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Aus der Medizinischen Tierklinik
(Lehrstuhl fuumlr Innere Medizin und Chirurgie der Wiederkaumluer Prof Dr W Klee)
der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen
Untersuchungen zur Bildung von D-Laktat im Intestinum des Kalbes
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwuumlrde
der Tieraumlrztlichen Fakultaumlt der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt
Muumlnchen
von
Martina Gisela Koumlnig
aus Muumlnchen
Muumlnchen 2006
Gedruckt mit Genehmigung der Tieraumlrztlichen Fakultaumlt der
Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen
Dekan Univ-Prof Dr E P Maumlrtlbauer Referent Univ-Prof Dr W Klee Korreferent Prof Dr M Goldberg
Tag der Promotion 28 Juli 2006
INHALT 1 EINLEITUNG 1 2 LITERATURUumlBERSICHT 2 21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren 2
22 Laktatazidose des Menschen 3
221 Symptomatik 3
222 Fallbeispiele 3
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt 4
224 Entstehung einer D-Laktatazidose 5
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus 7
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen 8
23 D-Laktatazidose des Rindes 9
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten 10
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN 11
31 Material und Methodik 11
32 Ergebnisse 14
321 Uumlberblick 14
322 pH-Werte des Verdauungsapparates 18
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 20
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 30
325 Korrelationen 37
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von
Durchfall 41
327 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und
parenteraler Antibiose 53
4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69
Abkuumlrzungsverzeichnis
+Hefen = grampositive Hefen
+Kokk = grampositive Kokken
+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe
+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe
-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe
- Kokk = gramnegative Kokken
-lSt = gramnegative lange Staumlbe
-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe
ATP = Adenosintriphosphat
Bd = Blinddarm
C1 = orale Haumllfte des Colons
C2 = aborale Haumllfte des Colons
Dd = Duodenum
EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli
EPEC = enteropathogene Escherichia coli
Hrn = Harnblase
JJ1 = orales Drittel des Jejunums
JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums
JJ3 = aborales Drittel des Jejunums
KBE = koloniebildende Einheit
Lm = Labmagen
mEq = Milliaumlquivalent
NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid
NAG = not agglutinable germs
Pa = Pansen
Rek = Rektum
SBS = Short Bowel Syndrom
spp= Spezies
1
1 EINLEITUNG
Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist
entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose
Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei
manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese
Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu
Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom
Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend
es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird
Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-
Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen
2
2 LITERATURUumlBERSICHT
21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-
scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes
Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach
rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen
der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form
entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich
nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit
Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird
Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben
Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu
Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im
chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber
transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-
SICKINGER und HAHN 2002)
Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der
Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird
Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I
und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen
und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses
Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier
vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise
im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das
spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert
die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-
Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat
Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind
dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine
durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat
injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Gedruckt mit Genehmigung der Tieraumlrztlichen Fakultaumlt der
Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen
Dekan Univ-Prof Dr E P Maumlrtlbauer Referent Univ-Prof Dr W Klee Korreferent Prof Dr M Goldberg
Tag der Promotion 28 Juli 2006
INHALT 1 EINLEITUNG 1 2 LITERATURUumlBERSICHT 2 21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren 2
22 Laktatazidose des Menschen 3
221 Symptomatik 3
222 Fallbeispiele 3
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt 4
224 Entstehung einer D-Laktatazidose 5
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus 7
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen 8
23 D-Laktatazidose des Rindes 9
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten 10
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN 11
31 Material und Methodik 11
32 Ergebnisse 14
321 Uumlberblick 14
322 pH-Werte des Verdauungsapparates 18
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 20
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 30
325 Korrelationen 37
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von
Durchfall 41
327 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und
parenteraler Antibiose 53
4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69
Abkuumlrzungsverzeichnis
+Hefen = grampositive Hefen
+Kokk = grampositive Kokken
+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe
+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe
-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe
- Kokk = gramnegative Kokken
-lSt = gramnegative lange Staumlbe
-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe
ATP = Adenosintriphosphat
Bd = Blinddarm
C1 = orale Haumllfte des Colons
C2 = aborale Haumllfte des Colons
Dd = Duodenum
EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli
EPEC = enteropathogene Escherichia coli
Hrn = Harnblase
JJ1 = orales Drittel des Jejunums
JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums
JJ3 = aborales Drittel des Jejunums
KBE = koloniebildende Einheit
Lm = Labmagen
mEq = Milliaumlquivalent
NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid
NAG = not agglutinable germs
Pa = Pansen
Rek = Rektum
SBS = Short Bowel Syndrom
spp= Spezies
1
1 EINLEITUNG
Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist
entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose
Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei
manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese
Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu
Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom
Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend
es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird
Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-
Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen
2
2 LITERATURUumlBERSICHT
21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-
scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes
Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach
rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen
der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form
entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich
nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit
Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird
Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben
Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu
Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im
chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber
transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-
SICKINGER und HAHN 2002)
Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der
Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird
Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I
und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen
und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses
Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier
vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise
im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das
spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert
die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-
Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat
Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind
dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine
durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat
injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
INHALT 1 EINLEITUNG 1 2 LITERATURUumlBERSICHT 2 21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren 2
22 Laktatazidose des Menschen 3
221 Symptomatik 3
222 Fallbeispiele 3
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt 4
224 Entstehung einer D-Laktatazidose 5
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus 7
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen 8
23 D-Laktatazidose des Rindes 9
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten 10
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN 11
31 Material und Methodik 11
32 Ergebnisse 14
321 Uumlberblick 14
322 pH-Werte des Verdauungsapparates 18
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 20
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 30
325 Korrelationen 37
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von
Durchfall 41
327 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und
parenteraler Antibiose 53
4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69
Abkuumlrzungsverzeichnis
+Hefen = grampositive Hefen
+Kokk = grampositive Kokken
+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe
+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe
-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe
- Kokk = gramnegative Kokken
-lSt = gramnegative lange Staumlbe
-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe
ATP = Adenosintriphosphat
Bd = Blinddarm
C1 = orale Haumllfte des Colons
C2 = aborale Haumllfte des Colons
Dd = Duodenum
EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli
EPEC = enteropathogene Escherichia coli
Hrn = Harnblase
JJ1 = orales Drittel des Jejunums
JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums
JJ3 = aborales Drittel des Jejunums
KBE = koloniebildende Einheit
Lm = Labmagen
mEq = Milliaumlquivalent
NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid
NAG = not agglutinable germs
Pa = Pansen
Rek = Rektum
SBS = Short Bowel Syndrom
spp= Spezies
1
1 EINLEITUNG
Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist
entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose
Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei
manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese
Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu
Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom
Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend
es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird
Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-
Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen
2
2 LITERATURUumlBERSICHT
21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-
scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes
Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach
rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen
der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form
entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich
nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit
Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird
Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben
Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu
Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im
chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber
transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-
SICKINGER und HAHN 2002)
Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der
Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird
Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I
und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen
und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses
Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier
vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise
im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das
spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert
die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-
Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat
Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind
dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine
durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat
injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69
Abkuumlrzungsverzeichnis
+Hefen = grampositive Hefen
+Kokk = grampositive Kokken
+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe
+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe
-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe
- Kokk = gramnegative Kokken
-lSt = gramnegative lange Staumlbe
-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe
ATP = Adenosintriphosphat
Bd = Blinddarm
C1 = orale Haumllfte des Colons
C2 = aborale Haumllfte des Colons
Dd = Duodenum
EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli
EPEC = enteropathogene Escherichia coli
Hrn = Harnblase
JJ1 = orales Drittel des Jejunums
JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums
JJ3 = aborales Drittel des Jejunums
KBE = koloniebildende Einheit
Lm = Labmagen
mEq = Milliaumlquivalent
NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid
NAG = not agglutinable germs
Pa = Pansen
Rek = Rektum
SBS = Short Bowel Syndrom
spp= Spezies
1
1 EINLEITUNG
Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist
entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose
Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei
manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese
Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu
Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom
Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend
es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird
Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-
Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen
2
2 LITERATURUumlBERSICHT
21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-
scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes
Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach
rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen
der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form
entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich
nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit
Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird
Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben
Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu
Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im
chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber
transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-
SICKINGER und HAHN 2002)
Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der
Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird
Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I
und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen
und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses
Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier
vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise
im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das
spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert
die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-
Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat
Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind
dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine
durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat
injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Abkuumlrzungsverzeichnis
+Hefen = grampositive Hefen
+Kokk = grampositive Kokken
+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe
+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe
-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe
- Kokk = gramnegative Kokken
-lSt = gramnegative lange Staumlbe
-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe
ATP = Adenosintriphosphat
Bd = Blinddarm
C1 = orale Haumllfte des Colons
C2 = aborale Haumllfte des Colons
Dd = Duodenum
EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli
EPEC = enteropathogene Escherichia coli
Hrn = Harnblase
JJ1 = orales Drittel des Jejunums
JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums
JJ3 = aborales Drittel des Jejunums
KBE = koloniebildende Einheit
Lm = Labmagen
mEq = Milliaumlquivalent
NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid
NAG = not agglutinable germs
Pa = Pansen
Rek = Rektum
SBS = Short Bowel Syndrom
spp= Spezies
1
1 EINLEITUNG
Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist
entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose
Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei
manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese
Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu
Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom
Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend
es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird
Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-
Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen
2
2 LITERATURUumlBERSICHT
21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-
scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes
Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach
rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen
der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form
entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich
nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit
Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird
Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben
Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu
Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im
chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber
transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-
SICKINGER und HAHN 2002)
Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der
Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird
Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I
und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen
und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses
Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier
vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise
im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das
spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert
die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-
Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat
Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind
dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine
durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat
injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
1
1 EINLEITUNG
Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist
entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose
Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei
manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese
Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu
Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom
Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend
es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird
Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-
Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen
2
2 LITERATURUumlBERSICHT
21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-
scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes
Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach
rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen
der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form
entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich
nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit
Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird
Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben
Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu
Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im
chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber
transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-
SICKINGER und HAHN 2002)
Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der
Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird
Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I
und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen
und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses
Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier
vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise
im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das
spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert
die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-
Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat
Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind
dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine
durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat
injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
2
2 LITERATURUumlBERSICHT
21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-
scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes
Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach
rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen
der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form
entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich
nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit
Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird
Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben
Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu
Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im
chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber
transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-
SICKINGER und HAHN 2002)
Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der
Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird
Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I
und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen
und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses
Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier
vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise
im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das
spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert
die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-
Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat
Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind
dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine
durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat
injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
3
als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden
nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und
WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein
spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt
die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase
der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)
22 Laktatazidose des Menschen
221 Symptomatik
Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie
Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie
tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf
Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich
durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und
diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)
222 Fallbeispiele
In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short
Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration
(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach
sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war
Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde
nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer
weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich
grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in
Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den
Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am
haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g
trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden
uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-
Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt
gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
4
(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)
Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien
Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen
Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die
Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al
1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor
einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie
Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden
Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde
Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit
509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach
waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum
Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien
war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise
enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an
D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von
391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut
mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering
(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass
sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich
nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich
Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten
uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die
Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli
isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat
produzieren
223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat
Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden
durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion
von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
5
abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen
uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt
so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die
Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren
Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das
passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole
und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren
und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen
Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des
Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen
aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate
in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden
Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und
MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose
vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es
sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae
Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und
es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient
wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet
(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der
pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al
1998)
224 Entstehung einer D-Laktatazidose
In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten
eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten
entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl
erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)
Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung
resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren
kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit
erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik
eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
6
bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine
partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser
und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome
erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-
Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die
Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit
genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus
acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol
resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus
Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al
1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in
einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub
vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in
Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung
drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings
keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar
Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus
geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-
Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den
Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale
pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die
Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben
eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und
normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort
die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und
deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil
an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der
Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde
beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil
kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr
gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder
vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich
mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen
(CALDARINI et al 1996)
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
7
HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben
koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient
wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die
Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach
zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei
diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte
D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte
Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler
Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf
225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen
Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen
aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie
im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den
gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten
traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu
diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-
Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate
spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der
Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die
Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und
Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-
Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium
140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium
257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-
Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-
Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen
kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-
Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu
einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)
Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene
oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
8
Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn
ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung
vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer
geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-
Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an
Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern
Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem
Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin
Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering
ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat
auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des
Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-
Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)
226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder
Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982
HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der
Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die
Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde
zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al
1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten
Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden
Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und
die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii
(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich
zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes
Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer
Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al
2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer
vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-
Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome
herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
9
23 D-Laktatazidose des Rindes
Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten
Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare
Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und
die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen
die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen
verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate
hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut
aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)
Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis
einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et
al 1999)
Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose
in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer
Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber
bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt
erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine
Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten
zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei
Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und
D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei
Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und
L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17
(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei
20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-
Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte
auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen
oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)
Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit
Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben
wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-
Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte
im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
10
Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und
GENTILE 2003)
Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren
in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit
gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der
Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch
intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ
2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem
Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum
korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine
Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei
der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei
72 mmoll
24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten
Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et
al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere
Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im
Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration
tendenziell sogar verringert
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
11
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN
31 Material und Methode
Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit
einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei
Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine
Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot
(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer
Konsistenz
Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke
und am Spatium lumbosakrale geschoren
Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und
Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis
Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die
Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das
Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus
den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer
20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert
Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und
Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere
(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem
Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem
Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)
Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt
(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA
USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
12
luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert
und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik
Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem
spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat
1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase
welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)
Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte
bestimmt
Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-
Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu
wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen
(Genauigkeit 01)
Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch
untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt
Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt
unterschieden
grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe
gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe
Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt
Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4
0= keine Bakterien
1= vereinzelt Bakterien
2= haumlufig Bakterien
3= sehr haumlufig Bakterien
4= massenhaft Bakterien
Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1
(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung
des Verdauungsapparates erwartet werden kann
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
13
Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern
mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob
eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann
Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS
Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-
Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein
Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson
berechnet
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
32 Ergebnisse
321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als
3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein
einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus
Tabelle 1 ersichtlich
Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall
Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall
D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum
7 1
D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum
19 10
Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert
werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine
erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration
von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden
14
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
15
Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum
wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des
Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit
Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich
hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange
grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten
gehaumluft auf
Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat
im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die
jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt
+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1
Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1
Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1
JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1
JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1
JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1
Bd 6 von 7 3 5 1
C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1
Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
16
Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu
3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die
aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat
aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren
Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit
Ausnahme des Blinddarms
Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem
jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern
bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1
Lm 8 von 9 (1 fehl)
Dd 5 von 7 (3 fehl) 2
JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2
JJ2 8 von 8 (2 fehl)
JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1
Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3
C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1
C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1
Rek 1 von 2 (8 fehl) 1
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
17
Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll
wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-
Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an
Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige
Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war
die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus
Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel
Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im
Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in
dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an
Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten
Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo
die jeweilige Bakterienart gefunden wurde
Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb
Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2
Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1
Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1
JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1
JJ2 3 von 19 1 1
JJ3 1 von 15 (4 fehl)
Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2
C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1
C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1
Rek 1 von 7 (12 fehl)
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
18
322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der
pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle
5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst
Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben
Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 30 39 52
Dd 51 53 57
JJ1 55 59 67
JJ2 63 67 73
JJ3 53 59 76
Bd 59 62 74
C1 57 63 75
C2 59 62 71
Rek 59 65 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
19
Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn
Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 41 48 73
Lm 27 35 52
Dd 49 53 83
JJ1 49 56 83
JJ2 64 70 75
JJ3 61 66 79
Bd 52 54 75
C1 69 74 81
C2 69 56 74
Rek nur ein Wert 70
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern
mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll
Abschnitt Min Mittel Max
Pa 43 49 58
Lm 31 24 52
Dd 51 48 57
JJ1 55 51 67
JJ2 63 61 73
JJ3 53 69 76
Bd 59 65 74
C1 57 65 75
C2 59 64 71
Rek 59 70 74
Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante
Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festzustellen sind (Tabb 8-17)
Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Pansen
Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 18 3 +Kokk
kein Durchfall 7 3
0358
Durchfall 10 11 +plStaumlb
kein Durchfall 7 3
0280
Durchfall 21 0 +lStaumlb
kein Durchfall 8 2
0097
Durchfall 17 4 +Hefen
kein Durchfall 10 0
0277
Durchfall 17 4 -colStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 7 3
0087
Durchfall 20 1 -zStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
20
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit
und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In
der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im
Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)
Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies
Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Labmagen
Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 23 3 +Kokk
kein Durchfall 13 0
0538
Durchfall 19 7 +plStaumlb
kein Durchfall 13 0
0073
Durchfall 18 8 +lStaumlb
kein Durchfall 13 0
0035
Durchfall 24 2 +Hefen
kein Durchfall 13 0
0544
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 25 1 -Kokk
kein Durchfall 13 0
1000
Durchfall 25 1 -zStaumlb
kein Durchfall 12 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant
21
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
7 Literaturverzeichnis
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Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim
Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel
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Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Duodenum
22
Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 2 +Kokk
kein Durchfall 5 3
0112
Durchfall +plStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 18 3 +lStaumlb
kein Durchfall 8 0
0540
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 20 1 -Kokk
kein Durchfall 8 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf
ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen
Abschnitten (Tabb 10-13)
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 1
Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall +Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall 20 2 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
0238
Durchfall 16 6 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0289
Durchfall 21 2 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 21 1 -Kokk
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 21 1 -zStaumlb
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
23
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 2
Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 25 1 +Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall 21 5 +plStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 21 5 +lStaumlb
kein Durchfall 10 0
0293
Durchfall 25 1 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 24 1 -Kokk
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
24
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
7 Literaturverzeichnis
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Jejunum 3
Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 20 2 +Kokk
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 16 6 +plStaumlb
kein Durchfall 8 2
1000
Durchfall 18 4 +lStaumlb
kein Durchfall 9 1
1000
Durchfall 20 2 +Hefen
kein Durchfall 10 0
1000
Durchfall -colStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -Kokk
kein Durchfall
0
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
25
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere
Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)
Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Blinddarm
Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 22 4 +Kokk
kein Durchfall 6 6
0045
Durchfall 15 11 +plStaumlb
kein Durchfall 4 8
0295
Durchfall 19 7 +lStaumlb
kein Durchfall 7 5
0460
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 21 5 -colStaumlb
kein Durchfall 12 0
0158
Durchfall 20 6 -Kokk
kein Durchfall 8 3
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
statistisch signifikant
26
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 1
Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 19 4 +Kokk
kein Durchfall 5 1
1000
Durchfall 19 4 +plStaumlb
kein Durchfall 4 2
0575
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0633
Durchfall +Hefen
kein Durchfall
0
Durchfall 17 5 -colStaumlb
kein Durchfall 6 0
0553
Durchfall 20 3 -Kokk
kein Durchfall 6 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall 23 0 -lStaumlb
kein Durchfall 5 1
0207
27
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Colon 2
Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 16 4 +Kokk
kein Durchfall 1 3
0059
Durchfall 15 5 +plStaumlb
kein Durchfall 3 1
1000
Durchfall 15 6 +lStaumlb
kein Durchfall 4 0
0540
Durchfall 19 1 +Hefen
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall 13 7 -colStaumlb
kein Durchfall 4 0
0283
Durchfall 17 3 -Kokk
kein Durchfall 4 0
1000
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei
Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu
beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant
(Tabb 14-17)
28
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten
Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im
Rektum
Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p
Durchfall 15 3 +Kokk
kein Durchfall 5 2
0597
Durchfall 11 7 +plStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 13 5 +lStaumlb
kein Durchfall 7 0
0274
Durchfall 17 1 +Hefen
kein Durchfall 7 0
1000
Durchfall 13 5 -colStaumlb
kein Durchfall 5 2
1000
Durchfall 15 4 -Kokk
kein Durchfall 7 0
0546
Durchfall -zStaumlb
kein Durchfall
0
Durchfall -lStaumlb
kein Durchfall
0
29
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
30
324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten
konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall
festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings
sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des
Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden
Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat
gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-
Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)
grampositive plumpe Staumlbe
Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Pansen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 08 0 190
Durchfall 20 71 0 685
0218
Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Labmagen n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 12 01 224
Durchfall 25 52 0 303
0069
Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine
bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei
einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien
sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-
Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal
gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
31
Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Duodenum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 17 02 58
Durchfall 19 24 01 141
0288
Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 10 09 0 40
Durchfall 22 31 0 130
0084
Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort
der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant
Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 190
Durchfall 26 12 0 356
0068
Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 077 0 150
Durchfall 22 11 0 390
0396
Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Blinddarm n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 8 09 0 338
Durchfall 25 19 0 437
0644
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
32
Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 1 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 4 48 06 331
Durchfall 21 21 0 425
0767
Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Colon 2 n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 06 01 98
Durchfall 21 20 0 406
0759
Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Rektum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 3 66 0 75
Durchfall 13 37 0 455
0788
Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und
ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert
(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll
Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Harn n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 02 0 290
Durchfall 26 09 0 238
0606
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
33
Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Liquor n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 12 01 0 67
Durchfall 26 03 0 100
0718
Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als
im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne
Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)
Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das
Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
Serum n Median Minimum Maximum p
kein Durchfall 11 05 01 77
Durchfall 26 06 01 106
0572
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen
Darmabschnitte
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande
welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im
Colon bereits Durchfallkot enthielt
34
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
35
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
RektumBlinddarm
Colon2Colon1
Jejunum3Jejunum2
Jejunum1Duodenum
LabmagenPansen
70
60
50
40
30
20
10
0
mmoll
Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-
Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile
und Extremwerte)
Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt
36
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
37
325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0539 0003 28
0318 0100 28
0363 0053 29
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0274 0117 34
0136 0442 34
0149 0391 35
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0441 0028 25
0204 0329 25
0428 0033 25
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0482 0005 31
0202 0285 30
0422 0018 31
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0526 0001 34
0079 0653 35
0490 0003 35
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0544 0003 28
0056 0780 27
0489 0007 29
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0402 0051 24
-0031 0892 22
0400 0048 25
Colon 2 Korrelation Signifikanz N
0591 0003 23
0370 0099 21
0561 0004 24
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0374 0038 31
0058 0762 30
0354 0047 32
Rektum Korrelation Signifikanz n
0586 0028 14
0262 0386 13
0556 0031 15
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
38
Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0467 0044 19
0241 0307 20
0303 0207 19
Labmagen Korrelation Signifikanz n
0318 0130 24
0307 0145 24
0216 0311 24
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0408 0093 18
0123 0627 18
0409 0092 18
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0544 0009 22
0240 0295 21
0460 0031 22
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0596 0002 25
0159 0447 25
0589 0002 25
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0613 0003 21
0123 0597 21
0606 0004 21
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
0573 0007 21
0048 0841 20
0548 0010 21
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
0579 0006 21
0358 0121 20
0559 0008 21
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
0587 0003 24
0204 0340 24
0543 0006 24
Rektum Korrelation Signifikanz n
0582 0047 12
0234 0464 12
0551 0063 12
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
39
Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in
Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n
0967 0000 9
0993 0000 8
0629 0052 10
Labmagen Korrelation Signifikanz n
-0368 0296 10
-0295 0408 10
-0165 0628 11
Duodenum Korrelation Signifikanz n
0049 0917 7
0341 0454 7
-0346 0447 7
Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n
0132 0734 9
0133 0734 9
0111 0777 9
Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n
0570 0109 9
0230 0522 10
-0071 0847 10
Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n
0470 0287 7
0937 0006 6
-0094 0824 8
Colon 1 Korrelation Signifikanz n
-0931 0239 3
-1000 2
-0534 0466 4
Colon 2 Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0979 0131 3
Blinddarm Korrelation Signifikanz n
-0197 0671 7
-0194 0713 6
-0182 0666 8
Rektum Korrelation Signifikanz n
-1000 2
1
0611 0581 3
Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
40
Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation
zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des
Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der
Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen
Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant
Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
41
326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall
Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates
wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon
ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht
Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun
von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo
grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant
Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 11
+Kokk gt1 4 2
0672
Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 4
+plStaumlbgt1 5 9
0063
Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 17 11
+lStaumlb gt1 0 2
0179
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
42
Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 16 10
+Hefen gt1 1 3
0290
Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 14 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen
Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 1 1
1000
Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist
die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten
vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben
auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die
D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre
Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 17
+Kokk gt1 1 1
1000
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
43
Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 17 14
+plStaumlb gt1 2 4
0405
Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 19 10
+lStaumlb gt1 0 8
0001
statistisch signifikant
Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 18 17
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 18 17
-zStaumlb gt1 0 1
1000
Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Labmagen
Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 19 17
-Kokk gt1 0 1
0486
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
44
Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs
zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11
Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab
47)
Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 13 9
+Kokk gt1 3 2
1000
Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 8
+lStaumlb gt1 0 3
0056
Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Duodenum
Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 16 10
-Kokk gt1 0 1
0407
Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive
lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)
Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 14 11
+plStaumlb gt1 2 2
1000
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
45
Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 15 8
+lStaumlb gt1 1 5
0064
Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 15 12
+Hefen gt1 1 1
1000
Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1
Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-zStaumlb le1 16 12
-zStaumlb gt1 0 1
0448
Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen
Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die
grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun
Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)
Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 26 9
+Kokk gt1 1 0
1000
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
46
Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 25 6
+plStaumlb gt1 2 3
0088
Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 26 8
+Hefen gt1 0 1
0257
Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 26 5
+lStaumlb gt1 1 4
0009
statistisch signifikant
Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2
Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 25 9
-Kokk gt1 1 0
1000
Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der
Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive
lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
47
Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 18 8
+Kokk gt1 2 1
1000
Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 16 5
+plStaumlb gt1 4 4
0209
Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 18 6
+lStaumlb gt1 2 3
0287
Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3
Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 19 8
+Hefen gt1 1 1
0532
Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo
eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration
vermehrt
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
48
Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 12
+Kokk gt1 7 1
0101
Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 10 6
+plStaumlb gt1 9 7
1000
Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 16 4
+lStaumlb gt1 3 9
0004
statistisch signifikant
Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 16 11
-colStaumlb gt1 3 2
1000
Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Blinddarm
Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 14 11
-Kokk gt1 5 5
0671
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
49
Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei
Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab
69)
Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 12 9
+Kokk gt1 2 2
1000
Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 12 7
+plStaumlb gt1 2 4
0350
Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 14 3
+lStaumlb gt1 0 8
lt 0001
statistisch signifikant
Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 12 9
-colStaumlb gt1 2 2
1000
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
50
Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon1
Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 11 11
-Kokk gt1 3 0
0230
Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe
die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab
74)
Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 9 7
+Kokk gt1 3 1
0619
Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 9 5
+plStaumlb gt1 3 3
0642
Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 13 3
+lStaumlb gt1 0 5
0003
statistisch signifikant
Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Hefen le1 12 7
+Hefen gt1 0 1
0400
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
51
Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Colon 2
Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 9 8
-Kokk gt1 3 0
0242
Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte
Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+Kokk le1 6 7
+Kokk gt1 1 2
1000
Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 5 5
+plStaumlb gt1 2 4
0633
Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+lStaumlb le1 7 5
+lStaumlb gt1 0 4
0088
Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
+plStaumlb le1 7 8
+plStaumlb gt1 0 1
1000
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
52
Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen
Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-colStaumlb le1 5 7
-colStaumlb gt1 2 2
1000
Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und
der D-Laktatkonzentration im Rektum
Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p
-Kokk le1 4 8
-Kokk gt1 3 1
0262
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
7 Literaturverzeichnis
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
53
326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose
Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon
hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres
Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und
Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch
nicht abgeschlossen
Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber
waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
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8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
54
4 Diskussion
In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des
Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind
Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch
interessante Ergebnisse
Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll
D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine
erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer
Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings
nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung
waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht
um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da
man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann
Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von
Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)
Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden
bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die
Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-
und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es
moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und
Bakteriengruppen einzugrenzen
Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe
anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben
eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)
Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen
mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-
Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997
BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten
Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml
signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne
Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive
lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings
nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
J Nutr 131 8 2128-2131
Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
J Clin Invest 46 1589-1595
Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
N Engl J Med 306 No22 1344-1348
67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
55
Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien
nicht auszuschlieszligen sind
Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen
Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied
festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall
immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu
bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert
wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf
dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et
al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-
Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern
signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der
vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden
in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die
vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der
Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu
ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen
gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der
Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst
worden sein koumlnnten
Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne
Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb
welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt
Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem
aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot
im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt
war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die
Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo
plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein
eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft
weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch
ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann
nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe
D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht
56
keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
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8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
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keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon
und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass
es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht
sehr genau untersucht
Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig
von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die
Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im
oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons
waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen
signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime
in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich
handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte
Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO
et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte
Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren
sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden
D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren
In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine
Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst
die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn
ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im
Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im
Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob
dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall
eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht
Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen
Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle
umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und
Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)
bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch
unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen
werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin
Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
7 Literaturverzeichnis
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
57
Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO
et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke
uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn
verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell
hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose
zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere
Untersuchungen noumltig
Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine
parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-
Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender
Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich
dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen
Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem
Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine
Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose
entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale
Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende
Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem
alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit
Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob
eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von
EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt
der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht
untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren
Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit
Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral
behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte
(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-
Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach
48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum
auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG
verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer
Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot
nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
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Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
J Nutr 131 8 2128-2131
Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
J Clin Invest 46 1589-1595
Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
N Engl J Med 306 No22 1344-1348
67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
58
beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere
humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von
Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten
Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus
rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der
Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die
Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da
Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen
koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
7 Literaturverzeichnis
Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage
Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim
Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel
syndrome
Clin Chem 41 1 107-110
Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)
Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic
acidemia
Microbiol Path 22 285-293
Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel
J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293
Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome
Dig Dis Sci 41 8 1649-1652
Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis
Ann Intern Med 22 839-842
62
Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias
Mayo Clin Proc 59 202-205
Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage
Urban und Fischer Muumlnchen und Jena
Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants
Ann New York Academy of Science 119 1109-1132
Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves
J Vet Intern Med 18 744-747
Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves
Can J Vet Res 68 (4) 249-53
Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic
calves
FASEB-Journal 18 (4-5)
Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes
Biochem Biophys Res Communications 295 910-916
Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics
Lancet 357 1410
63
Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal
acidosis
J Vet Med Series A 51 2 64-70
Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses
Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258
Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome
Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677
Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern
insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo
Tieraumlrztl Praxis 31 72-77
Halperin ML KS Kamel (1996)
D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract
Kidney International 49 1-8
Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis
Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285
Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients
Scan J Gastroenterol 29 255-259
64
Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis
Dig Dis Sci 40 No 2 320-330
Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms
Quart J Med New Series 74 274 157-163
Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant
lactobacilli
J Clin Microbiol 35 12 3181-3185
Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the
blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies
Pharmaceutical Research 17 1 55-62
Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids
in vitro
Scand J Gastroenterol 33 242-246
LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx
Brain Research 614 164-170
Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb
Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe
bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6
65
Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay
Comp Clin Path 12 169-171
Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs
treatment and prognosis
Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23
Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves
with metabolic acidosis
Vet J 168 323-327
Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau
Rev Med Vet 150 2 155-158
McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent
Escherichia coli
Infect and Immun 66 2 907-911
Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves
Res Vet Sci 10 394-395
Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral
enteritis
Can J Vet Res 66 No1 15-18
66
Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)
D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome
N Engl J Med 301 249-252
Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
J Nutr 131 8 2128-2131
Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
J Clin Invest 46 1589-1595
Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
N Engl J Med 306 No22 1344-1348
67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
59
5 Zusammenfassung
(M Koumlnig 2006)
In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet
wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im
Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert
werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates
Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den
Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt
nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei
Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte
sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein
signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates
besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der
Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im
Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein
signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der
Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig
von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im
Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben
signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der
D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen
Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe
(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
7 Literaturverzeichnis
Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage
Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim
Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel
syndrome
Clin Chem 41 1 107-110
Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)
Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic
acidemia
Microbiol Path 22 285-293
Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel
J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293
Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome
Dig Dis Sci 41 8 1649-1652
Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis
Ann Intern Med 22 839-842
62
Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias
Mayo Clin Proc 59 202-205
Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage
Urban und Fischer Muumlnchen und Jena
Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants
Ann New York Academy of Science 119 1109-1132
Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves
J Vet Intern Med 18 744-747
Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves
Can J Vet Res 68 (4) 249-53
Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic
calves
FASEB-Journal 18 (4-5)
Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes
Biochem Biophys Res Communications 295 910-916
Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics
Lancet 357 1410
63
Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal
acidosis
J Vet Med Series A 51 2 64-70
Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses
Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258
Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome
Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677
Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern
insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo
Tieraumlrztl Praxis 31 72-77
Halperin ML KS Kamel (1996)
D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract
Kidney International 49 1-8
Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis
Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285
Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients
Scan J Gastroenterol 29 255-259
64
Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis
Dig Dis Sci 40 No 2 320-330
Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms
Quart J Med New Series 74 274 157-163
Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant
lactobacilli
J Clin Microbiol 35 12 3181-3185
Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the
blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies
Pharmaceutical Research 17 1 55-62
Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids
in vitro
Scand J Gastroenterol 33 242-246
LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx
Brain Research 614 164-170
Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb
Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe
bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6
65
Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay
Comp Clin Path 12 169-171
Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs
treatment and prognosis
Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23
Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves
with metabolic acidosis
Vet J 168 323-327
Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau
Rev Med Vet 150 2 155-158
McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent
Escherichia coli
Infect and Immun 66 2 907-911
Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves
Res Vet Sci 10 394-395
Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral
enteritis
Can J Vet Res 66 No1 15-18
66
Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)
D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome
N Engl J Med 301 249-252
Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
J Nutr 131 8 2128-2131
Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
J Clin Invest 46 1589-1595
Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
N Engl J Med 306 No22 1344-1348
67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
60
6 Summary
(M Koumlnig 2006)
Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves
The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only
one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we
tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the
production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three
weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken
from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood
These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the
digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and
positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified
as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically
significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves
with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves
with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of
bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically
significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate
concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and
without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the
jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive
rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-
lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive
rods (for example lactobacilli) play an important role
61
7 Literaturverzeichnis
Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage
Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim
Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel
syndrome
Clin Chem 41 1 107-110
Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)
Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic
acidemia
Microbiol Path 22 285-293
Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel
J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293
Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome
Dig Dis Sci 41 8 1649-1652
Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis
Ann Intern Med 22 839-842
62
Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias
Mayo Clin Proc 59 202-205
Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage
Urban und Fischer Muumlnchen und Jena
Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants
Ann New York Academy of Science 119 1109-1132
Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves
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Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves
Can J Vet Res 68 (4) 249-53
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calves
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Lancet 357 1410
63
Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal
acidosis
J Vet Med Series A 51 2 64-70
Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses
Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258
Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome
Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677
Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern
insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo
Tieraumlrztl Praxis 31 72-77
Halperin ML KS Kamel (1996)
D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract
Kidney International 49 1-8
Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis
Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285
Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients
Scan J Gastroenterol 29 255-259
64
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Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant
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Pharmaceutical Research 17 1 55-62
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in vitro
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LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx
Brain Research 614 164-170
Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb
Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe
bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6
65
Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay
Comp Clin Path 12 169-171
Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs
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Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23
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with metabolic acidosis
Vet J 168 323-327
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McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent
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Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
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Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
N Engl J Med 306 No22 1344-1348
67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
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der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
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7 Literaturverzeichnis
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Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis
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Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant
lactobacilli
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Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the
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65
Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay
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Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs
treatment and prognosis
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Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau
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Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral
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66
Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)
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Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
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Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
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Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
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Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
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67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
62
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Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves
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Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic
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Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal
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Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses
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Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome
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D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract
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Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis
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Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients
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64
Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis
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Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms
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Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant
lactobacilli
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Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the
blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies
Pharmaceutical Research 17 1 55-62
Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids
in vitro
Scand J Gastroenterol 33 242-246
LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx
Brain Research 614 164-170
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bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6
65
Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay
Comp Clin Path 12 169-171
Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs
treatment and prognosis
Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23
Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves
with metabolic acidosis
Vet J 168 323-327
Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau
Rev Med Vet 150 2 155-158
McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent
Escherichia coli
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enteritis
Can J Vet Res 66 No1 15-18
66
Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)
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N Engl J Med 301 249-252
Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
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Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
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Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
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67
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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
63
Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal
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Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb
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68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
64
Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis
Dig Dis Sci 40 No 2 320-330
Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms
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Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant
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Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the
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Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids
in vitro
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LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx
Brain Research 614 164-170
Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb
Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe
bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6
65
Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay
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Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs
treatment and prognosis
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Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves
with metabolic acidosis
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Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau
Rev Med Vet 150 2 155-158
McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent
Escherichia coli
Infect and Immun 66 2 907-911
Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves
Res Vet Sci 10 394-395
Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral
enteritis
Can J Vet Res 66 No1 15-18
66
Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)
D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome
N Engl J Med 301 249-252
Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
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Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
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Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
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Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
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67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
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Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
65
Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay
Comp Clin Path 12 169-171
Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs
treatment and prognosis
Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23
Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves
with metabolic acidosis
Vet J 168 323-327
Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau
Rev Med Vet 150 2 155-158
McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent
Escherichia coli
Infect and Immun 66 2 907-911
Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves
Res Vet Sci 10 394-395
Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral
enteritis
Can J Vet Res 66 No1 15-18
66
Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)
D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome
N Engl J Med 301 249-252
Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
J Nutr 131 8 2128-2131
Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
J Clin Invest 46 1589-1595
Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
N Engl J Med 306 No22 1344-1348
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Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
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Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
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und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
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69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
66
Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)
D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome
N Engl J Med 301 249-252
Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men
Metabolism 34 7 621-5
Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves
J Nutr 131 8 2128-2131
Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting
J Clin Invest 46 1589-1595
Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage
Thieme Verlag Stuttgart
Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses
of fecal flora
Eur J Pediatr 138 324-326
Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases
N Engl J Med 306 No22 1344-1348
67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
67
Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three
Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial
Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253
Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a
metabolic pathway fundamental to biological life
Biochem J 269 1-11
Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery
Am J Physiol 230 1269-1275
68
8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
69
9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
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8 Danksagung
Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und
fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit
Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut
fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer
und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich
auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit
nicht haumltte erstellen koumlnnen
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9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis
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9 Lebenslauf
Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der
Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer
der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr
Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis