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Analysen eitiiger toeslphiilischen Gebirgsarlsn. 135 A. In Salzsiiure lddiche Bestandtheile: Kohlensaure Kallterde. ..... 58,25 Kuhleiisaures Eisenoxydul ... 435 l’honerde ............ 0,75 B In SalzsHure uiildsliche Bestandlheile: Kieselerde ............ 23,80 lhonerde mil etwas Eisenoxyd*) 10,90 Bitlererde. ........... 0,53 100,49. Kohle .............. .1,90 Ein anderer, dem vorigen ahnlicher, schwarzer, tho- triger Kalkstein von Vedders Kalkofen im oberen Rahmede- ihal enthielt in 100 Theilen: Kohlensaure Kallrerde ..... 52,50 .. Magnesia ..... O,t6 Kohlensaures Eisenoxydul und Schwefelliies. ....... 8,83 Thon. .............. 36,50 KohlenstoD ........... 2.50 100,49. --- Untersuchuag des Hohlenschlammes aas den Hohlen bei Balve und in der Grune; von D e m s elb e ti. 1. I~iililensclilamm der Balver Hohle. Nicht weit vorn Stadtchen Balve, rechts am Wege, welcher vorn genannten Orte nach Arnsberg fuhrt, liegt im Gebiete des Devonschen Kalkes die Balver Hohle, voa der- uns N ii ggera 1 h **) bereits eine genauere Beschrei- hung geliefert hat. Diese Hohle ist unstreitig die inter- essanteste knochenfiihrende Mohle der Provinz Westphalen, da die Zahl der dort bereits aufgefundenen, meist sehr _- *) Von zersetztem Schwefelkies herriihrend. **I Ueber einige koochenfiihrende Hahlen in dem grossen wentphii- lischen Halkzuge, von J. Nbggerath.

Untersuchung des Höhlenschlammes aus den Höhlen bei Balve und in der Grüne

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Analysen eitiiger toeslphiilischen Gebirgsarlsn. 135

A . In Salzsiiure lddiche Bestandtheile: Kohlensaure Kallterde. . . . . . 58,25 Kuhleiisaures Eisenoxydul . . . 435 l’honerde . . . . . . . . . . . . 0,75

B I n SalzsHure uiildsliche Bestandlheile: Kieselerde . . . . . . . . . . . . 23,80 lhonerde mil etwas Eisenoxyd*) 10,90 Bitlererde. . . . . . . . . . . . 0,53

100,49. Kohle . . . . . . . . . . . . . . .1,90

Ein anderer, dem vorigen ahnlicher, schwarzer, tho- triger Kalkstein von Vedders Kalkofen im oberen Rahmede- ihal enthielt in 100 Theilen:

Kohlensaure Kallrerde . . . . . 52,50 .. Magnesia . . . . . O,t6 Kohlensaures Eisenoxydul und

Schwefelliies. . . . . . . . 8,83 Thon. . . . . . . . . . . . . . . 36,50 KohlenstoD . . . . . . . . . . . 2.50

100,49. --- Untersuchuag des Hohlenschlammes aas den

Hohlen bei Balve und in der Grune; von

D e m s e l b e ti .

1. I~iililensclilamm der Balver Hohle. Nicht weit vorn Stadtchen Balve, rechts am Wege,

welcher vorn genannten Orte nach Arnsberg fuhrt, liegt im Gebiete des Devonschen Kalkes die Balver Hohle, voa der- u n s N ii g g e r a 1 h **) bereits eine genauere Beschrei- hung geliefert hat. Diese Hohle ist unstreitig die inter- essanteste knochenfiihrende Mohle der Provinz Westphalen, da die Zahl der dort bereits aufgefundenen, meist sehr

_-

*) Von zersetztem Schwefelkies herriihrend. **I Ueber einige koochenfiihrende Hahlen in dem grossen wentphii-

lischen Halkzuge, von J . Nbggerath .

4 36 v. d. Marck,

gut erhaltenen Zahne vorweltlicher Thiere nach der Aus- sage dortiger Arbeiter leicht einige Tausend betragen soll.

Fiir die Gegend von Balve hat aber jene Hohle seir langer Zeit noch ein anderes Interesse. Die dunkler ge- farbten Partien des Hohlenschlammes, welcher die Kno- chen und Zahne und ausser diesen Bruchstucke und Geschiebe benachbarter Felsarten umschliesst, wurden IS kraftiges Diingungmittel auf den Feldern angewendet und zu dem Ende in der Hohle gegraben.

Die Ermittelung der chemischen Constitution dieses Dungmittels war die Veranlassung zu nachstehender Arbeit. Letztere zerfiel irr die mechanische Trennung und Bestim- mung der groberen Gestein- und Knochenstucke, in die quantitative Untersuchung des feineren Pulvers. der Am- moniakbestimmung in letzterem und in die Errnittelung etwa vorhandener, in Wasser loslicher Salze.

Der zur Untersuchung benutzte Hohlenschlamm besass frisch gegraben eine braunschwarze Farbe, wurde aber beim Trocknen gelbbraunlich.

1100 Theile desselben wurden nach dem Trocknen durch ein Sieb geschlagen, dessen Naschen 1 Par. Quadrat- linie weit waren; es bliehen hierbei 42,s Theile grober Stein- und Knochenbrocken zuriick, von denen 13,8 Theile allein Knochen- und Zahnbruchstucke waren. Unter die- sen letzteren befanden sich ziemlich viele ganz glanzend schwarze Stucke, welche sich unter nrausen und Abschei- dung einer braunschwarzen, schmierigen Masse in Salz- s h e losten Die braunschwarze Masse loste sich in Aetz- laugc mil dunkelbrauner Farbe, hinterliess nach dem Gluhen auf Platinhlech einc geringe Menge einer weiss- lichen Asclie und war mithin als die zerselzte, jetzt humin- artig gewordene organische Knochensubstanz anzusehen. Auch clas feinerc Pulver des Hohlenschlammes enlhielt eine grosso Menge dicser schwarzen Knochenreste ; tla- gegen konnte selbst durch lange anhallendes Kochen mil Wasser keine Leimsuhstanz extraliirt werden. Ganze Zahne von Ursus spelaeus und Elephas primigenicie hinterliessen

Grntersuchung des Bohtenschlamms der Bnlver Hohle. 131

nach der Digestion mit verdiinnter Salzsaure noch Zahn- knorpel.

Die quantitative Bestimmung der im feineren Pulver enthaltenen Bestandtheile beschrankte sich auf die Errnit telung des Gehalts an Kalk und Talkerde, an Erdphos- phaten, organischer Substanz und Ammoniak. Wasser zog aus detn kineren Pulver nur unwagbare Mengen von schwefelsauren und phosphorsauren Salzen, so wie Spuren von Chlormetallen aus. Salpetersaure Salze fanden sich nicht darin.

Es bestand nun 1,000 Grm. des bei + 12OOC. ge- trockneten feinen Pulvers ms:

A. In Salzsiiure ldslichen Bestandlheilen : Hohlensaurer Kalkerde. . . . . O,t75

n Magnesia. . . . . 0,002 Phosphors.Kalkerde (3 CaO f PO5)

mit Spuren yon Fluorcalcium 0,369 Phosphorsaurer lllagnesia . . . 0,013 Spuren von Alangan u. Eisenoxyd.

Organischer Suhstanz . . . . . . 0,020 Thon etc. . . . . . . . . . . . . 0,417

0,996 C. Ammoniak . . . . . . . . . . . . . . . . 0,002.

Die Zusammensetzung des Balver Hiihlenschlamrns isr

8. In Salzslure unldslichen Bestandtheilen :

demnach in 100 Theilen: A. Grobes Pulver, Gestein und Knochenstiicke, und zwar:

Hal kstein-, Kieselschiefer- u. Grauwacke-Brocken 28,7 Hnochenreste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13,8 Koblensaure Kalkerde . . . . . . . . . . . . . . . 10,O

Phosphors. Kalkerde mit Spuren von Fluorcalcium 21,3 Phasphorsaure Magnesia . . . . . . . . . . . . . 0,7 Spuren von Eisen und Manganoxyd Organische Substans . . . . . . . . . . . . . . . 1-1 Thon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24,O Ammoniak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,115

B. Feineres Pulver, und zwar:

.. Magnesia. . . . . . . . . . . . . . . 0,i

endlich die Spuren der in Wnsscr lbslirhen schwefel- nnd phosphor- 8auren Salzo und Chlormelwlle.

4 38 Wuth,

11. HiihlenscMeinm der Grurmaniis - Hohle. Auch diese Hohle liegt im Gebiete des grossen west-

phalischen Kalkzuges, in der Grune, hart an der von Iscr- lohn nach Hagen fiihrenden Chausshe und ist, wie die- jenise von Balve, durch die grosse Menge der in den letzten Jahren aufgefundenen vorweltlichen Knochen be- riihmt geworden.

Der dorlige Hiitilenletlen ist von lichtgelber Farbe und trocknet zu einer sehr feslen Nasse ein. 100 Theile dessclben bestanden aus:

4) Groben Drocken von Kalkstein, Kieselschiefer, Kalkspath, Grauwacke, Thon u. s. w.. . .10,29 Theile

2) Grohen Kiiochenresten . . . . . . . . . . . . . . . 0,54

von 3 Quadratlinien.. . . . . . . . . . . . . . . .18,4l 3) Grand mit Quarzkornchen *) bis zur Grijsse

4) Abschlammbarern Thon . . . . . . . . . . . . . .70,7(i m D

Die unter 3) und 4) genanntcn Bestandtheilc enthiel- ten an phosphorsaurer Kalkerde 9,67 Theile.

Cheinische Untersuchuog eiues liuerals, der sogenaunten Meergeile aus der Nahe des

Diimmer - Sees ; yon

F. Wuth, Apothclrer zu Diephols.

Die Meergeile hat erst in neuerer Zeit meine Auf- merksamkeit erregt, obgleich sich dieser Korper nur einige Stunden von hier, im Dummer-See und irn Bruche (Sumpfe) in der Nahe desselben findet. Die Meergeile verdankt ihren Namen wahrscheinlich ihrer Dungkraft und dem Umstande, dass sie sich vorzugsweise in Landseen findet.

") Hier fnnden sich viele wohlerhrltene, aussersr hleine Koochen und Zihne von Saugethieren, welche wohl den kleinslen dieser Clrsse angeh6rt hrben miissen.