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1115 den beiden erstgenannten. Es ist P u m p e 1 l y von einFeimischen Metallarbeitern ein Einblick in die Bereitung der Metalle, welche ge- wahnlich geheirn gehalten wird, gewiihrt worden und er besctireibt unter dem Narnen Shakdo Legirutigrn aus Kupfer und Gold, deren Gehalt an letzterem zwischen 1 und 10 pCt. schwankt. Sie besiteen wie I. eine blaulich schwarze Patina, welche dadurch erhalten wird, dass die Metalle oder die daraus gefertigten Gegenstgndc in einer L6- sung von Kupfervitriol, Alaun und Griinspan gesotten werden, wo- durch etwas Kupfer fortgenommen und eine diinne Schicht Gold blosgelegt werde. Von dieser und der Wirkung des Lichtes auf die- selbe sol1 die bllulich schwarze Farbe herriihren und deren Intensitat mit der Menge des Goldes zunehmen. Dieser Gruppe ist demnach das Metall I. zozuaahlen. Gin shi bu ichi ist eine Lcgirung von Silber und Kupfer, dereri Gehalt an Silber zwischen 30 uud 50 pCt. schwankt. Iu der oben- erwahnten LBsung gesottrn, nimmt das Metall eine, bei Japanescn sehr beliebte, graue FarLe an. Zu dieser Sorte gehijrt also das Metall 11. Die unter dem Narnen Kara lcanc (Glockenmetall) vom P u m - pelly angefiihrten Legirungen , bestehend aus Knpfer, Zink, Zinn, Blei, zeigen weiiiger Uebereinstimrnung mit den Bronzeri 111. u. IV. Berlin. Organisches Laboratorium der Gewerbe-Acadernie. 323. H. Schr iider: Untersuchungen iiber die Volumconstitution fester Korper. (Eingegangen am 2. August.) VIJI. Isosterismus der wasserfreien Sulfate des Magne- siums, des Zinks und des Kupfers mit dem Anhydrit. 5 15. Fiir den An hydrit = Ca SO,, m = 136, rhombisch, jedoch mit Arragonit nich t isomorph, ist beobachtet: s = 2.96 Le Royer u. Dumas; v = 46.0, 8 = 2.96 Neumann; v = 46.0, s = 2.92 C. W. Fuchs; v = 46.6, s = 2.983 Schrauf; v = 45.6, s = 2.969 Manross; v = 45.8 an kiinstlich dargestellten Krystallen. I. M. v = 46.0. Fur gegliihten Gyps wurde gefunden: s = 2.927 Karsten; v = 46.5, s = 2.884 Schriider; v = 47.1, s = 3.102 Filho I; v = 43 8. Der Gyps scheint hiernach durch Gliihen in Anhjdrit uberzu-

Untersuchungen über die Volumconstitution fester Körper

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den beiden erstgenannten. Es ist P u m p e 1 l y von einFeimischen Metallarbeitern ein Einblick in die Bereitung der Metalle, welche ge- wahnlich geheirn gehalten wird, gewiihrt worden und er besctireibt unter dem Narnen Shakdo Legirutigrn aus Kupfer und Gold, deren Gehalt a n letzterem zwischen 1 und 10 pCt. schwankt. Sie besiteen wie I. eine blaulich schwarze Pat ina, welche dadurch erhalten wird, dass die Metalle oder die daraus gefertigten Gegenstgndc in einer L6- sung von Kupfervitriol, Alaun und Griinspan gesotten werden, wo- durch etwas Kupfer fortgenommen und eine diinne Schicht Gold blosgelegt werde. Von dieser und der Wirkung des Lichtes auf die- selbe sol1 die bllulich schwarze Farbe herriihren und deren Intensitat mit der Menge des Goldes zunehmen. Dieser Gruppe ist demnach das Metall I. zozuaahlen.

Gin shi bu ichi ist eine Lcgirung von Silber und Kupfer, dereri Gehalt an Silber zwischen 30 uud 50 pCt. schwankt. I u der oben- erwahnten LBsung gesottrn, nimmt das Metall eine, bei Japanescn sehr beliebte, graue FarLe an. Zu dieser Sorte gehijrt also das Metall 11.

Die unter dem Narnen Kara lcanc (Glockenmetall) vom P u m - p e l l y angefiihrten Legirungen , bestehend aus Knpfer, Zink, Zinn, Blei, zeigen weiiiger Uebereinstimrnung mit den Bronzeri 111. u. IV.

B e r l i n . Organisches Laboratorium der Gewerbe-Acadernie.

323. H. Schr iider: Untersuchungen iiber die Volumconstitution fester Korper.

(Eingegangen am 2. August.)

VIJI. I s o s t e r i s m u s d e r w a s s e r f r e i e n S u l f a t e d e s M a g n e - s i u m s , d e s Z i n k s u n d d e s K u p f e r s m i t d e m A n h y d r i t .

5 15. Fiir den A n h y d r i t = Ca SO,, m = 136, rhombisch, jedoch mit Arragonit n i c h t isomorph, ist beobachtet:

s = 2.96 L e R o y e r u. D u m a s ; v = 46.0, 8 = 2.96 N e u m a n n ; v = 46.0, s = 2.92 C. W. F u c h s ; v = 46.6, s = 2.983 S c h r a u f ; v = 45.6, s = 2.969 M a n r o s s ; v = 45.8 a n kiinstlich dargestellten

Krystallen. I. M. v = 46.0. Fur gegliihten Gyps wurde gefunden:

s = 2.927 K a r s t e n ; v = 46.5, s = 2.884 S c h r i i d e r ; v = 47.1, s = 3.102 F i l h o I ; v = 43 8.

Der Gyps scheint hiernach durch Gliihen in Anh jd r i t uberzu-

gehen , alter leicht sehon eine thrilweise Zersetzung zu erleiden, ehe er alles Wasser abgegeben hat.

9. 16. Aehnlich rerhalten sic11 die Sulfate der Metalle der Mag- nrsiumreihe :

a. Fiir das durch schwaches Gliihen des E-lydrats erhaltene M a g - n e s i u m s u l f a t = Mg SO,, m = 120, ist beolmchtet: s = 2.607 K a r s t e n ; v = 46.0, s = 2.628 F i l h o l ; v = 45.7.

b. Fur das ebenso erhaltene Z i n k s u l f a t = Zn SO,, m = 161, ist beobachtet :

s = 3.40 K a r s t e n ; v = 47.4, s = 3.400 F i l h o l ; v = 47 4.

c . Fiir das K u p f e r s u l f a t , durch gelirides Erhitzen dcs Kupfw vitriols erhalten = Cu SO,, m = 159.4 wurde beobachtet: s = 3.572 K a r s t e n ; v = 44.6, s = 3.530 F i l h o l ; v = 45.1.

Das M i t t e l der heobachteteten Volume fiir die wasserfreien Sa1- fate des Magnesiums, Zinks und Kupfers ist v = 46.0, dem Volum des A 11 h y d r i t s entsprechend.

Der I s o s t e r i s m u s dieser Verbindungen diirfie hierdurch fest- gestellt sein.

Das wasscerfreie M a n g a n s u l f a t und E i s e n s u l f a t haben eiu griisseres, diis N i c k e l s u l f a t ein kleineres Volum, mit dessen Fest- stellung ich beschaftigt bin. Ich werde auf dieselben an anderer Stelle zuruckkornmen.

9 17. Aus dem Isosterismus des Anhydrits mit mehreren Sul- faten der Magnesiumreihe geht hervor, dass der A n h y d r i t nicht, wie man bisher meist angenommen hat, der H a r i a m r e i h e angehiirt, sondern d a s s s i c h d e r A n h y d r i t d e r M a g n e s i u m r e i h e a n - s c h l i e s s t .

IX. I s o s t e r i s m u s d e r e n t s p r e c h e n d e n S u l f a t e u n d S e l e n i a t e v o n M a g n e s i u m , Z i n k , K u p f e r , K o b a l t u n d E i s e n . €j 18. In analoger Weise stellt sich bei allen entsprechenden

S u l f a t e n und S e l e n i a t e n , fiir welche eine grosse Anzahl von Hrobachtungen vorlirgt, ein vollkommener Isosterismus der Vrrbin- dungen von Mg, Zn, Cu, Co und in der Regel oder doch nahe auch Fe heraus.

Die entsprechenden Mangan- und Cadmiurnverbindungen mit SchwefelsCure und Selerisiure haben jedoch , bis jetzt mit einer ein- zigen Ausnahme, stets ein g r i i s s e r e s , die N i c k e l v e r b i n d o n g e n , ebenfalls nin’ eine Ausnahme abgerechnet , stets ein k 1 e i n e r e s Vo- lum, als die entsprechenden Verbindungen von Mg, Zn, Cu, Co u. Fe.

Dies hier im Speciellen darzulegen wiirde zu vie1 Raum in An-

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sprtich nehmeri; ich begniige mich daher damit, diese sorgfaltig von mir constatirte Thatsache nur anzufiihren.

Fur die S u l f a t e hat zuerst S r h i f f (Ann. der Chrm. u. Pharm., ISd. 107, S. 64-93) den Isosterismus der entsprechenden Verbindun- gen hervorgehoben. Derselbe hielt jedoch irrthumlicher Weise such die Volume der Cadmium- und Manganverbindungen nnd der Nickel verbindungen mit denen der Verbindungen von Mg, Zn, Cu, C O und F c fur isoster.

X. I so s t e r i s m u s m e h r e r e r w a s se r f r e i er K a 1 i u m d o p p e 1- s u l f a t e d e r M e t a l l e d e r M a g n e s i u m r e i b e .

3 19. a. Das monokline Doppelsalzmit 6 At. Wasser: K, MgS,O, +6H,O

lasst sich ohne Zersetzung irn Piatintiegel entwlssern und schmelzen, Fiir die erstarrte und gepulverte Masse = K, Mg S, O, , 171 = 294 fand ich in 2 Versuchen:

Die hierher gehiirigen Beobachtungen sind:

s = 2.735 S c h r i i d e r ; v = 107.5 und s = 2.750 S c h r i i d e r ; v = 106.9. b. Das entsprechende monokline K a l i u m n i c k e l s u l f a t n d

GH, 0 = K, Ni S, 0, + GH, 0 lasst sich nur mit Vorsicht ohnejede Spur von Zersetzung vollig entwgssern und sctimelzen. Das schiin- krystallisirtr Salz, welches ich anwendete , war ein alteres Praparat des Laboratoriums der Polyt. Schule zu Carlsruhe, welcties ich dr r Giite des Mrn. Prof. L o t h a r M e y e r verdanke. Die nach dem Schnielzen erstarrte Masse ist undurchsichtig und ochergelb, stellen- weise schwarzbraun angelaufen. Die Substanz verlor nur wenig mehr an Gewicht. als die Rechnung verlangt, wenn sie entwassert wird. Die geschmolzene Masse hangt nach dem Erstarren fest am Platin- tiegel. D a die Schmelzung in einem Platintiegel vorgenommen wurde, welcher zur spec. Gewichtsbestimmung eingerichtet ist, so wurde die im Tiegel erstarrte Masse unmittelbar mit dern Tiegel in Luft und nach dem Kochen mit Benzol und Abkiihlen unter Renzol abgewogen. Fur die so erhaltene Substanz K, Ni 5, 0,, m = 329 fand ich:

8 = 3.086 S c h r i i d e r ; v = 106.6. c. Das entsprechende monokline Kobal t d o p p e l s a l z , ebenfalls

eiri iilteres Praparat des Cerlsruher Laboratoriums, verhiilt sich ahnlich. Die viillige Schmelzung tritt unmittelbar erst vor der beginnenden Zersetzung ein. Ich entfernte das Feuer in dem Moment, in welchem das Entweichen von schwefelsauren DIimpfen begann. 0.8914 Sub- stanz der Verbindung K, Co S, 0, + 8 H, 0 verloren 0.2816 Gramme, wghrend die Rechnung fiir den Wasserverlust 0.2714 Gramme fordert, die nach dem Schmelzen erstarrte Masse ist undurchsic.htig und schon violett-srnalte-hlau. Fiir das so dargestellte K, Co S2 0,, m = 329, erhielt ich wie bei b.:

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s = 3.105 S c h r i j d e r ; 21 = 106.0. d. Ein arialoges M a n g a n d o p p e l s a l z , alteres Praparat der

Carlsruher Sammlorig, welches ich Hrn. Prof. L o t h a r M e y e r vw- danke, enthglt und wrliert, wie ich mieh durch 2 Versuche iiberzeugt tiabe, beim Schmelzeii g e n a u 4 Atome Wasser. Es schmilzt in der Oliihhitze leicht nnd gleichfiirmig ohne Zersetzung. Die erstarrte Masse K, Mn S, O,, m = 322, wie unter b. u. c. bestimmt, gab mir:

e. Das entsprechende K a l i u m k u p f e r s a l z erleidet bekanntlich riach dem Erstarren wiihrend der Abkihlung eine isomere I'mwand- lung, bei welcher es sein Voluni vergrSssert und in Pulver zerfallt. Auf die Dichtigkeit dieses Pulvers werde ich an andercr Stelle zurBck- kommen.

5 20. Ich war uberrascht, bei diesen Doppelsalfaten, ungeachtet der Schwierigkeit bei zweien derselben, sie ohne alle beginnende Zer- setzung rollig zu entwassem und zu schnielzen, doch einen so voll- konimenen Isostcrisnius zu finden. Die Volunie dieser wasserfreien nach den] Schmelzen erstarrten Doppelsulfate des Kaliums und des Magtiesiums, Nickels, Kobalts und Mamgaiis sind offenbar gleich, und im Mittel ist:

s = 3.031 S c h r G d e r ; v = 106.2.

Vol. R, RS, 0, = 106.6. Das Ralium-Nickel- und Kalium-Mangansulfat haben die 9 18 er-

wiitinte Ausnahmestellung.

XI. G l e i c h h e i t d e s V o l u m r n a a s s e s d e r w a s s e r f r e i e n C a r - b o n a t e u n d S u l f a t e d e r M e t a l l e d e r M a g n e s i u m g r u p p e .

5 21. Die wasserfreien rhornboi5drischen C a r b o n a t e der Me- talle der Magnesiumgruppe, deren Volume sehr genau und scharf bestimmt sind, haben (wie ich in einer a n Hrn. Prof. P o g g e n d o r f f eirigesendeten Abhandlung nachgewiesen habe) die riachfolgende Vo- lumconstitution : M a g u e s i t s p a t h = Mg CO, = 27.6; Eis e n s p a t h = Fe CO, = 29.9

Vol. CO, = 23.0 Vol. Fe= 6.9

-~ Vol. CO, = 23.0 Vol. Mg= 4.6 K a l k s p a t h = CaCO, = 36.8

Vol. C 0 3 = 23.0 Vol. Ca = 13.8.

Es verhalten sich darin die Volume von Magnesium, Ferrum, Calcium und der Complexion CO, = 2 : 3 : 6 : 10. Das V o l u m m a a s s dic5er r h o m b o i i d r i s c h e n Carbonate kann mit 4.6 oder 9.2 bezeich- net werden, wenn das der r h o m b i s c h e n : des Arragonibs, Stron- tianits, Witherits, des Rlcicarbonats und Kaliumcarbonats = 4.53 oder 9.06 ist. Schon in meinen far diese Mittbeilungen einleitenden Worten habe ich bemerkt, dass das V o l u m m a a s s fk i s o m o r p h e

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K O r p c r e i n e r G r u p p e in iier Regel vi i l l ig c o n s t a n t ist,. Es heriiht aid dirser 'I'hatsache his jetzt, die e i I I z i g c f3erochtigung, den IicsgrifF des Voluainrikasses iiherha,upt anzuerkc:nnen und i n die Wisseri-

5 22. Nun ist sehr merlcwiirdig, dass dor mit doni Arragonit n ich t , isomorph A n l i y t l r i t , in welchcm sich das C a l c i u m , wie ich olrcn 0 17 riac.hgewiosc:si habe, der M ; ~ ~ 1 1 ( ~ s i u r 1 i g r u p € , o , nic:ttt dor 13arinrngrnpgo anschlicsst, und dessen Volum eberiftllls genau nnd scIi:irf errnit,t,elt ist, g e n a 11 tl a s V 01 11 m m a a s s d e r r h o rri b o B tf r i- a c h e r i C a r b o n a t e h a t .

In diesvn war Vol GO, = 23.0 ($ 21); man sieht, dem Volrirn ( 1 ~ s A 11 h y d r i t s , Ca. S O , = 4G.0 sofort an, dass demnclhcn das gloiclis \7(l~osKlm~ilS'S cntspricht, derin 2 x 23.0 = 46.0.

11: s h a I) e 11 (1 o ni II a c h d i e w ass e r f r e i (3 n C a r b o ti a t (? 11 n d S u 1 f a t e d vr M e 1.a l l e d c r M a g n es i u rri g I' up p e g1 e i c h e s V o 1 u m-.

:ich:Lft ciiiziif'tihr(xi,

111 a ass .

XI1. Q l e i c h h ( 1 i t tlcs V o l i i m m a a s s r s d c r w a s s e r f r e i e n Ka- I i i i t i i d o p p e l s u l f : ~ t c mil , d e m K a l i u m s u l f a t untl d e n r h o m -

b i s c ti e n C ii r h o n a t e n u n d S 11 1 fa t r n. 0 2 3 . Das wassrrfreie rhomhische I < a l i c i m s u l f a t hat im Irry.

sf:illisirten iitid in drrn n w h drm Schme1zc.n ( x i .itarrtcn Zustaridc ,g I(1i- c h r s Volurn. Fiir K, SO,, m = 174, wclrhes mil Arragonit uiid

Schwerspnth rhombisch isomorph ist, wurdr beobachtet : s = 2.623 K a r s f e n ; v = 66.3, s = 2.625 F i l l i o l ; v = 66.3, s = 2.636 W a i t s o n ; v = 66.0, s = 2.656 J o u l e urid P l a y f a i r ; v s = 2.662 K o p p ; w = 65.4, s = 2.658 S c h r i i d c r ; v = 65.5, Irryst. nnd grpulvrrt s = 2 644 P e n n y ; 11 -= 65.7, geschmolet~n arid rrstarrt s = 2.657 I'erinj j v = 6.5 5. Irn Mittel v = 65.8.

ICs hat das Volumniwss 4.53 oder 9.06 dcs mit i h r n isornorplieii Arragonits ond Schwerspaths, und seine Voliimconstitution ist (wir ich l'ogg. Ann. I . c. nachgrwiescn):

65.5,

Vol. so, = 29.5 Vol. K , = 36.3

Vol. I<, SO, = 65.8 grnau, wit. im Mittel l)rot)achtt.t.

Es ist nun s r h r merlrwiirdig nnd lehrreicli, dsss auch dill tiitch drrn Schnielzen rrstnrrten D o g p c l s u l f a t c . drs Kaliiims und dcr M c M l r Magnesiiim, ICoIialh, Niclrcl, Mangari das n i i m l i c h e Volum- m x t s s habcn , wie des Kaliumsn1f;rt selhst, und wie der Arragonit,

9 24.

Strori tianit, Witlicrit, das Weissbleierz und Iialiumcarbonat, und c,benso wik dcr Ciilestin u n d das I<lrisulfat, drr Scliwcrspath, das Ammonium- sulfa1 urid '~l~:tllii~rnsulf:~t, nrid cl)cnso wir die cntsprecher den rhorn- I)iwhc3n Srlrniare U I J ~ Chrornntr, und selbsl die Wolfrarniate , obwohl t l i c . I v t L t e i ~ ~ I I cine i d e r e (quadrat.) Krystiklltorm haben. Fiir dies(. g;irizc grossr Reihe yon Kiirpcrn habe ich G l e i c h h e i t d a s V o l u m - M :t ass e s nachgewicw?n.

r)a das Kaliurnsulfat irn nach dern Schrnelzen erstarrten Zustande dits rrbmlich(~ Volum h a t , wie dt is krystallisirtr, nnd dic Sulfate dcr Mctalle der Magncsiumgrapge fiir sirh nirht schrnrlren, ohnc zcrsetzt zu wcwien, rnit dcm Kaliumsulfat abcr 7asammenschmeleen, so irt VOIJ vorn Iwr eiri wahrscheinlich , d ~ s s die Doppc>lsulfate das Kalium- sulfat rni f U I I v ~ r 8 n d c r t e r n Volum enthalten Geht man VOIJ dieficr Annahnw HUX, so ergicbt sich:

K, S O , + RSO, = 106.6

blcibt Vol. R S 0, = 40.8 ab Vol. S O 4 = 29.5 (wie im Kaliumsulfat) giebt Vol. R = 11.3.

(# 20) ab K, SO, == 65.8 ($5 23)

135 hat d i t h e r d a s R a d i c a l M g , G o , N i , M n i n d i e s e n 1 ) o p ~ ~ ~ ~ I s u l f : i t ~ ~ r i g c n a u d a s V o l u m d e s C a l c i i r m s i m A r r a - g o 11 i I; d ( ' i i i i tliv Volumconstitution des Ariagonits ist (I'og g. Ann. 1. 0 . ) :

CaCO9 = 33.99 = 34 GO, = 22.66

Vol. Ca = 11.33.

I"5 kommf demriach diesen w a sse r f r e i e n D o p p e l s u l f a t e n , wir aus obigem g e n a u e r r Rest fiir R = 11 3 hier offen zu Tagr f r i t i , genau das V o l u m m a a s s des A r r a g o n i t s , des S c h w e r s p a t h s 11. 5 . w., und des m i t d i e s e n i s o m o r p h e n K a l i u m s u l f a t d zu.

IXc hier dargclrgtcJn Thatsachen enthaltcn unumstiislichc. Iic.lcgc., dass die Einfiihrung des Begriffes dcs V o l u r n m a a s s e s in dic Wissenschaft cine gcw~chtfc~rtigte ist; denn es ergiebt sich eiri strenger Zusammcnhang dcsselben nicht nur mit der K r y s t a l l f o r m , sondern cin norh weitrr reichender m i t d e r N a t u r g a n a e r Kiirper- g r II p p e 11.

Ich c.rinnere daran, dass ich in diesen Herichten, S. 898 bis 900 tlrs lanfcmlen tJahrgangs, berrits dargelegt habe, dass der dcm Ar- ragonit isomorphc 130 n r n o n i t aurh das V o l u m mas s des A rr ago- II i t s hat, und ebenso dass der niit dem Iiallrspath isomorphen A n t i- r r ror is i Ibcr1, lende auch das V o l u m m a a s s des K a l k s p a t h s zu- lr om rn t .

# 25.

M a n n h e i m , im Juli 1874.

1131

B e r i c ti t i g 11 n g. Ich betnerke Init Bedauern, dam ich s. 901 dieser Berichte f i r

den gelegeirtlich aiigcdiihrten C h i v i a ti t eine uiirichtige Formel an- gegebcm habe. Er is1 riictit 2 P b S, Bi, S3, sondern 2 Pb 5, 3 I%, S,, worin eiii Theil i’b durch Kupfer ersetet ist. lh geh6rt alao iiiclit an die Stelle, uii der icli ihn erwiihnt hube. loti habe nicht findeli kiiiineii, diircli welcheu Anlass dieser Irrthurn i n meine Excerpt(: ge- k o n i i r i e n ist.. Ks 5iitlet-t dies jedoch riiclits ail deii dort vou rnir ab- geld.eten VoJ timbeaiehungen der SchwetBlbloi - Soh wefelnitimon -Ver- bindungc!n mit drei und weiiiger Atorneii l’b Y aid St), S3.

324. A. Raaarow: Ueber die Fluorborsauro und ihre Balm (Eingegnagen urn 3. August.)

Vor Karxeiii 1i:rbe ich gezcigt, duss die Fluorborsiii~~~?, wie man sic! i:r11111 durch Siiltigeii von Wassw rriit Pluorbor, lreiri chemiselies Iiidi- vidiii irn is!;, so~itlcrn alu eiiie AuQiisung von L~luorbor in Wasstrr zu ba- t r d i t e n ist, wobei cine tlieilweise Urnst?tzung in I3orsiiurc und Bor- fi iiorw asserslofY~Sure s tattgefund en hat 1).

SeiLdern hitbe ich auch die flluorlorsuurcn Salze iintereucht. Von (lioscii ist nur (his fluorborsaure Natrium nalier I)oltaiirit.. 13 e r a e l i u s crhiolt es, indcm er 1 Molekiil neutrales bomaures Natrium und 3 Mo- leltiilc? Pli~ornatriurri ausarnm,eri itufliiste, und dio Lijsung larigsrini w r - dainpfte. I h b e i d i i e l t cr eine Krystallmassc?, die aus kurzen dicken Siiuleii bestuud, urid woriii man weder die Krystalle des Pluorua- 1,riunis noch dcs borsaureii Natriurns unterscheiden konnte. Er be- gniigte sicli, dt?n Wassergehalt zu bestirnmen, einfach durcli Uliiheii im I’latintiegel. Aus diesem Versuch berechnete er die Pormel des fluor- borssuren Natriurns: NaBOa . 3 NaP1 . 4 El2 0.

Ich stellte das Salz nach deli Angaben voii R e r z e l i u s dar, iiiid

srliielt es riiit danselben Eigenechaften. Urn mi wtscheideu , ob es wirlrlich ( h e cheniische Verbindung

ist, il1iterivurf ich d n s s c l h einer fractionirteii Krystallisaiion. h u f tliose Weise erhiclt ieh 4: l’ortioncn.

l’ortion 1. etwa 28 Grm., blieben urigeliist zuriick, obgleicb ich ilas Sals mit eiiier grossen Menge tieissern Wasscr behnndelte. Es stel1l:e (h ie gelatiniis-durclischeinende Masse dsr, welche beini Trocknen sich in ein weisses Krystallpulver varwandelte, sclieinbar aus OctaBder-

l’ortioii 11. (?t.wa 65 Grrn., schied sich xut:rst nb beiin Verdampfen fragnlc?ntetl bestohend.

1) ‘BIi11, Soc. Chiin. (1874) XXII, 8.