Upload
abibajo
View
41
Download
1
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Dissertation
Citation preview
Aus dem Physiologischen Institut
der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Untersuchungen zum Einfluss anionenreicher Rationen aufdie Eigenschaften und die Zusammensetzung des Blutes undder Pansenflüssigkeit sowie auf die Ca-Absorption über die
Pansenwand
I N A U G U R A L – D I S S E R T A T I O N
zur Erlangung des Grades einer
D O K T O R I N d e r V E T E R I N Ä R M E D I Z I N
(Dr. med. vet.)
durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
Vorgelegt von
Christiane Praechteraus Hamburg
Hannover 2001
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. B. Schröder
1. Gutachter: Prof. Dr. B. Schröder
2. Gutachter: Prof. Dr. J. Zentek
Tag der mündlichen Prüfung: 28. Mai 2001
Für meinen Großvater
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Literaturübersicht 2
2.1 Prophylaxe der hypocalcämischen Gebärparese 2mit anionenreichen Rationen
2.1.1 Hypocalcämische Gebärparese 2
2.1.2 Das DCAB-Konzept 3
2.1.3 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf 5die Gebärpareseinzidenz
2.1.4 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf 7den Säuren-Basen-Status
2.1.5 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Blut- bzw. 7Plasmakonzentrationen der Mineralstoffe
2.1.6 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die 9Plasmakonzentrationen von1,25(OH)2D3 und Parathormon
2.1.7 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf den Knochen 11
2.1.8 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf Zusammensetzung 12und Eigenschaften der Pansenflüssigkeit
2.1.9 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Ca-Bilanz 13
2.2 Lokalisation und Mechanismen der gastrointestinalen 15Ca-Absorption
2.2.1 Verfügbarkeit von Ca 15
2.2.2 Lokalisation der gastrointestinalen Ca-Absorption 16bei Wiederkäuern
2.2.3 Mechanismen des gastrointestinalen Ca-Transportes 20bei Wiederkäuern
Inhaltsverzeichnis
3 Material und Methoden 24
3.1 In-vivo-Untersuchungen 24
3.1.1 Versuchstiere und Versuchsgestaltung 24
3.1.2 Fütterung 24
3.1.3 Blutproben 27
3.1.4 Harnproben 27
3.1.5 Pansenflüssigkeitsproben 28
3.1.6 Messungen der transmuralen Potenzialdifferenz 29am Pansenepithel (PDm)
3.1.7 Analytische Methoden 30
3.2 Vorphase der In-vitro-Untersuchungen: 33Fütterung und Blutproben
3.2.1 Versuchtiere und Versuchsgestaltung 33
3.2.2 Fütterung 33
3.2.3 Butproben 35
3.3 In-vitro-Untersuchungen: Messungen der unidirektionalen 36Ca-Fluxraten mit der Ussing-Kammer-Methode
3.3.1 Präparation der Schleimhaut 36
3.3.2 Inkubationstechnik 36
3.3.3 Pufferlösungen 37
3.3.4 Elektrische Messungen 38
3.3.5 Messung der Ca-Fluxraten 40
3.3.6 Berechnung der Ca-Fluxraten 42
3.4 Chemikalien 43
3.5 Statistische Auswertung 44
Inhaltsverzeichnis
4 Ergebnisse 45
4.1 In-vivo-Untersuchungen 45
4.1.1 Blut- bzw. Plasmaparameter 45
4.1.1.1 Säuren-Basen-Status 45
4.1.1.2 Calcium und anorganisches Phosphat 48
4.1.1.3 Elektrolyte 50
4.1.1.4 1,25(OH)2D3 und Parathormon 53
4.1.2 pH-Werte im Harn 54
4.1.3 Pansenflüssigkeitsparameter 54
4.1.3.1 pH-Wert und Osmolarität 54
4.1.3.2 Kurzkettige Fettsäuren und Ammoniak 55
4.1.3.3 Calcium, anorganisches Phosphat und Magnesium 56
4.1.3.4 Elektrolyte 56
4.1.4 Transmurale Potenzialdifferenz am Pansenepithel (PDm) 57
4.2 Vorphase der In-vitro-Untersuchungen: 58Blut- bzw. Plasmaparameter
4.2.1 Säuren-Basen-Status 58
4.2.2 Calcium und anorganisches Phosphat 61
4.2.3 Elektrolyte 64
4.3 In-vitro-Untersuchungen: Auswirkungen einer 67anionenreichen Ration auf den Ca-Transport im Pansen
4.3.1 Zeitlicher Verlauf der elektrischen Kenngrößen 67(Kurzschlussstrom und Gewebeleitfähigkeit) während der Versuche
4.3.2 Unidirektionale Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) und 70Ca-Nettofluxraten (Jnet)
4.3.3 Einfluss von Parathormon (PTH) auf die unidirektionalen 73Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) und auf die Ca-Nettofluxraten (Jnet)
4.3.4 Abhängigkeit der unidirektionalen Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) 74von der transepithelialen Potenzialdifferenz (PDt)
4.3.5 Einfluss von Verapamil auf die unidirektionalen 76Ca-Fluxraten von mukosal nach serosal (Jms)
Inhaltsverzeichnis
5 Diskussion 78
5.1 Beurteilung der Ussing-Kammer-Methode 78
5.2 Systemische Auswirkungen anionenreicher Rationen 80
5.2.1 Auswirkungen auf den Säuren-Basen-Status 80
5.2.2 Auswirkungen auf die Blut- bzw. 81Plasmakonzentrationen der Mineralstoffe
5.2.3 Auswirkungen auf die Plasmakonzentrationen von 831,25(OH)2D3 und PTH
5.3 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Pansenflüssigkeit 84
5.4 Einfluss anionenreicher Rationen auf die Ca-Absorption 87aus dem Pansen
6 Zusammenfassung 92
7 Summary 94
8 Literaturverzeichnis 96
9 Anhang 110
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abb. Abbildung
ad lib. ad libitum (zur freien Aufnahme)
ANCOVA Kovarianzanalyse (Analysis of Covariances)
ANOVA Varianzanalyse (Analysis of Variances)
ATP Adenosintriphosphat
BE Base Excess
Bq Bequerel
°C Grad Celsius
Cages Gesamt-Calcium
Cai ionisiertes Calcium
Cl Chlorid
CPM Impulse pro Minute (Counts Per Minute)
d Tag (day)
DCAB Dietary Cation Anion Balance
EDTA Ethylen-Diamin-Tetra-Essigsäure (-Acetic-Acid)
Fa. Firma
FID Flammenionisationsdetektor
g Zentrifugalbeschleunigung
g Gramm
Gt Gewebeleitfähigkeit
h Stunde (hour)
I Strom
Isc Kurzschlussstrom
Ic Klemmstrom
J Joule
J unidirektionale Fluxrate
Jms Fluxrate von mukosal nach serosal
Jsm Fluxrate von serosal nach mukosal
Jnet Nettofluxrate
K Kelvin
LUFA Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt
meq Milliequivalent
Abkürzungsverzeichnis
N Normalität
n Anzahl der Tiere
n. s. nicht signifikant
NPGS Neopentyl-Glykol-Succinat
NH4 Ammoniumionen
1, 25(OH)2D3 1, 25-Dihydroxyvitamin D3 (1, 25-Dihydroxycholecalciferol, Calcitriol)
p Irrtumswahrscheinlichkeit
p.A. pro Analysi
pCO2 Kohlendioxidpartialdruck
Pi anorganisches (inorganic) Phosphat
PTH Parathormon
PDm transmurale Potentialdifferenz
PDt transepitheliale Potentialdifferenz
R Widerstand
r2 Korrelationskoeffizient
SCFA kurzkettige Fettsäuren (Short Chain Fatty Acids)
s Standardabweichung
s x Standardfehler des Mittelwertes
T Trockensubstanz
TMR Total Mixed Ration
Tab. Tabelle
u. S. ursprüngliche Substanz oder Frischsubstanz
UV-Licht ultraviolettes Licht
V. Vena
x arithmetischer Mittelwert
% Prozent
∅ Durchmesser
µCi Mikrocurie
µEq Mikroequivalent
Die chemischen Elemente werden gemäß dem internationalen Periodensystem der
Elemente abgekürzt.
Einleitung
1
1 Einleitung
Calcium (Ca) ist ein unentbehrlicher Bestandteil aller Organe und Gewebe. Da Ca
auch an vielen physiologischen Prozessen im Organismus beteiligt ist, ist es
notwendig, den Ca-Spiegel im Blut durch verschiedene Mechanismen in engen
Grenzen zu regulieren. An diesen Vorgängen sind die Hormone Calcitonin,
Calcitriol und Parathormon (PTH) beteiligt. Sie haben v. a. einen Einfluss auf die
Ca-Absorption aus dem Gastrointestinaltrakt sowie die Ca-Mobilisierung aus bzw.
den Ca-Einbau in den Knochen. Eine wichtige, akut verlaufende
Regulationsstörung des Ca-Haushaltes stellt die hypocalcämische Gebärparese
dar. Sie tritt bei Milchkühen nach der Abkalbung im Zusammenhang mit der
beginnenden Laktation auf, wenn die Ca-Abgabe mit der Milch sowohl die Ca-
Absorption aus dem Gastrointestinaltrakt als auch die Ca-Mobilisierung aus dem
Knochen übersteigt.
Die hypocalcämische Gebärparese zählt zu den häufigsten Störungen bei
Hochleistungskühen und ist daher von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Auch
verschiedene andere Erkrankungen im peripartalen Zeitraum, beispielsweise
Nachgeburtsverhaltungen, können vermehrt nach vorangegangenen
Gebärpareseerkrankungen auftreten. Daher ist es von Interesse, das Risiko einer
Erkrankung und/oder auch nur einer subklinischen Hypocalcämie durch geeignete
Prophylaxemaßnahmen zu minimieren.
Die Wirksamkeit der Fütterung anionenreicher Rationen zur Prophylaxe der
Gebärparese konnte in zahlreichen Untersuchungen belegt werden. Über die
genauen Wirkungsmechanismen liegen dagegen bisher nur wenige gesicherte
Erkenntnisse vor. In der vorliegenden Arbeit sollten die Auswirkungen
anionenreicher Rationen insbesondere auf die Ca-Absorption aus dem
Gastrointestinaltrakt näher untersucht werden. Dabei war es von Interesse, ob sich
die Ca-Verfügbarkeit veränderte. Darüber hinaus sollten mit einer In-vitro-Methode
die möglichen Auswirkungen auf die aktive Ca-Absorption aus dem Pansen näher
charakterisiert werden. Zusätzlich wurden die Effekte einer anionenreichen
Fütterung auf ausgewählte Blut- bzw. Plasmaparameter untersucht.
Literaturübersicht
2
2 Literaturübersicht
2.1 Prophylaxe der hypocalcämischen Gebärparese mit anionenreichenRationen
2.1.1 Hypocalcämische Gebärparese
Die hypocalcämische Gebärparese, häufig auch als Milchfieber bezeichnet, steht
zeitlich und ursächlich mit dem Laktationsbeginn in Zusammenhang. Pro Tag
werden 20 g bis 80 g Ca mit der Milch ausgeschieden, die Gesamtmenge des
extrazellulären Ca-Pools beträgt dagegen nur 8 g bis 10 g, die im Blutplasma
vorhanden Ca-Reserven belaufen sich sogar nur auf ca. 2,5 g (HORST et al.
1994). Wenn die Ca-Konzentration im Plasma unter 2 mmol⋅l-1 sinkt, treten i.d.R.
klinische Symptome (Bewegungsunlust oder Festliegen, Lähmung der quer
gestreiften und glatten Muskulatur, herabgesetzte Herzfrequenz, erniedrigte
Körpertemperatur, getrübtes Bewusstsein etc.) auf (HOFMANN 1992). Besonders
betroffen sind ältere Kühe mit einer hohen Milchleistung und einer steilen
Laktationskurve (CURTIS et al. 1984, STÖBER 1994). Die allgemein übliche
Behandlung der Gebärparese besteht in der intravenösen Zufuhr von Ca, meistens
in Form einer Ca-Gluconatlösung, der teilweise auch Phosphat zugesetzt wurde.
Prophylaxemaßnahmen zielen darauf ab, die Ca-Konzentration im Plasma schon
zu Beginn der Laktation zu stabilisieren, so dass ein Abfall der Ca-Konzentration
im Plasma möglichst vermieden wird (BOSTEDT u. BLESS 1993). Die Ca-Verluste
mit der Milch können prinzipiell durch eine verstärkte gastrointestinale Absorption
und/oder durch eine verbesserte Mobilisation aus dem Knochen ausgeglichen
werden. Beispiele für Prophylaxemaßnahmen sind u.a. der Einsatz Ca- und/oder
P-armer Futterrationen im zweiten Drittel der Trächtigkeit sowie die parenterale
Applikation von Vitamin D3. Die Verwendung anionenreicher Rationen als eine
weitere Möglichkeit zur Gebärpareseprophylaxe, „Dietary Cation Anion Balance”-
Konzept (DCAB-Konzept), sowie die Hypothesen über die ihrer Wirksamkeit
Literaturübersicht
3
möglicherweise zugrunde liegenden Wirkungsmechanismen sollen im Folgenden
näher erläutert werden.
2.1.2 Das DCAB-Konzept
Eine Maßnahme zur Prophylaxe der hypocalcämischen Gebärparese, die in den
letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, beruht auf der Reduzierung des
DCAB-Wertes in der Ration. Dieses Prinzip wurde erstmals zu Beginn der 70er
Jahre von norwegischen Wissenschaftlern beschrieben (ENDER et al. 1971). Der
Ausdruck DCAB steht für „Dietary Cation Anion Balance”, ein häufig verwendetes
Synonym ist dabei die Bezeichnung „anionenreiche Ration“. Zur Bestimmung der
Bilanz werden zunächst die quantitativen Anteile bestimmter Kationen und Anionen
im Futter mit den herkömmlichen Methoden der Futtermittelanalyse bestimmt und
als meq/kg T angegeben. Auf der Basis experimenteller Befunde und theoretischer
Annahmen wurden verschiedene Gleichungen formuliert, um den DCAB-Wert aus
der Differenz der Kationen und Anionen zu bestimmen. Überwiegend wird aber,
vornehmlich aus Gründen der Praktikabilität (nur je zwei Kationen- und
Anionenarten müssen bestimmt werden), die folgende Gleichung nach BEEDE
(1992) und OETZEL (1993) verwendet:
ΙΙΙΙ. DCAB (meq/kg T) = (meq Na+/kg T + meq K+/kg T) – (meq Cl-/kg T + meqSO4
2-/kg T).Die auf der Grundlage dieser Gleichung ermittelten DCAB-Werte weisen eine hohe
Korrelation mit dem Auftreten von Milchfiebererkrankungen auf (OETZEL 1991b,
1993). Allerdings berücksichtigt diese Gleichung nicht den möglichen Einfluss
anderer Ionen wie Ca, Mg oder Phosphat. Auch geht sie von der Annahme aus,
dass Cl und Sulfat die gleichen azidifizierenden Eigenschaften im Stoffwechsel
haben, obwohl sie in unterschiedlich hohem Maße aus dem Gastrointestinaltrakt
absorbiert werden. Eine von HORST et al. (1997) beschriebene Gleichung
berücksichtigt daher, gemäß den Angaben des NATIONAL RESEARCH COUNCIL
(1989), die mittlere Effizienz, mit der jedes Ion absorbiert wird:
Literaturübersicht
4
ΙΙΙΙΙΙΙΙ. DCAB (meq/kg T) = (0,38 meq Ca2+/kg T + 0,3 meq Mg2+/kg T + meqNa+/kg T + meq K+/kg T) – (meq Cl-/kg T + 0,6 meq SO4
2-/kg T).Eine weitere Gleichung zur Berechnung des DCAB-Wertes basiert auf der relativen
Fähigkeit der unterschiedlichen Ionen, den pH-Wert des Harnes zu erniedrigen
(GOFF u. HORST 1998):
ΙΙΙΙΙΙΙΙΙΙΙΙ. DCAB (meq/kg T) = (meq Na+/kg T + meq K+/kg T + 0,15 meq Ca2+/kg T +0,15 meq Mg2+/kg T) – (meq Cl-/kg T + 0,25 meq SO4
2-/kg T + 0,5 meqPO4
3-/kg T).Zur effektiven Prophylaxe wird in den letzten drei Wochen vor der Abkalbung in der
Ration ein DCAB-Wert von –150 bis –100 meq/kg T angestrebt (BEEDE 1992,
FÜRLL et al. 1996). Unter üblichen Fütterungsbedingungen ist in der Praxis ein
DCAB-Wert von +50 bis +300 meq/kg T zu erwarten (OETZEL 1993). Eine
Reduzierung des DCAB-Wertes kann beispielsweise erreicht werden, indem
kalium- und natriumreiche Futterkomponenten wie Heu auf Alfalfa-Basis, Rüben
oder stark gedüngtes Grünfutter vermieden werden. Eine weitere Möglichkeit
besteht im Einsatz sog. „anionischer Salze”. Der Ausdruck „anionische Salze” ist
chemisch gesehen allerdings nicht korrekt. Es handelt sich dabei um
Verbindungen mit „starken” Anionen, wobei die Anionen besser absorbiert werden
als die korrespondierenden Kationen. Normalerweise werden Mg-, NH4- und Ca-
Sulfate oder -Chloride zur Futterration zugesetzt. Zur Gewährleistung der
Akzeptanz sollte eine „Total mixed ration” (TMR) gefüttert werden (BEEDE 1992,
FÜRLL et al. 1996). Zwar wäre aufgrund der zuletzt vorgestellten Formel auch ein
Einsatz von Phosphat als „anionisches Salz” möglich, da jedoch hohe
Phosphatgaben wegen des Einflusses von Phosphat auf den Vitamin D-Haushalt
das Risiko einer Hypocalcämie möglicherweise erhöhen, kann dies nicht
empfohlen werden (GOFF u. HORST 1998).
Wie im nächsten Kapitel dargestellt wird, konnten in zahlreichen Untersuchungen
der letzten beiden Dekaden die positiven Wirkungen der Verwendung
anionenreicher Rationen als Gebärpareseprophylaxe belegt werden. Allerdings ist
über die physiologischen Wirkungsmechanismen nur sehr wenig bekannt.
Untersuchungen zur Aufklärung solcher Mechanismen sind Gegenstand der
Literaturübersicht
5
vorliegenden Arbeit. Wie in der Mehrheit der Publikationen wird der DCAB-Wert für
die Versuche der vorliegenden Arbeit aus Gründen der Praktikabilität und der
Vergleichbarkeit mit anderen Arbeiten mit Gleichung ΙΙΙΙ. bestimmt.
2.1.3 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Gebärpareseinzidenz
Zahlreiche Untersuchungen belegen die positiven Auswirkungen anionenreicher
Rationen auf die Häufigkeit des Auftretens der Gebärparese (Tab. 1). Auch wenn
die DCAB-Werte sowie die Ca-Gehalte der Rationen recht unterschiedlich waren,
so ist doch eine deutliche Reduzierung der Gebärpareseinzidenz im Vergleich zum
Einsatz konventioneller Rationen zu beobachten. Fasst man die Arbeiten
zusammen, fiel die durchschnittliche Gebärpareseinzidenz von ca. 30 % bei
Fütterung einer Ration mit positivem DCAB-Wert auf durchschnittlich unter 7 % bei
Fütterung einer Ration mit deutlich negativem DCAB-Wert. In einigen Arbeiten
konnte auch die Anzahl der Fälle einer subklinischen Hypocalcämie, bei der zwar
die Ca-Konzentration im Blut abfällt aber keine klinischen Symptome auftreten,
unter anionenreichen Fütterungsbedingungen reduziert werden.
Literaturübersicht
6
Tab. 1: Einfluss des DCAB1-Wertes auf die Gebärpareseinzidenz.
n DCAB(meq/kg T)
Ca-Gehalt derRation
Subklin.Hypocalcämie
n
Gebär-parese-
fällen
Gebär-parese-inzidenz
%
Autor(en)
19 19
+ 33- 13
0,6 %0,7 %
47 0
BLOCK1984
24 24
+180- 75
0,6% od. 1,2%0,6% od. 1,2%
16 7
41
17 4
OETZELet al.19882
23 24
+978-228
1,7 %1,7 %
61
26 4
GOFF etal. 1991
250260
+ 50- 250
95 g⋅d-1
186 g⋅d-1 9 4
BEEDE1992
2Höfemit
3000Tieren
+170-100 bis -150
+180-100 bis -150
41 g⋅d-1
40 g⋅d-1
46 g⋅d-1
42 g⋅d-1
13 4,2
15 3,8
FÜRLLet al.1996
10 11 10
13 9 10
+408+222- 98
+461+202- 54
0,5 %0,5 %0,5 %
1,5 %1,5 %1,5 %
1011 9
12 9 9
840
362
8036 0
236720
GOFF u.HORST19973
15 15 15
+350+300- 70
0,9 %0,5 %1,1 %
8 3 4
332
202013
JOYCEet al.19974
1 berechnet als DCAB (meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S)2 subklinische Hypocalcämie definiert als ionisiertes Ca im Serum < 1 mmol⋅l-13 subklinische Hypocalcämie definiert als Plasma-Ca < 2 mmol⋅l-14 subklinische Hypocalcämie definiert als ionisiertes Ca im Gesamtblut < 1 mmol⋅l-1
Literaturübersicht
7
2.1.4 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf den Säuren-Basen-Status
Viele Autoren zeigten, dass anionenreiche Rationen deutliche Auswirkungen auf
den Säuren-Basen-Status der Tiere haben. DELAQUIS und BLOCK (1995)
konnten schon durch kleine Veränderungen des DCAB-Wertes Veränderungen bei
den üblichen Parametern des Säuren-Basen-Status hervorrufen, obwohl der
DCAB-Wert immer noch im positiven Bereich lag. Eine Ration mit einem niedrigen
DCAB-Wert führte im Blut zu einem tendenziell bis signifikant erniedrigten pH-Wert
sowie einer erniedrigten Bicarbonat-Konzentration und einem verminderten BE-
Wert (TUCKER et al. 1988, WANG u. BEEDE 1992, ABU DAMIR et al. 1994,
PHILLIPPO et al. 1994, SCHONEWILLE et al. 1994, JOYCE et al. 1997,
VAGNONI u. OETZEL 1998, SCHONEWILLE et al. 1999). Die pCO2-Konzentration
im Blut blieb unverändert (SCHONEWILLE et al. 1994, VAGNONI u. OETZEL
1998) oder war tendenziell erniedrigt (JOYCE et al. 1997, SCHONEWILLE et al.
1999). Die Veränderungen im Säuren-Basen-Status spiegelten sich auch im Harn
wieder, denn unter dem Einfluss einer anionenreichen Ration war der pH-Wert im
Harn verringert (GOFF et al. 1991, WANG u. BEEDE 1992, SCHONEWILLE et al.
1994, JOYCE et al. 1997, VAGNONI u. OETZEL 1998). Insgesamt sind diese
Veränderungen als eine partiell bis vollständig kompensierte metabolische Azidose
zu interpretieren. Bei Versuchen, in denen keine Veränderungen der Blutparameter
evident wurden, ergaben sich durch einen signifikant erniedrigten pH-Wert im Harn
deutliche Hinweise auf Veränderungen im Säuren-Basen-Status (OETZEL et al.
1991a, VAN MOSEL et al. 1993).
2.1.5 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Blut- bzw.Plasmakonzentrationen der Mineralstoffe
Auf den Konzentrationsverlauf des Gesamt-Ca (Cages) im Plasma hatte die Art der
Fütterung größtenteils keinen nennenswerten Einfluss (ROMO et al. 1991, TAKAGI
u. BLOCK 1991a, WANG u. BEEDE 1992, VAN MOSEL et al. 1993, ABU DAMIR
Literaturübersicht
8
et al. 1994, PHILLIPPO et al. 1994, SCHONEWILLE et al. 1994, VAN MOSEL et
al. 1994, VAGNONI u. OETZEL 1998, SCHONEWILLE et al. 1999). Eine
insgesamt höhere Cages-Konzentration im Plasma der anionenreich gefütterten
Tiere konnte nur in einer Untersuchung beobachtet werden (GOFF et al. 1991).
Dagegen war in einigen Untersuchungen zum Zeitpunkt der Abkalbung die Cages-
Konzentration im Plasma der anionenreich gefütterten Tiere höher bzw. der Abfall
der Cages-Konzentration geringer als bei den Kontrolltieren (BLOCK 1984, OETZEL
et al. 1988, GOFF et al. 1991, TUCKER et al. 1992, ABU DAMIR et al. 1994,
JOYCE et al. 1997).
Im Vergleich zu Cages waren die Auswirkungen auf die Konzentration des
ionisierten Calciums (Cai) deutlicher. OETZEL et al. (1988), TAKAGI und BLOCK
(1991a), WANG und BEEDE (1992), ABU DAMIR et al. (1994), PHILLIPPO et al.
(1994), JOYCE et al. (1997) sowie SCHONEWILLE et al. (1999) beobachteten
unter anionenreichen Fütterungsbedingungen eine signifikant höhere Cai-
Konzentration im Blut. Allerdings konnten SCHONEWILLE et al. (1994) sowie
VAGNONI und OETZEL (1998) dieses Ergebnis nicht bestätigen.
Mit Infusionen von EDTA kann der Laktationsbeginn und der damit einhergehende
steigende Bedarf an Calcium simuliert werden (JORGENSEN et al. 1999). Auf
diese Weise ist es möglich, die Auswirkungen der Fütterung auf die Ca-
Konzentration zu ermitteln, wenn der Blut-Ca-Spiegel verstärkt belastet wird. In der
Untersuchung von VAN MOSEL et al. (1993) war die Reaktion der Kühe auf die
EDTA-Infusion unabhängig von der Art der Fütterung. Dagegen war in den
Untersuchungen von TAKAGI und BLOCK (1991c) und ABU DAMIR et al. (1994)
sowohl die Menge an mobilisiertem Ca als auch die Ca-Mobilisierungsrate bei den
anionenreich gefütterten Kühen bzw. Schafen höher als unter
Kontrollbedingungen. Im Vergleich zu den Tieren der Kontrollgruppe konnten
SCHONEWILLE et al. (1999) den anionenreich gefütterten Kühen mehr EDTA
infundieren, bevor die Ca-Konzentration im Plasma 1,0 mmol⋅l-1 erreichte und der
Versuch beendet wurde. Nachdem allen Tieren die gleiche Menge EDTA infundiert
worden war, war die Cai-Konzentration im Blut der Kühe, die eine anionenreiche
Ration gefüttert bekommen hatten, vergleichsweise höher (WANG u. BEEDE
Literaturübersicht
9
1992). Außerdem stiegen bei diesen Tieren die Cai-Konzentrationen im Blut bzw.
die Cages-Konzentrationen im Plasma nach Beendigung der EDTA-Infusion
schneller wieder an als bei den Kontrolltieren. Insgesamt lassen die genannten
Untersuchungen den Rückschluss zu, dass es den anionenreich gefütterten Tieren
leichter fällt, die normale Ca-Konzentration im Blut aufrechtzuerhalten, da sie
besser in der Lage sind, Ca zu mobilisieren. Über die Herkunft des vermehrt
mobilisierten Ca kann dabei aber keine Aussage getroffen werden.
Auf andere Mineralstoffe im Blut hatte die Fütterung nur geringe Auswirkungen.
Weder die Mg- noch die Pi-, Na- oder K-Konzentrationen wurden von der Fütterung
wesentlich beeinflusst (OETZEL et al. 1988, TUCKER et al. 1988, GOFF et al.
1991, ROMO et al. 1991, TUCKER et al. 1992, WANG u. BEEDE 1992, VAN
MOSEL et al. 1993, VAN MOSEL et al. 1994, ABU DAMIR et al. 1994, PHILLIPPO
et al. 1994, SCHONEWILLE et al. 1994, GOFF et al. 1997, JOYCE et al. 1997,
VAGNONI u. OETZEL 1997, SCHONEWILLE 1999). Lediglich BLOCK (1984) und
GOFF et al. (1997) beobachteten, dass bei anionenreich gefütterten Tieren der
Abfall der Pi-Konzentration zum Zeitpunkt der Abkalbung geringer ausfiel als bei
den Kontrolltieren. BLOCK (1984) und VAN MOSEL et al. (1993) verzeichneten im
Zusammenhang mit einer anionenreichen Ration eine signifikant höhere K-
Konzentration.
Die Cl-Konzentration im Blut war entweder unverändert (OETZEL et al. 1988,
ROMO et al. 1991, TAKAGI u. BLOCK 1991a, TUCKER et al. 1992, VAN MOSEL
et al. 1993, VAGNONI u. OETZEL 1998) oder tendenziell bis signifikant erhöht
(BLOCK 1984, TUCKER et al. 1988, ABU DAMIR et al. 1994, PHILLIPPO et al.
1994).
2.1.6 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Plasmakonzentrationenvon 1,25(OH)2D3 und Parathormon
Der biologisch aktivste Metabolit des Vitamin D3, das 1,25(OH)2D3, und
Parathormon (PTH) spielen für die Regulation des Calciumhaushaltes eine
Literaturübersicht
10
zentrale Rolle. Bisher konnte allerdings kein eindeutiger Zusammenhang zwischen
einer anionenreichen Ration und den Plasmakonzentrationen von 1,25(OH)2D3
bzw. PTH nachgewiesen werden. Es wurde spekuliert, dass die anionenreichen
Rationen über eine metabolische Azidose eine höhere Empfindlichkeit der
Hauptzielgewebe, nämlich Knochen und Niere, für PTH bewirken (GAYNOR et al.
1989, HORST et al. 1994, HORST et al. 1997). Die Folge einer gesteigerten
Aktivität der renalen 1α-Hydroxylase wäre dann eine vermehrte Produktion an
1,25(OH)2D3, außerdem würde die Ca-Mobilisation aus dem Knochen stimuliert
werden (HORST et al. 1994, HORST et al. 1997).
In den Arbeiten von ABU DAMIR et al. (1994) und PHILIPPO et al. (1994) wurde
von einer gesteigerten 1,25(OH)2D3-Produktion in der anionenreich gefütterten
Gruppe berichtet. Wenige Tage vor der Abkalbung war die 1,25(OH)2D3-
Konzentration im Plasma der anionenreich gefütterten Tiere teilweise fast doppelt
so hoch wie im Plasma der Kontrolltiere. Auch GAYNOR et al. (1989) konnten mit
einer Anionenzulage zum Futter eine 50 % bis 100 % höhere Plasmakonzentration
an 1,25(OH)2D3 drei Tage vor der Abkalbung erreichen. Andererseits beobachtete
JOYCE et al. (1997) eine bis zu 25 % höhere 1,25(OH)2D3-Konzentration bei den
mit einer Kontrollration gefütterten Tieren. Die 1,25(OH)2D3-Konzentration blieb in
einer Untersuchung von GOFF et al. (1991) dagegen von der Fütterung
unbeeinflusst. Man muss jedoch davon ausgehen, dass in diesem Fall die
1,25(OH)2D3-Antwort der Kontrolltiere reduziert war, da keine adaequate Reaktion
auf die signifikant gesunkene Ca-Konzentration im Plasma der Kontrolltiere
erfolgte.
Im Zeitraum vor der Abkalbung hatte die Fütterung keinen signifikanten Effekt auf
den Verlauf der PTH-Konzentrationen im Plasma (GOFF et al. 1991, ROMO et al.
1991, ABU DAMIR et al. 1994, WON et al. 1996, JOYCE et al. 1997). Zum
Zeitpunkt der Abkalbung allerdings war die PTH-Konzentration bei den
anionenreich gefütterten Tieren signifikant geringer (ABU DAMIR et al. 1994,
PHILLIPPO et al. 1994).
Literaturübersicht
11
2.1.7 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf den Knochen
Verschiedene Studien, die sich mit dem Knochen als Quelle einer verbesserten
Ca-Verfügbarkeit beschäftigt haben, liefern alles in allem widersprüchliche
Ergebnisse. GOFF et al. (1991) stellten eine signifikante Erhöhung des Gehaltes
an Hydroxyprolin im Plasma fest. Dies kann als Ergebnis einer vermehrten
Knochenresorption interpretiert werden. In anderen Untersuchungen von
SCHONEWILLE et al. (1994) und JOYCE et al. (1997) konnte dieses Ergebnis
aber nicht bestätigt werden. WON et al. (1996) konnten in Untersuchungen von
Knochenbiopsien weder signifikante Unterschiede im Ca-, P- und Mg-Gehalt der
Darmbeinspongiosa noch Unterschiede des Knochenvolumens oder der
Trabekeldicke feststellen. In einer anderen Untersuchung dagegen traten
histomorphologische Veränderungen am Knochen im Zusammenhang mit einer
anionenreichen Ration auf (ABU DAMIR et al. 1994). Diese zeigten sich im Bereich
des kortikalen Knochens in einer verstärkten Remodellierung und einer
Verringerung des Anteils des kompakten Lamellenknochens. Die Konzentration
des Pyridinolins im Harn, eines spezifischen Markers des Knochenkollagenabbaus,
blieb allerdings durch die Fütterung unbeeinflusst. Ebenfalls keine eindeutigen
Hinweise auf Veränderungen der Knochenmorphologie ergeben sich aus einer
Arbeit von BEIGHLE et al. (1995). Der P-Gehalt im frischen Knochen war dabei
unter dem Einfluss einer anionenreichen Ration signifikant höher, dagegen blieben
der Ca- und Mg-Gehalt weitgehend unverändert. Lediglich in der 9.
Versuchswoche waren der prozentuale Ascheanteil, das spezifische Gewicht,
sowie die mittlere P- und Ca- Konzentration (bezogen auf das Knochenvolumen)
signifikant erhöht. In einer späteren Arbeit dagegen wurde eine Abnahme der Ca-
Konzentration im Knochen beobachtet, was auf eine gesteigerte Ca-Mobilisation
aus dem Knochen hindeutet (BEIGHLE et al. 1997). Die Ergebnisse der
Untersuchungen von VAN MOSEL et al. (1994) zeigten, dass zwar einige
Parameter der Knochenformation durch eine anionenreiche Fütterung verändert
wurden, es aber insgesamt nicht zu einer verstärkten Knochenresorption kam. Das
Osteoidvolumen einer Biopsie des Hüfthöckers war erhöht, aber die Zahl der
Literaturübersicht
12
Osteoklasten blieb von der anionenreichen Fütterung unbeeinflusst. Der
Ascheanteil wie auch der P- und Ca-Gehalt waren in den Knochen der
anionenreich gefütterten Kühe sogar höher als bei den Tieren, die eine
Kontrollration erhalten hatten.
2.1.8 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf Zusammensetzung undEigenschaften der Pansenflüssigkeit
Die wenigen Studien, die sich bisher mit diesem Thema beschäftigt haben, liefern
ebenfalls sehr uneinheitliche Ergebnisse. Der ruminale pH-Wert wurde weder bei
Untersuchungen von HORST und JORGENSEN (1973) an tragenden, nicht
laktierenden sowie an laktierenden Ziegen noch in einer Untersuchung von
TUCKER et al. (1988) an laktierenden Kühen durch eine anionenreiche Ration
signifikant verändert. In anderen Studien dagegen war er sowohl bei
Untersuchungen an Ziegen (FREDEEN et al. 1988b) wie auch an tragenden, nicht
laktierenden Kühen (VAGNONI u. OETZEL 1998) signifikant erniedrigt. Die
Fütterung der Tiere in den einzelnen Untersuchungen ist allerdings nur bedingt
vergleichbar, da der DCAB-Wert jeweils auf unterschiedliche Weise manipuliert
wurde.
Die NH3-Konzentration der Pansenflüssigkeit war bei tragenden, nicht laktierenden
Ziegen (FREDEEN et al. 1988b) und Kühen (VAGNONI u. OETZEL 1998) im
Gegensatz zu laktierenden Ziegen (FREDEEN et al. 1988b) unter anionenreichen
Fütterungsbedingungen signifikant erhöht. Weder auf die Elektrolytkonzentration
(TUCKER et al. 1988) noch auf die Gesamtkonzentration oder das
Verteilungsmuster der kurzkettigen Fettsäuren (FREDEEN et al. 1988b, TUCKER
et al. 1988, VAGNONI u. OETZEL 1998) hatte die Art der Fütterung einen Einfluss.
Im Gegensatz zu den zuletzt genannten Studien war die Gesamtkonzentration der
kurzkettigen Fettsäuren in der Studie von VAGNONI und OETZEL (1998) bei
Verwendung eines „Acidified fermentation by-product“ und bei Verwendung von
MgSO4⋅7H2O + NH4Cl zur Reduzierung des DCAB-Wertes signifikant erniedrigt.
Literaturübersicht
13
Wenn MgSO4⋅7H2O + CaCl2⋅2H2O + CaSO4 zur Reduzierung des DCAB-Wertes
eingesetzt wurde, änderte sich die Gesamtkonzentration der kurzkettigen
Fettsäuren dagegen nicht.
2.1.9 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Ca-Bilanz
In Untersuchungen mit einer Radioisotoptechnik an Ziegen führte eine NH4Cl-
Supplementierung des Futters nur bei einzelnen Tieren zu einer deutlichen
Verbesserung der Ca-Absorption (VAGG u. PAYNE 1970). Unter ähnlichen
Versuchsbedingungen beobachteten BRAITHWAITE (1972) bei Schafen und
FREDEEN et al. (1988a) bei Ziegen eine signifikant höhere intestinale Ca-
Absorption. TAKAGI et al. (1991b) konnte dagegen eine verbesserte scheinbare
Ca-Absorption nach Fütterung einer anionenreichen Ration nicht bestätigen.
Andererseits stimulierte eine Ration mit einem negativen DCAB-Wert bei
gleichzeitiger EDTA-induzierter Hypocalcämie die wahre intestinale Ca-Absorption
(TAKAGI et al. 1991a).
Auch bei den Untersuchungen zur gastrointestinalen Ca-Absoprtion an Kühen
waren die Ergebnisse wenig einheitlich. Nur die erhöhte Ca-Ausscheidung mit dem
Harn der Kühe wie auch der Schafe bzw. Ziegen als Folge der anionenreichen
Ration war auch in Arbeiten, die keine vollständige Bilanzstudie durchgeführt
haben, eindeutig (HORST u. JORGENSEN 1973, FREDEEN et al. 1988a,
OETZEL et al. 1991a, TAKAGI u. BLOCK 1991b, TUCKER et al. 1992, VAN
MOSEL et al. 1993, ABU DAMIR et al. 1994, SCHONEWILLE et al. 1994, WON et
al. 1996, BEENING 1998, VAGNONI u. OETZEL 1998). Ein signifikanter Einfluss
eines reduzierten DCAB-Wertes in der Ration auf die Ca-Bilanz selbst lässt sich
nicht erkennen (Tab. 2). Die geschätzte fraktionale Ca-Absorption nach Korrektur
der endogenen Ca-Verluste war allerdings bei den anionenreich gefütterten Tieren
signifikant höher (ABU DAMIR et al. 1994), ebenso stieg die scheinbare Ca-
Absorption von 3,4 % des aufgenommenen Ca in der Kontrolle auf 9,5 % in der
anionenreich gefütterten Gruppe an (SCHONEWILLE et al. 1994). LOMBA et al.
Literaturübersicht
14
(1978) beobachteten dagegen eine positive Korrelation zwischen negativem
DCAB-Wert und Ca-Verdaulichkeit lediglich bei Rationen, die eine positive Ca-
Bilanz erlaubten. In den Untersuchungen von BEENING (1998) stieg die mittlere
Ca-Nettoabsorption lediglich tendenziell an. LECLERC und BLOCK (1989) kamen
sogar zu dem Ergebnis, dass bei einer Reduzierung des DCAB-Wertes auf minimal
+62 meq/kg T die scheinbare Ca-Absorption sinkt.
Tab. 2: Einfluss des DCAB1-Wertes (meq/kg T) auf die Ca-Bilanz (g⋅d-1) ( x ±s x ).
Exkretion Bilanz Autor(en)Tiere n DCAB AufnahmeFaeces Harn
Tragende,nicht
laktierendeKühe
7
7
+779
- 35
119,7±8,5
136,5±8,5
101,6±7,3
99,2±7,3
0,8±1,4
11,3±1,4
17,4±6,1
26,0±6,1
ABU DAMIR etal. 19942
Nichttragende,
nichtlaktierende
Kühe
6
6
+276
-170
50,4±0,5
52,8±0,5
48,6±0,9
47,8±1,2
0,4±0,1
6,1±0,6
1,3±1,0
- 1,1±1,5
SCHONEWILLEet al. 19942
Färsen 333
333
+119-68
-127
+119-68
-127
33,3±0,5 31,3±0,8 33,0±0,8
99,2±1,5102,2±0,7101,6±0,6
36,2±1,1 36,2±3,1 30,7±0,8
98,6±5,7 88,7±4,5 90,9±1,4
1,0±0,5 4,5±0,3 7,4±0,3
0,1±0,023,4±0,45,9±0,6
-3,9-9,4-5,2
0,410,1 4,9
BEENING19983,4
1 berechnet als DCAB (meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S)2 Bilanzdaten wurden von mol⋅d-1 in g⋅d-1 umgerechnet3 Bilanzdaten wurden von mg/kg·d-1 in g⋅d-1 umgerechnet4 Daten für s x wurden von s abgeleitet
Literaturübersicht
15
2.2 Lokalisation und Mechanismen der gastrointestinalen Ca-Absorption
2.2.1 Verfügbarkeit von Ca
Ebenso wie in den extrazellulären Flüssigkeiten kann Ca auch im
Gastrointestinaltrakt als freies, ionisiertes Ca, als komplexgebundenes oder als
proteingebundenes Ion vorliegen. Die Voraussetzung für die Ca-Absorption aus
dem Gastrointestinaltrakt ist das Vorhandensein resorbierbarer Formen. Man
nimmt an, dass Ca in erster Linie als ionisiertes Ca absorbiert wird (STORRY
1961). Andere Autoren gehen davon aus, dass auch Ca-Komplexe von niedrigem
Molekulargewicht die Wände des Gastrointestinaltraktes passieren können. Sie
haben daher zur Erfassung des absorbierbaren Ca die wasserlösliche,
ultrazentrifugierbare Ca-Fraktion in der Ingesta oder die wasserlösliche Ca-
Fraktion im Überstand von Ingestaproben bestimmt (STORRY 1961, BEN-
GHEDALIA et al. 1975). Allerdings ist nicht ganz klar, ob der Anteil des freien Ca
für die Ca-Absorption wirklich von Bedeutung ist. Neuere Studien gehen davon
aus, dass die Ca-Absorption nicht allein von der Ca-Löslichkeit bestimmt wird,
sondern wesentlich komplexerer Natur ist (HEANY et al. 1990, HANSEN et al.
1996). Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass die Menge an absorbiertem
Ca aus dem Gastrointestinaltrakt von Schafen positiv mit der Ca-Konzentration
korreliert ist (PHILLIPSON u. STORRY 1965, ABDEL-HAFEZ et al. 1982, HOHLS
1990). HOHLS (1990) hat außerdem gezeigt, dass der Anteil des ionisierten Ca am
Gesamt-Ca durch Absenkung des pH-Wertes gesteigert werden kann. Zu
ähnlichen Ergebnissen kam auch GERDES (1988), die den Anteil des löslichen Ca
am Gesamt-Ca bei unterschiedlichen pH-Werten bestimmte. Bereits STORRY
(1961) hatte gezeigt, dass der Anteil des ultrafiltrierbaren Ca negativ mit dem pH-
Wert korreliert ist. Es ist also anzunehmen, dass die Verfügbarkeit von Ca mit
sinkendem pH-Wert zunimmt.
Literaturübersicht
16
2.2.2 Lokalisation der gastrointestinalen Ca-Absorption bei Wiederkäuern
Um die Bedeutung der einzelnen Abschnitte des Gastrointestinaltraktes für die Ca-
Absorption zu erfassen, wurden zum einen In-vivo-Untersuchungen an Schafen
und Ziegen durchgeführt, die mit Fisteln oder Kanülen in unterschiedlichen
Abschnitten des Gastrointestinaltraktes ausgestattet waren. Zum anderen wurden
In-vitro-Untersuchungen an isolierten Epithelien der verschiedenen Abschnitte des
Gastrointestinaltraktes mit Hilfe der Ussing-Kammer-Technik durchgeführt.
Tab. 3: Ca-Bewegungen (g⋅d-1) im Gastrointestinaltrakt von Schafen (negativeWerte bedeuten Nettosekretion).
Ca-Aufnahme
(g⋅d-1)
Vormägen u.Labmagen
(g⋅d-1)
Dünndarm(g⋅d-1)
Dickdarm(g⋅d-1)
Faeces(g⋅d-1)
Autor(en)
2,4 0,5 1,0 -0,1 1,1 DILLON u.SCOTT 19791
2,7 -0,8 1,9 -0,3 1,9 WYLIE et al.1985
3,0 -0,3 0,8 -0,2 2,7 GREENE et al.1983
3,2 0,6 1,0 -0,3 1,8 DILLON u.SCOTT 19792
4,3 -0,5 -0,5 0,6 4,6 PFEFFER et al.1970
6,1 0,4 1,0 0,6 4,2 BEN-GHEDALIAet al. 1982
6,3 0,3 0,5 0,2 5,4 BREVES et al.1985
7,4 0,1 0,4 -0,4 7,3 RAYSSIGUIER u.PONCET 1980
7,9 2,4 -1,3 -0,1 6,9 RAYSSIGUIER u.PONCET 19803
8,6 2,0 -1,4 1,1 6,9 GRACE et al.1974
1 Die Lämmer erhielten während des Absetzens Milch und ein Futterkonzentrat.2 Die Lämmer erhielten nach dem Absetzen nur ein Futterkonzentrat.3 Die Tiere erhielten über eine Pansenfistel noch zusätzlich 400 g Laktose.
Literaturübersicht
17
Vormägen und LabmagenDie einzelnen Untersuchungen zu den Ca-Bewegungen in den Vormägen und im
Labmagen kamen zu keinem einheitlichen Ergebnis (Tab. 3). Bei einer täglichen
Ca-Aufnahme zwischen 2,4 g⋅d-1 und 8,6 g⋅d-1 trat in den meisten Studien eine
praeintestinale Ca-Nettoabsorption von 0,1 g⋅d-1 bis 2,4 g⋅d-1 auf. In anderen
vergleichbaren Studien wurde dagegen eine Nettosekretion von Ca beobachtet.
Sie lag zwischen 0,3 g⋅d-1 und 0,8 g⋅d-1. Aber scheinbar tritt eine Ca-Nettosekretion
nur bei einer Ca-Aufnahme von 4,3 g⋅d-1 oder weniger auf. SKLAN und HURWITZ
(1985) ligierten einzelne Abschnitte des Gastrointestinaltraktes von Schaflämmern,
die über drei Wochen mit einer Diät, die 7,2 g Ca enthielt, gefüttert worden waren.
Hier konnte bis zum Duodenum weder eine Nettoabsorption noch eine
Nettosekretion beobachtet werden. Auch bei den Untersuchungen, die
PHILLIPSON und STORRY (1965) am isolierten und gewaschenen Pansen
anästhesierter und mit einer Pansenfistel versehener Schafe durchführten, zeigte
sich keine Ca-Nettoabsorption, obwohl die Ca-Konzentration der Versuchslösung 6
mal höher war als in der physiologischen Pansenflüssigkeit. HÖLLER et al. (1988a)
und HOHLS (1990) untersuchten die Ca-Nettoabsorption am isolierten und
gewaschenen Pansen nicht anästhesierter Schafe. Die Ca-Konzentrationen der
eingesetzten Pufferlösungen betrugen zwischen 0,2 mmol⋅l-1 und 3,6 mmol⋅l-1. Lag
die Ca-Konzentration in der verwendeten Pufferlösung unter 1,0 mmol⋅l-1,
beobachteten HÖLLER et al. (1988a) eine Nettosekretion von Ca in den Pansen.
Bei höheren Ca-Konzentrationen kam es zu einer Ca-Nettoabsorption, die linear
mit der Ca-Konzentration anstieg. Daraus wurde dann die Schlussfolgerung
gezogen, dass zwischen ruminaler Ca-Konzentration und Ca-Nettoabsorption eine
positive Korrelation besteht. Um die Ca-Bewegungen im Vormagentrakt näher zu
charakterisieren, bestimmten YANO et al. (1978) den Konzentrationsunterschied
von Ca im Plasma der Karotisarterie und der Pansenvene. Während bei fünf
Schafen stets eine Nettoabsorption von Ca auftrat, zeigte sich bei einem Schaf vor
der Fütterung eine Nettoabsorption und nach der Fütterung eine Nettosekretion
von Ca.
Literaturübersicht
18
In In-vitro-Untersuchungen an isolierten, intakten Pansenepithelien mit der Ussing-
Kammer-Technik ermittelten HÖLLER et al. (1988a) und HOHLS (1990) sowohl mit
wie auch unter Ausschluss eines elektrochemischen Gradienten eine Ca-
Nettoabsorption. Auch in Untersuchungen von SCHRÖDER et al. (1997) zeigten
sich an isolierten Pansenepithelien adulter Schafe und wachsender Ziegen Ca-
Nettofluxraten, die signifikant von Null verschieden waren. Dieses sind eindeutige
Hinweise auf die Beteiligung aktiver Mechanismen am ruminalen Ca-Transport.
Für den Blättermagen gibt es keine gesicherten Erkenntnisse über die
Hauptrichtung der Ca-Nettobewegung. Die Untersuchungen von JOHNSON et al.
(1964) und PFEFFER et al. (1966) deuten auf eine Nettosekretion von Ca in den
Blättermagen hin. Andererseits beobachtete HÖLLER et al. (1988b) bei In-vivo-
Untersuchungen an isolierten Blättermagenepithelien eine geringe Nettoabsorption
von Ca.
Im Labmagen scheint die Ca-Nettoabsorption zu überwiegen. Die Ergebnisse der
Untersuchungen von JOHNSON et al. (1964) und PFEFFER et al. (1966) deuten
auf eine Nettoabsorption aus dem Labmagen hin. Auch bei In-vitro-
Untersuchungen an intakten, isolierten Labmagenepithelien konnte eine Ca-
Nettoabsorption beobachtet werden (MAHLER 1991). Dagegen sprechen
allerdings Beobachtungen von JONES und MACKIE (1959), die von einer Ca-
Nettosekretion berichteten.
DünndarmDie Ergebnisse der Untersuchungen über die Ca-Bewegungen im Dünndarm sind
in Tab. 3 zusammengefasst. Bei einer alimentären Ca-Aufnahme von 2,4 g⋅d-1 bis
8,6 g⋅d-1 schwankte die Nettoabsorption zwischen 0,4 g⋅d-1 und 1,9 g⋅d-1. Einige
Studien verzeichneten dagegen eine Ca-Nettosekretion zwischen 0,5 g⋅d-1 und 1,4
g⋅d-1. PHILLIPSON und STORRY (1965) sowie BEN-GHEDALIA et al. (1975)
untersuchten die Ca-Bewegungen der einzelnen Abschnitte des Dünndarms
getrennt. Insgesamt überwog dabei die Ca-Absorption, nur im Bereich der
Einmündung von Pankreas und Gallengang (PHILLIPSON u. STORRY 1965) bzw.
auf den letzten 10 Metern des Dünndarms (BEN-GHEDALIA et al. 1975) kam es zu
Literaturübersicht
19
einer Ca-Nettosekretion. Auch HOVE (1984) zeigte mit Hilfe einer
Doppelisotopentechnik (45Ca, 47Ca) eine Nettoabsorption von Ca aus dem
Dünndarm. Eine Ca-Nettoabsorption aus dem Jejunum wurde von SCOTT (1965)
und von ABDEL-HAFEEZ et al. (1982) beschrieben. Unter Ausschluss eines
elektrochemischen Gradienten waren die Ca-Nettofluxraten bei In-vitro-
Untersuchungen nur im Jejunum adulter Schafe und im Duodenum und Jejunum
wachsender Ziegen signifikant von Null verschieden (SCHRÖDER et al. 1997).
Diese Befunde deuten darauf hin, dass bei Schafen nur im Jejunum und bei
Ziegen im Duodenum und im Jejunum aktive Mechanismen an der Ca-Absorption
beteiligt sind.
DickdarmBei Untersuchungen zu den Ca-Bewegungen am Dickdarm wurde von einigen
Autoren eine Nettoabsorption beschrieben, während andere eine Nettosekretion
fanden (Tab. 3). Die Richtung des Ca-Nettotransportes im Dickdarm scheint vom
chemischen Gradienten für Ca über die Darmwand abhängig zu sein. Zu diesem
Ergebnis kamen HÖLLER et al. (1988c) aufgrund von Untersuchungen, in denen
Kolon und Rektum von Schafen mit isoosmotischen Lösungen mit
unterschiedlichen Ca-Konzentrationen perfundiert wurden.
Aus den genannten Studien geht hervor, dass bei Wiederkäuern die Wände des
gesamten Gastrointestinaltraktes für Ca durchlässig sind. Der Anteil der einzelnen
Abschnitte an der Ca-Nettoabsorption ist allerdings unterschiedlich hoch. Aus den
Literaturdaten (Tab. 3) lässt sich ableiten, dass ungefähr 50 % der täglichen Ca-
Nettoabsorption bereits vor dem Duodenum erfolgen und der Pansen damit als
Hauptort der Ca-Absorption anzusehen ist. Im Dünndarm erfolgen weitere 30 %
der Absorption und im Dickdarm nochmals 20 %. Im Pansen und im Labmagen wie
auch im Dickdarm ist die Ca-Nettoabsorption positiv korreliert mit der alimentären
Ca-Aufnahme. Im Dünndarm dagegen ist die Ca-Nettoabsorption bei geringer Ca-
Aufnahme größer als bei hoher Ca-Aufnahme (SCHRÖDER 1996). Anders als bei
Nichtwiederkäuern scheint der Dünndarm für die Ca-Absorption von
Literaturübersicht
20
untergeordneter Bedeutung zu sein, vielmehr scheint der Pansen hier eine
wesentliche Rolle zu spielen.
2.2.3 Mechanismen des gastrointestinalen Ca-Transportes bei Wiederkäuern
Die Vorstellungen über die Mechanismen des gastrointestinalen Ca-Transportes
basieren größtenteils auf den Befunden am Dünndarm von Nichtwiederkäuern.
Danach können der Ca-Absorption sowohl passive und/oder aktive Mechanismen
zugrunde liegen.
Die passive Ca-AbsorptionIn allen Abschnitten kann die Ca-Absorption prinzipiell auf passivem Wege
erfolgen. Dieser Vorgang ist nicht sättigbar und erfolgt parazellulär in Abhängigkeit
von einem elektrochemischen Gradienten. Dieser spiegelt sich in der transmuralen
Potenzialdifferenz (PDm) und dem Verhältnis von luminaler Ca-Konzentration zur
Ca-Konzentration im Blut wieder. Die Nernst-Gleichung setzt diese drei
Bedingungen in Beziehung zueinander, so kann eine Aussage über die
Voraussetzungen für eine passive Ca-Absorption in dem betreffenden
Darmabschnitt getroffen werden. Im Pansen dürfte die Ca-Absorption überwiegend
aktiv erfolgen. DOBSON und PHILLIPSON (1958) sowie GERDES (1988) geben
für die PDm einen Wert von ca. 30 mV (Blutseite positiv) an. Aus Berechnungen mit
der Nernst-Gleichung ergibt sich, dass für eine passive Ca-Absorption im Pansen
eine Ca-Mindestkonzentration von 6 mmol⋅l-1 bzw. 9-12 mmol⋅l-1 nötig ist (HÖLLER
et al. 1988a, STORRY 1961). Da aber im Pansen unter physiologischen
Bedingungen nur eine Ca-Konzentration von 2,0 mmol⋅l-1 bis 5,7 mmol⋅l-1 vorliegt
(STORRY 1961, HOHLS 1990), sind die Voraussetzungen für eine passive Ca-
Absorption ungünstig. Im Dünndarm dagegen kann aus den genannten
Überlegungen die passive Ca-Absorption von größerer Bedeutung sein. NELLANS
(1988) schätzte, dass im Dünndarm von Ratten bei Fütterung einer Ca-reichen Diät
immerhin bis zu 50 % des Ca auf passivem Wege absorbiert werden können.
Literaturübersicht
21
STORRY (1961) gibt für den Dünndarm eine PDm zwischen 5 mV und 10 mV
(Blutseite positiv) an. Unter diesen Bedingungen ist nach der Nernst-Gleichung
eine passive Absorption ab einer luminalen Ca-Konzentration von 2,5 mmol⋅l-1 bis
5 mmol⋅l-1 möglich.
Ebenfalls ein passiver, parazellulärer Vorgang, der trotzdem „bergauf” erfolgen
kann, kann durch den sog. „Solvent drag” erzeugt werden. Ein durch aktiven
Transport eines anderen Ions, wie z. B. den Na-Flux, generierter, osmotischer
Gradient verursacht einen parazellulären Lösungsmittelflux (in diesem Fall der
wäßrige Puffer) mit dem das darin gelöste Ca zur Blutseite „gezogen” wird
(KARBACH 1992). Der „Solvent drag” spielt insbesondere in Darmabschnitten mit
geringer Dichtigkeit der Interzellularräume eine Rolle. Aus Untersuchungen zum
Ca- und Wassertransport bei Sauglämmern schlossen SCHARRER und
WOLFFRAM (1987), dass der „Solvent drag” für die passive Ca-Absorption in
erster Linie im distalen Jejunum und im Kolon relevant sein könnte.
Die aktive Ca-AbsorptionAnders als die passive Ca-Absorption ist die aktive Ca-Absorption sättigbar und
erfolgt stets transzellulär. Zur Durchschleusung der Ca-Ionen durch die Zelle sind
mindestens drei Teilschritte notwendig. Zunächst müssen die Ca-Ionen durch die
apikale Membran in die Zelle eintreten, dann werden sie durch die Zelle zur
basolateralen Membran transportiert, wo schließlich die Ausschleusung erfolgt.
Infolge des hohen elektrochemischen Gradienten kann der Ca-Eintritt in die Zelle
mittels erleichterter Diffusion erfolgen. Möglicherweise sind an diesem Vorgang
Ca-Kanäle, wie am Kaninchen- oder Rattendarm, beteiligt (HOENDERUP et al.
1999, PENG et al. 1999). SCHRÖDER et al. (1997, 1999) sowie WADHWA und
CARE (2000) konnten nur in Anwesenheit von SCFA in der Ussing-Kammer
signifikante Ca-Nettofluxraten an Pansenepithelien messen. Ausgehend von
diesen Ergebnissen postulierten sie einen SCFA-abhängigen aber 1,25(OH)2D3-
unabhängigen Ca-Protonen-Austauscher an der apikalen Membran der
Pansenepithelzellen, wie er bereits von LUTZ und SCHARRER (1991) für das
Kolon der Ratte diskutiert wurde. Diese Vorstellung geht davon aus, dass die
Literaturübersicht
22
Fettsäuren undissoziiert in die Zelle diffundieren, intrazellulär dissoziieren und
damit für den Antrieb eines Ca-Protonenaustauschers zur Verfügung stehen.
Welche Faktoren an dem Transport des Ca durch das Zytosol beteiligt sind, konnte
bislang noch nicht vollständig geklärt werden. Es ist denkbar, dass Ca gebunden
an das 1,25(OH)2D3-abhängige Protein Calbindin-D9k transportiert wird (FEHER
1983, BRONNER 1988, PANSU et al. 1989, BRONNER 1990, GROSS u. KUMAR
1990). Interessanterweise konnte Calbindin-D9k im Pansenepithel von Schafen,
anders als im Jejunum, nicht nachgewiesen werden, auch die Konzentration des
Vitamin-D-Rezeptors war im Pansen wesentlich geringer (SCHRÖDER et al.
2001). Der klassische Calbindin-D9k-abhängige Mechanismus scheint demnach für
die aktive Ca-Absorption am Pansen von Schafen keine Rolle zu spielen.
Da die Ausschleusung des Ca an der basolateralen Membran gegen einen
elektrochemischen Gradienten erfolgen muss, sind an dem aktiven
Auswärtstransport ATP-abhängige Ca-Pumpen beteiligt (NELLANS u.
POPOVITCH 1981, GHIJESEN et al. 1986, BRONNER 1990, WASSERMANN et
al. 1992). Als eine weitere Möglichkeit, Ca aus der Zelle auszuschleusen, wird ein
Na-Ca-Austauscher beschrieben (VAN OS 1987, GHIJESEN et al. 1983). Der
Mechanismus beruht auf einem sekundär aktiven Austausch von Ca gegen Na. Die
Transportkapazität dieses Austauschers beträgt aber im Vergleich zur ATP-
abhängige Ca-Pumpe nur etwa 20 % (GHIJESEN et al. 1983). Diese Annahmen
über die Mechanismen zur Ca-Ausschleusung beruhen in erster Linie auf
Untersuchungen an Nichtwiederkäuern. Für Wiederkäuer liegen diesbezüglich nur
wenige Daten vor. SCHRÖDER et al. (1999) konnten in vitro keine hemmende
Wirkung von Vanadat, einem Ca-Pumpen-Inhibitor, auf den ruminalen Ca-
Transport feststellen. Dieses deutet möglicherweise darauf hin, dass die Ca-
Pumpe zur Ausschleusung des Ca aus der Zelle bei Wiederkäuern nicht die
gleiche Bedeutung hat wie bei Nichtwiederkäuern.
Mit Hilfe der von USSING und ZEHRAN (1951) entwickelten Ussing-Kammer-
Technik kann die mögliche Beteiligung aktiver Mechanismen an der Absorption
untersucht werden. Unter Ausschluss elektrochemischer Gradienten gelten
Literaturübersicht
23
Nettofluxraten, die sich signifikant von Null unterscheiden, als deutlicher Hinweis
auf aktive Mechanismen.
Die aktive Ca-Absorption ist bei Nichtwiederkäuern im Dünndarm von größter
Bedeutung (FAVUS 1985, BRONNER 1987). Grundsätzlich ist die aktive Ca-
Absorption auch im Duodenum und Jejunum von Wiederkäuern möglich.
SCHRÖDER et al. (1997) fanden aber bei Wiederkäuern in diesen
Darmabschnitten wesentlich niedrigerere Ca-Nettofluxraten als bei
Nichtwiederkäuern.
Aus den vorangegangenen Darstellungen erschien es sinnvoll zu prüfen, inwieweit
durch eine anionenreiche Fütterung die Ca-Absorption aus dem Pansen
beeinflusst wird. Insbesondere die mögliche Verbesserung der Ca-Verfügbarkeit in
der Pansenflüssigkeit und mögliche bessere Voraussetzungen für eine passive Ca-
Absorption aufgrund einer veränderten PDm sollten untersucht werden. Es wäre
aber auch denkbar, dass eine anionenreiche Fütterung die Mechanismen der
aktiven Ca-Absorption beeinflusst.
Material und Methoden
24
3 Material und Methoden
3.1 In-vivo-Untersuchungen
3.1.1 Versuchstiere und Versuchsgestaltung
Für die Untersuchungen zum Einfluss einer anionenreichen Ration auf
ausgesuchte Parameter des Blutes und der Pansenflüssigkeit sowie auf die
transmurale Potenzialdifferenz standen fünf Schafe, drei kastrierte männliche und
zwei weibliche, der Rasse „Schwarzköpfiges Fleischschaf” zur Verfügung. Alle
Schafe waren mit Pansenkanülen versehen. Zum Zeitpunkt der Versuche waren
die Schafe ungefähr zwei Jahre alt. Das Körpergewicht der Tiere lag zwischen 67
kg und 78 kg. Die Schafe wurden in zwei unterschiedliche Fütterungsgruppen, eine
Kontrollgruppe und eine anionenreich gefütterte Gruppe, mit jeweils zwei bzw. drei
Schafen aufgeteilt, wobei jeder Gruppe ein weibliches Tier zugeteilt wurde. Die
Tiere einer Gruppe wurden zusammen in einer Box gehalten. Als Einstreu wurde
Stroh verwendet, Wasser stand ad lib. zur Verfügung. Insgesamt wurden zwei
Versuchsphasen von jeweils 26 Tagen durchgeführt. Der Versuchsablauf war in
beiden Phasen derselbe, es wurde lediglich die Kontrollgruppe mit der
anionenreich gefütterten Gruppe getauscht. Zwischen beiden Versuchsphasen lag
eine mehrwöchige Zwischenphase, in der keine Probennahme erfolgte und alle
Tiere eine Kontrollration erhielten.
3.1.2 Fütterung
Die Schafe wurden über einen Zeitraum von 26 Tagen rationiert mit Heu und
Kraftfutter gefüttert, Wasser stand ad lib. zur Verfügung. Die Fütterung der Tiere
erfolgte viermal täglich, jeweils um 7.00, 12.00, 17.00 und 22.00 Uhr mit
abgewogenen Rationen. Das Heu war für beide Fütterungsgruppen dasselbe und
Material und Methoden
25
stammte aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe Hannovers. Die eine
Gruppe bekam eine Kontrollration gefüttert, in der das Heu mit einem
handelsüblichen Kraftfutter ergänzt wurde (Ergänzungsfutter für Zuchtschafe, Fa.
Salvana Tiernahrung GmbH, Elmshorn). Bei der anderen Gruppe wurde das Heu
mit einem anionenreichen Kraftfutter ergänzt. Dieses Anionenkraftfutter war ein
handelsübliches Ergänzungsfutter für Rinder (SALVANA Anionen-Kraft, Fa.
Salvana Tiernahrung GmbH, Elmshorn), allerdings mit einem reduzierten
Kupfergehalt, um einer möglichen Intoxikation der Schafe vorzubeugen. Die
genaue Zusammensetzung des Heus sowie der Kraftfuttermittel geht aus Tab. 4
hervor.
Tab. 4: Zusammensetzung des Heus und der Kraftfuttermittel, DCAB-Wertberechnet als DCAB (meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S), analysiert durch die LUFA derLandwirtschaftskammer Weser-Ems, Oldenburg.
Komponenten Heu Kontrollkraftfutter Anionenkraftfutter
Trockensubstanz (g/kg) 844,6 880,7 861,2
Rohasche (g/kg T) 75,5 83,5 109,5
Rohprotein (g/kg T) 190,2 188,5 236,0
Rohfett (g/kg T) 33,5 36,0 38,9
Rohfaser (g/kg T) 272 69 62
Calcium (g/kg T) 5,0 13,1 12,9
Magnesium (g/kg T) 2,4 3,8 10,2
Natrium (g/kg T) 1,8 2,6 1,2
Kalium (g/kg T) 26,4 10,5 9,4
Phosphor (g/kg T) 3,6 6,9 6,3
Schwefel (g/kg T) 2,6 5,5 26,5
Chlorid (g/kg T) 11,6 6,7 13,8
DCAB (meq/kg T) +265 +3 -1749
Material und Methoden
26
Zur Rationsberechnung wurde von einer Gesamttrockensubstanzaufnahme von
1,7 kg pro Tier und Tag ausgegangen. Der zur Berechnung des DCAB-Wertes der
Gesamtration verwendete DCAB-Wert des Strohs (+133 meq/kg T) war ein
Schätzwert, der auf Durchschnittswerten beruhte (pers. Mitteilung Wilkens, Fa.
Salvana Tiernahrung GmbH, Elmshorn). Der DCAB-Wert der Kontrollration betrug
demnach ungefähr +154 meq/kg T (Tab. 5) und der DCAB-Wert der
anionenreichen Ration lag ungefähr bei –169 meq/ kg T (Tab. 6).
Tab. 5: Zusammensetzung der Kontrollration, DCAB-Wert berechnet als DCAB(meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S).
kg uS kg T DCAB (meq)
Heu 1,2 1,014 +269
Kraftfutter 0,4 0,352 - 52
Stroh ca. 0,334 + 44
DCAB der Ration +154 meq/kg T
Tab. 6: Zusammensetzung der anionenreichen Ration, DCAB-Wert berechnet alsDCAB (meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S).
kg uS kg T DCAB (meq)
Heu 1,2 1,014 +269
Kraftfutter 0,4 0,344 -602
Stroh ca. 0,346 + 46
DCAB der Ration -169 meq/kg T
Material und Methoden
27
3.1.3 Blutproben
Vor Versuchsbeginn und dreimal wöchentlich nach Beginn der Versuchsfütterung
wurden von allen Tieren Blutproben zur Bestimmung der Parameter des Säuren-
Basen-Status, der Konzentration des ionisierten Calciums, des Gesamt-Calciums
und des anorganischen Phosphates sowie der Elektrolytkonzentrationen (Natrium,
Kalium und Chlorid) entnommen. In der Probe vom 24. bzw. 25.Tag nach Beginn
der Versuchsfütterung wurden außerdem noch die Konzentrationen von
1,25(OH)2D3, dem biologisch wirksamsten Metaboliten des Vitamin-D3, und von
PTH(44-68), dem mittleren Fragment des intakten Parathormons, bestimmt.
Zur sofortigen Blutgasanalyse wurde aus der V. jugularis Blut mittels
heparinisierter Kapillarröhrchen (Länge 100 mm, ∅ 1,7-1,8 mm, Fa. WU, Mainz)
entnommen. Des weiteren erfolgte die Blutentnahme aus der V. jugularis mit
Lithium-Heparin-Monovetten (Fa. Sarstedt, Nümbrecht). Unmittelbar nach der
Blutentnahme wurde im Vollblut der Anteil des ionisierten Ca bestimmt. Danach
wurde das Blut 15 min bei 4 °C und 4000 g zentrifugiert (Minifuge ΙΙ, Fa. Heraeus,
Hanau) und das so gewonnene Plasma in Eppendorf Gefäßen (Safe Lock 2 ml,
Fa. Eppendorf GmbH, Hamburg) bei -20 °C tiefgefroren.
3.1.4 Harnproben
Einmal wöchentlich wurde von den weiblichen Tieren eine Harnprobe gewonnen
(Spontanharn). Die Bestimmung des pH-Wertes erfolgte direkt anschließend.
Material und Methoden
28
3.1.5 Pansenflüssigkeitsproben
Die Entnahme von Pansenflüssigkeit erfolgte am 25. Tag nach Beginn der
Versuchsfütterung. Um zirkadiane Schwankungen und Einflüsse des
Fütterungszeitpunktes auf die Zusammensetzung und die Eigenschaften der
Pansenflüssigkeit zu erfassen und ein aussagefähiges Tagesmittel bilden zu
können, erfolgte die Entnahme fünfmal pro Tag, um 6.00, 10.00, 14.00, 18.00 und
22.00 Uhr. So ergaben sich unterschiedliche Zeitabstände von 8 h, 3 h, 2 h, 1 h
bzw. 5 h zwischen jeweiliger Fütterung und Probennahme (Abb. 1).
Abb. 1: Zeitliches Verhältnis vom Zeitpunkt der Pansenflüssigkeitsentnahme zumFütterungszeitpunkt.
In der Pansenflüssigkeit wurden die Konzentrationen des ionisierten Calciums, des
Gesamt-Calciums, des Magnesiums, des anorganischen Phosphates und der
Elektrolyte bestimmt. Ferner wurden noch pH-Wert und Osmolarität sowie die
Konzentrationen der kurzkettigen Fettsäuren (Acetat, Propionat und Butyrat) und
des Ammoniaks bestimmt.
Die Entnahme der Pansenflüssigkeit erfolgte aus dem ventralen Pansensack mit
einem Pansensaftentnahmestab aus Stahl, der an einem Ende mit einem
Doppelsieb versehen war. Durch die Kanülenöffnung wurde zur besseren
Durchmischung mehrmals Pansenflüssigkeit in eine aufgesetzte 200 ml Spritze
aufgezogen und wieder in den Pansen zurückgegeben. Die zuletzt aufgezogene
Uhrzeit6:00 10:00 14:00 18:00 22:00
Fütterung
Probennahme
Material und Methoden
29
Pansenflüssigkeit wurde auf zwei Zentrifugenröhrchen aufgeteilt und auf Eis
gestellt. Direkt nach Entnahme wurde der pH-Wert gemessen. Dann wurde eines
der Röhrchen 15 min bei 4 °C und 4000 g zentrifugiert (Minifuge ΙΙ, Fa. Heraeus,
Hanau), anschließend wurde im Überstand die Konzentration des ionisierten
Calciums bestimmt. Das andere Röhrchen wurde 20 min bei 4 °C und 48000 g mit
einer Kühlzentrifuge (Fa. Du Pont, Bad Nauheim, Typ RC5C, Rotor SS-34)
zentrifugiert. Der partikelfreie Überstand wurde abpipettiert, 1 ml wurde zur SCFA-
Analyse entnommen und der Rest bis zur weiteren Analyse in
Schraubdeckelgläschen bei -20 °C aufbewahrt.
3.1.6 Messungen der transmuralen Potenzialdifferenz am Pansenepithel(PDm)
Die Messungen der transmuralen Potenzialdifferenz erfolgten am 26. Tag nach
Beginn der Versuchsfütterung. Die Tiere waren in einem Gestell fixiert und
standen auf Kunststoffmatten, der Harn wurde aufgefangen.
Für die Messungen der transmuralen Potenzialdifferenz wurde ein mit einer
Elektrolytlösung (Sterofundin®, Braun, Melsungen) kontinuierlich gespülter
Venenkatheter in der V. jugularis mit einer Agar-KCl-Elektrode (Blutelektrode)
verbunden. Eine zweite Agar-KCl-Elektrode wurde durch die Kanüle in den Pansen
eingebracht (Pansenelektrode). Beide Elektroden wurden an ein pH-Meter (Digital
pH-Meter 646, Fa. Knick, Berlin) zur Potenzialmessung angeschlossen. Es zeigte
die zwischen Blut und Pansen gemessene Potenzialdifferenz (Blutseite positiv
gegenüber der Pansenseite) in mV an. Die Messungen erfolgten über ca. 30 - 60
min. Alle fünf Minuten wurde der Wert für die Potenzialdifferenz abgelesen und
unter Berücksichtigung des Eigenpotenzials der Messanordnung notiert.
Material und Methoden
30
3.1.7 Analytische Methoden
BlutgasanalyseDie Blutgasanalyse des venösen Blutes wurde im Labor der Klinik für
Rinderkrankheiten der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführt. Die
Bestimmung erfolgte mit dem automatischen Blutgassystem 278 der Fa. Corning
(Fernwald).
1,25(OH)2D3 und PTH(44-68)Die Bestimmung der Plasmakonzentrationen von 1,25(OH)2D3 und PTH(44-68)
erfolgte im Auftrag durch die Firma Immundiagnostik AG (Bensheim).
Ionisiertes Calcium (Cai)Die Messungen der Cai-Konzentrationen im Vollblut und in der Pansenflüssigkeit
wurden mit einer ionensensitiven Elektrode (AVL 987-s Electrolyte Analyzer, Fa.
AVL Medizintechnik GmbH, Bad Homburg) vorgenommen.
Gesamt-Calcium (Cages)Die Bestimmung der Cages-Konzentration im Blutplasma und in der
Pansenflüssigkeit wurde im Labor der Rinderklinik der Tierärztlichen Hochschule
Hannover mit einem vollautomatischen Analysesystem (Cobas Mira, Roche,
Mannheim) durchgeführt. Das Prinzip der Cages-Bestimmung beruht darauf, dass
in alkalischer Lösung Ca2+ und Methylthymolblau (MTB) einen blauen
Farbkomplex bilden (NobiFlow Calcium-RAPID - Fa. NOBIS Labordiagnostika
GmbH, Endingen). Die Extinktion wird bei einer Wellenlänge von 578 nm
gemessen und ist der Cages-Konzentration proportional.
Material und Methoden
31
Magnesium (Mg)Die Bestimmung der Mg-Konzentration in der Pansenflüssigkeit erfolgte analog zur
Bestimmung der Cages-Konzentration. Mg2+ bildet mit Xylidylblau in alkalischer
Lösung einen Chelatkomplex, dessen Extinktion bei einer Wellenlänge von 546
nm gemessen wird (NobiFlow Magnesium - Fa. NOBIS Labordiagnostika GmbH,
Endingen).
Anorganisches Phosphat (Pi)Auch die Methode zur Bestimmung der Pi-Konzentration im Blutplasma und in der
Pansenflüssigkeit erfolgte analog zur Bestimmung der Cages-Konzentration. In
saurer Lösung bildet Phosphat mit Molybdat einen Komplex, der UV-Licht mit einer
Wellenlänge von 334 nm absorbiert (NobiFlow Phosphor-UV - Fa. NOBIS
Labordiagnostika GmbH, Endingen).
Natrium (Na) und Kalium (K)Die Bestimmung der Na- und der K-Konzentration im Blutplasma und in der
Pansenflüssigkeit erfolgte flammenfotometrisch (FLM3 Flammenfotometer, Fa.
Radiometer, Willich).
Chlorid (Cl)Die Bestimmung der Cl-Konzentration im Blutplasma und in der Pansenflüssigkeit
erfolgte durch coulometrische Titration mit dem CMT 10 Chlorid Titrator der Fa.
Radiometer (Willich).
pH-WertSowohl im Harn als auch in der Pansenflüssigkeit wurden die pH-Werte mit einem
digitalen pH-Meter (Typ 646, Fa. Knick, Berlin) ermittelt.
Material und Methoden
32
OsmolaritätDie Osmolarität in der Pansenflüssigkeit wurde mit einem digitalen Osmometer
(Fa. Roebling, Berlin) nach dem Prinzip der Gefrierpunkterniedrigung bestimmt.
Kurzkettige Fettsäuren (SCFA)Die Konzentration der kurzkettigen Fettsäuren in der Pansenflüssigkeit wurde
gaschromatografisch (Gaschromatograf 5890 II, Fa. Hewlett Packard, Böblingen)
bestimmt. Das Gerät ist mit einem automatischen Injektor (HP 7673 II) und einem
FID ausgestattet. Zur quantitativen Bestimmung der Chromatogramme wurde ein
Integrator (HP 3396 II) verwendet.
1 ml der bei 4 °C mit 48000 g zentrifugierten Probe wurde mit 0,1 ml 98 %
Ameisensäure versetzt und anschließend bei 4000 g 10 min zentrifugiert. Das
Dekantat wurde zur Messung verwendet. Die Analysen erfolgten auf einer
selbstgepackten Glassäule (Länge 1,8 m, Innendurchmesser 2 mm). Als
Füllmaterial wurde Chromosorb WAW 80/100 mesh mit 20 % Neopentyl-Gylkol-
Succinat (NPGS) und 2 % ortho-Phosphorsäure (Fa. Analyt, Müllheim) verwendet.
Zur Detektion der SCFA wurde ein FID verwendet. Die Flussraten der Brenngase
Wasserstoff und synthetische Luft (Reinheit 5,0) betrugen 30 bzw. 420 ml/min. Als
Trägergas wurde Stickstoff (Reinheit 5,0) mit einem Gesamtfluss von etwa 25
ml/min verwendet. Die Trennung erfolgte isotherm bei einer Ofentemperatur von
130 °C, Injektortemperatur 220 °C und Detektortemperatur 250 °C, um eine
schnelle Verdampfung der Probe zu erzielen.
Ammoniak (NH3)Die NH3-Konzentration in der Pansenflüssigkeit wurde mit einer ionensensitiven
Elektrode (Typ 9512, Fa. Orion, Nidderau) in dem Ionenanalyzer EA 920 (Fa.
Orion, Nidderau) ermittelt.
Material und Methoden
33
3.2 Vorphase der In-vitro-Untersuchungen: Fütterung und Blutproben
3.2.1 Versuchstiere und Versuchsgestaltung
Mit In-vitro-Untersuchungen mittels Ussing-Kammer-Methode sollte untersucht
werden, inwieweit die aktive Ca-Resorption aus dem Pansen von Schafen durch
anionenreiche Rationen beeinflusst werden kann. Für diese Untersuchungen
standen neun kastrierte männliche Schafe der Rasse „Schwarzköpfiges
Fleischschaf” zur Verfügung. Die Schafe waren zum Zeitpunkt des Versuchs
ungefähr acht Monate alt, das Körpergewicht der Tiere lag zwischen 47 kg und 57
kg.
Die Vorphase der Versuche wurde analog zu den In-vivo-Untersuchungen
gestaltet. Es wurden zwei unterschiedliche Fütterungsgruppen gebildet, eine
Kontrollgruppe mit fünf Schafen und eine anionenreich gefütterte Gruppe mit vier
Schafen. Mindestens zwei Tiere einer Fütterungsgruppe wurden zusammen in
einer Box gehalten. Nach einer Fütterungsphase zwischen 24 Tagen und 28
Tagen wurden die Schafe mittels Bolzenschuss betäubt und durch einen
Halsschnitt entblutet. Für die Untersuchungen in den Ussing-Kammern wurden
Pansenepithelien entnommen. Außerdem wurden vor Beginn der
Versuchsfütterung und danach dreimal wöchentlich bis zur Schlachtung
Blutproben genommen.
3.2.2 Fütterung
Die Schafe wurden über einen Zeitraum zwischen 24 und 28 Tagen rationiert mit
Heu und Kraftfutter gefüttert, Wasser stand ad lib. zur Verfügung. Die Tiere waren
auf Stroh aufgestallt. Auch in diesem Versuch erfolgte die Fütterung der Tiere
viermal täglich, d.h. jeweils um 7.00, 12.00, 17.00 und 22.00 Uhr mit abgewogenen
Rationen. Die verwendeten Kraftfuttermittel waren mit den Kraftfuttermitteln für die
Material und Methoden
34
In-vivo-Untersuchungen identisch (Tab. 4, Kap. 3.1.2), die Analysendaten des hier
verwendeten Heus sind in Tab. 7 dargestellt.
Tab. 7: Zusammensetzung des für die In-vivo-Untersuchungen verwendeten Heus,DCAB-Wert berechnet als DCAB (meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S), analysiert durchdie LUFA der Landwirtschaftskammer Weser-Ems, Oldenburg.
Komponenten Heu
Trockensubstanz (g/kg) 884,0
Rohasche (g/kg T) 74,7
Rohprotein (g/kg T) 112,0
Rohfett (g/kg T) 18,1
Rohfaser (g/kg T) 311
Calcium (g/kg T) 3,3
Magnesium (g/kg T) 2,9
Natrium (g/kg T) 1,4
Kalium (g/kg T) 25,6
Phosphor (g/kg T) 2,9
Schwefel (g/kg T) 1,8
Chlorid (g/kg T) 12,2
DCAB (meq/kg T) +260
Zur Rationsberechnung wurde von einer Gesamttrockensubstanzaufnahme von
etwa 1,4 kg pro Tier und Tag ausgegangen. Der zur Berechnung des DCAB-
Wertes der Gesamtration verwendete DCAB-Wert des Strohs (+133 meq/kg T) ist
ein Schätzwert, der auf Durchschnittswerten beruhte (pers. Mitteilung Wilkens, Fa.
Salvana Tiernahrung GmbH, Elmshorn). Der DCAB-Wert der Kontrollration betrug
ungefähr +159 meq/kg T (Tab. 8), der der anionenreichen Ration lag ungefähr bei
-179 meq/kg T (Tab. 9).
Material und Methoden
35
Tab. 8: Zusammensetzung der Kontrollration, DCAB-Wert berechnet als DCAB(meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S).
kg uS kg T DCAB (meq)
Heu 1,080 0,955 +248
Kraftfutter 0,344 0,303 - 45
Stroh ca. 0,142 + 19
DCAB der Ration +159 meq/kg T
Tab. 9: Zusammensetzung der anionenreichen Ration, DCAB-Wert berechnet alsDCAB (meq/kg T) = (Na+K) – (Cl+S).
kg uS kg T DCAB (meq)
Heu 0,080 0,955 +248
Kraftfutter 0,344 0,296 -518
Stroh ca. 0,149 + 20
DCAB der Ration -179 meq/kg T
3.2.3 Blutproben
Die Entnahme und Aufbereitung der Blutproben erfolgte wie bereits in Kap. 3.1.3
dargestellt. Allerdings wurde im Rahmen dieses Versuches keine Bestimmung der
Konzentrationen an 1,25(OH)2D3 und PTH(44-68) durchgeführt. Auch die
Analysenmethoden waren dieselben wie in Kap. 3.1.7 beschrieben.
Material und Methoden
36
3.3 In-vitro-Untersuchungen: Messungen der unidirektionalen Ca-Fluxratenmit der Ussing-Kammer-Methode
3.3.1 Präparation der Schleimhaut
Unmittelbar nach der Schlachtung (Kap. 3.2.1) wurde die Bauchhöhle eröffnet und
der Vormagentrakt mit dem Labmagen entnommen. Für die Ussing-Kammer-
Versuche wurde aus einem Bereich ventral der Pansenlängsfurche ein Stück der
Pansenwand mit möglichst einheitlicher Zottendichte und -größe entnommen.
Nach Spülung mit serosaler Pufferlösung (Puffer ΙΙ, Tab. 10) wurde die
Pansenschleimhaut mit den darunter liegenden Bindegewebsschichten von der
Serosa und der Muskelschicht getrennt („gestrippt”), so dass im Wesentlichen nur
noch Pansenepithel mit darunterliegender Bindegewebsschicht (Lamina
epithelialis und propria mucosae) erhalten blieb. Bis zum Einspannen in die
Versuchskammern wurde die Schleimhaut in 37 °C warmer, mit Carbogen (95%
O2/ 5% CO2) begaster, serosaler Pufferlösung aufbewahrt. Zwischen
Schleimhautentnahme und Einspannen der Epithelien in die Ussing-Kammern
lagen max. 30 min.
3.3.2 Inkubationstechnik
Die Versuche wurden mit der von USSING und ZEHRAN (1951) erstmals
beschriebenen und von STEVENS (1964) und FERREIRA et al. (1966)
modifizierten Technik durchgeführt. Es standen acht zweiteilige Plexiglaskammern
(Eigenbau des Physiologischen Instituts) zur Verfügung. Zwischen die beiden
Kammerhälften wurde die präparierte Pansenschleimhaut eingespannt, so dass
sie eine Grenzschicht zwischen beiden Kammerhälften bildete. Auf diese Weise
enstand eine serosale und eine mukosale Hälfte. Die Kammeröffnung hatte eine
Fläche von 2,00 cm2. Um Schädigungen der Geweberänder vorzubeugen, wurde
zwischen Gewebe und Kammerhälfte jeweils eine Siliconscheibe gelegt. Nach
Material und Methoden
37
dem Einspannen des Epithels wurde die entsprechende Ussing-Kammer
unverzüglich in die Versuchsapparatur eingesetzt und an ein Gasliftsystem
angeschlossen. Das Gasliftsystem bestand aus zwei doppelwandigen Glassäulen
mit zwei Flüssigkeitskreisläufen. Der äußere Kreislauf diente als Wärmequelle und
enthielt 37 °C warmes Wasser. Im inneren Kreislauf wurde durch die Begasung
mit Carbogen die Sauerstoffversorgung des Gewebes, sowie eine gleichmäßige
Durchmischung und ein konstanter pH-Wert der Pufferlösung gewährleistet. Nach
dem Anschluss an das Gasliftsystem wurde das Epithel auf der mukosalen und
der serosalen Seite jeweils von 13 ml mukosaler bzw. serosaler Pufferlösung
umspült.
3.3.3 Pufferlösungen
Die Zusammensetzungen der Inkubationspuffer für die Messungen der Ca-
Fluxraten sind in Tab. 10 dargestellt. Auf den mukosalen Seiten der Kammern 1-4
und 5-8 wurde in allen Kammern dieselbe Pufferlösung eingesetzt (Puffer Ι, Tab.
10). Die Pufferlösungen für die serosalen Seiten der Kammern 1-4 (Puffer ΙΙ, Tab.
10) und 5-8 (Puffer ΙΙΙ, Tab. 10) unterschieden sich in ihrem pH-Wert. Der pH-Wert
stellte sich nach 20-minütiger Carbogenbegasung bei 37 °C auf 7,4 (Puffer Ι und
Puffer ΙΙ) bzw. 6,4 (Puffer ΙΙΙ) ein. In allen Lösungen wurde die Osmolarität auf 300
mosmol⋅l-1 eingestellt.
Die serosale Pufferlösung für die Kammern 5-8 mit dem erniedrigten pH-Wert war
in erster Linie für ein anderes Versuchsvorhaben bestimmt. In der vorliegenden
Arbeit wurden diese Kammern lediglich verwendet, um die Auswirkungen von
Verapamil auf die Ca-Fluxraten zu untersuchen. Es ist nicht zu erwarten, dass eine
Veränderung des pH-Wertes die Auswirkungen der Applikation von Verapamil
nennenswert beeinflusst.
Material und Methoden
38
Tab. 10: Zusammensetzung der Pufferlösungen für die Messungen der Ca-Fluxraten (in mmol·l-1)
mukosal serosalSubstanz
Puffer ΙΙΙΙ Puffer ΙΙΙΙΙΙΙΙ Puffer ΙΙΙΙΙΙΙΙΙΙΙΙ
NaCl 57,0 57,0 57,0
KCl 5,0 5,0 5,0
HCl (1 N) 0,8 0,4 0,3
CaCl2 1,2 1,2 1,2
MgCl2 1,2 1,2 1,2
NaHCO3 21,0 21,0 2,0
Na2HPO4 1,2 1,4 0,6
NaH2PO4 1,6 1,4 2,2
Glucose 5,0 5,0
Na-Acetat 36,0
Na-Propionat 15,0
Na-Butyrat 9,0
Na-Gluconat 1,2 61,0 80,8
3.3.4 Elektrische Messungen
Zwei computergesteuerte 4-Kanal-Strom-Spannungsklemmeinrichtungen (Fa. K.
Mußler, Aachen) erfassten und verarbeiteten sämtliche elektrische Messdaten.
Über zwei gewebenah angebrachte Agarbrücken (Polyethylenschlauch, Agar 3
%ig in 3 mol⋅l-1 KCl), die mit externen Ag-AgCl-Bezugselektroden (Stabelektroden
Typ 360, Fa. Ingold, Steinbach) verbunden waren, wurde die Potenzialdifferenz
gemessen. Über zwei gewebefern angebrachte Agarbrücken
(Polyethylenschlauch, Agar 3 %ig in 3 mol⋅l-1 KCl) in Kombination mit Ag-AgCl-
Elektroden konnte ein Strom in die Kammern eingespeist werden. Vor dem
Einspannen der Gewebe wurde das Eigenpotenzial der spannungsmessenden Ag-
AgCl-Elektroden und der Flüssigkeitswiderstand der zwischen den Messflächen
Material und Methoden
39
der Agarbrücken in der Kammer befindlichen Flüssigkeitssäule bestimmt. Die im
Versuch ermittelten Daten wurden dann jeweils um diese Werte korrigiert. Als
elektrische Kenngrößen des Pansenepithels wurden der Kurzschlussstrom (Isc)
und der Gewebewiderstand bzw. die Gewebeleitfähigkeit (Gt) erfasst.
Kurzschlussstrom (Isc)Der Kurzschlussstrom (Isc) entsteht physiologisch durch den vom Gewebe
erzeugten elektrogenen Nettoionentransport. Dieser ist Ursache der
transepithelialen Potenzialdifferenz (PDt). Derjenige von extern zugeführte Strom,
der die PDt auf Null abgleicht, wird als Klemmstrom (Ic) definiert und ist dem Isc
genau entgegengesetzt.
Gewebeleitfähigkeit (Gt)Die Gewebeleitfähigkeit gilt als Maß für die Dichtigkeit und Integrität des Gewebes
und ergibt sich aus dem reziproken Wert des Gewebewiderstandes (Gt=1/R).
Signifikante Veränderungen der Gt können ein Hinweis auf Schädigungen des
Gewebes sein. Zur Ermittlung der Gt wurden dem Gewebe definierte Strompulse
von 100 µA (∆ I) aufgeprägt. Aus der hierdurch induzierten Änderung der PDt
(∆PDt) wurde dann mittels des ohmschen Gesetzes (R=∆PDt/∆ I) die jeweilige Gt
errechnet.
KurzschlussstrombedingungWenn der elektrische Gradient als mögliche Triebkraft des Ca-Transportes
ausgeschlossen werden sollte, wurde die PDt durch einen entsprechenden Ic auf 0
mV geklemmt (Kurzschlussstrombedingung).
KlemmstrombedingungUm potenzialabhängige und potenzialunabhängige Anteile der Ca-Fluxraten zu
differenzieren, wurden die PDt mittels geeigneter Ic auf -25 mV und +25 mV
eingestellt. Mit Hilfe des von FRIZELL und SCHULTZ (1972) entwickelten
mathematischen Modells (Jd = 0Jd ⋅ ξ-0,5 + Jm) werden die bei PDt +25 mV, 0 mV
Material und Methoden
40
und -25 mV gemessenen unidirektionalen Ca-Fluxraten (Jd) als Funktion der
elektrisch treibenden Kraft ξ dargestellt (ξ = exp (z ⋅ F ⋅ Φms / R ⋅ T)).
Die weiteren Größen in den Formeln bedeuten:
0Jd die potenzialabhängige Komponente des Ca-Ionenfluxes
Jm die potenzialunabhängige Komponente des Ca-Ionenfluxes
Z die Ladung des transportierten Ions (hier 2)
F die Faraday-Konstante (9,648·104 C·mol-1)
Φms die transepitheliale Potenzialdifferenz
R die allgemeine Gaskonstante (8,314 J·mol-1·K-1)
T die absolute Temperatur (hier 310,15 K)
Jd als Funktion von ξ-0,5 ergibt eine Regressionsgerade, aus deren Steigung der
potenzialabhängige Anteil des Ca-Fluxes und aus deren Ordinatenabschnitt der
potenzialunabhängige Anteil bestimmt werden kann.
3.3.5 Messung der Ca-Fluxraten
Nach dem Einspannen der Epithelien in die Kammern folgte eine
Äquilibrierungsphase von 15 min bevor jeweils zwei Kammern gepaart wurden,
deren Gt-Wert nicht mehr als 20 % differierten. Eine der beiden Kammern wurde
zur „ms-Kammer”, hier wurde das Ca-Isotop der mukosalen Pufferlösung
zugegeben, um die unidirektionalen Fluxraten von mukosal nach serosal (Jms) zu
messen. Die andere Kammer wurde zur „sm-Kammer”, das Isotop wurde hier der
serosalen Pufferlösung zugegeben und damit die Ca-Fluxrate von serosal nach
mukosal (Jsm) bestimmt. Die mit dem Isotop versehene Seite wird als „heiße Seite”
bezeichnet und die andere Seite „kalte Seite” genannt. Die zugegebene Menge an45Ca als Chloridsalz in wässriger Lösung (Fa. NEN Life Science Products, Köln)
betrug jeweils 185-222 kBq (5-6 µCi).
Material und Methoden
41
Zunächst wurden die Messungen der Ca-Fluxraten in allen Kammern unter
Kurzschlussstrombedingungen durchgeführt. Nach Abgleichen der PDt auf 0 mV
wurde der jeweiligen Kammerseite 45Ca zugegeben. Zur späteren Bestimmung der
aktuellen spezifischen Aktivität (s.u.) wurde der „heißen Seite” eine 10 µl Probe
entnommen, anschließend erfolgte die Entnahme der ersten 500 µl Probe von der
„kalten Seite” (P1). Entnommene Volumina wurden jeweils mit gleichen Mengen
der entsprechenden Puffer ersetzt. Im Abstand von jeweils 30 min wurden dann
zwei weitere Proben (P2, P3) entnommen.
Im Anschluss an die Entnahme von P3 wurde die transepitheliale
Potenzialdifferenz in den Kammern 1 und 2 auf –25 mV (serosale Seite negativ)
bzw. in den Kammern 3 und 4 auf +25 mV (serosale Seite positiv) abgeglichen.
Nach 20 min wurde die Probe P4 entnommen und es folgten zwei weitere
Fluxperioden à 30 min mit den entsprechenden Probennahmen (P5, P6) bevor die
Polarität der transepithelialen Potenzialdifferenzen getauscht wurde. P7 wurde
nach einer 20-minütigen Fluxperiode entnommen, dann folgten zwei weitere
Probennahmen jeweils im Abstand von 30 min (P8, P9). Anschließend wurde die
transepitheliale Potenzialdifferenz wieder auf 0 mV abgeglichen und nach 20 min
eine weitere Probe entnommen (P10). Die Entnahmen von P11 und P12 erfolgten
dann jeweils im Abstand von 30 min. Im Anschluss an die Entnahme von P12
wurde auf der serosalen Seite der Kammern 1-4 Parathormon als bovines PTH(1-
34) (Calbiochem GmbH, Bad Soden) in einer Konzentration von 3 nmol⋅l-1
zugesetzt und entsprechende Fluxratenmessungen à 30 min mit der Entnahme
von P13-P15 durchgeführt. Danach wurde der Versuch damit beendet, dass
wieder eine Probe von der „heißen Seite” entnommen wurde („heiße Probe 2”).
Die aktuelle spezifische Aktivität wurde aus dem Mittelwert der beiden „heißen
Proben” ermittelt.
Material und Methoden
42
Im Gegensatz zum Versuchsablauf für die Kammern 1-4 wurden den serosalen
Seiten der Kammern 5-8 das bovine PTH(1-34) bereits im Anschluss an P3
zugegeben und die Wirkung in 30-minütigen Abständen bis P6 beobachtet. Im
Anschluss erfolgte die Zugabe des Calciumkanalblockers Verapamil (Fa. Sigma
Chemie GmbH, Deisenhofen) in einer Konzentration von 100 µmol⋅l-1 zur
mukosalen Kammerseite mit Probennahmen in 30-minütigen Intervallen von P7 bis
P9. Der Versuch wurde nach der Entnahme der zweiten „heißen Probe” beendet
Die „kalten Proben” wurden nach der Entnahme mit 4 ml Szintillationsflüssigkeit
(Luma Safe Plus, Fa. Canberra Packard GmbH, Dreieich) gemischt. Die „heißen
Proben” wurden zunächst mit 740 µl serosaler Pufferlösung gemischt und
anschließend mit 4 ml der Szintillationsflüssigkeit aufgefüllt. Die Zählraten pro
Minute wurden als counts per minute (CPM) in einem Flüssigszintillationszähler
(Tri-Carb 2500, Fa. Canberra Packard GmbH, Dreieich) ermittelt. Die Zähldauer
für jede Probe betrug 10 min, dabei betrug der Zählfehler höchstens 0,2 % Sigma.
3.3.6 Berechnung der Ca-Fluxraten
Die Berechnung der unidirektionalen Fluxraten Jms und Jsm erfolgte in Anlehnung
an die Formel von SCHULTZ und ZALUSKY (1964):
31 10⋅
⋅⋅
⋅⋅
⋅
−−= − AtCPM
MVCPM
VVV
CPMJH
sn
s
psn
i
In der obigen Gleichung steht
J für die Fluxrate [nmol⋅cm-2⋅h-1]
(z.B. 8,25 bezogen auf folgende Beispielzahlen)
CPMn für die Zählrate pro Minute in der Probe n [CPM] bezogen auf 1 ml
(z.B. 663)
Material und Methoden
43
CPMn-1 für die Zählrate pro Minute in der Probe n-1 [CPM] bezogen auf 1 ml
(z.B. 193)
Vs für das Volumen der Pufferlösung in der Säule [ml] (hier 13 ml)
Vp für das Volumen der entnommenen Probenlösung („kalte Seite“) [ml]
(hier 0,75 ml)
Mi für die Konzentration des unmarkierten Ca in der Pufferlösung
[mmol⋅l-1] (hier 1,2 mmol·l-1)
CPMH für die Zählrate pro Minute extrapoliert auf 0,5 ml Aliquot von der
„heißen Seite“ (Mittelwert aus heißen Proben 1 und 2) [CPM]
(z.B. 909 900)
t für das Zeitintervall zwischen Probe n-1 und Probe n [h]
(hier 0,5 h)
A für die serosale Fläche des transportierenden Epithels [cm2]
(hier 2 cm2).
Die Nettofluxraten (Jnet) ergaben sich aus der Differenz der unidirektionalen
Fluxraten (Jms und Jsm). Positive Jnet bedeuten dabei Nettoresorption und negative
Jnet Nettosekretion.
3.4 Chemikalien
Alle verwendeten Chemikalien hatten mindestens Analysenqualität (p.A.) und
wurden, falls im Einzelfall nicht anders vermerkt, von der Fa. Merck KgaA
(Darmstadt) bezogen.
Material und Methoden
44
3.5 Statistische Auswertung
Bei den aufgeführten Mittelwerten handelt es sich, falls nicht anders angegeben,
um arithmetische Mittelwerte mit ihrem Standardfehler ( x ± s x ). Die für die
Abbildungen verwendeten Daten sind im Anhang aufgeführt.
Die grafischen Darstellungen sowie die Berechnung der linearen Regressionen
und der t-Teste für verbundene Beobachtungen wurden mit dem
Computerprogramm GraphPad Prism Version 3.00 für Windows (GraphPad
Software, San Diego California, USA, www.graphpad.com) durchgeführt. Auch die
Steigungen und y-Achsenabschnitte der Regressionsgeraden wurden mit Hilfe
dieses Programms nach einem Algorithmus von ZAR (1984) auf Unterschiede
getestet. Diese Methode entspricht einer Kovarianzanalyse (ANCOVA). Die
weitere Datenauswertung erfolgte unter Anwendung des
Statistikprogrammpaketes BMDP Version 7.0 (DIXON, W.J., BMDP Statistical
Software Inc., Los Angeles, USA). Es wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse
(ANOVA, BDMP5V, Varianzursachen: Gruppe, Zeit, Wechselwirkung zwischen
Gruppe und Zeit) und, wenn nötig, als Folgetest zum paarweisen
Mittelwertvergleich innerhalb einer Varianzursache der Wald-Test angewendet.
Für die Signifikanzangaben gilt Folgendes:
p ≤ 0,05 schwach signifikant *
p ≤ 0,01 signifikant **
p ≤ 0,001 hoch signifikant ***
Ergebnisse
45
4 Ergebnisse
4.1 In-vivo-Untersuchungen
4.1.1 Blut- bzw. Plasmaparameter
4.1.1.1 Säuren-Basen-Status
Die anionenreiche Fütterung hatte signifikante Auswirkungen auf den Säuren-
Basen-Status im Blut:
pH-WertWährend bei den Kontrolltieren der Blut-pH während der gesamten
Fütterungsdauer relativ konstant bei Werten um 7,42 lag, sank der pH-Wert bei
den anionenreich gefütterten Tieren innerhalb von drei Tagen von 7,42 auf 7,33,
blieb anschließend konstant, um zwischen dem 12. und 18. Fütterungstag wieder
geringfügig anzusteigen (Abb. 2). Am Ende der anionenreichen Fütterungsperiode
lag der pH-Wert bei diesen Tieren knapp über 7,35 und bei den Kontrolltieren bei
7,42 (Tab. 18 Anhang). Die Erniedrigung des Blut-pH unter anionenreicher
Fütterung war signifikant. Die signifikante Wechselwirkung zwischen Gruppe und
Zeit ergab sich aus den unterschiedlichen Zeitverläufen beider Fütterungsgruppen.
Base Excess (BE)Analog zum Zeitverlauf der pH-Werte verhielten sich auch die BE-Werte im Blut
der anionenreich gefütterten Tiere (Abb. 3). Bei den Kontrolltieren lagen die BE-
Werte während der gesamten Fütterungsdauer überwiegend im positiven Bereich
um 2 mmol⋅l-1. Dagegen sank der BE-Wert im Blut der anionenreich gefütterten
Gruppe innerhalb der ersten drei Tage nach Futterumstellung von 3 mmol⋅l-1 auf -5
mmol⋅l-1. Bis zum 12. Tag nach Beginn der Versuchsfütterung blieben die Werte in
diesem Bereich, um danach auf Werte um -1 mmol⋅l-1 anzusteigen. Ab dem 18.
Ergebnisse
46
Tag fielen die BE-Werte wieder geringfügig ab und lagen zu Versuchsende bei -2
mmol⋅l-1 (Tab. 19 Anhang). Die Verringerung des BE-Wertes unter anionenreicher
Fütterung war signifikant. Aus den Unterschieden im Zeitverlauf der beiden
Fütterungsgruppen resultierte die signifikante Wechselwirkung.
pCO2
Die pCO2-Konzentrationen im Blut wurden durch die Versuchsfütterung nicht
nennenswert beeinflusst (Abb. 4). Zu Beginn der Versuchsfütterung lag die pCO2-
Konzentration bei den Kontrolltieren bei 44 mm Hg und in der anionenreich
gefütterten Gruppe bei 42 mm Hg. Auch im weiteren Verlauf blieben die pCO2-
Konzentrationen in der Kontrollgruppe relativ konstant zwischen 40 mm Hg und 43
mm Hg. In der anionenreich gefütterten Gruppe fielen die pCO2-Konzentrationen
geringfügig auf Werte zwischen 38 mm Hg und 40 mm Hg ab (Tab. 20 Anhang).
Dieser Effekt der anionenreichen Fütterung war aber nur tendenziell (p=0,08).
Auch die Dauer der Versuchsfütterung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die
Ergebnisse.
Abb. 2: Verlauf der pH-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung.( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z:Zeit, GxZ: Wechselwirkung).
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
Kontrolleanionenreich7.30
7.35
7.40
7.45
7.50 G: p≤0,001Z: p≤0,001GxZ: p≤0,01
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
pH-W
ert
Ergebnisse
47
Abb. 3: Verlauf der BE-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung.( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z:Zeit, GxZ: Wechselwirkung).
Abb. 4: Verlauf der pCO2-Konzentrationen im venösen Blut während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellenANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
-7
-5
-3
-1
1
3
5
Kontrolleanionenreich
Zeit (Tage)
G: p≤0,001Z: p≤0,001GxZ: p≤0,05
BE
(mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
anionenreichKontrolle
32
36
40
44
48 G: n.s.Z: n.s.GxZ: n.s.
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
pCO
2 (m
m H
g)
Ergebnisse
48
4.1.1.2 Calcium und anorganisches Phosphat
Gesamt-Calcium (Cages)Die Cages-Konzentrationen im Plasma wurden weder von der anionenreichen
Fütterung noch von der Dauer der Versuchsfütterung signifikant beeinflusst. Sie
variierten in der Kontrolle zwischen 2,40 mmol⋅l-1 und 2,55 mmol⋅l-1 und in der
anionenreich gefütterten Gruppe zwischen 2,42 mmol⋅l-1 und 2,50 mmol⋅l-1 (Abb. 5,
Tab. 21 Anhang).
Ionisiertes Calcium (Cai)Die anionenreiche Fütterung führte dagegen zu signifikant (p≤0,05) höheren Cai-
Konzentrationen im Plasma. Außerdem war die Abhängigkeit der
Plasmakonzentrationen von der Versuchsdauer signifikant. Ausgehend von Werten
um 1,20 mmol⋅l-1 stiegen die Cai-Konzentrationen in der Kontrollgruppe auf ca.
1,24 mmol⋅l-1 an und blieben relativ konstant, bevor sie am Ende der
Fütterungsperiode 1,27 mmol⋅l-1 erreichten (Abb. 6). Im Gegensatz dazu war bei
den anionenreich gefütterten Tieren der Konzentrationsanstieg ausgeprägter.
Bereits innerhalb der ersten drei Tage nach Beginn der Versuchsfütterung stieg die
Cai-Konzentration von 1,21 mmol⋅l-1 auf 1,34 mmol⋅l-1 an und um den 10. Tag
herum stieg sie weiter auf 1,38 mmol⋅l-1 an. Danach fiel sie wieder geringfügig ab
und lag am Ende der anionenreichen Fütterungsperiode bei 1,33 mmol⋅l-1 (Abb. 6,
Tab. 22 Anhang). Aufgrund der unterschiedlichen Zeitverläufe beider
Versuchsgruppen war die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Zeit signifikant.
Ergebnisse
49
Abb. 5: Konzentrationsverlauf des Gesamt-Calciums (Cages) im Plasma währendder Versuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellenANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
Abb. 6: Konzentrationsverlauf des ionisierten Calciums (Cai) im Plasma währendder Versuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellenANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung).
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
Kontrolleanionenreich1,10
1,20
1,30
1,40
1,50 G: p≤0,05Z: p≤0,001GxZ: p≤0,05
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
Ca i
(mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
Kontrolleanionenreich
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7 G: n.s.Z: n.s.GxZ: n.s.
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
Ca g
es (m
mol
⋅ ⋅⋅⋅l-1)
Ergebnisse
50
Anorganisches Phosphat (Pi)Die Konzentrationen des anorganischen Phosphates im Plasma lagen während
der Versuchsfütterung zwischen 1,66 mmol⋅l-1 und 2,06 mmol⋅l-1 bei der
Kontrollgruppe bzw. zwischen 1,44 mmol⋅l-1 und 1,80 mmol⋅l-1 bei den anionenreich
gefütterten Tieren. Die Pi-Werte wurden weder von der anionenreichen Fütterung
noch von der Dauer der Versuchsfütterung signifikant beeinflusst (Abb. 7, Tab. 23
Anhang).
Abb. 7: Konzentrationsverlauf des anorganischen Phosphates (Pi) im Plasmawährend der Versuchsfütterung ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung, n.s. nichtsignifikant).
4.1.1.3 Elektrolyte
Natrium (Na)Die Werte für die Na-Konzentrationen im Plasma variierten während der
Versuchsfütterung zwischen 143,6 mmol⋅l-1 und 145,4 mmol⋅l-1 in der
Kontrollgruppe und zwischen 141,8 mmol⋅l-1 und 144,2 mmol⋅l-1 in der anionenreich
gefütterten Gruppe. Weder die anionenreiche Fütterung noch die Dauer der
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
anionenreichKontrolle
1.2
1.6
2.0
2.4
2.8G: n.s.Z: n.s.GxZ: n.s.
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
P i(m
mol
⋅ ⋅⋅⋅l-1)
Ergebnisse
51
Versuchsfütterung hatten signifikante Effekte auf die Na-Konzentrationen (Abb. 8,
Tab. 24 Anhang)
Kalium (K)Ebensowenig konnte ein signifikanter Effekt der anionenreichen Fütterung auf die
K-Konzentrationen im Plasma beobachtet werden. Die Änderung der
Plasmakonzentrationen in Abhängigkeit von der Dauer der Versuchsfütterung war
allerdings signifikant (Abb. 9). Ausgehend von einer K-Konzentration um 4,4
mmol⋅l-1 stieg die Plasmakonzentration in der Kontrolle zunächst innerhalb von drei
Tagen auf 4,8 mmol⋅l-1 an, fiel dann im weiteren Versuchsverlauf wieder
geringfügig ab und schwankte zwischen 4,3 mmol⋅l-1 und 4,5 mmol⋅l-1. Kurz vor
Ende der Fütterungsperiode fiel die K-Konzentration erneut auf 4,2 mmol⋅l-1 ab. In
der anionenreich gefütterten Gruppe dagegen fiel die K-Konzentration, ausgehend
von 4,4 mmol⋅l-1, zunächst geringgradig ab und blieb dann mit Werten um 4,3
mmol⋅l-1 bis zum Ende der anionenreichen Fütterung auf einem relativ konstanten
Niveau (Abb. 9, Tab. 25 Anhang). Aus diesen unterschiedlichen Zeitverläufen in
den beiden Fütterungsgruppen ergab sich eine signifikante Wechselwirkung.
Abb. 8: Verlauf der Natrium-Konzentrationen (Na) im Plasma während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellenANOVA: G: Gruppe, Z: der Zeit, GxZ: Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
Kontrolleanionenreich
140
142
144
146
148
G: n.s.Z: n.s.GxZ: n.s.
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchfütterung)
Na
(mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
Ergebnisse
52
Abb. 9: Verlauf der Kalium-Konzentrationen (K) im Plasma während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellenANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
Chlorid (Cl)Die anionenreiche Fütterung führte zu signifikant höheren Cl-Konzentrationen im
Plasma. Im Verlauf der Versuchsfütterung stieg die Cl-Konzentration bei den
Kontrolltieren von anfangs 110,0 mmol⋅l-1 auf 112,9 mmol⋅l-1 am Ende der
Fütterungsperiode an. Bei den anionenreich gefütterten Tieren dagegen stieg die
Cl-Konzentration bereits innerhalb der ersten Tage von 112,5 mmol⋅l-1 auf fast 117
mmol⋅l-1 an (Abb. 10, Tab. 26 Anhang). Bis Versuchsende blieben die Cl-
Konzentrationen auf diesem Niveau. Die signifikante Wechselwirkung resultierte
aus den unterschiedlichen Zeitverläufen beider Fütterungsgruppen.
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
Kontrolleanionenreich
4.0
4.2
4.4
4.6
4.8
5.0
G: n.s.Z: p≤0,001GxZ: p≤0,05
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
K (m
mol
⋅ ⋅⋅⋅l-1)
Ergebnisse
53
Abb. 10: Verlauf der Chlorid-Konzentrationen (Cl) im Plasma während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe; Ergebnisse der 2-faktoriellenANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung).
4.1.1.4 1,25(OH)2D3 und Parathormon
1,25(OH)2D3, als biologisch aktivster Metabolit des Vitamins D3, und Parathormon
sind an der Regulation des Ca-Haushaltes beteiligt. Daher wurden am Ende der
3½-wöchigen Fütterungsperiode die Plasmakonzentrationen von 1,25(OH)2D3 und
von PTH(44-68), einem Fragment des Parathormons, bestimmt. Die
Plasmakonzentrationen beider Hormone blieben dabei von der Fütterung
unbeeinflusst (Tab. 11).
Tab. 11.: Einfluss der Fütterung auf die Konzentrationen von 1,25(OH)2D3 undParathormon (PTH) im Plasma am Ende einer 3½-wöchigen Fütterungsperiode.( x ±s x , n=5 Tiere/Gruppe).
1,25(OH)2D3(pg⋅⋅⋅⋅ml-1)
PTH(44-68)(pmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Kontrolle 26,8 ± 7,6 130 ± 55
anionenreich 28,4 ± 5,5 133 ± 53
0 3/4 5/6 8 10/11 12/13 15 17/18 19/20 22 24/25
anionenreichKontrolle105
110
115
120
125
G: p≤0,01Z: p≤0,001GxZ: p≤0,01
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
Cl (
mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
Ergebnisse
54
4.1.2 pH-Werte im Harn
Als Stichprobe zur Überprüfung der pH-Werte wurde bei jeweils zwei Tieren aus
jeder Gruppe einmal pro Woche Harn genommen. Die anionenreiche Fütterung
hatte einen deutlichen Effekt auf den pH-Wert im Harn (Abb. 11). Bereits eine
Woche nach Fütterungsbeginn lagen die Harn-pH-Werte dieser Gruppe mit Werten
zwischen 5,00 und 6,00 im sauren Bereich, während die Harn-pH-Werte der
Kontrollgruppe in dem für Wiederkäuer normalen alkalischen Bereich um 8,00
blieben. Bis zum Ende des Versuchs veränderten sich die Harn-pH-Werte nicht
weiter nennenswert.
Abb. 11: Einzelverlaufskurven der pH-Werte im Harn.
4.1.3 Pansenflüssigkeitsparameter
4.1.3.1 pH-Wert und Osmolarität
Die Fütterung hatte keinen nennenswerten Einfluss auf den pH-Wert der
Pansenflüssigkeit (Tab. 12). Auch die Osmolaritäten in den Pansenflüssigkeiten
beider Fütterungsgruppen unterschieden sich nicht signifikant (Tab. 12).
0 4 8 12 16 20 24
Kontrolle-1Kontrolle-2anionenreich-1anionenreich-25
6
7
8
9
Zeit (Tage nach Beginn derVersuchsfütterung)
pH-W
ert
Ergebnisse
55
Tab. 12: Einfluss der Fütterung auf den pH-Wert und die Osmolarität in derPansenflüssigkeit. ( x der Tagesmittel ± s x , n=5 Tiere/Gruppe)
pH-Wert Osmolarität(mosmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Kontrolle 6,46 ± 0,03 286 ± 4
anionenreich 6,47 ± 0,02 277 ± 4
4.1.3.2 Kurzkettige Fettsäuren und Ammoniak
Die molaren Proportionen der einzelnen kurzkettigen Fettsäuren (SCFA)
verschoben sich unter dem Einfluss einer anionenreichen Fütterung nur
unwesentlich (Tab. 13). Die Konzentrationen von Acetat und Propionat sowie die
SCFAges-Konzentration wurden kaum beeinflusst; lediglich die Butyratkonzentration
war bei den anionenreich gefütterten Tieren tendenziell verringert (p=0,07). Bei
vergleichbarer SCFAges-Konzentration war der Anteil des Acetats mit jeweils 71 %
in beiden Gruppe ähnlich, während der Propionatanteil 17 % in der Kontrollgruppe
und 19 % in der anionenreich gefütterten Gruppe betrug. Dafür lag der
Butyratanteil bei den Kontrolltieren bei 12 % und bei den anionenreich gefütterten
Schafen bei 10 %.
Die NH3-Konzentrationen der Pansenflüssigkeiten unterschieden sich in beiden
Fütterungsgruppen nur unwesentlich (Tab. 13).
Tab. 13: Einfluss der Fütterung auf die Konzentrationen der kurzkettigenFettsäuren (SCFA): Acetat, Propionat und Butyrat, der Gesamtkonzentration ankurzkettigen Fettsäuren (SCFAges, berechnet aus den jeweiligen Konzentrationenan Acetat, Propionat und Butyrat) sowie des Ammoniaks (NH3) in derPansenflüssigkeit. ( x der Tagesmittel ± s x , n=5 Tiere/Gruppe)
Acetat(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Propionat(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Butyrat(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
SCFAges(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
NH3(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Kontrolle 66,73 ± 2,69 16,48 ± 0,67 11,03 ± 0,68 94,20 ± 3,88 10,8 ± 0,8
anionenreich 63,65 ± 2,79 17,16 ± 0,68 9,41 ± 0,34 90,22 ± 3,76 8,9 ± 0,4
Ergebnisse
56
4.1.3.3 Calcium, anorganisches Phosphat und Magnesium
Bei nahezu gleicher Cages-Konzentration war die Cai-Konzentration in der
Pansenflüssigkeit der anionenreich gefütterten Gruppe signifikant erhöht (Tab. 14).
Damit betrug der Anteil von Cai an Cages in der anionenreich gefütterten Gruppe im
Tagesmittel 42,9 ± 9,2 % im Vergleich zu 34,4 ± 11,8 % für die Kontrollgruppe.
Die Pi-Konzentrationen unterschieden sich in den beiden Fütterungsgruppen nicht
wesentlich (Tab. 14). Dagegen war die Mg-Konzentration in der Pansenflüssigkeit
der anionenreich gefütterten Gruppe signifikant um über 30 % erhöht (Tab. 14).
Tab. 14: Einfluss der Fütterung auf die Konzentrationen von Gesamt-Calcium(Cages), ionisiertem Calcium (Cai), anorganischem Phosphat (Pi) und Magnesium(Mg) in der Pansenflüssigkeit. ( x der Tagesmittel ± s x , n=5 Tiere/Gruppe;Ergebnisse des t-Tests für verbundene Beobachtungen, n.s. nicht signifikant)
Cages(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Cai(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Pi(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Mg(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Kontrolle 2,73 ± 0,20 0,87 ± 0,07 14,73 ± 1,54 1,67 ± 0,07
anionenreich 2,78 ± 0,44 1,08 ± 0,08 12,64 ± 1,46 2,22 ± 0,09
Signifikanzen n.s. p≤0,05 n.s. p≤0,01
4.1.3.4 Elektrolyte
Sowohl die Na- als auch die K-Konzentrationen der Pansenflüssigkeiten
unterschieden sich in beiden Fütterungsgruppen nicht nennenswert (Tab. 15). Das
Na-K-Verhältnis lag jeweils ungefähr bei 4:1. Die Cl-Konzentration war bei den
anionenreich gefütterten Tieren dagegen signifikant erhöht (Tab. 15).
Ergebnisse
57
Tab. 15: Einfluss der Fütterung auf die Konzentrationen von Natrium (Na), Kalium(K) und Chlorid (Cl) in der Pansenflüssigkeit. ( x der Tagesmittel ± s x , n=5Tiere/Gruppe; Ergebnisse des t-Tests für verbundene Beobachtungen; n.s. nichtsignifikant)
Na(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
K(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Cl(mmol⋅⋅⋅⋅l-1)
Kontrolle 104 ± 3 26,0 ± 1,4 12,0 ± 0,4
anionenreich 99 ± 2 26,2 ± 1,1 14,8 ± 1,0
Signifikanzen n.s. n.s. p≤0,05
4.1.4 Transmurale Potenzialdifferenz am Pansenepithel (PDm)
Die transmurale Potenzialdifferenz am Pansenepithel (PDm) gilt als eine der
möglichen Triebkräfte für transmurale Transportprozesse. Deshalb wurde
untersucht, inwieweit sich die transmurale Potenzialdifferenz bei einer
anionenreichen Fütterung ändert (Abb. 12). Die unterschiedliche Fütterung hatte
allerdings keine signifikante Auswirkung auf die Höhe der transmuralen
Potenzialdifferenz.
��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
0
-5
-10
-15
-20
-25
-30
-35
Kontrolleanionenreich
������������������������
PD
m(m
V)
Abb. 12: Transmurale Potenzialdifferenz am Pansenepithel (PDm) nach 26-tägigerFütterungsdauer. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe)
Ergebnisse
58
4.2 Vorphase der In-vitro-Untersuchungen: Blut- bzw. Plasmaparameter
4.2.1 Säuren-Basen-Status
Auch bei den Blutentnahmen in der Fütterungsperiode für die In-vitro-
Untersuchungen zeigten sich signifikante Auswirkungen der anionenreichen
Fütterung auf den Säuren-Basen-Status:
pHÄhnlich wie bei den In-vivo-Versuchen lagen die Blut-pH-Werte bei den
Kontrolltieren während der gesamten Fütterungsdauer relativ konstant bei Werten
um 7,43. In der anionenreich gefütterten Gruppe dagegen fiel der Blut-pH
ausgehend von 7,45 stark ab (Abb. 13). Um den achten Versuchstag erreichte er
mit einem pH von 7,27 den tiefsten Wert, danach stieg er langsam wieder an. Am
Ende der anionenreichen Fütterungsperiode lag der pH-Wert bei diesen Tieren
knapp unter 7,35 (Tab. 27 Anhang). Die pH-Erniedrigung unter anionenreichen
Fütterungsbedingungen war signifikant. Aus den unterschiedlichen Zeitverläufen
beider Fütterungsgruppen ergab sich eine signifikante Wechselwirkung zwischen
Gruppe und Zeit.
Base Excess (BE)Die BE-Werte verhielten sich in beiden Gruppen analog zu den pH-Werten (Abb.
14, Tab. 28 Anhang). Ausgehend von 3,3 mmol⋅l-1 blieben die BE-Werte in der
Kontrolle während der gesamten Fütterungsdauer im positiven Bereich und
variierten zwischen 2 mmol⋅l-1 und 5 mmol⋅l-1. Bei den anionenreich gefütterten
Tieren dagegen fielen die BE-Werte innerhalb der ersten Woche von 7,3 mmol⋅l-1
auf -6,4 mmol⋅l-1 ab, blieben anschließend relativ konstant auf diesem Niveau, um
ab dem 16. Tag nach Beginn der Futterumstellung wieder anzusteigen. Zum
Schluss der anionenreichen Fütterung lag der BE-Wert bei -2,9 mmol⋅l-1. Die
Verringerung des BE-Wertes unter anionenreicher Fütterung war signifikant. Die
Ergebnisse
59
Unterschiede in den Zeitverläufen beider Fütterungsgruppen führten zu der
signifikanten Wechselwirkung.
pCO2
Die pCO2-Konzentrationen im Blut wurden weder von der anionenreichen
Fütterung noch von der Dauer der Versuchsfütterung signifikant beeinflusst (Abb.
15). In der Kontrollgruppe lagen die Werte während der gesamten Versuchsdauer
zwischen 41 mm Hg und 44 mm Hg. In der anionenreich gefütterten Gruppe fielen
sie innerhalb der ersten Woche nach Beginn der Versuchsfütterung von knapp 46
mm Hg auf knapp 40 mm Hg und schwankten danach zwischen 38 mm Hg und 41
mm Hg (Tab. 29 Anhang). Dieser Effekt der anionenreichen Fütterung auf die
pCO2-Konzentrationen war allerdings statistisch nicht gesichert (p=0,09).
Abb. 13: Verlauf der pH-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung.( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich);Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung).
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
Kontrolleanionenreich7.25
7.30
7.35
7.40
7.45
7.50G: p≤0,001Z: p≤0,001GxZ: p≤0,001
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
pH-W
ert
Ergebnisse
60
Abb. 14: Verlauf der BE-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich);Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ: Wechselwirkung).
Abb. 15: Verlauf der pCO2-Konzentrationen im venösen Blut während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich); Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ:Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
-10
-8
-6
-4
-2
0
2
4
6
8
Kontrolleanionenreich
Zeit (Tage)
G: p≤0,001Z: p≤0,001GxZ: p≤0,001
BE
(mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
anionenreichKontrolle36
40
44
48G: n.s.Z: n.s.GxZ: n.s.
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
pCO
2(m
m H
g)
Ergebnisse
61
4.2.2 Calcium und anorganisches Phosphat
Gesamt-Calcium (Gges)Die Cages-Plasmakonzentrationen wurden durch die anionenreiche Fütterung
selbst nicht signifikant beeinflusst, hingegen änderten sie sich in Abhängigkeit von
der Fütterungsdauer (Abb. 16, Tab. 30 Anhang). Bei den Kontrolltieren stieg die
Cages-Konzentration in der ersten Woche von 2,67 mmol⋅l-1 auf Werte um 2,75
mmol⋅l-1 an. Bis zum 18. Tag nach Beginn der Versuchsfütterung blieb sie auf
diesem Niveau, stieg dann noch einmal kurzzeitig auf 2,85 mmol⋅l-1 an und lag am
Ende der Fütterungsperiode bei 2,72 mmol⋅l-1. Im Vergleich dazu stieg die Cages-
Konzentration bei den anionenreich gefütterten Tieren zunächst von 2,81 mmol⋅l-1
auf 2,87 mmol⋅l-1 an, fiel dann auf 2,76 mmol⋅l-1 am 16. Tag nach Beginn der
Versuchsfütterung ab, um danach wieder auf bis zu 2,85 mmol⋅l-1 anzusteigen. Am
Ende der Fütterungsperiode lag die Konzentration bei 2,72 mmol⋅l-1. Aufgrund der
verschiedenen Zeitverläufe beider Fütterungsgruppen war die Wechselwirkung
zwischen Gruppe und Zeit signifikant.
Ionisiertes Calcium (Cai)Unter anionenreichen Fütterungsbedingungen waren die Cai-Konzentrationen im
Plasma signifikant höher als in der Kontrollgruppe (Abb. 17, Tab. 31 Anhang). Bei
den Kontrolltieren betrug die Cai-Konzentration anfangs 1,28 mmol⋅l-1 und stieg im
Verlauf leicht an, bis sie am Ende der Fütterungsperiode bei 1,34 mmol⋅l-1 lag. Bei
den anionenreich gefütterten Tieren stieg sie in den ersten 10 Tagen von 1,27
mmol⋅l-1 bis auf knapp 1,5 mmol⋅l-1 an, blieb dann konstant und fiel zwischen dem
13. und 25. Fütterungstag nach Beginn der Versuchsfütterung wieder bis auf 1,41
mmol⋅l-1 ab. Dieser Unterschied in den Zeitverläufen der beiden Fütterungsgruppen
führte zu einer statistisch signifikanten Wechselwirkung.
Ergebnisse
62
Abb. 16: Konzentrationsverlauf des Gesamt-Calciums (Cages) im Plasma währendder Versuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich); Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ:Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
Abb. 17: Konzentrationsverlauf des ionisierten Calciums (Cai) im Plasma währendder Versuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich); Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ:Wechselwirkung).
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
Kontrolleanionenreich
2.7
2.8
2.9
3.0G: n.s.Z: p≤0,01GxZ: p≤0,05
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
Ca g
es (m
mol
⋅ ⋅⋅⋅l-1)
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
anionenreichKontrolle1.2
1.3
1.4
1.5
1.6G: p≤0,001Z: p≤0,001GxZ: p≤0,001
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
Ca i
(mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
Ergebnisse
63
Anorganisches Phosphat (Pi)Die anionenreiche Fütterung führte zu signifikant niedrigeren Pi-Konzentrationen im
Plasma. Ebenso war die Plasmakonzentration signifikant von der Dauer der
Versuchsfütterung abhängig (Abb. 18, Tab. 32 Anhang). Bei den Kontrolltieren fiel
sie in den ersten acht Tagen der Versuchsfütterung von 1,90 mmol⋅l-1 auf 1,73
mmol⋅l-1 ab. Um den 18. Fütterungstag herum fiel sie weiter auf knapp unter 1,6
mmol⋅l-1. Zu Versuchsende stieg sie dann wieder auf 1,74 mmol⋅l-1 an. Bei den
anionenreich gefütterten Tieren war der Konzentrationsabfall stärker ausgeprägt.
Bereits in den ersten drei Fütterungstagen fiel die Pi-Konzentration von 2,00
mmol⋅l-1 auf 1,46 mmol⋅l-1 ab. In den nächsten 10 Tagen fiel sie noch bis auf unter
1,30 mmol⋅l-1, um ab dem 20. Fütterungstag wieder leicht anzusteigen. Am Ende
der Fütterungsperiode lag die Konzentration an anorganischem Phosphat bei 1,43
mmol⋅l-1. Aufgrund der unterschiedlichen Zeitverläufe in den beiden
Fütterungsgruppen war auch die Wechselwirkung signifikant.
Abb. 18: Konzentrationsverlauf des anorganischen Phosphates (Pi) im Plasmawährend der Versuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4Tiere/Gruppe (anionenreich); Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z:Zeit, GxZ: Wechselwirkung).
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
Kontrolleanionenreich
1.1
1.5
1.9
2.3G: p≤0,001Z: p≤0,001GxZ: p≤0,01
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
P i (m
mol
⋅ ⋅⋅⋅l-1)
Ergebnisse
64
4.2.3 Elektrolyte
Natrium (Na)Auch wenn die Art der Fütterung keinen signifikanten Effekt auf die Na-
Konzentrationen im Plasma hatte, so änderten sie sich aber in Abhängigkeit von
der Fütterungsdauer (Abb. 19, Tab. 33 Anhang). Bei den Kontrolltieren stieg die
Na-Konzentration innerhalb der ersten drei Tage nach Beginn der
Versuchsfütterung von 145,4 mmol⋅l-1 auf 146,8 mmol⋅l-1 an, um dann wieder auf
Werte um 144 mmol⋅l-1 abzufallen. Um den 10. Tag herum begann sie wieder auf
Werte bis 147 mmol⋅l-1 anzusteigen, fiel dann erneut ab und lag zum Ende der
Fütterungsperiode bei 144,5 mmol⋅l-1. Der Konzentrationsverlauf in der
anionenreich gefütterten Gruppe war genau gegenläufig. Zuerst fiel die
Konzentration von anfangs 147,5 mmol⋅l-1 auf bis zu 144 mmol⋅l-1 am achten Tag
ab, stieg dann leicht auf Werte um 145 mmol⋅l-1 an und blieb für einige Zeit auf
diesem Niveau bevor sie zum Ende der Versuchsdauer noch weiter auf 147,8
mmol⋅l-1 anstieg. Diese unterschiedlichen Zeitverläufe für die beiden
Fütterungsgruppen führten zu einer signifikanten Wechselwirkung.
Kalium (K)
Die Mittelwerte der K-Konzentrationen im Plasma lagen zwischen 4,48 mmol⋅l-1
und 4,67 mmol⋅l-1 für die Kontrollgruppe und zwischen 4,38 mmol⋅l-1 und 4,73
mmol⋅l-1 in der anionenreich gefütterten Gruppe. Weder die anionenreiche
Fütterung noch die Dauer der Versuchsfütterung hatten einen signifikanten
Einfluss auf die Plasmakonzentrationen (Abb. 20, Tab. 34 Anhang).
Ergebnisse
65
Abb. 19: Verlauf der Natrium-Konzentrationen (Na) im Plasma während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich); Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ:Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
Abb. 20: Verlauf der Kalium-Konzentrationen (K) im Plasma während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich) ; Ergebnisse der 2-faktoriellen: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ:Wechselwirkung, n.s. nicht signifikant).
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
Kontrolleanionenreich142
144
146
148
G: n.s.T: p≤0,05GxT: p≤0,05
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
Na
(mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
4.0
4.2
4.4
4.6
4.8
5.0
Kontrolleanionenreich
G: n.s.Z: n.s.GxZ: n.s.
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
K (m
mol
⋅ ⋅⋅⋅l-1)
Ergebnisse
66
Chlorid (Cl)Die anionenreiche Fütterung führte zu signifikant höheren Cl-Konzentrationen im
Plasma (Abb. 21, Tab. 35 Anhang). Bei den Kontrolltieren lagen die Cl-
Konzentrationen konstant um 110 mmol⋅l-1. Bei den anionenreich gefütterten
Tieren stieg die Cl-Konzentration dagegen innerhalb der ersten Woche von 107,4
mmol⋅l-1 auf fast 117,0 mmol⋅l-1 an, blieb anschließend relativ konstant und fiel
ungefähr ab dem 15. Tag nach Beginn der Versuchsfütterung wieder ab. Zum
Ende der anionenreichen Fütterungsperiode lag die Cl-Konzentration bei 113,0
mmol⋅l-1. Aus den unterschiedlichen Zeitverläufen beider Fütterungsgruppen ergab
sich die signifikante Wechselwirkung.
Abb. 21: Verlauf der Chlorid-Konzentrationen (Cl) im Plasma während derVersuchsfütterung. ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich); Ergebnisse der 2-faktoriellen ANOVA: G: Gruppe, Z: Zeit, GxZ:Wechselwirkung).
0 3/4 5/6 8/9 10/11 12/13 15/16 17/18 19/20 22/23 24/25
anionenreichKontrolle106
110
114
118
122G: p≤0,001Z: p≤0,001GxZ: p≤0,001
Zeit (Tage nach Beginn der Versuchsfütterung)
Cl (
mm
ol⋅ ⋅⋅⋅l-1
)
Ergebnisse
67
4.3 In-vitro-Untersuchungen: Auswirkungen einer anionenreichen Ration aufden Ca-Transport im Pansen
4.3.1 Zeitlicher Verlauf der elektrischen Kenngrößen (Kurzschlussstrom undGewebeleitfähigkeit) während der Versuche
In Abb. 22 werden die Kurzschlussströme (Isc) beispielhaft für die Pansenepithelien
der Kontrollgruppe dargestellt (Tab. 36 Anhang). Die Kurzschlussströme der
Pansenepithelien der anionenreich gefütterten Gruppe verliefen nicht wesentlich
verschieden. Im Verlauf der über 6-stündigen Versuche fielen die Isc um ca. 50 %
ab. Dabei war es ohne Bedeutung, ob die transepitheliale Potenzialdifferenz (PDt)
zuerst auf +25 mV (serosale Seite positiv) oder auf –25 mV (serosale Seite
negativ) abgeglichen wurde. In der folgenden Abb. 23 werden daher die beiden
Verläufe zusammengefasst und sowohl für die Kontrollgruppe als auch für die
anionenreich gefütterte Gruppe dargestellt. Der Kurzschlussstrom der Epithelien
der anionenreich gefütterten Gruppe lag anfangs auf einem etwas höheren Niveau,
näherte sich dann aber den Werten der Kontrolltiere an (Tab. 37 Anhang). Die
Applikation von Parathormon (PTH) hatte keinen spezifischen Effekt auf die Isc.
Ergebnisse
68
0 60 120 180 240 300 360 4200.0
0.5
1.0
1.5
2.0KontrolleKontrolle
0 mV -25 mV +25 mV 0 mV PTH
0 mV +25 mV -25 mV 0 mV PTH
Inkubation (min)
I sc (µ
Eq⋅ ⋅⋅⋅ c
m-2
⋅ ⋅⋅⋅ h-1
)
Abb. 22: Zeitliche Verläufe der Kurzschlussströme (Isc) während der Ca-Fluxratenmessungen bei unterschiedlichen Potenzialdifferenzen anPansenepithelien der Kontrollgruppe ( x ± s x , n=5 Tiere).
0 60 120 180 240 300 360 4200.0
0.5
1.0
1.5
2.0Kontrolleanionenreich
0 mV ±25 mV ±25 mV 0 mV PTH
Inkubation (min)
I sc (µ
Eq⋅ ⋅⋅⋅ c
m-2
⋅ ⋅⋅⋅ h-1
)
Abb. 23: Zeitliche Verläufe der Kurzschlussströme (Isc) während der Ca-Fluxratenmessungen an Pansenepithelien ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle)bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich))
Ergebnisse
69
Die Gewebeleitfähigkeit (Gt), als Maß für die Integrität des Gewebes, stieg
während der Versuche geringfügig an (Abb. 24, Tab. 38 Anhang). Auch hier war
das Ausmaß des Anstiegs unabhängig von der Reihenfolge der Klemmrichtung am
Epithel. In Abb. 25 werden daher die beiden Zeitverläufe zusammengefasst und
sowohl für die Kontrolle als auch für die anionenreich gefütterte Gruppe dargestellt.
Die Gewebeleitfähigkeiten stiegen in beiden Fütterungsgruppen in gleicher Weise
geringfügig an, lagen insgesamt aber in der anionenreich gefütterten Gruppe höher
als in der Kontrollgruppe (Tab. 39 Anhang). Die PTH-Applikation hatte keinen
spezifischen Effekt auf die Gt-Werte.
0 60 120 180 240 300 360 4200
1
2
3
4
5
6KontrolleKontrolle
0 mV -25 mV +25 mV 0 mV PTH
0 mV +25 mV -25 mV 0 mV PTH
Inkubation (min)
Gt (
mS⋅ ⋅⋅⋅
cm-2
)
Abb. 24: Zeitliche Verläufe der Gewebeleitfähigkeiten (Gt) während der Ca-Fluxratenmessungen an Pansenepithelien der Kontrollgruppe ( x ± s x , n=5 Tiere).
Ergebnisse
70
0 60 120 180 240 300 360 4200
1
2
3
4
5
6 Kontrolleanionenreich
0 mV ±25 mV ±25 mV 0 mV PTH
Inkubation (min)
Gt (
mS⋅ ⋅⋅⋅
cm-2
)
Abb. 25: Zeitliche Verläufe der Gewebeleitfähigkeiten (Gt) während der Ca-Fluxratenmessungen an Pansenepithelien ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle)bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich))
4.3.2 Unidirektionale Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) und Ca-Nettofluxraten (Jnet)
Wie erwartet waren die Jms abhängig von der transepithelialen Potenzialdifferenz
(PDt). Bei PDt= -25 mV (serosale Seite negativ) stiegen die Jms deutlich an und
fielen bei umgekehrter Klemmrichtung wieder ab (Abb. 26, Abb. 27, Tab. 40
Anhang). Ob die Klemmspannung zuerst -25 mV oder +25 mV betrug, hatte dabei
keinen wesentlichen Einfluss. In Abb. 28 werden daher die Jms und die Jsm
unabhängig von der Reihenfolge der Klemmrichtung am Epithel dargestellt. Der
Anstieg von Jms unterschied sich zwischen den beiden Fütterungsgruppen nicht,
allerdings lagen die Ca-Fluxraten der anionenreich gefütterten Gruppe von
mukosal nach serosal insgesamt höher (Tab. 41 Anhang).
Ergebnisse
71
0 60 120 180 240 300 360 4200
10
20
30
40
50
60Kontrolleanionenreich
0 mV -25 mV +25 mV 0 mV PTH
J ms (
nmol
⋅ ⋅⋅⋅ cm
-2⋅ ⋅⋅⋅ h
-1)
Abb. 26: Unidirektionale Ca-Fluxraten von mukosal nach serosal (Jms) währendder gesamten Messdauer, die transepitheliale Potenzialdifferenz (PDt) betrugzuerst -25 mV ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)). Die Pfeile markieren den Zeitpunkt, an dem sich die Ca-Fluxratenunter den jeweiligen Versuchsbedingungen auf ein konstantes Niveau eingestellthatten. Diese Fluxraten wurden für die weiteren Betrachtungen verwendet.
Abb. 27: Unidirektionale Ca-Fluxraten von mukosal nach serosal (Jms) währendder gesamten Messdauer, die transepitheliale Potenzialdifferenz (PDt) betrugzuerst +25 mV ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)). Die Pfeile markieren den Zeitpunkt, an dem sich die Ca-Fluxratenunter den jeweiligen Versuchsbedingungen auf ein konstantes Niveau eingestellthatten. Diese Fluxraten wurden für die weiteren Betrachtungen verwendet.
0 60 120 180 240 300 360 4200
10
20
30
40
50
600 mV +25 mV -25 mV 0 mV PTH
Kontrolleanionenreich
Inkubation (min)
J ms (
nmol
⋅ ⋅⋅⋅ cm
-2⋅ ⋅⋅⋅ h
-1)
Ergebnisse
72
Abb. 28: Unidirektionale Ca-Fluxraten (Jms und Jsm) während der gesamtenMessdauer, unabhängig von der Reihenfolge der angelegten transepithelialenPotenzialdifferenzen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)). Die Pfeile markieren den Zeitpunkt, an dem sich die Ca-Fluxratenunter den jeweiligen Versuchsbedingungen auf ein konstantes Niveau eingestellthatten. Diese Fluxraten wurden für die weiteren Betrachtungen verwendet.
Um die Transportprozesse unabhängig von elektrischen Gradienten zu
untersuchen, wurden die Ca-Fluxraten unter Kurzschlussstrombedingungen, d.h.
bei PDt = 0 mV, miteinander verglichen (1. Pfeil in Abb. 28).
Während die Jms unter anionenreichen Fütterungsbedingungen (27,04 ± 1,47
nmol·cm-2·h-1) signifikant höher waren als in der Kontrollgruppe (16,39 ± 0,85
nmol·cm-2·h-1), unterschieden sich die Jsm zwischen der Kontrollgruppe (4,27 ± 0,87
nmol·cm-2·h-1) und anionenreich gefütterten Tieren (3,16 ± 0,13 nmol·cm-2·h-1) nicht
wesentlich (Abb. 29). Die aus der Differenz der unidirektionalen Fluxraten
berechneten Ca-Nettofluxraten (Jnet) waren in der anionenreich gefütterten Gruppe
mit 23,88 ± 1,46 nmol·cm-2·h-1 ebenfalls um fast 100 % höher als in der
Kontrollgruppe mit 12,12 ± 1,15 nmol·cm-2·h-1.
0 60 120 180 240 300 360 4200
10
20
30
400 mV ±25 mV ±25 mV 0 mV PTH
Jms Kontrolle
Jms anionenreichJsm Kontrolle
Jsm anionenreich
Inkubation (min)
J (n
mol
⋅ ⋅⋅⋅ cm
-2⋅ ⋅⋅⋅ h
-1)
Ergebnisse
73
Abb. 29: Unidirektionale Ca-Fluxraten (Jms und Jsm) und Ca-Nettofluxraten(Jnet=Jms-Jsm) unter Kurzschlussstrombedingungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe(Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich); Ergebnisse des t-Tests fürunverbundene Beobachtungen, für a,b und c,d p≤0,001)
4.3.3 Einfluss von Parathormon (PTH) auf die unidirektionalen Ca-Fluxraten(Jms, Jsm) und auf die Ca-Nettofluxraten (Jnet)
Die Probenentnahmezeitpunkte vor und nach Zugabe von PTH, deren Werte in
Tab. 16 verglichen werden, sind in Abb. 28 mit Pfeilen markiert. Die Applikation
von PTH hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf die Ca-Fluxraten.
Die Jms lagen in der Kontrollgruppe sowohl vor als auch nach PTH-Zugabe bei ca.
16 nmol·cm-2·h-1 und in der anionenreich gefütterten Gruppe ungefähr bei 27
nmol·cm-2·h-1. Der Gruppenunterschied war signifikant, während PTH in beiden
Fütterungsgruppen keinen signifikanten Einfluss auf die Jms ausübte (Tab. 16). Bei
den Kontrolltieren lagen die Werte für Jsm bei ca. 4 nmol·cm-2·h-1 und bei den
anionenreich gefütterten Tieren ungefähr bei 3 nmol·cm-2·h-1. Sie veränderten sich
auch nach Zugabe von PTH nicht nennenswert. Weder die unterschiedliche
Fütterung noch die PTH-Behandlung hatten daher einen signifikanten Einfluss auf
die Jsm. Mit Werten von ca. 12 nmol·cm-2·h-1 in der Kontrollgruppe und von ca. 23
nmol·cm-2·h-1 in der anionenreich gefütterten Gruppe unterschieden sich zwar die
Jnet beider Gruppen signifikant, die Zugabe von PTH veränderte die Jnet der
jeweiligen Gruppe allerdings nicht nennenswert.
��������������������������
���������������������������������������
0
10
20
30JmsJsm
������������
Jnet
Kontrolle anionenreich
a
b
c
d
J (n
mol
⋅ ⋅⋅⋅ cm
-2⋅ ⋅⋅⋅ h
-1)
Ergebnisse
74
Tab. 16: Unidirektionale Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) und Ca-Nettofluxraten (Jnet) vorund nach Zugabe von Parathormon (PTH), ( x ± s, n=Anzahl der Tiere, Gruppe:Einfluss der Gruppe, PTH: Einfluss der PTH-Zugabe, Gruppe x PTH:Wechselwirkung zwischen Gruppe und PTH-Zugabe, n.s. nicht signifikant, **p≤0,01)
Gruppe PTH(-/+)
n Jms(nmol·cm-2·h-1)
Jsm(nmol·cm-2·h-1)
Jnet(nmol·cm-2·h-1)
Kontrolle -
+
5
5
16,39 ± 1,90
16,78 ± 3,87
4,27 ± 1,93
4,02 ± 2,14
12,12 ± 2,57
12,76 ± 4,07
anionenreich -
+
4
4
27,04 ± 2,94
27,29 ± 5,42
3,16 ± 0,27
3,33 ± 0,42
23,88 ± 2,91
23,96 ± 5,04
Varianzursache Signifikanzen einer zweifaktoriellen ANOVAGruppe ** n.s. **
PTH n.s. n.s. n.s.
Gruppe x PTH n.s. n.s. n.s.
4.3.4 Abhängigkeit der unidirektionalen Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) von dertransepithelialen Potenzialdifferenz (PDt)
Die Auswirkungen unterschiedlicher transepithelialer Potenzialdifferenzen (PDt) auf
Jms und Jsm sind in Abb. 30 dargestellt. FRIZELL und SCHULTZ (1972) berechnen
mit Hilfe der PDt die elektrisch treibende Kraft (ξ0,5) (Kap. 3.3.4). Mit zunehmender
ξ0,5 wurden auch die unidirektionalen Ca-Fluxraten größer (Tab. 42 Anhang).
Ergebnisse
75
Abb. 30: Jms und Jsm in Abhängigkeit von der transepithelialen Potenzialdifferenz(PDt). ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich),ξ0,5=elektrisch treibende Kraft)
Nach FRIZELL und SHULTZ (1972) kann dabei ein PDt-abhängiger (Steigung der
Regressionsgeraden) und ein PDt-unabhängiger (Ordinatenabschnitt der
Regressionsgeraden) Anteil der unidirektionalen Ca-Fluxraten unterschieden
werden (Kap. 3.3.4). Der PDt-abhängige Anteil des gesamten Jms war sowohl in
der Kontrollgruppe als auch in der anionenreich gefütterten Gruppe signifikant
größer als Null (Kontrolle p≤0,001, anionenreich p≤0,01), der Unterschied
zwischen den beiden Fütterungsgruppen war aber nicht signifikant. Auch der PDt-
unabhängige Anteil des gesamten Jms war in beiden Fütterungsgruppen signifikant
größer als Null (Kontrolle p≤0,001, anionenreich p≤0,01). Unter anionenreichen
Fütterungsbedingungen war dieser Anteil außerdem signifikant höher (p≤0,001) als
bei den Kontrolltieren (Tab. 17).
0
10
20
30
40
50
Kontrolle, Jms (r2=0,88) anionenreich, Jms (r2=0,67)
Kontrolle, Jsm (r2=0,26) anionenreich, Jsm (r2=0,46)
0,39 1,00 2,54
± 25 0 ± 25
PDt [mV]
ξξξξ -0,5
J (n
mol
⋅ ⋅⋅⋅ cm
-2⋅ ⋅⋅⋅ h
-1)
Ergebnisse
76
Tab. 17: PDt-abhängige und -unabhängige Anteile der unidirektionalen Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich), Ergebnisse des Vergleichs der Steigungen und y-Achsenabschnitteder Regressionsgeraden, n.s. nicht signifikant)
Jms(nmol·cm-2·h-1)
Jsm(nmol·cm-2·h-1)
PDt-abhängig
PDt-unabhängig
PDt-abhängig
PDt-unabhängig
Kontrolle 7,84 ± 0,81 7,95 ± 1,29 1,12 ± 0,53 1,97 ± 0,84
anionenreich 10,85 ± 2,52 14,78 ± 4,12 1,13 ± 0,41 1,73 ± 0,66
Signifikanzen n.s p≤0,001 n.s. n.s.
Für beide Fütterungsgruppen war die Abhängigkeit der Gesamt-Jsm von der PDt
signifikant (p≤0,05). Es ergab sich kein nennenswerter Unterschied bezüglich der
PDt-abhängigen und -unabhängigen Anteile. In beiden Fütterungsgruppen betrug
die prozentuale Verteilung von PDt-abhängig zu PDt -unabhängig ungefähr 40:60.
4.3.5 Einfluss von Verapamil auf die unidirektionalen Ca-Fluxraten vonmukosal nach serosal (Jms)
Verapamil ist als Ca-Antagonist bekannt, der durch Blockierung bestimmter Ca-
Kanäle den Ca-Einstrom z.B. in die Myokardzelle verringert (FLECKSTEIN 1977).
Es ist außerdem gezeigt worden, dass Verapamil in sehr hohen Konzentrationen
auch die Ca-Aufnahme in intestinale Bürstensaummembranvesikel inhibieren kann
(MILLER u. BRONNER 1981) und so einen hemmenden Einfluss auf den
transzellulären Ca-Transport ausübt. Nach Zugabe von Verapamil in einer
Konzentration von 100 µmol⋅l-1 zur mukosalen Kammerseite verringerten sich die
Jms bei den vorliegenden Versuchen in beiden Fütterungsgruppen. Dieser Abfall
der Ca-Fluxraten war in der anionenreich gefütterten Gruppe allerdings signifikant
größer (p≤0,001). In der Kontrollgruppe fielen die Jms um 1,5 ± 0,1 nmol⋅cm-2⋅h-1
Ergebnisse
77
ab, in der anionenreich gefütterten Gruppe dagegen um 6,6 ± 0,5 nmol⋅cm-2⋅h-1
(Abb. 31).
Abb. 31: Wirkung von Verapamil auf Jms ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle)bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich), Ergebnis des Vergleichs der Steigungen derRegressionsgeraden).
0 30 60 90
0
10
20
30Kontrolleanionenreich
Verapamil-Hemmunganionenreich
-6,6±0,5 nmol⋅cm-2⋅h-1
Kontrolle-1,5±0,1 nmol⋅cm-2⋅h-1
p≤0,001
Minuten nach Verapamil-Zugabe
J ms (
nmol
⋅ ⋅⋅⋅ cm
-2⋅ ⋅⋅⋅ h
-1)
Diskussion
78
5 Diskussion
5.1 Beurteilung der Ussing-Kammer-Methode
Zur Messung der unidirektionalen Ca-Fluxraten wurde eine modifizierte Form der
Ussing-Kammer-Methode nach USSING und ZEHRAN (1951) angewendet.
Ursprünglich wurde diese Methode für Untersuchungen ionaler Transportvorgänge
an der Froschhaut entwickelt. In modifizierter Form wurde sie vielfach zur
Untersuchung intestinaler Transportvorgänge sowohl bei Monogastriern
(SCHRÖDER et al. 1991, KAUNE et al. 1992, SCHRÖDER et al. 1993) als auch
bei Wiederkäuern (FERREIRA et al. 1966, HÖLLER et al. 1988a, BREVES et al.
1989, SCHRÖDER et al. 1997, 1999) eingesetzt. Diese Methode ermöglicht es,
unidirektionale Fluxraten eines Ions über ein isoliertes, intaktes Epithel des
Gastrointestinaltraktes von mukosal nach serosal (Jms) und von serosal nach
mukosal (Jsm) unter definierten Bedingungen zu bestimmen. Aus der Differenz der
beiden unidirektionalen Fluxraten lässt sich die Nettofluxrate (Jnet = Jms - Jsm)
berechnen. Über die transepitheliale Potenzialdifferenz (PDt) kann der elektrische
Gradient variiert werden. Wenn bei Verwendung isoionaler Pufferlösungen und
einer PDt = 0 mV signifikant von Null verschiedene Jnet auftreten, ist das als
sicherer Hinweis auf die Beteiligung aktiver Transportmechanismen zu werten.
Dabei stehen signifikant positive Jnet für eine aktive Nettoabsorption und negative
Jnet für eine aktive Nettosekretion. Außerdem wurden die elektrischen Kenngrößen
des Gewebes, d.h. Kurzschlussstrom (Isc) und Gewebeleitfähigkeit (Gt), während
der Versuche fortlaufend aufgezeichnet. Diese beiden Kenngrößen lassen
Rückschlüsse auf die Vitalität und die Integrität des Gewebes zu, da der Isc ein
Maß für die Summe der elektrogenen Transportvorgänge am Epithel ist und die Gt
die Ionenpermeabilität des Gewebes charakterisiert. Eine sprunghafte Änderung
der Gt könnte auf eine Schädigung des Gewebes hinweisen. Auch unspezifische
Effekte, z.B. Einflüsse der Versuchsdauer und der eingesetzten Substanzen,
können über Veränderungen dieser Kenngrößen ermittelt werden.
Diskussion
79
Während der über 6-stündigen Inkubation fiel der Isc in beiden Fütterungsgruppen
gleichermaßen um ca. 50 % von ungefähr 1 µEq·cm-2·h-1 auf knapp unter 0,5
µEq·cm-2·h-1 ab. Über die Ursache für den Abfall ist nichts Näheres bekannt. Der
Abfall der Isc könnte aber beispielsweise von einer verringerten Nettoabsorption an
Kationen bzw. von einer Nettosekretion an Anionen verursacht worden sein.
Welche Ionen diese Änderungen herbeigeführt haben ist nicht bekannt. Die aus
der Literatur bekannten Werte für den Isc variieren von 0,4 µEq·cm-2·h-1 bis 1,17
µEq·cm-2·h-1 (HÖLLER et al. 1988a, SCHRÖDER et al. 1997, 1999, 2001).
Vergleichswerte für den Isc unter anionenreichen Fütterungsbedingungen fehlen
bisher.
Die Gt stieg während der ersten 120 min in beiden Fütterungsgruppen an. Der
weitere Anstieg während der nächsten vier Stunden war nur noch gering, so dass
von konstanten Versuchsbedingungen ausgegangen werden kann. Wahrscheinlich
ist der Anstieg der Gt zu Beginn der Versuche auf mechanische Manipulation durch
die Präparation und das Einspannen in die Ussing-Kammer zurückzuführen und
nicht auf Schädigungen des Gewebes. In der Kontrollgruppe lag die Gt zu Beginn
der Versuche bei 2,5 mS·cm-2 und zu Versuchsende bei 3,3 mS·cm-2. In der
anionenreich gefütterten Gruppe lagen die Leitfähigkeiten zu jedem Zeitpunkt
höher als in der Kontrollgruppe, zu Versuchsbeginn lagen sie bei 3,5 mS·cm-2 und
am Ende bei 4,4 mS·cm-2. Es werden in der Literatur für die Gt an
Pansenepithelien von Schafen Werte von 2,04 mS·cm-2 bis 3,76 mS·cm-2 genannt
(HÖLLER et al. 1988a, SCHRÖDER et al. 1997, VÖSSING 1997, SCHRÖDER et
al. 1999, 2001). Vergleichswerte für die Gt unter anionenreichen
Fütterungsbedingungen fehlen. Auch über die Ursachen für die höhere Gt unter
anionenreichen Fütterungsbedingungen ist nichts bekannt. Die Leitfähigkeit setzt
sich aus der transzellulären und der parazellulären Leitfähigkeit zusammen.
Änderungen in der Leitfähigkeit können auch auf Unterschiede in der Leitfähigkeit
für einzelne Ionen zurückzuführen sein. Weder über das Ausmaß der
transzellulären oder der parazellulären Leitfähigkeit noch über mögliche
Veränderungen ist etwas bekannt. Ebenso wenig kann aus den vorliegenden
Diskussion
80
Daten abgeleitet werden, welcher Ionentransport für die höhere Leitfähigkeit
verantwortlich ist.
Die Applikation von PTH hatte in beiden Fütterungsgruppen weder auf den Verlauf
der Isc noch auf den Verlauf der Gt einen spezifischen Effekt.
Es muss hervorgehoben werden, dass mit der Ussing-Kammer-Methode neben
den unidirektionalen Ca-Fluxraten auch die an der Absorption beteiligten
Mechanismen und die Auswirkungen der Fütterung darauf näher charakterisiert
werden können, dass es aber nicht möglich ist, aus diesen In-vitro-Daten auf das
absolute Ausmaß der gastrointestinalen Ca-Absorption in vivo rückzuschließen.
5.2 Systemische Auswirkungen anionenreicher Rationen
5.2.1 Auswirkungen auf den Säuren-Basen-Status
Die Ergebnisse der Blutgasanalyse in der anionenreich gefütterten Gruppe können
als eine partiell bis vollständig kompensierte metabolische Azidose interpretiert
werden. Dieses stimmt mit den Beobachtungen verschiedener Autoren überein, die
als eine Folge der Fütterung anionenreicher Rationen eine metabolische Azidose
beschrieben (Kap. 2.1.4). In beiden Versuchsabschnitten der eigenen
Untersuchungen waren die pH-Werte bei einer anionenreichen Fütterung
signifikant erniedrigt (Abb. 2, Abb. 13). Um die vermehrt anfallenden Protonen
abzufangen, werden Pufferbasen wie z.B. HCO3- im Blut verbraucht, was sich in
den erniedrigten BE-Werten ausdrückt (Abb. 3, Abb. 14). Das dabei vermehrt
gebildete H2CO3 zerfällt in H2O und CO2, wobei letzteres über die Lunge
abgegeben werden kann. Bei einer metabolischen Azidose ist der pCO2 primär
unverändert, er kann aber sekundär, wie in dieser Arbeit gezeigt, als Ausdruck der
Kompensierung über respiratorische Mechanismen, zumindestens tendenziell
erniedrigt sein (Abb. 4, Abb. 15). Daneben sind die Nieren ganz wesentlich an der
Ausscheidung der Protonen beteiligt, denn es kam bei Fütterung einer
Diskussion
81
anionenreichen Ration zu einem deutlich erniedrigten pH-Wert im Harn (Abb. 11),
was erneut die schon länger bekannten Literaturdaten bestätigten (Kap. 2.1.4).
Die Entstehung der metabolischen Azidose unter anionenreichen
Fütterungsbedingungen kann gut mit dem von STEWART (1983) entwickelten und
von CONSTABLE (1997, 1999) modifizierten „Strong Ion” Modell erklärt werden.
Nach diesem Modell wird der systemische pH-Wert von den unabhänigen
Variablen pCO2, der „Strong Ion Difference” (SID+), die überwiegend durch einen
Überschuss der Kationen Na und K gegenüber Cl und Laktat im Blut bestimmt wird
[SID+=(Na+K)-(Cl+Laktat)] und den so genannten „nicht flüchtigen Säuren” (ATot),
wie z.B. die Proteine Albumin und Globulin, bestimmt. Eine Änderung einer dieser
drei Größen pCO2, SID oder ATot verursacht entsprechende Veränderungen des
pH-Wertes. Als physiologischer SID+-Wert für Rinder wurden +46,7 mEq·l-1
genannt (pers. Mitteilung CONSTABLE). Eine Absenkung dieses Wertes wie
beispielsweise bei einer Hyperchlorämie geht mit einer metabolischen Azidose
einher. Umgekehrt würde eine Hypernatriämie eine metabolische Alkalose
erzeugen. Nach diesem Modell stehen die höheren Cl-Konzentrationen im Plasma
der anionenreich gefütterten Schafe und die erniedrigten pH-Werte im Blut dieser
Tiere also in einem direkten Zusammenhang miteinander.
5.2.2 Auswirkungen auf die Blut- bzw. Plasmakonzentrationen derMineralstoffe
Die Auswirkungen der Fütterung auf die Cages-Konzentrationen im Plasma waren
nur gering. Lediglich in der Vorphase für die In-vitro-Untersuchungen hatte die
Fütterungsdauer einen signifikanten Effekt auf die Plasma-Cages-Konzentrationen.
In der Kontrollgruppe stiegen sie hier über die gesamte Fütterungsdauer leicht an,
während sie in der anionenreich gefütterten Gruppe größeren Schwankungen
unterworfen waren. Über die genauen Ursachen hierfür ist nichts bekannt,
möglicherweise sind andere Einflüsse als die unterschiedliche Fütterung dafür
Diskussion
82
verantwortlich. Auch in der Literatur (Kap. 2.1.5) werden keine nennenswerten
Einflüsse der Fütterung auf die Cages-Konzentrationen im Plasma beschrieben.
Unter anionenreichen Fütterungsbedingungen waren die Cai-Konzentrationen im
Plasma sowohl bei den In-vivo-Untersuchungen wie auch in der Vorphase der In-
vitro-Untersuchungen signifikant erhöht. Eine Erhöhung der Cai-Konzentration ist
auch aus anderen Arbeiten bekannt (Kap. 2.1.5). Es ist anzunehmen, dass die
Erhöhung der Plasma-Cai-Konzentrationen mit dem erniedrigten pH-Wert im Blut
zusammenhängt. Ein solcher Zusammenhang wurde bereits mehrfach beschrieben
(ISHIDA et al. 1983, THODE et al. 1983, BUSHINSKY et al. 1985, KANCIR et al.
1987). Der höhere Cai-Anteil bei einer milden Azidose trägt möglicherweise dazu
bei, die Ca-Konzentration im Blut auch bei sprunghaft ansteigendem Bedarf
aufrechtzuerhalten und damit sicherzustellen, dass genügend Ca-Ionen für die
vielfältigen intra- und extrazellulären Funktionen zur Verfügung stehen.
Während die Pi-Konzentrationen im Plasma bei den In-vivo-Untersuchungen von
der Fütterung unbeeinflusst blieben, sanken sie in der Vorphase der In-vitro-
Untersuchungen bei den anionenreich gefütterten Schafen signifikant ab. Diese
Beobachtung steht im Gegensatz zu Angaben in der Literatur (Kap. 2.1.5). Bisher
konnte kein nennenswerter Effekt anionenreicher Rationen auf die Pi-
Konzentrationen im Plasma beobachtet werden (Kap. 2.1.5). Die Ursache für den
Abfall der Pi-Konzentrationen im Plasma bei diesen Tieren konnte nicht geklärt
werden. Die tägliche Phosphataufnahme mit dem Futter betrug jedoch in beiden
Fütterungsgruppen ca. 5 g.
Weder die Na-Konzentrationen noch die K-Konzentrationen im Plasma wiesen eine
signifikante Abhängigkeit von der Art der Fütterung auf. Dieses deckt sich mit den
Angaben in der Literatur (Kap. 2.1.5). Allerdings wiesen die Na-Konzentrationen
während der Vorphase für die In-vitro-Untersuchungen eine signifikante
Abhängigkeit von der Dauer der Versuchsfütterung auf. In beiden
Fütterungsgruppen waren die Na-Konzentrationen starken Schwankungen
unterworfen, die sich zwar gegenläufig verhielten, aber wahrscheinlich nicht in
direktem Zusammenhang mit der Fütterung zu sehen sind. Auch der Verlauf der K-
Konzentrationen war bei den In-vivo-Untersuchungen in signifikanter Weise von
Diskussion
83
der Dauer der Versuchsfütterung, nicht aber von der Art der Fütterung abhängig.
Sie schwankten in der Kontrollgruppe wesentlich stärker als in der anionenreich
gefütterten Gruppe, wiesen aber keinen gerichteten Unterschied auf.
Die vorliegenden Versuche bestätigen die von einigen Autoren gefunden
tendenziell bis signifikant erhöhten Cl-Konzentrationen im Plasma bei einer
anionenreichen Fütterung (Kap. 2.1.5). Wahrscheinlich bestand ein
Zusammenhang mit der höheren Cl-Aufnahme über das Futter (in den
Kontrollgruppen pro Tier jeweils ca. 14 g⋅d-1 und in den anionenreich gefütterten
Gruppen pro Tier ca. 17 g⋅d-1 bei den In-vivo-Versuchen bzw. ca. 16 g⋅d-1 bei der
Vorphase der In-vitro-Versuche). Wie bereits diskutiert, könnten die höheren Cl-
Konzentrationen im Plasma nach dem Konzept von STEWART (1983) die
beobachtete milde metabolische Azidose verursacht haben.
5.2.3 Auswirkungen auf die Plasmakonzentrationen von 1,25(OH)2D3 und PTH
Die unterschiedliche Fütterung zeigte keine Wirkung auf die
Plasmakonzentrationen von 1,25(OH)2D3 und PTH(44-68). Diese Ergebnisse sind
nur bedingt mit den Daten in der Literatur zu vergleichen (Kap. 2.1.6), da die
Untersuchungen i.d.R. an tragenden Kühen durchgeführt wurden und ein
zusätzlicher Effekt der bevorstehenden Abkalbung nicht ausgeschlossen werden
kann. GAYNOR et al. (1989) und HORST et al. (1994, 1997) postulierten eine
höhere Ansprechbarkeit der Zielgewebe Knochen und Niere für PTH unter
azidotischen Bedingungen und infolgedessen eine erhöhte Aktivität der renalen
1α-Hydroxylase. Dies würde dann zu einer vermehrten Bildung des biologisch
wirksamen 1,25(OH)2D3 führen. Nach dieser Hypothese wäre trotz unveränderter
PTH-Konzentration unter anionenreichen Fütterungsbedingungen eigentlich eine
höhere 1,25(OH)2D3-Konzentration im Plasma zu erwarten gewesen. Ausgehend
von den vorliegenden Befunden spricht nichts dafür, dass anionenreiche Rationen
systemisch über PTH und 1,25(OH)2D3 den Ca-Haushalt beeinflussen.
Diskussion
84
5.3 Auswirkungen anionenreicher Rationen auf die Pansenflüssigkeit
Insgesamt gesehen hatte die anionenreiche Fütterung nur geringe Auswirkungen
auf die Pansenflüssigkeit. Der pH-Wert blieb nahezu unverändert. Das stimmt mit
den Ergebnissen der Untersuchungen von HORST und JORGENSEN (1973) und
TUCKER et al. (1988) überein. Allerdings kamen FREDEEN et al. (1988b) und
VAGNONI und OETZEL (1998) zu einem gegenteiligen Ergebnis. In ihren
Untersuchungen war der pH-Wert in der Pansenflüssigkeit erniedrigt. Diese
Ergebnisse sind aufgrund der recht unterschiedlichen Fütterung allerdings nur
bedingt miteinander vergleichbar.
Auch die Osmolarität der Pansenflüssigkeit blieb von der Art der Fütterung
unbeeinflusst. Entsprechende Daten unter anionenreichen Fütterungsbedingungen
aus der Literatur liegen nicht vor. Eine Veränderung des osmotischen Druckes in
der Pansenflüssigkeit infolge einer veränderten Osmolarität und ein daraus
resultierender geänderter Wasserflux über die Pansenwand mit Auswirkungen auf
die Absorption von Mineralstoffen und Elektrolyten ist daher nicht anzunehmen.
Außerdem üben die anionischen Salze anscheinend nur eine geringe Wirkung auf
die Fermentation im Pansen aus. Wie bereits von FREDEEN et al. (1988b),
TUCKER et al. (1988) sowie VAGNONI und OETZEL (1998) beschrieben, hatte die
anionenreiche Fütterung weder einen signifikanten Einfluss auf die
Gesamtkonzentration noch auch auf das Verteilungsmuster der kurzkettigen
Fettsäuren.
Auch die NH3-Konzentration der Pansenflüssigkeit blieb in den Untersuchungen
der vorliegenden Arbeit von der Art der Fütterung unbeeinflusst. Dieses Ergebnis
steht im Gegensatz zu den Untersuchungen von FREDEEN et al. (1988b) und
VAGNONI und OETZEL (1998). In diesen Arbeiten wurde jeweils eine erhöhte
NH3-Konzentration gefunden, die mit dem höheren NPN-Gehalt der
anionenreichen Ration (VAGNONI u. OETZEL 1998) bzw. mit dem erniedrigten
pH-Wert in der Pansenflüssigkeit (FREDEEN et al. 1988b) erklärt wurde.
Die Cages-Konzentration der Pansenflüssigkeit war für beide Fütterungsgruppen
nahezu gleich. Die Ca-Aufnahmen mit dem Futter unterschieden sich mit ungefähr
Diskussion
85
10 g pro Tier und Tag zwischen den beiden Gruppen nicht, daher war dieses
Ergebnis auch zu erwarten. Die Cai-Konzentration dagegen war in der
anionenreich gefütterten Gruppe signifikant höher. In der Kontrollgruppe lag sie bei
0,87 mmol⋅l-1 und war unter anionenreichen Fütterungsbedingungen mit 1,08
mmol⋅l-1 im Mittel um 22 % höher. Daher war auch der Anteil von Cai an Cages
höher. Er betrug bei den Kontrolltieren ca. 34 % und bei den anionenreich
gefütterten Tieren ca. 43 %. Die Ursache für den höheren Cai-Anteil in der
Pansenflüssigkeit der anionenreich gefütterten Schafe ist ungeklärt. Bekannt ist,
dass ein Zusammenhang zwischen Cai und dem pH-Wert (STORRY 1961,
GERDES 1988, HOHLS 1990) besteht, der hier wegen des unveränderten pH-
Wertes aber nicht zur Erklärung herangezogen werden kann. BEARDSWORTH et
al. (1989) beobachteten mit ansteigender Pi-Konzentration einen Abfall der Cai-
Konzentration. Unter anionenreichen Fütterungsbedingungen war die Pi-
Konzentration der Pansenflüssigkeit (12,64 ± 1,46 mmol⋅l-1) aber nur marginal
geringer als in der Kontrollgruppe (14,73 ± 1,54 mmol⋅l-1). Daher ist nicht unbedingt
davon auszugehen, dass eine erniedrigte Pi-Konzentration die Ursache für eine
höhere Cai-Konzentration ist. Unterschiedliche Konzentrationen können auch auf
unterschiedliche Pansenvolumina zurückzuführen sein. Markersubstanzen zur
Volumenbestimmung wurden nicht eingesetzt, es gab aber bei der
Pansenflüssigkeitsentnahme adspektorisch keine Hinweise darauf, dass das
Pansenvolumen durch die Art der Fütterung beeinflusst wurde. Dieser Eindruck
wird durch das Ergebnis einer unveränderten Osmolarität der Pansenflüssigkeit
unterstützt. Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass in der
vorliegenden Arbeit die Konzentrationsunterschiede für Cai oder für andere
Mineralstoffe auf unterschiedliche Pansenvolumina zurückzuführen sind.
Vergleichbare Daten aus der Literatur zu den Ca- und Pi-Konzentrationen in der
Pansenflüssigkeit unter anionenreichen Fütterungsbedingungen fehlen bisher.
Auch wenn neuere Arbeiten zu der Ansicht gelangen, dass die Ca-Absorption nicht
nur von der Ca-Löslichkeit bestimmt wird, sondern dass auch andere
Futterkomponenten die Ca-Verfügbarkeit beeinflussen können (HEANY et al.
1990, HANSEN et al. 1996), so stellt die Ca-Löslichkeit dennoch einen
Diskussion
86
wesentlichen Faktor dar, um die Voraussetzungen für die Ca-Absoprtion
abschätzen zu können. Es wird außerdem ein linearer Zusammenhang zwischen
Ca-Konzentration und Ca-Absorption aus dem Pansen beschrieben (HÖLLER et
al. 1988a, HOHLS 1990). Eine höhere Cai-Konzentration in der Pansenflüssigkeit
läßt also den Rückschluss zu, dass unter anionenreichen Fütterungsbedingungen
eventuell die Voraussetzungen für eine Ca-Absorption verbessert sind.
Zur Reduzierung der DCAB werden u.a. Mg- und Ca-Sulfate oder -Chloride als
„anionische Salze” eingesetzt. Daher ist die um 30 % höhere Mg-Konzentration in
der Pansenflüssigkeit der anionenreich gefütterten Schafe sicherlich eine Folge der
Fütterung. Die tägliche Mg-Aufnahme mit dem Futter betrug in der Kontrollgruppe
pro Tier ungefähr 4 g und ca. 6 g in der anionenreich gefütterten Gruppe. Über
Veränderungen der Mg-Konzentration in der Pansenflüssigkeit unter
anionenreichen Fütterungsbedingungen liegen bislang keine Daten aus der
Literatur vor. Es sind keine Hinweise bekannt, inwieweit eine veränderte Mg-
Konzentration die Ca-Absorption beeinflussen könnte. Auch die signifikant höhere
Cl-Konzentration in der Pansenflüssigkeit kann durch die Zusammensetzung des
Futtermittels erklärt werden. Die Kontrolltiere nahmen ca. 14 g⋅d-1 an Cl mit dem
Futter auf, während die Cl-Aufnahme der anionenreich gefütterten Schafe ca. 17
g⋅d-1 betrug. In der Studie von TUCKER et al. (1988) war die Cl-Konzentration in
der Pansenflüssigkeit zwar nicht signifikant verändert, sie zeigte jedoch eine
Tendenz zu höheren Konzentrationen je niedriger der DCAB-Wert war. In In-vitro-
Untersuchungen mit der Ussing-Kammer-Methode konnte gezeigt werden, dass in
Abwesenheit elektrischer Gradienten eine Erhöhung der Cl-Konzentration in der
mukosalen Pufferlösung zu einer höheren Jms und einer verringerten Jsm führt
(LEONHARDT-MAREK et al. 2000). Möglicherweise können diese Veränderungen
der unidirektionalen Ca-Fluxraten mit einer erhöhten transmembranalen
Potenzialdifferenz erklärt werden. Es wäre also denkbar, dass die höhere ruminale
Cl-Konzentration unter anionenreichen Fütterungsbedingungen auch in vivo eine
höhere Ca-Absorption aus dem Pansen zur Folge haben könnte.
Diskussion
87
Weder die Na- noch die K-Konzentration der Pansenflüssigkeit wurde durch die
anionenreiche Fütterung nennenswert beeinflusst. Diese Ergebnisse decken sich
mit den Angaben in der Literatur (TUCKER et al. 1988).
Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich aus den eigenen Untersuchungen
sowie aus der Literatur keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung des
Pansenstoffwechsels unter anionenreichen Fütterungsbedingungen ergeben. Die
Ergebnisse lassen es aber als möglich erscheinen, dass bei anionenreicher
Fütterung die Verfügbarkeit von Ca im Pansen und damit auch die
Voraussetzungen für eine Ca-Absorption verbessert werden. Eventuell wird die Ca-
Absorption außerdem durch die höhere Cl-Konzentration in der Pansenflüssigkeit
positiv beeinflusst.
5.4 Einfluss anionenreicher Rationen auf die Ca-Absorption aus dem Pansen
Anionenreiche Rationen können möglicherweise helfen, die großen Ca-Verluste
über die Milch zu Beginn der Laktation über eine verbesserte Ca-Mobilisierung aus
dem Knochen und/oder eine verstärkte gastrointestinale Ca-Absorption
auszugleichen und so zur Stabilisierung des Ca-Spiegels im Blut beitragen. Es ist
nicht anzunehmen, dass der Knochen dabei als alleinige Quelle einer verbesserten
Ca-Verfügbarkeit dient. Nur in einem Teil der bisherigen Untersuchungen zeigten
sich Auswirkungen anionenreicher Rationen auf Parameter des
Knochenstoffwechsels bzw. auf die Morphologie und die Zusammensetzung des
Knochens (Kap. 2.1.6). Vielmehr ist davon auszugehen, dass anionenreiche
Rationen auch die Ca-Absorption aus dem Gastrointestinaltrakt verbessern.
Aus der Literatur ergeben sich Hinweise, dass der Vormagen- bzw.
Labmagenbereich bei Wiederkäuern eine wesentliche Rolle (bis zu 50 % der
gesamten Ca-Nettoabsorption) für die Ca-Nettoabsorption spielt (Kap. 2.2.2). Es ist
aber nicht geklärt, in welchem Ausmaß passive und/oder aktive Prozesse an
diesem Vorgang beteiligt sind. Dabei sind die Voraussetzungen für eine passive
Ca-Absorption aus dem Pansen bei normaler Fütterung aufgrund der dem Ca-Flux
Diskussion
88
aus dem Lumen in Richtung Blut entgegenstehen transmuralen PD ungünstig
(Kap. 2.2.3). In den eigenen Versuchen hatte die Art der Fütterung keinen Effekt
auf die PDm. Sie lag für beiden Fütterungsgruppen jeweils in einem Bereich um -30
mV (Blutseite positiv). Dieser Wert stimmt mit den in der Literatur genannten und
als normal angesehenen Werten überein (DOBSON u. PHILLIPSON 1958,
GERDES 1988). Eine verbesserte passive Ca-Absorption als Folge einer
anionenreichen Fütterung ist daher nicht anzunehmen.
Die mögliche Beteiligung aktiver Mechanismen an der Ca-Absorption aus dem
Pansen ist mehrfach beschrieben worden (HÖLLER et al. 1988a, SCHRÖDER et
al. 1997, 1999). Daher wurde in den eigenen Untersuchungen überprüft, ob die
anionenreiche Fütterung Auswirkungen auf die aktive Ca-Absorption hatte. Die
unter Kurzschlussstrombedingungen gemessenen Jms waren in der anionenreich
gefütterten Gruppe (27,04 ± 1,47 nmol·cm-2·h-1) fast um 70 % höher als in der
Kontrollgruppe (16,39 ± 0,85 nmol·cm-2·h-1). Dieses Ergebnis spricht für einen
gesteigerten aktiven Ca-Transport unter anionenreichen Fütterungsbedingungen,
denn die höheren Fluxraten können nicht mit der höheren Gt erklärt werden, da die
Gt–Werte in der anionenreich gefütterten Gruppe nicht in dem gleichen Ausmaß
erhöht waren wie die Jms. Auch trat kein nennenswerter Unterschied der Jsm
zwischen den beiden Fütterungsgruppen auf (4,27 ± 0,85 nmol·cm-2·h-1 in der
Kontrollgruppe bzw. 3,16 ± 0,13 nmol·cm-2·h-1 in der anionenreich gefütterten
Gruppe) und eine selektive Wirkung der höheren Gt lediglich auf eine Richtung der
unidirektionalen Ca-Fluxraten ist nicht anzunehmen. Höhere Jms bei unveränderten
Jsm führten folgerichtig zu höheren Jnet. Die Jnet waren bei den anionenreich
gefütterten Tieren (23,88 ± 1,46 nmol·cm-2·h-1) im Vergleich zu den Kontrolltieren
(12,12 ± 1,15 nmol·cm-2·h-1) um fast 100 % höher. Die höheren Ca-Fluxraten unter
anionenreichen Fütterungsbedingungen deuten auf einen gesteigerten aktiven Ca-
Transport hin. Daher wurde untersucht, auf welche Weise der aktive Ca-Transport
aus dem Pansen stimuliert worden sein könnte.
Die Regulation der Ca-Homöostase erfolgt überwiegend durch die Hormone PTH
und 1,25(OH)2D3. Für monogastrische Spezies ist lange bekannt, dass der
Gastrointestinaltrakt Zielorgan für 1,25(OH)2D3 ist (MILLER u. BRONNER 1981,
Diskussion
89
FAVUS 1985, BRONNER 1987, KARBACH 1992). Diese Annahme wurde bislang
auch für Wiederkäuer postuliert (BRAITHWAITE 1978, ABDEL-HAFEZ et al. 1982,
HOVE 1984, BREVES et al. 1989, HORST et al. 1994). Untersuchungen von
SCHRÖDER et al. (1999, 2001) ergaben allerdings deutliche Hinweise, dass die
Regulation der Ca-Absorption aus dem Pansen von Schafen, anders als bei
Ziegen, unabhängig von 1,25(OH)2D3 ist. An Pansenepithelien von Ziegen wurde
gezeigt, dass die aktive Ca-Absorption durch 1,25(OH)2D3 gesteigert werden kann
(BREVES et al. 1989, SCHRÖDER et al. 1997). An Pansenepithelien von Schafen
hatte 1,25(OH)2D3 dagegen keinen Einfluss auf die aktive Ca-Absorption
(SCHRÖDER et al. 1999). Außerdem wurde im Pansen nur eine geringe
Konzentration des Vitamin-D-Rezeptors gefunden, das 1,25(OH)2D3-abhängige
Protein Calbindin-D9k konnte in diesen Epithelien gar nicht nachgewiesen werden
(SCHRÖDER et al. 2001).
Eine direkte PTH-Wirkung ist für den Knochen und die Niere bekannt.
MANNSTADT et al. (1999) und PICOTTO et al. (1997) konnten außerdem durch
PTH die Ca-Aufnahme in Enterozyten von Ratten stimulieren. Ob PTH auch einen
direkten Effekt auf Pansenepithelien ausübt, wurde bisher allerdings noch nicht
untersucht. Die PTH-Zugabe im Ussing-Kammer Setup hatte weder in der
Kontrollgruppe noch bei anionenreich gefütterten Schafen Auswirkungen auf die
unidirektionalen Ca-Fluxraten. Daher ist zumindestens von einer akuten PTH-
Wirkung am Pansen nicht auszugehen.
Die Bestimmung der Ca-Fluxraten bei unterschiedlichen PDt ermöglichte es, die
Fluxraten in Abhängigkeit von der elektrischen Triebkraft darzustellen und
zwischen PDt-abhängigen (elektrogenen) und PDt-unabhängigen (elektroneutralen)
Anteilen der Fluxraten zu unterscheiden (FRIZELL u. SCHULTZ 1972). Auf die
PDt-abhängigen und auf die PDt-unabhängigen Anteile der Jsm hatte die Fütterung
keinen Einfluss. Auch der PDt-abhängige Anteil der Jms unterschied sich zwischen
den beiden Fütterungsgruppen nicht signifikant. Dagegen war der PDt-
unabhängige Anteil von Jms in der anionenreich gefütterten Gruppe im Vergleich
zur Kontrollgruppe signifikant um fast 100 % erhöht. Dieser Befund spricht dafür,
dass die Erhöhung des Ca-Transportes auf einem Vorgang beruht, der
Diskussion
90
transzellulär und aktiv abläuft, aber nicht elektrogen ist. Ein elektroneutraler,
transzellulärer Transport ist prinzipiell mit einem Begleition entgegengesetzter
Ladung oder im Austausch mit einem Ion gleicher Ladung denkbar. Durch eine
erhöhte apikale Ca-Aufnahme in die Zelle wird auch die transepitheliale Ca-
Fluxrate von mukosal nach serosal erhöht. Aus den eigenen Untersuchungen
ergaben sich aber keine Hinweise darauf, dass über einen eventuell apikal
vorhandenen Ca-Protonen-Austauscher vermehrt Ca in die Zelle gelangte. Der Ca-
Protonen-Austauscher ist abhängig von kurzkettigen Fettsäuren, die undissoziiert
in die Zelle aufgenommen werden und nach intrazellulärer Dissoziation Protonen
für den Austausch mit Ca zur Verfügung stellen (SCHRÖDER et al. 1999,
WADHWA u. CARE 2000). Unter anionenreichen Fütterungsbedingungen traten
keine Veränderungen der SCFA-Konzentrationen auf, die über eine Beeinflussung
des genannten Mechanismus die höhere Jms erklären könnten. Eine erhöhte
apikale Ca-Aufnahme könnte auch die Folge vermehrt exprimierter Ca-Kanäle
sein, wie sie für Monogastrier beschrieben wurden (HOENDERUP et al. 1999,
PENG et al. 1999). Ob ein solcher Ca-Kanal auch in der Pansenwand vorhanden
ist und möglicherweise eine Rolle für die Ca-Aufnahme spielt, ist bislang nicht
untersucht worden. Für eine verstärkte Exprimierung von Ca-Kanälen in der
apikalen Membran als Ursache einer höheren Jms bei anionenreicher Fütterung
würden allerdings die Ergebnisse nach Zugabe von Verapamil sprechen, denn die
Hemmung der Ca-Fluxraten war in beiden Fütterungsgruppen unterschiedlich stark
ausgeprägt. Nach Zugabe von Verapamil war der Abfall der Ca-Fluxraten in der
anionenreich gefütterten Gruppe signifikant größer. Unter Annahme einer Kanal-
vermittelten Ca-Aufnahme in die Zelle könnte ein elektroneutraler, transepithelialer
Ca-Nettotransport beispielsweise dadurch erklärt werden, dass die Ca-Ionen nicht
über eine Ca-ATPase sondern über einen Na-Ca-Austauscher aus der Zelle
ausgeschleust werden. Dadurch könnten dann z.B. apikale Transportsysteme
involviert werden. Mit molekularbiologischen Methoden sollte in zukünftigen
Untersuchungen zunächst der postulierte Ca-Kanal identifiziert werden.
Andererseits wäre es auch denkbar, dass Ca schneller durch die Zelle transportiert
wird, um so insgesamt mehr Ca durchzuschleusen. Dieser Transport müsste dann
Diskussion
91
aber wahrscheinlich unabhängig von dem 1,25(OH)2D3-abhängigen Protein
Calbindin-D9k, wie er für andere Spezies angenommen wird (BRONNER 1988,
PANSU et al. 1989), erfolgen. Die aktive Ca-Absorption an Pansenepithelien von
Schafen konnte durch 1,25(OH)2D3 nicht stimuliert werden (SCHRÖDER et al.
1999). SCHRÖDER et al. (2001) konnten im Pansen von Schafen zwar einen
Vitamin-D-Rezeptor nachweisen, im Vergleich zum Jejunum war die Konzentration
jedoch gering. Calbindin-D9k dagegen konnte im Pansenepithel von Schafen nicht
nachgewiesen werden. Bisher ist allerdings noch unklar, welche Mechanismen
stattdessen am intrazellulären Ca-Transport beteiligt sein könnten. Möglicherweise
spielt, wie bei Nervenzellen auch, ein 1,25(OH)2D3-unabhängiges Protein wie
Calmodulin oder Calbindin-D28k eine Rolle (SCHRÖDER et al. 2001). Insofern gibt
es keine Hinweise darauf, ob und in welcher Weise anionenreiche Rationen den
intrazellulären Ca-Transport beschleunigen könnten.
An der basolateralen Membran können in Analogie zu Befunden an
monogastrischen Spezies mindestens die beiden Systeme Na-Ca-Austauscher
und Ca-ATPase für die Ca-Ausschleusung aus der Zelle verantwortlich sein. Es ist
aber nicht anzunehmen, dass es sich hierbei um den
geschwindigkeitsbestimmenden Schritt handelt, da deren Kapazität auch bei einem
maximalen transzellulären Ca-Flux mehr als ausreichend wäre (BRONNER 1990).
Es konnte in dieser Arbeit erstmals gezeigt werden, dass der aktive Ca-Transport
im Pansen von mukosal nach serosal in vitro durch anionenreiche Rationen
stimuliert werden kann. Es gibt Grund zu der Annahme, dass dabei Verapamil-
sensitive Ca-Transportsysteme beteiligt sind. Diese Befunde liefern die Grundlage
für weitere mechanische und strukturelle Untersuchungen an der Pansenwand
anionenreich gefütterter Schafe.
Zusammenfassung
92
6 Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es in erster Linie, die Bedeutung
anionenreicher Rationen für die Ca-Absorption näher zu charakterisieren. Dafür
wurden in einer ersten Versuchsphase In-vivo-Untersuchungen und in einer
zweiten Versuchsphase In-vitro-Untersuchungen durchgeführt. In beiden
Versuchsphasen wurden während der 3½-wöchigen Fütterungsphase zusätzlich
Blutproben genommen, um so Veränderungen systemischer Parameter erfassen
zu können. Mit den In-vivo-Untersuchungen sollten die Eigenschaften und die
Zusammensetzung der Pansenflüssigkeit unter anionenreichen
Fütterungsbedingungen bestimmt werden. Da die Potenzialdifferenz als eine der
möglichen Triebkräfte für transmurale Transportprozesse gilt, wurde außerdem
untersucht, inwieweit diese bei Fütterung einer anionenreichen Ration verändert
ist. Mit der Ussing-Kammer-Methode wurden die Auswirkungen der Fütterung auf
die aktive Ca-Absorption in vitro untersucht.
Die anionenreiche Fütterung führte zu einer partiell kompensierten metabolischen
Azidose, die sich mit signifikant erniedrigten pH- und BE-Werten im Blut und
signifikant erniedrigten pH-Werten im Harn äußerte. Nach dem „Strong Ion” Modell
von Stewart kann das Zustandekommen der Azidose gut mit der unter
anionenreichen Fütterungsbedingungen signifikant erhöhten Cl-Konzentrationen im
Plasma erklärt werden. Gleichzeitig waren die Cai-Konzentrationen bei
unveränderten Cages-Konzentrationen signifikant erhöht. Daraus kann die
Schlussfolgerung gezogen werden, daß die Verfügbarkeit von Ca aus dem Blut
ansteigt und es dem Tier erleichtert wird, die Ca-Konzentration im Blut auch bei
sprunghaft steigendem Bedarf wie zu Beginn der Laktation aufrechtzuerhalten. Auf
die Konzentrationen von 1,25(OH)2D3- und PTH im Plasma hatte die Fütterung
keinen Einfluss.
Insgesamt gesehen hatte die anionenreiche Fütterung nur wenige Auswirkungen
auf die Pansenflüssigkeit. Bei nahezu unveränderter Cages-Konzentration war die
Cai-Konzentration signifikant erhöht (Kontrolle: 0,87 ± 0,07 mmol·l-1, anionenreich:
1,08 ± 0,08 mmol·l-1; n=5, p≤0,05). Sowohl die Mg- (Kontrolle: 1,67 ± 0,07 mmol·l-1,
Zusammenfassung
93
anionenreich: 2,22 ± 0,09 mmol·l-1; p≤0,01) als auch die Cl-Konzentrationen
(Kontrolle: 12,0 ± 0,4 mmol·l-1, anionenreich: 14,8 ± 1,0 mmol·l-1; p≤0,05) in der
Pansenflüssigkeit waren signifikant erhöht. Dies ist sicherlich auf die höhere
Aufnahme an Mg bzw. Cl mit der Ration zurückzuführen.
Die transmurale Potentialdifferenz blieb von der Art der Fütterung unbeeinflusst.
Die unidirektionalen Ca-Fluxraten wurden an isolierten, intakten Pansenepithelien
mit der Ussing-Kammer-Methode unter Kurzschlussstrombedingungen gemessen.
Bei den anionenreich gefütterten Schafen (27,04 ± 1,47 nmol·cm-2·h-1, n=4)
ergaben sich signifikant (p≤0,001) höhere Ca-Fluxraten von mukosal nach serosal
(Jms) als bei den Kontrolltieren (16,39 ± 0,85 nmol·cm-2·h-1, n=5). Die Ca-Fluxraten
von serosal nach mukosal (Jsm) schwankten in beiden Gruppen zwischen 3 und 5
nmol·cm-2·h-1, daher waren auch die daraus berechneten Ca-Nettofluxraten
(Jnet=Jms-Jsm) in der anionenreich gefütterten Gruppe signifikant höher (Kontrolle:
12,12 ± 1,15 nmol·cm-2·h-1, anionenreich: 23,88 ± 1,46 nmol·cm-2·h-1; p≤0,001).
Der hemmende Einfluss des Ca-Kanal-Antagonisten Verapamil (100 µmol⋅l-1,
mukosale Seite) auf die erhöhten Jms der anionenreich gefütterten Gruppe war
wesentlich stärker ausgeprägt. Dieses deutet darauf hin, dass Ca-Kanäle eventuell
von besonderer Bedeutung für eine höhere aktive Ca-Absorption unter
anionenreichen Bedingungen sind.
Aus den vorliegenden Daten kann möglicherweise die Schlussfolgerung gezogen
werden, dass der Nutzen einer anionenreichen Fütterung für die
Gebärpareseprophylaxe u.a. in einer gesteigerten aktiven Ca-Absorption aus dem
Pansen liegt. Das Ziel weiterer Studien sollte es sein, die daran beteiligten
Faktoren und Mechanismen aufzuklären.
Summary
94
7 Summary
Christiane Praechter
Studies on blood and rumen fluid composition and on ruminal Ca absorptionas affected by anion rich diets
The main purpose of the present study was to characterise the relevance of anion
rich diets for ruminal active Ca absorption. Therefore in vivo and in vitro
experiments were carried out. In both experimental set-ups during which the
animals were fed with an anion rich diet over a 3½ week period blood samples
were taken in order to record the effects on selected systemic parameters.
Finally, in vivo experiments were carried out to examine potential effects of the
anion rich diet on ruminal fluid composition. The measurements were accompanied
by recordings of the transmural potential difference (PDm) in order to exclude
dietary effects which may influence Ca absorption via passive mechanisms, i.e.
electrical gradients. Effects of anion rich diets on active mechanisms for ruminal Ca
absorption were investigated in vitro with the Ussing chamber technique.
Anion rich diets caused a mild metabolic acidosis which was expressed by
significantly lower values for blood pH, base excess and urinary pH. The acidosis
may be explained by increased plasma Cl levels on the basis of Stewart’s “strong
ion” model. Concomitantly, blood Cai concentrations increased while Catotal
remained unchanged. From this an improved availability of Ca may be assumed
which could help to maintain the plasma Ca level when it is under marked stress as
it would occur at onset of lactation. 1,25(OH2)D3 and PTH concentrations in plasma
were not affected by dietary arrangements.
Generally, the application of anion rich diets didn’t have marked effects on rumen
fluid composition. However, while Catotal remained more or less unchanged Cai
increased significantly (control: 0.87 ± 0.07 mmol·l-1, anion rich diet: 1.08 ± 0.08
mmol·l-1; n=5, p≤0.05). Furthermore Mg (control: 1.67 ± 0.07 mmol·l-1, anion rich
diet: 2.22 ± 0.09 mmol·l-1; p≤0.01) and Cl (control: 12.0 ± 0.4 mmol·l-1, anion rich
Summary
95
diet: 14.8 ± 1.0 mmol·l-1; p≤0.05) were significantly increased as well. This could be
explained by respective higher dietary intake with the anion rich diet.
The transmural potential difference was not affected by the anionic diet.
Unidirectional flux rates of Ca across isolated, stripped rumen wall epithelia were
measured in vitro in Ussing chambers in the absence of electrochemical gradients.
Mucosal-to-serosal Ca fluxes (Jms) were significantly increased in the anionic group
(27.04 ± 1.47 nmol·cm-2·h-1, n=4) compared to the control group (16.39 ± 0.85
nmol·cm-2·h-1; n=5, p≤0.001) whereas serosal-to-mucosal fluxes (Jsm) remained
unaffected and ranged between 3 and 5 nmol·cm-2·h-1. From this, respective Jnet of
Ca (Jnet=Jms-Jsm) were calculated indicating significantly increased active net
absorption of Ca when anion rich diets are fed (control: 12.12 ± 1.15 nmol·cm-2·h-1,
anion rich diet: 23.88 ± 1.46 nmol·cm-2·h-1; p≤0.001).
The stimulated Jms of Ca was significantly more sensitive to the Ca channel
antagonist verapamil (100 µmol⋅l-1, mucosal compartment) indicating a certain role
of apical Ca channels for the enhancement of active Ca absorption under anion
rich feeding systems.
It can be concluded that the benefit of anion rich diets to prevent milk fever may
involve increased Ca net absorption from the rumen via active transport. Further
studies should be addressed to the mechanisms and potential factors which could
contribute to this regulatory process.
Literaturverzeichnis
96
8 Literaturverzeichnis
ABDEL-HAFEEZ, H. M., M. MANAS-ALMENDROS, R. ROSS und A. D. CARE(1982):Effects of dietary phosphorus and calcium on the intestinal absorption of Ca insheep.Br. J. Nutr. 47, 69-77
ABU DAMIR, H., M. PHILLIPPO, B. H. THORP, J. S. MILNE, L. DICK und I. M.NEVISON (1994):Effects of dietary acidity on calcium balance and mobilisation, bone morphologyand 1,25 dihydroxyvitamin D in prepartal dairy cows.Res. Vet. Sci. 56, 310-318
BEARDSWORTH, L. J., P. M. BEARDSWORTH und A. D. CARE (1989):The effect of ruminal phosphate concentration on the absorption of calcium,phosphorus and magnesium from the reticulo-rumen of the sheep.Br. J. Nutr. 61, 715-723
BEEDE, D. K. (1992):The DCAD concept: Transition rations for dry pregnant cows.Feedstuffs, Dec 28, 14-19
BEENING, S. (1998):Untersuchungen zu den Effekten einer Veränderung des Kationen - Anionen -Verhältnisses (DCAB) in Wiederkäuerrationen auf Parameter des Säure - Basen -Status und auf die Mineralstoffbilanz.Hannover, Tierärztl. Hochschule, Diss.
BEIGHLE, D. E., P. A. BOYAZOGLU und R. W. HEMKEN (1995):Short-term effects of dietary cation:anion balance on bone mineral homeostasis inthe bovine.J. S. Afr. Vet. Ass. 66, 56-60
BEIGHLE, D. E., P. A. BOYAZOGLU und R. W. HEMKEN (1997):Acute effects of an anionic diet on bone mineral homeostasis in the bovine.J. S. Afr. Vet. Ass. 68, 73-77
BEN-GHEDALIA, D., H. TAGARI, S. ZAMWEL und A. BONDI (1975):Solubility and net exchange of calcium, magnesium and phosphorus in digestaflowing along the gut of the sheep.Br. J. Nutr. 33, 87-94
Literaturverzeichnis
97
BEN-GHEDALIA, D., H. TAGARI und A. GEVA (1982):Absorption by sheep of calcium, phosphorus and magnesium from a poultry littersupplemented diet.J. Agric. Sci. 98, 85-88
BLOCK, E. (1984):Manipulating dietary anions and cations for prepartum dairy cows to reduceincidence of milk fever.J. Dairy Sci. 67, 2939-2948
BOSTEDT, H. und S: BLESS (1993):Überprüfung einiger Verfahren zur Prophylaxe der Gebärparese beim Rind.Tierärztl. Umsch. 48, 424-431
BRAITHWAITE, G. D. (1972):The effect of ammonium chloride on calcium metabolism in sheep.Br. J. Nutr. 27, 201-209
BRAITHWAITE, G. D. (1978):The effect of 1-α-hydroxycholecalciferol on calcium and phosphorus metabolism inthe lactating ewe.Br. J. Nutr. 40, 387-392
BREVES, G., R. ROSS und H. HÖLLER (1985):Dietary phosphorus depletion in sheep: effects on plasma inorganic phosphorus,calcium, 1,25(OH)2-Vit.D3 and alkaline phophatase and on gastrointestinal P andCa balances.J. Agric. Sci. 105, 623-629
BREVES G., G. GÄBEL, E. PFEFFER und H. MARTENS (1989):Unidirectional calcium fluxes across the isolated rumen mucosa of goats asaffected by 1,25-(OH)2D3.Proc. Nutr. Soc. 48, 163A
BRONNER, F. (1987):Intestinal calcium absorption : mechanisms and applications.J. Nutr. 117, 1347-1352
BRONNER, F. (1988)Vitamin D-dependent active calcium transport: the role of CaBP.Calcif. Tissue Int. 43, 133-137
BRONNER, F. (1990):Intestinal calcium transport: the cellular pathway.Miner. Elektrolyte Metab. 16, 94-100
Literaturverzeichnis
98
BUSHINSKY, D. A., G. S. RIERA, M. J. FAVUS und F. L. COE (1985):Response of serum 1,25(OH)2D3 to variation of ionized calcium during chronicacidosis.Am. J. Physiol. 249, F361-F365
CONSTABLE, P. D. (1997):A simplified strong ion model for acid base equilibria: application to horse plasma.J. Appl. Physiol. 83(1), 297-311
CONSTABLE, P. D. (1999):Clinical assessment of acid-base status - strong ion difference theory.Fluid and Electrolyte Therapy 15(3), 447-471
CURTIS, C. R., H. N. ERB, C. J. SNIFFEN und R. D. SMITH (1984):Epidemiology of parturient paresis: predisposing factors with emphasis on dry cowfeeding and management.J. Dairy Sci. 67, 817-825
DELAQUIS, A. M. und E. BLOCK (1995):Acid-base status, renal function, water and macromineral metabolism of dry cowsfed diets differing in cation-anion difference.J. Dairy Sci. 78, 604-619
DILLON, J. und D. SCOTT (1979):Digesta flow and mineral absoprtion in lambs before and after weaning.J. Agric. Sci. 92, 289-297
DOBSON, A. und A. T. PHILLIPSON (1958):The absorption of choride ions from the reticulorumen sac.J. Physiol. 140, 94-104
ENDER, F., I. W. DISHINGTON und A. HELGEBOSTAD (1971):Calcium balance studies in dairy cows under experimental introduction andprevention of hypocalcemic paresis puerperalis.Z. Tierphysiol., Tierernähr. u. Futtermittelkde. 28, 233-256
FAVUS, M. J. (1985):Factors that influence absorption and secretion of calcium in the small intestine andcolon.Am. J. Physiol. 248, G147-G157
FEHER, J. J. (1983):Facilitated calcium diffusion by intestinal calcium-binding protein.Am. J. Physiol. 244, C303-C307
Literaturverzeichnis
99
FERREIRA, H. G., F. A. HARRISON und R. D. KEYNES (1966):The potential and short circuit current across isolated rumen epithelium of thesheep.J. Physiol. 187, 631-644
FLECKSTEIN, A. (1977):Specific pharmacology of calcium in myocardium, cardiac pacemakers andvascular smooth muscles.Annu. Rev. Pharmacol. Toxicol. 17, 149-166
FREDEEN, A. H., E. J. DEPETERS und R. L. BALDWIN (1988a):Effects of acid-base disturbances caused by differences in dietary fixed ionbalance on kinetics of calcium metabolism in ruminants with high calcium demand.J. Anim. Sci. 66, 174-184
FREDEEN, A. H., E. J. DEPETERS und R. L. BALDWIN (1988b):Characterization of acid-base disturbances and effects on calcium and phosphorusbalances of dietary fixed ions in pregnant or lactating does.J. Anim. Sci. 66, 159-173
FRIZELL, R. A. und S. G. SCHULTZ (1972):Ionic conductances of extracellular shunt pathway in rabbit ileum.J. Gen. Physiol. 59, 318-346
FÜRLL, M., L. JÄKEL, J. BAUERFELD und B. GROPPEL (1996):Gebärpareseprophylaxe mit „Anionenrationen“.Prakt. Tierarzt, Collegium veterinarium XXVI, 31-34
GAYNOR, P. J., F. J. MUELLER, J. K. MILLER, N. RAMSEY, J. P. GOFF und R. L.HORST (1989):Parturient hypocalcemia in jersey cows fed alfalfa hayledge-based diets withdifferent cation to anion ratios.J. Dairy Sci. 72, 2525-2531
GERDES, H. (1988):Passage von Calcium durch die Wand des Pansens von Schafen in vivo und invitro.Hannover, Tierärztl. Hochsch., Diss.
GHIJESEN, W. E. J. M., M. D. DE JONG und C. H. VAN OS (1983):Kinetic properties of NA+/Ca2+ exchange in basolateral plasma membranes of ratsmall intestine.Biochim. Biophys. Acta 730(1), 85-94
Literaturverzeichnis
100
GHIJESEN, W. E. J. M., C. H. VAN OS, C. W. HEIZMANN und H. MURER (1986):Regulation of duodenal Ca2+ pump by calmodulin and vitamin D-dependent Ca2+ -binding protein.Am J. Physiol. 251, G223-G229
GOFF, J. P., F. J. MUELLER, J. K. MILLER, G. A. KIESS und H. H. DOWLEN(1991):Addition of chloride to a prepartal diet high in cations increases 1,25-dihydroxyvitamin D response to hypocalcemia preventing milk fever.J. Dairy Sci. 74, 3863-3871
GOFF, J. P. und R. L. HORST (1997):Effects of the addition of potassium or sodium, but not calcium, to prepartumrations on milk fever in dairy cows.J. Dairy Sci. 80, 176-186
GOFF, J. P. und R. L. HORST (1998):A dietary cation-anion difference equation based on urine acidifying activity ofvarious anionic salts: implications for preventing milk fever.In: 10th Int. Conf. Prod. Diseases, Utrecht 1998S. 31
GRACE, N. D., M. J. ULYATT und J. C. MACRAE (1974):Quantitative digestion of fresh herbage by sheep.ΙΙΙ. The movement of Mg, Ca, P, K and Na in the digestive tract.J. Agric. Sci. 82, 321-330
GREENE, L. W., K. E. WEBB, J. R. FONTENOT und J. P. FONTENOT (1983):Effect of potassium level on site of absorption of magnesium and othermacroelements in sheep.J. Anim. Sci. 56, 1214-1221
GROSS, M. und R. KUMAR (1990):Physiology and biochemistry of vitamin D-dependent calcium binding proteins.Am. J. Physiol. 259, F195-F209
HANSEN, C., E. WERNER, H. J. ERBES, V. LARRAT und J. P. KALTWSSER(1996):Intestinal calcium absorption from different calcium preparations: influence of anionand solubility.Osteoporos. Int. 6(5), 386-393
HEANEY, R. P., R. R. RECKER und C. M. WEAVER (1990):Absorbability of calcium sources: the limited role of solubility.Calcif. Tissue Int. 46(5), 300-304
Literaturverzeichnis
101
HOENDERUP, J. G. J., A. W. C. M. VAN DER KEMP, A. HARTOG, S. F. J. VANDE GRAAF, C. H. VAN OS, P. H. G. M. WILLEMS und R. J. M. BINDELS (1999):Molecular identification of the apical Ca2+ channel in 1,25-dihydroxyvitamin D3-responsive epithelia.J. Biol. Chem. 274(13), 8375-8378
HOFMANN, W. (1992):Hypokalzämische Gebärparese.In: Rinderkrankheiten Band 1: Innere und chrirugische Erkrankungen1. Auflage, UTB - Verlag 1992,S. 290-296
HOHLS, C. (1990):Calcium-Passage durch die Pansenwand von Schafen bei verschiedenen Calcium-Ionen-Konzentrationen und unter Einfluß von anorganischem Phosphat.Hannover, Tierärztl. Hochsch., Diss.
HÖLLER, H., G. BREVES, M. KOCABATMAZ und H. GERDES (1988a):Flux of calcium across the sheep rumen wall in vivo and in vitro.Quart. J. Exp. Physiol. 73, 609-618
HÖLLER, H., G. BREVES und M. DUBBERKE (1988b):Flux of inorganic phosphate and calcium across the isolated mucosa of the sheepomasum.J. Vet. Med. A 35, 709-716
HÖLLER, H., A. FIGGE, J. RICHTER und G. BREVES (1988c):Nettoresorption von Calcium und von anorganischem Phosphat aus demperfundierten Colon und Rektum von Schafen.J. Anim. Physiol. A. Anim. Nutr. 59, 9-15
HORST, R. L. und N. A. JORGENSEN (1973):Effect of ammonium chloride on nitrogen and mineral balance in lactating andnonlactating goats.J. Dairy Sci. 57(6), 683-688
HORST, R. L., J. P. GOFF und T. A. REINHARDT (1994):Calcium and vitamin D metabolism in the dairy cow.J. Dairy Sci. 77, 1936 - 1951
HORST, R.L., J. P. GOFF, T. A. REINHARDT und D. BUXTON (1997):Strategies for preventing milk fever in dairy cattle.J. Dairy Sci. 80,1269-1280
Literaturverzeichnis
102
HOVE, K. (1984):Effects of 1α-hydroxylated metabolites of cholecalciferol on intestinal radiocalciumabsorption in goats.Br. J. Nutr. 51, 157-164
ISHIDA, M., Y. SEINO, K. YAMAOKA, Y. TANAKA, K. SATOMURA, Y. KUROSEund H. YABUNCHI (1983):The circadian rhythms of blood ionized calcium in humans.Scand. J. Clin. Lab. Invest. Suppl. 165,83-86
JOHNSON, D. E., W. E. DINUSSO und D. W. BOLIN (1964):Rate of passage of chromic oxide and composition of digesta along the alimentarytract of wethers.J. Anim. Sci. 23, 499-505
JONES, H.G. und W. S. MACKIE (1959):The metabolism in sheep of the alkaline earth products of fission.Br. J. Nutr. 13, 335-362
JORGENSEN, R. J., N. R. NYENGAARD, R. C. DANIEL, L. S. MELLAU und J. M.ENEMARK (1999):Induced hypocalcaemia by Na2EDTA infusion. A review.Zentralbl. Veterinärmed. A 46(7), 389-407
JOYCE, P. W., W. K. SANCHEZ, J. P.GOFF (1997):Effect of anionic salts in prepartum diets based on alfalfa.J. Dairy Sci. 80, 2866-2875
KANCIR, C. B., P. H. PETERSEN und J. WANDRUP (1987):Plasma ionized calcium during paediatric anaesthesia: effects of pH andsuccinylcholine.Can. J. Anaesth. 43(4), 391-394
KARBACH, U. (1992):Paracellular calcium transport across the small intestine.J. Nutr. 122, 672-677
KAUNE, R., I. KASSIANOFF, B. SCHRÖDER und J. HARMEYER (1992):The effects of 1,25-dihydroxyvitamin D-3 deficiency on Ca2+-transport and Ca2+-uptake into brush-border membrane vesicles from pig small intestine.Biochimica et Biophysica Acta 1109, 187-194
LECLERC, H. und E. BLOCK (1989):Effects of reducing dietary cation-anion balance for prepartum dairy cows withspecific reference to hypocalcemic parturient paresis.Can. J. Anim. Sci. 69, 411-423
Literaturverzeichnis
103
LEONHARDT-MAREK, S., B. SCHRÖDER und G. BREVES (2000):Einfluss der Cl-Konzentration auf den ruminalen Ca-Transport bei Schafen.Proc. Soc. Nutr. Physiol. 9, 126
LOMBA, F., G. CHAUVAUX, E. TELLER, L. LENGELE und V. BIENFET (1978):Calcium digestibility in cows as influenced by the excess of alkaline over stableacid ions in their diets.Br. J. Nutr. 39, 425-429
LUTZ, T. und E. SCHARRER (1991):Effect of short-chain fatty acids on calcium absorption by the rat colon.Exp. Physiol. 76, 615-618
MAHLER, M. (1991):Untersuchungen an der Labmagenwand von Schafen: ElektrophysiologischeEigenschaften, transepithelialer Transport von Calcium und Phosphat undBeeinflussung durch kurzkettige Fettsäuren.Hannover, Tierärztl. Hochsch., Diss.
MANNSTADT, M., H. JÜPPNER und T. J. GARDELLA (1999):Receptors for PTH and PTHrP: their biological importance and functionalproperties.Am. J. Physiol. 277, F665-F675
MILLER, A. und F. BRONNER (1981):Calcium uptake in isolated brush-border vesicles from rat small intestine.Biochem. J. 196, 391-401
NATIONAL RESEARCH COUNCIL (1989):Nutrient requirements of dairy cattle.6th rev. Ed. Natl. Acad. Sci., Washington, D.C.
NELLANS, H. N. und D. V. KIMBERG (1978):Cellular and paracelular calcium transport in rat ileum: effects of dietary calcium.Am. J. Physiol. 235, E726-E737
NELLANS, H. N. und J. E. POPOVITCH (1981):Calmodulin-regulated, ATP-driven calcium transport by basolateral membranes ofrat small intestine.J. Biol. Chem. 256, 9932-9936
Literaturverzeichnis
104
NELLANS, H. N. (1988):Contributions of cellular and paracellular pathways to transepithelial intestinalcalcium transport.In: Bronner F. and M. Peterlik (Hrsg.): Cellular calcium and phosphate transport inhealth and disease.Alan R. Liss. Inc., New YorkS. 269-276
NEMERE, I. (1992):Vesicular calcium transport in chick intestine.J. Nutr. 122, 657-661
OETZEL, G. R., J. D. OLSON, C. R. CURTIS und M. J. FETTMAN (1988):Ammonium chloride and ammonium sulfate for prevention of parturient paresis indairy cows.J. Dairy Sci. 71, 3302-3309
OETZEL, G. R., M. J. FETTMAN, D. W. HAMAR und J. D. OLSON (1991a):Screening of anionic salts for palatability, effects on acid-base status and urinarycalcium excretion in dairy cows.J. Dairy Sci. 74, 965-971
OETZEL, G. R. (1991b):Meta-analysis of nutritional risk factors for milk fever in dairy cattle.J. Dairy Sci. 74, 3900-3912
OETZEL, G. R. (1993):Use of anionic salts for prevention of milk fever in dairy cattle.Comp. Contin. Edu. 15, 1138-1146
PANSU, D., C. BELLATON, C. ROCHE und F. BRONNER (1989):Theophylline inhibits transcellular Ca transport in intestine and Ca binding by CaBPAm. J. Physiol. 257, G935-G943
PENG, J.-B., X.-Z CHEN., U. V. BERGER, P. M. VASSILEV, H. TSUKAGUCHI, E.M. BROWN und M. A. HEDIGER (1999):Molecular cloning and characterization of a channel-like transporter mediatingintestinal calcium absorption.J. Biol. Chem. 274(32), 22739-22746
PFEFFER, E., J. BERTZBACH und W. LENKEIT (1966):Untersuchungen über das Verhalten der mineralischen Mengenelemente imVerdauungskanal von Schafen bei Zufütterung von NaCl oder KCl.Z. Tierphysiol. Tierernährg. Futtermittelkde. 22, 115-124
Literaturverzeichnis
105
PFEFFER, E., A. THOMSON, D. G. ARMSTRONG (1970):Studies on intestinal digestion in the sheep.3. Net movement of certain inorganic elements in the digestive tract on rationscontaining different proportions of hay and rolled barley.Br. J. Nutr. 24, 197-204
PHILLIPPO, M., G. W. REID und J. M. NEVISON (1994):Parturient hypocalcaemia in dairy cows: effects of dietary acidity on plasmaminerals and calciotrophic hormones.Res. Vet. Sci. 56, 303-309
PHILLIPSON, A.T. und J. E. STORRY (1965):The absorption of calcium and magnesium from the rumen and small intestine ofthe sheep.J. Physiol. 181, 130-150
PICOTTO, G., V. MASSHEIMER und R. BOLAND (1997):Parathyroid hormone stimulates calcium influx and the cAMP messenger system inrat enterocytes.Am. J. Physiol. 273, C1349-C1353
RAYSSIGUIER, Y. und C. PONCET (1980):Effect of lactose supplement on digestion of lucerne hay by sheep.II. Absorption of magnesium and calcium in the stomach.J. Anim. Sci. 51, 186-192
ROMO, G. A:, R. O. KELLEMS, K. POWELL und M. V. WALLENTINE (1991):Some blood minerals and hormones in cows fed variable mineral levels and ionicbalance.J. Dairy Sci. 74, 3068-3077
SCHARRER, E. und S. WOLFFRAM (1987):Absorption of electrolytes and water by the jejunum and colon in milk-fed lambs.Comp. Biochem. Physiol. A 86, 251-254
SCHONEWILLE, J. Th., A. Th. VAN’T KLOOSTER, A. DIRKZWAGER und A. C.BEYNEN (1994):Stimulatory effect of an anion (chloride) - rich ration on apparent calciumabsorption in dairy cows.Livest. Prod. Sci. 40, 233-240
SCHONEWILLE, J. Th., A. Th. VAN’T KLOOSTER, H. WOUTERSE und A. C.BEYNEN (1999):Hypocalcemia induced by intravenous administration of disodiumethylendiaminotetraacetate and ist effects on excretion of calcium in urine of cowsfed a high chloride diet.J. Dairy Sci. 82, 1317-1324
Literaturverzeichnis
106
SCHRÖDER, B., R. KAUNE und J. HARMEYER (1991):Effects of calcitriol on stimulation of ion transport in pig jejeunal mucosa.J. Physiol. 433, 451-456
SCHRÖDER, B., R. KAUNE, Ch. SCHLUMBOHM, G. BREVES und J.HARMEYER (1993):Evidence for vitamin D-independent active calcium absorption in newborn piglets.Calcif. Tissue Int. 52, 305-309
SCHRÖDER, B. (1996):Vergleichende Physiologie der gastrointestinalen Calcium- undPhosphatabsorption bei Schweinen und bei kleinen Wiederkäuern.Hannover, Tierärztl. Hochsch., Habil.-Schr.
SCHRÖDER, B., I. RITTMANN, E. PFEFFER und G. BREVES (1997):In vitro studies on calcium absorption from the gastrointestinal tract in smallruminants.J. Comp. Physiol. B 167, 43-51
SCHRÖDER, B., S. VÖSSIN und G. BREVES (1999):In vitro studies on active calcium absorption from ovine rumen.J. Comp. Physiol. B 169, 487-494
SCHRÖDER, B., W. GOEBEL, K. HUBER und G. BREVES (2001):No effect of vitamin D3 treatment on active calcium absorption across ruminalepithelium of sheep.J. Vet. Med. A (im Druck)
SCHULTZ, S. G. und R. ZALUSKY (1964):Ion transport in isolated rabbit ileum.I. Short-circuit current and Na-fluxes.J: Gen. Physiol. 47, 567-584
SCOTT, D. (1965):Factors influencing the secretion and absorption of calcium and magnesium in thesmall intestine of the sheep.Quart. J. Exp. Physiol. 50, 312-329
SKLAN, D. und S. HURWITZ (1985):Movement and absorption of major minerals and water in ovine gastrointestinaltract.J. Dairy Sci. 68, 1659-1666
STEVENS, C. E. (1964):Transport of sodium and chloride by the isolated rumen epithelium.Am. J. Physiol. 206, 1099-1105
Literaturverzeichnis
107
STEWART, P. A. (1983):Modern quantitative acid-base chemistry.Can. J. Physiol. Pharmacol. 61, 1444-1461
STÖBER, M. (1994):Hypokalzämische Gebärparese (Milch- oder Kalbefieber).In: ROSENBERGER, G. (Hrsg.): Krankheiten des Rindes3. Auflage, Blackwell Wissenschafts-Verlag Berlin 1994S. 1009-1024
STORRY, J. E. (1961):Studies on calcium and magnesium in the alimentary tract of sheep.I.The distribution of calcium and magnesium in the contents taken from variousparts of the alimentary tract.J. Agric. Sci. 57, 97-102
TAKAGI, H. und E. BLOCK (1991a):Effects of reducing dietary cation-anion balance on calcium kinetics in sheep.J. Dairy Sci. 74, 4225-4237
TAKAGI, H. und E. BLOCK (1991b):Effects of manipulating dietary cation-anion balance on macromineral balance insheep.J. Dairy Sci. 74, 4202-4217
TAKAGI, H. und E. BLOCK (1991c):Effects of various dietary cation-anion balances on responses to experimentallyinduced hypocalcemia in sheep.J. Dairy Sci. 74, 4215-4224
THODE, J., N. FOGH-ANDERSEN, P. D. WIMBERLY, A. MOLLER SORENSENund O. SIGGARD-ANDERSEN (1983):Relation between pH and ionized calcium in vitro and in vivo in man.Scand. J. Clin. Lab. Invest. Suppl. 165, 79-82
TUCKER, W. B., G. A. HARRISON und R. W. HEMKEN (1988):Influence of dietary cation-anion balance on milk, blood, urine and rumen fluid inlactating dairy cattle.J. Dairy Sci. 71, 346-354
TUCKER, W. B., J. F. HOGUE, G. D. ADAMS, M. ASLAM, I. S. SHIN und G.MORGAN (1992):Influence of dietary cation-anion balance during the dry period on the occurence ofparturient paresis in cows fed excess calcium.J. Anim. Sci. 70,1238-1250
Literaturverzeichnis
108
USSING, H. H. und K. ZERAHN (1951):Active transport of sodium as a source of electric current in the short-circuitedisolated frog skin.Acta Physiol. Scand. 23, 110-127
VAGG, M. J. und J. M. PAYNE (1970):The effect of ammonium chloride induced acidosis on calcium metabolism inruminants.Br. Vet. J. 126, 531-537
VAGNONI, D. B. und G. R. OETZEL (1998):Effects of dietary cation-anion difference on the acid-base status of dry cows.J. Dairy Sci. 81, 1643-1652
VAN MOSEL, M., A. Th. VAN’T KLOOSTER, F. VAN MOSEL und J. VAN DERKUILEN (1993):Effects of reducing dietary [(Na++K+)-(Cl-+SO4
--)] on the rate of calcium mobilisationby dairy cows at parturition.Res. Vet. Sci. 54, 1-9
VAN MOSEL, M., H. S. WOUTERSE und A. Th. VAN’T KLOOSTER (1994):Effects of reducing dietary [(Na++K+)-(Cl-+SO4
--)] on bone in dairy cows atparturition.Res. Vet. Sci. 56, 270-276
VAN OS, C. H. (1987):Transcellular calcium Transport in intestinal and renal epithelial cells.Biochim. Biophys. Acta 906, 195-222
VÖSSING, S. (1997):Untersuchungen zur Charakterisierung des gastrointestinalen Calcium-Transportesbei Schafen.Gießen, Univ., Veterinärmed. Fak., Diss.
WADHWA, D. R. und A. D. CARE (2000):The absorption of calcium ions from the ovine reticulo-rumen.J. Comp. Physiol. B 170, 581-588
WANG, C. und D. K. BEEDE (1992):Effects of ammonium chloride and sulfate on acid-base status and calciummetabolism of dry jersey cows.J. Dairy Sci. 75, 820-828
Literaturverzeichnis
109
WASSERMAN, R. H., J. S. CHANDLER, S. A. MEYER, C. A. SMITH, M. E.BRINDAK, C. S. FULLMER, J. T. PENNISTON und R. KUMAR (1992):Intestinal calcium transport and calcium extrusion processes at the basolateralmembrane.J. Nutr. 122, 662-671
WON, J.-H., N. OISHI, T KAWAMURA, T. SUGIWAKA, S. FUKUDA, R. SATO undY. NAITO (1996):Mineral metabolism in plasma, urine and bone of periparturient cows fed anionicdiets with different calcium and phosphorus contents.J. Vet. Med. Sci. 58(12), 1187-1192
WYLIE, M. J., J. P. FONTENOT und L. W. GREENE (1985):Absorption of magnesium and other macrominerals in sheep infused withpotassium in different parts of the digestive tract.J. Anim. Sci. 61, 1219-1229
YANO, F., M. SEKIYA, R. KAWASHIMA und K. KUMADA (1978):Transport of calcium, phophorus and magnesium across the rumen wall.Jap. J. Zootech. Sci. 49, 680-686
ZAR, J. (1984):Biostatistical Analysis2. Auflage, Prentice-HallKapitel 18
Anhang
110
9 Anhang
Tab. 18: pH-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung für die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungpH-Wert
(d) Kontrolle anionenreich 0 7,43 ± 0,01 7,42 ± 0,01 3/4 7,39 ± 0,01 7,34 ± 0,02 5/6 7,42 ± 0,01 7,36 ± 0,01 8 7,44 ± 0,01 7,36 ± 0,0210/11 7,42 ± 0,01 7,36 ± 0,0212/13 7,43 ± 0,01 7,40 ± 0,02 15 7,41 ± 0,01 7,38 ± 0,0117/18 7,42 ± 0,01 7,40 ± 0,0119/20 7,42 ± 0,01 7,37 ± 0,01 22 7,42 ± 0,01 7,35 ± 0,0124/25 7,42 ± 0,01 7,37 ± 0,02
Tab. 19: BE-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung für die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungBE-Wert(mmol·l-1)
(d) Kontrolle anionenreich 0 4,2 ± 1,1 3,1 ± 1,2 3/4 1,4 ± 0,6 -4,8 ± 2,0 5/6 2,9 ± 0,6 -3,7 ± 1,1 8 2,9 ± 0,3 -3,1 ± 1,310/11 1,9 ± 0,4 -4,2 ± 1,712/13 3,3 ± 1,0 -0,8 ± 2,3 15 1,0 ± 1,0 -0,9 ± 1,417/18 2,7 ± 0,7 -1,5 ± 0,719/20 2,7 ± 0,3 -2,6 ± 1,4 22 2,2 ± 0,6 -3,4 ± 1,224/25 2,1 ± 1,3 -2,1 ± 1,3
Anhang
111
Tab. 20: pCO2-Konzentrationen im venösen Blut während der Versuchsfütterungfür die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungPCO2
(mm Hg)(d) Kontrolle anionenreich
0 43,6 ± 1,8 42,5 ± 1,1 3/4 43,2 ± 0,9 37,9 ± 2,3 5/6 42,1 ± 1,4 39,3 ± 1,7 8 40,9 ± 1,1 39,3 ± 1,510/11 41,9 ± 1,4 36,4 ± 1,812/13 42,1 ± 2,2 39,4 ± 1,9 15 40,7 ± 1,5 40,2 ± 2,017/18 41,9 ± 1,0 37,9 ± 2,619/20 42,9 ± 1,2 38,8 ± 3,0 22 41,0 ± 1,4 39,0 ± 2,124/25 40,9 ± 1,8 39,2 ± 1,4
Tab. 21: Cages-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für dieIn-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungCages
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 2,40 ± 0,07 2,50 ± 0,07 3/4 2,42 ± 0,08 2,49 ± 0,10 5/6 2,45 ± 0,08 2,42 ± 0,06 8 2,55 ± 0,08 2,48 ± 0,0810/11 2,46 ± 0,06 2,49 ± 0,0712/13 2,47 ± 0,06 2,49 ± 0,08 15 2,50 ± 0,06 2,47 ± 0,0817/18 2,54 ± 0,07 2,47 ± 0,0819/20 2,47 ± 0,03 2,46 ± 0,09 22 2,42 ± 0,06 2,44 ± 0,0924/25 2,46 ± 0,04 2,49 ± 0,08
Anhang
112
Tab. 22: Cai-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungCai
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 1,20 ± 0,01 1,21 ± 0,04 3/4 1,23 ± 0,02 1,34 ± 0,06 5/6 1,24 ± 0,03 1,32 ± 0,02 8 1,24 ± 0,03 1,33 ± 0,0310/11 1,23 ± 0,03 1,38 ± 0,0512/13 1,23 ± 0,03 1,31 ± 0,05 15 1,27 ± 0,05 1,28 ± 0,0617/18 1,23 ± 0,04 1,30 ± 0,0319/20 1,24 ± 0,04 1,34 ± 0,04 22 1,23 ± 0,05 1,32 ± 0,0424/25 1,27 ± 0,04 1,33 ± 0,03
Tab. 23: Pi-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungPi
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 1,66 ± 0,28 1,79 ± 0,18 3/4 2,00 ± 0,24 1,62 ± 0,24 5/6 2,06 ± 0,25 1,71 ± 0,11 8 1,83 ± 0,24 1,76 ± 0,0810/11 1,91 ± 0,26 1,44 ± 0,2112/13 1,92 ± 0,26 1,60 ± 0,19 15 1,81 ± 0,32 1,78 ± 0,2217/18 1,96 ± 0,28 1,58 ± 0,1619/20 1,90 ± 0,22 1,69 ± 0,15 22 2,01 ± 0,26 1,80 ± 0,3024/25 1,96 ± 0,26 1,79 ± 0,13
Anhang
113
Tab. 24: Na-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungNa
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 145 ± 1 143 ± 2 3/4 144 ± 1 142 ± 1 5/6 144 ± 1 142 ± 1 8 144 ± 1 142 ± 110/11 145 ± 1 141 ± 112/13 144 ± 2 143 ± 1 15 145 ± 1 142 ± 117/18 144 ± 1 142 ± 119/20 144 ± 1 143 ± 1 22 144 ± 1 143 ± 224/25 145 ± 1 144 ± 1
Tab. 25: K-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungK
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 4,4 ± 0,1 4,4 ± 0,1 3/4 4,8 ± 0,2 4,3 ± 0,1 5/6 4,3 ± 0,1 4,2 ± 0,1 8 4,2 ± 0,1 4,2 ± 0,110/11 4,3 ± 0,1 4,2 ± 0,112/13 4,6 ± 0,1 4,4 ± 0,1 15 4,4 ± 0,1 4,3 ± 0,117/18 4,4 ± 0,1 4,3 ± 0,119/20 4,4 ± 0,1 4,3 ± 0,1 22 4,3 ± 0,1 4,3 ± 0,224/25 4,2 ± 0,1 4,3 ± 0,1
Anhang
114
Tab. 26: Cl-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vivo-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungCl
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 110,0 ± 1,6 112,5 ± 1,6 3/4 111,4 ± 1,1 116,9 ± 2,2 5/6 109,6 ± 1,4 117,9 ± 1,1 8 110,8 ± 1,4 115,3 ± 1,110/11 111,0 ± 0,9 117,3 ± 1,812/13 111,4 ± 0,9 115,2 ± 2,5 15 113,8 ± 1,1 115,0 ± 1,617/18 112,1 ± 1,2 116,2 ± 1,019/20 113,5 ± 1,2 118,5 ± 1,3 22 113,2 ± 1,0 118,8 ± 1,924/25 112,9 ± 1,5 116,4 ± 0,9
Tab. 27: pH-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung für die In-vitro-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungpH-Wert
(d) Kontrolle anionenreich 0 7,43 ± 0,01 7,45 ± 0,02 3/4 7,46 ± 0,01 7,35 ± 0,03 5/6 7,43 ± 0,01 7,30 ± 0,03 8/9 7,42 ± 0,02 7,27 ± 0,0110/11 7,45 ± 0,01 7,30 ± 0,0212/13 7,42 ± 0,01 7,29 ± 0,0315/16 7,41 ± 0,02 7,30 ± 0,0417/18 7,44 ± 0,01 7,32 ± 0,0319/20 7,44 ± 0,01 7,33 ± 0,0322/23 7,45 ± 0,01 7,36 ± 0,0224/25 7,45 ± 0,01 7,35 ± 0,04
Anhang
115
Tab. 28: BE-Werte im venösen Blut während der Versuchsfütterung für die In-vitro-Untersuchungen ( x ±s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungBE-Wert(mmol·l-1)
(d) Kontrolle anionenreich 0 3,3 ± 0,7 7,3 ± 1,5 3/4 5,1 ± 0,5 -2,2 ± 3,4 5/6 5,0 ± 0,8 -6,4 ± 1,2 8/9 3,2 ± 1,4 -6,9 ± 0,810/11 4,1 ± 1,1 -6,4 ± 1,212/13 2,2 ± 1,0 -6,5 ± 0,915/16 2,0 ± 1,1 -6,6 ± 2,117/18 4,0 ± 1,2 -4,6 ± 2,519/20 5,0 ± 0,8 -4,8 ± 2,122/23 5,0 ± 0,9 -3,4 ± 2,524/25 4,9 ± 1,0 -2,8 ± 0,6
Tab. 29: pCO2-Konzentrationen im venösen Blut während der Versuchsfütterungfür die In-vitro-Untersuchungen ( x ±s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4Tiere/Gruppe (anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungPCO2
(mm Hg)(d) Kontrolle anionenreich
0 41,2 ± 1,5 45,9 ± 1,2 3/4 41,5 ± 1,1 41,1 ± 3,0 5/6 43,7 ± 1,4 39,4 ± 2,3 8/9 43,2 ± 1,5 41,4 ± 0,810/11 41,1 ± 1,9 39,2 ± 1,012/13 41,1 ± 2,1 38,3 ± 2,115/16 41,5 ± 1,8 38,0 ± 1,817/18 41,8 ± 1,5 40,0 ± 1,119/20 43,7 ± 1,7 38,8 ± 1,322/23 42,5 ± 0,1 40,3 ± 2,224/25 42,5 ± 0,5 41,6 ± 4,1
Anhang
116
Tab. 30: Cages-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für dieIn-vitro-Untersuchungen ( x ±s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4Tiere/Gruppe (anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungCages
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 2,67 ± 0,05 2,80 ± 0,03 3/4 2,75 ± 0,08 2,84 ± 0,04 5/6 2,77 ± 0,09 2,87 ± 0,05 8/9 2,74 ± 0,07 2,83 ± 0,0510/11 2,73 ± 0,07 2,77 ± 0,0412/13 2,73 ± 0,06 2,80 ± 0,0215/16 2,73 ± 0,06 2,75 ± 0,0517/18 2,76 ± 0,08 2,83 ± 0,0219/20 2,79 ± 0,05 2,85 ± 0,0322/23 2,85 ± 0,07 2,78 ± 0,0724/25 2,72 ± 0,03 2,71 ± 0,11
Tab. 31: Cai-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vitro-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungCai
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 1,28 ± 0,03 1,26 ± 0,02 3/4 1,27 ± 0,02 1,40 ± 0,05 5/6 1,30 ± 0,02 1,47 ± 0,04 8/9 1,32 ± 0,02 1,49 ± 0,0510/11 1,32 ± 0,02 1,49 ± 0,0412/13 1,33 ± 0,01 1,50 ± 0,0515/16 1,32 ± 0,02 1,45 ± 0,0617/18 1,34 ± 0,02 1,43 ± 0,0519/20 1,32 ± 0,02 1,49 ± 0,0422/23 1,32 ± 0,02 1,43 ± 0,0524/25 1,31 ± 0,03 1,40 ± 0,05
Anhang
117
Tab. 32: Pi-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vitro-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungPi
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 1,92 ± 0,12 2,00 ± 0,11 3/4 1,92 ± 0,06 1,46 ± 0,10 5/6 1,82 ± 0,09 1,54 ± 0,05 8/9 1,73 ± 0,05 1,38 ± 0,1210/11 1,70 ± 0,09 1,33 ± 0,1412/13 1,73 ± 0,07 1,26 ± 0,1515/16 1,77 ± 0,04 1,31 ± 0,0717/18 1,74 ± 0,10 1,34 ± 0,1619/20 1,58 ± 0,06 1,29 ± 0,0822/23 1,59 ± 0,07 1,42 ± 0,1524/25 1,74 ± 0,08 1,46 ± 0,02
Tab. 33: Na-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vitro-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungNa
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 145 ± 1 148 ± 3 3/4 147 ± 1 145 ± 1 5/6 144 ± 1 145 ± 2 8/9 144 ± 1 144 ± 110/11 144 ± 1 146 ± 212/13 146 ± 1 146 ± 115/16 147 ± 1 145 ± 117/18 145 ± 1 146 ± 119/20 145 ± 1 146 ± 222/23 146 ± 1 148 ± 124/25 145 ± 1 148 ± 1
Anhang
118
Tab. 34: K-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vitro-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungK
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 4,5 ± 0,1 4,4 ± 0,3 3/4 4,7 ± 0,1 4,7 ± 0,2 5/6 4,6 ± 0,1 4,4 ± 0,1 8/9 4,7 ± 0,1 4,4 ± 0,110/11 4,6 ± 0,1 4,4 ± 0,112/13 4,5 ± 0,1 4,4 ± 0,115/16 4,5 ± 0,1 4,4 ± 0,117/18 4,5 ± 0,1 4,5 ± 0,219/20 4,6 ± 0,1 4,6 ± 0,122/23 4,7 ± 0,2 4,5 ± 0,324/25 4,6 ± 0,1 4,4 ± 0,4
Tab. 35: Cl-Konzentrationen im Plasma während der Versuchsfütterung für die In-vitro-Untersuchungen ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Tage nach Beginnder
VersuchsfütterungCl
(mmol·l-1)(d) Kontrolle anionenreich
0 109,9 ± 1,3 107,4 ± 1,3 3/4 109,0 ± 0,8 113,6 ± 1,7 5/6 108,7 ± 0,5 116,4 ± 1,3 8/9 109,1 ± 0,4 116,9 ± 0,410/11 109,5 ± 0,8 117,4 ± 0,512/13 111,5 ± 0,7 117,3 ± 0,815/16 110,6 ± 0,9 115,9 ± 1,017/18 109,7 ± 1,2 115,1 ± 0,919/20 108,8 ± 1,4 115,7 ± 0,922/23 109,4 ± 0,6 114,4 ± 1,324/25 109,4 ± 0,8 113,1 ± 0,1
Anhang
119
Tab. 36: Kurzschlussströme (Isc) der Kontrollgruppe, transepithelialePotenzialdifferenzen (PDt) jeweils in unterschiedlicher Reihenfolge angelegt ( x ±s x , n=5 Tiere).
Inkubation(min)
Isc(µµµµEq⋅⋅⋅⋅cm-2⋅⋅⋅⋅h-1)
Reihenfolge der angelegten PDt:0 mV -25 mV +25 mV 0 mV
Reihenfolge der angelegten PDt:0 mV +25 mV -25 mV 0 mV
30 1,07 ± 0,13 0,93 ± 0,04 60 1,03 ± 0,13 0,89 ± 0,05 80 0,94 ± 0,11 1,02 ± 0,05110 0,86 ± 0,10 0,98 ± 0,03140 0,82 ± 0,08 0,94 ± 0,03160 0,89 ± 0,10 0,67 ± 0,05190 0,87 ± 0,09 0,63 ± 0,05220 0,83 ± 0,09 0,60 ± 0,04240 0,67 ± 0,07 0,58 ± 0,03270 0,61 ± 0,06 0,57 ± 0,02300 0,56 ± 0,05 0,55 ± 0,01330 0,51 ± 0,05 0,53 ± 0,01360 0,47 ± 0,04 0,50 ± 0,01390 0,44 ± 0,04 0,48 ± 0,01
Tab. 37: Kurzschlussströme (Isc) in der Kontrollgruppe und in der anionenreichgefütterten Gruppe ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Inkubation(min)
Isc(µµµµEq⋅⋅⋅⋅cm-2⋅⋅⋅⋅h-1)
Kontrolle anionenreich 30 1,00 ± 0,08 1,22 ± 0,24 60 0,96 ± 0,08 1,22 ± 0,24 80 0,98 ± 0,07 1,22 ± 0,23110 0,92 ± 0,05 1,16 ± 0,23140 0,88 ± 0,05 1,04 ± 0,20160 0,78 ± 0,07 0,95 ± 0,20190 0,75 ± 0,06 0,87 ± 0,18220 0,71 ± 0,06 0,79 ± 0,26240 0,62 ± 0,05 0,69 ± 0,25270 0,59 ± 0,04 0,63 ± 0,25300 0,56 ± 0,03 0,59 ± 0,24330 0,52 ± 0,03 0,53 ± 0,24360 0,49 ± 0,02 0,49 ± 0,23390 0,46 ± 0,02 0,46 ± 0,22
Anhang
120
Tab. 38: Gewebeleitfähigkeiten (Gt) in der Kontrollgruppe, transepithelialePotenzialdifferenzen (PDt) jeweils in unterschiedlicher Reihenfolge angelegt ( x ±s x , n=5 Tiere).
Inkubation(min)
Gt(mS⋅⋅⋅⋅cm-2)
Reihenfolge der angelegten PDt:0 mV -25 mV +25 mV 0 mV
Reihenfolge der angelegten PDt:0 mV +25 mV -25 mV 0 mV
30 2,69 ± 0,11 2,37 ± 0,18 60 2,73 ± 0,11 2,41 ± 0,18 80 2,94 ± 0,16 2,60 ± 0,19110 3,12 ± 0,18 2,64 ± 0,21140 3,17 ± 0,22 2,74 ± 0,22160 3,22 ± 0,21 2,85 ± 0,23190 3,19 ± 0,18 2,87 ± 0,28220 3,22 ± 0,19 3,00 ± 0,33240 3,13 ± 0,19 3,00 ± 0,34270 3,20 ± 0,21 3,01 ± 0,34300 3,24 ± 0,22 3,05 ± 0,37330 3,25 ± 0,21 3,11 ± 0,39360 3,31 ± 0,22 3,16 ± 0,41390 3,34 ± 0,20 3,20 ± 0,41
Tab. 39: Gewebeleitfähigkeiten (Gt) in der Kontollgruppe und in der anionenreichgefütterten Gruppe ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Inkubation(min)
Gt(mS⋅⋅⋅⋅cm-2)
Kontrolle anionenreich 30 253 ± 0,09 3,54 ± 0,25 60 257 ± 0,09 3,64 ± 0,26 80 2,77 ± 0,08 3,78 ± 0,23110 2,88 ± 0,10 3,90 ± 0,26140 2,96 ± 0,13 3,96 ± 0,25160 2,93 ± 0,15 4,00 ± 0,28190 3,03 ± 0,19 4,03 ± 0,29220 3,11 ± 0,23 4,15 ± 0,36240 3,07 ± 0,23 4,14 ± 0,37270 3,11 ± 0,24 4,16 ± 0,41300 3,15 ± 0,25 4,19 ± 0,39330 3,18 ± 0,25 4,21 ± 0,39360 3,24 ± 0,27 4,32 ± 0,45390 3,27 ± 0,27 4,39 ± 0,46
Anhang
121
Tab. 40: Unidirektionale Ca-Fluxraten von mukosal nach serosal (Jms),transepitheliale Potenzialdifferenzen (PDt) jeweils in unterschiedlicher Reihenfolgeangelegt ( x ±s x , n=5 Tiere/Gruppe (Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe(anionenreich)).
Inkubation(min)
Jms(mmol⋅⋅⋅⋅cm-2⋅⋅⋅⋅h-1)
Reihenfolge der angelegten PDt:0 mV -25 mV +25 mV 0 mV
Reihenfolge der angelegten PDt:0 mV +25 mV -25 mV 0 mV
Kontrolle anionenreich Kontrolle anionenreich 30 8,73 ± 0,52 14,17 ± 0,55 10,07 ± 2,09 11,79 ± 2,77 60 12,12 ± 0,90 22,10 ± 1,24 14,02 ± 3,05 21,91 ± 4,82 80 16,78 ± 1,52 29,42 ± 2,44 13,20 ± 2,66 22,13 ± 3,75110 25,03 ± 2,11 40,52 ± 3,79 11,79 ± 2,58 22,01 ± 6,41140 28,17 ± 2,96 44,15 ±3,12 10,71± 1,90 22,16 ± 4,23160 23,00 ± 3,68 37,58 ± 4,95 15,08 ± 2,88 28,43 ± 6,17190 12,90 ± 1,54 25,87 ± 2,39 26,04 ± 3,81 43,04 ± 4,87220 11,46 ± 1,66 19,78 ± 2,36 29,91 ± 3,41 43,73 ± 1,90240 12,12 ± 2,41 20,40 ± 2,80 26,28 ± 2,99 40,20 ± 5,64270 13,81± 1,51 25,46 ± 3,19 19,54 ± 2,84 35,01 ± 5,35300 15,78 ± 1,68 24,77 ± 2,31 17,00 ± 1,69 30,12 ± 2,89330 16,34 ± 3,01 27,86 ± 3,54 16,02 ± 2,20 31,06 ± 5,16360 16,75 ± 3,48 27,43 ± 3,53 16,81 ± 2,05 27,74 ± 4,13390 14,58 ± 2,54 26,58 ± 4,86 14,05 ± 1,41 26,52 ± 2,64
Tab. 41: Unidirektionale Ca-Fluxraten (Jms, Jsm), ( x ± s x , n=5 Tiere/Gruppe(Kontrolle) bzw. 4 Tiere/Gruppe (anionenreich)).
Inkubation(min)
Jms(mmol⋅⋅⋅⋅cm-2⋅⋅⋅⋅h-1)
Jsm(mmol⋅⋅⋅⋅cm-2⋅⋅⋅⋅h-1)
Kontrolle anionenreich Kontrolle anionenreich 30 9,40±1,05 11,75 ± 1,60 1,23 ± 0,21 1,27 ± 0,22 60 13,07 ± 1,45 19,00 ± 3,46 1,46 ± 0,25 2,04 ± 0,48 80 14,99 ± 1,28 22,35 ± 3,88 2,29 ± 0,43 2,05 ± 0,39110 18,41 ± 1,05 25,65 ± 6,53 2,18 ± 0,31 2,44 ± 0,47140 19,44 ± 1,12 27,16 ± 6,45 2,61 ± 0,47 2,84 ± 0,57160 19,04 ± 1,24 28,20 ± 598 3,02 ± 0,53 3,17 ± 0,53190 19,47 ± 1,40 31,63 ± 3,78 3,24 ± 0,63 3,36 ± 0,63220 20,69 ± 1,28 28,94 ± 1,76 3,72 ± 0,74 3,67 ± 0,81240 19,27 ± 0,79 28,83 ± 3,29 3,66 ± 0,78 4,04 ± 1,12270 16,68 ± 1,38 27,82 ± 3,86 3,83 ± 0,81 5,06 ± 1,43300 16,39 ± 0,85 27,04 ± 1,47 4,26 ± 0,86 3,16 ± 0,13330 16,18 ± 0,99 26,71 ± 3,99 4,60 ± 1,07 4,66 ± 0,94360 16,78 ± 1,73 27,29 ± 2,71 4,02 ± 0,95 3,33 ± 0,21390 14,32 ± 1,11 25,02 ± 2,90 4,75 ± 0,72 5,07 ± 1,01
Anhang
122
Tab. 42: Unidirektionale Ca-Fluxraten (Jms, Jsm) in Abhängigkeit von der elektrischtreibenden Kraft ξ0,5 ( x ± s x , n=Anzahl der Tiere).
Gruppe ξξξξ0,5 n Jms(mmol⋅⋅⋅⋅cm-2⋅⋅⋅⋅h-1)
Jsm(mmol⋅⋅⋅⋅cm-2⋅⋅⋅⋅h-1)
0,39 5 10,58 ± 1,05 1,56 ± 0,38
Kontrolle 1,0 5 16,39 ± 0,85 4,27 ± 0,87
2,54 5 27,70 ± 1,80 4,48 ± 0,88
0,39 5 18,04 ± 3,66 1,98 ± 0,38
anionenreich 1,0 4 27,45 ± 2,00 3,21 ± 0,17
2,54 5 41,95 ± 5,44 4,52 ± 1,00
Danksagungen
Herrn Prof. Dr. G. Breves danke ich für die freundliche Aufnahme in seineArbeitsgruppe.
Ganz besonders möchte ich Herrn Prof. Dr. B. Schröder für die Überlassung desinteressanten Themas, die nette Betreuung und seine Geduld bei der Diskussionaller aufgetretenen Fragen und Probleme danken.
Frau Becker danke ich für die Betreuung in allen Bereichen der Labortätigkeit unddafür, dass sie mir unermüdlich mit Rat und Tat zu Seite stand.
Auch Marion Burmester danke ich für ihre unentbehrliche Hilfe bei der praktischenDurchführung der Versuche und ihre stete gute Laune.
Bei Frau Greve und ihren Mitarbeitern im Labor der Klinik für Rinderkrankheitenmöchte ich mich für die Unterstützung bei den Blutgas-, Plasma- undPansensaftanalysen bedanken.
Bei der Firma Salvana bedanke ich mich für die Bereitstellung des Kraftfutters undden finanziellen Beitrag zum Kauf der Schafe.
Yvonne, Micha und Nadine danke ich für die Hilfe bei allem, was die Schafe betraf,und für all die netten und unterhaltsamen Gespräche. Ich hoffe nur, sie habenkeine Heutütenphobie zurückbehalten.
Auf keinen Fall will ich vergessen, meinen Mitdoktoranden (auch denen, die michschon verlassen haben) zu danken. Nicht nur unsere netten Kaffee- oderTeerunden werde ich in guter Erinnerung behalten.
Auch bei allen anderen nicht namentlich erwähnten Mitarbeitern desPhysiologischen Institutes (leider ist der Platz begrenzt) möchte ich mich für ihretatkräftige Unterstützung bedanken.
Anton, Emil, Irma, Norma, Paul und den namenlosen Schafen danke ich, dass sie(fast immer) so geduldig waren.
Meiner Schwester Karola danke ich dafür, dass sie mir ihren Computer zurVerfügung gestellt hat, auch wenn die Festplatte dann nicht durchgehalten hat.
Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern, ohne ihre finanzielle und emotionaleUnterstützung wäre diese Arbeit nicht zustande gekommen.