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www.klinikum-brandenburg.de Schreckgespenst „Dekubitus“ gebannt Diabetische Retinopathie – Diabetes und Auge „Wissen vom Leben“ im Klinikum Blauer Qualm – ade? Ausgabe 4 11/06 Unsere Themen

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www.klinikum-brandenburg.de

Schreckgespenst„Dekubitus“gebannt

Diabetische Retinopathie – Diabetes und Auge

„Wissen vom Leben“im Klinikum

Blauer Qualm – ade?

Ausgabe 4 11/06

Unsere Themen

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2 KlinikJournal

3 Schreckgespenst „Dekubitus“ gebannt– 5 Jahre „Wundprofis“:

gute Erfolge mit modernen Behandlungsmethoden

4 Diabetische Retinopathie – Diabetes und Auge– Die Folgen des Diabetes am Auge

erfolgreich angehen

6 „Wissen vom Leben“ im Klinikum– Die Wellnessangebote der Physio-

therapie basieren auf jahrtausende- alten Heilmethoden

8 Blauer Qualm – ade?– Rauchfreies Krankenhaus ist

Engagement für Ihre Gesundheit

10 Wenn einer eine Reise tut ...– Entwicklungsdiensteinsatz im

Missionskrankenhaus Akwatia in Ghana

12 Drückt’s dich wo, sing dich froh– Zwei chorbegeisterte Mitarbeite-

rinnen als Sopranistinnen vorgestellt

14 Mitarbeiter vorgestellt ...– Dr. med. Ekkehard Scholz,

Oberarzt der Neurologie

16 Jubiläen und Berufungen,Einstellungen und Verabschiedungen

18 Beachvolleyball, Türmelauf

19 Sprechzeiten der Kliniken im Überblick

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

nach dem sehr schönen Sommer in Brandenburg ander Havel erwartet uns nun die Herbst- und Winter-zeit. Zur angenehmen Freizeitgestaltung empfehlenwir Ihnen die Nutzung von Wellnessangeboten inunserer Physiotherapie. Lassen Sie sich überraschen,welche Angebote die Physiotherapie zu sehr günsti-gen Preisen für Sie bereithält.

Unsere medizinischen Themen in dieser Ausgabe desKlinikJournals befassen sich mit den Folgen und denHeilungschancen beim Diabetes am Auge und mit der5-jährigen Arbeit unseres Pflegepersonals zur Vermei-dung eines Dekubitus, des Wundliegens.

Vor einigen Tagen wurde das Klinikum Brandenburgmit dem Bronzenen Zertifikat als rauchfreiesKrankenhaus ausgezeichnet. Erfahren Sie in dieserAusgabe des KlinikJournals mehr über das Engage-ment in unserem Haus zum Schutz der Nichtraucherund zur Unterstützung bei der Raucherentwöhnung.

Im Rahmen seines Jahresurlaubes hat Herr ChefarztDr. Kössel in einem Missionskrankenhaus in Ghanagearbeitet. Lesen Sie seinen eindrucksvollen Berichtüber die medizinische Versorgung vor Ort.

Wir hoffen, dass wir wieder eine bunte Mischung zumKlinikum Brandenburg zusammengestellt haben, undfreuen uns auf Ihre Reaktionen.

Im Namen des RedaktionsteamsIhre

Gabriele WolterGeschäftsführerin

Einmal im Monat:Klinik-Journal-TV mit aktuellen Themen im

Inhalt

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„Dekubitus“ – ein Schreckgespenst für Patienten undPflegepersonal. In nationalen und internationalenUntersuchungen wurde nachgewiesen, dass alleindieses Krankheitsbild 2 % des Krankenhausbudgetsbeansprucht. Der Schaden für die Patienten und diedamit verbundenen Ausgaben sind weitaus höher alsdie Kosten, die für indikationsgerechte prophylak-tische Maßnahmen aufgewendet werden müssen.

Um die Dekubitusprophylaxe zu optimieren undbestehende Dekubitusulzera effizienter zu behandeln,wurde im Jahr 2001 auf Initiative der Pflegedienst-leitung im Städtischen Klinikum Brandenburg dieArbeitsgemeinschaft „Wundprofis“ gegründet.

Ihr Ziel:Langfristig soll gänzlich verhindert werden, dass imBrandenburger Klinikum Dekubitusulzera erworbenwerden.

In einem ersten Schritt wurde erfasst, welcheVerbandstoffe von welchen Firmen bei der Behand-lung von Dekubitus im Klinikum bereits im Einsatzsind. Die Firmen konnten zudem auch die Produktevorstellen, die sie außerdem noch im Angebot haben.Um die bisherige Unübersichtlichkeit infolge der zugroßen Produktpalette zu reduzieren, wurde eine Aus-wahl getroffen: Künftig sollten nur noch maximal 3Firmen entsprechende Verbandstoffe liefern.

Von jeder Station ist eine Pflegekraftund aus jeder Fachabteilung ein Arztbei den „Wundprofis“. Ihre Aufgabeist es, die übrigen Mitarbeiter imUmgang mit den Verbandstoffen zuschulen. Für die Versorgung allerchronischen Wunden haben dieWundprofis einen so genanntenFahrplan entwickelt. Aus dem geht

hervor, wie bei welchem Wundzustand vorzugehen istund welcher Verbandstoff zur Anwendung kommt.

2-mal jährlich treffen sich die Wundprofis zumErfahrungsaustausch. Es hat sich gezeigt, dass bei kor-rektem Einsatz der modernen Verbandsmittel wegender längeren Verweildauer der Wundauflagen wesent-lich weniger Verbandswechsel notwendig sind. Sowird nicht nur eine deutlich bessere Wundheilungerzielt, sondern es werden auch Kosten undPersonalaufwand gespart.

Die Ergebnisse des Erfahrungsaus-tauschs fließen auch in den „Fahrplan“ein, das so genannte Managementchronischer Wunden, das regelmäßigauf den neuesten Stand gebrachtwird. Alle darin genannten Produktesind in der Apotheke vorrätig. Darüberhinaus existiert eine Liste so genann-ter Nischenprodukte, die über Sonder-anforderungen bestellt werden können.

Die Schulungen werden von der StabsstelleQualitätssicherung angeboten und nach einem festenSchulungsprogramm durchgeführt. Nach erfolg-reichem Abschluss eines Tests erhält jeder Mitarbeiterein hausintern gültiges Zertifikat.

Seit dem 01.06.2006 ist Sylvia Wegerer im Einsatz als„Stabsstelle Stoma- und Wundschwester“.Sie bietet den Mitarbeitern der Pflege sowie denärztlichen Mitarbeitern in allen Bereichen Hilfe undUnterstützung bei der Versorgung von Problemwun-den bzw. von Patienten mit Stomaanlagen an.

Auch wegen der ständig kürzer werdenden Verweil-dauer ist es unbedingt erforderlich, die Wundver-sorgung weiterhin zu optimieren. Bei der Umsetzungdes Expertenstandards „Entlassungsmanagement“ istdie optimale Versorgung von chronischen Wundenund Problemwunden ein wichtiger Baustein. Dabeispielt vor allem die optimale Überleitung des betref-fenden Patienten an die weiterbehandelndeHauskrankenpflege, den Hausarzt und/oder einanderes Krankenhaus eine entscheidende Rolle.

KlinikJournal 3

Schreckgespenst „Dekubitus“ gebannt

5 Jahre „Wundprofis“: gute Erfolge mit modernen Behandlungsmethoden

Sylvia Unger, StabsstelleQualitätssicherung;Sylvia Wegerer, StabsstelleStoma- und Wundschwes-ter, Städtisches KlinikumBrandenburg GmbH.

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Diabetische Retinopathie – Diabetes und AugeLeitthema der Woche des Sehens 2006

Die Folgen des Diabetes am Auge erfolgreich angehen

Die Veränderungen durch den Diabetes am Auge sinddie häufigste Ursache der Erblindung im erwerbsfähi-gen Alter in den Industrieländern. In vielen Fällen kanndie Sehverschlechterung hinausgezögert oder verhin-dert werden. Aus diesen Gründen steht die „Woche desSehens“ dieses Jahr unter dem Motto „DiabetischeRetinopathie – Diabetes und Auge“.

Die Sinneszellen des Auges, die Netzhaut (Retina),stellt den wichtigsten Ort der diabetischen Augen-veränderungen dar. Mit zunehmender Diabetesdauerkommt es zu Schäden der kleinen Gefäße derNetzhaut, die wesentlich zu 2 Netzhautveränderun-gen führen:- zu Neubildungen (Proliferationen) der Gefäße im

Glaskörperraum (proliferative diabetische Retino-pathie), quasi als fehlgeleitete Antwort auf die Nährstoffknappheit in der Netzhaut

- zu Minderdurchblutung mit Wasseraustritt (Ödem) und Ablagerung von Stoffwechselprodukten (Exsu-daten) an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula),der diabetischen Makulopathie

Von diesen Veränderungen ist jeder Diabetiker be-droht und ähnliche Komplikationen treten auch ananderen Gefäßsystemen des Körpers, z. B. der Niereund den Nerven, auf. Das Auftreten und Fortschreitenhängt wesentlich von der Güte der Diabetes- undBlutdruckeinstellung ab. Deshalb ist der wichtigsteund erfolgreichste Schutz vor einer diabetischenRetinopathie und anderen Gefäßkomplikationen einemöglichst optimale Einstellung des Blutzuckers undBlutdruckes. Dadurch kann z. B. die Rate des Fort-schreitens einer diabetischen Retinopathie mehr als

halbiert werden. Da fast die Hälfte der Diabetikernoch nichts von ihrer Erkrankung wissen und der Dia-betes bei Diagnosestellung häufig schon längere Zeitbestanden hat, sind regelmäßige augenärztliche Kon-trollen ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellungerforderlich. Manchmal wird ein Diabetes sogar erstim Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung, auf-grund der Augenveränderungen, festgestellt. Vorallem die frühen Augenveränderungen nimmt derPatient nicht wahr, selbst wenn schon dieErforderlichkeit einer Behandlung gegeben ist.

Wenn der AugenarztGefäßneubildungenim Auge feststellt, isteine panretinaleLaserkoagulationerforderlich, da dieneugebildetenGefäße leicht eineBlutung in dasAugeninnere, denGlaskörper, oder eineAblösung der Netz-haut verursachenkönnen. Mit demLaser werden Anteileder peripheren Netz-haut behandelt, diefür das scharfe Sehennicht verantwortlich

sind. Hierdurch wird in den allermeisten Fällen eineRückbildung der Gefäßneubildungen erreicht und dieGefahr einer Sehverschlechterung durch eine Glaskör-perblutung oder eine Netzhautablösung in vielenFällen gebannt.

Sind die Veränderungen sehr weit fortgeschrittenoder ist bereits eine Glaskörperblutung oder Netz-hautablösung eingetreten, ist evtl. eine Kältebehand-lung und/oder eine Glaskörperausschneidung (Vitrektomie) mit verschiedenen kompliziertenManipulationen im Glaskörper und in der Netzhauterforderlich. Die Chance auf ein gutes Sehvermögenist in diesen Fällen allerdings wesentlich schlechter alsbei einer frühzeitigen Laserbehandlung.

4 KlinikJournal

Augenhintergrund bei fortgeschrit-tener proliferativer diabetischerRetinopathie mit Glaskörperblutung(links) und Gefäßneubildungen aufdem Sehnervenkopf (oben);

im unteren Bildanteil sind verschlos-sene Netzhautgefäße (weißeStreifen) und Laserherde (helle unddunkle Flecken) zu erkennen.

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Eine schwere Komplikation im Rahmen einer prolifera-tiven diabetischen Retinopathie ist die Gefäßneubil-dung auf der Regenbogenhaut, die zu einer schwerbeherrschbaren Form des grünen Stars führen undsogar den Verlust des Augapfels als Folge haben kann.

Die diabetischen Veränderungen an der Stelle desschärfsten Sehens, die diabetische Makulopathie,kann ebenfalls behandelt werden, auch wenn dieErfolge häufig nicht so durchschlagend sind wie beider proliferativen diabetischen Retinopathie. Durcheine vorsichtige Laserbehandlung der Gebiete dichtneben der Fixation auf der Netzhaut lässt sich derAustritt von Wasser und anderen Blutbestandteilenvermindern und die Resorption dieser Blutbestand-teile beschleunigen. In den letzten Jahren haben Einspritzungen von Cortisonkristallen oder Stoffen,die das Gefäßwachstum hemmen (z. B. AvastinR), indas Augeninnere, den Glaskörper, eine zunehmendeBedeutung bei der Behandlung der diabetischenMakulopathie erlangt. Besonders wenn die Laserbe-handlung nahe der Netzhautmitte nicht den ge-wüschten Erfolg bringt, kann damit evtl. der Wasser-und Nährstoffaustritt durch die Gefäßwand reduziertund eine Sehverschlechterung aufgehalten oder vermindert werden.

In einzelnen Fällen kann auch versucht werden diediabetische Makulopathie durch eine Glaskörperaus-schneidung günstig zu beein-flussen, unsere Erfah-rung damit sind aber nicht ganz so positiv und dieunerwünschten Effekte durch die Operation sindgrößer als bei den anderen Verfahren.

Die diabetischen Augenveränderungen lassen sich mit den modernen Verfahren in den allermeistenFällen günstig beeinflussen und sind vor allem imambulan-ten Bereich der häufigste Grund einer Laserbehandlung. Die Laserbehandlung und andereoperative Verfahren können allerdings nur die Augen-komplikationen günstig beeinflussen und in denmeisten Fällen auch nicht vollständig zum Stillstandbringen.

Grundlage für eine gute Lebensqualität im Allgemei-nen und einer möglichst geringen Beeinträchtigungdes Sehvermögens stellt eine optimale Stoffwechsel-und Blutdruckeinstellung dar. Zwar kann auchdarunter eine diabetische Retinopathie auftreten,sie manifestiert sich aber in der Regel wesentlichspäter und häufig in milderer Form.

Trotzdem sind regelmäßige augenärztliche Kontrollenaller Diabe-tiker erforderlich, um die Veränderungenmöglichst vor Eintritt einer Sehverschlechterung zuerfassen und ggf. zu behandeln. Sollte Ihr Augenarztbei Ihnen entsprechende Veränderungen feststellen,können alle oben angegebenen Verfahren bei uns imKlinikum ambulant oder ggf. auch stationär durchge-führt werden.

KlinikJournal 5

Glaskörperaus-

schneidung bei

komplizierter

proliferativer dia-

betischer Retino-

pathie. Unter dem

Mikroskop werden

feine Instrumente

in des Auge geführt

und der einge-

blutete Glaskörper

und die neuge-

bildeten Gefäße

entfernt oder

verödet.

Augenhintergrund bei diabetischer Makulopathie. In der Umgebungder Stelle des schärfsten Sehens (Mitte des Bildes) sind gelblich weißeAblagerungen, kleine Blutungen und Gefäßaussackungen (rote Flecken) zu erkennen. Wenn die Ablagerungen, Blutungen oder derWasseraustritt die Netzhautmitte erreichen, kommt es zu einerSehverschlechterung.

Links: Priv.-Doz. Dr. med. WalterNoske, Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde,

Rechts: Dr. med. Markus Kathke,Oberarzt der Klinik fürAugenheilkunde,

Städtisches Klinikum BrandenburgGmbH.

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„Wissen vom Leben“ im Klinikum

Ayurveda – wie faszinierenddieses Wort schon klingt.„Wissen vom Leben“ lautetdie Übersetzung desBegriffs. Dahinter verbirgtsich eine jahrtausendealteGesundheitslehre aus Indi-en, die den Menschen als

Einheit von Körper, Geist und Seele begreift und ihn ineiner ständigen Wechselwirkung mit seiner Umweltsieht. Bereits vor 2500 Jahren war für den ayurvedi-schen Arzt Sushruta „Gesundheit gleichbedeutendmit dem Gleichgewicht von Stoffwechsel, Verdauung,Körpergeweben und Ausscheidungen und abhängigvom inneren Wohlbefinden des Bewusstseins, desGeistes und der Sinne.“ Klingt doch ganz modern,oder?

„Wellness“ ist ein Modewort, das oftmals synonymmit dem Begriff „Ayurveda“ benutzt wird und das derUS-amerikanische Arzt H. L. Dunn 1959 geprägt hat. Essetzt sich zusammen aus den Begriffen „well being“(Wohlbefinden) und „fitness“. In den 1970er Jahrenhat der Arzt Donald B. Ardell das Thema weiterent-wickelt. Ihm ging es nun darum, den Menschenganzheitlich und in Abhängigkeit von seiner Umweltzu betrachten. Der Deutsche Wellness-Verbanddefiniert den nicht geschützten Begriff „Wellness“ fol-gerichtig als „Prozess ganzheitlichen Wohlbefindensim Kontext (wissenschaftlich gesicherter)gesundheitsfördernder Faktoren.“Allgemeinverständlicher ausgedrückt ist damitgemeint: genussvoll gesund leben.

Mit „Ayurveda“ und „Wellness“ sind sich somit dieJahrtausende überbrückend 2 Gesundheitslehren be-gegnet, in deren Zentrum die ganzheitliche Betrach-tung der Lebensweise des Menschen und der Wech-selbeziehung zwischen dem Menschen und seinerUmwelt steht. Während Ayurveda als Zweig der alter-nativen Medizin seit Jahrzehnten eine Renaissanceerlebt, hat sich Wellness als komplexe Gesundheits-lehre nicht durchgesetzt. Einen anhaltenden Boomerlebt Wellness hingegen als Behandlungskonzept,bei dem das Wohlbefinden im Vordergrund steht.Wohlbefinden sollen auch die Behandlungsformenvermitteln, die zwar aus dem medizinischen Komplex

des Ayurveda stammen – wie beispielsweise dieAbhyanga-Ganzkörpermassage –, die uns aber in denmodernen Wohlfühloasen von Schönheitsfarmen,Hotels sowie in fortschrittlichen Reha-Einrichtungenund Kliniken begegnen.

Sollen Ayurveda- und Wellnessanwendungen zumWohle gestresster Menschen wirken, dann müssen siefachgerecht verabreicht werden. Das garantiert dieAbteilung Physiotherapie des Klinikums Brandenburg,die sich seit Februar 2005 den Menschen widmet, diesich durch Wellnessangebote etwas Gutes tun und ihrWohlbefinden steigern möchten. Wer die freundlichrenovierten Behandlungsräume betritt, fühlt sichvielleicht nicht in eine andere Welt versetzt, kann sichdafür aber sicher sein, dass man hier von ausgebilde-ten Fachleuten behandelt wird. So werden alleAnwendungen ausschließlich von Masseuren mitstaatlicher Anerkennung in Heilberufen und der je-weils erforderlichen Zusatzqualifikation verabreicht.

Die Physiotherapeuten des Klinikums verfügenzusätzlich über viele Zertifikate für qualifizierte Be-handlungen, wie z. B. BOBATH-Therapie für Erwach-sene, manuelle Therapie, manuelle Lymphdrainage,medizinisches Gerätetraining und Shiatsu. Deshalbkönnen sich Erholungssuchende vertrauensvoll in ihreHände begeben.

Im Wellnessbereichdes Klinikums werdenverschiedene Therapi-en angeboten.Der größte Teil derInteressierten lässtsich mit der Hot-Stone-Massagebehandeln. Bei dieserMassage wird mitwarmen, geölten undleicht abgerundetenBasaltlavasteinen dieMuskulatur massiert.

Hierbei werden Verspannungen im Gewebe gelöst, dieDurchblutung wird erhöht und der Gewebestoffwech-sel gefördert. Wer viel Stress hat oder unter Schlaf-

Bei der so genann-

ten Abhyanga wird

frisches erwärmtes

Öl langsam fließend

auf dem gesamten

Körper, auch auf

Armen und Beinen,

verteilt.

Die Wellnessangebote der Physiotherapie basieren auf jahrtausendealten Heilmethoden

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losigkeit leidet,bei dem kanndiese Behandlungdie Beschwerdendeutlich lindern.In ganz andererArt und Weisewird die tibetani-sche Klangscha-lentherapie verab-reicht. Die Klang-schalen werdenauf den bekleide-ten Körper

platziert und mit einem Filzschlegel sanft angeschla-gen. Es entstehen beruhigende, harmonisierendeKlänge und sanfte vibrierende Schwingungen, dieüber den Boden der Schale auf den Körper übertragenwerden, der sich daraufhin angenehm leicht und frei-schwingend anfühlt. Erreicht wird eine tiefe Entspan-nung, da die Klänge das ursprüngliche Vertrauen desMenschen ansprechen. Die Selbstheilungskräfte wer-den gestärkt, es wird eine positive Beeinflussung desSelbstbewusstseins, der Kreativität und der Schaffens-kraft bewirkt. Voraussetzung für diese Therapie ist,dass man sich auf die Entspannung seines Körperseinlassen kann.

Ein ganz besonderes Highlight ist die Ayurveda-Ganzkörpermassage. Bei der so genannten Abhyangawird frisches erwärmtes Öl langsam fließend auf demgesamten Körper, auch auf Armen und Beinen, ver-eilt. Abhyanga bedeutet „darum herumstreichen“,und zwar um die speziellen Energiepunkte desAyurveda. Nachdem zunächst der ganze Körper Güssemit warmem Öl erhalten hat, folgt die Einölung nacheinem genau definierten Massageablauf. Das warme,nährende Öl und die fließenden Massagegriffe sti-mulieren den gesamten Organismus.Diese Ölmassage wirkt auf Körper und Psyche glei-chermaßen. Gifte undnatürliche Abfallstoffewerden ausgeschieden,seelische Spannungenwerden nachhaltiggelöst.

Als ganz spezielle Heilmassage stellt sich die Aroma-massage dar. Die Aromatherapie ist ein Teilbereich derPflanzenheilkunde, nämlich die Anwendungätherischer Öle zu therapeutischen Zwecken, wobeiden Düften spezielle Wirkungen zugeordnet werdenkönnen. Es wird mit 100 % reinen ätherischen Ölengearbeitet. Jedes Öl wird speziell nach Erkrankungbzw. nach Beschwerden ausgesucht undentsprechend den Reflexzonen von Hand, Fuß,Gesicht, Bauch oder Rücken einmassiert. So werdenz. B. Atemwegserkrankungen mit Thymianöl undBewegungsblockaden mit Rosmarinöl behandelt undPfefferminzöl wird bei Überforderung bzw. hoherBelastung eingesetzt.

Das japanische Shiatsu basiert auf der Philosophie derchinesischen Akupunktur. Nach dieser Theorie ist dieHaut über zahllose Nervenbahnen mit den innerenOrganen verknüpft. Bei dieser Massageart werdenbestimmte Druckpunkte des Körpers mit den Fingernstimuliert, um psychische und körperliche Spannun-gen zu beheben.

Die Wellnessbehandlungen haben schon viele Mitar-beiter und Hausgäste getestet. Ihre Resonanz wardurchgehend positiv. Falls Ihr Interesse geweckt ist,dann achten Sie bitte im Klinikum auf entsprechendeWerbeaktionen mit ganz besonders günstigen Ange-boten. Bedenken Sie, dass Weihnachten naht. Dawären doch Gutscheine für Wellnessbehandlungeneine hervorragende Idee für ein ausgefallenes Weih-nachtsgeschenk.

Sie erreichen die Abteilung Physiotherapie im Klinikum Brandenburg

unter der Telefonnummer: 03381/41 12 50

Behandlungszeiten:montags bis donnerstags 7.00–16.30 Uhr

freitags 7.00–15.30 Uhr

ab 17.00 Uhr nach Absprache

Die Klangschalen

werden auf den

bekleideten Körper

platziert und mit

einem Filzschlegel

sanft angeschla-

gen.

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Blauer Qualm – ade?

Raucher haben es schwer. Ihre Suchtist teuer und wird es immer mehr. IhreAkzeptanz in der Öffentlichkeit nimmtständig ab. Viele haben Angst vorgesundheitlichen Problemen. Dienegativen Folgen des Rauchens fürHerz und Kreislauf sind allseitsbekannt. Besonders tückisch sind dieLangzeitfolgen, wie das erheblicherhöhte Risiko, an Krebs zu erkranken,einen Herzinfarkt oder einen Schlag-anfall zu erleiden. Auch üblen Mund-geruch und fahle, unreine Haut haltenselbst Raucher nicht für erstrebens-wert. Mit der in der Werbung so gerngepriesenen Freiheit hat das alleswenig zu tun.

Jeder weiß es – hat es schon Hunderte Male gehört:Die Folgen des Rauchens sind schädlich! Und trotzdemrauchen die meisten weiter! Wenn auch viele mitschlechtem Gewissen und gegen ihren Willen, weil siesich das Rauchen ernsthaft abgewöhnen wollen. Dochdie Sucht zu überwinden und dauerhaft rauchfrei zuwerden, das erscheint vielen einfach zu schwer. Undso retten sich Raucher gern in eine Trotzhaltung.

Wer kann eigentlich etwas dagegen haben, dass ichrauche, fragen sie. Oder: Eine Zigarette in der Pause –wem schadet das schon? Und es stimmt ja leider:Grundsätzlich kann niemandem das Rauchen verbo-ten werden – selbst Beinamputierten oder Menschenmit einem Krebsleiden der oberen Atemwege kannman es nicht untersagen.

Statistiken belegen es: 140 000 Menschen sterbenjährlich in Deutschland an den Folgen des Rauchens.Doch jeder meint individuelle Rechte in dieser Gesell-schaft zu haben. Dazu gehört auch, sich selbst zuschädigen – zum Beispiel durch das Rauchen.Die Kosten für notwendige Therapien bzw. Operatio-nen zahlt das Gesundheitswesen – das sind dann alleMenschen, die in das Sozialsystem einzahlen, auchdiejenigen, die immer gesund leben.

Von diesen Problemen sind auch Mitarbeiter im Kran-kenhaus betroffen. Doch als Krankenhaus sind wirkein normaler Betrieb. Wir nehmen eine Sonderstel-lung ein, weil wir nicht nur Arbeitsstätte für Schwes-tern, Ärzte und technisches Personal sind, sondern inerster Linie Aufenthaltsort für kranke Menschen.

Diese Patienten kommen zu uns, um zu genesen!

Dafür kommen wir jeden Tag zur Arbeit und gebenunsere Kraft rund um die Uhr. Als Mitarbeiter in einemKrankenhaus haben wir deshalb mehr als andere eineVorbildfunktion zu erfüllen. Wir müssen diese Krankeneinerseits vor dem Passivrauch schützen und den Rau-chern unter ihnen auch Angebote zum Rauchverzichtofferieren. Selbstverständlich gilt das auch für die Mit-arbeiter des Hauses.

3500 Menschen sterben jährlich in Deutschland nuran den Folgen des Passivrauchens. Unfreiwillig zu rau-chen kann und darf also keinem zugemutet werden.Dreiviertel des beim Abbrennen einer Zigarette ent-stehenden Rauches ziehen von der Spitze der Zigaret-te in die Umgebung. In diesem Rauch sind alleBestandteile des Tabakrauches enthalten, teils in ver-dünnter, teils in wesentlich stärkerer Konzentration alsin dem Rauch, der vom Raucher selbst inhaliert wird.Das Einatmen tabakrauchbelasteter Luft ist damit fürdie Entwicklung ernster und lebensbedrohlicherKrankheiten verantwortlich.

Damit das zumindest in unserem Klinikum nicht sobleibt, haben wir uns der Initiative des Deutschen Net-zes Rauchfreier Krankenhäuser angeschlossen. Fürunseren Entschluss, ein rauchfreies Krankenhaus zu

8 KlinikJournal

Rauchfreies Krankenhaus ist Engagement für Ihre Gesundheit

Arterielle Verschlusskrankheit mit offenen Wunden im Bereich der Zehen.

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Dr. med. Birgit Didczuneit-Sandhop,Chefärztin der Klinik für HNO-Krankheiten, Gesichts- und Hals-chirurgie, Städtisches KlinikumBrandenburg GmbH.

werden, und für dieersten Umsetzungs-schritte konnten wiram 21.09.2006 inUnna von Sabine Bätzing, der Drogen-beauftragten der Bun-desregierung, dieBronzene Plakette desDeutschen NetzesRauchfreier Kranken-häuser entgegenneh-men. 80 von bundes-weit 2100 Kranken-

häusern haben sich dieser Initiative angeschlossen,400 ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet.40 Krankenhäuser haben bisher die Bronzene Plaketteerhalten, 11 die Silberne – noch keines die Goldene.Dafür wäre es notwendig, dass sowohl in der Klinik alsauch auf dem gesamten Klinikgelände nicht mehrgeraucht wird!

Im Klinikum Brandenburg sind wir inzwischen eine 12-köpfige Arbeitsgruppe, die sich der Aufgabe wid-met, Patienten und Mitarbeiter vor dem Passivrauchenzu schützen und aktiven Rauchern zu helfen, wenndiese sich das Rauchen abgewöhnen wollen. Bisherhaben sich 4 Mitarbeiter bei uns gemeldet und denfesten Willen geäußert, sich das Rauchen abzugewöh-nen. Ein ermutigender Anfang!Schwerpunkt unserer Arbeit wird es sein, besondersRisikopatienten – wie Beinamputierten, Patienten mitchronischen Lungen- und Herzerkrankungen,Schwangeren und Patienten mit Krebserkrankungen –unsere Hilfe bei der Nikotinentwöhnung anzubieten.

Egal ob Sie Mitarbeiter oder Patient bei uns sind:

Wenn Sie wollen, helfen wir Ihnen gezielt, sich dasRauchen abzugewöhnen. Dazu werden wir Ihnen dieFrage stellen, warum Sie überhaupt rauchen, und mitIhnen gemeinsam herausfinden, wie Sie alte Gewohn-heiten durchbrechen können. Neben Gesprächen bie-ten wir Ihnen, wenn erforderlich, auch Nikotinpflaster,Kaugummi oder Mikrotabs an. Patienten werden wir

auch nach dem Aufenthalt in unserer Klinik in der Ent-wöhnungsphase begleiten und wir werden Ansprech-partner für sie sein. Für die Kontrolle unserer Arbeitwird es erforderlich sein, auch die Anzahl des rauchen-den Personals zu erfassen – selbstverständlichanonym. In etwa einem Jahr sollte diese Erhebungwiederholt werden, um zu erfahren, welche Ergeb-nisse unsere Arbeit erbracht hat.

Gerade im Krankenhaus ist es unsere Pflicht, zuhelfen, Menschen gesund zu machen, sie von ihrenSüchten zu heilen! Bitte helfen Sie uns aktiv dabei!Künftig sollte es selbstverständlich sein, nur auf dendafür vorgesehenen Plätzen zu rauchen. Es wird auchnotwendig sein, die Zahl der Raucherplätze zu redu-zieren – dahingehend, dass Nichtraucher nicht be-lästigt werden und Menschen, die sich das Rauchenabgewöhnen wollen, nicht in Versuchung geführtwerden. So sollte beispielsweise vor der Cafeterianicht mehr geraucht werden. Auch die Rauchwolke vordem Haupteingang des Klinikums muss der Vergan-genheit angehören. In den Gebäuden des Klinikumswird ohnehin nicht mehr geraucht.

Wenn Sie Raucher sehen, die außerhalb der Rauchin-seln rauchen – sprechen Sie sie an und bitten Sie siedarum, an den dafür ausgeschilderten Plätzen zu rau-chen. Machen Sie sie darauf aufmerksam, dass wir einrauchfreies Krankenhaus sind! Empfehlen Sie IhrenPatienten mit dem Rauchen aufzuhören!

Die Ansprechpartner unserer Arbeitsgruppe erfahren Siebei Bedarf beim Sekretariat der HNO-Klinik:Frau Hinze unter Telefon 03381/41 17 00

Übrigens:Informationen zum Thema Rauchfrei erhalten Sie auchim Internet unter www.rauch-frei.info bzw. unter derHotline 01805-313131 für 12 Cent die Minute.

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10 KlinikJournal

Wenn einer eine Reise tut ...

Dank der hohen

Geburtenzahl von

bis zu 10 Geburten

pro Tag gab es auch

genug Möglichkei-

ten, diese Fortbil-

dungen praxisorien-

tiert durchzuführen.

Anfrage im August 2005 per E-Mail: Ob ich eventuelleinen 4-wöchigen Entwicklungshilfeeinsatz in einemKrankenhaus in Ghana durchführen würde? Mir warsofort klar, dass es sich dabei um eine extrem interes-sante Aufgabe handeln könnte. Ziel des Einsatzes, derüber die Organisation „German Volunteer Doctors“des Rotary e.V. finanziert wurde, war die Schulungund Weiterentwicklung des Personals der Klinik, ins-besondere im Bereich Neu- und Frühgeborenenmedi-zin, aber natürlich auch in allen anderen Bereichen derKinderheilkunde. Also verzichtete ich auf den eigenenJahresurlaub, holte die Genehmigung der Klinik-leitung ein und begann mit der Vorbereitung:Antragsformulare auf Einreise, Visum, Organisationeiner Einladung durch einen ghanaischen Arzt, Bewer-bungsschreiben und vieles mehr vermittelten mir fastden Eindruck, dass die bürokratischen Hürden sohochgehängt wurden, damit nur die wirklichmotivierten Helfer kommen.

Nachdem mit der Hilfsorganisation noch die Mitnah-me von medizinischen Geräten, Medikamenten undMaterial abgesprochen und organisiert worden war,stand ich also am 20.11.2005 mit 45 Kilo Gepäck amFlughafen Tegel. Freundlicherweise durfte ich, obwohlmein Einsatz als Entwicklungshilfeprojekt inklusiveder Zollformalitäten angemeldet war, stolze 600 Eurofür 25 Kilo Übergepäck bei der extrem uneinsichtigenFluggesellschaft (KLM fliege ich nie wieder) bezahlen.Überraschung im Flugzeug: Die Fluggesellschaftzeigte einen aufwendigen Webefilm über uneigen-nützige Entwicklungsprojekte in der ganzen Welt –was für eine Farce!

In Ghana angekommen, war zum Glück mein Weiter-transport mit dem ganzen Gepäck vom Krankenhausorganisiert worden, und das klappte auch ganz wun-derbar. Am nächsten Tag erfolgte der Transfer nachAkwatia durch einen Fahrer des Krankenhauses. DieFahrt von der Hauptstadt Accra (ca. 3 Millionen Ein-wohner, so genau weiß das niemand) nach Akwatiadauerte ca. 3 Stunden. Auf der langen Fahrt erschlu-gen einen fast die Eindrücke dieses Landes: Insbeson-dere in Accra, aber auch an der gesamten weiterenStrecke, tummeln sich Tausende von Straßenhändlern,die mit allem nur Erdenklichen Handel treiben, riesigeElendsviertel, Hektik, staubige Straßen – ein absolut

chaotisches, lebendiges Durcheinander. Ein weitererEindruck: ein unglaublich hoher Anteil von Kindernund Jugendlichen. Ghana hat aufgrund seiner kinder-reichen Familien seine Bevölkerung in den letzten 50 Jahren von 8 auf ca. 24 Millionen Einwohner fastverdreifacht!

In Akwatia, ca. 150 km nordwestlich von Accra, wurdeich von den Ordensschwestern begrüßt. Das deutscheMissionskrankenhaus wurde vor über 50 Jahren vondem Missionsorden der Dominikanerschwesterngegründet, und in all den Jahren trotz unterschied-lichster politischer Regime (von der Unabhängigkeitüber eine Diktatur und eine sozialistische Periode bishin zur derzeitigen freien Demokratie) aufgebaut undbis zum heutigen Zeitpunkt weiterentwickelt. Derzeitleiten noch 6 deutsche Ordensschwestern (zwischen60 und 80 Jahre alt) die Klinik, die inzwischen über300 Betten, mehrere Kliniken (Chirurgie, Innere,Frauenklinik, Kinderklinik, Augenklinik und eine AIDS-Station), zahlreiche Wohngebäude für die Angestell-ten, eine eigene Schule, Kindergarten, mehrere hundert Schwestern und Hilfskräfte sowie ca. 100Handwerker verfügt. Nach einer ersten Besichtigungder Klinik konnte ich mein Quartier aufsuchen –bescheiden, aber sauber – und stellte mit Freudefest, dass zeitgleich noch 4 weitere deutsche Ärzte (Augenarzt, Frauenarzt und 2 Chirurgen) Einsätze von einigen Wochen absolvierten.

Am nächsten Tag begann mein erster Arbeitstag.Für die Kinderklinik mit 90 Betten gab es vor Orteinen 67-jährigen sehr netten, aber auch nur nochsehr ein-geschränkt arbeitenden Facharzt sowie eine Ärztin im 3. Ausbildungsjahr und einen Arzt

Entwicklungsdiensteinsatz im Missionskrankenhaus Akwatia in Ghana

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im 1. Ausbildungsjahr.Nach der Frühbe-sprechung wurdenimmer zunächst diePatienten, die inScharen zum Kranken-haus kamen, unter-sucht. Das waren oft biszu 50. Da in Ghana über

20 verschiedene Stammessprachen existieren,sprechen sehr viele englisch (England war Kolonial-macht bis 1956), um sich zu verständigen. Da über90 % der Kinder die Schule besuchen, gab es immerjemanden zum Dolmetschen und die Sprachbarrierewar somit das geringste Problem.

Gigantisch war dagegen das Problem der medizini-schen Grundversorgung: Da es kein generellesKrankenversicherungssystem gibt, muss jeder Patientalles – von der Untersuchung über Medikamente bishin zu Röntgen- oder Laboruntersuchungen – selbstbezahlen, und zwar bevor die Untersuchungen oderBehandlungen durchgeführt werden. Nach Vorlageder Quittung erfolgt dann die verordnete Maßnahme.Notfälle waren davon natürlich ausgenommen. Beieinem durchschnittlichen Monatseinkommen von 30–40 Euro, sprich ca. 1 Euro pro Tag, musste man sichjede Diagnostik und Therapie extrem gründlich über-legen. Zum Glück hatten die Ordensschwestern einenHilfsfonds, aus dem die Notfallpatienten zumindestfür die ersten 3 Tage ihre Medikamente bezahlt beka-men, wenn die Eltern mittellos waren. Spätestens biszu diesem Zeitpunkt musste die Familie dann aberGeld organisiert haben.

Während erstaunlich wenig Kinder in dieser RegionGhanas unter Ernährungsstörungen oder Unterge-wicht litten, sahen wir um so mehr schwerste Infek-tionskrankheiten wie Malaria, Lungenentzündungen,Durchfallerkrankungen, Meningitis und vieles mehr.Aufgrund ungenügender medizinischer Versorgung inentfernten Regionen und mangels finanzieller Mög-lichkeiten der Eltern kamen viele Kinder erst in einemextrem kritischen Krankheitszustand in die Klinik.

Nach der Versorgung der ersten Akutpatienten gingenwir auf die Kinderstation: bis zu 90 Kinder, pro

Zimmer bis zu 10 Kinder. Die Mütter schliefen oft überNacht auf den Fußböden und auf den Gängen. AlleNeuaufnahmen und alle Problemkinder wurdenuntersucht, das dauerte oft Stunden.

Der Weiterentwicklung der Neu- und Frühgeborenen-versorgung widmete ich mich mehrfach in der Wochemit theoretischen und praktischen Fortbildungen fürdie Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen. Dankder hohen Geburtenzahl von bis zu 10 Geburten proTag gab es auch genug Möglichkeiten, diese Fortbil-dungen praxisorientiert durchzuführen. Als Erfolgser-lebnis konnten in den 4 Wochen meines Aufenthaltesmehrere Neu- und auch Frühgeborene erfolgreich mitMethoden behandelt werden, die durch die Schulun-gen eingeführt wurden.

Auf der anderen Seite erlebte ich in den 4 Wochenauch die Alltäglichkeit des Sterbens von Kindern anErkrankungen, die wir in Deutschland bei Kindernentweder kaum kennen (z. B. Malaria, Typhus oderAIDS) oder die wir problemlos behandeln können.Beeindruckend war die Erfahrung, wie mit dem Todumgegangen wird; Sterben wurde als Schicksalangenommen, übersetzt sagten die Eltern oft:„UnserKind geht jetzt nach Hause.“

Besonders beeindruckt hat mich die Mentalität derMenschen, so viel Ausstrahlung, so viel Optimismusund Lebensfreude, so viel Geduld und auchDankbarkeit im Umgang mit der eigenen Erkrankungoder uns deutschen Ärzten. Wir begriffen, wie relativdoch unsere eigenen Sorgen und Nöte oft sind.

Nach fast 4 Wochen Arbeit und 2 Kurzreisen durchsLand kam ich zurück, beladen mit Eindrücken, neuenErfahrungen und dem Gefühl, dass diese Wochennicht nur den Menschen in Ghana geholfen haben,sondern auch für mich eine unglaublicheBereicherung gewesen sind. Ich kann mir kaumvorstellen, dass ich das letzte Mal dortgewesen bin.

Dr. med. Hans Kössel,Chefarzt der Klinik für Kinder- undJugendmedizin, StädtischesKlinikum Brandenburg GmbH.

Ghana hat

aufgrund seiner

kinderreichen

Familien seine

Bevölkerung in den

letzten 50 Jahren

von 8 auf ca. 24

Millionen

Einwohner fast

verdreifacht!

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Als ich neulich mit meiner Familie Achterbahn fuhr –man lässt das Kind ja nicht allein fahren – habe ichzum besseren Überstehen der Loopings laut geschrien.Nach überstandener Fahrt fühlte ich mich richtig gut.

Genauso ist es beim Singen. Der gesamte Organis-mus wird durch das Singen in Schwingungen versetzt.Die Folge ist eine Aktivierung des ganzen Körpers,besonders des Gehirns. Stoffwechsel und Durchblu-tung werden angeregt. Wir atmen außerdem vertieftbeim Singen und aktivieren das Zwerchfell.

In einer Pilotstudie wurden bei Mitgliedern einesKirchenchores in Frankfurt am Main vor und nachdem Singen eines 60-minütigen Mozartrequiems dieKonzentrationen von Cortisol und Immunglobulin Aim Speichel bestimmt. Das Ergebnis war ein deut-licher Anstieg der Antikörperproduktion – aber auch der Stimmung. Das bloße Zuhören dagegenhatte keinen Einfluss.

Es ist nicht übertrieben:Singen hält und macht gesund!

Man kann sich Stress und Wut von der Seele singen.So manche Gabe einer Schlaftablette für Kinder könn-te womöglich durch ein gesungenes Schlafliedvermieden werden.

Singen fördert Intelligenz und Belastbarkeit.Es aktiviert die körperlichen Kräfte und schafft seeli-schen Ausgleich. Singen ist die Sprache der Seele unddeshalb auch eine Form der Krankheitsvorbeugung.Wer singt, kann sich seine negativen Gefühle von derSeele singen und die Psyche positiv beeinflussen.

Wer meint, er könne nicht singen, der irrt!Jeder kann singen, es muss nur geschult werden! Fürdas Singen am Morgen oder in der Badewanne kön-nen Sie jedoch auf den Stimmcoach auch verzichten.

Nicht so unsere beiden Mitarbeiterinnen.Frau Schäfer und Frau Kosche arbeiten beide im sogenannten Controlling der Klinik.Am 17.09.2006 erlebte ich sie als Sopranistinnen im Chor beim Konzert „Lobgesang“ von FelixMendelssohn Bartholdy.

Frau Kosche ist Mitglied im Chor der Stadtkantoreiund singt hier seit 4 Jahren.

Singen machte der sympathischen Mitarbeiterinschon immer Freude, und das schon seit der 3. Klasse.Besonders liebt sie geistliche Musik. „Ruhe ,Kraftund Trost“, sagt sie, würde ihr die Musik vermitteln,

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Drückt’s dich wo, sing dich froh

Zwei chorbegeisterte Mitarbeiterinnen als Sopranistinnen vorgestellt

Links: Frau Kosche. Rechts: Frau Schäfer.

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Übrigens:

Die nächste Choraufführung mit der „Branden-burger Stadtkantorei“ (Leitung: Fred Litwinski) können Sie am Ostermontag, dem 09.04.2007 in der St.-Gotthardt-Kirche Brandenburg Altstadtmit dem „Osteroratorium“ von Johann SebastianBach erleben.

Die nächsten Choraufführungen mit dem „Brandenburger Kantatenkreis“ (Leitung: Kirchen-musikdirektor Matthias Passauer) sind am Sonntag, 17.12.2006 (3. Advent) um17.00 Uhr inder St.-Gotthard-Kirche Brandenburg Altstadt undam 23.09.2007 um 17.00 Uhr im BrandenburgerDom zu erleben.

„aber auch etwas Darüberhinausgehendes.“Manchmal würde ihr auch am Tag eine Melodie in denSinn kommen und sie tragen.

Neben dem Singen ist es auch die soziale Kompo-nente am Chorgesang. Einer regt den anderen an,auch das macht der liebenswürdigen Kosche Freude.Dass der Chorleiter Fred Litwinski den Hintergrundder Lieder und der Musik erklärt, würde, so Kosche, dieMusik noch anschaulicher machen.

Frau Schäfer singt im Brandenburger Kantatenkreisseit 1999. Am liebsten singt die charmante Control-lerin klassische Musik, Romantisches, Modernes undmanchmal auch Jazz.Über das Musizieren mit der Geige kam sie zumGesang. Über gut 2 Oktaven Stimmbreite verfügtRenate Schäfer und lacht, als ich sie bitte, mir dashohe A zu singen. Als Sopranistin singt sie mühelosdas hohe G – an guten Tagen das hohe A .

Schon beim Einsingen, sagen beide, beim Seufzen seieine Entspannung zu spüren, man würde entkramp-fen und den Stress des Tages hinter sich lassen undman fühle sich richtig gut.

Interessant! Frau Kosche und Frau Schäfer warenschon seit Jahren nicht mehr ernstlich krank.Solche engagierten Mitarbeiter wünscht sich jederArbeitgeber, das Singen ist sicher ein Beitrag dazu.Singen hält praktisch fit wie Sport!Für das wunderschöne Konzert in der St.-Katharinen-Kirche meinen herzlichen Dank den Verantwortlichenund unseren beiden Mitarbeiterinnen als Teil desChores weiterhin „Good Vibrations“.

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Dr. med. Birgit Didczuneit-Sandhop,Chefärztin der Klinik für HNO-Krankheiten, Gesichts- und Hals-chirurgie, Städtisches KlinikumBrandenburg GmbH.

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Dr. med. Ekkehard Scholz,Oberarzt der Neurologie

Herr Dr. Scholz, Sie waren zuvor in der Landesklinik amGörden als Facharzt tätig, was reizt Sie an Ihrer neuenTätigkeit?

Zunächst einmal habe ich mich in der Landeskliniksehr wohl gefühlt. Die dort praktizierte analytischeVorgehensweise bei der Klärung neurologischerKrankheitsbilder schätze ich sehr und ich habe sie verinnerlicht. Andererseits freue ich mich auf dieZusammenarbeit mit den neuen Kollegen und vorallem natürlich auch auf die Möglichkeiten, diemodernste Diagnostik in einem multidisziplinär ausgerichteten Krankenhaus bietet.

Sind Sie eigentlich Brandenburger?

Nein, ich stamme aus Kassel und habe in Göttingenstudiert und promoviert. Allerdings arbeite ich jetztschon 6 Jahre in Brandenburg und wohne seit 2003 in

der Altstadt. Am Anfang meines Studiums hat michdas wissenschaftliche Arbeiten gereizt, aber nachdemich jahrelang im Zelllabor für meine Doktorarbeit Lun-genzellen kultiviert hatte, wurde mir klar, dass Zellkul-turen nur wenig mitteilsam sind ...

... und Sie doch lieber mit Menschen zu tun haben wollen?

Ja. Gerade für den Neurologen ist das intensiveGespräch mit dem Patienten und die genaue Schilde-rung der Beschwerden von großer Bedeutung für dieDiagnosefindung. Für mich persönlich ist dieser Kon-takt das Schönste an meinem Beruf.

Es heißt ja immer, die Neurologen diagnostizieren teuerund können doch nicht viel helfen ...

Das ist ein altes Klischee, das glücklicherweise für diemeisten Krankheitsbilder nicht mehr stimmt. Mittler-weile können wir z. B. beim Schlaganfall ähnlich wiedie Kardiologen beim Herzinfarkt mit einer speziellen,sog. Lysetherapie das verschlossene Hirngefäß wiederöffnen, vorausgesetzt der Patient kommt in denersten 3 Stunden nach dem Schlaganfall in Behand-lung. Ich habe jahrelang in Berlin-Neukölln, in Weimarund in Brandenburg auf so genannten Stroke-Units,das sind Schlaganfallspezialstationen, gearbeitet undhoffe, dass es diese spezialisierten Schlaganfallbe-handlungen irgendwann flächendeckend im LandBrandenburg geben wird.Leider sind immer noch bei vielen Menschen dieWarnsymptome eines Schlaganfalls, anders als beimHerzinfarkt, nicht im Bewusstsein verankert und dasKrankenhaus wird häufig viel zu spät aufgesucht.

Auch im Städtischen Klinikum wollen wir diesemodernen Behandlungsmöglichkeiten für unsere Patienten anbieten. Als Standortvorteil sehe ich dabei,dass wir multidisziplinär erstklassig aufgestellt sind:

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Mitarbeiter vorgestellt …Mitarbeiter vorgestellt …

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Mit einer schnellen radiologischen Gefäßdiagnostikund einer optionalen operativen, aber auchradiologisch-interventionellen Versorgung verengterhirnversorgender Gefäße, wobei die Stentversorgungin Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird.

Was sind andere Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Aufgrund meiner Spezialisierung in der apparativenUntersuchung von Muskeln und Nerven, d. h. in derElektromyografie und Elektroneurografie, ergibt sichdiagnostisch-therapeutisch zwangsläufig eine engeZusammenarbeit mit der Orthopädie, der Neurochir-urgie und der Traumatologie. So können unfallbeding-te Nervenverletzungen lokalisiert und Nervenersatz-operationen geplant oder Fragen zur OP-Notwendig-keit von Bandscheibenvorfällen oder Wirbelsäulenver-engungen, so genannten Spinalkanalstenosen, beant-wortet werden.

Auch für ambulante Patienten sind Untersuchungenim Rahmen einer elektrophysiologischen Sprechstun-de möglich, etwa zur Frage, ob ein Karpaltunnelsyn-drom mit den typischen Kribbelmissempfindungender Hände und nächtlichen Schmerzen oder ein Sul-cus-ulnaris-Syndrom mit Taubheit des Kleinfingersund Schmerzen im Ellenbogenbereich vorliegt.Die Patienten brauchen hierzu lediglich eine Über-weisung von ihrem Arzt.

Eine ganz andere Kooperation wird sich voraussicht-lich mit der augenärztlichen Klinik ergeben. Geplantist hier die stationäre Betreuung und Behandlungneuroophthalmologischer Krankheitsbilder. Das sindErkrankungen, die gemeinsam vom Augenarzt undNeurologen behandelt werden. Ein Beispiel wärenentzündliche Veränderungen oder Durchblutungs-störungen am Sehnerv oder Lähmungen von Augen-muskeln.

Bleibt bei den zahlreichen Projekten noch Zeit für einPrivatleben?

Natürlich, obwohl ich zugeben muss, dass zurzeitvieles auf der Strecke bleibt. Ich habe jahrelanglateinamerikanisch, Salsa, in Berlin getanzt, Geige imklassischen Streichquartett gespielt oder bin häufigmit Freunden Fahrrad gefahren. Das schaffe ich imMoment nicht. Höchstens mal ein Ausflug mit demMountainbike ins Umland von Brandenburg, wasmich, ehrlich gesagt, immer mehr begeistert.

Im August bin ich zum zweiten Mal Vater geworden,seitdem bin ich spätabends auch wieder mit dem Kin-derwagen auf dem beruhigenden, einschlaffördern-den Brandenburger Kopfsteinpflaster unterwegs ...

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Elektrophysiologische Sprechstunde im Städtischen Klinikum

EMG+ENG, SSEP, MEP

Klinik für Neurochirurgie, Ebene 3 im NeubauDr. med. E. Scholz, Facharzt für Neurologie

Terminvergabe unter 41 18 42, Fr. Wajer/Fr. Paul

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Jubiläen und Berufungen,Einstellungen und Verabschiedungen

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Ihr Dienstjubiläum feiern …

10 Jahre am 01.10.2006 Christine Carius Praxisanleiterin10 Jahre am 01.10.2006 Christian Dettenborn Facharzt, Radiologie10 Jahre am 01.10.2006 Ines Eggebrecht Krankenschwester, Neurochirurgie10 Jahre am 01.10.2006 Katrin Hemm-Fischer Krankenschwester, Urologie10 Jahre am 01.10.2006 Angela Höpfner Krankenschwester, Wachstation10 Jahre am 01.10.2006 Simone Kaluzny Krankenschwester, Intensivstation10 Jahre am 01.10.2006 Angelika Kronberger MTA, Pathologie10 Jahre am 01.10.2006 Stefanie Lehmann Krankenschwester, Station I 510 Jahre am 01.10.2006 Susanne Meister Lehrerin, Medizinische Schule10 Jahre am 01.10.2006 Doreen Muth Krankenschwester, LHK-Messplatz10 Jahre am 01.10.2006 Sabine Zeitz Krankenschwester, Gefäßchirurgie10 Jahre am 01.10.2006 Anja Popko Krankenschwester, HNO-Klinik

15 Jahre am 01.10.2006 Jeanette Reltow Krankenschwester, Intensivstation15 Jahre am 01.10.2006 Sigune Scharf Krankenschwester, Intensivstation15 Jahre am 01.11.2006 Annette Janeck Krankenschwester, Intensivstation

20 Jahre am 08.12.2006 Ramona Baruth Sekretärin, Geschäftsführung

30 Jahre am 01.10.2006 Barbara Karpati Mitarbeiterin Patientenverwaltung

35 Jahre am 01.10.2006 Brigitte Seeger Krankenschwester, Station I 535 Jahre am 15.11.2006 Gisela Schmidt Krankenschwester, Station I 235 Jahre am 01.12.2006 Gabriele Tilgner Ltd. MTA, Radiologie

Berufen und ernannt wurden ...

am 04.08.2006 Dr. Hans Kössel Schwerpunkt Kinder-Pneumonologie am 25.08.2006 Dr. Hans Kössel Schwerpunkt Kinder-Rheumatologie

Ihr Dienstverhältnis haben begonnen ...

am 08.05.2006 Claudia Sprenger Studienärztin, Klinik für Innere Medizin Iam 06.06.2006 Claudia Paul EMG-Assistentin, Neurochirurgieam 24.06.2006 Babett Siegel Mitarbeiterin Einkaufam 01.07.2006 Christian Baars Assistenzarzt, Radiologieam 01.08.2006 Andreas Denecke Assistenzarzt, Orthopädie/Unfallchirurgie

Nach langjähriger Dienstzeit verabschieden wir ...

am 30.06.2006 Dr. Martina Rißmann Fachärztin, Intensivstationam 30.06.2006 Dr. Jörn Blume Assistenzarzt, Kinderklinik

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In der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH und der Klinik-Service-Center GmbH

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am 15.07.2006 Gritt Reuter MTA , Radiologieam 31.07.2006 Christiane Grunert MTA , Radiologieam 31.07.2006 Hans-Peter Haß Oberarzt, Anästhesieam 31.07.2006 Torsten Klepzig Oberarzt, Orthopädie/Unfallchirurgie

am 31.07.2006 Wolf Albrecht Facharzt, Orthopädie/Unfallchirurgieam 31.08.2006 Most Lothar Medizinische Hilfskraft, Zentral-OPam 30.09.2006 Gabriele Pilz Krankenschwester, Station I 3am 31.10.2006 Marianne Meyer Krankenschwester, Station I 2

Ihr Dienstjubiläum feiern …

10 Jahre am 01.07.2006 Gabriele Jordan Mitarbeiterin Spezialreinigung10 Jahre am 01.09.2006 Barbara Schön Mitarbeiterin Spezialreinigung10 Jahre am 01.11.2006 Heike Wenzel Versorgungsassistentin10 Jahre am 02.12.2006 Heike Schwietzke Mitarbeiterin Reinigung

15 Jahre am 01.07.2006 Rosemarie Lange Stationssekretärin15 Jahre am 01.07.2006 Marlies Siebert Chefarztsekretärin15 Jahre am 08.07.2006 Margit Donner Sekretärin15 Jahre am 08.07.2006 Ingrid Langerwisch Stationssekretärin15 Jahre am 29.07.2006 Ingrid Geisler Stationssekretärin15 Jahre am 22.08.2006 Brigitte König Mitarbeiterin Spezialreinigung15 Jahre am 01.09.2006 Lutz Lehmann Mitarbeiter Technik15 Jahre am 01.11.2006 Dörte Brabender Chefarztsekretärin15 Jahre am 01.12.2006 Marita Lickert Mitarbeiterin Abt. Technik

20 Jahre am 01.09.2006 Birgit Ruhdorf Sekretärin20 Jahre am 01.11.2006 Ramona Czyfczynski Martha-Piter-Heim

25 Jahre am 16.11.2006 Jutta Wentland Stationshilfe

40 Jahre am 01.09.2006 Hans-Jürgen Schugardt Mitarbeiter Hof/Transport

Ihr Dienstverhältnis haben begonnen …

am 01.04.2006 Horst Jecho Mitarbeiter Technik/Marienkrankenhausam 01.04.2006 Winfried Braun Mitarbeiter Technik/Marienkrankenhausam 01.04.2006 Andreas Oppermann Mitarbeiter Technik/Marienkrankenhausam 01.04.2006 Diana Jury Chefarztsekretärinam 01.06.2006 Gabriele Lindner Mitarbeiterin Allgemeine Reinigungam 01.07.2006 Anke Zeretzke Mitarbeiterin Schreibbüro

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Beachvolleyball

Zum Abschluss der sportlichen Aktivitäten in derInnenstadt von Brandenburg an der Havel stand derBrandenburger Türmelauf auf dem Programm. Erst-mals beteiligte sich in diesem Jahr das Klinikum Bran-denburg mit einem Team von 14 Mitarbeitern an diesem Lauf. Die medizinische Betreuung war abgesi-chert, da sowohl Frau Dr. Didczuneit-Sandhop, Chefärz-tin der HNO-Klinik, als auch Herr Dr. Becker, Chefarztder Orthopädie und Unfallchirurgie, in der Mannschaftmitliefen, so dass (fast) jedem Notfall vorgebeugt war.Der Kleinste in der Mannschaft, Manuel, hatte hierbeiaber die wichtigste Aufgabe übernommen: An derSpitze laufend übernahm er alle zu erfüllenden Turm-aufgaben, so dass die 5,8 km lange Strecke von allengut und erfolgreich bewältigt werden konnte.

Das Team des Klinikum Brandenburg nach dem erfolgreichen Türmelauf.

„Sommer in der City“ lautete der Titel der Abschluss-kampagne von Sommerveranstaltungen in der Innen-stadt von Brandenburg. Mit dem Hafen- und Höfefest,dem Mondscheinshopping und dem Beachvolleyballauf dem Neustädtischen Markt konnten sich jungewie ältere Brandenburger und Schaulustige aus denNachbarstädten identifizieren. Viele davon waren mitFreude bis spät in die Nächte dabei.

Die Vorbereitungen für den Beachevent begannenbereits im April, als ein kleines Organisationsteam dieIdeen für diesen Event zu Papier brachte. René Geschvom Vitalis Brandenburg und Sven Förster von derBarmer Ersatzkasse, beide mit Sitz in der Kirchhof-straße, bildeten dabei gemeinsam mit dem City-management das Kernteam.

Nach 4-monatiger Arbeit war es endlich so weit. DieFirmenteams wurden im Vitalis Brandenburg sportlichauf volleyballspezifische Belastungen vorbereitet – ihrFitnesszustand wurde verbessert und sie wurden mitFirmencup-T-Shirts ausgestattet. Am Tag vor dem

Turnier begeisterte der 5-fache deutsche Meister imBeachvolleyball Andreas Scheuerpflug auf denaufgeschütteten 400 t Sand die Teams mit einemTechniktraining. Am Samstag wurde es dann ernstund die Firmenteams konnten ihre sportlichenLeistungen im Beachvolleyball messen. 16 Mann-schaften kämpften mit jeweils 4 Spielern um denbegehrten Wanderpokal.

Dabei konnte sich das Team des Klinikums Branden-burg mit viel Spaß in der Vorrunde behaupten. Für dieausgespielten vorderen 4 Platzierungen reichte es leider nicht. Den 1. Platz konnte nach spannendemEndspiel das Team der AG Steinstraße vor dem Teamder Rehaklinik Vitalis Brandenburg erringen. Platz 3sicherte sich das Team der Spezialmaschinen- undAusbildungs-GmbH vor der Mannschaft desStadtkanals Brandenburg. Vitalis Brandenburgsicherte eine Rundumbetreuung der Sportler mitElektrolythgetränken und frischem Obst sowieGratismassagen, so dass glücklicherweise Ausfälle inden Teams nicht zu beklagen waren.

Türmelauf

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Sprechzeiten der Kliniken im Überblick

Allgemein- und Viszeralchirurgie

ChA Priv.-Doz. Dr. med. R. MantkeTel. 0 33 81/41 28 20

Anästhesiologie und Intensivtherapie

ChA Dr. med. H. DettenbornTel. 0 33 81/41 13 00

AugenheilkundeChA Priv.-Doz. Dr. med. W. NoskeTel. 0 33 81/41 19 70

Frauenheilkunde und Geburtshilfe

ChA Dr. med. E. BeckTel. 0 33 81/41 14 00

GefäßchirurgieChA Dr. med. W. HaackeTel. 0 33 81/41 13 50

HNO-Krankheiten,Gesichts- und Halschirurgie

ChÄ Dr. med. B. Didczuneit-SandhopTel. 0 33 81/41 17 00

Innere Medizin IChA Prof. Dr. med. M. OeffTel. 0 33 81/41 15 00

Innere Medizin IIChA Dr. med. W. PommerienTel. 0 33 81/41 16 00

Kinder- und JugendmedizinChA Dr. med. H. KösselTel. 0 33 81/41 18 42

NeurochirurgieChA Dr. med. K.-H. RudolphTel. 0 33 81/41 17 50

Urologie und Kinderurologie

ChA Dr. med. T. EnzmannTel. 0 33 81/41 18 50

Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie

ChA Priv.-Doz. Dr. med. R. BeckerTel. 0 33 81/41 19 00

Interdisziplinäres Tumortherapiezentrum

Tel. 0 33 81/41 12 00

RadiologieChA Dr. med. D. BeckmannTel. 0 33 81/41 26 10

Impressum Redaktionsteam: Gabriele Wolter, Geschäftsführerin • ChÄ Dr. med. Birgit Didczuneit-Sandhop • Renate Schäfer • Olaf String

ChA PD Dr. med. Walter Noske • Ann Brünink • Jens Güssow, GD advertising GmbH

Herzmonat (bundesweit):

Thema „Aus dem Takt –Herzrhythmusstörungen“,Prof. Dr. med. M. Oeff, Klinik für Innere Medizin I

Mit einem Tag der Offenen Tür und zahlreichen Vor-trägen wird umfangreich über kompetente und zeit-gemäße Behandlung von zu langsamen oder zuschnellen Herzrhythmusstörungen informiert.

Sonntag, 05.11.2006, 14.00 bis 16.00 Uhr

10. Tag der Offenen Tür im Städtischen Klinikum Brandenburg, Klinik für Innere Medizin I

Montag, 06.11.2006, Beginn 18.00 Uhr

Die häufigste Herzrhythmusstörung:das Vorhofflimmern, Herr Köneke

Dienstag, 07.11.2006, Beginn 18.00 Uhr

Was tun bei bedrohlich zu langsamen oder zu schnellen Herzrhythmusstörungen?OA Dr. med. Hiller

Donnerstag, 07.12.2006

Hämorrhoiden – eine Volkskrankheit. Diagnostik undTherapiemöglichkeiten, OA Dr. med. Niemann,Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

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©GD

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Städtisches Klinikum Brandenburg GmbHHochstraße 29 · 14770 Brandenburg an der Havel

Telefon 0 33 81/41 10 · Telefax 0 33 81/41 30 00Internet www.klinikum-brandenburg.de

E-Mail [email protected]

Dr. Nikki Ulm

Was ich mich bisher nicht zu fragen traute,aber schon immer wissen wollte …

In dieser Ausgabe:

Denkt beim Schluckauf immer jemand an mich?

Egal wer gerade an Sie denkt oder auch nicht, denSchluckauf beeinflusst es nicht.

Das Hicksen entsteht durch eine Verkrampfung des Zwerchfells – ausgelöst durch eine Reizung

des Nervus phrenicus.Das Zwerchfell verkrampft sich – die Lunge wird

dadurch ruckartig gedehnt – Luft strömt hinein – die Stimmritzen verschließen sich ruckartig.Ursachen sind hastiges Essen, kalte Getränke

oder ausgiebiges Lachen.

Sollte das Hicksen jedoch Stunden andauern,suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Übrigens – den Weltrekord im Dauerschluckauf soll Charles Osborne halten.

Er hickste wirklich 68 Jahre lang.

Ihr Dr. Nikki Ulm