unsere Gesellschaft insgesamt für die Schäden in den Wäldern ver-antwortlich ist, fordert die SDW die hundertprozentige Förderung der Waldkalkung durch die öf-fentliche Hand. „Durch die Ver-sauerung der Böden ist die Nähr-stoffversorgung der Bäume weit vom Optimum entfernt und ange-sichts der zusätzlichen Stressfak-toren für den Wald, wie z.B. die extremen Witterungsbedingungen und die Schadinsekten, sollte die Waldkalkung verstärkt eingesetzt werden, um eine Gesundung der Wälder zu erreichen“, so Dr. von Gel-dern.

Bundesverband� Unser�Wald�1�I�2012

30� Bundesverband

Ehemaliger�Chefredakteur�verstorben

Mit 81 Jahren verstarb Paulheinz Grupe, der langjährige Chefredak-teur von Unser Wald am 1. Novem-

ber 2011. Die Nachricht machte uns in der Geschäftsstelle und auch im Kreise der Landesverbände sehr be-troffen, da viele von uns Paulheinz Grupe von der Zusammenarbeit bei Unser Wald gut kannten oder ihn re-gelmäßig bei den Verbandssitzungen trafen.

12 Jahre prägte er als Chefredakteur von Unser Wald das Waldmagazin und damit ein wichtiges Aushänge-schild für die SDW. Dabei kam der Zeitschrift immer wieder seine lang-jährige Berufserfahrung zugute. Paul-heinz Grupe war unter anderem 15 Jahre lang Chefredakteur der West-deutschen Zeitung. Sein Interesse für die Politik merkte man ihm stets in Unterhaltungen an. Und wer glaubt, dass sich ältere Menschen nicht

mehr an die neuen Medien wagen, lag bei Paulheinz Grupe völlig falsch. Computer, Internet und Handy waren für ihn normal, und während andere Menschen noch die Erfindung der elektrischen Schreibmaschine lob-ten, verschickte er schon fleißig seine Nachrichten per E-Mail.

Doch nicht nur seine Erfahrung und sein Wissen waren für Unser Wald ein Gewinn. Den meisten Men-schen wird Paulheinz Grupe als äu-ßerst charmanter und humorvoller Mensch in Erinnerung bleiben. Dies machte die Zusammenarbeit mit ihm so angenehm.

Im Juli 2009 übergab Paulheinz Gru-pe die Chefredaktion an Sabine Krö-mer-Butz.

Goldene�Tanne�2011

Wichtiger Termin 2012Auch wenn der genaue Ort der nächsten SDW-Exkursion noch nicht feststeht, der Termin ist be-reits festgezurrt.

Bitte vormerken: 13. bis 16. Sep-tember SDW-Exkursion nach Rheinland-Pfalz

Paulheinz Grupe

Foto: L. Gössinger

SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern überreicht der Ministerprä-sidentin von Thüringen Christine Lie-berknecht die Goldene Tanne.

Foto: SDW

Page 31: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

Im nächsten Jahr jährt sich der von der SDW in Deutschland eingeführ-te Tag des Baumes am 25. April zum sechzigsten Mal. Der Tag des Bau-mes hat sich in der Zwischenzeit zu einer der größten Mitmachaktionen zugunsten der Bäume und des Wal-des entwickelt. Auch heute noch ist dieser Festtag oft Anlass zum Bäume pflanzen. Gleichzeitig finden Exkur-sionen, Veranstaltungen, Waldfeste und ähnliche Veranstaltungen statt, um die Begeisterung und das Wissen um den Wald zu vergrößern. Die SDW wird im kommenden Jahr diesen Baum-Ehrentag besonders feiern.

Unser�Wald�1�I�2012� Bundesverband

Bundesverband� 31

SDW · Bundesverband Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn Tel.: 0228/9459830 Fax: 0228/9459833 E-Mail [email protected] www.sdw.de

Präsident: Staatssekretär a.D. Dr. Wolfgang von Geldern Geschäftsführer: Christoph Rullmann

Kontakt

Mit der Easy-Tree-Kampagne von Staples konnten diesen Herbst weite-re Pflanzungen durchgeführt werden. Staples Advantage hat für den Katalog seiner Großkunden schon vor einiger Zeit das Zeichen „EcoEasy“ entwickelt, welches auf Produkte hinweist, die umweltfreundlich und/oder sozial-verträglich hergestellt wurden. Einige Hersteller von Büroartikeln haben sich nun zur EasyTree-Kampagne zusam-mengeschlossen. Deren Artikel tragen neben dem EcoEasy-Logo noch das EasyTree-Zeichen. Kauft man diese Ar-tikel, gehen 1,5 % des Umsatzes an die SDW, die damit Bäume in Deutschland pflanzt.

Im Sachsenwald/Aumühle bei Ham-burg-Bergedorf wurden als Voranbau-fläche 5.000 Douglasien, Buchen und Fichten gepflanzt. Im Grunewald in

Berlin konnten auf einem ehemaligen Baumschulgelände im Eichkamp 1.600 Bäume gepflanzt werden. Hier wurden Bäume wie Linde, Traubeneiche und Sandbirke, aber auch Sträucher wie Holunder und Schlehe gepflanzt. Auch die Försterwiese im Tegeler Forst wur-de um zahlreiche, verschiedene Bäu-me und Sträucher ergänzt. Im Ruhrge-biet wurde im November zum Spaten gegriffen. 7.500 Bäume wurden in der Gemarkung Buer bei Gelsenkirchen innerhalb von zwei Wochen gepflanzt. Mit der Waldjugend Eschenbach wurden hinter einem Tennisplatz bei Eschenbach 2.000 Rotbuchen, Stielei-chen und Weißtannen in die Erde ge-bracht. In Dornstadt bei Ulm konnte mit Hilfe von Staples eine zwei Hektar große Fläche im Rahmen eines Schul-waldprojektes unterstützt werden. Neben dem standortgerechten Wald

wurde eine Streuobstwiese von den Schülern angelegt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Staples Advantage für die Chance, vie-le Bäume pflanzen zu können.

Staples�Pflanzungen�gehen�weiter

60�Jahre�Tag�des�Baumes

Zwei Wochen lang pflanzten Jugend-liche 7.500 Bäume in einem Wald-stück bei Gelsenkirchen.

Foto: Staples Advantage

Der neue Präsident des Deutschen Jagdschutzverbandes Hartwig Fischer, MdB (rechts) und Dr. Wolfgang von Geldern trafen sich am Rande einer Veranstaltung in Berlin zu Gesprächen zum Thema Wald und Wild. Für das kommen-de Jahr sind weitere Gespräche geplant.

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

32� Baden-Württemberg

So�gar�kein�WeihnachtsbaumDer Landesverband Baden-Württem-berg lud Presse und Vertreter der Landespolitik nach Altensteig und Baiersbronn zur Informationsveran-staltung zum “Baum des Jahres 2012 - die Lärche“ ein.

Es war am 1. Dezember zwar noch kein Weihnachtswetter, als Ulrich Burr die 28 Gäste auf der Waldwie-se im Distrikt 1 des Staatswaldes Al-tensteig begrüßte, aber die Lärchen leuchteten goldengelb gegen den blauen Winterhimmel, was ihre ho-he Attraktivität zu jeder Jahreszeit

unter Beweis stellte. „Sie hat zwar nur einen Baumartenanteil von 2% in Baden-Württemberg“ so Burr bei seiner Ansprache, „aber durch die Wahl zum Baum des Jahres wird sie hohe Aufmerksamkeit erfahren und vielleicht auch wieder öfter an den passenden Gebirgsstandorten ge-pflanzt werden“. Bei einem Spazier-gang durch den vor rund 150 Jahren entstandenen Waldbestand mit einzelnen, aufgrund ihrer geraden Wuchsform für die Saatgutgewin-nung genutzter Lärchen, erläuterte Forstdirektor Dr. Bernhard Hanisch vom Kreisforstamt Calw den Exkur-sionsteilnehmern die waldbaulichen Besonderheiten des Bestandes: „Vor Einfluss des Menschen war der hie-sige Flächenschwarzwald mit Tan-nen- und Buchen-Wäldern bestockt. Mit der Besiedlung wurde der Wald zunehmend genutzt und gerodet. Neben der Bau- und Brennholzge-winnung wurde der Wald für die Waldweide und später für Streunut-zung in Anspruch genommen. Mas-siven Einfluss erfuhr der Wald auch durch die gewerblichen Waldnutzun-gen wie die Flößerei. Hierfür wurden ganze Waldflächen gerodet. Die Lär-

che wird als Lichtbaumart leider aus ihnen verschwinden.“ Abgerundet wurde die Veranstaltung am Nach-mittag durch den Besuch der Holz-werke Züfle in Baiersbronn-Mitteltal. Ludwig Züfle zeigte den interessier-ten Besuchern wie in seinem Werk aus Schwarzwälder Lärchen Garten-häuschen und Carports entstehen.

Ulrich Burr begrüße die 28 Gäste

Foto: SDW

Landesverband�befürwortet�Nutzung��und�Förderung�regenerativer�EnergienBei seiner Klausurtagung in Bad Urach verabschiedet der Landesvor-stand eine Position zu erneuerbare Energien im Kontext Wald.

Die Mitglieder des Landesvorstandes waren sich in der Auffassung einig, dass die Nutzung und Förderung von regenerativen Energien die Energie-form der Zukunft sei. Ihre Anlagen zur Erzeugung oder Speicherung sei in gut begründeten Fällen auch im Wald tolerierbar, dabei dürfen aber wichtige Waldfunktionen nicht be-einträchtigt werden. Bei Planung und Bau solle ein strenger Maßstab

bei der Auswirkung auf das Land-schaftsbild angelegt werden. Außer-dem müsse die Bevölkerung in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Eine Minimierung ökologi-scher Folgen und eine naturverträg-liche Erschließung der Waldflächen müsse gewährleistet sein.

Im Einzelnen werden die Energiege-winnungsformen wie folgt bewertet:

1. Windenergie

Grundsätzlich solle die Nutzung von Windenergie außerhalb des Waldes

stattfinden. Denn Waldstandorte sind im Vergleich zu den meisten anderen Standorten wertvolle na-turnahe Biotope, die nicht nur durch die Inanspruchnahme der Waldflä-che selbst, sondern auch durch die mit der Windenergienutzung ver-bundene Zerschneidung der Bioto-pen abgewertet werden. Windkraft-anlagen, die den Waldbestand um das 5 bis 7 fache überragen, stören das Landschaftsbild in besonderem Maße. Besonders kritisch sind sol-che in oder in der Nähe von Wald-schutzgebieten.

Foto: SDW

Holzwerke Züfle. Ludwig Züfle im Gespräch mit den Teilnehmern.

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Erstmals bot der Kreisverband Rems-Murr das Programm „Stadtfüchse“ für Grundschulkinder in Kooperation mit der Wildnisschule Wildniswissen im Backnanger Plattenwald an.

Es raschelt im Gebüsch, eine Grup-pe von Kindern schleicht durch den Wald, ungesehen von Spaziergängern und Joggern. Sich lautlos zu bewegen und zu tarnen war die spannende Aufgabe. Matthias Kitzmann, Diplom Forstwirt und Wildnispädagoge, ent-deckt mit den Kindern die Geheim-nisse des Waldes. Lea baut gekonnt

ein kleines Tipifeuer auf, welches mit nur einem Streichholz angezündet werden kann. Völlig vertieft waren die jungen Stadtfüchse in das Glut-schalenbrennen. Den ganzen Tag draußen im Wald spielen, singen, sich austoben, am Abend so richtig schön schmutzig und müde sein. „Wie bei uns früher" sagt ein Vater, als er am letzten Tag mit seinem Sohn am La-gerfeuer sitzt. Helm-Eckart Hink von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald freut sich über die positive Re-sonanz – von Kindern und Eltern.

G.StrobelSDW · Baden-Württemberg Königsträßle 74 70597 Stuttgart Tel.: 0711/616032 Fax: 0711/616044 E-Mail: [email protected] www.sdw-bw.de

Kontaktzeiten der Landes- geschäftsstelle:Di bis Fr von 9:30 bis 12:30 Uhr

Landesvorsitzender: Ulrich Burr

Ehrenvorsitzender: Ventur Schöttle

Geschäftsführer: Christian Heß

Kontakt

Baden-Württemberg� 33

Die SDW fordert, dass die im Landes-waldgesetz verankerte Erholungs-nutzung und deren potenzielle Stö-rung durch Windkraftanlagen neu zu definieren ist. Bei der Ausweisung von Windkraftanlagen soll eine Kon-zentration anstelle von Einzelanla-gen stattfinden, um den Flächenver-brauch zu minimieren.

2. Wasserkraft

Beim Ausbau der Wasserkraft ist die Forderung, einen sehr strengen Maß-stab anzulegen. Da es sich im Wald überwiegend um die Nutzung der "kleinen Wasserkraft" handelt, sind die Standorte nicht selten wertvolle

Biotope (Keuperklingen, Tobel, Bach-täler).

3. Biomasse

Die nachhaltige, naturnahe und mul-tifunktionale Waldbewirtschaftung zur Biomasse-Nutzung wird grund-sätzlich befürwortet und unterstützt, wobei ein übermäßiger Nährstoff-entzug, etwa durch Ganzbaumnut-zung, abgelehnt wird und der Erhalt alter Bäume und Totholz gewährleis-tet sein muss. Waldumwandlung zur Biomassenutzung, etwa zur Anlage von Kurzumtriebsplantagen lehnt die SDW ab.

4. Photovoltaik

Photovoltaikanlagen werden wegen ihres Flächenverbrauchs im Wald strikt abgelehnt.

5. Geothermie

Flächige geothermische Nutzung im Wald wird grundsätzlich abgelehnt, da sie mit vielen Waldfunktionen stark konkurriert.

6. Energiespeicherung (z.B. Pumpspeicherbecken)

Die Anlage von Pumpspeicherbecken soll grundsätzlich außerhalb des Wal-des stattfinden.

Stadtfüchse�im�Backnanger�Plattenwald

Termine

1. Februar: Beratungstermine und Stellungnahme des Landesvor-standes zum geplanten National-park Nordschwarzwald. Ort: Ruhe-stein

9. Februar: Gespräch der AG Wald mit Minster Alexander Bonde. Ort: Stuttgart

21. März: Krönung der 3. baden-württembergischen Waldkönigin Martina Gottlieb. Ort: Nagold

Foto: SDW

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

34� Bayern

Mitgliederversammlung�Im gewohnten Rahmen konnte unser Vorsitzender, Josef Miller, MdL, am 11. November fast 50 Mitglieder zu unserer diesjährigen Jahresversamm-lung begrüßen. Das „Internationale Jahr der Wälder“ gab, so sein Ein-druck, sehr gute Möglichkeiten den Wald und seine vielfältigen Bedeu-tungen in die Bevölkerung zu tragen; als SDW haben wir dies auch nach Kräften genutzt. Neben den obliga-torischen Berichten – formell über das Jahr 2010 – ging Geschäftsfüh-rer Gössinger auch auf die vielfälti-gen Aktivitäten im „Jahr der Wälder“ ein. Auch die fortgesetzte Forschung zur Verbesserung des Waldwissens durch Hr. Prof. Ammer und Hr. Blacek war sehr erfolgreich und mit sehr positiver Resonanz verbunden. Auf Wunsch des Forstministeriums wur-den zwei Rechnungsprüfer bestimmt. Hauptteil der Veranstaltung war der

Fachvortrag von Hr. Dr. Florian Zor-maier zum Thema „Energiewende: Wald - Kurzumtriebsplantage - Acker – welche nachwachsende Energie wollen wir? Nach einigen Diskussi-onsbeiträgen hat die Versammlung beschlossen, zu dem Thema wieder ein Positionspapier zu erarbeiten. Ei-nige Mitglieder brachten erneut ihre Sorge über die Initiative, Windräder vor allem im Staatswald aufzustellen, zum Ausdruck. Die gesetzlich gefor-derte Vorbildlichkeit, so deren Mei-nung, betrifft den Lebensraum Wald und nicht die Energieproduktion. Schließlich wurden noch Erfahrungs-berichte aus einigen Kreisgruppen zur SDW-Arbeit vor Ort und die Mög-lichkeit diese zu verstärken vorgetra-gen. Hier sollen noch weitere Berich-te ausgewertet werden. Nach nahezu vier Stunden schloß unser Vorsitzen-der die Sitzung.

Karl�Albert�verstorbenUnser umtriebiges Mitglied und Kurator des Stadtwaldes Fürth ist 86jährig am 25. Oktober 2011 ver-storben. Nach seiner Pensionierung als Mitarbeiter verschiedener Hol-zindustriebetriebe trat er der SDW im Jahre 1986 bei und war er bis zum Beginn seiner Krankheit unermüd-lich für unseren Verband und „sei-nen Wald“ tätig. Vor allem widmete er sich den geschichtlichen Entwick-lungen seiner Heimat; nicht nur des Stadtwaldes, auch der Kirchen und anderer Institutionen. Dem Stadt-wald widmete er im Jahre 1998 eine über 1500 Seiten umfassend kom-mentierte Quellensammlung mit umfangreicher Zusammenfassung zu den wirtschaftlichen und gesell-schaftspolitischen Beziehungen zwi-schen Wald und Mensch. Er holte auch interessante Forschungspro-jekte in den Stadtwald, half dort bei der Gründung eines Grünen Klas-senzimmers, konnte seine ehren-

amtliche Tätigkeit im Bayer. Land-tag vorstellen und initiierte vieles andere – auch bei uns in der Ver-bandsarbeit. In seinem Metier war er besonders bei Führungen, von denen er über 1000 durchführte. Er verstand es zahlreiche Mäzene und Sponsoren für seine Sache zu ge-winnen und so auch die Gedanken unserer SDW dorthin zu verbreiten, wo diese nicht Tagesgespräch sind. Vielfach wurde er geehrt, u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz (2000), der Ehrenamtsmedaille des Minis-terpräsidenten (1995), der Staats-medaille des Forstministeriums (1989) und dem Goldenen Kleeblatt der Stadt Fürth (2005); auch unsere SDW zeichnete ihn mit der Goldenen Ehrennadel aus (1996).

Wir werden ihn und sein väterli-ches Wesen nicht vergessen.

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Mit unserem Positionspapier Wald und Windkraft und dessen Versand an zahlreiche einschlägige Institutio-nen haben wir uns erneut in die der-zeit sehr hastig verlaufende Diskus-sion eingebracht. Eine wichtige Ant-wort ist die des neuen Umweltminis-ters, Dr. Marcel Huber, der uns u.a. schreibt: „Das Positionspapier der SDW ist im Wesentlichen mit unse-rer Haltung in Einklang. Insbesondere

besteht ein hohes Maß an Überein-stimmung bei den naturschutzrecht-lichen Tabuflächen (Nationalparke, Naturschutzgebiete, Naturdenkma-le etc.)“. Außerdem geht er auf den derzeit in Arbeit befindlichen „Wind-energie-Erlass“ ein und die vom Lan-desamt für Umwelt entwickelte „Ge-bietskulisse Windkraft“; diese soll als Umweltplanungshilfe konfliktarme Standorte ermitteln.

SDW · Bayern Ludwigstraße 2 80539 München Tel.: 089/284394 Fax: 089/281964 E-Mail: [email protected] www.sdw-bayern.de

Landesvorsitzender: Josef Miller, MdL, STM a.D.

Geschäftsführer: Lothar Gössinger

Kontakt

Bayern� 35

Waldwissenstudie�2011��abgeschlossenInsgesamt wurden drei Fortbildungs-veranstaltungen angeboten, wobei auch die Struktur, die Themenschwer-punkte bzw. die vorgesehenen Hand-reichungen für eine landesweite An-wendung untersucht werden sollten. Außerdem wurden an einem Beispiel Voraussetzungen für die Anlage und Pflege von Schulwäldern geprüft. Ziel war den Teilnehmern die „Angst vor dem Wald“ zu nehmen, über Partner, Aktivitäten und rechtliche Aspekte zu informieren, sowie durch eigenes Handeln ein Stück weit „für den Wald“ zu qualifizieren. Nach den Veranstal-tungen in Wartaweil (STA), Hohenberg (WUN) und Kunigundenruh (BA) zeich-

net sich ab, dass vor allem die eigene Gestaltung und Durchführung eines „Waldtages“ für Kinder unter Beglei-tung erfahrener Waldpädagogen sehr zielführend ist. Auch die gemeinsame Tagung von Erziehern (Kindergärten) und Lehrern (Grundschulen) bringt Vorteile. Interesse, Begeisterung und Motivation der Teilnehmer müssen als Auftrag verstanden werden, die Fort-bildung in der mittlerweile bewährten Weise fort zu führen und in allen Regi-onen Bayerns anzubieten. Die Ergeb-nisse haben wir, wie die der Vorjahre, auf unserer Homepage (www.sdw-bayern.de -> Pädagogik) zugänglich gemacht.

Staples�für�die�DWJ1,5% eines speziellen Sorti-mentes von Staples, einem großen Hersteller und Ver-treiber von Bürobedarf, geht an die Bauminitiative des SDW-Bundesverbandes. Über diesen Weg konnte auch der Stadtwald Eschenbach profi-tieren.

Im November fand nun die Pflanzung von 2.250 Bäum-chen im Stadtwald von Eschenbach, dem „Patenforst“ der Waldjugend statt. Mit großem Ge-folge von Bürgermeister Peter Lehr

und weiteren Stadträten, Förster Martin Gottsche, Forstwirtschafts-meister Reinhard Lehr und 20 Hel-

fern der DWJ wurden die bis zu 70 cm großen Laub-bäumchen gepflanzt. Für den Vertreter der Firma Staples, Herrn Thomas Boss, der extra für diesen Termin aus Stutt-gart kam, war es eine tolle Erfahrung und es hat ihn be-eindruckt, wie viele Jugendli-che nicht nur an Laptop und Facebook interessiert sind. Für die Vertreter der Stadt und des Stadtrates allerdings

war es keine Überraschung, denn sie wissen: auf die Waldjugend Eschen-bach können wir uns verlassen!

Wald�und�Windkraft

Gebete - Meditationen

Unser langjähriges Mitglied, Walter Konrad aus Rieneck, seit 20 Jahren berufsmäßiger Diakon der katholi-schen Kirche, hat beim Verlag“ hof-mann-buch“ ein bebildertes Büchlein mit dem Titel „Gebete – Meditatio-nen – Betrachtungen“, zum Preis von € 6,90 (ISBN 978-3-932737-29-9) ver-öffentlicht.

Die Schrift will anregen, nach dem Lesen eigene Gebetsgedanken zu entwickeln, zu denen jeder Mensch fähig ist, denn Gott begegnet uns überall und in allen Dingen, in al-len Jahreszeiten und in der ganzen Welt, so der Autor in seinem Vor-wort.

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

36� Berlin

Der�Adventsmarkt�im�Forstamt�Tegel��–�wieder�ein�voller�Erfolg!

Dank der umsichtigen gemeinsamen Vorbereitung, vor allem mit dem Forstamtsleiter Karl-Heinz Marx und dem Büroleiter Christof Blauth (Forst-amt Tegel und SDW-Mitglieder) und Andrea Jänicke (SDW-Mitglied und Projektbetreuerin), dann aber auch dank der vielen helfenden Hände aus dem Kreis der Berliner Forsten, un-seres Landesverbandes, des FÖJ und anderer Freiwilliger konnte auch 2011 am Vorabend des 1. Advent, am 26. November, wieder der traditionelle, stimmungsvolle Adventsmarkt auf dem Gelände des Forstamts Tegel stattfinden. Mehr als 3.000 Besu-cher/innen kamen zur Veranstaltung. Besonders erfreulich war der hohe Anteil an Familien mit Kindern.

Die waldbezogenen Verkaufsschwer-punkte Wildbret, Wildsuppe und Wildbratwurst, Weihnachtsgrün, Brennholz, Holzspielzeug und mehr, aber auch die Begleitveranstaltungen wie das Lagerfeuer zum Stockbrot-Rösten für Kinder, die natur- und jagdbezogene Kunstausstellung, die Schnitzkunst aus Holzstämmen mit-tels Motorsäge, der selbstgebaute Stand der Azubi`s zum Forstwirt und nicht zuletzt die lodernden Schwe-denfackeln in der Dämmerung gaben diesem Nachmittag wieder seinen un-vergleichlichen Charakter und lockten

wieder eine sehr große Zahl von Besu-chern an. Der Posaunenchor der ev. Schilfdachkapelle aus Berlin-Kladow sorgte für vorweihnachtlichen Hör-genuss. Und doch ist es in jedem Jahr anders. Kein Wind dieses Jahr, kein Schnee, kein Regen, kein Frost, nur die milde Trockenheit eines regenlosen Novembers. Vielleicht war deshalb schon so früh der eine oder andere Stand ausverkauft.

Eine kleine Bilanz: 4 Wildschweine, 1200 Bratwürste, 120 Liter Wildsuppe, viele gespendete selbstgebackene Ku-chen, 270 Liter Glühwein, 90 Liter alko-

holfreier Punsch und jede Menge Kaf-fee wurden unter anderem verzehrt.

Auch am Stand der SDW war der An-drang groß. Misteln, Barbarazwei-ge, Adventssträuße waren bald weg. Frau Mitsching und ihre Kolleg(inn)en hatten mit ihren Lernspielen viel Zuspruch, besonders von Familien mit Kindern. Frau Noffkes Kerzenrollen wurde ebenso sehr gut angenommen. Die teils vom Waldmuseum und teils von Herrn Kersting erstellten Infor-mationsblätter wurden als sehr ge-lungen gelobt und taten ihre Wirkung so gut, dass die besondere Begabung von Herrn Kersting als Verkaufsge-nie kaum noch zum Einsatz kommen konnte. Die beiden „Waldwanderun-gen mit dem Förster“ (Kenneweg) hatten eine so große und interessier-te Teilnehmerzahl wie nie zuvor. Die Lärche, der Baum des Jahres 2012, konnte in Form eines hervorragenden Bestandes vorgestellt werden. Die Fragen und Diskussionen berührten Themen wie Baumartenwahl, wald-bauliche Reaktionen auf den Klima-wandel, die Bedeutung des Totholzes und viele andere Aspekte. Nicht nur am betriebsamen Markt, auch am Wald und seiner Behandlung wurde großes Interesse deutlich erkennbar.

H. Kenneweg

Stockbrot backen am Lagerfeuer

Foto: Ch. Blauth

SDW – Stand

Foto: Ch. Blauth

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Am 10. November 2011 kamen an ei-nem Projekttag zwei Klassen der Se-kundarschule Wilmersdorf zu einem Waldtag in den Berliner Grunewald. Nach einer kurzen Einführung zur Ökologie des Waldes und zur Pflanz-technik der Jungbäume wurden von den Schülern die Spaten ergriffen und in Dreiergruppen ein Birkenwäldchen auf dem ehemaligen Baumschulgelän-de gepflanzt. Die Kinder hatten beim Pflanzen so viel Spaß, dass schon nach kurzer Zeit die vorbereiteten Pflanz-markierungen erweitert werden mussten.

Im herbstlich, nebligen Wetter kroch die Kälte schnell durch die dicke Klei-dung. Für Stadtkinder war das Wetter im November und die aktive Tätigkeit für die Natur eine neue Erfahrung. Mit einer Schulwald-Urkunde und der damit verbundenen Einladung „ihren Wald“ weiter zu besuchen und zu betreuen, verließen die Kinder den Wald.

Am 13. November 2011 um 11 Uhr tra-fen sich Schülerinnen und Schüler der Schulfarm Insel Scharfenberg und deren Eltern im Tegeler Forst an der

„Gerlach-Wiese“ – benannt nach dem ehemaligen Revierförster des Wald-gebietes – und pflanzten 500 kleine Bäumchen und Sträucher. Der Revier-förster Mosch konnte in seinem Wald Herrn Schulz als Vertreter von Staples den gesamten Vorstand des LV Berlin der SDW begrüßen. In der Herbstson-ne wurden viele positive Worte über den Wald und seine Bedeutung ge-funden. Die Firma Staples überreich-te seinen Berliner Großkunden eine Urkunde für die Bäume, die auf Grund der Bestellung umweltfreundlicher Büromaterialien gespendet werden konnten.

So entstehen ökologisch wertvolle Gehölzinseln aus heimischen Sträu-chern und Bäumen. Die bestehende Streuobstwiese wird auf diese Weise weiterentwickelt und aufgewertet. Gehölzinseln und Waldsäume dieser Art sind beliebte Rendezvousplätze für Schmetterlinge sowie Überwin-terungsquartier, Brutplatz und Nah-rungsbiotop für viele verschiedene Tierarten. Am 18. November kamen Schüler aus der 6. Klasse der Wed-ding-Grundschule in den Grunewald. An diesem nebligen Herbsttag war die

Pflanzung eines Eichen-Lindenwaldes auf dem ehemaligen Baumschulgelän-de angekündigt. Die Klasse hatte nicht nur die Gelegenheit, Einzelbäume zu pflanzen, es konnte darüberhinaus ein ganzer Waldbestand neu begründet werden. Die Kinder zählten jeden ge-pflanzten Baum.

Im Anschluss daran konnten die Kin-der bei der Jause ihr Wissen zum Wald und den daraus entstehenden Produkten einbringen und erweitern. Zum Abschluss war die ganze Klasse in einem interaktiven Spiel eingebun-den und stellte einen Baum mit allen seinen Schichten dar. Auf diese Weise wurde jedem klar, dass ein Baum nicht nur aus festem Holz besteht, sondern in ihm Wasser und Nährstoffe auf und ab pulsieren.

Diese Pflanzaktionen sind eine Initiati-ve der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Berlin und wer-den von den Berliner Forsten unter-stützt. Gefördert werden die Projekte von der Firma Staples, einem der größ-ten Unternehmen für Bürobedarf.

Wir bedanken uns bei allen Beteilig-ten für die gute Zusammenarbeit und hoffen auf eine Fortführung im nächs-ten Jahr.

Andrea Jänicke(Projektkoordinatorin für SDW, LV Berlin)

Berlin� 37

SDW · Berlin

Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin Tel.: 030/84721920 E-Mail: waldmuseum- [email protected] www.sdw-berlin.de

Landesvorsitzender: Oliver Schworck

Kontakt

Neue�Möglichkeiten�der�Waldbegegnung��für�Schulklassen�durch�das�Sponsoring��von�Staples�Deutschland

Revierförster Mosch, A. Jänicke (SDW), Herr Schulz (Staples), Oliver Schworck (1. Vorsitzender, SDW Berlin)

Page 38: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

38� Brandenburg

Präsentationen�Brandenburgs�Wald��und�Forstwirtschaft�zum�Jahr�der�WälderDer Landesbetrieb Forst Brandenburg setzt ganz besondere Höhepunkte zum Internationalen Jahr der Wälder.

Neben der Karikaturenausstellung „Wald - Ort des Lebens“ mit 156 Car-toons von 25 prominenten Künstlern der bundesweiten Vereinigung Car-toonlobby e.V. werden Präsentationen zum Berufsbild und zur Ausbildung von Forstwirten, zwölf Menschen und Berufe für den Wald vorgestellt. „Na-turnahe Rotbuchenwälder“ mit dem Grusimer Forst, welches diesjährig zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde, „Brandenburger Waldland-schaften“, „Kiefernland im Wandel“ und die biologische Vielfalt in den Wäldern runden die Ausstellung mit zahlreichen Informationsmaterialien ab.

Als touristische Ziele im Brandenbur-ger Land werden bei einer kleinen Waldinsel im HavelPark Dallgow die Waldlesefährte, die Sielmannstiftung mit der Döberitzer Heide und als Flyer der Naturpfad Bredower Forst vorge-stellt.

In einer Malecke können die Jüngs-ten zeigen, was sie im Wald entdeckt haben und sich am Wettbewerb der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald unter www.wald2011.de beteiligen.

Eröffnet wurden beide Forstaus-stellungen durch den Abteilungs-leiter Landeswaldbewirtschaftung Olaf Magritz. Die Bürgermeister von Brandenburg Steffen Scheller und Dallgow-Döberitz Jürgen Hemberger unterstrichen die Wichtigkeit der Wäl-der. Er bietet tausenden Tieren und Pflanzen Lebensraum, ist Wasserspei-cher und beeinflusst das Klima positiv. Der Wald dient auch der Erholung und bietet vielen Menschen Arbeitsplätze. Andreas Nicolai, Geschäftsführer Car-toonlobby e. V. unterstrich die Vielfäl-tigkeit des Waldes. Die Gliederung der Karikaturen in Themenbereiche, wie Mythos, Inspiration und Ursprung, Le-bensraum, Erholungsort, Klimafaktor, Patient, Rohstoff, Bioprodukt, Frem-der, Global Player und Zukunft Wald sind untersetzt mit Sprüchen und Zita-ten, wie z.B. „Frieden findet man nur in Wäldern“ von Michelangelo und „Im Wald und auf der Heide, da such ich meine Freude“ von Wilhelm Bor-nemann.

Für die kulturelle Umrahmung sorgte in Wust die Frauen-Parforcehorngrup-pe „Großheide-Zauche“ unter Leitung von Alexander Böttiger, der Branden-burger „Eisenbahner Männerchor“ und besonderes Highlight war die

Begleitung der Havelkönigin Katja. In Dallgow erfreute der Brandenburger Landessieger im Jagdhornblasen die

Gruppe Hubertusstock unter Leitung von Lutz Hamann die Zuschauer ge-nauso wie der Männerchor Falken-see 1945 e.V. sowie die Werderaner Baumblütenkönigin Victoria Tremel und besonders mystisch wurde es mit Mutter Erde von INCANTO Erlebens-kunst e.K.

Helga Koch

Wust v. lk._Jörg Dechow von der OF Lehnin, Eckardt Knaack, Centerleiter EKZ Wust, Havelkönigin Katja, Bürgermeister Brandenburgs Steffen Scheller, Abt.leiter Landeswaldbewirtschaftung Olaf Magritz

Foto: LFB

Dallgow, Baumblütenkönigin Vikto-ria aus Werder

Wust, v. lk._Jörg Dechow von der OF Lehnin, Eckardt Knaack, Centerlei-ter EKZ Wust, Havelkönigin Katja, Bürgermeister Brandenburgs Steffen Scheller, Abt.leiter Landeswaldbe-wirtschaftung Olaf Magritz

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Das Kuratorium Insekt des Jahres hat am 3. November im Berliner Natur-kundemuseum seine Wahl für das Jahr 2012 bekannt gegeben: Der bis zu neun Zentimeter große Hirschkäfer ist der Favorit. Als Pate bzw. Schirmherr wurde Hubertus Kraut, Direktor des Landesbetriebs Forst Brandenburg, gewonnen. Es handelt sich um die 14. Proklamation des Kuratoriums, dem seit kurzem auch die Schutzgemein-schaft Deutscher Wald (SDW) ange-hört. Wir fordern unsere Mitglieder dazu auf, das „Hirschkäferjahr“ (auch) für die Waldpädagogik nutzen! Ma-chen Sie, wann und wo immer es mög-lich ist, das Tier und damit das Wald-pädagogik-Thema Waldnaturschutz zum Gegenstand von Angeboten der waldbezogenen Umweltbildung.

Zwei bewährte und vielleicht auch zur Nachahmung einladende Beispiele seien hier genannt:

1. Als Waldpädagogik- und öffentlich-keitswirksame Waldnaturschutzakti-on der ganz besonderen Art können z.B. „Hirschkäfer-Volkszählungen“ empfohlen werden: Die seit 6 Jahren in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald Lausitz (südwestliches Brandenburg) stattfindende Aktion dieser Art, um die sich Revierförster Ralf Bekker große Verdienste erwor-ben hat, ist jedenfalls ein Erfolg und das Interesse sowie die Beteiligung der Leute groß!

2. Seit 1997 experimentieren wir am Haus des Waldes gemeinsam mit un-seren SDW-Partnern an einer beson-deren Form von Waldlehrpfaden, den Walderlebniswelten.

Diese Waldpädagogik-Kategorie be-zeichnet forstfachlich betreute, mit speziellen waldpädagogischen Lehr- und Lernmitteln ausgestattete Par-cours, in welchen den Besuchern (vor allem Kindern) ermöglicht wird, sich mit liebenswerten Waldbewohnern zu identifizieren. Sie können dadurch nicht nur ein tiefes Mitwelt- und Ver-ständnis für Wald und Forstwirtschaft entwickeln, sondern dabei auch sich selbst sowie ihre „Mitmacher“ besser kennen lernen und auf diese Weise innere Ruhe & Kraft entwickeln. Im Jahr 2000 war es dann soweit: Unsere Hirschkäferwelt wurde eröffnet und hat seither jährlich ca. 4 - 5 Tausend begeisterte Besucher.

Klaus RadestockSDW · Brandenburg

Eberswalder Str. 28 16227 Eberswalde Tel.: 03334/279576 Fax: 03334/279576 E-Mail: geschäftsstelle@ sdw-brandenburg.de www.sdw-brandenburg.de

Landesvorsitzender: Dr. Meinhard Ott

Geschäftsführer: Moritz Wenning

Brandenburg� 39

Kontakt

Aufruf:�„Waldpädagogik�im��Hirschkäferjahr�2012“

Wir freuen uns über die zukünftig enge Zusammenarbeit mit dem Ver-ein für Forstgeschichte, Regionalge-schichte und Umweltbildung e.V. aus Fürstenberg. Hauptziel der Vereinba-rung ist die gemeinsame Weiterent-wicklung des Standorts „Branden-burgisches Forstmuseum“ in Fürsten-berg. Hier kann die technische, ökolo-gische und politische Entwicklung der

Waldwirtschaft, in Ausstellungen und Umweltbildungsangeboten nachhal-tig erfahren werden. Die Kooperati-on soll helfen, sowohl die inhaltliche Ausrichtung zu überarbeiten, als auch neue Finanzierungsquellen für die Lie-genschaft zu erschließen. Wer sich in die Zusammenarbeit einbringen will, ist gerne eingeladen sich in der Ge-schäftsstelle zu melden.

Kooperationsvereinbarung

Aufruf: Höchste Europäische Lärche im Bundesland Brandenburg gesucht!

Wie auch in den letzten Jahren sucht der Landesverband Brandenburg e.V. in Kooperation mit dem Landesbe-trieb Forst Brandenburg den höchs-ten Baum des Jahres. 2012 wird dies-mal Brandenburgs „Spitzen-Lärche“ (Larix decidua) zur Fahndung ausge-schrieben.

Bitte reichen Sie Ihre Kandidaten-Vorschläge bis zum 29.02.12 der brandenburgischen SDW-Landes-geschäftsstelle (Tel. 03334-279576 oder 03334-3865164, eMail: [email protected]) ein. Beachten Sie dazu: Keine Schätzun-gen mitteilen! Wenn Sie eine beson-ders hohe Europäische Lärche wis-sen, wenden Sie sich an Ihren Förster „von nebenan“ und lassen Sie eine vorläufige Messung per Höhenmes-ser vornehmen.

Ab März 2012 werden Experten des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde die aussichtsreichsten Kandidaten aufsuchen und per La-sermessgerät exakt vermessen.

Die Präsentation des so ermittelten „Spitzenreiters“ wird voraussichtlich am Mittwoch, den 25.04.12 (Tag des Baumes 2012) oder kurz davor bzw. danach stattfinden.

Dallgow, Baumblütenkönigin Vikto-ria aus Werder

Foto: xxx

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

40� Hamburg

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

auch wenn der Jahreswechsel schon ein paar Tage zurück liegt, möchte ich Ihnen und Ihrer Familie ein erfolgrei-ches, gesundes und schönes Jahr 2012 wünschen.

Der Büroeinrichter Staples kooperiert seit einem Jahr mit der SDW auf Bun-desebene. Nun wurden auch erstmals in Norddeutschland Bäume gepflanzt. Pflanzort war der Sachsenwald bei Hamburg. 5000 Bäume übergab die SDW der Forstverwaltung.

Als anerkannter Naturschutzverband betreut die SDW diverse Naturschutz-gebiete in der Stadt. Auch wenn es manchmal merkwürdig klingt, auch diese müssen gepflegt werden. Wür-den wir die Natur sich selbst überlas-sen, stände am Ende der Entwicklung immer der Wald. Für uns als Wald-freunde sicherlich wünschenswert, aus Sicht der biologischen Vielfalt und dem Erhalt seltener Arten nicht unbedingt. Daher sind wir wie in je-dem Jahr mit verschiedenen Maßnah-men in den NSGs aktiv. Mehr dazu im Hauptteil.

Die Wasserkunst Kaltehofe ist er-öffnet und die SDW ist immer noch dabei. Mit Vortragsabenden zu ver-schiedenen Themen rund um Kalteho-fe sowie Vogelführungen werden wir das Programmangebot auf der Elbin-sel bereichern.

Unser Haus des Waldes wächst und wächst. Aufgrund des frühen Redak-tionsschlusses dieser Ausgabe gibt es leider noch keine neuen Bilder. Die Holzfassade der ersten beiden Stock-werke ist fertig.

Viel Freude beim Lesen!

Ihr

Wolfgang Pages Vorsitzender

Pflanzaktion�mit�Staples�Advantage�im�SachsenwaldIm Südosten von Hamburg, kurz hin-ter der Landesgrenze, beginnt eines der schönsten Ausflugsgebiete der Hamburger Bevölkerung. Große zu-sammenhängende Eichen- und Bu-chenbestände, Rotwildrudel und ei-ne mäandrierende Bille prägen das Bild des Sachsenwaldes. Hier trafen sich am 25. November 2011 Vertreter von Staples und der SDW Hamburg, um der Forstverwaltung Sachsen-wald symbolisch 5000 Baumsetzlin-ge zu übergeben.

Seit dem Frühjahr 2011 besteht zwi-schen Staples Advantage und dem Bundesverband der SDW eine be-sondere Partnerschaft (siehe Unser Wald Nr. 6/2011). Mit dem firmenei-genen Logo EocoEasy, das umwelt-freundliche und sozial gerechte Pro-dukte auszeichnet, unterstützt Stap-les die SDW. Für jedes verkaufte Pro-dukt mit dem EocoEasy-Logo fließen 1,5% an die SDW, die damit Bäume in Deutschland pflanzt.

Als Vertreter von Staples Advan-tage waren der Senior Key Account

Manager Andreas Boschke und der Regionale Verkaufsleiter Stephan Mühlmann aus Kiel bzw. Hamburg angereist, um gemeinsam mit der SDW und dem Revierförster Bert Ha-vekost, den ersten von 5000 Bäumen zu pflanzen.

Nach der symbolischen Auftaktpflan-zung und einer kleinen Stärkung, nahmen die Gäste das Angebot einer Waldführung durch den Sachsenwald gern an. Herr Havekost zeigte die

Flächen, wo die gespendeten Bäume gepflanzt werden sollen. 2500 Doug-lasien auf einer ehemaligen Fichten-fläche, 2000 Buchen unter Eichen und Fichten und 500 Fichten als Mi-schung in Buchen-Eichenbeständen.

Für die Mitarbeiter von Staples war der Tag im Sachsenwald ein besonde-res Erlebnis, nicht nur, weil es die ers-te Staples-Pflanzung in Norddeutsch-land war, sondern weil sie ein tieferes Verständnis von unseren Wäldern erhalten haben.

Jan Muntendorf (SDW), Andreas Boschke, Stephan Mühlmann und Bert Ha-vekost pflanzen den ersten von 5000 Bäumen.

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Herbstzeit ist Pflegezeit in unseren Naturschutzgebieten. Wenn die letzten Pflanzen verblühen, die Blät-ter sich verfärben und die Jungtiere die elterliche Obhut verlassen, be-ginnt die Arbeit in den Naturschutz-gebieten.

NSG Höltigbaum

Die halboffene Landschaft des Höl-tigbaums gehört nach wie vor zu den pflegeintensivsten Naturschutz-gebieten in Hamburg. Neue aufkei-mende Birken, Eichen und andere Gehölze müssen regelmäßig ent-nommen werden, um diese wertvol-le Landschaft für Neuntöter, Raub-würger, Lerche und andere seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Zur Unterstützung der menschlichen Tätigkeiten sind seit Jahren Gallo-ways und Schafe im Höltigbaum unterwegs, die aber nur begrenzt den Landschaftscharakter erhalten können. So war die SDW auch in die-ser Saison wieder mehrere Wochen im Höltigbaum aktiv und entnahm Birken, Weißdorn sowie vereinzelt Erlen und Pappeln auf ausgesuch-ten Flächen. Das Entkusseln ist eine sehr kräftezehrende Arbeit, doch wenn am Ende des Tages der Ruf des Raubwürgers erklingt, weiß jeder, dass etwas Sinnvolles geschaffen wurde.

NSG Fischbeker Heide

Das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide im Süden Hamburgs weist in der Pflegeintensität sehr große Ähn-lichkeiten zum Höltigbaum auf. Auch die großen Heideflächen würden oh-ne menschliche Eingriffe auf Dauer nicht erhalten bleiben, denn Birken, Kiefern und Eichen sind ständig auf den Vormarsch, das Land zu bewal-den. So war die SDW mit Mitarbei-tern und ehrenamtlichen Helfern im November aktiv und entkusselte auf großer Fläche die Heidelandschaft.

NSG Hainesch-IlandIm letzten Februar war die SDW mit der Waldjugend Hamburg an der Sa-selbek im NSG Hainisch-Iland aktiv. Der begonnene Abschnitt wurde bei einer gemeinsamen Aktion Ende No-vember weiter ausgebaut.Insgesamt wurden acht Tonnen Kies und Find-linge in Form von Rauschen, Störstei-nen und Einengungen auf einer Län-ge von 30m in den Bach eingebracht. Bis Bachforelle und Co. wieder in unseren Gewässern heimisch sind, müssen aber noch viele Kilometer re-naturiert werden.

NSG Raakmoor

Der Hummelsbüttler Moorgraben ist ein kleines Fließgewässer, das aus der Hummelsbüttler Feldmark kommend im Raakmoor mündet. Der einst zur Entwässerung angelegte Graben sorgt noch heute mit seinen tiefen Bachbett für regelmäßige Trocken-heit im Raakmoor. Da der Graben nicht einfach zugeschüttet werden kann, soll das Bachbett zur Redu-zierung des Entwässerungseffektes angehoben werden. Hierfür wurden von der SDW auf einer Strecke von mehreren Hundet Metern Birken-stämme eingebracht, die als Sperre für organisches Material wirken sol-len. Durch die permanente Ablage-rung wird sich über Jahre die Graben-sohle anheben und die Entwässerung abnehmen. Zusätzlich soll noch ein weiteres Stauwehr von der SDW ein-gebaut werden. Bis weite Teile des Raakmoores dauerhaft unter Was-ser stehen, wird es aber noch einige Jahrzehnte dauern.

SDW · Hamburg

Lokstedter Holt 46 22453 Hamburg Tel.: 040/530556-0 Fax: 040/530556-18 E-Mail: [email protected]

www.sdw-hamburg.de

Landesvorsitzender: Wolfgang Pages

Geschäftsführer: Rüdiger Kruse

Kontakt

Hamburg� 41

Wasserkunst Kaltehofe

Die SDW bietet ab sofort regelmä-ßig Vortragsabende und Führungen auf Kaltehofe an. Themen sind Wis-senswertes rund um die Elbinsel, Tiere und Pflanzen und der Agenda 21-Prozess.

Thema: Agenda 21-Prozess Kaltehofe Wann: 18.01.12 von 17 - 19 Uhr

Thema: Die Geschichte der Hamburger Wasserkunst in der Zeit von 1848-1990 Wann: 15.02.12 von 17 - 19 Uhr

Thema: Entwicklung der biologischen Vielfalt auf Kaltehofe Wann: 14.03.12 von 17 - 19 Uhr

Für alle Termine gilt: Wo: Café Wasserkunst Kaltehofe Kosten: 8 €/Person, ermäßigt 5 € Referentin: Monika Mura (SDW)

Vogelkundliche Führung Auf Kaltehofe brüten rund 44 Vogelarten, darunter seltene Arten wie Dorngrasmücke, Feldschwirl, Grauschnäpper, Klappergrasmücke, Kuckuck, Nachtigall, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Teichrohrsänger und Zwergtaucher.

Wann: 23.03.12 von 10 - 12 Uhr Treffpunkt: Wasserkunst Kaltehofe Kosten: 5,- €/Person

SDW und Waldjugend Hamburgrenaturieren die Saselbek.

Gewässerrenaturierung�undandere�Naturschutzmaßnahmen

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

Selbstvorstellung Beisitzer im Vorstand: Dr. Jürgen Willig

Im April letzten Jahres bin ich in den Landesvorstand der SDW Hes-sen gewählt worden. Mitglied in der SDW bin ich seit 2001, nachdem ich zusammen mit Christoph von Eisen-hart die Naturwaldreservate-Tagung in Schlüchtern organisiert hatte. Zum damaligen Zeitpunkt war ich bei Hessen-Forst für das Naturwald-reservate-Programm zuständig. Die Naturwaldreservate kann man als Bindeglied zwischen Forstwirtschaft, Waldforschung und Naturschutz ver-stehen. Durch eigene Forschungs-arbeiten, aber noch viel mehr durch die intensive Zusammenarbeit mit Zoologen, Vegetationskundlern und anderen Forschern konnte ich viel über ökologische Zusammenhänge in Wäldern lernen.

Seitdem beschäftige ich mich mit großer Begeisterung mit waldökolo-gischen Fragen. Besonders liegen mir die in Hessen vorkommenden natür-lichen Waldgesellschaften am Her-zen. Hessen hat ja das Glück, noch ei-nen bedeutenden Bestand an natur-nahen Buchenwäldern zu besitzen. Besonders wichtig ist mir dabei, dass in unserem dicht besiedelten Land

Forstwirtschaft und Naturschutz auf der gleichen Fläche Platz haben müs-sen. Wir können es uns nicht leisten, riesige Areale völlig still zu legen, wie es z. B. in den USA möglich ist. In Deutschland ist es notwendig, in-tegrativen Naturschutz zu betreiben. Denn neben dem Schutz der Natur betrachte ich die naturnahe Produk-tion des begehrten Rohstoffes Holz als unsere wesentliche Aufgabe.

Kein anderer Naturschutzverband verkörpert diesen Ansatz besser als die SDW! Daher fühle ich mich auch hier am Besten aufgehoben und bin sehr motiviert hier mitzuarbeiten und diesen Gedanken in unsere Ge-sellschaft hineinzutragen.

Bei Hessen-Forst bin ich heute für die forstliche Planung von Forstbe-trieben verschiedener Besitzarten zuständig (Forsteinrichtung). Hier-bei spielen alle Waldfunktionen eine wichtige Rolle, zunehmend auch die Naturschutzfunktion. Die Integration der Erfordernisse von Natura 2000 in Forsteinrichtung ist einer meiner we-sentlichen Aufgaben.

Mein besonderes Interesse an na-türlichen Wäldern, insbesondere an Buchen-Urwäldern, führte mich in

vielen Fachexkursionen nach Osteu-ropa, wo ich v. a. in Rumänien, Bul-garien und der Ukraine ein Reihe von Urwäldern erleben durfte. Ein beson-deres Anliegen ist mir auch das En-gagement im Forschungsbeirat des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Ich möchte meine Begeisterung für naturnahe Wälder gerne in die Vor-standsarbeit der SDW einbringen. Mir ist es wichtig, dass die SDW einen vernünftigen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Anforderungen an den Wald und den Schutzfunktionen insbesondere dem Naturschutz ver-tritt. Ich halte es für dringend erfor-derlich, dass waldökologische Fragen und Erkenntnisse breiteren Raum in unserer Gesellschaft bekommen und möchte gerne daran mitwirken.

42� Hessen

Garten�der�„Schule�am�Ried“�begrünt

Schüler, Lehrkräfte, Mitglieder der SDW - Frankfurt und das SDW-Lan-desgeschäftsstellenteam pflanzten im Schulgarten der „Schule am Ried“ in Frankfurt Bergen-Enkheim je ei-

ne fast 5 Meter große Marone, einen Apfelbaum und eine Eberesche. Die hochstämmigen Bäume wurden von der Fa. Tork, einer Tochter der SCA, ge-sponsert. Mit der Aktion „Mehr Bäu-me für Schulen“ sorgt Tork gemeinsam mit der SDW dafür, dass Schulhöfe schöner werden. Mit der Aktion sol-len Schüler und Lehrer dazu angeregt werden, Bäume zum Unterrichtsge-genstand zu machen und sich mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltig-keit zu beschäftigen.Mit der Pflanzung Ende November ging ein lang gehegter Wunsch der Garten-AG dieser Schule in Erfüllung. „Die Schüler der Garten-

AG können nun den Bestäubungspro-zess der Blüten durch unsere Wildbie-nen direkt erleben. Sie können den Jahreszyklus eines Baumes von der Blütezeit bis zur Ernte verfolgen. So lässt sich auch der Biologieunterricht viel lebendiger und anschaulicher ge-stalten“, sagt Eva Abt, die Leiterin der Garten-AG und Biologielehrerin der Schule am Ried. Im Rahmen der Akti-on „Mehr Bäume für Schulen“ sollen im nächsten Jahr Bäume an weiteren Schulen gepflanzt werden.

Werner Ebert SDW KV Frankfurt

Ein�Fachmann�für�Waldökologie

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Als der Fledermaus-Fachwart der SDW Nidda, Adam Strecker, in zwei mit Müll verfüllten und baufälligen Hohlkellern in der Gemarkung Nidda-Eichelsdorf Fledermäuse entdeckte, waren sich die Untere Naturschutz-behörde des Wetteraukreises, die Stadt Nidda als Eigentümerin und die SDW einig und beschlossen schnell dieses Fledermausquartier zu si-chern. Eine wichtige Maßnahme, da

gerade Winterquartiere immer selte-ner werden. Es wurde vereinbart das Fledermaus-Biotop zu verbessern und vor dem Verfall zu sichern.

Im Verlauf des vergangenen Som-mers wurden in Eigenleistung in einer gemeinsamen Aktion meh-rerer Naturfreunde unter der Fe-derführung von Manfred Theiß die Arbeiten in Angriff genommen. Der Müll wurde beseitigt, entsprechen-de Türen eingebaut und an beiden Hohlkellern die dringend erforderli-chen Verkehrs-Sicherungsmaßnah-men durchgeführt. In den Kellern selbst wurden noch "Fledermaustür-me" mit entsprechenden Höhlen so-wie je 15 weitere Fledermaushöhlen aus Styropor eingebaut. So konnte dem "Braunen Langohr" und eventu-ell weiteren Fledermausarten wieder ein Unterschlupf für die Wintermo-nate gesichert werden. Um gleichzei-tig in der Nähe des Nidda-Bach- und Uferbereichs gelegenen Hohlkellern Wanderungs- und Deckungsmöglich-

keiten für Amphibien zu schaffen, wurden die Türen mit entsprechen-den Öffnungen versehen. Vor einigen Wochen wurden die Baumaßnahmen abgeschlossen und die Hohlkeller rechtzeitig vor dem Winter ihrer Be-stimmung übergeben.

Wolfgang EckhardtSDW OV Nidda und Umgebung

Hessen� 43

SDW · Hessen

Rathausstraße 56 65203 Wiesbaden Tel.: 0611/300909 Fax: 0611/302210 E-Mail: [email protected] www.sdwhessen.de

Landesvorsitzender: Gerd Mehler

Geschäftsführer: Christoph von Eisenhart Rothe

Kontakt

Neues�Winterquartier�für�Fledermäuse

Von links nach rechts, die Akteure: Adam Strecker, Manfred Theiß, Wolfgang Eckhardt, Armin Theiß, Gerd Knaup, Kerstin Bär

Sie gehört zur Familie der Schmetterlinge und sie ist ein böser Schädling, die Kastanien-Miniermotte. Die Raupen legen Fressgänge in den Blättern an (sie minieren), die bereits im Hochsommer zur Braunfärbung und damit frühzeitigen Blattfall führt. Die Miniermotte schafft es, mehrere tausend Nachkom-men pro Jahr zu haben. Dies gilt es zu verhindern, denn die Kas-tanie ist ein wertvoller Baum.

Die SDW hatte bundesweit zum Tag der Kastanie aufgerufen, und über-all im Lande kamen Bürgerinnen und Bürger zusammen, um das Kastani-enlaub zusammenzukehren und zu verbrennen, damit die Miniermotte im nächsten Frühjahr nicht wieder ihr Unwesen treiben kann. So waren

die Klassen G 2 und G 3 der Hans-Elm-Schule wie auch die Kinder des Waldkindergartens aus Sinntal Alten-gronau fleißig gewesen und hatten 42 große Säcke Kastanienlaub zu-sammenbekommen. Am Samstag vor dem ersten Advent war es dann soweit. Dr. Stephan Hase als Organi-

sator der Aktion wusste einiges über die Kastanie zu berichten, während der Bezirksverbands-geschäftsführer Ernst Heiner Röder den Zuhörern das Prob-lemthema Miniermotte näher brachte. Sodann wurde der Inhalt der Containersäcke nach und nach ins lodernde Feuer gegeben, wobei die Kleinen und Kleinsten kräftig mithal-fen. Die Erwachsenen konnten sich bei Glühwein und heißer Brühe wärmen, während für

die Kinder Wiener Würstchen und warmer Orangensaft bereit standen. Einhelliger Tenor: Im nächsten Jahr wollen die Kids wieder unsere Kasta-nien retten.

Dr. Stephan HaseVorstandsmitglied des BV Schlüchtern

Kinder�helfen�der�Kastanie

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

44� Mecklenburg��–�Vorpommern

Vögel im Wald, das Leitthema dieser Ausgabe von "Unser Wald" lockt für uns in Mecklenburg – Vorpommern ein paar Gedanken zu diesem Thema zu Papier zu bringen.

Das Vorkommen verschiedener Vögel im Wald ist so vielfältig wie die Wald-bilder, die Waldbiotope. Jeder von uns hat bei einem Waldspaziergang schon mal einen Buntspecht beob-achtet, einen Schwarzspecht rufen gehört oder die Meisen fleißig durch Bäume und Büsche am Waldrand tur-nen gesehen, das erfüllt uns mit stil-ler Freude und lässt uns innehalten und nach den Gefiederten suchen. Untersuchungen von Ornithologen belegen, dass gleichmäßig, stufig ge-pflegte Bestände die größte Anzahl und die meisten Arten an Waldvö-geln beherbergen. Meines Erachtens ein schlagender Beweis für unsere These "Schützen durch nutzen"!

Doch nun zu einigen Besonderheiten in den Wäldern Mecklenburg – Vor-pommerns:

Seeadler (Haliaeetus albicilla):

Der Seeadler ist einer der größten Greifvögel Mitteleuropas. Durch menschliche Verfolgung und durch

Vergiftung durch das Insektizid DDT war er fast ausgestorben. Doch durch das Verbot des Insektizids und inten-siven Schutz, besonders auch seiner Bruträume (Horstschutzzonen), neh-men die Bestände wieder stark zu. Inzwischen ist es sogar so, dass viele junge Seeadler in Mecklenburg – Vor-pommern keine geeigneten Brutplät-ze mehr finden und "auswandern". So haben sich Seeadler aus Meck-lenburg-Vorpommern in Schleswig –Holstein und Bayern angesiedelt.

Seeadler leben in der Regel in Einehe, die Balzflüge im zeitigen Frühjahr sind ein faszinierendes Schauspiel. Es ist kaum zu glauben, dass so gewaltige Vögel so beeindruckende Flugkunst-stücke vollführen. In ihren Revieren, die sie heftig gegen eindringende Artgenossen verteidigen, haben sie einen oder mehrere Wechselhorste, die häufig über viele Jahre genutzt werden und so zu imposanten Ge-bilden werden, denn jedes Jahr wird von den Adlern an den Horsten ge-baut und ausgebessert. Vielfach sind alte Horste, die schon seit Jahrzehn-ten genutzt werden, bis zu 2 Metern im Durchmesser und mehrere Meter hoch.

Brutbeginn ist im zeitigen Frühjahr (Februar/März). Meistens hat ein Gelege ein bis drei Eier, die in knapp 40 Tagen ausgebrütet werden, nach weiteren drei Monaten, über das Äst-lingsstadium in dem sie laut rufend um Futter betteln, können sie schon kurze Strecken fliegen, es fehlen eben noch die Übung und das Trai-ning.

In der freien Wildbahn werden die Seeadler im Allgemeinen 6 bis 14 Jah-re alt. Häufigste Todesursachen sind Bleivergiftungen, (rund ein Drittel aller Todfunde, durch die Aufnahme von Bleiresten aus Bleigeschossen), Zusammenstöße mit Zügen (die See-adler nehmen gerne Fallwild auf, das

von Zügen überfahren wurde und können sich dann vor den schnell nahenden Zügen nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen), Zusammenstöße mit Stromleitungen usw. Innerartli-che Revierkämpfe (rd. 10 %) sind die wichtigste natürliche Todesursache.

Bei Touren besonders durch unsere Nationalparke, egal zu welcher Jah-reszeit, kann man sie von vielen Be-obachtungsständen häufig beobach-ten.

Fischadler (Pandion haliaetus):

Nicht weniger faszinierend ist der bei uns in Mecklenburg – Vorpom-mern häufig vorkommende, sehr viel kleinere Fischadler, er ist nur etwas größer als ein Mäusebussard. In Mit-teleuropa ist der Fischadler ein Zug-vogel, er wandert ab etwa Mitte Au-gust in seine Überwinterungsgebiete. Die Jungvögel überwintern wohl im Mittelmeerraum, die Altvögel je-doch südlich der Sahara. Sie kehren ab etwa April in ihre Brutgebiete zu-rück. Ebenso wie der Seeadler war er durch menschliche Verfolgung und das Insektizid DDT stark gefährdet. Inzwischen haben sich die Bestände jedoch deutlich erholt und nehmen weiter zu.

Fischadler führen eine Saisonehe, sind aber sehr brutplatztreu. Soweit genügend frei anfliegbare Baumkro-nen da sind, baut er da mit kräftigen Zweigen ein großes Nest. Bei uns im Land sind auf vielen Strommasten auf künstlichen Nisthilfen Fischadler-horste zu finden. In der Regel zwei bis drei Eier, selten nur eins oder auch mal vier, werden in knapp 6 Wochen ausgebrütet und nach wei-teren sieben bis acht Wochen sind die Jungvögel dann flügge. Bis zum Flüggewerden ist die Fischjagd aus-schließlich Sache des Männchens, da das Weibchen in dieser Zeit auf dem Horst bleibt und auch durchmausert.

Vögel�im�Wald,�eine�kleine�Umschau��in�Mecklenburg�–�Vorpommern

Foto: Templermeister, pixelio.de

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Mecklenburg��–�Vorpommern� 45

Ebenfalls auf Touren besonders durch unsere Nationalparke kann der Fischadler von April bis August beobachtet werden. In der Müritz-Nationalpark-Information in Federow kann man ihm sogar bei der Brut und dem Füttern der Jungvögel mit einer eigens installierten Videokamera zu-sehen.

Schreiadler (Aquila pomarina) ist bei uns in seinem deutschen Haupt-vorkommensgebiet, ist stark rück-läufig und gilt nach der Roten Liste als "stark gefährdet". Eine Beschrei-bung von ihm finden Sie auf Seite 13.

Kranich (Grus grus):

Beinahe jeder hat schon einmal die großen Dreiecksformationen der ziehenden Kraniche gesehen und ih-re Rufe gehört. Sie ziehen im Allge-meinen bis in den Mittelmeerraum nach Südspanien, doch immer häu-figer kommt es vor, dass auch einige in nicht so strengen Wintern bei uns überwintern. Sobald die Kraniche zurück sind kann der beeindrucken-de "Kranichstanz" als Balzritual mit lautem Trompeten und Duettrufen beobachtet werden. Er findet eigent-lich während des ganzen Jahres statt und ist besonders intensiv vor und während der Brutzeit und danach ein Zeichen des Zusammenhalts.

Kraniche leben i.a. monogam. Das Gelege, meistens zwei Eier, wird von beiden Partnern in rd. 30 Ta-gen ausgebrütet. Die Kraniche sind Nestflüchter, wobei sie aber in den ersten Wochen im oder am Nest übernachten.

Für die Brut bevorzugt der Kranich sumpfige, moorige Waldstandor-te, wobei rund um das Nest eine Wassertiefe von 30 bis 60 cm zum Schutz vor Nesträubern sein sollte.

Zu den Kranichen, ihrer Lebensweise, dem Zug usw. ließe sich noch vieles sagen, doch es ist einfacher sie bei uns zu erleben und sie zu beobach-ten, wenn sie sich im Frühjahr und Herbst zu tausenden an ihren Rast-plätzen, z.B. in unseren Nationalpar-ken, sammeln und übernachten.

Ganz besonders ist bei uns auf die Horstschutzzonen nach dem Natur-schutzgesetz hinzuweisen.

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz und unserem Landesnaturschutzge-setz ist es zum Schutz der Horst- und Neststandorte der Adler, Baum- und Wanderfalken, Weihen, Schwarz-störchen und Kranichen verboten, im Umkreis von 100 Metern um den Standort des Nestes (Horstschutz-zone I) Wald zu entfernen oder den

Charakter des Waldes sonst zu ver-ändern im Umkreis ab 100 bis 300 Meter um das Nest (Horstschutzzone II) in der Zeit vom 1. März bis zum 31. August land-, forst- und fischerei-wirtschaftliche Maßnahmen durch-zuführen, oder in den Horstschutzzo-nen I und II in der Zeit vom 1. März bis zum 31. August die Jagd auszuüben. In diesem Bereich ist das umsichtige waldbauliche Handeln unserer Lan-desforst besonders hervor zu heben.

Hans-Arnold Scheele, geschäftsführender Vostand

SDW · Mecklenburg-Vorpommern

Gleviner Burg 1 18273 Güstrow Tel.: 03843 / 85 59 903 Fax: 03843 / 85 59 905 E-Mail: [email protected] www.sdw-mv.de www.schulwald-guestrow.de

Landesvorsitzender: Dietrich Daedelow

Geschäftsstellenleiterin: Angelika Schätzel

Kontakt

Foto: Ralf Luczyk, pixelio.de

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

46� Niedersachsen

Keinen Grund zur Entwarnung gibt der letztjährige Waldzustandsbe-richt, den das niedersächsische Forstministerium Ende Oktober veröffentlichte. Im Sommer 2011 war es erforderlich geworden, be-drohliche Massenvermehrungen schädlicher Eichenschmetterlings-arten und Kieferngroßschädlinge abzuwehren. „Auch im Frühjahr 2012 müssen wir an Kiefern und an Eichen mit drohendem Kahlfraß durch Schadinsekten und Bekämp-

fungseinsätzen mit Hubschrauber rechnen. Ich rate allen Waldbe-sitzern, wachsam zu sein und den Empfehlungen unserer Waldschutz-Experten zu folgen“, warnte Forst-minister Gert Lindemann. In ei-nigen Regionen Niedersachsens treten bereits merkliche Absterbe-Erscheinungen auf. In der Lünebur-ger Heide wurde die Kiefer auf fast 1.000 Hektar durch Blattwespen- und Schmetterlingsraupen stark befressen.

Waldzustandsbericht�2011

Im norddeutschen Kieferngürtel ist die Ertragskraft der Wälder aufgrund der armen Standorte eher gering. Trotzdem erzielen die Waldbesitzer Gewinne, weil große Holzmengen über eine durchdachte Logistik frei Werk geliefert werden. Seit mehr als 10 Jahren zeigen die Waldmärker aus den Landkreisen Uelzen, Lüne-burg, Lüchow-Dannenberg und Lud-

wigslust wie das geht. Während der Harvester noch die vom Förster aus-gezeichneten Bäume erntet, rückt der Forwarder schon die ersten Holz-sortimente und belädt damit die am Weg bereit stehenden Sattelauflie-ger. Mit sieben eigenen Sattelzugma-schinen und 41 Trailern bringen die Waldmärker das Holz in die verarbei-tenden Werke nach Uelzen, Wismar oder Stendal. 280.000 bis 300.000 Fm Holz wickeln sie auf diese Weise jährlich ab.

Ohne�Polter�wirtschaften

„Das Betreten des Waldes zum Zwe-cke der Erholung ist gestattet“, heißt es im Bundeswaldgesetz. Dieses Recht erweckt bei vielen Besuchern den Eindruck, dass der Wald allen gehöre. Tatsächlich aber hat jeder Wald einen Eigentümer, der den Wald im Rahmen seiner Zielsetzung eigenverantwort-lich bewirtschaftet. In Deutschland gehört der Wald zu 44 Prozent priva-ten Waldbesitzern, zu 30 Prozent den Ländern, zu 20 Prozent den Kommu-nen und zu 6 Prozent dem Bund. Das Betretensrecht gestattet dem Wald-besucher, sich im Wald aufzuhalten – nicht aber, Tiere zu beunruhigen oder deren Lebensstätten ohne ver-nünftigen Grund zu beeinträchtigen. Rund 55 Millionen Bürgerinnen und Bürger gehen mindestens einmal im Jahr im Wald spazieren. Doch was darf der Waldbesucher aus dem Wald mit-

nehmen? Wie viele Pilze oder Beeren darf er sammeln? Kann er sein Feuer-holz aus dem Wald holen? Über diese und viele andere Fragen informiert

die neue „Waldfibel“ des Bundesland-wirtschaftsministeriums. Sie ist kos-tenlos als Broschüre und Smartphone-Applikation erhältlich.

Waldfibel�als�Broschüre�und�Smartphone-App

Foto: Tanja Freytag, Deutscher Waldbesitzer

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Zu Beginn des Herbstlagers erwar-tete die Waldjugend Niedersachsen hohen Besuch: Landwirtschaftsmi-nister Lindemann reiste an, um ge-meinsam mit der Waldjugend und den Aktiven der SDW Harburg den Baum des Jahres, die Elsbeere, in der Nähe der SDW-Akademie Han-deloh zu pflanzen. Bei dieser Gele-genheit verlieh die Waldjugend dem Minister das grüne Halstuch und ernannte ihn zum Ehrenwaldläufer. Das anschließende Herbstlager der Waldjugend lief unter dem Motto „Lass doch der Jugend ihren Lauf ...“.

Denn in diesem Jahr wollten unse-re jungen Nachwuchsgruppenleiter zeigen, was sie in den vergangenen Jahren gelernt haben. Wir Erwach-senen hielten uns zurück und sahen nur von Zeit zu Zeit neugierig nach dem Rechten. Das Experiment glück-te: Das Lager war mit vielfältigen Ak-tivitäten gefüllt, und zum Abschluss trafen wir auf lauter erschöpfte, je-doch glückliche Kinder. Jeden Vor-mittag stand Naturschutz auf dem Programm. Während die Älteren Fichten aus einem anmoorigen Ge-biet entfernten und Feuerholz für den Winter hackten, sammelt die Jüngeren das Laub unter von Mi-niermotten befallenen Kastanien. Die Nachmittage waren mit Basteln und Spielen ausgefüllt. Dazu kamen Baumbestimmungsübungen, eine Survival-AG, bei der gezeigt wurde, wie man mit Bogen und Stab Feuer machen kann, sowie ein spannendes Nachtfahrtenspiel, bei dem „Irrlich-ter“ den Weg durch das finstere Tal wiesen.

Zum Abschluss des Herbstlagers stand die Jahreshauptversammlung, das Thing, auf dem Programm: Wäh-rend im herbstlichen Lopautal die Hirsche lautstark röhrten und um Ih-ren Status kämpften, ging es in dieser Veranstaltung deutlich harmonischer zu. Unser langjähriger Landesleiter, Joachim Noparlik (Nappo), hat sein Amt abgegeben, um einen Generati-onswechsel einzuleiten. Wir danken ihm für sein großes Engagement in den letzten Jahrzehnten und freuen uns mit ihm über das Erreichte. Als neuer Landesleiter wurde der 19-jäh-rige Vincent Matthies gewählt. In ei-ner diskussionsreichen 6-stündigen Sitzung, wurde des Weiteren die ge-samte Landesleitung neu aufgestellt, darüber hinaus ein Schatzmeister ernannt, engagierter Nachwuchs für den Landeswaldläuferrat rekrutiert, sowie ein umfangreiches Jahrespro-gramm für 2012 entworfen. Doch da-von mehr im neuen Jahr…

Stephan Löb

SDW · Niedersachsen

Johannssenstraße 10 30159 Hannover Tel.: 0511/363590 Fax: 0511/3632532 E-Mail: [email protected] www.sdw-nds.de

Landesvorsitzender: Frank Oesterhelweg MdL

Geschäftsführer: Friedrich Gregorius

Kontakt

Niedersachsen� 47

Termin und Thema der nächsten Tagung der SDW Niedersachsen stehen fest. Am Freitag, den 4. Mai 2012 wird es um folgendes Thema gehen: Windenergie aus dem Wald – das Ende eines Tabus?

Der Niedersächsische Landwirt-schaftsminister, Gert Lindemann, hat sein Kommen bereits fest zuge-sagt.

SDW-Jahrestagung�2012

Auch im Jahre 2012 bietet die SDW-Akademie in Handeloh (Kreis Har-burg) wieder drei ganztägige Semina-re an. Von SDW-Mitgliedern und auch von der Waldjugend Niedersachsen können diese Seminare kostenlos be-sucht werden. Die Teilnahmegebüh-ren trägt hier der Landesverband.

12.04.2012 Heimische Säugetiere, Bestimmungsübungen, Systematik (Anfängerkursus)

26.07.2012 Botanische Aufnahme-verfahren, Pflanzensoziologie, Auf-nahmeverfahren im Wald, mit prakti-schen Übungen (Anfängerkursus)

04.10.2012 Allgemeine Vogelkunde I, Greifvögel und Eulen, Bestimmung von Arten am Präparat, systemati-sche Einteilung (Anfängerkursus)

Weitere Informationen und Anmel-dung in der SDW-Landesgeschäfts-stelle.

SDW-Akademie�Handeloh�–�Seminare�2012

Lass�doch�der�Jugend,�der�Jugend�ihren�Lauf�...

Der neue Landesleiter

Foto: WJN

Foto: Rainer Sturm, pixelio.de

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

In der Haard, einem ca. 65 km2 großem Waldgebiet am nördlichen Rande des Ruhrgebietes, zwischen den Städten Haltern, Datteln, Oer-Erkenschwick und Marl gelegen, gibt es eine beson-ders historische Stelle. Hier stand der „Hillige Boam“, der heilige Baum des Germanenstammes der Brukterer. Man kann sich durchaus vorstellen, dass an diesem Ort heidnische Riten vollzogen wurden oder dass sich „Ding-mannen“ der alten Germanen aus den umliegenden Ortschaften getroffen haben, um unter diesem Baum ihre Thing(männer)urteile zu fällen.

In der ältesten uns bekannten Urkun-de von 1166 wird diese Stelle in Zu-sammenhang mit der Gründung des Klosters Flaesheim erwähnt, als das Markengericht hierhin verlegt wurde. Etwas später wird in einer anderen Ur-kunde der Platz mit dem Namen „Am Baumkreuz“ bezeichnet. Wahrschein-lich ist der „Hillige Boam“ im Zuge der Christianisierung durch ein Baumkreuz ersetzt worden. Von allen kleinen und größeren umliegenden Ortschaften treffen sich hier die Hauptwege der Haard. Nicht weit davon liegt ein ur-alter Brunnen, der fälschlicherweise „Römerbrunnen“ genannt wird. Dieser Brunnen ist mit einer hohlen Eiche von 1,20 m Durchmesser eingefasst. Unter-

suchungen haben ergeben, dass der äußerste Jahrring dieser Eiche aus dem Jahre 850 stammt.

Erst im Jahre 1766 ist neben der Stelle des Baumkreuzes das Standbild des Heiligen Johannes Nepomuk aufge-stellt worden. Es erinnert an den ers-ten uns bekannten Förster der Haard, Johannes Petrus Binsfeld, der an dieser Stelle 1758 von einem tollwütigen Hund gebissen wurde und daran verstarb.

Die Interessengemeinschaft „Wir für Wald und Wild“ – eine Initiative der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald - hatte aus Anlass des Internationalen Jahres der Wälder zu einer Sternwan-derung eingeladen und Bundesum-weltminister Dr. Norbert Röttgen die Schirmherrschaft angetragen. Von sie-ben Parkplätzen aus, die rund um die Haard verteilt sind, führten Forstleute die 450 angereisten Wanderer zum St.

Johannes-Kreuz, das aus diesem Anlass vom Regionalverband Ruhr und der Haus Vogelsang GmbH erneuert wor-den war. Mit verantwortlich für diese gelungene Veranstaltung war natür-lich der herrliche sonnendurchflutete Herbsttag, an dem das Herbstlaub in allen Farben leuchtete. Für Gehbehin-derte oder Mütter mit kleinen Kindern standen Kutschen am Parkplatz in Datteln-Ahsen bereit, damit auch die-se Gruppe an dem Ereignis teilhaben konnte.

Ein Höhepunkt war die Einweihung des neuen Kreuzes an historischer Stät-te. Pfarrer em. Hugo Bresser, früherer Pfarrer von Haltern-Flaesheim wies auf die Bedeutung dieser Stelle hin. Es sei gut möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass der hl. Liudger auf seiner Reise von Billerbeck nach Essen-Werden hier vorbeigekommen sei, denn der Ort liegt auf der unmittelbaren alten Route von der Lippefurt bei Haltern Bossendorf nach Essen-Werden, wo er später auch begraben wurde. Möglich sei auch, dass der hl. Suitbert hier die heidnischen Brukterer missioniert ha-be, bevor er kurz vor Dorsten von den Sachsen gefangen genommen wurde.

Bruno OelmannSprecher der IG „Wir für Wald und Wild“

48� Nordrhein-Westfalen

Sternwanderung�zum�St.�Johannes�in�der�Haard

Am 18. November erhielten im Forst-lichen Bildungszentrum für Waldar-beit und Forsttechnik in Arnsberg-Neheim 19 frisch gebackenen Wald-pädagogen offiziell das bundesweit anerkannte Waldpädagogik-Zertifi-kat überreicht. Diese Lehrgänge wer-den auf Initiative der SDW seit 2009 durch Wald und Holz NRW gemein-sam mit der NUA angeboten und rich-tet sich an Pädagogen, freiberufliche Umweltbildner und Forstleute. Durch eine intensive theoretische und prak-tische Ausbildung mit anschließender Prüfung soll die Qualität in der Um-weltbildung sichergestellt und im Sin-ne einer Bildung für nachhaltige Ent-wicklung weiterentwickelt werden.

19�neue�zertifizierte�Waldpädagogen�für�NRW

Foto: Wald und Holz NRW

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

DWJ-Landesforsteinsatz�in�Rödinghausen

Auf dem Patenförstertreffen 2011 in Windeck waren Forsteinsätze ein gro-ßes Thema, da die praktische Arbeit im Wald weiter ein wichtiger Bestand-teil der Waldjugendarbeit sein sollte. Es wurde die Idee geboren, jedes Jahr einen Forsteinsatz auf Landesebene durchzuführen, welcher von den Pa-tenförsterinnen und Patenförstern vor Ort mit den Horsten und dem Landesvorstand der Waldjugend NRW organisiert wird. Auf dem Treffen hat-te sich Patenförster Herwart Siebert bereit erklärt, den ersten Forstein-satz mit seinem Horst Hiddenhausen durchzuführen. Parallel dazu wurde ein offenes Lager organisiert, um an-

deren Jugendlichen die Waldjugend näher zu bringen.

Mehr als 50 Waldläufer/-innen aus 10 Horsten sind dem Aufruf gefolgt und haben vom 30.09. bis 03.10.2011 in Rödinghausen wunderschöne Herbsttage erlebt. Die letzten Horste erreichten das Lager zwar erst gegen Mitternacht, doch das Wiedersehen mit den anderen Waldläufern ließ die Anreise schnell vergessen und es wur-de noch bis weit nach Mitternacht am Feuer gesessen und geklönt.

Am nächsten Morgen fanden sich die Gruppen für den Waldeinsatz und dann ging es los in den Busch, denn es galt eine durchgewachsene, ver-wilderte Aufforstung aus den 1980er Jahren mit Motorsägeneinsatz zu läu-tern. Für die jüngeren Waldläufer/-innen, die nicht mit der Motorsäge ar-beiten durften, stand Kulturpflege auf dem Programm und die über 18 Jahre alten Waldläufer/innen hatten die Möglichkeit, den Motorsägenschein zu machen.

Der Sonntagmorgen wurde mit ei-nem Gottesdienst zum Erntedankfest unter freiem Himmel begonnen. Die

am vorabendlichen Feuer geprobten Lieder kamen bei der Pfarrerin gut an. Nach dem Gottesdienst wurden die begonnen Waldarbeiten fortgesetzt, nachmittags rüsteten sich die ersten Gruppen bereits für die Rückfahrt. Abends bei der Völlerei mussten dann die vorhandenen Lebensmittelvorräte dezimiert werden. Die Nacht am Feu-er mit Klönen und Singen war kurz.

Am Montag waren alle mit dem Ab-bau des Lagers und dem Aufräumen des Lagerplatzes beschäftigt und al-le waren sich in einem Punkt einig: in 2012 soll es wieder einen Landes-forsteinsatz geben.

Nordrhein-Westfalen� 49

SDW · Nordrhein-Westfalen

Ripshorster Straße 306 46117 Oberhausen Telefon: 0208/883188-1 Telefax: 0208/883188-3 E-Mail: [email protected] www.sdw-nrw.de

Landesvorsitzende: Marie-Luise Fasse

Geschäftsführer: Gerhard Naendrup

Kontakt

Landespatenförster Joachim Böh-mer und Patenförster Frank Boldt (Horst Bad Salzuflen) bei der Pla-nung des Forsteinsatzes.

NEUE�WEGE-BaumpflanzungIm Rahmen eine Umfrage hat die Neue Wege Seminare & Reisen GmbH ihre Kunden befragt, welche Aspekte ihnen im Zusammenhang mit dem Reisen besonders wichtig sind. Dar-aus ging hervor, dass für die meisten der Kunden aktiver Umweltschutz auf Reisen sowie eine soziale Ver-antwortung von großer Bedeutung ist (88 %). Neue Wege, ein Anbieter von Erlebnisreisen und Wellnessrei-sen der besonderen Art, hatte jedem Teilnehmer an der Umfrage verspro-chen, einen Baum mit der SDW zu pflanzen. Nun ist dieses Versprechen eingelöst worden: 1.300 wurden im Wald bei Bad Münstereifel zusam-men mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der städtischen Forstverwaltung gepflanzt.

Christoph Rullmann (SDW), Nina Schmitz (Markting Managerin Neue Wege), Horst Dengel (Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Leiter des Regionalforst-amtes Hocheifel-Zülpicher Börde), Markus Hegemann (Geschäftsführer Neue Wege) und Stefan Seifert (Förster).

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

50� Rheinland-Pfalz

Wo stehen in Rheinland-Pfalz die stärksten und höchsten Elsbeeren und Lärchen?

Die SDW-RLP fahndet nach beeindru-ckenden Baumindividuen!

Die Europäische Lärche ist der Baum des Jahres 2012. Anlass für sie SDW-

RLP, in Absprache mit der Zentral-stelle der Forstverwaltung, ein In-formationsblatt zu erstellen, das die Besonderheiten dieser Baumart in Rheinland-Pfalz herausstellen möch-te. Dazu suchen wir u.a. die höchste sowie die stärkste Lärche in Rhein-land-Pfalz. Gleiches gilt für die Els-beere, dem Baum des Jahres 2011,

auch für diese interessante Baumart suchen wir das höchste sowie das stärkste Exemplar.

Dafür bitten um Ihre Mithilfe: Wenn Sie eine Lärche oder Elsbeere sehen, die zum Kreis potentieller Kandidaten zählen könnten, melden Sie uns diese Bäume!

Wo�wachsen�…�?

Seit Anfang des Jahres stehen die Tü-ren des Hauses des Waldes für die Kin-der weit offen. Irgendwann während der sommerlichen Aktivitäten, beim Holunderküchlein backen, beim Feu-er machen oder beim Entdecken des Grusel-Kabinetts, entstand bei den Kindern der Wunsch, eine Nacht im alten Amtsgericht zu verbringen. So kam es, dass an einem Wochenende im November, ca. 20 junge „Wald-

menschen“, beladen mit Schlafsäcken und Kuscheltieren, das Haus bezogen. Da war so richtig was los! Aufregend war vor allem die nächtliche Wande-rung durch das alte Gebäude! Natür-lich ohne Taschenlampe–nur eine al-te Laterne war dabei. Gespenstische Schatten ließen das Haus lebendig er-scheinen. Hand in Hand schlichen die mutigen Kinder durch das Treppen-haus bis zum Speicher hinauf. Ganz leise waren sie, denn der Wachhund durfte natürlich nicht bellen und so-mit alle verraten. So mancher musste seinen Schreckenslaut unterdrücken. Puuh, das war knapp! Außer Atem ka-men die Kinder im Schuppen an, wo Holger bei flackerndem Kerzenschein mit einer Geschichte über einen Men-schen, der einfach keine Angst haben wollte, die neugierige Bande erwarte-te. Eingekuschelt in ihre Schlafsäcke schauten die Kids später noch Bilder und staunten über die Geheimnisse des Waldes. Bald schliefen die ersten

ein und träumten sicher von Hirschkä-fern und Mooswelten.

Nach leckerem Frühstück ging es eifrig weiter mit Filzen, Kräuterseife herstel-len und Löffelschnitzen. Schöne Uni-kate, über die sich manches Elternteil unterm Weihnachtsbaum noch freu-en wird, entstanden. Zum Mittages-sen wurden Kartoffel- und Apfelberge zu Mus verarbeitet, was bei uns Him-mel und Erde genannt wird. Hierbei kamen die ersten fertigen Löffel zum Einsatz.

Sonntags wollten die Eltern ihre Sprösslinge dann wieder haben. Eltern sind aber auch neugierig und wollen wissen, was ihre Sprösslinge das Jahr über so veranstalteten. Deshalb gab’s eine Diashow, die das Jahr Revue pas-sieren lies. Auch die Waldjugend wur-de vorgestellt - wer weiß, vielleicht wird es ja bald eine Waldjugendgrup-pe im Donnersberger Land geben?

Gespenstergeschichten�und�Apfelmus

Ausblick auf das Jahr 201260 Jahre „Tag des Baumes“ und 30 Jahre „Wald-Jugendspiele RLP“ sind Anlässe im Jahr 2012 die unsere Aktivitäten bestimmen werden. Wir hoffen, dass Sie uns wie gewohnt bei diesen Anlässen unterstützten. So freuen wir uns, wenn Sie (wieder) an den Standorten der Wald-Jug-endspiele die SDW repräsentieren und als Patenförster oder Standbe-treuer aktiv sind. Auch verdient das Jubiläum des „Tag des Baumes“, dass möglichst viele Bäume gepflanzte werden. Wir würden uns freu-en, wenn insbesondere die Kommunen unter unseren Mitgliedern, einen Baum in 2012 pflanzen würden. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Unterstützung brauchen!

Die SDW - Rheinland-Pfalz wünscht allen Mitgliedern ein erfolgreiches Jahr 2012!

Photokunst im Haus des Waldes! Wald aus drei Blickwinkeln: Bern-hardt Kölsch abstrakt

Foto: Bernhardt Kölsch

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Präsentation von Markus Mauthe in Rockenhausen am 10.11.2011

Noch gibt es sie: Unberührte Wald-gebiete. Urwälder sind inzwischen zwar rar, offenbaren aber eine un-geheure Vielfalt und Schönheit, Ge-schenk für kommende Generatio-nen. Zweieinhalb Jahre war Markus Mauthe (Greenpeace) unterwegs, um die Schönheit dieser Lebensräume mit der Kamera einzufangen. In ei-ner gemeinsamen Veranstaltung von Greenpeace und der SDW - RLP hat der Fotograf seine beeindruckenden Bilder einem 100 köpfigen Publikum präsentiert. Beeindruckende Mo-mente für alle die dabei waren.

Die Präsentation warf im Auditorium die Frage auf, ob und wie viel Urwald-

flächen wir bspw. in RLP benötigen. Sicher ist, Urwälder sind Kristallisati-onspunkte der Biodiversität. Sicher ist auch, dass Monokulturen diese Biodiversität nicht beherbergen. An-dererseits ist aber klar, dass wir Holz benötigen. Doch Lösungsmöglichkei-ten existieren: Wir müssen unserer Wälder so bewirtschaften, dass kein Konflikt zwischen Nutzung und Schutz entsteht. Erfreulicherweise hat sich dieser Gedanke in den letzten 30 Jah-ren durchgesetzt und der Monokultur-waldbau wurde von einer naturnahen Waldwirtschaft abgelöst. Die großflä-chige Umstellung ist ein gewaltiger Er-folg im Schutz des Ökosystems Wald! Und das, ohne auf die ökonomische Waldfunktion zu verzichten. Brau-chen wir also Urwälder? Eine durchaus kontroverse Diskussion. Für Urwälder

und Prozessschutzflächen, vom Na-turwaldreservat bis zum Nationalpark, spricht einerseits, dass sie uns helfen, die Waldnutzung naturschutzfachlich zu optimieren. Zudem erhofft man sich einen ökologischen Mehrwert aus dem Nutzungsverzicht. Gewichti-ge Pro-Argumente also. Andererseits sind mit dem Nutzungsverzicht jähr-lich Kosten in zweistelliger Millionen-höhe verbunden, die den Steuerzah-ler belasten. Diese Aufwendungen müssen im Falle des Nationalparks durch Mehreinnahmen auf touristi-scher Seite erst einmal ausgeglichen werden. Zudem wird die Holzindustrie den Holzbedarf auch weiterhin, dann durch Importe, decken müssen. Ob im Ausland genauso naturverträglich produziert wird, wie bei uns? Global gesehen, ist der naturschutzfachliche Effekt eines hiesigen Nutzungsverzich-tes u.U. eher negativ.

Die Entscheidung, ob und wie viele Urwälder, Prozessschutzflächen und Nationalparke wir brauchen, konnte in der Diskussion nach der Präsentati-on nicht getroffen werden. Letztend-lich ist dies auch eine politische Ent-scheidung. Interessanterweise steht die Frage „Brauchen wir einen Nati-onalpark“ im Gegensatz zum benach-barten Baden – Württemberg nicht auf der landespolitischen Agenda. Die Landespolitik ist bei uns direkt bei „Wo“ eingestiegen. Die Erfahrung der letzten Wochen zeigt aber, dass damit die „Ob“ -Diskussion auf die Ebene der Suchräume verlagert wur-de. Ein Boomerang?

Rheinland-Pfalz� 51

SDW · Rheinland-Pfalz

Richard-Müller-Straße 11 67823 Obermoschel/Pfalz Tel.: 06362/9932-00 Fax: 06362/564448 E-Mail: [email protected] www.sdw-rlp.de

Landesvorsitzender: Winfried Werner, Landrat

Geschäftsführer: Andreas Grauer

Kontakt

Europas�Wilde�Wälder

Photokunst im Haus des Waldes! Wald aus drei Blickwinkeln: Klaus-Dieter Kehl von oben

Foto: Klaus-Dieter Kehl

Photokunst im Haus des Waldes! Wald aus drei Blickwinkeln: Liesel Dau-scher im Detail

Foto: Liesel Dauscher

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

52� Sachsen

Buchvorstellungen:

Winterzeit – Jahreswechsel und viel-leicht endlich etwas Zeit zum Ge-nießen. Sei es der wunderschöne Winterwald in der freien Natur oder so mancher lauschiger Abend in der warmen Stube beim Lesen eines in-teressanten Buches. Der Waldfreund greift da gern zu den Werken Gleich-gesinnter, zu Literatur über Wald, Forst und Jagd. In so manchen Schil-

derungen und Anekdoten erkennt man sich selbst wieder oder werden Erinnerungen wach. Wer aktiv ist, der erlebt auch viel. So fühlte sich auch Günter Rötzsch, Jahrgang 1932 und Vorsitzender des SDW-Regio-nalverbandes Leipzig inspiriert, zur Feder zu greifen und seine persönli-chen Erlebnisse nieder zu schreiben. Es entstand „ein kleines grünes Buch über Wald und Flur“ mit dem Titel „Alles Mäuse“. Auf knapp 100 Seiten und in 23 Episoden verpackt schildert er unglaubliche aber wahre Bege-benheiten in seiner, für ihn typischen persönlichen Note: immer ein kleines Zwinkern im Auge und den Schalk im Nacken. Sein forstlicher, berufli-cher, aber auch privater Werdegang durch verschiedene gesellschaftliche Epochen kommt dabei ebenso zum Ausdruck wie seine Liebe zur Natur, zu seiner Familie und seinen Haus-tieren. Wer ihn kennt, entdeckt sich vielleicht in der einen oder anderen Episode selbst wieder.

„Alles Mäuse“ verspricht kurzweilige Unterhaltung und ist nicht nur für SDW-Mitglieder zu empfehlen.

Günter Rötzsch, Alles Mäuse – Ein kleines grünes Buch über Wald und Flur

Herausgeber: Dachverband Al-tenkultur e.V., Geschäftsstelle Leipzig Verlag OsirisDruck Leipzig, 2011ISBN 978-3-941394-19-3; Preis: 12,80 €

Direkt vor unserer Haustür bietet uns die Natur eine ganz besondere Deli-katesse: Wildbret.

Feinschmecker und Genießer wissen schon seit Langem die Köstlichkei-ten zu schätzen, die sich beispiels-weise aus Rot-, Reh- oder Schwarz-wild zaubern lassen. Doch in vielen Haushalten bestehen immer noch Hemmungen Wild selber zuzuberei-ten. Hier will der Landesjagdverband Sachsen Unterstützung und Hilfe bie-ten. Wer, wenn nicht die sächsische Jägerschaft mit ihren Familien, weiß, wie einfach und unkompliziert Wild zubereitet werden kann. Aus allen Regionen Sachsens, vom Erzgebirge bis in die Lausitz, folgten Jäger und Jägerinnen dem Aufruf des Jagdver-bandes und sandten ihre erprobten

und bewährten Rezepte ein. Sie wer-den beim Lesen des Buches feststel-len, dass Wildbret mit seiner Vielsei-tigkeit rund ums Jahr auf den Tisch kommen kann. Gegrillt, geschmort, gebraten, die Rezepte bieten für jeden Geschmack das Richtige.

Menüvorschläge, Hintergrundinfor-mationen und Tipps zu Wild runden dieses Buch zusätzlich ab.

Das Kochbuch kann ab sofort über die Geschäftsstelle des LJV Sachsen bzw. über den Buchhandel zum Preis von 14,95 € bestellt werden.

Sächsisches Wildkochbuch

Landesjagdverband Sachsen e.V., Cunnersdorfer Str. 25, 01189 Dresden ISBN: 978-3-7888-1407-6Verlag J. Neumann-Neudamm AG, 2011

Sächsisches�Wildkochbuch

Page 53: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Sachsen� 53

SDW · Sachsen

Floßplatz 13 · 04107 Leipzig Tel.: 0341/3090814 Fax: 0341/3090888 E-Mail: [email protected]

Landesvorsitzender: Dr. Eberhard Lippmann

Geschäftsführer: Olaf Kroggel

Kontakt

Vorstand und Geschäftsstelle des

SDW-Landesverbandes Sachsen wünschen

allen Mitgliedern, Freunden und Partnern

ein glückliches, friedliches, erfolgreiches und vor

allem gesundes neues Jahr 2012. Wir freuen uns

auf viele gemeinsame Aktionen im Rahmen der

Projektumsetzung und Waldmehrung.

Bitte senden Sie uns auch Ihre Ideen und

Anregungen für eine interessante Vereinsarbeit im

Interesse unserer Mitglieder und des Waldes.

Neue�Fortbildung�zu�„Waldpädagogin/Waldpädagoge“�in�Sachsen�gestartetAm 9. November 2011 begann in der Außenstelle Karsdorf der Staatlichen Fortbildungsstätte Reinhardtsgrim-ma ein neuer Fortbildungslehrgang. 22 Teilnehmer, darunter Mitarbeiter der staatlichen Forstverwaltung und freiberuflich tätige Waldpädagogen, werden binnen eines Jahres ver-schiedene Ausbildungsmodule ab-solvieren, um im September 2012 die Prüfung zur „Staatlich zertifizierten Waldpädagogin/Waldpädagogen“ abzulegen.

Die Absolventen können auf Grund-lage dieser Qualifikation bei unter-schiedlichen waldpädagogischen Veranstaltungen bestens über das Ökosystem Wald und über Sinn und Zweck der nachhaltigen Forstwirt-schaft in Sachsen informieren. Dafür

werden sie an 20 Fortbildungstagen pädagogische und forstliche Grund-kenntnisse erwerben sowie waldpä-dagogische Methoden und rechtliche Hintergründe kennenlernen. Die Teil-nehmer trainieren waldpädagogische Fertigkeiten, üben sich im Projekt-management sowie in der Organi-sation eigener Veranstaltungen. Bei einem mindestens fünftägigen Prak-tikum bei einer anerkannten Um-weltbildungseinrichtung können sie ihre erworbenen Kenntnisse in der Praxis anwenden. Bei der ersten Ab-schlussprüfung für diese Fortbildung in Sachsen müssen die Teilnehmer im September 2012 nachweisen, dass sie waldpädagogische Veranstaltungen pädagogisch und fachlich vorberei-ten und leiten können.

Hintergrund: Die Bezeichnung „Waldpädagogin/Waldpädagoge“ ist gesetzlich nicht geschützt. Schulen, Kindergärten und andere Nutzer von waldpäda-gogischen Angeboten können des-halb derzeit nicht erkennen, ob die Anbieter die notwendigen fach-lichen Voraussetzungen erfüllen. Das soll sich mit dem gemeinsa-men Waldpädagogikzertifikat än-dern, dem bis heute 13 Bundeslän-der zugestimmt haben. In Sachsen ist der Staatsbetrieb Sachsenforst die Zulassungs- und Prüfungsstelle, die Akademie der Sächsischen Lan-desstiftung Natur und Umwelt ist der Träger der Fortbildung.(Quelle: SMUL, SB Sachsenforst)

Page 54: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

54� Sachsen-Anhalt

Offenes�Waldjugend��Survival�Lager�in�Werben�(Elbe)

Die Deutsche Waldjugend Hortenring Altmark veranstaltete vom 17. bis 20. Oktober 2011 das erste Offene Wald-jugend Survival Lager im nördlichen Sachsen-Anhalt. In der Hansestadt Werben im Landkreis Stendal ging in dieser Woche hinter dem Freibad Merkwürdiges vor sich. Trotz der niedrigen Temperaturen und dem herbstlichen Wetter war die Wiese am Wald mit schwarzen Zelten, Koh-ten und Jurten, zugestellt. Wo man hinsah, liefen junge Menschen mit Brennholz über das Gelände, balan-cierten auf Seilstegen zwischen den Bäumen oder kochten über offenem Feuer.

Mehr als 30 Kinder und Jugendli-che aus Stendal, Tangermünde und Tangerhütte waren meinem Aufruf gefolgt und verbrachten ihre Ferien einmal nicht wie gewohnt vor Fernse-her und Spielkonsole, sondern ohne

Strom und Heizung, dafür aber mit Abenteuer und Lagerfeuerromantik.

Am Anreisetag mussten wir erst ein-mal gemeinsam das Lager errichten. Dafür hatten wir uns extra sogenann-te Kohten und Jurten organisiert. Um es auch in den Nächten in den Unter-künften warm zu haben, mussten die Campteilnehmer täglich im angren-zenden Wald das nötige Feuerholz sammeln.

In vier Gruppen - den Adlern, Eulen, Füchsen und Feuersalamandern - or-ganisierten sich die jungen Teilneh-mer zu großen Teilen selbst. Immer einen Gruppenleiter an ihrer Seite mussten sie, während des gesam-ten Aufenthalts, selbstständig ihren Feuerplatz bewachen und ihre Mahl-zeiten aus naturbelassenen Zutaten kochen und entscheiden, wann was passierte und wer was machte. Die

Kinder entwickelten so auf abenteu-erliche Weise, Teamgeist und Verant-wortungsbewusstsein.

Die Angebote wurden gut angenom-men. So haben wir während den Ta-gen gelernt, wie man sich im Wald provisorische Notunterkünfte baut, in denen sogar einige Hartgesottene übernachtet haben. Wir haben Seil-brücken gebaut, oder das Orientie-ren mit Karte und Kompass geübt. Natürlich taten wir auch etwas für den Naturschutz. In einer Arbeitsge-meinschaft bauten die Jugendlichen Nistkästen, von denen sie einige als kleines Dankeschön rund um das Freibad aufhängten, statt sie mit nach Hause zu nehmen.

Natürlich begaben wir uns auch in die Stadt Werben, um dort als SOKO Wald die Bürger zum Wald zu befra-gen. Durch diese Umfrage und das Erleben in der ganzen Woche ent-deckten wir, wie wichtig der Wald für uns Menschen ist. Zum Schluss konn-te jeder Teilnehmer seinen Waldläu-ferbrief in Empfang nehmen und ist nun Schnuppermitglied der Deut-schen Waldjugend.

HorridoSamuel „Sammy“ Kloft

-Kreisringmeister-

SDW · Sachsen-Anhalt

Maxim-Gorki Straße 13 39108 Magdeburg Tel.: 0391/6628372 Fax: 0391/6628374 E-Mail: [email protected]

Ehrenvorsitzender: Wolfgang Braun

Landesvorsitzender: Ralf Geisthardt MdL

Geschäftsführerin: Sabine Sonnenberg

Kontakt

Page 55: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Aktion� 55

Drinnen erleben, was draußen los ist:

Holen Sie sich mit Unser Wald die Na-tur ins Wohnzimmer!

Die Zeitschrift der SDW entführt Sie alle zwei Monate auf eine einzigarti-ge Entdeckungsreise durch ein Öko-system mit vielen Facetten und Ge-heimnissen.

Freuen Sie sich auf spannende Be-richte, Reportagen und Interviews sowie Tipps zu den Themen Umwelt, Ökologie und Freizeit!

Für 17,50 Euro im Jahr erhalten Sie sechs Ausgaben von Unser Wald frei Haus. Als Mitglied der SDW zahlen Sie nur 15 Euro.

Sie suchen ein sinnvolles Geschenk?Natürlich können Sie Freunden oder Verwandten mit einem Geschenk-Abonnement von Unser Wald eine Freude machen oder als neuen Abon-nenten werben. Als Dankeschön erhalten Sie von uns ein attraktives Buch vom Kosmos- oder Wachholtz-Verlag.

Die ausgefüllten Formulare senden Sie bitte in einem frankierten Brief-umschlag an:Verlagsgesellschaft Unser Wald mbHMeckenheimer Allee 7953115 Bonn

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XXXX1

Unser Wald 6 I 2010

XXXXTiere in der Stadt | Elsbeere – Baum des

Jahres 2011

Unser WaldZeitschrift der Sch

utzgemeinschaft Deutscher Wald

1.Ausgabe

Jan./Feb

ruar

2011

Unser Dankeschön!

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Page 56: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

Für den Landesverband Schleswig-Holstein der Schutzgemeinschaft Deut-scher Wald neigt sich ein veranstal-tungsreiches Jahr, welches ganz im Zei-chen des „Internationalen Jahres des Waldes“ steht, dem Ende entgegen.

Zur Abschlussveranstaltung Anfang November im Segeberger Staats-forst fanden sich Vertreter aller

Kreisverbände im Jugendwaldheim Hartenholm (JWH) ein, um ihren „Baum des Jahres“ in Form einer Allee zu pflanzen. Mit dieser Aktion hat die SDW ein sichtbares Zeichen für die Erhaltung bzw. Schaffung artenreicher Mischwälder gesetzt und gleichzeitig seine Verbunden-heit mit dem JWH dokumentiert, da quasi vor seiner „Haustür“ 18

verschiedene Baumarten zur Ver-tiefung der Artenkenntnis gepflanzt worden sind. Hölzerne Namens-schilder weisen auf die Baumarten und ihre Spender, die Kreisverbän-de hin. Zum Schutz vor Wildverbiss haben die Akteure mit tatkräftiger Unterstützung des Hartenholmer Teams um jeden Baum vier Holzgat-ter gesetzt.

56� Schleswig-Holstein

Herbstwaldtagung�2011

Die diesjährige Herbstwaldtagung stand unter dem Thema „Die Ener-giewende und die Rolle des Waldes“. Hans Jacobs, Arbeitskreisleiter im Landesverband, hatte die Tagung organisiert und ein spannendes Pro-gramm vorgelegt. Eine Fragestellung war dabei besonders präsent: Darf auch in Schleswig-Holstein, wie es in einigen der waldreichen Bundes-ländern geplant ist, Windenergienut-zung über Wald stattfinden.

Schleswig-Holstein hat ausgezeichne-te Voraussetzungen für den Betrieb von Windkraftanlagen. Mit einem Waldanteil von 10% der Landesfläche ist Schleswig-Holstein zugleich das waldärmste Flächenland in Deutsch-land. Grundsätzlich sind die übrigen 90% Landfläche ausreichend, um den weiteren Ausbau der Windkraft

in Schleswig-Holstein zu ermögli-chen. Dr. Matthias Kaiser vom LA-NUV in Nordrhein-Westfalen führte aus, dass bestimmte Vogel- und Fle-dermausarten sich als windsensibel erwiesen haben. Dazu gehören der Rot- und Schwarzmilan, Uhu, Kolk-rabe und Baumfalke. Um Kollisions-risiken zu vermeiden, hat es sich bewährt, Anlagen zeitweilig stillzule-gen. Dr. Kaiser hielt Windkraftanla-gen im Wald für möglich.

Die Energiewende erfordert den massiven Ausbau des Stromleitungs-netzes in Deutschland. Dr. Arno Gra-matte von der TenneT TSO GmbH berichtete über die derzeitigen Überlegungen zum Netzausbau. An der Westküste sowie zwischen Kiel, Oldenburg und Lübeck soll jeweils eine neue 380 KV-Leitung gebaut

werden, die vier nach Hamburg füh-renden 220KV-Leitungen sollen zu Höchstspannungsleitungen ausge-baut werden. Zusätzlich werden 110 KV-Leitung zum Einspeisen in das Netz erforderlich, bei drei Projekten sind Erdkabel in der Diskussion. Der Netzausbau ist unabdingbar zum Er-halt der Versorgungssicherheit aber auch zur Nutzung der in Schleswig-Holstein betriebenen Windkraftan-lagen.

Holz ist in Deutschland der wichtigs-te nachwachsende Rohstoff. Holz ist auch der wichtigste erneuerbare Primärenergieträger. Etwa 45% der Strom- und Wärmeproduktion beru-hen in Deutschland auf der energe-tischen Nutzung von Holz. In Schles-wig-Holstein steht zusätzlich zum Wald eine 68000 km langes Knick-netz zur Verfügung, das zu 2/3 ener-getisch genutzt werden könne, wie Bernd Maier-Staudt vom Ministeri-um für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Kiel ausführte.

Die sehr informative Veranstaltung war gut besucht. Die Abwägung der Belange des Natur- und Artenschut-zes mit denen der Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien ist eine schwierige Grat-wanderung, die Transparenz und ei-ne frühzeitige Einbindung der Bevöl-kerung in die Entscheidungsprozesse erfordert.

Dr. Christel Happach-KasanLandesvorsitzende

Herbsttagung … nach 9 Stunden Konzentration

18�Bäume�für�den�Wald�–�SDW�setzt�Zeichen

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Am zweiten Novembersamstag fand, initiiert von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), der vierte bundesweite Aktionstag „Rettet die Kastanien“ statt. Im Norden war die Stadt Preetz diesjähriger Mittelpunkt der Aktion, hier fand die Landeszen-tralaktion statt.

Wohl wieder gut 400 Städte und Gemeinden bundesweit folgten der Einladung zur konzertierten Aktion gegen die ungehemmte Ausbreitung der Kastanienminiermotte. Mit von der Partie waren mehr als 20.000 Bürgerinnen und Bürger, die teils mit Kind und Kegel die Harke schwangen, das Kastanienlaub zusammenkehr-ten und der Vernichtung zuführten. „Im Durchschnitt dauerte es nur 3-4 Stunden, um alle Kastanienblätter auf öffentlichen Grundstücken aufzu-nehmen.“, berichtet die Vorsitzende des SDW Landesverbands Schleswig-Holstein, Frau Dr. Christel Happach-Kasan „Besonders haben wir uns

darüber gefreut, dass etliche Kom-munen ihren Bürger angeboten ha-ben auch das private Kastanienlaub an den Sammelstellen abzugeben.“, so Happach-Kasan weiter, „Denn da-durch konnten ganze Orte flächende-ckend von der Kastanienminiermotte befreit werden“.

In Preetz ging es den Puppen der Motte an der Theodor-Heuss-Ge-meinschaftsschule an den Kragen. Unter Leitung des Lehrers und SDW-Mitglieds Jörg Fister strömten Schü-lergruppen aus, um der Kastanienlaub aufzunehmen und in einem großen Lagerfeuer zu verbrennen. Auch die Bürger waren von der Stadt Preetz aufgerufen, ihre eigenen Kastanien zu pflegen, sprich das Laub zu entfernen. Jan Birk von der Stadt Preetz zeigt sich überzeugt, dass sich der Einsatz lohnt: „Wir haben viele schöne Kastanien in Preetz und möchten diesen schönen Baum auch für die Zukunft erhalten. Uns ist klar, dass wir Bürger dafür et-

was tun müssen. Und drei Stunden an der frischen Novemberluft lohnen sich alle mal.“ Birk weiter: „Für uns als Verantwortliche in der Stadt wäre es eine große Freude, wenn auch Kinder der Generationen nach uns die schö-nen Kastanienfrüchte im Herbst sam-meln können.“

Alf Jark SDW

Schleswig-Holstein� 57

SDW · Schleswig-Holstein

Dorfstraße 13 24241 Reesdorf Tel.: 04322/508479 E-Mail: [email protected] www.sdw-sh.de

Landesvorsitzende: Dr. Christel Happach-Kasan MdB

Geschäftsführerin: Ann-Kathrin Jacobs

Kontakt

4.000�Tonnen�Kastanienlaub�mit�mehreren�Millionen�Schädlingen�vernichtet

Der Leiter des Erlebniswaldes Trap-penkamp, dem das JWH organisato-risch zugeordnet ist, Stephan Mense, bedankte sich bei den 41 Teilnehmern der SDW für diese Aktion, die nicht nur dem Wald, sondern auch der Ju-gendbildung zu Gute kommt. Sie ist

damit von besonderem pädagogi-schem Wert. Auch die Landesvorsit-zende der SDW, Christel Happach-Ka-san, lobte das Engagement der Kreis-verbände, freute sich über die aktive Unterstützung und gratulierte in die-sem Zusammenhang auch dem JWH

für 25 Jahre aktive und erfolgreiche Jungendarbeit. Dieser Lernort, wo Schülerinnen und Schüler in einem bestimmten Zeitraum das Ökosystem Wald „erfahren“ dürfen, gewinnt deshalb immer mehr an Bedeutung, weil durch die Zusammenlegung von Schulen immer mehr Schulwälder verweisen und somit dem Schulalltag nicht mehr zur Verfügung stehen.

„Nur was man kennt, kann man schützen“, so die Landesvorsitzende, „und in diesem Sinne sind auch die Bäume gepflanzt worden. Mögen sie gedeihen und den Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit geben, ihre Artenkenntnisse zu erhöhen“.

In der Köhlerhütte endete mit Kaffee und Kuchen ein erfolgreicher Nach-mittag.

Jörg Fister SDW

Page 58: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�1�I�2012

58� Thüringen

Blockhaus�für�Oberhofer�Waldkinder

Am 18.10.2011 war es soweit: die Waldkinder der Tagesstätte „Spatzen-

nest“ in Oberhof konnten ihr Block-haus übernehmen.

Dass die Waldkinder einen kleinen Un-terschlupf brauchen, muss beim Ober-hofer Wetter niemand mehr erklären. Nebel, Kälte und ein scharfer Wind begrüßten die kleinen und großen Gäste auch am Tage der Hüttenein-weihung, doch das störte die Kinder nicht, da sich direkt neben dem klei-nen Holzhaus ihr Lieblingsspielplatz befindet wo sie zwischen den jungen Bäumen die Natur erobern können.

Durch das Engagement des Ortsver-bandes Oberhof der SDW Thüringen und des Forstamtes Oberhof sowie der Unterstützung von ortsansässigen Firmen wurde das Haus innerhalb ei-nes Jahres gebaut.

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich den vielen Spen-dern und Helfern danken, die den Bau der Blockhütte möglich gemacht haben.

Verschnaufpause vor der neuen Blockhütte.

Foto: SDW Thüringen

Gründung�des�Ortsverbandes�SchwarzburgViele Menschen verbinden mit Schwarzburg eine malerische Region mit Stätten historischer Gegeben-heiten, wie z.B. das 1071 erstmals erwähnte Schloss Schwarzburg oder auch die Unterzeichnung der „Wei-marer Verfassung“ durch den Reichs-kanzler Friedrich Ebert im Jahre 1919.

Den wenigsten aber ist bekannt, dass Schwarzburg auch einen Bo-tanischen Garten hat. Am Ufer der Schwarza weist ein Schild auf den Forstbotanischen Garten hin. Unter Leitung von Professor Dr. Heinze, in den 1990er Jahren Rektor der Fach-hochschule für Forstwirtschaft, und in Zusammenarbeit mit dem Forst-amt Schwarzburg wurde ein forstbo-tanisches Kleinod geschaffen das sich sehr gut in die landschaftliche Schön-heit von Schwarzburg integriert.

An diesem forstbotanisch einzigar-tigen Ort wurde am 22. November unter Teilnahme von Bernd Becker,

Geschäftsführender Vorstand, und Birgit Luhn, Landesgeschäftsführerin, der Ortsverband Schwarzburg der SDW Thüringen gegründet um diese sehenswerte Anlage für Umweltbil-dung und Tourismus auch weiterhin zu erhalten und auszubauen.

In den Vorstand wurden Henning Werther als Vorsitzender, Christian Hassenstein als Stellvertreter, Andrea Loch als Kassierin sowie Schriftführe-rin und Prof. Dr. Gesina Schwalbe als Verantwortliche für Öffentlichkeits-arbeit gewählt.

v.l.n.r.: Bernd Becker, Prof. Dr. Gesina Schwalbe, Andrea Loch, Christian Hassenstein, Henning Werther, Reinhardt Müller

Foto: SDW Thüringen

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Unser�Wald�1�I�2012� SDW-Landesverbandsnachrichten

Am 17. November 2011 fand die all-jährliche Auswertung der Wald-Ju-gendspiele von SDW, dem Thürin-ger Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) und dem Thüringer Mi-nisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) in Erfurt statt. Alle 28 Thüringer Forstämter haben in diesem Jahr die Wald-Jugendspiele durchgeführt an denen sich insge-samt 8.703 Schüler und Schülerinnen beteiligten.

Hier das Resümee zu den Wald-Jugendspielen 2011 von Frau Anke Schröpfer, BNE-Landeskoordinatorin, aus Sicht des TMBWK:

„Die Waldjugendspiele haben nach 19 Jahren schon eine lange, sehr schöne Tradition in Thüringen. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist von Jahr zu Jahr gestiegen.

Dafür möchte ich der Schutzge-meinschaft Deutscher Wald, Lan-desverband Thüringen e.V. für die Möglichkeit ihrer Durchführung in Thüringen recht herzlich danken. Ein ganz großes Dankeschön geht an die Forstämter mit ihren Beschäftigten, die mit großem Engagement Grund-schüler und auch Förderschüler an den Wald heranführen und tolle, un-vergessliche Stunden organisieren. Natürlich möchte ich auch die Schul-träger nicht vergessen und mich bei ihnen bedanken, vor allem für die finanzielle Unterstützung, z.B. durch die Transporte der Kinder. Wald-Jug-endspiele bedeutet: Lernen an einem anderen Ort, lernen mit allen Sinnen. Kinder brauchen die Natur und den Wald als Erfahrungsräume, wenn sie diese schätzen und schützen lernen sollen. Wenn wir sie hierfür sensibili-sieren wollen, muss ihnen die Natur zum Erleben, Beobachten, Anfassen und Gestalten geboten werden. In Zeiten des immer größer werdenden Medienkonsums ist es wichtig, dass die Schüler und Schülerinnen wieder eine direkte Verbindung zu Wald und Natur finden.

Wald-Jugendspiele leisten einen wich-tigen Beitrag zur Bildung für nachhal-tige Entwicklung. Schülerinnen und Schüler können sich an der Vielfalt und Eigenart der heimischen Natur erfreuen, entwickeln durch ganzheit-liches Erfassen von Landschaft, Pflan-zen und Tieren in ihrer Umgebung ein Gefühl für die Schönheit und Ein-zigartigkeit unserer Natur und erwer-ben ein entsprechendes ästhetisches Empfinden.

Sie entwickeln Verständnis für die ver-schiedenartigen Lebensbedingungen und -bedürfnisse der Pflanzen, Tiere und Menschen. Sie wissen, dass die Sorge um die Umwelt die Auseinan-dersetzung mit Interessengegensät-zen einschließt und eine sorgfältige Abwägung von ökonomischen, sozi-alen und ökologischen Aspekten er-fordert. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass sie auf die Umwelt angewiesen sind und aktiv Einfluss auf deren Gestaltung und Bewahrung nehmen müssen.

Im Lehrplan der Grundschule sind als Ziele des Kompetenzerwerbs für den Schüler festgeschrieben: „Die Lebens-räume Wiese, Wald und Gewässer begreift er als permanenten Prozess umfassender Wechselwirkungen. Die Verantwortung des Menschen für al-le Lebensräume und Lebewesen wird er als unverzichtbaren Auftrag in Ge-genwart und Zukunft entdecken und

befürworten.“ Um diese Ziele zu er-reichen, leisten die Wald-Jugendspiele einen nicht unbedeutenden Beitrag, vor allem im Hinblick auf die praxiso-rientierte Arbeit.

Natürlich gehören auch Spiele im Wald, mit Naturmaterialien, handwer-keln dazu. Und dass dieses den Kin-dern Spaß macht, zeigen die Bilder in den Kalendern deutlich.

Aus vielen Gesprächen weiß ich, auch die Lehrerinnen und Lehrer sind be-geistert, denn vieles davon kann man in einem Klassenzimmer nicht leisten. Ich bin mir sicher, dass die Wald-Jug-endspiele auch im nächsten Jahr, dem 20. Jahr, wieder so erfolgreich sind und Danke auf diesem Wege noch-mals allen, die so engagiert gearbeitet haben und hoffentlich auch weiterhin mitwirken werden.“

SDW · Thüringen

Lindenhof 3 99998 Weinbergen/OT Seebach Tel.: 03601/427040 Fax: 03601/402903 E-Mail: [email protected] www.sdw-thueringen.de

Landesvorsitzender: Matthias Wierlacher

Geschäftsführerin: Birgit Luhn

Kontakt

Thüringen� 59

Wald-Jugendspiele�2011

Was wisst ihr über Waldameisen?

Foto: SDW Thüringen

Page 60: Unser Wald Ausgabe Jan/Feb. 2012

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