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fig. 40, IIeft 9 1-¥[. KESSEL,E. ItlE~ImR und J. &~ENECKE: Untersuehungen zur isolierten Heparinisierung 467 1. Mai 1962 erwghnten Punkte die Neigung (m) der Dissoziationslinien in der doppeltlogarithmisehen Darstellung ermitteln. Wenn diese Punkte in unserem Nomogramm (Abb. 5) eingetragen werden, ergeben sieh die Verlgufe ftir alle Werte, die 0, 10 und 20 g- % lib entsprechen. Sie imponieren als linear, wenn auch mit einer gewisscn Streuung behaftet. Diese Abweichung der bestimm- ten Punkte yon den eingetragenen 1%egressionslinien betrggt fiir m i m Mittel 0,0078 (3/Iaximum 0,025), ftir Hbg-% im Mittel 0,63 (Maximum 2,2). Die Verliiufe fiir die fibrigen I-I~moglobinwerte wurden interpoliert. Daraus ergibt sich das Nomogramm der Abb. 6. Fiir die wertvolle Hilfe bei der Aufstellung der Mlgemeinen Formeln und der Berechnung der Nomegramme bin ieh tterrn stud. phys. G. PFISTEI~, EidgenSssische Teehnische Hochschule, Ziirich, zu Dank verpflichtet. Ziteratur. ~ ANDErSEn, S. 0., and K. ENGEL: A new acid- base nomogram. An improved method for the calculation of the relevant blood acid-base data. Scan& g. olin. Lab. Invest. 12, 177 (1960). - - 2 AsTI~VP, P., 0. S. ANDERSEN,K. JOI%GEN- SENand K. ENGEL : The acid-base metabolism. A new approach. Lancet 1960I, 1035. -- ~ P±ULI, H. G.: Yergnderungen des at~eriellen S~ure-Base-Gleichgewichtes wiihrend der tt~mo- diMyse. Helv. reed. Acta ~7, 768 (1960). - - ~ PETE~S, J. P., A. J. EISEN~< and H. A. BULGE~: Studies of the carbon dioxide absorption curve of human blood. II. The nature of the curve representing the relation of p}~ to BHCO~. J. biol. Chem. ~5, 709 (1923). - - ~ ROSSIE~,P. H., A. Bi)~rc~aN~ u. K. WIESlNGE~:Physiologic und P~thophysiologie der Atmung. Berlin: Springer 1956.- * SIXGE~, 1%.B., and A. B. HASTnVGS : An improved clinical method for the estimation of disturbances of the acid-base balance of human blood. Medeeine (Baltimore) ~, 223 (1948). -- ~ SLYKE, D. D. VAN, and J.M. NEII,L: Determination of gases in blood and other solutions by vacuum extraction and manometric measurement. J. biol. Chem. 61, 523 ( 1 9 2 4 ) . - s WOOLSIE~, 1%.F. (edit.): A Sym- posium on PH and clood gas measurement, p. 189. London: Churchill 1959. Untersuehungen zur isolierten Itep~rinisierung bei der extrakorporalen Dialyse ~TOI1 M. KESSEL, E. I-IxEPLE~ und J. JAE~'EC~:E Aus der I. Medizinischen Klinik der Freien 17niversi~ [Berlin (Direktor: 1)rof. Dr. t~[. Frhr. v. Kr~ESS) und der Wissensehafttichen Ab~eihlng der Deu~schen }~[offmann-La l~oche AG, Grenzach Bei der extrM~orporalen Dialyse (,,Kfinstliehe Niere") ist fiir einen koagulationsfreien extrakorpo- ralen Kreistauf (ebenso wie bei der ,,tIerz-Lungen- masehine") eine Herabsetzung der Gerinnungsf/~hig- keit des Blares erforderlieh. Sic wird iiblieherweise erreieht dureh die direkte, ein- oder mehrmalige Zugabe yon Heparin zum Gesamtblut, wobei eine Heparini- sierung des Gesamtorganismus eintritt~. Heparin allein ruff jedoeh in der bei der Dialyse gebr/Luehliehen Dosierung (20000--30000 IE == etwa 200--300 rag, je naeh Art des verwendeten Dialysators und Dauer der Dialyse) normalerweise keine Blutungen hervor. Ledig- lieh im Bereieh der zum DiMyseansehluB freigelegten Gefi~13e (A. rad., A. dors. ped., V. cub. oder V. sa- phena) kann es zu region/~ren Naehblutungen kommen, die sieh leieht beherrsehen lassen. ])agegen kann Iteparin, wie alle Antikoagulantien, erfahrungsgem/~B multiple Sieker- und Sehleimhautblutungen so ver- st/~rken, dag abundante Blutungen begfinstigt werden. Das Vorliegen irgendeiner h/~morrhagisehen Diathese, besonders im Bereieh des Gastrointestinaltraktes gilt daher als absolute Kontraindikation Ifir die An- wendung der extrakorporMen Dialyse. Aber auch grSBere ehirurgisehe oder gyn/~kologisehe Eingriffe vet einer Dialyse bringen zwangsl/iufig eine erhShte Blutlmgsgef/ihrdung mit sich. Von GO~DON u. Migarb. wurde kfirzlieh eine ,,regionale" oder ,,isolierte IIeparinMerung" des extra- korporalen Kreislaufes vorgesehlagen. Hierbei wird einerseits Heparin kontinuiertieh dem in den Dialy- sator einfliel~enden Blut zugesetzt und andererseits eine fortlaufende Inaktivierung des rfiekfliegenden Blutes dureh Protaminsulfat vet dem Einlaufen in den Organismus herbeigeffihrt, so dab im 0rganismus selbst nut eine geringe heparinbedingte Blutgerin- nungsverzSgerung eintreten kann. Von Go~Do~ u. a., ANDERSON und KOLFF sowie Dat~B¥ u. a. liegen bereits Angaben fiber die verbrauehten Gesamtdosen an Heparin und Protaminsulfat wghrend der Dialysen vet. Eingehender haben sieh SolrLIE.~ u. a. mit der Uberwaehung der Iteparinisierung des extrakorporalen Kreislaufes befaBt. Sic benutzten zur Gerinnungs- fiberwaehung und Einstellung der Dosierung die Be- stimmung des sog. Protaminindex in vitro, die heuee ztrr Kontrolle yon Heparindosierungen vielfaeh ge- br/~uehlieh ist. Diese indirekte, halbquantitative in vitro-lKethode gibt lediglieh ungefghre Anhaltspuukte fiber die tt6he des tats~ehlichen Heparingehaltes. l~ber die wirkliehen Gerinnungsverh/iltnisse wghrend der Diatyse vermag sic jedoeh keine Auskunft zu geben. Exakte, quantitative Angaben fiber die Hepa- rin- and Protaminsulfatdosierung im Verlauf einer Dialyse mit isolierter tteparinisierung, fiber die je- weilige H6he des Iteparinspiegels im Dialysator- und KSrperblut, und fiber seine unmittelbaren Beziehungen zur Gesamtgerinnung liegen bisher nieht vet. Im Rahmen nnserer Untersuehungen fiber die Gerinnungsverh/~ltnisse bei der extrakorporalen Dia- lyse ffihrten wit deshalb quantitative Bestimmungen des Heparingehaltes im Blur dutch and beobaehteten die Auswirkungen des effektiven Heparingehaltes auf die Gerinnung. ttier sell angesiehts der besonderen Bedeutung dieses Verfahrens zun/~ehst nut fiber die praktische Durehffihrung der isolierten Heparinisierung, besonders fiber die Dosierung yon Heparin und Protamin, beriehtet werden. Methodik Wir lfihrten unsere extrakorporalen Dialysen mit dem Dialysator naeh ALWALI~ dutch, wobei ein arterio- venSser Umlauf mit einem durehsehnittliehen UmlauL minutenvolumen (UM~ 7) yon 200 ml/min mit ttilfe einer Sigma-Btutpumpe hergestellt ~atrde. Der Dialy- safer ~Tarde vor dem AnschluB an den Patienten mit 1500 ml frisehem Konservenbtut aufgefiiltt. Die kontinuierliehe Zutuhr des tteparins 1 lfir die isolierte Heparinisierung erfolgte mittels einer Dauer- tropfinfusionslSsung yon 50000 IE Heparin/500 ml 5%ige Glucose in den arteriellen Katheter vet dem DiMysator. Die Tropfenfolge variierte and riehtete sieh naeh den Gerinmlngsverh/~ltnissen im K6rper- and Dialysatorblut. Sic betrug durehsehnittlieh 30 bis 40 Tropfen/min (=100 IE/ml, d.h. ein Tropfen yon etwa 0,05 ml entsprieht 5 IE Heparin). Somit 1 Liqnem:m, eingetragenes Warenzeichen Deutsche Hoff- mann-La 1%oeheAG, Grenzach (Img = 100 IE).

Untersuchungen zur isolierten Heparinisierung bei der extrakorporalen Dialyse

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fig. 40, IIeft 9 1-¥[. KESSEL, E. ItlE~ImR und J. &~ENECKE: Untersuehungen zur isolierten Heparinisierung 467 1. Mai 1962

erwghnten Punkte die Neigung (m) der Dissoziationslinien in der doppeltlogarithmisehen Darstellung ermitteln. Wenn diese Punkte in unserem Nomogramm (Abb. 5) eingetragen werden, ergeben sieh die Verlgufe ftir alle Werte, die 0, 10 und 20 g- % lib entsprechen. Sie imponieren als linear, wenn auch mit einer gewisscn Streuung behaftet. Diese Abweichung der bestimm- ten Punkte yon den eingetragenen 1%egressionslinien betrggt fiir m i m Mittel 0,0078 (3/Iaximum 0,025), ftir Hbg-% im Mittel 0,63 (Maximum 2,2). Die Verliiufe fiir die fibrigen I-I~moglobinwerte wurden interpoliert. Daraus ergibt sich das Nomogramm der Abb. 6.

Fiir die wertvolle Hilfe bei der Aufstellung der Mlgemeinen Formeln und der Berechnung der Nomegramme bin ieh tterrn stud. phys. G. PFISTEI~, EidgenSssische Teehnische Hochschule, Ziirich, zu Dank verpflichtet.

Ziteratur. ~ ANDErSEn, S. 0., and K. ENGEL: A new acid- base nomogram. An improved method for the calculation of the relevant blood acid-base data. Scan& g. olin. Lab. Invest.

12, 177 (1960). - - 2 AsTI~VP, P., 0. S. ANDERSEN, K. JOI%GEN- SEN and K. ENGEL : The acid-base metabolism. A new approach. Lancet 1960I, 1035. - - ~ P±ULI, H. G.: Yergnderungen des at~eriellen S~ure-Base-Gleichgewichtes wiihrend der tt~mo- diMyse. Helv. reed. Acta ~7, 768 (1960). - - ~ PETE~S, J. P., A. J. E I S E N ~ < and H. A. BULGE~: Studies of the carbon dioxide absorption curve of human blood. II. The nature of the curve representing the relation of p}~ to BHCO~. J. biol. Chem. ~5, 709 (1923). - - ~ ROSSIE~, P. H., A. Bi)~rc~aN~ u. K. WIESlNGE~: Physiologic und P~thophysiologie der Atmung. Berlin: Springer 1956. - * SIXGE~, 1%. B., and A. B. HASTnVGS : An improved clinical method for the estimation of disturbances of the acid-base balance of human blood. Medeeine (Baltimore) ~ , 223 (1948). - - ~ SLYKE, D. D. VAN, and J.M. NEII,L: Determination of gases in blood and other solutions by vacuum extraction and manometric measurement. J. biol. Chem. 61, 523 (1924) . - s WOOLSIE~, 1%. F. (edit.): A Sym- posium on PH and clood gas measurement, p. 189. London: Churchill 1959.

Untersuehungen zur isolierten Itep~rinisierung bei der extrakorporalen Dialyse ~TOI1

M. KESSEL, E. I-IxEPLE~ und J . JAE~'EC~:E

Aus der I. Medizinischen Klinik der Freien 17niversi~ [Berlin (Direktor: 1)rof. Dr. t~[. Frhr. v. Kr~ESS) und der Wissensehafttichen Ab~eihlng der Deu~schen }~[offmann-La l~oche AG, Grenzach

Bei der extrM~orporalen Dialyse (,,Kfinstliehe Niere") ist fiir einen koagulationsfreien extrakorpo- ralen Kreistauf (ebenso wie bei der ,,tIerz-Lungen- masehine") eine Herabsetzung der Gerinnungsf/~hig- keit des Blares erforderlieh. Sic wird iiblieherweise erreieht dureh die direkte, ein- oder mehrmalige Zugabe yon Heparin zum Gesamtblut, wobei eine Heparini- sierung des Gesamtorganismus eintritt~. Heparin allein ruff jedoeh in der bei der Dialyse gebr/Luehliehen Dosierung (20000--30000 I E == etwa 200--300 rag, je naeh Art des verwendeten Dialysators und Dauer der Dialyse) normalerweise keine Blutungen hervor. Ledig- lieh im Bereieh der zum DiMyseansehluB freigelegten Gefi~13e (A. rad., A. dors. ped., V. cub. o d e r V. sa- phena) kann es zu region/~ren Naehblutungen kommen, die sieh leieht beherrsehen lassen. ])agegen kann Iteparin, wie alle Antikoagulantien, erfahrungsgem/~B multiple Sieker- und Sehleimhautblutungen so ver- st/~rken, dag abundante Blutungen begfinstigt werden. Das Vorliegen irgendeiner h/~morrhagisehen Diathese, besonders im Bereieh des Gastrointestinaltraktes gilt daher als absolute Kontraindikation Ifir die An- wendung der extrakorporMen Dialyse. Aber auch grSBere ehirurgisehe oder gyn/~kologisehe Eingriffe ve t einer Dialyse bringen zwangsl/iufig eine erhShte Blutlmgsgef/ihrdung mit sich.

Von GO~DON u. Migarb. wurde kfirzlieh eine ,,regionale" oder ,,isolierte IIeparinMerung" des extra- korporalen Kreislaufes vorgesehlagen. Hierbei wird einerseits Heparin kontinuiertieh dem in den Dialy- sator einfliel~enden Blut zugesetzt und andererseits eine fortlaufende Inaktivierung des rfiekfliegenden Blutes dureh Protaminsulfat ve t dem Einlaufen in den Organismus herbeigeffihrt, so dab im 0rganismus selbst nu t eine geringe heparinbedingte Blutgerin- nungsverzSgerung eintreten kann. Von Go~Do~ u. a., ANDERSON und KOLFF sowie Dat~B¥ u. a. liegen bereits Angaben fiber die verbrauehten Gesamtdosen an Heparin und Protaminsulfat wghrend der Dialysen vet. Eingehender haben sieh SolrLIE.~ u. a. mit der Uberwaehung der Iteparinisierung des extrakorporalen Kreislaufes befaBt. Sic benutzten zur Gerinnungs- fiberwaehung und Einstellung der Dosierung die Be-

s t immung des sog. Protaminindex in vitro, die heuee ztrr Kontrolle yon Heparindosierungen vielfaeh ge- br/~uehlieh ist. Diese indirekte, halbquanti tat ive in vitro-lKethode gibt lediglieh ungefghre Anhaltspuukte fiber die t t6he des tats~ehlichen Heparingehaltes. l~ber die wirkliehen Gerinnungsverh/iltnisse wghrend der Diatyse vermag sic jedoeh keine Auskunft zu geben. Exakte , quanti tat ive Angaben fiber die Hepa- rin- and Protaminsulfatdosierung im Verlauf einer Dialyse mit isolierter tteparinisierung, fiber die je- weilige H6he des Iteparinspiegels im Dialysator- und KSrperblut, und fiber seine unmittelbaren Beziehungen zur Gesamtgerinnung liegen bisher nieht vet .

I m Rahmen nnserer Untersuehungen fiber die Gerinnungsverh/~ltnisse bei der extrakorporalen Dia- lyse ffihrten wit deshalb quantitat ive Bestimmungen des Heparingehaltes im Blur dutch and beobaehteten die Auswirkungen des effektiven Heparingehaltes auf die Gerinnung. t t ier sell angesiehts der besonderen Bedeutung dieses Verfahrens zun/~ehst nut fiber die praktische Durehffihrung der isolierten Heparinisierung, besonders fiber die Dosierung yon Heparin und Protamin, beriehtet werden.

Methodik Wir lfihrten unsere extrakorporalen Dialysen mit

dem Dialysator naeh ALWALI~ dutch, wobei ein arterio- venSser Umlauf mit einem durehsehnittliehen UmlauL minutenvolumen (UM~ 7) yon 200 ml/min mi t ttilfe einer Sigma-Btutpumpe hergestellt ~atrde. Der Dialy- safer ~Tarde vor dem AnschluB an den Patienten mit 1500 ml frisehem Konservenbtut aufgefiiltt.

Die kontinuierliehe Zutuhr des t teparins 1 lfir die isolierte Heparinisierung erfolgte mittels einer Dauer- tropfinfusionslSsung yon 50000 I E Heparin/500 ml 5%ige Glucose in den arteriellen Katheter ve t dem DiMysator. Die Tropfenfolge variierte and riehtete sieh naeh den Gerinmlngsverh/~ltnissen im K6rper- and Dialysatorblut. Sic betrug durehsehnittlieh 30 bis 40 Tropfen/min (=100 IE/ml, d .h . ein Tropfen yon etwa 0,05 ml entsprieht 5 I E Heparin). Somit

1 Liqnem:m, eingetragenes Warenzeichen Deutsche Hoff- mann-La 1%oehe AG, Grenzach (Img = 100 IE).

468 5£ KgSSEL, E. I~L~ und J. J~E~ECK~ : Untersuehungen zur isoliergen Heparinisierung Klinisehe Wochensehrift

lag die tIeparinisierung bei dem angestrebten UMV yon 200 ml/min bei etwa 0,75--1,0 I E Heparin pro Milliliter Btut.

Die Protaminzugabe ~ wurde anfangs ebenfMls dutch eine Dauertropfinfusion vorgenommen, spgter abet mit ttilfe einer automatisehen Infusionspumpe durehgef/ibmt, die 250 mg Protaminsulfat/50 ml 5 %iger Glueosel6sung enthiel~. Die Einlaufgesehwindigkeit variierte ebenfalls ; sic betrug im Mittel 0,1--0,6 ml/min, d. h. 2- -3 mg/min. Demnaeh lag die Protaminsulfat- dosierung bei gleiehem UMV bei etwa 10--15 y/ml Blur.

),/ml B/u/ 25 I Hepar/'n- z~. ,°ro/am/nzulod

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r n r ~ i ~ e r i n n u n # s z e i ! in Capillare. ]

0 l 2 3 ¢ 5 Sfd 6 O/¢/ysedauer'

Abb. 1. l~it~elwerte der Untersuchungsergebnisse vo~ vier extrakorporalen Dialysen mit isoIier~er tIeparin~sierung, a tIeparin- 'trod Protaminsulfat- dosiertmgen w/thrend des Di~tyseabIaufes. b Ermi~elte IIep~ringehMte im Dialysator- and K6rperblut. e tl, eeutcifizierungszeiten im Dialys~or- and KOrperblut. d Gerinnungszei~en der zur Dialysefiberwaehung und

Dosierangseinstetl~a~tg verwandten OaI0illarmethode

F~r die ]eweilige Heparin- und Protaminzugabe war die Gerinnungskontrolle w/~hrend der Dialyse maggebend, die viertelstfindlich erfolgte. Es handelte sieh hierbei nm eine Gesamtgerinnungsmethode. Das Blur wurde in eine Glascapillare aufgesogen, und dureh 0ffnen eines 8tfiekes der Glaseapillare in regelmggigen Zeitabst~nden bei Zimmertemperatur der Eintr i t t der Gerinmmg dutch das Anftreten eines Fibrinfadens erfal~t. Die Gerinnungskontrolle erfolgte gleiehzeitig sowohI am K6rperblut- als auch am Dialysatorblut- anslauf. Wit waren bestrebt, im Patientenblut eine Gerinnungszeit yon 10--15 min und im Dialysator- blur yon 30 min zu erhalten.

U m weitere Angaben fiber die Gerinnungsver- hgltnisse zu erhalten, wurden nnabh~ingig davon v o r u n d halbstfindlieh w/~hrend der Dialyse zus/itz- Iiehe Blntproben f/Jr genauere Gerinnungsunter- suehungen entnommen. Wit kontrollierten die Blut- gerinnung sowohl nnmit telbar am K6rperblutauslauf

Protamin, eingetragenes Warenzeiehen Deutsche Hoff- mann-L~ Roche AG, Grenzaeh.

e Braun-Melsungen.

(vor der I-Ieparinzugabe) als aueh unmittelbar am Dialysatorauslauf (vor der Protaminzugabe) mit IIilfe der Reealzifieierungszeit naeh HOWELL und priiften den t teparingehalt mittels einer quanti tat iven Bestim- mungsmethode, wie sic yon t~IEPLEI~ besehrieben worden is*.

Ergebni~se Unsere Untersuehtmgen zur isolierten Iteparini-

siemng, die jeweils aus vitaler Indikation bei Patienten mit sehweren Blutungen bzw. Gerinnungsst6rungen angewandt wurde, erfolgten bei seehs Dialysen an vier Patienten.

I. 2361i61; 2Ijfi, hrige Frau, DiMyse Nr. 163. Akutes Nierenversagen naeh Sublimat-Intoxikation (4 g !). Naeh drei vorausgegangenen Standard-Dialyscn war es regelm~gig zu sehwersten Darmblutungen gekommen. Naeh 16 Tagen kom- pletter Anurie und einem Rest-N yon 238 rag-% ergab sieh erneut eine ~dtale Indikation zur Dialyse, obgleieh die tIeparin- Reealeifizierungszeit mit 270 see und die geealeifizierungszeit mit fiber 180 see erheblieh verlgngert waren. Wh" ffihrten daher eine sechsstiindige Dialyse mit der isolierten Heparini- sierung dutch. Wiihrend und naeh der Dialyse traten keine Darmblutungen auf. Trotz einer verh~ltnism~Big geringen tfeparinisierung des Blares kam es wi~hrend des extrakorpo- ralen Kreislaufes zu keiner Koagulation. Der Gesamt-Heparin- verbraueh betrug 70000 IE Liquemin®, an Prot~minsulfat ,,Roche" waren 940 mg erforderlieh. Im Gegensatz zu sp/iteren Dialysen erfolgte in diesem Fall aueh die Protaminzufuhr mittMs Dauertropfinfusion. Die InfusionsI5sung enthielt 625 mg Protaminsulfat/500 ml 5 %iger GlueoselSsung.

2. Gleiehe Patientin, Dialyse Nr. 169. Naeh 23 Tagen Anulie lag der Rest-N-Wert bei 241 rag-%. Seit der ersten isoliergen Heparinisierung waren Darmbhltungen nieht mehr aufgetreten, jedoeh bestand weiterhin sine sehwere Entero- colitis mit Dureh~gllen. Die Dialysedauer betrug wiederum 6 Std bei. einem Gesamtheparinverbraueh yon 60000 IE und einem Protaminsulf~tverbraueh yon 900 mg. Trotz friseher Durchf~ille kam es w~hrend und nach der Dialyse zu keinen Darmbhtungen.

3. 4199/61 ; 71jghrige ~rau, Dialyse Nr. 188. Akute Anurie 4 Tage naeh einer Nierenfistelung. Rest-N 215 mg-%, Kalium 6,6 royal/Liter. Wegen Blutungsgeffi.hrdung, insbesondere aus der relativ groBen Operationswunde, and Makrohgmaturie erfolgte die fiinfstiindige DiMyse mittels isolierter Heparini- sierung. Der Gesamtverbrauch an Heparin betrug 46000 IE Liquemin, der Protaminsulfatverbraueh 750 rag.

4. 2692/61; 23jghriger Mann, Dialyse Nr. 162. Hepato- renales Syndrom bei akuter Leberinsnffizienz und beginnendem Coma hepaticum. Angesichts schwerer StSrungen der ]31ut- ger'mnung (tIeparin-Recaleifizierungszeit fiber 5 rain, Thrombo- plastinzeit: 10%, Faktor II, V und VII um 2--5%) erfolgte die Durehfiihrung der extrakorporalen Dialyse (4 Std Dauer) mittels isolierter tleparinisierung (Liqueminverbraueh: 30000 IE, Protaminsulfatverbraueh: 437,5 mg). Xeine Koagulation im System, keine Blutungen wi~hrend und naeh der Dialyse.

5. 5907/61; 52jghrige Frau, Dialyse Nr. 204. Urgmie bei Phenaeetin-Nephritis (Rest-N: 278 rag- %, Kalium: 7,5 mvM/1. Hoehgradige Angmie and BlutgerinnnngsstSmmgen. Sechs- stiindige Dialyse mit isolierter tteparinisierung. Gesamt- verbraueh an Liquemin: 53000 tE und an Protaminsulfat: 525 rag. Komplikationsfreie Dialyse ohne Blutungen.

Die Mittelwerte der Heparin- und Protaminsulfat- dosierung, des IIeparingehaltes und der Reealeifi- zierungszeiten im K6rper- und Diatysatorblut, sowie der unmittelbaren Dialyse-Gerinnungskontrollen der DiMysen 1--3 und 5 sind der Ubersieht halber in Abb. 1 zusammengeste]]t. Der oberste Tefl zeigt den mittleren I-Ieparin- und Protaminsulfatzulauf in der im methodisehen Tell er]/~uterten Weise. Der Heparin- gehalt ist im K6rperblut £ul~erst niedrig; entsprechend ist die l~eealeifizierungszeit nu t wenig fiber die Norm verlgngert. Dagegen ist der Heparingehalt im Dia]y- satorblut um etwa das Zehnfaehe hSher ats im Organis- mus. Demzufolge ergeben sieh im Dialysatorblut

,lg. 40, ]~eft 9 !VI. KESSEL, E. HI:Sl'L:~R und J . oV&ENECKE: Untersuchungen zur isolierten Heparinisierung 469 1. ~ai 1962

Reealeifizierungszeiten yon etwa 300 see, so dag eine koagulationsfreie Dialyse gewghrleistet ist. Die dureh- sehnittliehen Gerinnungszeiten der yon uns wghrend der DiMyse angewandten CapilIar-Methode sind aus dem untersten Toil der Abb. 1 ersichtlieh. Wie die parallel ermi~telten Heparingehalte nnd Recaleifi- zierungszeiten zeigen, sollte diese Methode zur prakti- sehen Uberwaehung und Einstellung der Dosierungen ausreiehen.

Diskussion Ziel der isolierten tIeparinisierung w/~hrend des

extrakorporMen Kreislaufes der Dialyse ist die mSg- liehst weitgehende l)~ernhaltnng des Heparins vom KSrperkreisIauf, ohne dal3 hierbei die ausreiehende IIerabsetzung der Blutgerinnungsf/~higkeit im extra- korporMen System beeintr/iehtigt wird.

Der VorteiI des angewandten Verfahrens liegt in der Verh/itung yon profusen Blutungen bei blutungs- gefghrdeten Patienten, wie dies besonders deutlich bei der oben erw/ihnten ersten Patientin zum Ausdruek kam: Naeh zun/ichst drei Standard-Dialysen stellten sieh infolge der Sublimatintoxikation massive Darm- blutungen ein, die trotz der kompletten Anurie normalerweise zur Absetzung aller weiteren Dialysen gezwungen h~tten. Bei den daraufhin mit der isolierten Heparhlisierung durehgef/ihrten Dialysen konnten weitere frisehe Btntungen vermieden werden.

Bei ehroniseher Niereninsuffizienz nnd £hnlieh aueh beim akuten Nierenversagen kommt es haufig zn ausgepriigten St6rungen im gesamten Btnt- gerinnungssystem, die die Anwendung einer an sieh indizierten DiMyse stark gef~hrden. W/ihrend der DiMyse sotlten daher die bereits prim/it gegebenen Koagulopathien dureh die Anwendung der Anti- koagnlantien nieht noeh zus~tzlieh verst/irkt werden, wozu ein m6gliehst niedriger Heparinspiegel im Orga- nismus notwendig wird. Inwieweit dies in den vor- liegenden F/~llen gelnngen ist, ist aus der Abb. 1 ersiehtlieh: Die Gesamtgerinnung, gemessen an der gecateifizierungszeit, ist im K6rperblut nut unwesent- lich gegentiber der Norm verz6gert. Im Dialysatorblut besteht dagegen eine ausreichende Gerinnungshem- mung. Bei konstantem geparineinlauf und kontinuier- lieher Protaminzugabe in £quivalenten 5iengen bewegt sieh der Heparingehalt im Organismus bei etwa 1 bis 2,5 y/ml Blur (0,1--0,25 IE/ml). Das DiMysatorblut zeigt dagegen - - mit geringen Sehwankungen - - einen durehsehnittliehen I-IeparingehMt yon etwa 10y/ml (= 1 IE/ml).

Die Sehwierigkeiten der isolierten Heparimsierung liegen in der kontinuierliehen Heparinzufuhr nnd der darauf abgestimmten Protaminzugabe. Jede Variation des UMV veritndert die eingestellte Tropfenfolge, so dab dieselbe stgndig kontrolliert werden muB. Gr6Bere Sehwierigkeiten bereitete uns bisher die kontinuierliehe Protaminzufuhr, bei der es trotz Verwendung einer antomatisehen Infusionsptunpe zu einigen Sehwan- kungen kam. Sie erklgren sieh dureh Drneksehwan- kungen im extrakorporalen System und untersehied- lieher ven6ser Aufnahmefi~higkeit. Die Verwendung zweier, voneinander unabh/ingiger Infnsionsb/iretten oder -pnmpen bietet den Vorteil, die Iteparin- 'und Protaminzufuhr dureh Xnderung der Einlaufgesehwin- digkeiten (bei Verwendung gleiehbleibender Konzen- tr~tionen) auf Grund viertelstfindlieher Gerinnungs- kontrollen am K6rper- und Dialysatorauslauf getrennt

vornehmen zu kSnnen. Infolge des ffir die Gerinnungs- bestimmnngen erforderliehen Zeitaufwandes lassen sieh Dosierungskorrek~uren Mlerdings nur mit einer gewissen Verz6gerung vornehmen. Nimmt man diesen Nachteil in Kauf, lassen sieh mit dieser Methodik jedoeh grSBere Sehwankungen relativ gut und rasch korrigieren. Da sieh zudem die in vitro ermittelten Protamin-tIeparin-Titer nicht ohne weiteres anf die Verhfi~ltnisse in vivo iibertragen Iassen, halten wit die Benutzung yon zwei getrennt steuerbaren Infusionen ffir vorteilhafter. Die Verwendung yon nur einer Pumpe, wie yon anderer Seite vorgesehtagen, mit der sowohl die Heparin- Ms aueh die Prot.aminzufuhr geregelt wird, ermSglieht eine unabh£ngige Variation der Dosierung nur durch Anderung der Konzen- tration der InfusionstSsungen. Der Einsatz zweier automatiseher Infnsionspumpen dfirfte daher wohl am zweekm/~gigsten sein.

Die yon uns durchgeftihrten Kontrollen des tIepa- rinblutspiegels und der geealcifiziertmgszeit sind jedoeh w/ihrend des Ablaufes jeder Dialyse in diesem Umfange kaum dnrehftihrbar; hiermit sollte lediglich der tats/iehliche Nutzen der isolierten Heparinisierung demonstriert werden, dab es n/imlieh gelingt, trotz einer ansreiehenden Heparinisierung im extrakorpo- ralen Kreislanf den tIeparinspiegel im K6rperblut niedrig zu halten und die Blutgerinnung des Patienten nieht wesentlich zu beeintr/iehtigen. Die w/ihrend der DiMyse yon uns angewandte sehr einfaehe und yon einer Schwester durehffihrbare Capillarmethode zur Gerinnungsfiberwaehnng hat sieh als ausreiehend er- wiesen. Die Recalcifizierungszeit als nnmittelbare Kontrollmethode ist zweifelsohne geeignet, erforder~ aber mehr Aufwand. Eine KontrolIe mit der yon anderer Seite vorgeschlagenen Thrombinzeitbestim- mung d/irfte naeh unseren Erfahrmlgen wenig brauch- bar sein, da die Thrombinzeiten sieh nieht in jedem FMle direkt proportional zur tteparinkonzentration verhMten. Die yon GORDO~ und SouLI~ zur iJ'ber- wachung gefibte Protamintitration ist sicherlich zweck- m/igig und ausreiehend, erseheint nns jedoch ebenfalls zu aufwendig. Wenn aber das so aussiehtsreieh er- seheinende Verfahren der isotierten Heparinisierung im Rahmen der extrakorporalen Dialyse eine breitere Anwendung erfahren soll, so bedarf es sieherlieh ein- faeher, leieht durchznf/ihrender Kontrollteste.

Zusammen]assung. Bei seehs extrakorporalen Dia- lysen (an vier Pa~ienten) wurde eine isolierte I-Ieparini- sierung des extrakorporalen Kreislaufes nach GORDOn" u. Mitarb. angewandt, wobei zwei getrennt steuerbare Infusionen yon t[eparin und Protaminsulfat w/ihrend der Dialyse zum Einlauf kamen. Neben Dosierungs- angaben f fir die Heparin- und Protaminsulfat-Infusio- non wird fiber das Verhalten des tIeparinblutspiegels sowie der Gesamtgerinnung im Organismus und im Dialysator berichtet.

Bei einer Heparinisierung yon etwa 0,75--1,0 IE Heparin pro Milliliter Blur (bei einem Umlaufminuten- volumen yon 200 m]/min) und einer Pro~aminsutfat- dosierung von etwa 10--15 y/ml Blur liegt der Hepa- ringehalt im Organismus mit etwa 1--2 y/ml Blur £ugerst niedrig. Daraus ergibt sic]a, dab die Gesamt- gerinnung, gemessen mit der geca]eifizierungszeit, im K6rperblut nur unwesentlich gegenfiber der Norm verz6gert ist. Dagegen zeigte die t~ecMeifizierungszeit

470 It. I-I. JANSEN und L. STAPPENBECK: Regiongre Verteilung yon Kalium und Natrium im Ilerzmuskel Klinische Wochenschri ft

mi t Werten yon etwa 300 sec eine ausreichende Ge- r innungshemmung im Dialysatorblut.

Es konnte somit gezeigt werden, dab es mit dieser Methode gelingt, den tteparinblutspiegel im Organis- raus wghrend extrakorporaler Dialyse guBers~ niedrig zu halten, so dal~ eine schwere Blutungsbereitschaft keine absolute Kontraindikation zur Durchfiihrung einer extrakorporalen Dialyse darstellt.

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Die region~ire Verteilung yon KaIium und Natrium im HerzmuskeP Von

H. I-I. JANSEN und L. STArPE~]3~C~ Aas dem Pathologischen Institat der Universit~b Kiel (Direktor: Prof. Dr. W. DoI~I~I~)

Wghrend der Kalium- und NatriumgehMt der bei- den Kammerwgnde bei Neugeborenen gleieh ist, finder man ihn in den Herzen Erwachsener versehieden. Bei reziprokem Verhalten des Natr ium ist der Kalium- gehalt des linkskammerigen Myokard h5her als im rechtskammerigen (WILKm~S und CULLEN; SCttMIDT, DITTRICII; ELSTER, LINIIAJ~DT und OTTO ; JANSEn). Der unterschiedliehe Kalium- und Natr iumgehalt der beiden Kammerwgnde wird erklgrt dutch die ver- sehiedene Dicke der Muskelfasern und die untersehied- liche Weite des interstitielten ganm es in beiden Kammerwgnden (JANSEN). I m ]inkskammerigen ~[yo- kard sind die Muskelfasern breiter und straff, im rechtskammerigen schmaler und dabei lockerer an- geordnet.

I ra Experiment wurde rait der Inulin-Methode bei Kaninehenherzen ira locker textnrierten reehtskamlne- rigen Myokard ein grSgerer Extraeellularraum nach- gewiesen als im linken (BARCLAY, I-IAN[LEY, ~IouGH- TON). Entsprechend ist das die Netzspalten des Kerzmuskels einnehmende ]~indegewebe in der rechten Kamraerwand quanti ta t iv reichlieher als in der linken : der Oxyprolingehalt betrggt an zehn Leiehenherzen Erwachsener im rechtskammerigen Myokard 698,5 4- 148,6 y/100 rag, im linkskamraerigen Myokard 494,4 4- 82,8 y/100 mg Trockensubstanz (.JASSE~).

Der Kalinm- und Natr iumgehal t der Kammer- wgnde (WILXISS und CULLE~; DITTamH; ELST~R, LINttAt~DT nnd OTTO; JA?CS]~S¢), der Kammerscheide- wand (ELsTSa und OTTO; JA~-S~SN) und der VorhSfe (MEY) ist yon mehreren Untersuehern bes t immt wor- den. Es fehlen jedoch Bestimmnngen fiber die Ver- teilung yon Kal ium und Nat r ium im Herzmnskel sehleehthin. Diese Untersuehm~gen sind wiehtig znr Beantwortung der Frage, ob die Kalium- und Natr ium- werte eines kleinen Muskelstfickehens einer Kammer- wand als reprgsentativ f/it diese gelten kSnnen oder ob sieh in versehiedenen Abschnitten der M u s k u l a t ~ eines Ventrikels Untersehiede im Mineralgehalt nach- weisen lassen.

Material und Methode Zur Prfifung der regiongren Verteihmg yon Katium

und Natr ium im tIerzen wurden ans dem laufenden

* Mit dankenswerter Unterstiitzung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Sektionsgut zehn ausgewghlte I terzen untersucht. Bei ffinf Fgllen handelte es sich um die t terzen ,(on Ver- unglfiekten, die wenige Stunden nach dem Unfalle verstorben waren. Diese t terzen wurden nns in dan- kenswerter Weise yon I ter rn Prof. Dr. t{ALLERMANN~ Direktor des Inst i tutes ffir gericht]iche Medizin der Universitgt Kid , zur Verffigung gestellt. Es wurden nur so]che tIerzen der Mineralbestimmung zngeffihrt, die frei yon einer hShergradigen Coronararterien- sklerose waren. Znr Bestimranng des Kalium- und Natriumgehattes wurden je drei Muskelst/iekehen ans folgenden 30 verschiedenen Teststetlen des tIerzens entnommen:

1. Basis, Mitre und Spitze in der Vorder-, Seiten- nnd Hinterwand der Iinken nnd rechten Kammer .

2. Vorderer nnd hinterer Papillarmnskel jeder ]/~&InIner.

3. Basis, IVi i t te und Spitze der Kammerscheide- wand.

4. Linker und rechter Vorhof. 5. Linkes und rechtes }Ierzohr. 6. Vorhofscheidewand. AnschlieBend wurde zur Ermit t lung des Wasser-

gehaltes das Frisch- und Trockengewicht der Muskel- stficke ermittelt und mit dem Flamraenphotometer (Typns DV BECKNIA:N) der Kalinm- und Natrinmgehalt festgestellt. (Einzelheiten der Technik s. BUICK; JAnSEn.) Aus dem Natrium- und Kaliumgehalt der drei Gewebestfiekchen einer Teststelle wurde der Mittel- weft erreehnet und anf das Frisehgewieht bezogen. Den Untersuchungen ]agen insgesamt 900 flammen- photometrisehe Best immnngen zngrunde. Sgmtliehe I-Ierzen ~-drden feingeweblieh untersueht, indem je ein Stfiek aus der Basis nnd Spitze der hnken nnd rechten Karamerwand nach Formalinfixation fiber Alkohol in Paraffin eingebettet ~mrden. Die Sehnitt- prgparate warden mi t Hgmatoxylin-Eosin, J~eiden- hains H~matoxyl in und nach vA~ GzEso~ gefgrbt.

Ergebnisse In allen untersuchten I-Ierzen waren die Kalium-

werte der Teststellen des l inkskammerigen Myokard und der Kammerscheidewand h6her als im rechts- kammerigen (Tabelle 1). Die Natriumwerte der beiden Kammerwgnde verhielten sieh reziprok, liel3en aber