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Urania / 1979/02

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1,3,

,$;

Die Originol i töt der ldeenAlbert Einsteins qben diePhysik nd dorüberhinousdos noturwissenschoft l icheWeltbi ld unsererZeit ent-

scheidendgeprögt. Anlöß-l ich des 100.Geburtstogesdes großenGelehrtenqm

14.Mörz 1979

Mit der reizvol lenVielfol lder künstlerischenZeichnungin vier Johrhundertenbeschältigt sich unserBeitrog S.60-63. - Hier:Rembrond t , ,Bouerngehöf tunter Böumen", um t6{0.Rohrfeder mit Bister.t8,3X32,6 cm.

Drerdner Kupferstidr.Kobinett

informierenwir in einemSonderteil dieses Heftes(S.6 bis S. 57) über wichtige

Etoppen n seinemLebensowieüber seineepocholenLeistungen uf den Gebietender Relotivi tötstheorie,der Atomistik, er Quonten-physikund Kosmologie.

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Unser Titel zeigt dosGanäll|o '{-" l-n-- ' M^l- ' .

Zum Geleit 2

*

Nqtu wissenschoften ls Pol tikum 4

A. Einstein Begründerder neuen Physik 8

Physik m Umbruch 1 5

Einsteins inf lußouf die Elemertortei lchenohysik 22Experimente ur Bestötigungder ART 24Grovitot ionswel lennd ihr Nochweis 27

Aktuel leWissenschoft 29Relotivi töts- nd Aquivolenzprinzip 30Atomistikund Quontenphysik 34Schworzekicher, Quosore, Pulsore 40PhilosophischeuffossungenEinsteins 44

Relotivi tötstheoriend Kosmologie 48

Einstein ls Humonistund pol i t ischerMensch 52Hons Lssko ,,Albert Einstein" Einstein-Turm 56Tempero, 1978.

URANIA-Mosoik 58

Die Hondzeichnung on Dürer bis Menzel 60WorschousAltstodt in neuem Glonz 64

Zeitschifte s iegel 68

Unter uns gesogt 72

LogischeSpiele 73

URANIA n Funk und Fernsehen 74

URANIA emofiehlt 75

Ti te l : LqskoFotosr Archiv,DF Dresden, Pet ros

URANIA, Le ipz ig ; 55 (1979)2., Seite 1-80

Sternhimmel 76

Dokumentotion 77

URANIA empfiehlt 79

Mörzvorschou 80

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LiebeLeserl

Dos wissensdroftl iche erk und dos

humonistischeWirken

ATBERT INSTEINSu würdigen,indem wir es lhnen

nöherbringen,dos ist unierer Zeit-

schriftom 100.Geburtstogdes geniolen

GelehrtenAnliegen und Verpfliötung.

Domit uns diesesVorhoben so gut wie

mögl ich el ingenmöge,hobenwir

diesemThemqeinen großenTei l des

vorliegendenHefteseingeröumtund

Foöwissenschoftler verschedenerDisziplinen u Wort kommen ossen.

Die Autoren sind Mitorbeiterdes

Wissenschoftsbereicheselotivi t ische

Physikd'erSektion Physikund der

Sektion Morxistisdr-LeninistisöePhilosophieder Friedrich-Schil ler-

UniversitötJeno sowie der Akodemie

der Wissenschoften er DDR.

An dieserStellesei besondersHerrnProf. Dr. Ernst Schmutzer, eiter des

Wi ssenschoftsbereiöes elotivistiche

Physik,und seinemMitorbeiter

Dr. Roiner Coll ier gedonkt,die sowohl

eigene Beitrögezu dem Heft ge-

schr.ieben ls ouch die Redoktionbei

der Konzipierung nd Reol is ierunges

Heftes mit Rot und Tot unterstützt

hoben.

Selbstverstöndliö onnten und wollten

wir kein lückenloses ild der Persönlich-

keit Albert Einsteinsund seinerwissen-

schoftl ichen eistunggeben; dos wöre

veimessen, m so mehr, do wir ols .

populörwissenschoftl icheeitschrift or

nichtgeringen Söwierigkeitenbei der

popu ö rwisserr ch ft l ch-methodscheUmsetzttng des theoretischen Stoffes

stonden und oudr die Quellenlogein der Einstein-Forschungu berücft-

sichtigenhotten. Domit jedoch unsere

Informotionendos lnteressemöglichst

der großen Mehrheit unsererLeserfinden und sie tiefer mit Einsteins

wissenschoftl icheneistungen owie

seinem verontwortungsbewußten Wi rken

ols Gelehrtervertrout mochen,hobenwir die Artikel und Nochrichten hemo-tisö br€;itund im Anspruchsniveou

differenziertgehälten. Für diejenigenLeser, ie sichüber EinsteinsWerk und

Persönlichkeitmfossender nd theore-tischvertieft nformierenmöchten, obenwir die Abfolge der Beitröge m vor-l iegen{en Heft so gewöhlt, doß -

beginnendmit e inem knoppenUber-blick über dos Gesomtwerk nd diePersönl ichkei tinsteins eine gewisse

systemotische inführung n die wich-tigsten theoretischenErkenntnisse nd

humonist isöen,Bestrebungenesgroßen Gelehrtengegeben ist.

Dem oufmerksomenLeserwird nichtentgongen sein, doß es gelegentlichUberschneidungenei der Dorstel lungfundomentoler usommenhönge ibt .Dos ist beobsichtigt.Wir holtendiesesMoß on Redundonzür erforder-l ich,do wir dovon ousgehen, oß

nidi t q le Leserol le.Bei t röge iesesHeftes lesen werije.n.Züm onderenmeinenwir, doß es dozu d.ient, os Ver-stöndnismoncher usommenhöngezu fördern.

Wir hoffen, iebe Leser,doß die nichteinfoche heoretische roblemotik hr

lnteresseindenund lhr Wissendodurch

bereichernwird.

Die Redoktion

2

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ZUM GETEITDieses Heft ist dem Gedenken qn Einstein zugeordnet. Es kann nidrt seine Aufgobe sein,die PersönlidrkeitEinsteins n Gönze zu würdigen. Dennoö soll versuchtwerden] zum Teilous eigener Erinnerung, sdron vorcb herouszuheben, n weldrer Situotion Einstein mit sei-nen Arbeiten der Physikein neues Gesidrt geben sollte. Dqbei ist keineswegs nebensödr-lidr, doß die ersten bedeutenden Arbeiten Einsteins den lidrtelektrischen EffÄkt rind seinequontentheoretisdren Grundlogen betrqfen. Er wqr olso offenbor zunödrstvon den physi-kolisöen Erkenntnissen m Mikrokosmos sehr beeindruckt.Wohrsdreinlidr hqt ihn dqs oudt besonders quf den Konflikt hingewiesen,vor dem seiner-zeit die Physikstond.Durdr die Arbeilen Mqrwells wqr dos oFeld' zu einer physikolisdrenReqlitötgeworden. Do-nodr erlebte die Froge nqdr dem oTröger,. des Feldes(jem,,Ather,,) eine ae-uUiche enqis-sqnce zusqmmen mit der Froge, wie die elektrodynomisdrenVorgönge obloufen, wenn Me-dien, in denen sie sidr obspielen,gegenüberdem Tröger'aes'räldei (oudr dqs

',,vokuum,,konnte Tröger des Feldesseint bewegt werden.'Bekqnntliö hofte der berühmt gewo-rdene Spiegelversuö von Michelson und Morloy dieAntwort_qufdiefroge verweigert.Mir will

söeinen, doß mqn soqm

ehesten dos völlig nego-tive Meßergebnis beschreibenkqnn.Der Konflikt, der sidr dorous entwickelte,besteht olso dcrin, dqß Theorie und Erfohrungder Medrsnik (von Gqlilei bis Newtonl mit der Elektrodynoniiknicht mehr übereinstimm-ten und olle Versudre, die Elektrodynomikmit der Meöqnik zusqmmenzuführen olso eineKombinotion von Golilei und Mqrwell zu erzielen|, nidrt ouf die Erfohrungen der Elektro-dynomik poßten.Die Kinemqtik wurde lerztliö durdr die Golilei-Tronsformqtionbeherrscht.Welöe Tronsfor-motionsformel müßte on ihre Stelle treten, wenn ouch die Mqxweltsöen Gleidrungen dq-gegen invoriqnt sein sollten?Einstein öste diese Aufgobe in seiner Speziellen und Ailgemeinen Relqtivitötstheorie.Sie

bedeutete vor ollem ein Umdenken in den Gebieten, in de-nendie klossisdre Mechqnik einbewöhrtes Fundoment der Physikbildete.Notürliö stgnden Einstein söon yersdriedene Arbeiten zur Verfügung, ohne die er mög-liöerweise seine in sidr geschlosseneTheorie .nidrthötte entwickeL k6nnen. Von der physikist vor ollem Lorentz zu erwöhnen, yon der Mqthemotik Minkowski, Poincor6, Riemonn,Hilbert.Es st viel, vielleiöt ,u

"i"1,dorüber gesörieben worden, doß ,,die Zeit für die Relotivitöts-

  t9:ti. reif" geworden sei. Dos besogt ober'letztlidr immer nur, doß donn oudr die Persön-lichkeit do sein muß, die die notwendige Erkenntniszu formulieren vermog. Dos eben wqrober EinsteinHeute gehört die Relotivitötslehre n qtlen ihren Aspekten' zum Bild der physik und isterperimentell in vielföltiger Form erhörtet. Dqbei ersdreint für uns besonders-erwöhnens-wert, doß Einstein selbst stöndig bemüht wqr, dos in seiner mothemqtisdren Formulierungso unEnsdrouliöe Geböude ollgemeinverstöndlidr oufzuhellen.Es ist gor nidrt so sehr verwegen, wenn mqn ihm die Erkenntnis zusöreibt, doß dosmensöliöe, logisöe Denkvermögen weit ergiebiger ist, ols die Möglidrkeit der Wohrneh-mung (Beobodrtung)i selbit unter Zuhilfenohme einer ousgefeilten Meßtedtnik und derenweiterer Entwicklung.Au1 den vielföltigen Ergebnissen Einsteins neuer Erkenntnis'greifen die Beitröge diesesHeftes besondersgewichtige herqus.

. Akodemiemitglied Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhord Leibnitz, Prösident der URANIA

l)ronio 2fl9

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Nqturwissenschoftenls Politikum

Von Prof.Dr. Dr. eh.Mox Steenbe*, EhrenvorsitzenderdesForsdrungsroteser DDR,MitgliedderAkodemie erWissen-schqften er DDRundAuswörtigesMitgliedderAkodemie erWissen-sdroften er UdSSR

,,Mon dorf nie vergessen,doß derIngenieurniöt so zur AnerkennungdesKommunismus elongen wird, wie derillegole Propogondist oder der Literqtdczu gelongt ist, sonäern über dieArbeitsergebnisseseiner Wissensdroft."

W. l. LeninMotto dca Budrcs von Max Steenbcck ,lmpulse undWirkungen. Söritte auf meinem Lebcnswegr

Esgibt gegenwörtignoch viel Unverstöndnisüber Mögl ichkei ten nd Grenzen noturwis-senschoftl ichen rbeitens. Twor wird koummehr ein Jur ist beonspruchen, r könne in

einem rein wissenschoftl ichentreitzwischenzwei Physikern ntsöeiden, wer von beidenrechthobe - die obsoluteWohrheit wisse oniemond, ober zu beurtei len, .wos ür dieMenschen os Dienl ichere nd d oher Rich-t ige sei , hobe der Jur istgelernt ;noch n derWeimorer Zeit hobe ich dos selbst erlebt.Dogegen findet sich heute eine ondere,ebenso {olsche Vorstellung weit verbreitetund wird durchvieleseiöte Kino-und Fern-sehspiele,ober ouch durch ernstgemeinteDromotik gänöhrt : Ein einzelner geniolerFor:söerkönne durch eine von ihm gefun-dene Formel die Welt in eine Kotostrophestürzen. n Dürrenmatts, ,Physiker"lüchtet

4

sichdieser,wenn ouch vergeblich, us Angst- ouch vor s ich selbst in ein l r renhous;die Einstein-Operer lößtmon mit der Lehre:Nichtwissenst gut - oder, wie ich, n tiefer

Depression.st denn der Kunstol leser loubt,wos geföllt, sogor Unwohrhoftigkeit? Fürdie Wissenschoftgilt dos jedenfolls nicht.Brechtsgroßortiger ,,Golilei" ist bei ollemWissen ein gloubhofter,uns vol l verstönd-l iöer Mensch mit seinen Schwöchen ndZweifeln - ober eben nicht einer ous unse-rer jetzigenWelt.Heute gibt es nochoft die Auffossung:Höt-ten die Noturwissenschoftleroch bloß ihreFinger vom Atom- und vom Zellkern gelos-sen,donn stünden ie Menschen eutenichtso hi l f los do mit ihren Angstenvor einemNukleorkriegoder vor plötzlichouftretenden,vielleicht chreckliöenuird völl ig neuortigen

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Lebensformen. Wenn hier ouch totsöölichsehr reole Gefohren {ür unsereund unsererNqchkommenukunft iegen istdos Schuldoier äur Schuldder Noturforscher? Dozueine einfqcheFeststellung:Ohne dos roscheAnwochsen unserer noturwissenschoftl ichenErkenntnissend ihrerAnwendungsmögl ich-keiten lebten die Menschen zwor nidrt indiesen Angsten - ober die meistenvon unslebten donn eben überhoupt nicht, wören_gor nicht geboren oder schonols Kind ge-storben.Gerode dieses Wissen hot es.erstbewirkt* und wird es ouclrweiterhin un -,doß genug Nohrung, Kleidung,Wohnung,Gesundhei t . . für eine on Zohl und Ansprü-dren wochsendeMenschheit eschoffenwer-den konn - oder doch könnie

Und dennochbleibt ein Widerspruch:Wennein Lokomotiv{ührerin Zugunglück ber lebt ,dos er ungewollt,verursochthot, wird erwegen Verstoßesgegen Dienstvorsöriftenbestroft.Aber die vieltousendfoch rößerenKotostrophen on Hiroshimound Nogosokiworen gewol l t , dos Ergebnis longer undgründl icherwissenschoft l icherrbei t ; keindoron beteil igter-Forscherverlor in diesemInferno einLeben, einerwurdezur Rechen-schoftgezogen.Vertrögtdie Forschung lso

keine Dienstvorschriften,st ein Noturfor-scher ein Mensch besondererArt, onderenim Grunde unverstöndl ichn seinen Föhig-kei ten,dem mon wegen seinerof t unheim-lichenWirkung doch nichtrecht rqut?Noch in meinen Lehr johrenund eigent l ichsogor bis Hiroshimogol t dos hohe ldeoleiner, , re inen orsöung"ols Selbstzweck,eider neue Erkenntnissem Unbekonnten hneRücksichtouf deren Anwenijborkeit ge-suchtwurden, Nutzen dorous zu zieherter-f reute sich ger ingererAötung - öhnl ich,wie schon n der gr iechischen nt ike Phi lo-sophie weit über der moter ie l len Arbei tstond,die nur Soche on Sklovenwor. Denge{öhr l ichen Hochmut dieser Einstel lungerkonnten viele erst noch der ersten Atom-bombe; es genügt dffenbor doch niöt, sichnoch einer neuen Entdeckung gor nichtdofür zu engogieren,doß domit etwos fürdie Zukunft Sinnvol les emochtwird. Aber

selbstdie Suchenur noch neuer Erkeni l tn ishot ihre Gefohren.Wer donochstrebt,zeigtdomit ,doß ihm dos vorhondeneWissennichtgenügt und domit wohl ouch nichtäos dor-ouf gegründeteWeltbi ld mit der hierous

Ljronio 2179

erwochsenenGesellsöoftsordnung.SolchesSuchen. rregte bislong in der in gegensötz-liche Klossen gespoltenenpesellschoft beiden jeweils Möchtigen leicht den Verdqchteiner ketzer ischen uf lehnung; Kopernikus,Gol i le i , Dorwin,Jol lot-Cur ie ind nur einigeBeispiele dofür. lhr Weltbild

setzte sichschließlich ennochdurch wegen der,Zuver-lössigkei t e iner noturwissensöoft l iögesi-cherten Konsequenzen.Woron l iegt es eigent l iö, doß noturwissen-schoftl icheErgebnissedurchweg weit ehergloubwürdig erscheinenols i rgendwelcheonderen Nochr ichten? er Grund ist s icherniöt ein bescinders oher ethischerWertgerode des Noturwissenschoftlerb: er istebenso ein Menschwie ondere, durch sein

Wissen vielleichtsogor noch störkerenVer-suchungenöusgesetzt.Es wor - longe Zeitouch bei mir - eine el i töre Uberhebl ichkei t ,zu erworten,eine Art ,,Hippokrotischer id"könne dem Noturwissenschoftler ein Ver-ontwortungsbewußtsein störken. Wqrumdenn sollte gerode ein Wissenschoftler herberei t sein ols ein Arbei ter ,e inen gut be-zohl ten ob etwo n einer Nopolmfobr ik u{ -zugeben, en donn doö sofo* nur ein onde-rer übernehmen ürde?Der eigent l iche eh-ler ist, doß es einen solchenJob überhouptgibt, ist olso polit ischer Art. ,Dos zubessern verlongt gesellsöoftl iöe Einsichtund kömpferische,Portei nehmende Mit-orbeit ouch von Noturwissenschoftlern ndTechnikernnicht weniger 'ols vom Arbeiter,.

Die besondereGloubwürdigkei tnoturwis-senschoftl icher rgebnisse bewußte lrre-führungen sind hier in der Tot ungewöhn-l ichsel ten und doher ouch die der Notur-

wissenschoftlerelbst st primör reiri fqchlichbedingt, und sie ist dorquf begrenzt. DiegewonnenenResul tote ind nöml ich mmernoöprüfbor, meist in gleicherWeise odermit riochstrengerenMoßstöbenvon onderenwiederholbor, nd sie s ind unobhöngigvonder Person des Untersuöenden. Diesenkostete dorum' jede Unzuverlössigkeit ehrsönell seinen weiteren Kredit,"

Einesolche ur durchdie Soche ,erzwungene

Gloubwürdigkei t" hof Rückwirkungennichtnur ouf den Wissenschoftler elbstundkeineswegsnur positive. Ein PhysikerzumBeispiel indet mit seinerMeinung oft ouchdonn mehr Beochtung ls ondere,wenn sie

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ein Gebiet oußerholb seines eigentliö'enFochwissens etrifft; die meisten Menschenkennen o ÄichtGründe und Grenzen einernur -spezi f isöen Gloubwürdigkei t . Sicherspielt ebenfolls dos bei ihm \rorousgösetzteollgemein logische Denkenkönrien eineRol le; doö dos besi tzt jo nicht nur er.

Gerode ein Noturwissenschoftlerollte dieBedeutung seiner persönlichenAnsicht oufih6 nicht mehr ols onderen.Menschenver-trouten Gebieten keineifollsnochverontwor-tungslos hochspielen- mitunter geschiehtdos jo. Wer ous seiner gründl ichenArbei touf einem Gebi'etwirklichweiß, wos Verste-hen bedeutgt, sollte die Grenzen seinereigenenU tei sföh 9keit kennen. Notü l ch stes gut, wenn er sich tiber sein eigentlichesFochhinqusGedonkenmocht.

Es st selbstverstöndl ich,oß nur ous ernst-hofter gesellschoftl icher itorbeit eine kloreKenntnis des gesel lsöoft l ichNotwendigenerwöchst dies ist eine Voroussetzung, mdurch eigenesDenken.mitdem Mut zu Rqtun,dWornung Entsö'eidungshi l feü le isten.Vor fünfzig Johren pflegtenwir jungön, vonunseremFochvöll ig begeistertenPhysiker usogen: Wenn einem olt gewordenenPhysi-kei nichts Vernti 'trft igesmehr einföllt, wirder Phi losoph.ö höttedomols n mir ,so wieidr heute bin, wohrscheinlich ine Bestöti-gung dieser herr l ichübermüt igenArrogonzgesehen; n meiner Wertungsskolo:st dosreine Fochwissen gegenüber den gesell-schoftl ichen otwendigkeiten torkobgesun-ken, und hier steht sdron seit longem onersterStelleols kotegorisöer lmperotiv:Tueol les, wqs du konnst, um den, Fr iedenzuerholten, zu sichernund domit die Weiter-

existenz unseres Lebens überhoupt zu er-mögl iöen, -

Dos begonn m Grunde schonnochmeinemerstenGespröchmit LewAndrejitschArzimo-witsch. Seit dieser Zeit wuchs in mir derWil le, die Mocht der soziol ist isöenSeitein der Welt zu steigern. ö hobe'seit mei-ner Rückkehrous der Sowjetunionoft iurFriedenssicherungeschriebenund gespro-chen; dos erste Mol in der großen Eröff:nungsrede es m

Jonucr1961 bgehol tenenletzten Gesomtdeutschen Kongresses fürFrieden und Abrüstung in dem von West-deutschennoö mehr ols von Bürgern derDDR überfülltenWeimorer Notionoltheoter,

6

schon n wochsenderSorge vor der drohen-den Notwendigkeit einer grundsötzlichenAnderungund der bitterenEinsichtn die beiollerWichtigkeitdoch unzulönglicheWirkungnoch so ehrlichen Strebenseinzelner. Doßiö ,' entgegen meinei onfönglichen Ab-picht - nun doch in breiter Offentliökeit

polit isch Stellung nohm, entspriöt demLeninschenMotto om Beginn dieses Buches(s. S, 2, unseren Artikelänfong); es ergobsichols Folgezunöchst ein fqc+tlicherrbei-ten.

Wos könnenwir oußerunserer uver lössigenAlltogsorbeit mit der dodurch .bewirktenStörkungd.ersoziolistischen elt sonst nochfür den Fr iedenund domit für die Zukunfttun? Sidrer gehö* dozu, s iö vor unseren

Gegnernzu dieserUberzeugung ritsöieden' zu bekennen,ouch wenn dos im Einzel lo l l 'wbnig Nutzenzu br ingensöeint ,

Die Erklörungder ,,GöttingerAchtzehn"von1957, siö selbst nicht orr der HerstellungnukleoreiWoffen für die BRD zu beteil igen,verklong schnell n der sofort einsetzendenGegenpropogondo. C.

.F.von Weizsöcker.

Wortführerdieser mutigen und ehienwertenGruppe, sogte pir einmol, on ihn sei von

jungen Physikern ie Bitte gerichtetworden.einen Verbond mit den gleichenZielen zugründen, der ihnen notfolls Schutzgegenondere on . sie zukünftig herongetrogeneAbsichtengeben könne.Dos hobe er obge-lehnt; denn Gewissensei keine Mossän-wore. - Cem Sinn noch wör dos seineBegründung. lch holte diese Ansiöt fürextrdmsteir ndividuolismusund sich selbstbefriedigendenStolz,der sonstnichtsbringtDenn'Gewissen ohne Wissen bleibt leer,dorum muß mon dos Wissenverbrei ten nddorf sich nicht dovor füröten, ols Propo-gondist obgewertet zu werden - bei wemdenn, wer zöhlt hierbei?Versuche elbst.sozu leben,doß du gloubwürdig leibst dossei dein Stolz.So schloß ch mich den Mos-senbeWegungenes Friedensrotes.nd unse-res Komitees ür euröpöischeSicherheitundZusommenorbei t n. Eine Erfohrungmoötein Noturwissenschoftlerobei schnell: Der

Wirküngsgrod, on konkreten Er.gebnissengemessen, ist bei sblchen Treffen geringerols etwo ouf einem'Phvsikertog, ber dofürsind dl" behondelten Probleme von viel.weiterreichender.edeutung.Um ryich oSer

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dennöö sowenig wie möglich im Allgemei-nen zü verlieren, söien mir die Mitqrbeitim DDR.Komitee ür europöischeSiöerheitund Zusommenorbeit mit dei begrenztenZielsetzungom geeignetsten.Hierbei solltezunöchst urchAnolyseund PropogondodesMöglichen ede Unterstützung egebenwer-

den, um die von der soziolistisöen Weltschon onge gewünschteund gegen hinhol-tenden Widerstond des Westens söließlichdoö durchgesetzteKonferenzvon Helsinkizustondekommenzu lossen,Es hondelt sidrim Grundeum die sehreinfoöe Notwendig-kei t : d ie Goront ie fr iedl icherZusommen-orbeit verschiedenerGesellschoftsordnun-gen, ohne dorum die Unterschieden grund:sötzlichen uffossungen u verschläiern der

ousgleiöen zu.wol len;denn dos ist ousge-.schlossen. Aber dos durchzusetzenbleibtweiterhin noch eine vordringlicheAufgobe,der wir uns ste, l lenn engerZusommenorbei tmit onologenKomiteesn fost ol len LöndernEuropos.Dorüber.hinous ot die internot io-nole Solid,or:itötder fortschrittli cfien Kröftbviele Formen'

lch weiß ous eigener fochlicherArbeit zuvielvon demrunvorstel lboren rouen eines mitol len heut igennukleorenMit te ln geführtenKrieges und von der Plötzlichkeit,mit derdieses Inferno qusbrechenkonn -. in weni-gen Stunden könnte rein technisch esehenunsere gonze Welt zerstörtsein -, ols doßich niöt gerodezu ollergisch ouf olle Ver-suihe reogierte,diese Gefohr zu verhorm-losen oder sie nicht sehen zu wollen. Undich weiß ouch zuvielVon sonstigen ödliöenGefohren, die - genou wie ein g.roßer'Kr ieg - nur kommen,wenn wir s ie niöt

rechtzeitigerkennen und dos zu ihrer Ab-wehr Nötige tun: Mir ist bewußt,doß diesesNötige zu tun oft verdommt hort sein konnund doß dennochkeineAnforderungzu großist, wenn sie zur Sicherungder Weiterexi-stenz der Menschheiterfüllt werden muß.

Wer solche Reolitöten mißochtet, bewirktin keiner Weise die Abwendung einerGefohr und trögt qrich nicht zur Verbesse-rung der Loge bei, sondernerreiöt tqtsöch-

l ich nur dos Gegentei l .Wol l tenwir mit dennotwendigenMoßnohmen ur SiqtrerungerZukunfterst beginnen,wenn ol le Menschendiesenous gewonnenerEipsicht ust immen,donn ol lerdingswören sie schon unnöt ig.

Aber ihm zunöchst Unbequemes ernt derMensch nicht nur ein Söulk ind - in derRegel erst, wenn .die Umstönde ihn dozuzwingen.Anders wöre ouch die Kollektivie-rung unsererLondwirtschoft iöt erfolgt,eingut bekonntesBeispiel , be/dos heute ol leBetroffenenroh sind, ouchwenn sie sichdos

onfongs nicht vorstellenkonnten oder woll-ten. Ahnlicheswird sich noö oft wiederho-len. Es gibt überol l - wieder niöt nur inder Schule gute Lehrer und weniger gute.

Die Konzentrotionder wirtsöoftl ichen unddomit ouö pol i t isöen Mocht in den Hön-den weniger bietet nicht die Gorontie für.dos Wohlbefinden oller, sondern für dosGegentei l ;denp ein einzelnergewinnt undbehöl t d iese Mochtstel lungnui , wenn erEllenbogenhot und diese ür sidr gebrouöt.- Die Mqchtgehört n die Hönde derer,diedurch ihre Arbeit die Voroussetzungen ürmensöliches Weiterleben schoffen.öi" So-wjetunion st die Führungsmochtn unserertoziol ist ischenWelt ; nur wei l es. s ie gibt ,können kleinere Lönder die Vorherrschoftder ol ten, kopi to l ist ischen rdnung. über-winden; ohne doß ol le soziol ist ischen.n-sötze sofort zerdrücktwerden. Dos bedeutet

weder in der UdSSR nöch in der soziolisti-schen Völkerfomilie den Untergong unter-schiedlicherkultureller Troditionen : wirwollen keinen omorphenVölkerbrei. Dozuunserendeutsöen Beitrog leisten zu helfenwor der Inhol t e igent l ichmeines gonzenbewußtenpolit ischenHondelns.

Als ich n die DDR kom,wor ich noö keines-wegs bereit, mich mit diesem Stoot zu iden-tif izieren. Wenn ich jetzt ouf dos in der

Zwisöenzeit Erreichte urückblicke,mit demWissen, on monchem Guten wie on nochnicht Befriedigendemmitgewirkt zu .hoben,tue ich dies heute - in meinen Erwortungenvielleiöt bescheidener,n meinem Optimis-musfür dos weitere Fortschreiten ber siche-rer geworden.Meinen Entschluß,n die DDRzu gehen, hobe iö jedenfo ls nicht bereut;. . . ouch wenn ich dos Ziel, eine klossenloseGesellschoft, nicht mehr erleben werde.Kommenwird sie, nür nichtvon selbst.

Auszlige ous dcm glcidrnomigen Kopitcl dcs Budn3 vonMor Steenbed olmpubc und lYirkungcn, Sörittc oulmeinem Lebenswcg", Verlog d.r Notion Bcrlin 1977,'

IUronio 2179

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Albert EinsteinBegründer inerneuenPhysikVonProf.Dr. rer.not. hobil.ErnstSchmutzer

Einstein stehthinsichtl ich einer Leistung ürdie Entwicklungdes noturwissenschoftl ichenDenkens n einer Reihemit solchen erous-rogendenGeniender Menschhei t ie Ar isto-teles, Gol i leo Gol i le i und lsooc Newton.Die Originol i töt seiner ldeen hot diePhysik nd dorüberhinousdos noturwissen-schoftl icheWeltbild unserer Zeit entschei-

dend geprögt. Die vielschichtigenKonse-quenzen einerAl lgemeinen elot iv i tötstheo-rie und Grovitotionstheorieür die kommen-den Johrhunderte ind heute noch nicht ob-zusehen.Albert Einsteinwor nicht nur Schöpfer ief-gründiger Erkenntnisse,onderner strebtezugleichouö die Wohrnehmungder Ver-ontwortungeines eden Wissensöoftleis ürdie gesel lschoft l ichenelonge eineswissen-

schoftl ichenProduktson. Er besoßein storkousgeprögtes sozioles Empfinden. Trotzhöchster hrungen l ieb er ein humorvol ler ,e infocher, gerodl in iger Mensö, der s ichmit le idenscho{t l icheminn für sozioleGe-reötigkeit und soziqle VerpflichtunggegenUnf eiheit, Unrecht und Unterdrückung nseiner Zeit wondte. Vor vielen prominentenZeitgenossenzeichnete Einstein inEbeson-dere die Einhei t on Erkenntnis nd Tot ous.Er soh nicht nur die kr i t ikwürdigen esel l -

schoft l ichen erhöl tn isse es Kopi tol ismus,sondern ngogierte ichokt ivon Brennpunk-ten der Pol i t ik , e lbstwenn dies für ihn imimperiol ist ischen eutschlondwöhrend derNochtdes Foschismus it Verfolgungbis zurVerdommungverbundenwor. Unerschrockenerhob er im ersteh Wdltkrieg seine Stimmegegen die not ionol ist ischerreführungdereuropöisöen Völker. Mutig entlorvteer imBerl inder zwonziger 'Johre ie Verungl imp-fung seiner Relotivitötstheorjels durchsich-t igen Ant isemit ismus. i r f inden ihn immermit Wort und Tot ouf der Seite der Unter-drückten, wobei er sich

'vomengogierten

Humonisten zum kömpferischenAntifoschi-sten entwickelte.

Uronio 2179

Unvergönglidre wissenschoftlidreLeistungenEinstein hot oußer der Relotivitötstheorieherousrogende eistungen uf den Gebie-ten der Quontentheorieder elektromogneti-sclien Strohlung sowie der Stotistik voll-brocht,die durch ondere Beitröge n diesemHeft gewürdigi werden. Desholb steht hierdos mit dem Nomen Einstein ür ol le Zei tuntrennborverbundeneWerk der Relot iv i -tötstheorie m Mittelpunkt der Betrochtung.Mit seiner Relotivitötstheorie interließ unsEinstein ine neue Roum-Zei t-Lehre,ie d ieNewtonscheKonzeptiondes obsolüten Rou-mes und der obsoluten Zeit oblöste (Vgl,Lotze/ZimdohlS, 30-33). In ,Gegenüberstel-lung zur Kontschen -pr ior i -AuffossungonRoum und Zei t o ls Anschouungsformene-kommt die 4dimensionoleRoum-Zei tnoch

Einsteinobjekt iv exist igrenden nhol t . , lhreStrukturierung Geometrie)ergibt sich susdem Energie- lmpuls-Sponnungs-ZustondesphysikolischenSubstrots (Teilchen, Felderusw.) . insteinseniolerBl ick ür t iefgründigeNoturzusommenh.öngeot dieses diolekt i -sche Wechselverhöltnisoufgedeckt. (VSl.H, KorchS. 44)Die Relotivitötstheorie urde in zwei Etop-pen entwickelt,wobei zur Speziellen Relq-tivitötstheorie 1905) vor ollem ouch H. A.

Lorentz,Poinco16und Mlnkowski entschei-dend bei t rugen, wöhrend die Al lgemeineRelotivitötstheorieund Grovitotionstheorie(1915)bei vol ler Würdigung der mothemo-t ischenHi l festel lungMorcel Großmonns nersterLiniedos Werk Einsteins ind.

Sperielle RelqtivitötstheorieDie NewtonscheMeöonik wor gegen Endedes 19. Jh., ' nsbesondere urch eiper imen-tel le Foktenbedingt,

n einenpr ihzipiel len

Widerspruch ur bereitsrelotivistischtruktu-rierten MoxwellschenElektromognetik ero-ten. Dem Prinzipder Einhei tder Notur fol -gend, hot desholb Einsteindie von Voigt ,Lormor, Lorentz, Poinco16q ,o. vertretene

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Atherhypotheseverworfen und dos SpezielleRelotivitötsprinzip onsequent ousgewertet,noö dem die Nqturgesetzeür olle Inertigl-systeme (Bezugssysteme'mit gerodl in ig-gleichförmiger Bewegung) diesefbe Formhoben. Dos bedeutetedie Ersetzung er für

die NewtonschePhysikzustöndigenGolilei-Tronsformotiondurch die für olle Gebieteder Physik (oußer Grovitotion) gültige Lo-rentz-Trqnsformotionnd domit Hebung derMechonik ouf die Stufe der Elektromogne-tik. Die Lorentz-Tronsformotion iderspie-gelt die Erkenntnisder Vierdimensionolitötder Roum-Zeit,der in der SpeziellenRelo-tivitötstheorie Absolutheit zugeschriebenwird. LogischeKon.sequenzener erwöhntenVierdimeni ionol i töt ind' : Relot iv ierung es

Roumbegriffs Löngenkontroktion), es Zeit-begriffes und domit der G.leichzeitigkeit(Zeitdilototion), des Mossenbegriffes(Ge-schwindigkeitsobhöngigkeiter Mosse) so-wie.Erkenntnis es Verhöltnisseson Energiezur Mosse(Mosse:Energie-Relotion,ft ouchMosse-Energie.Aqivolein4 enonnt):

Allgemeine Relotivitötstheorie.Diese Theorie überwond die Bindung de1

Beschreidung er.physikolischen eolitöton

Inert io lsysteme,ie es in der Wirkl iökei teigentlich or nichtgibt.Als Abstroktionen r-weisendiesezwor n Nöherunggute Dienste,ober strenggenommenentsprechen ie nichtden reolen Beobochtungsbedingungen'nseinem Allgemeinen Relotivitötsprinzippostulierte Einstein dieselbe Form derNoturgeseteeür beliebig bewegte Bezugs-iysteme.Mit l '{ i l fe des Tensorkolküls elongihm die mothemotischeormul ierung ieser

Forminvorionz Kovorionz).Der histoiisdre Ursprung des Nomens,,Relotivitötstheorie'.' urdö oben erlöutert.Mon beochteober, doß dodurch kein Relo-t iv ismus nduziert wird, sondern doß imGegenteil eine umfossendereEinsichtn dieObjektivltat und Einheit der Noturgesetzezum Ausdruckkommt.

Grovitotion und Geometrie der Roum.ZeiEinsteinsGrovitotionstheorieöste die New-

tonscheGrovitotionstheorie b, Die Grovitq-tion monifestiertsich donaö in der Krüm-mung der Roum-Zeit.Die Krürnmung egul-tjert ous der Wechselwirkung'mitem physi-kolischen Substrot. Durch diese Erkenntnis

1o

gelong Einstein die Uberwindgng der Los-lösung der Roum-Zeitvom Substrot,wie esin der SpeziellenRelqtivitötstheorieochderFoll ist. Die Geometrie der Roum-Zeit.wirdim Unterschied zur Speziellen Relotivitöts-theorie, die von der Euklidizitötder Roum-

Zeit (Minkowski-Roum)ousgeht, ols vonRiemonnscher rt erkonnt.Die Aquivoleriz on kinernqtischer eschleur'nigung (2. B. Zehtrifugol- oder Coriolis;beschleunigung)und Grovitotionsbeschleu-nigung (Beschleunlgungnfolge der Sdrwer:krqft) st eine Konsequenz er mechonisdnenBewegungsgleichungenAquivolenzprinzip),die wiederumFolgerungen us den Einstein-schenFeldgleichungen'derGrovitotionsind.In dieser nnerenZwongslöuf igkbi tiegt .d ie

große Störke und UberzeugungskroftderEinsteinschen rovitotionstheorie. eine on-dere mit diesörkonkurrierendeGrovitotions-theorie konnte bisher diese innere Konsi-stenzünd Vollkommenheit nbieten.Die Einsteinsche rovitotionstheorie ot zurVoroussgge. 'einer Reihe physikolischerEffektegeführt, vori denen die wichtigstenkurzerwöhntwerdensol len:O Perizentrumsdrehung er Plonetenboh-

nen (eine Art RosettenbewegungderKepler-Ell ipsenum den Z<introlkörper,z. B. Sonne),

O Ablenkung elektromognetischer'Wellen(Licht, Rodorwellen, Rundfunkwellen

. usw.) on grovitierendenZentrolkörpern,z. B. Sonne,

I Frequenzverschiebung elektromogneti-söer Wellen in Grovitotionsfeldern,

O Loufzeit-Effekt lektromognetischerWel-len im Grovitotionsfeld,vergliöen mit

der Loufzeitohne Grovitotionsfeld'

KosmologieEs:könnten noö weitere ollgemein-relotivi-stischeEffektezur Bekröftigungder Gültig-keit der EinsteinschenTheorie ongeführtwerden. Wir verzichtenhier ouf weitereBelege,wollen ober unbedihgt noch onmä1-ken, doß die Einsteinsche rqvitotionstheo-rie ouch der Kosmologie, ie die Entwicklungdes Kosmosols Gonzeszurn nholt hot, erst

eine edrte. wissenschofil icheGrundlogegegeben hot. Sie führte zü der von Fried-I'ro-n d"dutierten Voroussoge der Weltex-pänsion seit dem . extrem komprimiertenZustond der Weltr,noterie,,Urknoll").Diese

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Einstein n derAkodemieDie Dokumente, die durch dqs Einsiein.Komitee und dos Akodemie-Aröiv erschlos-sen Wurden und nun teilweiseveröffentl icht

werden, bewe.isen, oß Albe* Einsteineinsehr okt ivesAkodemiemitg l ied or und dieAuftröge der Akodemie disziplinierterledigthot. Hier sind zuförderst seine regelmößigen' Besuchedes Plenums und derMothemotisdr-Physikolischenlossezu nen-nen, Auf dies,enSitzungenhielt Einstein 3Vortröge und hot 33 weitere.eigenewissen'schqftl idre Vorlogen eingebrocht.Hier undin der Physikolischen esellschoftwurdense-ine eigenen wissensdioftlichen Arbeiten

bekonntgemochl. ugleiö setzte er sich fürdie Arbei ten von Kol legen ein und trugArbeiten eikronkter Mitglieder vor, so fürKorl Schwqrtzsöild, er ols Leiterdes Astro-physikolischen bservotoriums or 60 Johrendie Quonten- und Relot iv i tötstheor ien die

Astrophysik einführte. Den regen wissen-söoftl ichen Gedonkenoqstoubch u fördern,wor eines seiner wicht igsten nl iegen.. lmAuftroge der Akodemie überprüfteer einge-reichteArbeiten ouf ihren wissenschoftl ichen

Wert.Einsteinzeichnete ich dodurch ous, doß ersiö persönlich stork für die Wohl vonMqthemotikern und Physikerneinsetzte.Erverfoßtevier Loudotioneszur Neuwohl ,von

KorrespondierendenAkodemiemitg l iedern.So unterstützteer die Vorschlögezur Wohlvon Bohr und Sommerfeldund brochte An-tröge zur Ver le ihung der le ibniz-Medoi l leein, d ie domols nur on Wissenschoft lerndnicht wie heute ouch qn hervorrogende

Lqienforscher erli.ehenwurde, Einstein ge-hörte Akodemie-Kommissionenn, wor Mit -glied verschiedener remien,so des Kuroto-r iumsder Physikol isö-Teönischenelchson-stolt, und zeitweil igder Vorsitzende är Ber-l iner Physikol ischenesel lsdrof t

Exponsion st einige Johre spöter von demAstronomenHubble in der Tot ols Rotver-

söiebung des Lichtes ferner Goloxien(,,Nebelfluöt ) beobochtet worden. Seitetwosmehrols einemJohrzehntwurde durchdie Entdeckung er elektromognetischenin-tgrgrundstrohlungdes Kosmos,der eineTemperotur von etwo 2,7 K zuzuordnen ist,e in wei teres,empir ischesoktumzur Erhör-tung dieser kosmologischen orstel lungenerbrocht (Nobelpreis 1978 lür Penzi<is ndWilson).

EinsteinsEinflu8.quf die WissenschqftDie unvergönglichenBeitröge EinsteinszurPhysik - sowohl die experimentell obge-siöerten ols ouch die im Prozeßder Veri-f izierung befindlichenl rechtfertigen, nGegenüberstellung ur NewtonschenPhysikvori der EinsteinsdrenPhysik ols Synonymfti i die Relotivistische hysikzu spiechen.Abgesehenvon seinen tiefgründigstenEnt-de&ungen:

O Theorie der Lichtquonten einschl. derEmissions-nd Absorpt ionsprozesse,

O Einsicht n die Form und Struktur derNoturgesetzemittelsder Relotivitötsprin-zipien,

Urcalo 2ll9:

O. Söcf{ung der relotivistischen oum-Zeit-Lehreouf der Bosisder Geometrislerung,

hot Einsteindie heut ige Physikund domitdos naturwissenschoftl icheenken unsererZei t sowie schl ießl ich os modernewissen-schoftl icheWeltbild überhoupt in vielschich-tiger Weise moßgeblichmitgeprögt,Einstei s ph osophischer tondpunkt ist nichteinhei t l ich nd birgt verschiedenort ige le-mente n s ich: nfo lgeseinerstorkenBeein-flussung durch die Moch'scheKritik on derNewtonschenMechonik inden sich bei ihmzunöchstgewisse Tendenzenzuir Positivis-mus. Spöter rückte er ober klor dovon obund distonzier te ichvon MochsPhi losophie.Seine ontipositivistische eolitötsouffossungführte ihn schl ießl ichu dem ,,Gloubenoneine objektive,durch strenge Gesetzlichkeiteindeutig bestimmteAußenwelt (Mox vonLoue). n diesem Sinne is t d ie phi losophi-scheGrundpositiondes spöten Einsteinolsmoteriolistisch nzusehen.Die Antwort oufdie von ihm oft behondelte Froge, woium

Wissenschoft .berhoupt,mgglichst, begrün-dete er e indeut ig durch die Existenz er ,objektiv*enReolitöt oußerholb des mensch-lichen Bewußtseins ,,1n unseren Begriffenund Begriffssystemen rfolgt eine ideelle

I t

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Rekonstruktion,ine geistigeNoöschöpfungoder Reproduktiondes oblektiven Seins imBewußtsein es Mensöen").EinsteinsEntwicklungsprozeßn dieser Riö-tung wurde durch die Auseinondersetzun-gen um die lnterpretotionder Quontentheo-

rfe gefördert. Die longwierigen Diskussio-nen mit Bohr, Born u. o. zeigen ober, doßselne Auffossungvom Wesen der objektivenGesetzmößigkei tener Welt im Hinbl ickoufden Mikrokosmosnoch stork mechonistisch-deterministischgeförbt ist. Dos 'eigentlich

Neuort igeder Gesetzmößigkei tenm Mikro-kosmos,'nöihlich den von Born entdeckten,prinzipiell-stotistischen (probobil istischen)Chorokter der Quontängegetze, ot er zeitseines Lebens nicht okzeptiert (,,Gott wür-

felt nicht").Einstein verdonken wir weiter eine schorf-s innige Anolyse zur Problemot ik er Prö-gung;wissenschoftlcherBeg iffe o s Abstrok-tionen zur Beschreibungder wesentlichenGesetzmößigkeiten er oli;ektiven Reolitöt.Gelegent l ichwurde ihm mit seiner Unter-streichung er Intui t ion , ,des reien Spielsdes Geistes")bei

.derSöoffung von Begrif-

fen, Prinzipien und Theorien in ungerecht-

fertigter Weise eine spekulotiv-ideqlistisöePhi losophieunterstel l t .Sein Verhöl tn iszurphysikol isöenReol i tötwiderfegtober dieseInterpretotion völlkommen. Dos beweiseninsbesondere uch seine,,Gedonkenexper i -mente", ie ols Forschungsmethodeeispiel-gebend sirfd,Einsteinunterstric*r iederholt;doß der Erkenntnisprozeßicht e infocheinpossiver Widerspiegelungsprozeß immenschl iöenGehirn ist und doß neue Er-kenntnisseniöt durch ,,Dest i l lot ion ermit-

te ls indukt iverMethoden" ous den Erfoh-rungengewonnenwerden, ondern oß quo-l i tot iv neue Erkenntnisseiurö, , f re ie Set-zungendes Verstondes" nd durch ,Erroten"ol lgemeinerPr inzipien, ie in den Noturvor-göngen wolten,entstehen.Wir verdonken Einsteinouch die Einsicht ,doß dos eigent l ichwissenschoft l icheessenin einem Experiment chondie Kenntnis erdqzugehör igenTheor ie zur Voroussetzunghot - ein t iefgründigerEinbl ick n dos dio-lektischeWechselverhältnis on Experimentund Theor ie, on indukt iverund dedukt iverMethode.Die wohre BedeutungdiesesSoch-verholtswird heute nqch und noch erkonnt,insbesondere uch im Zusommenhongmit

1 2

der Problemot ik es Meßprozessesn derQuontenphysik.

Einsteins eidenschoftl iche,edoch erfolgloseSuöe nocheineräinhei t l ichen eldtheor iederPhysikwor von der phi losophischen rund-überzeugung er Einhei t er mqter ie l lenWelt

getrogen. Dobei dominiertenbei ihm dosKri ter ium er , , inneren ol lkommenhei t" erTheorie(loglscheEinfochheit er Prömissen,Grundbegr i f fe nd Grundbeziehungensw.)und dos Kri ter ium er , ,öußeren ewöhrung"(Bestötigung er Theorieonhond der experi-mentellen Erfohrung n der reo,lenphysiko-lisöen Wirklichkeit).

Wie stehenheute die theoretischen hysikerzu diesem in die Zukunft weisenden Pro-

gromm, dcrs notür l ich dorouf obziel t , qufdiese Weise <ruö dos inzwischen urch diekoum noch überschoubqren empirischenDoten immer mehr herongereifte Problemder Elementorteilchenu lösen?

Obwohl EinsteinsMißerfolgbei seinemPro-gromm einer einhei t l ichenFeldtheor iederPhysik n der von ihm verfolgtenRiötungder Geometrisierungunbestritten st, holteichden rot ionel len erndiesesphi losophischmotiv ier ten Grundkonzepts ür pr inzipiel lrichtig. Diese Meinung wird nicht zuletztdurchdie von führendenKöpfender Theore-tischen Physik mmer wieder verfolgten Vo-r ionten eines solchenProgromms estützt :Mitte der sechziger ohre legte Werner Hei-senberg seine ouf Symmetf ieüber legungenbosierende Konzept ioneiner 'e inhei t l ichenTheorie der Elementorteilchen or. Heuteorbei ten viele Theoret iker n ol ler Weltengogierton einer Eichfeldtheor ieer Grovi-

tot ion, d ie durch Erweiterung er 4-dimen-sionolehRoum-Zei t u einem 8-dimensiono-len Roum (vier Koordinotendovon sol lenkompl iz ier teren lgebroischen xiomen un-ter l iegen) ls Supergrovi tot ionuf der Bosisvon Supersymmetrien ie Wechselwirkungender Elementorteilchen iterfossen oll.

Gonz obgesehen ovon,wie erfolgreich on-krete Vorionten solcherTheorien sein wer-den,. so lößt s ich doch uneingeschrönktsogen, doß Einsteins iefschür{ender eistdiesesFundomentolproblemer Physik uf -geraiorfen nd seinbr Nochwelt hinterlossenhot. In Anbetrochtder Entwiclclung uf die-sem Gebiet der Physik n den lejztendreiJohrzehnten öchte ch'värsuchen,ine Ant-

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wort ouf die Froge noch den Ursochen desEinsteinschen Mißerfolges, der trotz einesverb issenen, e idenschof t l iöen EngogementsEins te insn icht zu überw inden wor , zu geben.Dobei mööte ich nicht verhehlen, doß ichselber dem Einsteinschen Grundkonzept

einer geometrischen Lösung des gestel l tenFundomentolproblems stork verhoftet bin ;Die von Einstein verfolgte phi losophische

Lin ie is t meines Eroö tens vom Pr inz ip herriöt ig. Der Mißerfolg erklört sich vielmehrous dem von E ins te inund onderen nicht t ie fgenug erfoßten Verstöndnis des wohrenWesens der Quontenphönomene. Dos Pro -g romm der e inhei t l i chenphys iko l i schen heo-r i e der Moter ie so l l te desholb von der be-gri f f l ichen Bosis her quontenthebretisch fun-

d ier t se in . Konk re t he iß t dos , doß o l s e rs te r

Schri t t eine innere logische Synthese vonAl gemei ner Relotivi tötstheorie, nsbesonderevon Grovitot ion, und Quontdnfeldtheorie er-re i ch twerden muß . Gonz zwongs löu f i g müs-sen sich donn weitere entscheidende Wei-chenstel ungen einer zuku nftströchti en theo-

retisö-physi ko schen Forsch ng o bzeichnen.Verstehen wir die Einsteinsche Lehre vonder Phys ik o ls e in en Appe l l zu r We i te r füh-rung se ines t i e fg ründ igen Gedonkenge-böudes , so verpf l i chten wi r uns dom i t zurPflege des umfossenden Erbes dieses großenRevolutionörs der Wissenschoft, dessen Den-ken die wissensöoft l iö-technische Revolu-t ion moßgebl iö mi t e ingele i te t ho t . E ins te insWerk wi rd dsmi t zu e inem Grundpfe i lerunserer neuen Zeit, unserer soziol ist ischen

Gegenwort und Zukunft

DqtenqusseinemLebenAlbert Einstein urde om 14.3. 1879 n Ulm(Donou) geboren. Ein Johr noch seinerGeburtübersiedel te ie Fomi l ie Voter:Her-

monn Einstein: Mutter: Poul ine Einstein,geb. Koch)noch München,wo er 1889olsSchüler des Lui tpold-Gymnosiums inge-schr iebenwurde. Dos enge Kl imo dieserLehronstolt bedrückte hn. so doß er 1894diese Söule ohne Abschlußexomenerl ießund den Eltern, ie s ich nzr iü ischenn Moi-lond niedergelossen

hotten,noöreiste.1895

wurdeEinstein öüler der Aorouisöen Kon-tonsschule, o er die Aufnohmeprüfung nder Eidgenössischenechnischen ochschule

Zürich nicht bestonden hotte-.Noch erfolg-reichemMittelschulobschlußegonn er 1896in Zür ichdos Fochlehrerstudiumür Mothe-motik und Physikom Polytechnikum er Eid-genössischen echnischen ochschuleETH).lm Wintersemester1898 legte Einstein einZwischenexomenn der ETHob, wo es donn1900 ouclr zum regulören Diplomobschlußkom. Al lerdingswor ihm eine Assistenten-stel le n dieserHochschuleersogt. 901worer vorübergehend ls Hi l fs lehrer n Winter-

thur und Schoffhousen nggstellt, he er 1902Beomterom Eidgenössischen otentomt ürgeistigesEigentum n Bern wurde. Die erstewissenschoftl icherbeit Einsteins ber Kopil-loritötserscheinungentommtous dem Johre

Uronio2/79

1901.Die folgendenBerner ghreworen ürihn wissensöoftl ich sehr fruchtbor. In der, ,AkodemieOlympio",die Einstein,Mourice

Solovineund ConrodHobicl r t o ls Diskus-

sionsrundens Lebengerufenhotten,wurdenversöiedgne Grundsotzfogen der Physikund Phi losophie ehondel t .BesondereAn-ziehungskrof t uf den jungen Einstein btendomols Probleme der klossisch-stotistischenMechonik us.Aus dem Johr 1904 ind oberberei ts Diskussionenmit Michele AngeloBesso und Joseph Souter über ldeen derSpeziellenRelotivitötstheorieekonnt.Der erstegroßewissenschoftl icheurchbruch

Einsteins konzentrierte sich ouf dus Johr1905: Er promoviertemit e iner neuen Be-st immungsmethodeer Moleküldimensionen,entwickelte seine Lichtquontenhypothese(Nobelpreis1921), te l l te eine Theor iederBrownschenMolekulorbewegung uf undvol lendete die Grundzüge der Speziel lenRelotivitötstheorie (,,7ur ElektrodynomikbewegterKörper"). Dennoch scheiterte1907sein ersterHobi l i tot ionsversuchn'der Uni-versi tötBerÄ. m folgendenJohr gelong ihm

donn on derselbenUniversi töt ieserSchr i t t .Seine erste Vor lesunghiel t er in Bern imWintersemester 1908,/09übel die Theorieder Strohlung.Die Solzburger Noturforschertogung von

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1909 mochte hn mit etl ichen der berühmte-sten Physikerder domoligen Zeit bekqnnt(Plonck,Pouli, Sommerfeld,Born u. o.). lmselben Johr wurde er ols oußerordent l iöerProfessor n die UniversitötZürich berufen.Seine erste von etwo 25 Ehrenpromotionen

erfolgte zu jener Zeit durch die UniversitötGenf.

191 trot Einsteineine ordentliöe Professuron där DeutschenUniversitötProg on (ent-stcinderious der olten, 1348. von KoiserKorl lV. gegrüpdeten Universitöt,die 't882

in einen tschechisctrennd einen deutsöenZweig geteilt worden wor). Um diese Zeithotte Ernst Mochs Kgitik on der Newton-schen Mechonik, nsbesonderein böhmisö-

österieichischen Gelehrtenkreisen, bereitsFuß gefoßt. Dos Mochsche deengut, dosden durch die NewtonscheMechonik ndu-zierten Mechonizismusüberwinden wollte,ol le id ings dobei in subjekt iven deol ismusobglitt, bot gerode für EinsteinsdomoligeGedonkenwelt , 'd ie ich ouf der Suchevonder speziel l - re lot iv ist isdrenur ol lgemein-relotivistisöen Konzeption der Physik be-fond, einen geeigneten Resononzboden,ndiese Zeit föllt Einsteinserster entscheiden-der Versuch iner gegenüberder Speziel lenRelotivitötstheorie erollgemeinertenReloti-vitötstheorie Einflußder Schwerkroft uf dieAusbreitungdes Lichts).

1912 olgte Einstein inem Ruf zurücknoöZüridt, wo er zusommen mit Morcel Groß-monn 1913 einen Entwurf e iner Verol lge-meinerungsvorionteder Relotivitöts- unäG rovitolionstheorie fertigstel te.

lm Frühjohr1914siedel teEinstein och,Ber-l in über, nochdem r 1913ouf In i t iot ive onPlonck zum Mitglied der Preußischen ko-demie der Wissenschof lenewöhltund zumDirektordes Forschungsinstituteser Koiser-Wilhelm-Gesellschoft rnonnt worden wor.Der Aufenthol t n Ber l in broöte 1915 dieKrönung des Einsteinschen ebenswerkes:Es gelong ihm die Fert igstel lungeinerAl l -gemeinen Relot iv i tötstheor ie nd seinerGrovitotionstheorie, ie beide dos Newton-scheGeböude der Physikund domit dessenRoum-Zeit-lehreendgültig oblösen sollten.Wöhrend des ersten Weltkriegessetzteeineexponiertepolit ischeTötigkeit Einsteinsein,die zeit seines Lebensonhielt. Er verurteilte

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dos imperiolistisdreVölkermordenund ent-foltete eine rege politische Aktivitöt gegenden Krieg. Aus seiner grundsötzlichenAb-lehnung preußischerMochtpol i t ikund ins-besondere des domit verbundenen Militq-rismus mochte er kein Hehl. Er verweigerte

seine Untersöri{t unter dos Mqnifest von93 deutschenGeistessöoffenden vom Okto-ber 1914 (,,Aufruf qn die Kulturwelt"), doer in diesem Dokument Rechtfertigung ndemotionoles Engogement ür diesen Kriegerkqnnte. Als weitere herousrogende poli-tische Aktivitöten Einsteins,der noch demSturz der Monorchie n Deutschlond n denersten Johren der Weimorer Republ ikeineechte Chonce für einen quqlitotivenNeube-ginn in der EntwicklungDeutsölonds soh,sind in der Folgezeitherouszuheben:Unter-zeichnungdes von seinem FreundRothenquiniti iertenGiündungsoufrufsder "DeutschenDemokrot ischen ortei" ( t918); Erklörungüber die Unterstützung er

"Röte"(1918);

Wohl in die , ,Kommissionür intel lektuel leZusommenorbeit"des Völkerbundes 1922),ous der er 1923wegen der ,,kotolonischenFroge" oustrot; oktive Mitgliedschoft n der,,Gesellschoft er Freunde des neuen Ruß-

lond" (1923); Förderär der ,,RotenHilfe"

usw,

Die Johre noch 1918 ührten Einstein u Vor-trögen über seine Theorien n viele Lönderder Erde.

Porollel zu Einsteins politischen Aktivitötensetzte.die berüchtigteKompogne der Ultro-Rechten gegen die Relotivitötstheorie in(,,Anti-Relotivitöts-GmbH" von Phil ippLeno'rd),wobei Antisemitismusund Nqtio-

nolchouvinismusmmermehr n den Vorder-grund rückten.Diese Hetze endete mit derEinziehung seines Vermögens und seinemAusscheiden us der Preußischen kodemieder Wissenschoften 1933). lm Johre 1933emigriärte er schließlich noö Princeton(USA),wo er om Institute or Advonced Stu-dies ols Professor meritus ötig wurde.

Aus tiefer Sorge um den Fortbestonddermensdr l iöen Kul tur gr i f f er im Exi l in dieGeschehnisse es zweiten Weltkrieges einund mochteouch dort Frontgegen Monipu-lotion und Unwohrheit.Er storb om 18.April1955 ols epochemodrenderWissensöqftler,o s engog erter Verfedrter von Mensch chkeitund Frieden.

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Untersudrt mon die Wege der Physikentwicklungum die Jqhrhundertwende, so bemerktmon, doß die Entstnhung neuel, tieferer Strukturen in zwei Houptlinien verfolgt werdenkonn. Es sind-dies die Herou'sbildungder Gluontenphysik, ntstonden durö die Froge nodrdem Bou des Atoms, und die Weiterentwiddung der klossisdren Physik,hervorgerufen durdtdie Froge nqdr der Einordnung des Elektromognetismus n dss Newtonsdrg Noturbild. Beideborgen Keime zur endgültigen Ablösung der dqmols über 200 lshre herrsdrenden Newton-

sdren Physik n sidr. Der revolutionöre Geist des jungen Einstein hot beiden Forsdtungs-riötungen grundlegende lmpulse gegeben.

Physikm UmbruchVonDr. rer.,not.RoinerCollier

Die Herousbildung der QuqnteriphysikDer Aufbou der Atome.Der weitousüberwie-gende Teil der Physikergenerotion m 1900ging berei ts.von der reolen Existenz erAtome ous und dochte über Experimente urErforschunghrer inneren Struktur noch. Sogob A. Einstein1905 n seinerArbei t überdie Brownsche Molekulorbewegung undderen Weiterführung in seiner Doktordis-

sertotion Methoden on, wie mqn die reoleExistenzder Atome noöweisen und ihreAbmessungenbest immenkonn. Auch dosStudium der beim Stromdurchgong urchverdünnte Gose ouftretenden Kothoden-strohlen führte bereits 1897 J, J. Thomsonzu dem Söluß, doß der Käthodenstrohl usfrei strömenden,e eine negotiveelektrischeElementorlodungrogendenTeilchen esteht,den Elektronen. ieworen ost 2000mol eich-ter ols dos leichteste l ler Atome, dos Wos-

serstoffotom Wos log nöher, ols onzuneh-men, dciß dos Atom ous einem mossivenpositivgelodenenKern und um diesen Kernkreisenden negotiv gelodenen Elektronenbesteht?DieseAnnohme konnte 191l durchE.Rutherford xperimentell estötigtwetden.Durch Streuexperitnente ies er noch, doßder Kern des Atoms einen Durchmesseron10-13 m hot, olso fqst 100000mol kleinerolsder Durchmesser es Gesomtotoms st. DieHoupteigenschoftenes Atoms edoch,seinegroße Stobil itöt und seine Eigenschoft, eiZuführung von Energie (2. B. durö Etwör-mung) nur elektromognetische ellen gopzbestimmter requenzen bzustrohlen, onntemit Hilfe der NewtonschenMechqnik und

llranlo 2179

der MoxwellsdrenElektrodynomiknicht er-klört werden. Schon 1885 hofte J. .J. Bolmereine empirische Formel zur Besöreibungdieses Frequenzspektrums ngegeben undvermutet, doß dos unterschiedlicheStroh-lungsverholten er.Atome mit ihrem innerenAufbou zusommenhöngt. ber wie?Die Eristenz der Quonten. Die Lösuirg des,,otomoren Rötsels" kom ous einer For-

schungsriötung,die zunöchstnichtsmit demBou des Atoms zu tun zu hobdn schien.Jeder Körper,der eihe bestimmteTempero-tur besitzt,gibt Wörmeenergie n Form vonelektromognetischenWellen ob. Dos diePhysiker ierbei nteressierende roblemwordie Fräge, wie sich bei bestimmterTempe-rotur des Körpers die Energie dgr obge-stro.hltenWellen ouf die einzelnenWellen-löngen verteilt. Nqch Vororbeiten vgnW. Wien 1896 sowie J. W. Royleigh und

J. $. Jeons im Jqhre 1900 konnte noch imgleichen Johr Mox Plon* die riötige, fürolle .Wellenlöngenbereichegültige Stroh-lungsformelongeben (s. Grqfik S. 17). Diesgelong ihm durch die Annohme, doß dieAtoine des strohlenden Körpers ihre Stroh-lungsenergie ur sprunghoft , n ol le in vonder F-requenzobhöngigen Energiepropor-t ionen (Quonten) der Größe E : h ' r '(E Energie,z Frequenz,h Plon&schesWir-kungsquontum)obgeben können. Die dozunotwendigeEinführungeiner'neuen, univer-seJlenNoturkonstonten zeigt ous heutigerSichtdie Geburt eines fundomentqlenZwei-ges der Physik, er Quontenphysik, n. Einerder ersten, der dss Revolutionöreqn del

t5

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Plonckschen Energiequontenhypothese r-konnte und sie erfolgreich in der Physikonwondte, wor dqr junge Alpert Einstein.So erklörte er 1905 die Gesetzmößigkeitenbeim photoelektrischen ffekt, ndem er dieExistenz reier Energiequontender elektro-mognetischen

Strohlung,der Photonen,vor-oussogte.Hierfür erhielt er 1921den Nobel-preis. Auch bei der Erklörungder thermo-dynomischenEigenschoften es Festkörpersleistet-e instein1907Bohnbrechendes urchdie Einführung iskreterEnergieniveouserim Atomgitterverbqnd ähwingendenAtome,der Phononen.Durch die Einsteinschen e-

, a

weise von der Al lgemeingül t igkei t ' er

Plonclschen Energiequontenhypotheseürolle physikolischen ystemedirekt inspiriert,gelong 1913dem 26jöhr igenNiels Bohr einerster wichtiger Söritt bei der Lösung des,,otomqre.,nRötsels". Er übernohm dosRutherfordsche,,Plonetenmodell"es Atomsund postulierte usötzlich in ouf bestimmtenBohnenstrohlungsloses mloufender Elek-tronen um den Kern. Nur beim spontonenHinüberwechselnn qndere erloubte Bohnensollten die ElektronenStrohlungseneigie n

diskretenPort ionender GröBe'E: h yobgeben. Dos wor eine besonders lü&licheSynthege des Rutherfordschen'otomoren,,Plonetenmodells" it PloncksEnergiequon-ten und EinsteinsPhotonen.Domit konnte

1 6

endlidt dos Bqlmersche pektroll iniengesetzder Atomhül leerklört un{ der 'Aufbqu desPeriodensystemser Elemente Mendelejew,1869) erstondehwerden. Noch im gleichenJohr 1913zeigtenJ. Fronckund G. Hertz ineinem Direktversuch, oß Atome in der Tot

nur djskrete Energieportionenoufnehmenkönnen.

Geburt der QuontentheorieDo die klossische hysikol le mit der Exi-stenz der Energiequonten erbundenenEr,scheinungen aicht theorqtisch begründenkonnte,begonnenob 1914ernsthofteUber-lbgungen, die Beziehungender so erfolg-reichen Pl'onckrchen onstontenzur klossi-söen Mechonik u klören.Als 1924M. L. de

Broglie den ElnsteinschenGedqnken vomLicht ols Welle und Teilchenumkehrteundpostulierte,doß ouch jedem mossivenTeil-chen eine Welle zugeordnet werden muß,gelong um 1925126W. Heisenberg undE. Schrödinger'derDurchbruch.Sie schufeneine die NewtrjnscheMechonik bis in denBereich es Atomshineinverol lgemeinerndeneue Mechonik,die Q'uontenmechonik, el-öe zwonglos die Diskretheit der. Energie-niveousdes Atoms erklören konnte.

Die Weiterentwfcklungder klossisdrenPhysikDer Elektromcignetismus. 864 wor es dem33jöhrigen J. C. Moxwell gelungen, dosAmpöresöe Verkettungsgesetz er Erzeu-gung von Mognetfelderndurch elektrischeStröme und dos Forodoysche nduktionsge-setzder Erzeugung on eleNtrischen trömendurö bewegte Mognetfelder unter Einfüh.

rung des Versöiebungsstromeszu einemeinzigen durchschouboren nd konsistentenGesomtgeichu gssystem usommenzufossen.Die größte Leistungdieser VereinigungvonElektrizitötund Mognetismuswqr die Vor-oussoge der Existenz elektromognetischerWel len und die Behouptung, qß ouch dqsLiöt eine solcheWellenerscheinungst. Als1888 H. Hertz die Existenzelektromogneti-scfierWellen nochweisen onnte,wor es klor,doß die Moxwel lg le ichungenie Grundglei-

öungen für den Gesomtkomplex l ler elek-tromognetischen Erscheinungen und derQpt ik sind.Und doch brochte diese glonzvolleTheoriedie Physikerum 1900 n große Denksöwie-

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Entscheidendexperi ente

Die Glosplotte H. trennl den Lidrt-strqhl n einen senkredrt nd porollelrur Erdbewegungerloufenden trohl

(gelbund broungekenn:eidrnetf ul,Würde die Lidrloesöwindigkeitvonder Gesdrwindigkeil es Lobors hierdie Erde n ihrer Eewegungum dieSonnef.obhifngen, o mü0ten die,brounen" Lidrtteildrenetyos spöterbeim Seobotter eintreffen ols die

"gelben". Trotr ous:eidrenderMcB-genouigleit der Versudrsonlogekonnteder Effelt nidrr nodrgewicscnwerden Sr,$ Spiegcl,H holbdurö-lössigePlotte).

Die Körper M1, M2 seien ous versdrie-denem Motöriol (r. L oui Blei undous Hoh). Au{ den Testlörper M1wirlt die der söweren Mosse propor-tionole Sdrwerlroft lgrüner Pfeil) unddie der kögen Mosse proportionolcZentrifugollroft (roter Pfeil) ein. Dieresultierende

Kroft R(blouer

Pfeil)dieser beiden l(röltc rcigt ouf denPunlt O, Jetrt tousöen wir M1 gegenM2 ous (Drehung der Wooge um180 "). Zeigt donn die neue Resultie-rende R wieder in Riötung dcr StrcclcPQ, so ist dos Verhöltnis von söwererru trögcr Mqssc bei bciden Xörperngleidr.

Für die Temperolur To (entspridü etwoder Sonnenoberflödrentemperotuf)reigt die Plondsdre gclbe Xune dicLoge des Intensitötimorimuns irngrün-gelben Bereidr der Wellenlön-genslolo on - in ousgcreidrncterUbereinstimrnung mit den erperimen-lcllen Messungen. Die tlossische Phy-sil sogte den roten Xunenverlouf ror-ous, die Wiensöen Uberlegungenführlen rur blouen Kunc - im\ilider-sprudr ru den Totsodrenl

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rigkeiten. Für die NewtonschePhysik st dieFeststellungwesentlich, oß in zwei Lobors,die s ichgerodl in ig und gleiöförmig relot ivzueinonder bewegen, stets die gleichenmeöonischenGesetzmößigkeitenestgestelltwerden (klossisches der GolileischesRelo-tivitötsprinzip). m Johre 1904 konnte (noch

Vororbeiten onderer bedeutender Physiker)H. A. Lorentz ongeben, wie die elektro-mognetischenFelder beim Ubergong voneinemLoborzum onderen neinonder mzu-rechnen ind, domit in beiden Loborswiederdie Moxwel lg le ichungenel ten. Zur Uber-rosöung dertFschleuteworen diese Lorentz-schenTronsformotionsggsetzeicht mit demklossischen Relotivitötsprinzip vereinbqr.Entweder ie NewtonscheMechonikoder dieMoxwellscheElektrodynomikmußten

doherentscheidend eöndert werden.

Die neue Roum-Zeit-Lehre.Der erst 26jöh-rige Einstein ouch ouf H. Poincor6sei hin-gewiesen) entwirrte im Johre 1905 diesesKnöuelvon Unvertrögl ichkei ten.ei seinemVorgehen spielte dos Resultoteines bereits1887 vpn Michelsondurögeführten Experi-merttes die entscheidendeRolle (s. Grofik5. 17).Dos Houptergebnis es Versuches or

die erstounl iche rkenntnis, oß sich dosLicht m Vokuum unobhöngigvon der Ge-sdrwindigkeit eines die Lii*rtousbreitungbeobochtendenLobors immer mit der glei-chen konstonten Geschwindigkeit s -300000 km/s durö den Roum bewegt. Dieswor ein der Newtonschen Meöonik mitihrem Additionssotzder Geschwindigkeitenkroß wid'ersprechendesesultot.Also-mußtedie NewtonscheMechonik ouf neue Fundq'mentegestel l twerden.Diesgelong Einstein

durch die konsequenteAusdehnung desklossischen elotivitötsprinzipsuch ouf dosGesetz der LichtousbreitungEinsteinsSpe-

'zielles Relotivitötsprinzip).etzt mon dieseErkenntnis n die Spi tze l ler Uber legungen,donn müssen ichRoum-und Zeitkoordino-ten von Ereignissenn verschiedenen,erod-l in ig r ind gleiöförmig gegeneinonderbe-wegten Lobors so ineinonder umrechnen,doß in jedem dieserLobors ür dos Licht mVokuum irhmer die gleiche konstonteAus-breitungsgeschwindigkeitc herouskommt.Die gesuchten Umrechnungsformeln orendie schon bekonnten Lorentztronsformotio-nenl Sie woren in ihrer Gült igkei tn ichtouf

1 8

den Elektromognet ismuseschrönkt, on-dern mußtenzur Grupdloge des gesqmtenPhysikgeböudesoußerGrqvi tot ion . .u.) e-mochtvüerden.Erstmols n der Menschheits-geschichte ffenbortensich n diesen Bezie-hungen grundlegende EigenschoftenvonRoum und Zei t , d ie diese für die Beschrei-

bung unsererWelt notwendige Begriffe mitden Noturgesetzen selbst verbonden. DerWeg für Einsteins ormul ierung er relot i -v ist isqhenMechonik wor f re i Die Ein-steinsche echonikwurde eine Verol lgemei- ,nerung der Newtonschen Mechonik fürgroße, mit der Liötgeschwindigkeit ver-gleichboreGeschwin{ igkei ten.n ihr ist dieVpkuumlichtgeschwindigkeit ie Höchstge-schwindigkei teder Signolübertrogung. ieLönge on Moßstöben nd die Zei tdouer onEreignissen öngenvom Bewegungszustonddes Beobochters Lobors) ob. Die Mosseeines Körperswurde geschwindigkEitsqbhön.gig. Einsteinzeigte noch 1905,doß der Sotzvon der Erhol tung er Mosseols Speziol fo l lim Energieerhol tungsgesetzer . neuenMechonik oufgehoben st und leitete seineberühmte Formel der Aquivolenzvon Ener.gie E und Mosse m her: E=rr1c2. DieseEnergie-Mosse-Aquivolenzurde zufr ieden-

ste[end erst 1938 beini Nochpgfen derEnergiebilonzdes vo.nOtto Hohn entdeck-ten Atomspoltungsprozessesestötigt.Ein vorlöufigerHöhepunktbei :der Formulie-rung der relotivistischenGedonken Ein-steinswurde erreiöt , .o ls der.MothemqtikerH, Minkowski 1908 zeigte;dol3 die Grund,gleichungen der Physik ' (Elektrodynomik,Einsteinsche ynomik) ouf der Bosiseiner4-dimensionolenRoum-Zeit-Monnigfoltigkeilmit euklidischemAbstondsmoß besohdeisübersichtl ichor:muliertwerden können,

Eine neue GrovitqtionstheorieAngeregtdurch die Kritikvon E. Moch (1883)on NewtonsTrögheilsbegriff or es ob 190JEinsteins iel , d ie gesomtePhysik bei derBegründung ihrer Gesetze.von der Be-schrönkung uf gerodl in ig ' nd gleichförmigbewegte Bezugssysierireu befreign und be-liebig beschleunigte' ezugssysterpeuzuloF-sen (EinsteinsAllgemeinäs Reiotivitötsprin-zip). Mit Hilfe der 1894von R; Eötvösexpe-rimentell sichergestellten Totroche. derGleiehheitvon tröger und schwerer'Mqs$enir : rt, l (s. Grofik; S. 7)i erkonnte,'er, old,

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1913

t9 t3

1921

1925

1928

r9 lEnergieniveous

Schrödinger

Gluqntenmedrqnik

I 9 5

1 9 1 9

1922

der 9rcvitotion

der $onne

Kormos

nbene Per iheldrehunger Merkurel l ipse,og-ten eine Reihe neuer, heute überwiegend-gut

bestötigter Effekte vorous (Lichtoblen-kung on der Sonne, Rotverschlebung'derSpektroll inien, Loufzeitverzögerung derRodsrechos- siehe Beitrog S.24-26) undwurdän Ausgolgspunkt für Unter$uchqngenüber den Bou des Weltolls,So, wie die Ent-widlungssöuleder. Quontenphysik ur Ele-mentorteilchenphysikührt, zeigt die Ent-wicklungssöuleder klossischenPhysik oufdie Herqusbi ldung. l lgemeiner nicht l ineo-rer Roum-Zeit-Strukturens. Tobblle).Frogen

der Verbindungbeider Söulen im Hinbl ickouf eine einheitl icheTheorie der Moteriesin{ heute experimentell ,und theoretischhochoktuelleForschungsgegenstönde.

?doß diq Verwirklichung es AllgemeinenRe-lot iv i tötspr inzipsugleich ine neue Grovi to-t ionstheor ie ' l iefern

uß.Fost

10 Johre hqtEinstein ber dos Grovi tot ionsproblemoö-gedoöt, ehe 1915 die neugn EinsteinschenGleichqngender Grovitotion gefunden wo-ren. lhpe mothemotischeBosis wor eine 4-dimensionole Riemonnqche gekrümmteRoum-Zeit.Monnigfoltigkeit. icht eine vor-gegebene Geometrie,sondern erst die sichin Rogm und Zeit bewegenden Mossenlegen Sie Moßverhöl tn isse'n. .unsererWeltfest. ln der Nöherung schwodrerGrovito-

t ion f i ihr ten die Einstein-Gleichungenufdos bewöhrte Newtonsche Grovitotions-gesetzzurück.Dorübei'hinous erklörten siedie sdton rum1840von J. Leverrierongege-

Urcnlo 2P9 19

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DerEinfluß er ldeenEinstöins

Eufdie Elementorteilchenphysik

VonDr. rer.not. HoroldFunke

Die Physik im ersten Viertel unsereB Johr-hundertswor g,eprogtdurö die Entwicklung

der Relotivitöts- und der Quontentheorie.Schrödfnger &ul 1926 eine Gleichung, mitder mon den Zustond (2. B. die diskretenEnergieniveous) ines Elektrons'm blektro-m'ognetlschenFeld des Kernes und der on-deren Elektronen beschreiben konn. DieEnergie E eines fneien Elektrons,dos vonkeinent ö'ußerenFeld beeinflußt wird, ergibtsich im nidrtrelotivistisöenFoll in Uberein-stimmung mit der Schrödingergleiöung zu2 : pPl2m.Dobei ,ist p det lmpuls und m

die Mosse des Teilchens,Bei ollen Erfolgender Qr.rqntenme{onik erfüllt die Schrödin-gergleichungdoö niöt die Forderurtgnochrelotivistischer Kovoriqnz, weil sie aiveiteröu'mliche, b,er nur erste zeitl icheAbleitun-gen önthölt. Rou'm und Zeit gehen niötgleiöberechtigt in die Gle,ichungein, wiees die Relotivitötstheorievon olle,n physiko-lischen Gr,undg,esetzen orde'rt. Der großeenglischeTheoretiker P. A. M. Diroc fondin genioler Weise für dos Elektrond,ie riö-

tige relotivi 'stische erollgemeinerrJngderSdrröd'ingergleich'ungnd begründete 1928di,e relotivistisöe Quontenmechonik.SeineGleichung enthölt röumliche und zeitl, ichee'rste Ableitungen völl i9 gleiöbereötigt.Aus der Dirocgleichungergoben sii*r sofortweitreichende hysikolische olgerungen.Sokonnte mon den Spin, d. h. den quonten-mechonischen igendrehimpuls er Teildren,zwongloserklören. Der Spin de,r Elementor-teilchen wor schon ein,ige Johre bekonnt,o,ber es gob noch keine befriedigande Er-klörung fün seihe Existenz.Er ist eln echterrelotivistischerQuonteneffekt, der erst durödie Dirocaleichung vollstöndig oufgeklörtwerden konnte.

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Erzeugungon schweren eilchen üs der Energieeines 2 GeV-Protonr

Foto:Archiv

Dos erste AntiteilchenAus einer onfönglichen SchwierigkeitderDeutung der DirocAleichung ntwickelte iöbold ihr gnößter Triumph. Berechnet mqnwieder die Energie eines freien Teilchens,so erhölt rnon, m Gegensotzzur nichtrelöti-

vistischen Schrödingengleichung, ier imEinklong mit der SpeziellenRelotivitötsthbo-rie folgen'den quodrotischenAusdruck fürE: E2 ^?"0 - c2p2: o (c ist die Lichtle-schwindigkeit).Diese Gleichung hot zweiLösun,gen,die sich durch dos Vorzeichen

unterscheiden: - : X ' /" 'p '*

mzca unddie Froge wor nun: Wie interpretiert rhondie Lösung,die der negot ivenEnergieent-spricht?Sie im Hondstreichetwo ols unphy-sikol isch wegzudiskut ieren, onnte eihenDenker wie Diroc nicht befriedilen,Er fond d,ie richtiEe Erklörung, diesich ols fundomentol für die weitereEntwicklungder Elementorteilchenphysikr-weisen sollte. Er ordnete iJiesen Lösunlen

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Tei löen.zu, d ie die gleichenEigenschoftenwie dos Elektron positiveMosse,Spin),oberentgegeftgesetzte lektrische odung hobenund die uns ols Posi t ronen pkonnt sind.Spöier (tg:Z) wurden die Positronenouchexperimdntell nochgewiesen, Erstmolswor

ein Elerhentorteilöenvon der Theorie vor-hergesogt und donn gefunden. worden.Heutekennt mon zu ol len Elementortei ldrensolche ,Gegenstücke'1,ie Antiteilchen ge-nonnt werden. Do die Antiteilchen n ollenEigensdtoftenbis ouf dos entgegengesetzteVorzeidlen der Lodung den Teilchen glei-chen, können sie ouch zu stobilen ,,Anti-otomen" zusommengesetztr/erden.

Außerholb spezieller Loborotorien könnenwir Antiotome nicht beo'bochten,vr,ei,lsichTeilchen und Antiteilöen, wenn sie ouf-einondertreffen,sofort gegenseitig vernich-ten und sie sich in energiereicheelektro-mognetlscheStrohlung(,r-ö,uonten) mwon-deln, Eln Positron(s+) würde sehr sönellouf eines der vielen stetsvorhondenenElek-tronen (e-) treffen, und beide Teilchenzer-strohlen noch der symbolischen Formele+ * e----->y.

E : m c 2Dos wohl spektokulörste nd folgeneichsteErgebnis der Speziellen RelotivitötstheorieEinsteinsst d ie Erkenntnis, oß MosseundEnergieeinqnder öqu'ivolentsind. Der Pro-portionqlitötsfoktor l 'st dos Quodrot derLichtgeschwindigkeitc = 300000 km/s),eineZohl von.riesigerGröße.Mit der Entdeckungder Kernspoltung (1938) fond diese Aqui-volenz,hre experi 'mentelle estötiEung, ndder Menschheitwor eine neue, gewoltigeEnergiequelle rschlossenworden.

Heute gibt es noch keine fertige Theorieder Elementorteilchen, nd d,ie treibendeKroft für ihre Erfor:sdrung ind Experimente,bei denen m'it möötigen Bbschleunigernhoöenergetisöe Protonän erzeugt und sufonderö Teilchen esöossen wgrden.Die Be-wegungsenerEie'derProton,enst dobei biszu 300 Mol (bold bis zu 2000 Mol) größerols dle RuheenergieE. : msc2eines Pro-

tons. Dobei ist mo die Piotonenmosse ,mRuhez-ustond. rifft ein sqlchesProtonquf einonderes,so wird die Bewegungsenergieumgroßen Teil dozu verbro'ucht, ine Vielzohlvon neuen, meist kurzlebigen Teilchen zu

Uronlo 2D9 .

erzeugen. Mon hot schon Reoktionen ge-iunden, bei denen ous einem solchenStoß-prozeß bis zu 70 neuer Teilchen entstonde,nsind. Be'i der Auswertungr dieser Prozesseist die Finsteinsche Mosse-Energie-Bezie-hung, zusommenmit dem Sotz von der Er-

holtung der EnerEie, ein fundomentolestheoretisches fsmttel.

Einheitliöe Feldtheorie

Die Einsteinsche Allgemeine Relotivitöts-theorie ist vorrongig die Theorieder Grcivi-totionswechselwirkungen. hre Houptidee,die Grovitotionmit der Geometrievon Roumund Zeit in Verbindung zu brin'gen, istjedoch so ottroktiv uhd erfolgreich,doß die

Versuche einer Ubertrogung ouf ondereTheorien nidrt ousbleiben konnten. Einwesentlicher ersucheiner Vereinheitl ichungvon Grovitotions- und elektromognetischenWechselwirkungen,erbundenm,itder Visioneiner einheitl ichen Feldtheorieoller Wech-selwirkungen,olso ouch der der Elerhentor-teilchen, stqmmte von Einstein selbst. Dieserldee hot er. seine letzten Lebensj,ohrzehntegewidmet.Audr wenn die Einsteinsche ndviele ondere Vorionten und Ansötze einereinh'eitlichen Feldthtorie (2. B. die fünf-dimensionolenprojektivenFeldtheorien)bisheute keinen durchschlogendenErfolg hot-ten, ist ihre Bedeutung für die oktuelle undzukünftige Forschungnicht hoch genu ein-zuschötzen. n dieser Stelle sei nur ouf dieollerneuesteEntwicklung n der Elementqr-teilchentheorie hingewiesen. Es wenden inden sogenonnten Eiöfeldtheorien Versuchegemocht,die in der Elementorteilchenplrysik

benutzten Theorien de'r quontisierten Felderund der Symmetriegruppenm,it 'der ldeeder Geometrisierung der Wedrselwirkungenzu vereinigen. Diese Entwicklung st nochlonge nichtobgeschlossen, nd viele Frogensind noch völl ig offen (2. B. die E*lörungfür die Mqssender Elementorteilchen),bereine grofle Zohl von Meßergebnis,senonntemit den Eichfeldtheorien chon gut geklörtwerden. Die Fortsöritte o'uf d'iesem sidrstürmisch entwickelnden Gebiet der Physik

zu verfolgen, ist sehr i'nteressont.Es ist oberein tieferes Verstöndnisdieser Entwicklungunmö9lich ohne e'ine 9rün{liöe Ken,ntnisder EinsteinschenJpeziellen,undouch All:gemeinenRelotivitötstheorie.,

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Experimenteur Bestötigung

der AllgemeinenRelqtivitötstheorieVonDr, rer.not. NikolousSqli6Uber viele Johrzehntehinweg wor die expe.rimentelle Bestötigung der Einste,inschenAllgemeinen Relotivitötstheorie ART) nichtsehr genau und zufr iedenstel lend.Dieeigent l iöe Uberzeugungskrof tieser Theo-r ie stommteonfongs überhoupt mehr ousihrer mothemotischenSchönheit und Ein-

focirhei tund den vielen Uberlegungen, ieEinsteinonstellte,um seine Gleichungenzugewinnen Aquivolenzpr inzip,le ichhei t onschwerer nd tröger Mosse,Kovor ionzpr inzipusw.).Exokt überprüft wor totsöchlichqllein dieGleichheit von schwererund tröger Mosse(Eötvös). rotz ntensiverSuchenqchousführ-boren Experimenten um Test der Einstein-schenTh'eorie ond mon nur die bekonntendrei Effekte:Periheldrehungom

größten ürMerkur) , L ichtoblenkungom Sonnenrondund Rotverschiebung,im rovitotionsfeld, ieEinstein chonkurz noch Aufstel lung einerTheor ie ur Messung orschlug. l le änderen

24

Effekte woren wesentlich kleiner und ent-zogen sich sel[s1 616., qtrolitotiven Noch-prüfung.Aber ouch bei diesen drei Effektenworen die Meßfehler ehr groß. So gob eslonge dorüber Streit, ob die Werte derLichtoblenkung bei Berüiksichtigungollerdieser FehlerEinsteins heoriestütztenoder

wider legten. Mon konnte zwor plousibelniochen, doß die klosSischeNevytonscheTheorie korrigiert werden mußte, qber inwelcherWeise,wor nichtdeutlicherkennbor.Esentstonden oher ouch eine Vielzohl onernstzunehmenden icht-Einsteinschenrd-vi tot ionstheor ien (2. B. fünfdimensionoleTheor ien,Thäor ien mit vor iobler Grovi to-t ionskohstonte, etrodentheor iender ouchholbklossischeheor ien).Dqbei ist d ie Ein-steinsche n ihrer Strukttrr

omeinfochsten,

und sie ist ouch om besten heuristischbe-gründet.Spötergelong es noch,ous der A{T Aus-sogen über die Exponsidn es Kosmosob-

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zuleiten,die sich mit Hilfe der Rotverschie-bung im Spektrumder Spirolnebelnochprü-fen lößt. Dobei ist ober immer e'inbestimm-tesWeltmodel l Fr iedmon-Model l )ls Lösungder EinsteinschenGleichungen verwendetworden,und bei der Entfernungsbe,stimmungder Spirolnebel gibt es viele ostrophys,iko-

l ischeFehlerquel len,o doß mon ouch hierkeine Prözis ionsmessungurchführen onn.Durö die WeiterentwicklunEer Meßteönik(besondersouf elektronischemGebiet) unddurch den möglichen Tronsport von sehrfrequenzkonstontenSendern.und Spiegelnmit te ls Sotel l i ten, onnte die Meßgenouig-keit für Versuche m plo'netorenBe,reichnden letzten 10 Johren wesentlichgesteigertwerden, so doß mon he'ute eini.geVo.rous-sogen der Einsteinschenheor iemit einerGenouigkei tvon wenigen Prozentbis Pro-mi l le nochprüfen onn. Dobei werdennebender klossischenNewtonschen Physik ouchdie meistenNicht-Einsteinschenelot iv i töts-theorien widerlegt.Alle diese Theorien iefern in de'm betroch-teten Gebiet des Plonetensystemsur kleineKorrekturenzur NewtonschenPhys,ik, öhe-rungsweise onn mon olso für jede dieserTheor ien l le Formeln n der Gestol tschre' i -

b e n :Newtonscher Wert (im flochen Roum) +kleinesZusotzgl ied.

Dqs Bemerkenswertest, doß mon (bis o,ufeine Ausnohme \ron Bedeutung) diese Zu-sotzgl ieder us einer, ,Supertheor. ie"ble, i -ten konn, dem sog. PPN-Formol ismusl iin der die einzeln,enTheorien durch d,ieZohlenwertevon l0 Porometernchorokteri-siert werden. Besogte Experimente egen

nun dies,ePorqmetermit einem Meßfehlerzwischenwenigen Prozentbis Promille est.Dobei l iegen die Porometerwerte er Ein-steinschenTheorie gen,ou innerholb diesesBereiches. , h., ist jemond der Ansiöt, doßeine ondere Theo,rie ictrtigwöre, so dürftenderen Poro'meter och nur um wenige Pro-zent von Einsteinobweichen,Obwohl Expe-rimente für seh,r storlie Grovitotionsfelderousstehen, loubt mon heute, doß die Ein-steinsche RTols ,,k.lossischeheor.ie" enou

richtig st und erst im Bereichder Qruontbn-effekte ihre Grenzen findet.

lm folgenden s,ollouf diese Experimente'.i lmplonetoren Ro'u,mgenouer eingegongen

Uronlo 2179

wenden.Zunöchstober ein,igeBemerku.ngenzu den Rotverschiebungsexperimenten,

Rotversdriebung m GrqvitotionsfeldNoch Einstein wird die Frequenz elektro-mognetiscfi r Wel en im G rovitotionsfe d rrer-öncfiert(Rotverschiebung,w€nn die Welle

noch.oußen öuft). Dieser Effekt st in

'l

. Nö-herung ouch mittels Newtonsöer Grovito-tionspote,ntioleund holbklossischerQuon-tentheorie (E : h v) erklörbor. Die Mes-su,ngenon d,er Sonne, dem Siri,usbegleiteroder d'ie Loborve.rsuchevon Pound undRebko mittels Mößbouereffekt über. eineHöhe von etwq 20 m zeigen diesen Effekt,hoben ober keine ousreichenderGenouig-keit, um die ART von ond,eren 2.B. holb-klossisch,en) rovitotionstheorienzu unter-

scfieiden.Geplont ist, Roketenmit frequenz-konstontenSe'ndern n di.eNöhe der Sonnezu. schießen,wo die Rotversöiebung hin-reichendgroß wird,

Periheldrehung

Betrochtetmön zwei Himmelskörper Sonne,Plonet) in der klossischenMechonik mitNewtonschemGrovitotionsgesetz, o ist dieBohnkurve ine Ell ips'e, ie i 'mRoum bezüg-lich des Fixster,nhimmels lnertiolsystem)

feitl iegt. Auch die Abmess,ungen er Ellipsesind unverönderliö, Trete,n noch weitereKröfte ouf (Störungen von onderen Plone.ten) oder ist d,i,eNewtonsche Physik obzu-öndern (PPN-Formol,i 'smus),onn ist dieBohn nu,r n 1. Nö,herungeine Ell ' ipse, xok-ter betrochtet öndern siö olle. ,,Bohnele-mente" mit de'r Zeit.Genoue Berechnungen dqr Einflüsse derqndenen Plon,etpn oben schon im vorigenJqhrh'undert ine kleine Diskreponz wi,söe,n

Rechnungund Beobochtunggezeigt. Diesebetrof vor ollem d,ie soE. Peri,heldrehung,weil sich dort diese Störungen mit der Zeitoufsummieren,wöhrend onder.e Poromete,rnur in gewissen Grenzen"hin- ur ld her-schwonken,Unüer Penihel ersteht mon densonnennöchstenPunkt der Bohn, Dieserwondert im Loufe der Zeit, so doß eine sog.,,Rosettenbohn" ntsteht (S.'21,Abb. 1). Amgrößten ist dieser noö Netarton unerklörteRestder Pär iheldrehung:bei ,erkurr42".891Johrhundert. Verontwortl ich könrite dofürober nichtnur die ARTsein ode'reine onderenichtklossischeGrovitotio,nstheorie, sonderhouch eine unsymmetnische ossenvertei{ung

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i 'n der Sonne (Quod,rupolmoment).DurchKombi,notion er optischenBohnb,estimmun-gen mit Rodoreöomessungen ousgeführt1970-1977durch die Gruppe von l. Shopiro; konnte mon die Genouigke,itsoweit er-höhen, d,qß bei Anolyse mehrere,rPlonetenouch dos Quo drupolmornent er Sonne'er-

mittelt werden konn. Dos Ergebnis m PPN-Formolismus si eine Bestöti,gung er Ein-steinschen Porometer bis ouf 1 bi,s 2 0/0.Diese ergeben für Mer.ku,rdie beko'nntePeriheldrehung on 43".03/Johrhundert.

Entfernungsmessungmittels LqserstrohlenDurch ouf dem Mond postierte Prismen-reflektoren (Lunochod,Apollo) konn jedereinfollende Strohl u'nobhöngig von seinerRichturng orollel zu sich (u,nddomit wieder

zum Ausgongspunktde,rErde)zurückgespie-gelt werden. Ein norm,olerSpiegel müßtedozu genou senkrecht ,ufdem von der ErdekomrnehdenStrohl stehen, wos wegen derErd,rototi,on ,ndder Mondl brotion proktischnur fü'r Bruöteile vonwöre.Durch Lo'ufzeitmessung

Sekunden möglich

der Loser impulsekonn mon die Entfernung elektronischb,isouf Dezimete,rgenou erm'itteln. Klossischehimmelsmechonischetörungsreönu,ngplus

ollgemeinrelotivistischeKorrekturen lieferndenselben Wert innerholb e. iner.Fehler-grenzevon 5-8 Pr,omilleShopiround Coun-sefmon, 1976). Es ist der z. Z. geno'uesteTest ür die ART.

lqufzeitmessung yon Rodoredros beimVorbeigong der Strqhlung om SonnenrondSowohldie ART ols ouch viele ondereGro-vitotionstheorien ogen \r'orous, oß elektro-

mognetische Wellen vo'm Grovitotionsfuldbeeinflußtwerden. Sie werden in ihre'rRich-tung obgelenkt, und e,s öndert sich ouchdie Loufzeit S.21,Abb. 2, 3). Prözisions'mef-sungen der Einfollsrichtung on Rodor- undRodiowelle'n ind sehr oufwendig und eqstneuerd,i,ngs ögl' ich.Mißt mon ober die Ent.furnu.ngvon Ploneten(Venus,Me,rk'ur sw.)ode,rSotelliten mit einer Rodorechomethode,so ist dos proktisch eine Loufzeitmess.ung.Wondert infolge der Bohnbewegung die

Verbindungslinie Erde Zielplonet in e,inrstörkeres Grqvitotionsfeld hinein und ton-giert z. B. die Sonne, so tritt o'ufgrundderART eine zusötzliche oufzeitö,nderungber

26

den klossischberechnetenWert hinous ouf,die relotiv leicht meßbor ist. Messungen(Shopiro; 1966-67) on Merkur, Venus undMoriner-sotell itenbestötigendie ART nner-holb von Fehlergrenzen wischen2 und8 Prozent.

Lidrtoblenkungqr

S.onnenrqndDie Ablenkungder Lichtstrohlenn der Nöheder Sonne (om größten om Sonnenrond:1.75" f& die ART) wurde bereits von Ein-stein vorousgesogt nd 1919erstmolig noch-geprüft.Gemessenwerderi FixsternörteroufFotogrofien) n u,nmittelbor.erochborschoftder So,nne,d. h. der Strohl Fixstern-Erdegeht noheon der Sonne orbei ,Die entspre-chende Aufnohme vergleichtmon mit einerzweiten derselben Himmelsgegendmit weit

entfernter Sonne. Messungen sind wegender U'berstrohlung llerdiingsnur bei einertotolen Sonnenfinsternis mögliö. Fehlerkönn.en beispielsweiseentstehen, weil dieWel.len n der Nöhe d,erSonndnkorono or-beigehen und dort ouch optisch beeinflußtwerden, oder weil im Augenblick der Ver-finsterungdie Temperotur er Erdotmosphöreund der Fernrohr,e nstotion'ör o,bsinkt, wossichnegotivouf die optischeAbbildung ous-wirkt. Auch VerEl,eiche we,ierAufnohmenderselbenHimmelsgegend,, ieMonoteous-einonder l iegen, ergen Probleme, ie ol leopporotiv oder rechnerisökorrigiertwerdenmüssen.Die Messungender letzten30 Johrebestötigen Einstein mit Fehlergrenzenzwi-schen6 und 14 Prozent.

Interferenznqchweisder Rodiowellen-oblenkung om SonnenrondJeden 8. Oktober l iegen Erde, Sonne und

die Rodioquel le es Quosors3C 27-9 un-geföhr ouf einer Linie. Durch Uberwochungdässen Wi'nkel zu onderen Rodioquellen(2.B, 3 C 27-3) konn d,ie Ablenkung derousgestrohlten Rodiostrohlung durch disSonne nochgemessenwerden. Als Rodio-inte,rferometerbenutzt m,on zwei oder dreiPorobolonte,nnen,,iebis zu '1000km o,usein-onder liegen.DurchLoufzeitunterschiedeerouftreffenden Signole konn mon elektro-nisch bis 1/1s6sogensek'u.ndeuf{ösen.Ein.

steins Wert wird dobei mit Felrlergre,nzenvon 3 Prozentgemessen.

I Poromclrired Post Newtonion TheorJ (übcr.Nexrtor hin.durgchcndc Nliherung mit Pdromctcrnl

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Grqvitotionswellen

und hr Nqchweis

Von Dr. rer. not. WolfgongMeierDie von Moxwell entwi*elte Theorie desElektromognetismus estottete die Vorher-soge, doß beschleunigtbewegte'Lodungenelektromognetische Wellen oussenden.Heinrich Hertz gelong erstrnoligdie Erzeu-gung solcherWellen.Die Froge, b besöleunigteMossen n öhn-

licher Weise Gravitotionswellenobstrohlen,beschöftigt eit etwo 10 Johren verstörktdieGemüter der Wissenschoftler. Joe Weber(USA) hotte 1968169versucht, mit HilfezweierAluminiumzylinderGrovitotionswellenous dem Zentrumder Milchstroße qchzuwei-sen. Seine Ergebnisse ind noö heute um-stritten.BereitsEddington folgerte die Existenz onGrovitotionswellen us der Strukturder Ein-steinschen

leichungen. nterder Annohmeeines söwochen Feldesgehen die Grovito-t ionsgleichungenn eine Formüber,die denbekonntenMoxwell-Gleiöungen onolog ist.In folgenden Eigenschoften ürden Grovito-tionswellen mit den elektromognetischenWellen übereinstimmen1. Ausbreitungmit Lichtgeschwindigkeit,2. Probeteilöen erfohren nur eine Kroft

senkreöt zur Ausbreitungsrichtung,. h.Grovitotionswellenschwingen ebdnfolls

tronsversol.Wos ober ihren Nochweis so schwierigmocht, st die extreme Sdrwöcheder grovito-tiven Wechselwirkung. ie Mossenonziehungzwischenzwei Elektronenz. B. ist 10a3molschwöcher ls die elektrische roft. Donebengibt es einen weiteren Unterschiedzu denelektromognetischen e'l len.Die Grofik S.28zeigt l inks 4 Phosen der Bewegung einerelektrischen Lodung unter der Wirrkungeiner lineor polorisierten elektromogneti-schen Welle, rechts die Bewegungsphoseeines Ringesvon Mossenunter der Wirkungeiner l ineor polorisiertenGrqvitotionswelle.Wegen der dorgestelltenWirkung bezeidr-

Uronlo 2F9

nen Physikerdesholb eine elektromogneti-scheWelle ols Dipolwelle,eine Grovitstions-wel le ols Quodrupolwel le.Die Tobel legibteinen Uberbl icküber mögl icheSendervonGrovitotionswellen.

Die erste Grqvitqtionsqntenne

J. Weber begonn schon im Johr i960 mitdem Bou einer Antenne. Dos Kernstück ei-nes Grovitotionswellendetektorsst ein Alu-zyl inder. e i dessenBemessung ing Weberdovon ous, doß dieser Zyl inderdurch ein-fql lende Wel len, deren Frequenz'mit derGrundfrequenzder LöngssöwingungenderAntenne übereinstimmt, u Resononzschwin-gungen ongeregt wird (Abb. 2); Für einenZyl inder on 153cmLöngeund einer Mosse

von 1,9 l iegt die Grundfrequenz mit166OHz im Bereich der störksten zu erwor-tenden Löngsschwingungvgl.Tob.).Um ört-l iche Störfoktoren u eliminieren, nstoll ierteWeber zwei gleiöortige Antennen mit ihrenAchsen in Ost-West-Richtungetwo 1000kmvoneinonderentfernt (Morylond - Chikogo).AnkommendePulsewurden.gleidrzeitigundunobhöngig voneinonder gemessen undKoinzidenzengesuöt. Die Zylinder worenon einer Klqviersoi tem Vokuumoufgehöngtund gegen seismische törungensowie elek.trische Felder obgeschirmt. Piezokristollewondel ten die Zyl inderschwingungennelektrischeSignole um.

Grovitqtionswellenqus dem Zentrumunserer Mildrstrqße?

lm'Johr 1969erregte die^lv ie ldung,0.b. ,seider Nochweis ußerirdischer rovitotions-wel lengelungen, ie l Aufsel ien.Deutetmonjedoch die überroschendhohe Zohl seinerPulsegenouer,so müßtennochden üblidrenModel len'zur Entstehung er Grovi tot ions-strohlung mehrere Tousend bis zu einer

I gt'

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M i l l i o n S o n n e n m o s s e n p r o J o h r i n u n s e r e rMi lchs t roße zers t roh len (1öhr l i cherMossen-ver lus t der M i l chs t roßeoufg rund der e lek t ro -m o g n e t i s c h e nS t r o h l u n g : 1 i1 0 0 S o n n e n m o s -sen) .

E in dero r t hoher Ver lus t w iderspr i ch t e inerRe ihe onderer c rs t ronomischerBeoboch tun-

g e n , d i e n u r e i n e n V e r l u s t v o n w e n i g e r o l s70 Sonnenmossen jöhr l i ch fü r d ie Lebens -d o u e r d e r M i l c h s t r o ß e z u l o s s e n . H i n z uk o m m t ,d o ß o u ß e r W e b e r b i s h e r k e i n w e i t e -res Lobor der We l t Grov i to t i onss t roh lunqreg i s t r i e r t ho t .

Neue Grqvitot ionsonlennen

Die Re ichwe i teder Weberon tenne überdeck tn u r d i e h o l b e M i l c h s t r o ß e . u r E r h ö h u n gd e r

M e ß g e n o u i g k e i t m u ß v o r o l l e m d i e t h e r m i -sche E igenbewegung (dos Rouschen) vonZy l inder , P iezokr is to l len und Meßelek t ron ikgesenk t werden . Dos gesch ieh t durch Küh-lung (Fo i rbonk : 10*3 K) , kopoz i t i ve Auskopp-lung ons te l l e der p iezoelek t r i schen nd Ver -w e n d u n g v o n S o p h l r -o d e r S i l i z i u m e i n k r i s t o l -len (Brog insky ) s to t t der A lu -Zy l i nder . T ro tz -d e m m u ß d i e C e n o u i g k e i t n o c h u m z w e iGrößenordnungen ges te iger t werden , umdie noch der üb l ichen Ast rophys ik mög l i chenEffekte nochzuweisen.Vorgesch logen ols Detek to ren wurden ouchMiche lson in te r fe rometer mi t Losers t roh lenzwischen f re i ou fgehöngten Mossen (MPlMünchen) sowie Sote l l i ten, deren plötz l i cheG e s c h w i n d i g k e i t s ö n d e r u n gn f o l g e v o n G r o -v i to t ionswel en m t te l s Dopp le r -E f fek tmeßbos e i n s o l l t e . '

Quellen für Grqvitqtionswellen

1. l inearpo lar is ier t

o

O.-

a 0___)a

o

IlI

Encrgie(Wottf

Frequenz r

lWellcnlönge)Bemerkungcn(h dimenrlonilo3e Amplitude dcr Grovitot ionrw.t lel

Otri l lstor mit t000-kg-(rgelni n l m A b 3 l o n d u n d l c mAmplitude, 1000 Hr

Doppcl3tern (2 SonnenmossenPeriodc einigc Stunden)

Crqb.Puksr (rotiarander Ncutro.nanstern mil Periodc 0,033 slGroBc Sdrwcrze Lödrer(l0s bi3lQeSonnemossent

Supernovoe :Slernkollops

tu röwoö fllr Loborncdrweir

ru rchwoö, wann Periode l0 Tqget rt&;kste bckannteQuella (Doppelstern iBool produziert am Ort derErde 10-17W r : 7,5/Tqg, h : 6 . tO-21

Energiefluß trq-aoWcmz, h < lO{?. Andere Pulrore sindum einen F.oktor IOO oder mchr schwtichcr

Erist ieren mögliöerwcise im Zentrum unserer Mildr-rtroBc. Jedcsmql, wenn ein Stean mit einer Sonncnmossahincinstürrl,

empfongen wir 10n0W/cmz, h-

tO-1t.MilchstraBc: Eraignet sidr mehrere Mqle über tOlt Jahre;Encrgief lu8 I bi3 1O3W/cm?. Virgo-Houfen I mindastensainmol pro Monot i Energ ie t luß10 'd is l0 '3W/cmz;h - t0-2?bi: t0ro.

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GommostrqhlenheißerSdrworzerLöcherAls Schworze löcher bezeichnet mqn obgestor-bene Sterne, die ihren nuklesren Brennstoffver-broucht hoben und dursh die Wirkung ihres eige-

nen Schwerefeldeszu extrem kompokten Obiäk-ten geschrumpft sind. Die Anziehungskroft ou lihrer Obertlöche ist so groß, dqß ni-chteinmolLichtstrohlen n den Weltiqum gelongen können.Dieses Bild prögte longe die üorstellungen.Untersuchungen in den letzten Jshren wiesennun doroul hin, doß diese Vorstellungenergönzlund vervollstöndigt werden müssen. Bei der(theoretischen)Erforsctrung on prozessen,die mi tder Wedrselwirkung eines SchworzenLochesmi tseiner Umgebung (2. B. dem Einfoll instellorerMoteriet zusommenhöngen, mochte mon eineinteressonte Entdeckung: Jedes Schwqrie Lochverhölt sich bei diesen Prozessenwie ein Körpermit der Temperotur T : 6 l@-s M-r Kelvin,wobei die MosseM in Einheitender Sorinenmosse(2 t0sgl einzusetzen st. Diese Totsoche hqtweitreichendeKonsequenzen ür die Entwicklungjener Objckte. Jeder Körper, der ouf einer be-stimmten Temperoturgeholten wird, sendet elek-lromognetische Wellen qusr Der englische phy.siker 5, W. Howking kom zu dem lchluß, doßouch Schworze Löcher Quellen . elektromogneti.scherStrohlung sein müssen,deren IntensitEt

mi tder vierten Potenz der Temperotur onwöchst.Eine-solcheErscheinungst jedoch vollstöndig nurmit Hilfe der Quontentheorie zu verstehenl diewir ouch zur Erklörung des Aufbous voir Atomenund Molekülen benötigen.Die Untersuchungen eigen, doß die Temperoturyon Sc*rwqrzen Löihern mit einigen Sonnen.mossen (rgl. D. Kromer, S. 40 ff.l so klein ist,doß dic Wörmestrohlungvol lkommen vernoch-lössigtwerden konn. Mon nimmt jedoch heuts on ,dqß Schworze öcher nicht nur durch ein Zuscm-

menschrumplenousgebronnter Sterne entstehen,sondern ouch durch Zusommenziehenhochkom.primierter Bereiche im heißen und dichten An-fcngszustond unseres Weltolls (kurz noch dem,,Urknol l"f entstonden sind. Solche primordolenSchworren löcher hoben nur etwo die Mosseeines Berges, sind nur etwo so groß wie einElektron und besitzen (noch der obigen Glei-chung) eine extrem hohe Temperotur ion vielenMrd. Kelvin. Dq mit der .Temperotur ouch dieFrequenzder Strohlung onsteigt,stel len primor-dole Schwqrze öcherdie Quel le einer intensiven

Gommostrohlung dor. Die Folge ist, doß ein sokleines Sdtworzes Loch nicht stobil ist. Es ,,ver.dompft" im Loufe seiner Entwicklung longsomund endet unter Aussendung extrem kurzwelliger

Strchlung mit einer Explosion. Messungen JerGommostrohlung mit Hilfe von Sotelliten hobenergeben, doB in einem Kubik-Lichtjohr ünsererGoloxis im Mittel höchstens ine Mill. primordolerSchwqrzerLöcherexistieren konn.

Pulsare nd ARTEine besondereBedeutungzur Uberprüfung derAllgemeinen Relotivitötstheoriebesitzen Doppel-sternsystemerweil die Bewegung der beidenum ein gemeinsomes Schwerpunktzentrumkrei-senden Sterne stork von relotivistischenEinflüs.sen bestimmt

sein konn. So ist die Froge, ob undwie die Bewegung solcher Systeme durch dieAussendung yon Grovitotionswellen gedömpltwerden kcnn, im Moment der Gegenstond regerDiskussionen.Besondere Aulmerksomkeit errelteim Johre 1974 die Entdeckung des pulsorsPSR 1913 f 16. Dieser Pulsor isi ein Stern, deroulgrund komplizierterVorgönge, die mit seinerschnellen Rototion und seinem storken Mognet.feld zusommenhöngen, Rodiostrohlung in einebestimmte, eng begrenzte Richtung oujsendet.lm Tolt der Rotqtion ist dieser Bereich n Abstön.

den von 0,059 ouf die Erde gerichtet, und wirempfongeneinen kurzen Rodioimpuls.Für die relotivistischePhysik ist diefer pulsorinteressont, weil er einem Doppelsternsystemdngehört. Er umlöuft seinen Portnerstern n sie-ben Stunden ouf einer stork elliptischen Bohn.Die Bewegungdes Sternsystemswird dobei durchzwei Effekte beeinflußt: Erstenserfolgt eine Dre-hung der Umloufel l ipsedes Pulsors (periostron-drehungt, wie sie ouch ols Perihetdrehung be iden Planeten unseres Sonnensystems bekonnlist. Zweitens wirkt ouf den pulsierenden Rodio-

stern nicht nur dqs üblidre, kugelsymmetrischeGrovitationsfeld des Begleilsterns,sondern ouchnoch ein dem Mognetfeld der Elektrodynomikonologes Gravitotionsleld, dos durch die Bewe-gung des Systemsverursochtwird. Letzteresver-onloßt den Pulsorzu einer Prözession, . h. derSlern veröndert die loge seiner Drehochse.Hier-durch entfernt sichder Bereich, n dem die pulsor-strohlung empfongen werden konn, longsom vonder Erde: Nqch der EinsteinschenGrovitotions-theorie müssen die Rodiopulse in den nöchstenJohrenverstummen. Dipl.-rPhyi. homos Elster

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EinsteinsRelotivitötstheoriebrodrte eine Abkehr von den bis dohin geltenden Vorstellungenvon Zeit und Roum, insbesonderevon der,der NewtonschenPhysik mmsnenten Vorstellungder obsolulen Gleidrzeitigkeif Um die Thäorie und ihre Poslulote besserzu verstehen,wer-den im folgenden Relotivitöts-und Aquivolenzprinrip in ihren grundlegenden Aussogendcrgestellt.

Spezieles Relotivitötsprizip,AI gemeines Relotivitötspri zip

Von Dr. rer, not. Korl-Heinz otze nd Dr. rer.not.WinfriedZimdohl

und Aquivblenzprinzip

Die Grundloge der klussischenMechonikNewtonscher rögung st in.den berühmtendrei Axiomen zusommengefoßt,on derenerstes;dos Tröghe,itsEesetz,ir hier erinnernwollen: Wenn siö ein Körper mit konstonterGeschwindigkeitoi.rf geroder Lin'ie bewegt,so fro'gemon nicht n,och iner für diese Be-

wegung verontwortl ichenKroft, denn einesolcheKnqftgibt es nicht.Welches ist der BewegungszustondeinesBeobochters, er dos Trögheitsgesetz urchmechonische xperimente estötigt?Do dosTrö,gheitsgesetzie freie, d. h. unbeschleu-nigte, mit' kohstonter Geschwindigkeitver-loufende Bewegung defirniert,bewegen sichBeobochter, die es bestötigen, u,nbeschleu-ni,gt.Solche Beobochte,r ollen wir inertiole

Beobochter nennen. Wenn mehrere vonihnen dos Trögheitsgesetlbestötigen,so istdie relotivg Beweg'ungd,ieser ne,rtiolen Be-obochter ebenfqlls unbeschleunigt, nd siekönnen über ihre Geschwindigkeit n,ichtsmit Hilfe von solchenExperimenten'er$ohren,di'e sich ouf dos Trögheitsgesetz bez'iehe,n.Dos ist ouch der Inholt des G'olirleischenRelotivitötsprizips

Wenn die Gesetze d,er Meöonik füreinen bestifnmten inertiolen Beobochte,r

gelten, so gelten sie in der gleichenForm ouch für olle onderen inertiolenBeobochter, die s.ich relotiv zu jenemgleichförmigbewegen.

30

Dieses Relotivitötsprinzip onn nur ouf dieMecho'nikzutreffen, do e.souf de'n Newton-schen Axiomen beruht. Dos mocht es oberouch gleichzei t ig elot iv inhol ts leer,dennjedes reole physikolische xperiment chließtprokt ischol le Tei lgebieteder Physik ein.Desholb ersetzte Einstein dos Golileische

durö dos SpezielleRelotivitötsprinzip:Wenn die Noturgesetze Mechonik,Elek-trodynomik, Thermodynomik,Quonten-theorie usw.) für einen be,stimmtenner-tiolen Beobochter gelten, so gelte'n siein der gleichenForm ouch für olle onde-ren inerti'olen Beobochte'r, ,ie sich relotivzu jenem gleichförm,igbeweEen.

Die Chorokterisierung dieses Relotivitöts-pr inzips ols, ,speziel l " erk lör t s ich dorous,

däß zwor die Beschrönkung uf mechonischeExperimente fol.lengelossen wurde, nichtober die Besd-rrönkung uf inertiole.Beob-ochter. Dieses Relotivitötsprinzip usommenmit der Totsoche, oß die Lichtgeschwindig-keit unobhöngig vom Bewegungszustondder Lichtquelle oder des Beobochters mVokuu'm ,mmerdenselben konstonten WerthoL bilden die beiden Grundpfuiler derSpezielen Relotivitötstheorie.Die SpezielleRelotivitötstheorierochteu. o.

eine rodikole Kr i t ik unserer Vorstel lungenvon Roum und Zeit mit siö. Der Kern die-ser Kritik trifft die der Newtonsche,nPhysi,kimmonente Vorstellung von qbsoluter

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Gleichzeitigke'it:Zwei on getrennten Ortenstottfindende Ereignisse,die ein inertiolerBeobochter ols gleichzeitig bezeichnet, sindfi.ir ei'nen dogegen bewegten inertiulen Be-oboöter ebenfolls gleichzeitig.Wir wo,llenjedoch zeigen, doß diese Vorstellung vonZeit und Gleiöze,it igkeitden Grundpostu-

lqten der Speziellen Relotivitötstheoriewiderspricht.Von drei inertiolen Beobochter.n81, 82 und83 mögen sich zwei on den gegenübe,rl ie-genden Ende.n ine,s ohrend,enEisenbohn-wogens befinden ünd der dritte stehe omBohndomm (Abb. 1 S.20), Zunöchst wendedie Mitte des Eisenbq'hnwogensusgemes-

' sen. Wenn der Wogen ruht u,nd. on einerin sei,ner Mritte montie,rte,n -,ichtquelleeinLichtblitzousgesondt wind, so ist klor, doß

dieser die beiden gleichweit von der Mitteentfernten Beobochter gleichze'itig erre,icht.Auch wenn sich der \,/qigen bew€gt, werdenBr und 82 konstotieren, doß e'i,n in de'rWogenmitte ousgesondtes Lichtsignol beiihnen gle,ichzeitignkornmt, enn noch demSpeziellen Relotivitötspri,nzipind die Z,u-stönde der Ruhe und der gleichförmig-ger.odli 'nige,n ewegung ununterscheidbsr,Wie urte'i ltder om Bohndommruhende Be-obochter 83 über dqs Eintreffu'n

desLicht-

blitzes bdi 81 und Bz?Bs sieht, dqß sich de'rEisenbohn'fuogenbeweEt und doß 82 deml-ichtbl{tzdovo,nlöuft, wöhrend 81 ihm ent-gegenkommt. Do sich ober d,os Licht nochollen Richtungenund unobhöngig von derBer,rreg'u'nger Lichtquelle mit ddrselbenGeschwindigkeit fo'rtpflo,nzt, br,cucht dqsSignol eine zusötzlicheZeit, um 82 zu er-reidre,n und kommt bei Br frü,her on.Zwe,iErei,gnisse ie dqs Eintreffen des Licht-

blitzes bei Br und 82 wenden olso von 81und Bz selbst als gleichzeitigbeurteilt, vöh-rend sie sictr ür 83 durchein endlichesZeit-intervoll u'nte,rscheiden. Do,mit ist d,ieGloichzeitigkdrit h.res obsoluten Chor.oktersberou'bt und höngt vo,mBeobochterob.Ein weiterer' Alrsdruck dieser Totsoche istdie Ze{tdiloüotion: Ein physikolischer Vor-gong, z. B. der Zertollreines Elementorteil-d.rans, benötige für qi,nen ruhqnden Beob-ochter zu seine.m Ablouf e'i'ne bestimmteZeit. Der gleiöe Prözeß,so die Voroussogeder Speziellen Rel,otivitötstheonie, e,nötigtfür einen bewegten Beobodrter eine v.o5rdessen Gesöwindigke'it obhöng,ige löngere

Uraalq 2179

Zeit. B,estim,mte lementoLita".r, die My-onen, zerfollen ,im Loborotorium mit einermittleren Lebensdouervon 2,2 Mikrosekun-den. Selbst wenn sie siö m,it -richtgeschwin-digkeit bewegten, könntpn sie nur eineStreckevoh etwq 650 m zürücklegen (Abb. 2S. 20). Do diese Teilchen in der Erdotmo-

sphöre in etwo 20 km Höhe entstehe'n, öt-ten sie'olsokeine Chonce,die Erdoberflöchezu erreichen.Dennoch werden sie ouf derErde nochgewiesen Die Erklörung st, doßder Zerfollder schnellbewegtenTeilchenbe-deutend longsomer vor sich geht ols beiMyonen im Ruhezustond; Die Zer.follszeitder b,ewegten Myonen betrögt 66 Mikro-sekunden,und dos reichtous, um den 20 kmlongen Weg zurüd<zu'legen.Die Totsoche,

d,oß sich dos Spezielle Reloti-vitötsp,rinzlp ouf ,i'nertiole Beo,bochter be-schrönkt,wor für Einstein unbefried,igend.DiesesPrlnzipbehouptet ,o,doß die Notur-gesetze nur für inertiole Beobochter diegleiche Form hoben. Für gegeneinonderr"otiere'ndeBeoboöte,r gelten die Notur-gesetzenicht in der Form wie für inertiole,denn ouf einen Beobochter 'uf dem Korus-sell wirkt z. B. die Zentrifugolknoft, ie be-stre'bt ist ihn vom M,ittelpunkt des Korus-

sellszu e,ntfernen,nertiqleBeobochter en-nen diese Kroft nicht. Dies,eSonderstellunginertioler Beobochter'h'i,nsichtlich er Formder Noturgesetze ist noch ou,s ei,nem zwei-ten Grund bedenklich:Dos Trögheitsgesetzsogt ous, doß.d,ieKörper donn eine gerod.linige Bewegung mit konstonter Ges{rwin-digkeit ousführen, wenn keine Kröfte oufsie einwirken, Diese Beding,ung st streng:genommen in der Reolitöt nicht erfüllbor,do unter de.n Kröften der Notur d,ie Grovi-

totion die Eigenschoft ot, unendlicheReich-weite zu besitzenund nicht obschirmborzusein, Mon konn sich olso selbst von denentferntesten Mossen i,m Weltoll nicht soweit entfernen, doß ein physiko'li.schesy-stem ols obsolut isoliert ongesehen werdenkonn. Dos heißt ober, doß inert io le Beob-ächtergor nicht wohl definierborsind. Des-holb l ieß Eirnstein ie Beschrönkung ufi.nertiole Beobochter fol e,n'. nd forderte,doß die Noturgesetze io zu frormulierensind, doß sie dem AllgeriieirlenRelqtivitöts-p r i nz ip enügen :

Unöb,höngig von ihrem Bewegungszu-stond sind olle Beobochter hinsichtl ich

tr

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der Formul ierung dergleichwert ig.

Noturgesetze

Dos Aquivolenzprinzip

Stel len wir uns vor, zwei Physiker ührenunter verschiedenen edingungendie gle ' i -

chen Exper imenteurch.Der eine möge sichin einem irdischenLoborotor iumbef inden,dessenAbmessungen le in genug sind,do-mit s ich Anderungendes Grovi tot ionsfeldesin ih m nichtouswirken.Der oidere Physikerf l iege n einem Roumschi f f .1. Unser Roumfohrerhobe die Tr. iebwerkeseiner Roketeobgescholtetund befinde sichim Zustond der Schwerelosigkeit Abb.3S .20 ) .A l l e Gegens töndem Inne rnder Ro-kete hoben olso kein Gewicht,und ein los-gelossener Apfel bleibt bezügl ich seinerUmgebung n Ruhe.Er bewegt s ichnömlichzusommen i i t der Roketemit der konston-ten Geschwindigkei tuf geroder Linie we, i -ter , d ie dos Roumschi f f n dem Momenthotte,ols der Apfel losgelossen urde.2. Wos würde der irdische Bebbochterkon-stot ieren,wenn wir ihn mitsomtseinemLo-bor in freiem Fol l ouf 'den Erdmit te lpunktzu fo l len l ießen Abb.4, S.20)?Auch dieser

lößt eihen Apfel los und kommt zu demgleichenErgebniswie der Roumfohrer:Der

Apfel bleibt bezügl ich seiner Umgebung(Lobor) in Ruhe, do er m'it Lobor und Be-obochtereinfoch rei föllt.3. Stel len wir nun dos i rd ischeLobor ouffesten Boden (Abb.5 S.20). n diesem Fol lmocht der Physikere,ine olltöglicie Erfoh-rung: Ein losgelossener pfel fö l l t unterder Wirkung der Schwerkroft nd bleibt omB,oden iegen, eine Stohlkugeldehnt eineFeder usw.Wos possiert,wenn der PhysikerGegenstönde unterschiedl icher Mosse(Stohlkugel,Apfel, Vogelfeder) ollen lößt?Eine Antwort. dorouf geben bere'its dielegendören Gol i le ischen Fol lversuche mSchiefen urmzu Piso:Wenn mon nichtgro-vitotive Kröfte vernochlössigen onn, höngtdie Beschleunigung ines Körpers im ge-

gebenen Grovitotionsfeldnur von Anfongs-ort und Anfongsgeschwindigkei tb und istunobhöng, ig on Mosse und Zusommenset-zung des Körpers, urz: Al le Körp,er ol lengleichschnel l .4. Der Roumfohrermögedie Triebwerke in-schol tenund dofür sorgen,doß dos Roum-schiffeine Beschleun.igung,nochob,en"er-höl t , d ie gerode gleich der Erdbeschleuni-gung ist (Abb.6 S.20). Der Roumfohrer mInnern der Roketesieht, wie der onfongs

ruhende Apfel , ,noch unten" beschleunigtwird und om Boden iegenbleibt . erwendet

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er zu seinem zwe'itenExperiment ie gleicheStohlkugel und die gleiche Feder, so wir.ddiese um den gleichen Betrog gedehnt wieim irdischenExperiment,Auch verschiedeneKörper , , {o l len"ol le mit der gleichen Be-söleunigung, unobhöngigvon i .hrerMosse

und Zusommensetzung. etztereswird nochplousibler,wenn wir e ' inenoußenstehendenBeobochter noch seinem Urteil über dieExperimente in i ier Rdkete,befrogen. Erwird erklören: Der Roumfohrer hot imschwerelosen ustond ingleicherHöhe überdem Bode'nder Rokete (gleicherAnfongs-ort) die Stohlkugel, en Apfel und die Vogel-feder losgelossen.Wird die Roketebeschleu-nigt, bewegt sich ihr Fußboden n dem Be-streben,die Gege'nstönde u überholen,oufdiese zu und trifft schließlich ,uf sie ouf.Domit hot sich dos Resultot ,,olle Körperfollen gleich schne.ll"n eine Sel,bstverstönd-l ichkei t ufgelöst .Fozit: Die Resultote oller Experimente ,mschwerelosen Ro,umsctiiff ind e,bensowenigvon den.en rn frei follendenLobo,r.otoriumuunterscheiden,wie die Resultote im be-schleunigtenRoumsch,iffon denen o,ufdemErdboden zu unterscheidensi,nd. Der be-schleunigt

bewegte Roumfohrer konn olsoebensogut seine Beobochtungenso inter-pretieren, ols o'b er mit seiner Rokete inein,em Schwerefeldwie etwo dem ird'ischenruht.Worin ist d'ie tiefu're Ursoche dofür zusuchen? ln der Newtonsch,enPhys'irk irddos Konzep der Mosse ouf zweierleiWeiseverwendet:Erstensols tröge Mosse (Experi-mente im Roumschiff), , n. s,lsMoß für denWidersüond ein,es Körpers gege'n Beschleu-

nigung durch eine Kroft, und zweitensolsschwereMosse (Experimente uf der Erde),olso zur Beschre,ibunger Grovitotionswir-kung eines Körpe,rs.Die Mosse öußert sidrolso je loch lUmstond ols Trögheit oder olsSchwere,und wenn sich die Ergebnisse ermeöonischen Experimente ür beide Beo,b-ochterdurch nichtsunterscheiden, onn mußoffunbor die tröge Mc.ssegleiö der schwe-ren.Mossesein. Diese Gle'ichsetzungst beiNewton bereits sti l lschweigendentholten,

ohne ol lerdingserklörtzu werden.lm Lichte des Allgemeinen Relotivitötsprin-zips ist die Gleichheitvon tröger und schwe-rer Mosse edoch notwendigdofür, doß derRoumfohrerdrieErge,bnisseer Experimente

Uranlo 2p9

im beschleunigtenRoumschiffdem Einflußeines Schwerefe,ldesuf ein in diese,muhen-d,es Roumschiff usöreiben konn, Desholbhot Einsteindie Aqu,ivolenz on trögerrundsdrwerer Mosse zum Noturgesetzerhobenund gelongt domit zu einer Schlußfolge-

rung, ouf die wir durch unsere Gedonken-experimente bereits vorbereitet sind: .Es istunmöglich, nertlole (äurch die tröge Mossebedingte)und grovitotive durchdie schwereMosse bedingte) Effekte on Testkörpern zutrennen, wenn sich die BeobochtungenoufGebiete besörönken, in d,enendie. Ande-

,rungen des Grovitotionsfeldeshinreichendklein sind (lokole Experimente).Indem sich Einstein obermols von der Be-schrcinkungouf mechonischeExperi.mentelöste, postulierteer dos Aquivolenzprinzip:

Ke,inerleiExperimentkonn einen Unter-schiedzwischen en lokolen EffektendesGrovitotionsfeldesund denen der Trög-heitskröfte eststelen.

Dieses Prinzipgibt den Weg frei für eineVi,elzqhl on Schlußfolgerungen,eren wohlpopulörstewir hiei er löutern wol len: DieKrümmungder Lichtstrohlen.In qinem bestimmtenAugenblickwerde von

einer Wond unseresRo,umschiffiesin Licht-bl i tz ousgesondt Abb,7 S.20). Do siö dosLicht mit einer endlich€n, wenn ouch sehrgroßen Gesöwind,igkeit ortpflonzt, brouchtes ein,ebestimmteZeit, um zur gegenüber-liegenden Wond der Rou,mschiffkob,ineugelongen. Wöhrend d,iese,r eit bewegt sichinfolge der Beschleunigungder Fußbodender Rokete ouf den Lichtstrohlzu, so doßletzterernichtouf die der Lichtquelle egen-überliegende Stelle d,er Wond ouftrifft, son-

dern je noch Beschleunigung uf eine tiefer-l iegende, nsgesomtmuß der Lichtstrohl emBeobochter,irn oumsch'iffekrüm,mt rschei-nen. Dos Aquivolenzpr inzip er longt nun,doß ouch fü'r den Beobodrter im irdischenLobor der Lichtstro,hlnfo,lgeder Wirkungder Söwerkroft eirne gekrümmte Bohn be-schreibt(Abb.8 S,20). Wöre dos nidrt derFoll, hötten wir ein Experiment gefunden,mit dessen H,ilfewir zwischenden Wirkun-gen von Trögheits-und 'Grovitotionskröften

unterscheidenkönnten,' uöd dos verbietetdos Äquivolenzprinzip. otsöchlich urde d,ieKrünimurig der Lichtstrohlenbeim Vorbei-gong on der Sonne ostronomisch beob-ochtet(vgl. N. Solid,S.24 ff.).

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VonProf.Dr. rer.not. hobil.GerhordWeber

Mox Born schreibt u Beginneiner Dorstel-lung von Einsteinsstot ist ischen heor ien:, ,Nochme.inerMeinung wöre er ouch donneiner der größten theoretischen Physikerol ler Zei ten geworden,wenn er keine ein-zige Zei le über die Relot iv i töt eschr iebenhötte - eine ol lerdingg zieml ichobsurdeAnnohme. Denn EinsteinsAuffossungderphysikol ischen el t konn nicht in wosser-dichte Abtei lungen oufgetei l t werden, undes ist wohl unmögl ich, ichvorzustel len,oßer ouf die Douer i rgendeinGrundproblem

unsererZei t übersehen ötte."Es ist oußerordent l ich emerkenswert ,oßdre'i Veröffentlichungenvon Einstein ousdem Johre 1905 die Houptentwicklungs-zweige seines wissensöoftl ichen Lebens-weges widerspiegeln. Die erste Arbeit, ,Ubereinen die Erzeugung nd Verwond-lung des.Lichtesbetreffenden heuristischenGesichtspunkt" nthöl t im Wesen die Ein-führung des Lichtquonten-BegriffsPhoton),der die Entwicklunger Quontentheor ie nt-

scheidend geprögt hot. Die zweite Arbeit, ,Uber die von der molekulor-k inet ischenTheorie där Wörme g.eforderteBeweEungvon in ruhenden Flüssigkei ten uspendier-ten Tei lchen" br ingt exper imentel ld i rektüberprüfboreSchlußfolgerungenugunstender klossischen tomistik,wöhrend die dritteArbeit ,,Zur Elektrodynomikb,ewegterKör-per" die Grundlogender Speziel lenRelot i -vitötstheorie betrifft. Di,e m'it den erstenbeiden Arbei ten zusommenhöngende ro-

blemot ikhot ihn 20 Johre' ong intensiv ndnochholtig neben der relotivistischen hysikbeschöftigt.Sowohl die Photonenouffossung om Stroh-lungsfgldwie ouchArgum,enteugunsten er

34

Atomis t ik begründe t Eins te in wesent l i ch oufe in gemeinsomes heur is t i sches Pr inz ip , dosm o n f o l g e n d e r m o ß e n o r m u l i e r e n k o n n : I nVieltei lchensystemen (wie Lichtquonten-ensemble oder Molekü lensem ble im gos fö r -migen oder f lüss igen Zustond) e rgeben s i chous wohrscheinl ichkeitstheoretischen Uber-l egungen herous Aussogen über Abwe ichun-gen vom Gleichgewichtszustond (d. h. Aus-sogeh über Schwonkungen) , d ie zu i n te r -esson ten Beoboch tungs - und Ausde .u tungs-mögl ichke i ten veron lossen könn en.

Uberzeugende Argumente für die Atonist ikDie ersten wissenscho{t l ichen Veröffent-l i chungen Eins te ins ,d ie s ich mi t den Grund-logen der Thermodynomik ou f moleku lor-k inet ischer Bos is be fossen , e rsch ienen ine iner Ze i t (19O2-19Aq, n der durch d ie fun-domento len Arbe i ten von J . C . Moxwe l l undL . Bo l t zmonn fü r d ie me is ten Phys i ke r undChemiker kqum noch Zwei fe l bes tonden ,doß d ie Atomvors te l lung der Subs tonz der

Wirkl ichkeit entsproch, trotzdem ober nochKr i t i k on der A tomhypothese oufkom, d iee iner pos i t i v is t i schen Grundho l tung seinerVerfechter entsprong und moßgebl ich durchden Phys i ke r E . Moch und den ChemikerW. Ostwold vertreten wurde. Jene Zweif lersohen die Atomhypotheseols spekulo t iv undunbewe isbor on . Von der reo len Ex i s tenzder A tome woren s ie o l so nur durch d irek tbeobochtbore Totsochen zu überzeugen. Un-obhöng ig von dem omer i kon i schenPhys ikerW. Glbbs schuf s ich E ins te in n den e rwöhn-ten Arbeiten ein theoretisches Fundoment,dos die Ableitung von Ergebnissen erlcrubte,d ie - durch ougensche in li che Beoboch tungüberprü fbor - o ls zw ingender Bewe is fü r

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die r.eole Existenzder Atome onzusehenworen und schließlich uch Ostwold über-zeugten.Die Zielsetzung einer zweitenArbeit (1905)loutet: ,, ln dieserArbeit soll gezeigtwerden,doß noch der molek,ulorkineti 'schenheorie

der Wörme in Flüssigke,iten uspe,ndi6rteKörper.von mikroskopisch ichtborerGrößeinfolge der Molekulorbewegu,nggr WörmeBewegungenvon so,lcherGröße ousführenmüssen,doß diese Bewegungen eicht mitdem Mikroskop nochgewiesenwerden kön.nen." Bereits 1906 erlongte Einste,indieUberzeugung,doß seine Thdoriedi,e Brown-scheMolekulorbewegung betrof, die 1g27l?gvon dem Botoniker R. Brown entdeckt wor-den wor. Ohne Ke,nntnison entsprechendenUntersuchungen des polnischen PhysikersM. v, Smoluchowskiu hoben, entwickelte.ereine Theorie von der Vorstellungous, doßd'ie im Mikroskop unsichtbor blei,bendenMoleküle des Lös,ungsmittelsuf ein sicht-bores Schwebeteilchen Stöße ousüben,deren Richtung,en nd Störken stotistisch er-teilt sind. Die Auswirkungei,n,eseden Fin-zelstoßesst unbeobochtbor.Auf.Grund derstotistischen Wörmetheonie zeigte er, doß

d,urchdos Zusommenwlrk,en'l ler Stöße im.Mittel eine Driftbewegung des Schwebeteil-chensresultiert s, Abb, 1), und er verknüpftdie in gleichen Zeitintervollen z in einerbesti'mmtenRichtung (x) beobochtetenWeg-strecken Ax mit d,ern D,iffusio,n,skoeffizienGnD zu der berühmtenFormet(1 ) ( r y : D ' 2h in de r@ den M i t -telwert über die quodrierten Wegstreckenvieler M.essungenbedeutet, d. h. doi mitt-lere Schwonkungsquodrcton /x'ist, do de,r

Mittelwert-/x selbst null wird.Die quontitotive rduswertungvon (l) hotdie Einsteinsche Theorie der BrownsöenMolekulor,bewegung oll bestötigt und do-m'it ein,en gewünsöten ougenscheinl,ichenBeweis{ür die Atomistik erbrocht.Nicht unerwöhnt bleiben sollte im Zusom-menhong mit der Atomistikproblemotik ,ieInougu o -Dissertotion' instei s (Un versitötZürich 1905) mit dem Titel ,,Eineneue Be-

st immungder Moleküldimensionen' .Ausgehendvon Ergebnissenn G. KirchhoffsVorlesungenüber Mechonik,die er intensivstud'ierthotte, wies er noch, doß der Diffu-sionskoeffizientiner verdünntenLösungvon

Urqnlo 2fl

relotiv groRen Molekeln in einem Lösungs-mittel von kleinen Molekeln vom reziprokenProdu'ktous der Anzohl N (Avogodro-Zohl)der gelösten Molekeln und ihrem Rodius rund dos Verhöltnis d,er Rei,b,ungskoeffizien-ten der lösung und des reinen Lösungsmit-

tels von Nf obhöngen. Durch diese beidenErgebnisseder Theorie wurden d,ie otomo-ren Größen N und r so mit mokroskopischmeßboren Größen (Diffus,ionskoeffizient,Reibungskoeffizient) n Verbind,u g gebrocht,doß ihre getrennte Be,rechnungmögliöwurde. Aus Zohlenwerten ür e,ine wößrigeZucfterlösung chötzte r - in guter Annöhe-rung on heutige ErkenntniiseN : 6,56 1923,= 10-10m ob.

liöt - Wellen oder Teildren?

Einsteinwor einer der'ersten Physiker,diedie Trogweite der PlonckschenEntdeckungdes unive,rsellenWirkungsquontums(tr -6,6256 l0-3{Js) bei der Aufstellungder For-mel für die spektrcleEnergiedichte

(2) a(v,D -g .,h

lt, ,c3 exp (hv/k T) - ,l

der elektromognetischen Strohlung im

thermodynomischen Gleichgewicht (ouchStrohlung eines ,,söworzen Körpers" ode,r,,Hohlroumstrohlung" enonnt) in ihrer Ab-höngigkeitvon der Frequenz und der Tem-perotui T erkonnten.Er wor sichbewußt,doßd,ieseEntdedung die theoretischen Gru,nd-logen d,er Physiküb,erho,upt esentlichmodi-fizieren mußte; in welcher Weise soh erjedoch noch nicht. In outobicigrophisöerSicht bekennt er "1949: ,All me'ineVersuche,dos theorretisö,eFundoment d,er Physikdie-sen Erkenntnissen onzupclssen, scheitertenober völl, ig, . . Mein eigenes Interesse njenen Johrenwo,rweniger ouf die,Einzelfol-gerungenous dem Plonckschen rgebnisge-richtet, so wichtig di,eseouch seirnmochten.Meine Houptfrogewor: Wos für ol lgemeineFolgerungenkönnen ous der Strohlungsfor-mel bbtreffund d,ie Str.ukturder Strohlungund überhoupt betreffr*ndd,oselektromogne-tische Fund,o,ment er Fhysükgezogen wer-den?" . Einsteinstellte s{ö .die Aufgobe

'zu

beryveisen, oB die Str,oh{un9 selbst ousQuonten (Lichtquonten) der Energie he be-steht, d. h. ebenso e,ine ,,körnige Struktur'bes'itzt,wie die otomistischkon,stituierteMo-terie.

3tt

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Einführungder Lichtquonten

Bohnbrecf iendn dieser Hinsicht st seineoben ols erste Arbeit 1905 bezeichneteAb-hondlung. n 'derDorlegungder Zielsetzungröumter ein, doß sichdie Wel lentheor ie esLichtes bei der Erklörung von,,opt ischenPhönomenen"wie Beugung,Ref lexion, re-chung,Dispersion sw., ,vortref f l ichewöhrt"hot; es sei , , jedoch m Auge zu behol ten,doß sich die opt ischenBeobochtungen ufzeitl icheMittelwerte,nicht ober ouf Momen-tonwertebeziehen"und doß es wohl denk-bor wöre, , ,doß die mit kont inuier l ichenRoumfunkt ionenoper idrende Theor ie .desLichteszu Widersprüchenmit der Erfohrung

führt , wenn mon sie ouf die Erscheinungender Lichterzeugung nd Lichtverwondlungonwendet".Er vermutete, ,doßdie Beoboch-tungen über die , ,schworzeStrohlung",Photolumineszenz,ie Erzeugungvon Ko-thodenstrohlendurch ultroviolettes icht undondere die Erzeugungbzw. Verwondlungdes Lichtes etreffend6Erscheinungsgruppen

besser,verstö,ndliö rscheinen nter der An-nohme, doß die Energie des Lichtesdis-kont inuier l ich m Roum vertei l t sei" , DieStrohlungsenergiequonten ollten s[ch be-weg€n, , ,ohne sich zu tei len", und sol l ten, ,nur ols Gqnzes obsorbiert und erzeugt"

36

werden . Zur e rs ten Unte rmouerung derL icht te i l chenvors te l lungmocht E ins te in vonder ous (2 ) im Fol le von hv ) ) kT (k : R/NBo l tzmonn-Kons ton te ) o lgenden WienschenNöherungs fo rme l qw ( r , T ) Gebrquch , vond e r b e k o n n t w o r , d o ß s i e z u d e r d e r k l o s -

s ischen Wel lenvors te l lung entsprechendenRoy le igh-Jeons -Nöherung n . r (v , T) , d ie s ichfü r hv ( kT erg ib t , im ex t rems tenGegenso tzs teh t , In An lehnung on P lond - jedoch ingewisser Weise dessen Lösungsweg umkeh-rend - berechne t Eins te in zu gw zunöchstd ie Ent rop ie funk t i on in Abhöngigke i t vondem von der S t roh lung e ingenommenen Vo-lumen V und ge long t dohn mi t te l s der s to -t i s t i schen Thermodynomik zur Wohrsche in -l ichkeit

ElhY

(3) w (v,vo) ($)\Vo /

dofür,doß die Strohlungmit der Frequenzund der EnergieE im kleinerenVolumenVstott im Ausgongsvolumen eonzutreffen st,(g) ist olso die Wohrscheinl ichkei tür denSchwonkungsfol l , e i dem gerode einmoldie sonst über Vs vertei l teStrohlungvol l -stöndig in V ongetroffen wird. Zur Licht-

quontenvorstel lung elongt Einstein donndurchVergleich on (3) mit einer onologenFormel der kinet ischenGqstheor ie ür dieWohrscheinl ichkei t ,oß n Tei lchensich imVolumen V stot t in Vo oufhol ten,die s ichvon (3) nur dodurch unterscheidet,oß olsExponentvon V/Vo die Teilchenzohl steht.Er schl ießtdorous, doß die Strohlung mitder Frequenz und mit der EnergieE ols e' inEnsemble on n unobhöngigenQ'uonten erEnergi ,e r qngesehenwerdenkonn und(4) E : nhl g i l t .Zur Festigungdieser Auffossung betrochtetEinstein n seinerArbei t e in ige exper imen-tel le Fokten, ie mit der Lichtquontenvorstel-lung leichterklörborwerden:' Die Stokessche egel der Photolumines-zens (Frequ nz 1'2der Sekundörstrohlungkle ' iner ls , '1der Pr imörstrohlung)edeutetim Liöhtquontenmodel l ,oß ohne Energie-quel le in der photolumineszierendenub-

stonzbei e inem Lumineszenzoktie Energiehi 'z des ousgesondtenLiötquontes nichtgrößerols die Energie i r '1 es einfol lendenLichtquonteseinkonn.' Beim öußeren ichtelektrischen ffekt,d. h.der Erzeugung on Kothodenstrohlenurch

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Belichtung on Festkörperoberflöchen,orenfolgende experimentelleFoktenzu erklöre,n:1. Ein Elektronenoustrittst erst nochweisbor,wenn die Frequenz der Einstrohlung i ,nebestimmte Mini'molfrequenz s übersteigt,wobe'i die Größe von ,'o substonzobhöngig

ist. 2. M,it wochsendem nimmt die kineti-s.che Energ'ie der freigesetzten Elektronenlineor zu. 3. Bei festerFrequenz wöchstdieAnzohlder Elektr ,onen i t der Einstro,hlungs-intensitöt. m Rohmender Wellenvorste,l lungvom Liöt ist die Existenzeiner min,imolenFrequenz ,0unverstöndl ich, .Wenn ur d, ieIntensi töthoch genug ist , doß die domitverknüpfteelektrischeFeldstcirke ie im Me-toll on GleichgewiclrtslogengebundenenElektrone,no,usreichend u,m Mitschwingenonregen konn, so sollte bei jedem r (ouöfür v ( vs)eine Ablösungmögl ich ein.Einstei,ns Argume,ntotio'n i,m Fhotonenbildloutet dogegen einioch und überzeugend:Bei det Fre,isetzungines.Elektronswird dieEnergiehv eines Photons n einem Wechsel-wirkungsoktzum Teil zur Aufbring,u,ng ,inerAblöseorbei tA (Uiberwindung er Bindungdes Elektrons n den Festkörper) erbrouchtund die restl icheEnergiedem dovonfliegen-

den Elektnonols kin,etischeEnergi. iuzmitgegeben. Es gi l t fo lg l ich die Energie-b i l onz :( 5 ) h r ' : A * I r "Wenn hz kleinerols der substonzsoezi f ischePor'ometer : hvo st, können kei,neElek-tro'nenous der Oberflöcheoustreten(s. 1.).Die Aussog'e der 2. Behouptung kommtdirekt durch die Verq,nschoulichungon (5)in Abb.2 zumAusdruck.Do im Lichtqu,onten-

bi ld die lntensi töt de,r Einstrohlung -fi hz mit fi qls Photonenzohl e Ze,it- undFlöcheneinheit st, njmmt mit wochsenderInte'nsitöt,d. h, mit zunehmendem fi, dieWohrscheinlichkeitür dos ,Eintreteneinesdurch (5) beschriebenenEleme,ntorprozessesund dom,it die Zohl der freigesetztenElek-tronen zu (s. 3.). Alle drei exper:i,mentellenFokten finden somit- im Lichtquontenbildihre zwongloseund einleuchtendeErklörung.

Nicht Wellen oder Teilchen

sondern Wellen und TeilöenTrotz solcher Er$o,lgedes Photone,nbi,ldeswurde es nur zögernd ollgeme'inesGedo.n-kengut der Physiker,Vor ollem hotte monSchwierigkeiten, invernehrnen wischender

Utonlo 2179

Lt-- ---tl

A x=x2x. ,

spontane induzierte

Emiss ion 'I ,Absorpt ion

AzrNz BzrP z" Brz0Nl

3."

t 3 7

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gerichteten Lokolisotionder Photonen undden optischen lnterferenzerscheinungenuerreichen,Dies regte Einsteindozu on, wei-tere Beweise ür die Existenzder Photonenzu erbringen, und er wondte sichr wie beiseiner Theorieder BrownschenBewegung

erneut der Besöreibungvon Schwonkungs-erscheinungenu.In einer 1909 üeröffentlichtenOriginolorbeitund in einem Vortrog ouf der 81. Versomm-lung deutscherNoturforscherund Arzte inSolzburg(1909)befoßte er sich mit Energie-und lmpu1s- bzw, Strohlungsdruck-Schwon-kungen in der Hohlrournstrohlung.m Pr in-zip geht er wie bei seinererstenBegründungder Photonenvorstellung1905) vor, indemer über dos Boltzmqnnsche r inzipouf die

thermodynomisöe Wohrscheinl,iöke'itschließt un'd mit deren Hilfe die Schwon-kungsquodroteermittelt. Jetzt geht er obervon.der streng gültigen Plonckschbn ormel(2) ous. Er findet, doß dos relotive,mittlereSchwonkungsquodrot er Energie E derStrohlung, mit der Frequenz im lntervoll(v, v'.* Ay) ous zwei Summonderl

(6) (E - E-)2 1 _]- 1f z n ' z

oufgäbout ist. Der erste Summond beziehtsich quf : dos Photonenbi'ldder Strohlung,denn n : flfu ist die Anzohl der Photonen,Der zwei te Summond enthöl t mi t z :8nY v2 alc3 die Zohl der Eigenschwingun.gen, die mqn im Wel lenbi ld der,strohlungberechnerl onn. Beide Summonde'nwürdensich eweils in der Wien- bzw. der Royleigh-Jeons-lrlöherungon (2) einzelnergeben.Eine Aufteilung von onologer Struktur'be-

kommt Einste-inuö für dos mittlereSchwon-kungsquodrotdes lmpulsesder Hohl ' roum-strohlung.Aus beiden Ergebnisseri, ie oulvoneinonder unobhöngige Ursochen fürdiese Schwonkungenh,inweisen nömlichSöwonkungen durch Interferenzder Wellenund Schwonkungender Photonen,zieht erden Söl'uß, doß im Plonckschen esetz (2)beide Bilder der Strohlung verei'nigtsind,d. h. däß sichdie StrohlunEsowo,hln Wel-lenform ols quö in Teilchenfor"m e,merkbor

rnocht,Spontone Photonenemission

Bevordie endgtilt ige Durchsetzu,nger Pho-tonenvorstetlung1923 mit der Theorie un.dder experimentellenVerifikoti.ondes Com-

38

ton.Streuprozesseson /-Quonten on fostfreien Elektronenerfolgte, hoben Einste,insArbei ten, ,Strohlungsemissionnd -obsorp-tion noch der Quontentheorie" (1916)bzw.,,Zur Quontentheorieder StrohlunS"(917),in denen eine direkte Verbindung zu der

von N. Bohr t9i3 geschoffenenkärrespon-denzmößigen(ölteren) Quontentheorie derAtome hergestellt wurde, die Entwicklungnoch wesentliö stimuliert. Einstein unter-sucht ein stotionöresstotistischesGleichge-wiclrt zwisc'frenMolekülen in zwei BohrschenstotiönörenZustönden mit der Energie E2und-Er und der von ihnen obsorbiertenundemittiertenStrohlung, ür deren Frequenznoch dem zweiten BohrschenPostulothy :Ez Ergi l t . Donn muß ür die Zohl der Emis-sionsprozessebestehendous spontonerundinduzierterEmission) nd die Zohl der Ab-sorptionsprozesseie BilonzgleichungsieheVeronschoulichungn Abb. 3)(7) [Azr BztQ (Y, ) ] Nz: Brz (r , T) Nrerfüllt sein. Dorin bede'uten A21, Bzr undBrz die Wohrscheinlichkeitskoeffizientenürspontone, induzierte Emisslonund Absorp-tion rsp,, p (v, T) die spektrole Strohlungs-energiedichteund N1 bzw. N2 die Mo,lekül-

onzohlen ür die ZustöndeEr bzw. E2,derenVerhöltnis im thermodynomischenGleich-gewicht N2/N1 exp (- fulkT) ist. Einsteingelongt von (6) ous zum Plonckschen troh-lungsgesetz 2) für e(v, T), indem er 812821und Azr : (az/c3)hr,3Ba onnimmt. Do-mit ist ein wichtiges Resultotdi,eser Uber-legungen die Feststell,ung,oß für die demPlonckschenGesetz entspreöende Gleiö-gewichtsstrohl,ung, ie durch A21 reprösen-tierte spontone Emissionunerlößlich st.

Weiterhin untersucht Einstein, ousgehendvon der Annohme,doß jeder Photonen.bewe-gung ein gerichteter lmpuls vom Betrogfivlc zugeordnet werden muß, die Rückwir-kung der Photonenemiss'ionnd -obsorptionquf die Molekülbewegung.Unter ondere'mlegt er klor, doß die induzierteEmission nE,instrohlungsrichtungrfolgt und die spon-tone Einissionein Elementorprozeß m ein-zelnen Molekül ist, der Wohrscheinlichkeits-gesetz€n unterliegt und nicht mechonisch-deterministisch rfoßt werden konn. Die sto-tistischen Gesetzmößigkei tenbe,i Elementqr-prozessensoh Einstein ols einen "l"longe.l

seiner Theorieon, Dies wor ouch der Kernseiner oblehnenden Hol tung gegenüber

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den Wohrsöeinliökeitsoussogen der spö-teren konseq enten Quontentheorie.,,Dos volle Vertrouen in die Zuverlössigke,itdes eingeschlogenenWeges", dos Einstei;r.trotzdemhegte, st insbesondere ei der Ent-wicllung der Loser-Strohlungsquellenjnn-

föll ig geworden, bei deneri dos VerhöltnisAnlBu - v3 zwischenspontoner und indu-zierterEmission nd die Gerii*rtetheit er in-duzierten Emission für ihre: Verstörküngi-mög ichkeiteine entscheidende ollespielen.Gequontelte Substonzoszillotoren

für die Einbezie,hunges Plo.nclcsöenWir-kungsquontums.n die Atomtheor ie ot Ein-stein 1907mit seiner Arbeit zur TheoriederspezifischenWörme fuster Körper ebenfollseinen wichtigenersten Beitrog geleistet.

Erzeigte, doß die molore WörmekopozitötCbei tiefen TemperoturenT viel niedriger st,o ls es die Dulong-Pet i t -Regei C =24 J K-1mol-l) besogt,und für T-> O gegennull strebt, wenn mon beim Oszillotoren-model Ider Kr istol lschwingungenequontel teOszi l lotoren mit öquidistontenEnerqiestu-fen im Plonckschen inne) onnimml VonP,Debyewurde 1912die Freguenzverteilungder Kristo schwi gungen reo stischer erück-

sichtigt,als

es

Einstein n seiner einfqchenTheor ie eton hot, und es wurdedonn ouchgcht gute Ubereinstimmung zwischenTheorie und Experimenterre,icht,Die Ein-steinscfieVoroussetzunggequontelter oto-morer Oszil lotoren - genou wie bei derPlonckschen heorieder Hohlroumstrohluno- blieb dobei .ober unongetostet,und

'ei

wurde'die Ableitborkeiteines'öquidistontenEnergieniveouschemqsfür einen

-hormo-

nischenOszil lotor zum Prüfsteinsowohl für

die öltereQuqntentheorie on N. Bohr 1913)ols ouch für die.streng,en ormender Quon-tentheorie (Motrizenmechonik(ICZS) vonW. Heisenberg;M. Born und p. Jordon undWellenhechonik <j926>vgn E. Schrödinger),

Substonz - oudt Teildren und Weilenlm Johre 1924 erhiell Einstein eine ouf-schlußreiche rbeit des indischenphysikersN. S. Bose, n dejreine neu,ortigestotistischeMethode für System.e us nicht untericheid-

boren Portikelndorgelegtwurde,die die Ab-lgl,uoS des PlonckschenStqohlungsgesetzes(Z) ;r reinen Photonenbildermtilt ichte. tnder AuffossungdieserArbeit müß E (u, ) :ns (v, J) hv gesörieben. werden, wobei

Urcnia 2ll9

no v,T) die Photonenzohl ei der Frequenzpro Volumene'inheitsl die noch der Bose-schen stotistischen Methode berechnet wer-den konn.'Einstein erkonnte den wesentlichen Fort-schrittder BosesöenArbeit und wurde durch

sie veronloßt, n gleicherWeise ein ideolesGos oü substontiellen Teilchenzu beschre,i-ben. Er fond dobei bei tiefen TempercturenwesentlichwerdendeAbweiöungen von denkJossischen osoesetzen eine sog. Entortungder Gose).Bold noch Schoffungder strengen Q,u,änten-theofie lernte mon die von Bose gefundeneund von Einstein erweitert ong[wendete,stotistisöe Methode ih einen ollgemeinerenRohmen einzuordnen. Die Klosse von ele,mentoren Pcirtikeln,ür die sie sich ols zu-treffenderwies,hot die Bezeichnung ,Boso-nenl' erholten,und die Methode selbst rögtheute den Nomen Bose-Einstein-Quonten-stotisti ,lrn Zusommenhongmit seiner Theorie de,rGosentortung betrodrtete Einstein ouch wie-der, Schwonkungserscheinungen.ür dosmittlere Schwonkungsquodrot er Teilchen-zohl N pro lolumene'inheit,deren Mittelwert

N b"trAgt, fond er erneut eine o,us zweiSummondenbestehendeFormet

(8) (A N)2'= (N - N)2 : N + Nzlhr erster Summond (N) wor verstöndlich,denn er entsprochder konventionellenTeil-chenstotistik.Als Ursoche füi dgn.zwe,itenSummonden N2) t' i"tt Einste,in ine Wellen-notur der Substonz ür möglich, die L. deBrogl,ieebenfolls 1924 schon theoretischer-örtert hotte.

E. Scfirödinger hot lgZG in einer seinerArbeiten zu ,,Q'uontentheo,rieo s Eigenwert-problem"; diesen Finsteinschen inweis oufdie möglicheWellennotur der SubstonzzurStützung seiner neuortigen Auffossung be-zugnehmendoufgegriffe,n, o doß mon milgewisser BerechtigungEinstein ouch einenftirdernden Einflußouf die EntwicklunqderWel lenmechonikuerkennen' uß.Wenn ouchhier nur eini je der nochunserelAnsicht wich igsten Arbeita,n,Albert

Einsteinsoußerholb der Relotivitötstheorie treifendgewürtCigt erden konnten,so wird hoffent-l ich doch deutlich,doß der Genius Einsteinquö in diesem Wissenschoftsgebietnous-löschliche puren hinterlossönhot.

r3o

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Einsteing Allgemeine Relqtivitätstheorie st zugleidr eine Groviüotionstheorie, ie qudr oufstorke Grqvitqtionsfelder onwendbor ist. Sie bildet deshelb die Grundloge zur Erklörungversdriedener ostrophysikolisdter Erscheinungen, die in den letzten Jqhren einiges Auf-sehen erregt hqben. DEbei hqndelt es sich insbesondere um die von der Theorie vorqus-gesogten Schworzen ödrer,

cherenSternen m Ver louf hrer Entwidlungnichtgel ingt ,genügendMosseobzustoßen,können sie weder Weiße Twerge noch Neu-

tronensterne erden,Wir kennen n diesemFolle keine Kroft, die der storken Mqssen-onziehungdos Gleichgewichtol ten könnte,Unoufholtsomsetzt der Grovitotionskollopse in ,

Dos ti'cht ist gefongen

Wenn der Kollopsweit genug fortgeschrittenist, konn Licht,dos von der Sternoberflöcheousgesondtwird, nicht mehr noch oußen

gelongen, und es entsteht ein SchworzesLoch ,,blockhole"), Auf der Bosisder New-tonschen Grovitotionstheorieund der Kor-puskulortheorie des Lichts hotte Loploceberei ts m Johre '1795dorouf hingewiesen,doß Lichtvon einem hinreichendkompoktenKörper nicht entweichenkonn. Wenn dieFluchtgeschwindigkeit: y'zOlaln Newton-

sche Grovitotionskonstonte: 6,67 10-6 m3g-1s-2,Mosse M, RodiusR)

größer ols die Lichtgeschwindi gkei tc =3 . 1010m/s st,verbleibtdos vom SternousgesondteLicht n einem endl ichenBe-reich (in

tbU. t der Grofik blou morkiert).

Ein Kopitel Relqtivitötstheorie

Zum besseren erstöndnis es Grovi tot ions-kol loplesund der Bi ldungeines SchworzenLoches enöt igenwir einige AussogenderEinsteinsdren Grovitotionstheorie. Jedem

Ereignis oder Punkt) n der Roum-Zei t onnmon vier Koordinoten drei röuml ighe ndeine zei t l iche)zuordnen' Für jedes Poorinf in i tesimolben<ichborter unkte ist einAbstondsquodrot s2def in ier t , os die Ver-

Schworze öcher,Quqsore,Pulsore

VonDr. rer.not.hohil.Dietridr'Krqmer. Viele Forscher ertretendie Auffossung,doßein Stern ous interstelloremGos durdr gro-vitotive Anziehung und Verdichtung ent-'steht.

Die dobei ouftretende Temperotur-erhöhung öst Kernreokt ionenus, die eineDruckerhöhungm lnnern zur Folge hqbenund domit einer Kontrokt ionentgegenwir-ken. m Loufeder Zeit erschöp{t ichder ther-monukleoreEnergievorrot, ei mossereichenSternen qscherols bei mosseormen, nd essetzt eine weitere Kontroktion ein. Dobeiwerden die Elektronender Atome so engoneinonder gedrückt , doß sich oufgrundquontenmechonischeresetze ein Gegen-

druckousbi ldet , er bei mosseormen ternendie Mossenonziehunguszugleichenermog.Der Stern hot derr stobilen Gleiögewichts-zustondeinessogenonntenWeißenZwergeserreicht. Weiße Zwerge hoben etwo Erd-rodius und Sonnenmosse.Liegt dle 'Sternmosse ber ei .nem ewissenGrenzwert,so reichtder Druck des Elektro-nengoses nicht ous, die storke grovitotiveAnziehung u kompensieren.us Elektronen

und Protonen entstehen Neutronen, unddieseerzeugen un nochonologenquonten-mechonischenGesetzeneinen der Grovito-t ion entgegenwirkenden ruck, er den sto-bi len Gleichgewichtszustondeines Neutro-nensterns ermögliöt, Neutronensterneho-ben einen Rsdiusvon nur etwo 10km, lhreMossendichtest vergleichbormit der DichteeinesAtomkerns Sie s ind desholbnichtmitder Newtonschen, ohl ' ober mit der Ein-steinschenGnovitotionstheorieeschreibbor,

EinSternkonn nur donn den Gleichgewiöts-zustond eines Neutronensternes rreichen,wenn seine Mosseeinen gew-issenritischenWert (etwo gleich der doppelten Sonnen-mosse)nicht übersteigt.Wenn es mosserei-

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2. Zukunfts-)Lichikegel.Von einemkompakten Stern( mZentrumderFigur)ausge-sandtesLicht kannnicht.ausdemblaugezeichnetenBereichentweichen

4."Schiefer otator( B Magnetfeld, J Winkel-geschwindigkeit

S ingu la r i td t

Ereig shori ont( = 2m )

Bi ldungdesSchwarzenLoches

\.Außerer

Beobachter mpfängtLichtsignal on derSternoberf läche

AußererBeobachter endetLichtsignal n dasSchwarzeLoch

I

4

3.Gravita,t ionskol lapsineskugelsymmetrischenterns

Wel t l in iedesäußerenBeöbachters( r-const)

Abstand omZentrum Koordinate )

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ol lgemeinerungdes Ausdrucks.dx2 dy2* dz2 in der EuklidischenGeometrie dor-stellt. Es bestimmtdie geometrischen igen-schoftender Roum-Zeitsowie dos Grovitu-tions{eld on jedem Punkt.Die EinsteinsöenFeldgleichungenerknüp-fen die Vertei lung der Mossen

mit demGrovitotionsfeld.Die exokte Lösung ür dosFeld im Außdnroum einer kugelsymrnetr i -schen Mosse wurde 1916von Schworzschildongegeben:

ds2 : - i r , _ * r s (dü2*s in28 dq ' )_ (1_? r1 a t '. 2 m r

f . 4

Dobei bezeichnen und I Winkelkoordino-ten ouf der Kugeloberflööe, r eine rodioleund t eine zeitl icheKoordinote. Für r ( 2m

vertouschen und t ihre Rolleols röumlicheund zeitl icheKoordinote,.) ie Konstontemist rnitder MosseM gemöß m : MG/c2 ver-knüp{t.Für die SonnenmqsseM = Z . t033 )e r h ö l tm o n m . : 1 , 5 k m .SömtlicheKurven, öngs deren sichdos Lichtvon einem PunktP ousbrei ten onn, bi ldenden (Zukunfts-)Lichtkegel j5z --. '0) on die-sem Punkt. ( ln Abb. 2 ist eine röumi icheKoordinote unterdrückt,so doß der L;cht-kegel ols Flöche erscheint . )Signole

mi tUnterlichtgeschwindigkeitreiten sich inner-holb des Liötkegels ous. An jedem Punktder Roum-Zeit existiert ein (lokoler) Licht-kegel .

Sternkollopsund Bildungeines SchworzenLochesMit diesen Kenntnissen usgerüstet,wendenwir uns nun dem Grovi tct ionskol lopsineskugelsymmetrischenterneszu. Abb. 3 gibt

hierzu eine roum-zeitl icheDorstellung oufder Grund.loge der EinsteinschenGrovito-tionstheorie.Noch oben ist die Zeit, senk-recht dozu der Abstgnd vom Zentrum, d. h-.d ie Koordinote , oufgetrogen eine Roum-dimension wurdg dobei unterdrückt).DieSternoberflöchein Abb. 3 durch Kreiseumdie Achsewiedergegeben)wird im zeitl ichenAblouf immer kleiner. Die Schworzschild-Lösungbeschreibt ie-Geometrieder Roum-Zei t oußerholb des

kol lobierendenSterns.In Abb. 3 weiden.somit wesentllcheEigen-scho{ten dieser (im vorigen Abschnitt for-melmößigongegebenen)Lösung quol i tot ivveronschoulicht. ie lokolen Lichtkegel,die

12

on einigenPunkten ngedeutet ind, ossenfolgendes erkennen: Licht (und erst reötjedesondereSignol)erreicht inenöußerenBeobochter .(mit festem Abstond vomZentrum, : const,) ur donn,wenn es vomkol lobierenden ternousgesondt.wird,evorsein Rodius den Wert 1 : lyyl onnimmt.Spöter emittiertesLicht verbleibt innerholbdes (Ereignis-)Horizontes - Q7n. in öuße-rer Beobochter rhölt keine KundemehrvomweiterenGeschehen.Der Sterh hot sichge'-wissermcißenon seiner Umgebung obge-schnürt: es ist ein Schworzes ochentston-den. Für einen öußeren Beobochter rreichtdie Sternoberflöcherst noch unendlich on-ger Zei t den Grenzrodius : 2m. EinemmitbewegtenBeobochterndessenstellt sich

der Kollopsgonz ondersdor. Thqoretisch r-fo lgt für ihn dos Uberschrei tenes Grenz-rodius. ochendlicherEigenzeit, nd er stelltdobei keiner le i esonderhei tenn der Roum-Zeit-Strukturest: Auch enseitsdes Horizon-tes existieren lokole Lichtkegel.Allerdingswoösen die Grovitotionskröfte bei derBewegungzumZentrumso storkon, doß einwogemutiger Entdeckergor nicht bis zumHorizont eines Sterns von einigen Sonnen-mossen elongenkonn,

Wozu führt der Kollcps?Zu dem in Abb. 1 skizziertenNewtonschenModell besteht ein grundsötzliöer Unter-schied:Nochder Einsteinschenheoriekonnein Stern innerholb seines Horizontesnichtruhen;der Kol lops ößt sichnichtoufhol ten.Wenn sichder Sternouf einen Punktzusom-mengezogen hot, . reten unendlich großeGrovitotionskröfte uf ; es entstehteine Sin-gulor i töt bei r : 0. Wos siö einmol imSchworzen och, m Inneren des Horizontesbefindet, gelongt unvermeidbor zu dieserSinguloritöt. n der zwongslöufigenEntste-hung einer Singulor i tötdeutet s ich mögl i -cherweise die Unzulönglichkeit unserergegenwörtigenKenntnisvon Roum und Zeitunter so extremenBedingungenon,

Weiterä Aussogen der TheorieSchworze öcher werden seit 1965 intensiv

theoretischerforscht.

Wir

wollen nur oufeinige bemerkenswerte esultotehinweisen.Bisherhoben wir Kugelsymmetrieoiousge-setzt. lm ollgemeinen Foll werden beimKollopsGrovitotionswellen usgesondt,wo-

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durch die Abweichungen on der Kugelsym-metrie ollmöhlich verschwinden.Der zeit-unobhöngigeEndzustondst wieder kugel-symmetrisch. ie Theorie iefert eine Formelfür den moximqlenEnergieontei l , er beimZusommenstoß weier SchworzerLöcher n

Grovitotionsstrohlung verwondelt werdenkonn. Es gibt ouch rotierende und/odergelodene SchworzeLöcher. Mosse', Dreh-impu l sund Lodungs indd ie e inz igen 'Merk -mole ihrer zei tunobhöngigen ndzustönde.Aus einem rotierendenSchworzen ochkonnmon unter gewissenBedingungenEnergieextrohieren; dqbei verringiert sich seineRototionsenerge.

Sind Söwqrze, Lödrer nodrgewiesen?Ein Schworzes och st zwoi unsichtbor, ber

dennoö oufgrund seiner Mosse m Prinzipnoöweisbor. So können ein sichtborerSternund ein .Schworzes och ein Doppelstern-system bilden. Die RöntgenquelleCygnusX-1 im Sternbild Schwon ist ein Doppel-sternsystem, ei dem ein Portnerein Schwor-zes Lochsein könnte.Seine Mossevon etwo10 Sonnenmosseniegt jedenfollsweit überdem kritischenWert. Es fehlt ein stelloresMognetfelci,und die Röntgenstrohlung nt-steht in einem verhöl tn ismößigkleinen

Roumgebiet, ermutlichbeim Goseinsturz ndos Söworze Lodr.

Quqsqre (Quqsi-stellqre Objektel sendengewoltige Energiemengen us einem Roum-gebiet von der Ausdehnung unseres Son-nensystems us. lhre Strohlung weist eineungewöhnlichgroße kosmologischeRotver-söiebung (v91.S.48.-51) uf . Sie sind des-holb die fernsten Objekte im Weltoll, diewir kennen.Mon vermutet,doß die Quosoie

supermossive öworze Löcher ind,die beimKollops gonzer Sternhoufen im Zentrumeiner Goloxie gebildet werden. Die storkeHelligkeitsschwonkungenufweisendeQuq-sorstrahlungkönnte beim Einsturz on Ster-

Uronlo 2F9

nen und Gos ous der Goloxie n dos super-mossive Schworze Loch entstehen. 1977wurde eine kompokte Rodioquellevon etwosechsMi l l ionen Sonnenmossenm Zentrumunserer Milchstroßeentdeckt.Dobei könntees siö um ein Schworzes ochhondeln.

Pulsore - rotierende NeutronensterneVor mghr ols 10 Johren wurden erstmol igpuls ierendestel lore 'Rodioquel len oöge-wiesen. Diese ols Pulsore bezeiönetenObjekte sind,wie mon heuteol lgemeinon-nimmt, Neutronensternemit storkem,dipol-ortigem Mognetfeld (Größenordnung106Teslo) und roscher Rototion, wobei dieMognetfeld- und Rototionsochse egenein-onder geneigt s ind. Dieses Model l des

SchiefenRototors st in Abb. 4 dorgestellt.Dos Mognetfeld ist im Stern ,,eingefroreh"und wird bei der Rototion mitgeführt. Einderortiger rotierender mognetischer Dipolsendet elektromqgnetischeStrohlung ous.Sie ist nicht identisch mit der pulsierendenStrohlung,die wir empfongen, rögt oberzu deren Entstehung wesentlidr bei. DerNeutronensternst von einem Plosmqumge-,ben.Die dorin entholtenen Elektronenwer-den im niederfrequentenstorken Feld desrotierenden mognetischenDipols ouf hoheGeschwindigkeitenbesöleunigt. Dos führtzur sogenonnten Synchrotronstrohlung, ieouch in irdisdren Teilöenbeschleunigerneine große Rol le spiel t . Dieser Mechonis-mus erklört den Beobochtungsbefund, oßdie Pulsorstrohlungineor polorisiert st. EinLiötprils überstreicht ns immer'donn,wennwir in Bewegungsr ichtung.derei lcher i l ik-ken. Die Umloqffrequenz es SchiefenRoto-

tors bestimmtolso die Pulsfrequenz. ulsoreblinkenwie Leuchttürme im RhythmushrerEigenrototion.Die Energieousstrohlungehtouf Kostender Rototionsenergie es Pulsorsund führt somit zu der noögewiesenen ge-r ingfügigenVerlöngerung er Per iode.Am bekonntesten st wohl der Pulsor NP0532 im Zentrum des Krebsnebels.DieserPulsor sendet sehr regelmößig,mit e inerPeriode von 0,033 , StroHung ous. ?.rKrebspulsor st Uberrest,einesexplodier€n-

'den und dobei hell ou{lerlchtendenSterns,einer sogenonntenSupernovo,Wie ous chi-nesitdren und joponischenAufzeichnungenhervorgeht,wurde dieseSupernovo m Jähre1054 beobqchtet.

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7u ph osophschenAuffossu gen

desSchöpfers er Relotivitätstheorie

VonProf.Dr.phil.hobil.HelmutKorchAlbert Einstein ebte in einer Per iode ief-grei fendergesel lschoft l ichererönderungenund einerstürmischenntwicklunger notur-

wissenschoft l ichen rkenntnis.Diese Vor-gönge spiegel ten ichquf viel fö l t igeWeisein seinemphi losophischenewußtsein ider.Einsteingeht ols ein v ie lsei t igerGelehrterin die Geschichteein, der ein offenesVer-höl tn iszu den Problemen einerZei t besoßund on ihnen regenAntei l nohm.Dos zeigts ich m Bemühen m ein grundsötzl icheser-stöndnis ieserFrogenouchouf phi losophi-scher 'Ebene.n gonz besonderem oße gi l tdos für eine Vielzohl ener Probleme,diedurch den Fortschritt er Noturwissenschof-ten oufgewoifenwurden und zu denen Ein-stein eine unmit te lboreBeziehungbesoß.Die Bedeutung einesWerkes ür die phi lo-sophie ist hier in zwei focherHinsicht zusehen. Sie ergibt s ich einersei tsous dengroßen Entdeckungen insteins uf fundo-mentolen Gebieten der Physik.Seine For-schungsorbei tenstel leneinen entscheiden-den Beitrog ur Uberwindung esWeltbi ldes

der klossischen hysikund zur Neugestol-tung der Noturouffossung es 20.Johrhun:derts dor. Es ist unumgöngl ich, oß physi-kql ische rkenntnisse,ie so t iefgründig le-mentore Noturzusommenhönge u{decken,ouch dem phi losophischen enken einenstorken Anstoß geben. Insofernbesi tztdieRelot iv i tötstheor iels physikol ischeheor ieselbst einen eminent phi losophischen e-hol t . lhre Auisogen über die Einhei t vonRoum und Zeit (v ierdimensionoles oum-

Zei t-Kont inuum),ber die Beeinf lussungerStrukturvon Roum und Zeit durch die phy-sikol ischenProzesse, ber dos Verhöl tn isvon Roum-Zei t-Strukturnd Kousolstruktursowiedie dorouf oufbouendenAnschouun-

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gen überdie Geometr ie er Welt im Großen(Weltmodel le)rogen umwölzenden horok-ter und widersprechen icht selten den bisdohin gewohntenVorstel lungen nd Begri f -fen. Domit sind wichtigeFrogenoufgeworfennoch der Entstehung euen Wissens,nochdessenZuverlössigkeit nd Verifikotion owienoch seinem Verhöl tn is zu über l iefertenBegri f fen,die longe Zei t ols unqntostbqrgol ten. Einsteins heor ie reicht desholb inihrer Bedeutung ber die in ihr enthol tenenphysikol ischen esul totehinous und lößtFrogen der Strukturund der Entwicklungs-{ormen der Wissenschoft,

er Besonderhei-ten des Erkenntnisprozessesn der moder-nen Physiksowie der Methoden des theo-ret ischen issens höuf ig in einem neuenLicht erscheinen.EinsteinsRol le n der phi losophischen is-kussion erklört sich ondererseitsouch dor-ous, doß er sichbewußtmit phi losophischenFrogenouseinondersetzte,os wor für ihnein notwendigesElementdes schöpferischenForschungsprozessesnd des vollen Ver-

stöndnisses er dobei gewonnenenResul-tote. Der geniole Physiker instein st zworim eigent l ichen inne kein Phi losoph,wohlober hot er durchousgründl ichüber phi lo-sophischeDinge nochgedocht.Gerode seinInteresse n pr inzipiel len rogender Physikist ein.Ausdruck der für ihn chorokter ist i -schen phi losophischenBetrochtungsweise.SeinerMeinung noch bedürfendie von dermodernen NoturwissenschoftufgeworfenenFundomentolproblemeinerphi losophischen

Durchdr ingung. or ol lem in solchen,Zei ten,i n denen gew issöGrund logender Phys i kproblemotischwerden, sollte deren kritischephi losophischeAnolyse nicht ol le in denPhi losophen ber lossen leiben.Einstein st

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dovon überzeugt, doß die Söwierigkeitender Physikerouf ihrem Gebiet nur durcheine engere und tiefere Verbindung zwi-schen philosophischer und physikolischerUntersuchung u überwindens,indu'nd doßdie Physiker nsererZei t gezwungensind,

sichmehr mit philosophischen roblemen ubeschöftigen ls Noturwissenschoftlerrühe-rer Generot ionen,Die zohlreichen, ber einen löngerenZei t-roum entstondenen hi losophisöenDorle-gungen Einsteinsstel len kein logischge-schlossenes ystemdor. Sie reprösentiereneher eine phi losophische rundeinstel lung,die in Auseinondersetzung it bestehendenphi losophischennschouungen nd Tenden-zen des geist igen Lebens,vor ol lem oberim Ergebnis er Verorbeitung on Resultotenund Erkenntnisproblemener physikol ischenEntwictlunggewodrsensind. Er besööftigtesich zwor mit verschiedenen hilosophischenAnschouungen, . o. mit denen von Hume,Kont, Moch und vor ol lem Spinozo, ühl tesich ober keinem besonderen phi losophi-schen Systemverpflichtet.Einsteingloubte,ous zum Teil heterogenen philosophischenRichtungen inzelne'Elerhente ufgreifen zu

können,wenn sie hm nur für sein Bemühenum die Beontwortung hi losophischer 'Frogengeeigneterschienen. r bekonnteselbst,doßdiese phi losophisöeHoltung nicht rei vonWidersprüchlichkeiten st. Solche Wider-sprüchegoben nicht selten Anloß zu mon-chem Mißverstöndnis. Sie hoben letztl ichihre Grundloge dor in, doß Einstein olsNoturwissenschoftlericht zum diolektischenMoter io l ism,usols einer phi losophischenTheor ie ordr ingen onnte,die eine einhei t -

l iche wissenschoftl ichenschouungvon derobjektiven Reqlitöt und ihrer Widerspiege-lung gibt . Vom Stondpunktder morxist isch-leninist ischenhi losophie ind wir jädoch nder Loge, hinter monchen Einseitigkeitenund lnkonsequenzenen eigent l ichen erndes phi losophischennl iegensEinsteins,osWertvolle und den Problemreichtum einerAnschouungen iötbor zu modten, Wir ver-mögen zu erkennen,doß im Verloufg.einesLebens n seinemürelionschoulichenenken,soweit s s ich uf Noturzusommenhöngend

' Problemeder Noturerkenntnis ezieht,eineFestigung und Profil ierungmoteriolistischerPositionenstottgefundenhot; Ebenso noh-men in seinen Uberlegungen interessonte

Urcnlc 2fl9

und onregendeElemente er Diolekt ikbrei-ten Roum ein. Vornehmlichposi t iv ist ischeAnklönge und Einflüsse roten immer stcirkerzurück.Einsteinstond unbeirrborouf dem Stqnd-punkt, ,doßeine vom wohrnehmenden ub-

jekt unobhöngigeAußenwelt"ol ler Notur-wissenschoftzugrunde liegt. Der Physikerbeschreibt mit den Sötzen seiner Theorieeine von ihm nicht erzeugte Wirklichkeit,von der er jedoch mit Hilfe der BegriffeeinBild zu schoffen n der Loge ist, dqs dieserReolitöt entspricht.Feste Bosis ollei Uber-legungen Einsteinsst d ie Auffossung, oßdos physikol isch eoleols ein Seiendes n-zusehen st, dos unobhöngig vom Wohr-genommenwerdenvorousgesetztwird, Die-sen zentrolenGrundsotz,konfront ier tr ous-drücklichmit positivistischenendenzen,dieinsbesonderen den Diskussionen m diephi losophischenrogen der Quontenphysikgelegent l ieh ine Rol le spiel ten.Mit seinerMeinung bezog Einsteinbewußt eine ont i -ideql ist isöePosi t ionm phi losophischenor-teienkompf.Bedeutung er longt in diesem Zusommen-hong dos Verhöl tn isEinsteins ur Phi loso-

phie E, Mochs,deren überwiegendsubjektiv-ideol ist ische Grundlogen bekonnt l ich inLenins Werk , ,Moter io l ismus nd Empir io-kr i t iz ismus" usführ l ichenthül l t und einerpr inzipiel lenKri t ik unterzogenwurden. Ein-stein wurde onföngl ich n nicht ger ingem.Moße von Moch beeinf lußt. ie,Sympothien,die er diesen Auffossungen entgegen-brochte,gründeten siö in erster Linie oufeine skeptisclreHoltung Mochs gegenübergewissen ber l ieferten ehrmeinungenn de?

Physik.Dos betrof vor.ol lem die Newton-sche These von der Absolutheitvon Roum,Zei t und Bewegung,Die Kr i t ik Mochs ondiesen Vorstel lungen ot ohne Zweifel d ieHerousbi ldung er Relot iv i iötstheor ieeför-dert . Ausgehend voh seiner ol lgemeinenphi losophisöenPosi t ion,wonoch die Weltnur einen Komplexvon Empfindungen or-stel l t , wondte sich Mgch' .ober nicht nurgegendos Postulot inäs,obsoluten oumes,sondern ouch gegen den moter io l ist ischenStondpunkt des objektiven Roumes,wie erin of ideremZusömmenhong uchgegen dieAnschouungvon der Reolitöt der Atome zuFeldezog.Einstein, er seine Aner l<ennung er Rol le

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Mochs in der Phys ik ze i twei l ig ou f moncheE lemente der mochis t i schen Phi losophieübertrug, erkonnte jedoch bold derenFolschhei tund e rk lö r te d ie e rkenn tn i s theore -t i scheEins te l lung Mochs , ,o ls m wesent l i chenunho l tbor " , E r ho t te se lbs t zu ke iner Zei ton der Objek t iv i tö t von Rqum und Zei t

o lsden Existenzformen der Moterie gezweifel tund die Aussogen der Re lo t i v i tö ts theor ieimmer nur dorou f bezogen. Zugle ich ver-s tond er , doß die Ablehnung der Reo l i tö tder A tome durch Moch und Ostwold ousderen ideol is t i scherGrundeins te l lung zu er -k lö ren is t . E ins te ins Verhö l tn i s zu r Ph i l oso-ph ie Mochs wurde zunehmend negot i ve r , sodoß er Moch sch l ieß l ich inen , , jömmer l i chenPh i l osophen" nonn te .

Moter io l i s t i sc l resDenken bes t immt ouch Ein-s te ins Außerungen über Kousol i tö t undGesetzmößigke i t des Notu rgeschehens . Inlong jöhr igen Diskuss ionen um die Dete rmi -n ismusproblemot ik ou f dem Geb ie t derPhys ik hot E ins te in unverönder t om Pr inz ipdurchgöng iger Kouso l i tö t fes tgeho l ten . D ieNotu rvorgönge unte r l i egen ob jek t i ven undol lgemeingül t igen Gesetzen, d ie erkonntwerden können und ouf d ie s ich dos Gedon-kengeböude der theore t i schen Phys i k g rün-

det . A l lerd ings ze ig te Eins te ins Ho l tung zurQuontenmechon ik , doß es ihm nicht ge long ,s ich zu e inem ousre i chenden dio lek t ischenVers töndn is des Delermin ismus durchzur in -gen . Er soh in der quon tenmeöon ischen

Stotist ik sowie in der beso,nd,erenRolle desZufo l l s n icht e ine fundomento le Bescho f fen-he i t ob jek t iver Dete rmin ie r the i t , sondernmehr nur e in Prov isor ium, os den begrenz -ten S tond der Erkenn tn i sen tw ick lung eprö-sentie rt.D ie

universe l le gesetzmößige Ordnung derNotu r verqn loß te Eins te in , w iederho l t vone iner inneren Hormon ie des Wel tgeböudeszu sprechen . Se ine Ans t rengungen worendorou f ger i ch te t ,e in e inhei t l i ches phys iko l i -sches Weltbi ld zu schoffen, dos jene objek-t i ve Hormon ie zum Ausdruck br ingt . Es is ts i cher e ine wel tonschoul iche Inkonsequenz ,wenn E ins te ind ieser i n i h re r Subs tonz mote -r io l i s t i schen dee in An lehnung on Sp inozoe ine pon the i s t i scheForm gob; d ie e rkenn-

bore gesetzmößigeOrdnung der We l t wurdezum Inho l t se ines Got tesbegr i f fs . Es mußober be ton t werden , doß e ine so lche Wen-dung nichts mi t der Vors te l l ung eines per -sönl iöen ou{ dos Notu rgeschehen e inwi r -kenden Got tes zu tun ho t . Neben der gese tz -mößigen Ordnung der Ere ign isseble ib t ke inPlotz fü r ondersor t i ge Ursochen . , ,Wer vonder kouso len Gesetzmößigke i to l len Gesche-hens durchdrungen is t , für den i s t d ie l deeeines Wesens , welches in den Gong desWel tschehense ingre i f t , gonz unmögl ich. "Un te r Eins te ins phi losophischen Dor legun-gen nohmen Be i t rögezu F rogen der Erkenn t -n i s theor ie e inen besonderen Plotz e in . Engverbunden mi t se iner e igenen Forschungs-o rbe i t ho t e r immer wieder d ie Grund logenund die Dynomik der wissenschof t l i chenTöt igke i t , vo r o l lem die Prob leme des Schöp-fe r tums durchdoch t .Es verwunder t n i ch t ,doße in Wissenschof t ler om Ronge Eins te ins , er

so t ie f in d ie No tu rzusommenhönge einzu-d r i ngen und theore t i sche Frogen höchstenSchwierigkeitsgrodes zu bewölt igen ver-moch te , den Mög l i chke i ten , Methoden undWegen erfolgreichen Forschens erhöhtesIn te resse en tgegenbroch te . In der gedonk -l i chen Ause inonderse tzung mi t d iesen Pro -b l e m e n g e l o n g t e e r z u E r g e b n i s s e n , i e d i eKompl iz ier the i t und den d io lek t ischen Cho-rok te r der Erkenn tn i svorgönge um Ausdruckb r i n g e n .

Eins te inver t ro t e inen ousgeprög ten Erkenn t -n isopt imismus,Grund loge se iner e rkenn tn i s -theoretischen Betrochtungen ist d'os Ver,t rouen i n d ie Föhigke i t des menschl ichenGeis tes ,d ie No tu r in ihrem Wesen zu erken-

'Pfqnck,Mqr (1858-1941,

deutsdrer Physiker, Professor in Kiel (18851snd'Eedin (1S891.Seine überrogende ,Lei."stung wql dle Einführung des noch ihm

:.bänonnten Wirkringsquontums (1900t, dcs zuden wiöligrten Noturkonstonten röhlt. DieGlucntelungder Energie ermöglidtte die Deli.nition der Photons, die Deutung des lidrt-clektrischen Effekts durö A. Einstein, dorBohrcöe Atommodell, die Gluontenmedronik.Nobdpreb (li,tEf. I

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,Ohne den Glouben doron, doß es grundsötr.lidr mögliö ist, die Wirklidrkeit durdr unserelogischen Konstruktionen begreiflidt ru tns.dren, ohne den Glouben on die innere ,FJnr.

monie unserer Welt, könnte es keiriä f,iatur.

nen und s ie n icht b loß in ihren öußeren Er -sche inungen wohrzunehmen. Aus der Wis -senschoftsgeschichte eitet er die Uberzeu-g u n g o b , d o ß d e r E r k e n n t n i s e i n e g r u n d -sötz l i chen Schronken gese tz t s ind . D ieNotu rw issenscho f twurde von ihm ols , ,der

Versuch einer nochtrögl ichen Rekonstruktiono l les Se ienden im Prozeß der begr i f f l i chenErfossung" chorokterisiert.In se inem Bemühen, dos Wesen der w issen-schoft l ichen Erkenntnis zu erfossen, gren;t

s ich Eins te in noch zwe i R ich tungenob. E iner -se i ts verw i r f t er d ie Vors te l l ung , d ie Dingeund i h re Bez iehungen l i eßen

s i ch ou f demWege des re inen Denkens vers tehen . Er i s td e r M e i n u n g , d o ß o l l e s W i s s e n ü b e r d i eNotu rob jek te ousschl ieß l ich e ine Verorbe i -tung des durch d ie Sinne ge l i e fe r ten Roh-moter io ls i s t . , ,Durch bloßes log isches Den-ken vermögen wi r ke ine i le i Wissen über d ieEr fohrungswe l t fu e r l ongen ; o l les Wissenüber .d ie Wirk l i chke i t geh t von der Er fohrungo u s u n d m ü n d e t i n i h r . " D o m i t w i r d e i n ek lo re Ab lehnung ideol is t i scher Grunde in -

s te l l ungen ousgesprochen .Andererseits jedoch konnte Einstein ouöjener empi r i s t i schen Erkenn tn i sou{ fossungn ich t zus t immen, d ie dos Ob jek t e in foch son immt , wie es s ich den S innen dorb ie te t .E r geh t dovon ous , doß d ie Reg is t r i e rungvon Fok ten ol le in , d ie Beschre ibungder un-mittelbor beobochtboren Totsochen ohnetheoretische Konstruktion noch keine wissen-schoft l iche Dorstel lung der Wirkl ichkeit, nochnicht i h re gedonk l i öe Reproduk t i on dor -

s te l l t . Long jöhr ige e igene Er fohrungenhoben Eins te ins Uberzeugung erhör te t , doßous dem mi t der ob jek t iven Reo l i tö t d i rek tverbundenen empirische'n Moteriol keines-wegs schon jene geeignete Theorie folgt, die

Uronio2 79

den innerenZusommenhong roßerObjekt-bereichezu erfossen gestottet und die dieForderung ochEinhei t l ichkei tnd Geschlos-senhei t r fü l l t ,Desholb r i t is ier te r ouchdiesog. , ,phönomenologische" hysik (Mochu .o . ) , d i e s i ch mög l i chs te r l ebn i snohe r

Begr i f febedient, ofür ober ouf die Einhei t -l ichkei t er physikol ischenrundlogenweit-gehend verzichtet , ie nur ouf der theoret i -schenEbenedes Wissenszu erreichen st.

Noch Einstein st es die Aufgobe des Physi-kers, ene ol lgemeinen und elementorenGesetze oufzusuöen, ous denen durchDedukt iondos Welt bi ld gewonnen werdenkonn. Zu Rechtweister dorouf hin, doß imProzeß er Entstehung iner physikol ischen

Theor iekein logischerWeg unmit te lbor onden Beobochtungenu den Fundomentolsöt-zen der Theor ie führt . ln einer viel le ichtetwos mißverstöndlichenWeise kleidete erdiesenGedonken n die Formul ierung, oßdie in unserem Denken ou{tretendenBe-griffe * logisö betrochtet ,,freieSchöpfun-gen des Geistes"seien,die nicht ous derErfohrungobstrohiertwerden könnten.Ein-s te inwor de r Me inung , oß d ie g rund legen -den Begr i f fedurch Intui t iongefundenwer-

den müssen, ie sichzworouf Einfühlungndie Erfohrungstützt , d ie ober nicht oufindukt ivemWeg ous der Erfohrung ustondekommt.

DieseEinsteinscheuffossung nthöl tunge-ochtet ihrer spezifischen Ausdrucksweisedurchous ichtsSubjekt iv ist isöesnd keinenZug ins lrrot ionole.Wos er Intui t ionnonnte,stel l te inen diolekt ischen prung m Erkennt-nisprozeßdor und hot stets ongehöufte

empir ischeKenntnisse ur Voroussetzung.Unumstößl ichi l t , doß Ubereinst immung itder Erfohrungdos entscheidende r i ter iumeiner theoretischenKonstruktionbleibt. Ein-stein ging es dorum, die okt ive Rol le desDenkensund der theoret isöenAnolyse mschöpferischen issenschoftl iöenProzeßzubetonen. Er erkonnte,doß dobei die Ent-fernungder logischen undomente er Theo-r ie von der Erfohrungund domit zur physi-kolischenReolitötgrößer und der Weg dort-h in komp l i z i e r t e ri r d . ' l h Ubere ins t immungmit Lenin wor er jedoch dovon überzeugt,doß wir gerode dodurch zu einer t ieferenund' umfossenderenWiderspiegelungderNotur gelongen.

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Relqtivitötstheorie nd Kosmologie

Von Dr. rer. not. hobil.GernotNeugebouer

Dos kosmologische Prinzip

V o r s t e l l u n g e n b e r d e n A u f b o u d e s W e l t o l l sund den Ab lou f des Wel tgeschehens gehö-ren zu den ö l tes ten ku l tu re l l en Uber l i e fe -rungen . Es is t vers töndl ich,doß dos Wel tb i ldzunöchst on th ropozen t r i schousger i ch tet woru n d m o n d i e E r d e i n d e n M i t t e l p u n k t d e rW e l t s t e l l t e . F o s t ü b e r e i n e i n h o l b J o h r t o u -sende h inweg konn te s ich dos geozen i r i scheSys temdes Pto lemo ios 87-165) dcnk se iner

os t ronomischen Le is tungsföh igke i t und ge-s tü tz t ou f d ie Auto r i tö t des Ar is to te les be-h o u p t e n . l m z ö h e n K o m p f g e g e n ü b e r l e b t eVors te l l ungen überwond d ie Wissenschof td o s g e o z e n t r i s c h eW e l t b i l d , u n d d o s h e l i o -zen t r i sche copern iconische Sys tem wurdeol lgemein okzept ier t . Aber m i t der Abkehrvom Geozent r ismu s und mi t der Auszeich-n u n g d e r S o n n e m u ß t e o u c h d i e F r o g e o u f -t re ten , ob es überhoup t e inen bevorzug tenPunkt oder e ine bevorzug te Reg ion im Uni -ve rsum göbe. Noch unserem heut i gen Wis-sen kommt weder unserem Sonnensystemnoch unsere r Mi lchs t roße eine Vorzugsste l -l ung gegenüber onderen Stern fo rmot ionenz u . E s i s t d o h e r n o h e l i e g e n d o n z u n e h m e n ,doß ke in Punkt und ke ine R ich tung m Wel t -o l l ousgezeichnet (bevorzug t ) s ind. DieseArbe i t shypo these w i rd o ls kosmolog ischesPr inz ip bezeichnet . Dos kosmolog ische Pr in -z i p k o n n n u r d o n n s i n n v o l lo n g e w e n d e t w e r -

d e n , w e n n m o n d i e S t e r n e u n d G o l o x i e n o l s, ,A tome" oder , ,Molekü le" e iner kosmischenF l ü s s i g k e i to n s i e h t u n d g e n o u w i e i n d e rs to t is t i schenThermodynom ik e ine M i t te lungüber gewisse Roumbere i c t re u rch führ t . Der -o r t i g e , , V o l u m e n e l e m e n t e "m ü s s e n A u s d e h -nungen von etwo 10eLichtlohren besitzenWenn w i r dos kosmolog ischePr inz ip okzep-t ieren, können wi r os t ro phys iko l i scheBeob-

ochtur lgsergebnisse über d ie nöhere undfe rnere Umgebung unseres Sonnensys tems

ouf den gesomten Kosmos ousdehnen unde in Mode l l des Un iversums konz ip ie ren ,doseinerse i ts d iese Beoboch tungsergebn isse r -

k lö r t und ondererse i t s überp rü fbore neu-

ort ige Schlußfolgerungen l iefert" Dos Vor-

rA

gehen, dos dor in besteht,den Gült igkei ts-bereich ekonnterNoturgesetze nhondein-focherModel lezu erwei tern, m nocheinemVergleich wischen oroussogen nd Beob-ochtungsergebnissenu VerbesserungenerModel lvorstel lungenu gelongen, ot s iö inol len Bereiöhen er Noturwissensöoftbe-wöhrt . n diesemSinne st dos kosmologischePrinzipAusgongspunktür eine erste Nöhe-rung bei der Beschreibunges reolen Uni-

versums.Beobodrtungsergebn sseDie wicht igsten strophysikol ischenokten,die eine kosmologische eutung zulossenund domit lnformot ionen ber die StrukturdesWeltol ls iefern, ind die Rotverschiebungder entfernten Goloxien und die isotrop,d, h. r ichtungsunobhöngig, uf die Erdeeinfol lende 3K-Mikrowel lenstrohlung. e-reits 1922 konnte V, M. Sliper noch zehn-jöhr iger Forschungsorbei tochweisen, oß36 der von ihm beobochteten1 Spirolnebeleine Verschiebunger Spektrol l in ienn denlongwel l igerenroten)Bereich eigten,1929erschiendonn E. Hubbles berühmteArbei t, ,überden nöherungsweiseineorenZusom-menhong wischen eschwindigkei tnd Ent-fernungen" entfernterkosmischerObjekte,dle eine Deutung der Rotverschiebunglsopt ischen Doppleref fektonregte. Donoch

entfernen ichdie Goloxien in welcheRich-tung wir ouch bl icken von der Erde. hreGeschwindigkei t öchstmit der Entfernung.Die Mikrowei lenstrohlung urde 1965 vonPenz ios ndWi l son l s Rod ios igno le rWe l -lenlönge . : 7,35cm mit Hi l fe der Sotel l i -tenbeobochtungsstel len Holmdel l (NewJersey,USA)entdeclt. n der Folgezeitwurdesie für verschiedene el lenlöngen wischen70 cm'und0,05cm intenslv xper imentel l n-tersucht. ierzudientenu. o. ouch Messun-

gen on Eord von Bol lonsund Roketen.Eskonn ols gesichert el ten, doß es sich umeine isotropeHohlroumstrohlungPolor iso-t ionsgrodunter 10-3)mit e iner Strohlungs-temperotur on T : 2,7 K hondel t ,d ie dem

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Plond<sdren trohlungsgesetzes sctrworzenKörpers olgt und ihr Moximum bei einerWel lenlönge on :0,2 cm hot. (Der Nome3K-Strohlung rklört sich ous den inzwischenkorrigiertenersten Doten.) Bereits1940hot-ten Gomow und Mitorbei tereine isotropeMikrowel lenstrohlungus theoret ischenos-

mologischen Uberlegungen vorousgesogt.Der spöter von Dicke,Peebles,Roll und Wil-kinson geplonte experimentelle Nochweiswurde durch den Erfolg von Penzios undWilson überhol t .

Dos GrovitotionsfeldGrovi tot ionswirkungenehenvon ol len phy-sikolischen Systemen ous. Allen physiko-l ischenSystemenkonn mon nöml ich eine

Energievertei lungnd somit noch der Ein-steinschen quivolenz : mcz ine Mossen-vertei lungzuschreiben.Mossen sind oberstets Grovitotionsq el en. Grovitotionsfelderreichenüber r iesigeEntfernungen nd kön-nen nichtobgeschir.mt erden.Andere Kröfterni tvergleichboren i rkungensind nicht be-konnt, so doß die Grovi tot ionols entschei-dender Foktordie Dynomikder über kosmi-scheDimensionen ertei l tenMoter ie best im-men muß, Kosmologie or doher schonvor

Einsteins ol lgemeiner Relot iv i tötstheor ie(ART) ongewondte (Newtonsche) Grovito-t ionstheor ie. n der ART öußert s ich dosGrovi tot ionsfeld. o. in einerKrümmung esRoümes.Eine grundsötzl iche osmologischeFroge outet olso: Welchegeometr ische e-stol tbesi tzt osWeltol l?

Die kosmisdreGegenwort'Wenn mon dos kosmologische r inzipoufdie Geometr ie onwendet und diejenigenRöume ucht,n denen kein Punktund keineRichtung usgezeichnetind,sogelongt monschon urchdie Anschouung u den Röumenkonstonter rümmung.Dobei konn mon dieVorstel lung von einem dreidimensionolengekrümmtenRoum durchous n zweidimen-sionolengekrümmtenFlöchenschulen.Flö-öen konstonterKrümmungsind die Kugel-oberf löche posi t iveKrümmung),die Ober-f löche der Pseudosphöre negot ive Krüm-

mung; pseudosphör ischelöchen indOber-flöchen bestimmterRototionskörper) nd -ols ungekrümmterGrenzfol l - d ie Ebene.Dos kosmologischer inzip ordertwei terhin,doß die kosmischeMoter ie mit konstonter

Uronlo 2ll9

Dichteüber den gesomtenRoumousgebrei-tet sein muß. Die Einsteinschen eldglei-chungen iefern unter diesen Bedingungenols Lösungenexpondierende der kontro-hierendeRöumekonstonterKrümmung,wiezuerstder sowjetischeMothemotikerA. Fried-mon im Johre1922 eigen konnte.Einexpon-dierender Kosmos erklört zwctnglos die, ,Flucht"der 'Goloxien von der Erde, ohnedobei die Erdewiederouszuzeichnen.enouwie s ich ol le Forbtupfer, ie mon ols zwei-dimensionole Veronschoul ichung er Go-loxien ouf einen Luftbol lonmolt , beim Auf-blosenvoneinonder: nt fernen,, , f l ieht"ede

Goloxie im expondierendenKosmos vonjeder onderen.Beigegenwört iger xponsionvon Moter ie und Roum muß in der Vergon-genhei t d ie kosmischeMoter ie viel dichtergepocktund der Roumviel störker ekrümmtgewesensein, Totsöchl iös;gt die Theor ie,doß die Exponsiondes Weltol ls in einemZustond unendl ich hoher Dichte begonn.DieserExponsionsbeginnird ouch mit demSchlogwort,Urknol l " engl . , ,b igbong") be-l eg t .Fürd ie Ze i tvo rdem Urkno l l r hö l tmonous der Einsteinschenheor ieeine Lösung,die ein kontrohierendes el tmodel lmit on-wesender und schl ießl ich nendl ichhoher lDichte beschreibt. Do sich schon der Zu-stond unmit te lbornoch dem Exponsionsbe-ginn der gegenwört igenphysikol ischen r-fohrung entzieht,spekul ierendie Physikerungern über eine vorousgegongene poche.Mon könnte me inen , dqß der s ingu lö re

Expons ionsbeg innie Fo lge e ines zu e in -fochen Weltmodel ls ei . lhdes konnten dieengl isöen theoret ischen hysikerHowkingund El f iszeigen,doß sich n der Einstein-schen heor ie zumindestn oewissenWelt-

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geb ie ten ' e in s ingulörer Expons ionsbeginnmi t unendl icher Mossend ichte n i ch t ve r .me i -den löß t . Be im Bewe is i h re r S ingu lo r i töten-theoreme g ingen Howking und El l i svon fos t,,selbstverstöndl iöen" Eigenschoften derMqterie (wie Posit iv i töt von Druck und Ener-g i e ) o u s .

D ie Messung des Hel l igke i tsobstondesen t -fe rn te r kosmischerL ichtquel len n Abhöngig-ke i t von ih re r Rotversch iebungie fe r t im Pr in -z ip zwei e ntscheidende kosmolog ischeKenn-größ ten : d ie Hubb le -Zoh l H und den Ver -zögerungsporometer q. Beide Größen ön-dern sich im [oufe der kosmischen Expon-s ion. Le ider i s t ih r Zohlenwert für d ie kos-mische Gegenwor t n i ch t "gen .cu genug 'be-konn t . Wi r w issen ober , doß d ie Hubb le -

Zohl zwischen den Grenzen SO ,krm unasMpcL -

80ffi

(Mpc : Megoporsec) iegen muß.

Bei Kenntnisvon H und q mochtdie Ein-steinsöe Theor ieeindeut igeAussogenüberdos Weltol ter , . h. d ie Zei tsponne.zwischenExponsionsbeginnnd Gegenwort ,und zurFroge,ob der Kosmos in posi t ivgekrümm-ter göschlosseneroummit .endl ichem olu-men (vergleichbor i t der endl ichenKugel-

oberf löclre) der ein unendl ichousgedehn-ter offener Roum (von der Art der unend-l ichenOberf lööe der PseudosphörederderEbene) st . Glückl icherweiseöngt dos ousder Einsteinschen heorie bereönete Welt-o l t e r n i ch t o l l zu , , s to rk "von dem unzure i -chend bekonntenVerzögerungsporometerob. Bis ouf einen Unsicterhei tsfoktoron 2bis 3 erhält mcrn ein Weftolter von etwo15 M i l l i o rden oh ren .D ieseZoh lenongobebef indetsich n guter Ubereinst immungmit

dem Alter der Gesteineund Goloxien,des-sen Best immung onz ondereexper imentel leund theoret ischeMethoden zugrunde l ie-gen. Die ous Rotverschiebungsmessungengewonnenen -Werteschienen unöchst ufein geschlossenes el to l l h inweisen.Donnmüßte ober noö der EinsteinsöenTheor iedie mittlere Mossendiöte -größter ols6 . 10-30 /cm3 ein. Gegenwörtig iefernAus-zöhlungender Goloxien,die mit plousiblen

Absöötzungen gekoppelt werden, eineMossendiöteQ x 10-30 /cm3, ie erhebl iöunter dem ongegebenen kritischen Wertl iegt .Dos würdeouf ein offenesWeltol l h in-weisen.Die Diskreponz wischenRotverschie-

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bungsmessungennd Mossenouszöhlungenregte zur Suchenoch bisher unbeobochtetenMossen (hohe Neut.ronendichte?) n, diejedodrbishererfolgloswor.

Der heiße Frühzustonddes KosmosUnmit te lbor noch dem Exponsionsbeginn

muß sich die superdichte nd superheißeMoter ie n einem Zustondbefundenhoben,der mit unseren egenwört igen enntnissennoch niöt h inreichend r foßtwerden konn.Dos physikolischousgereifte und weithinokzeptierteheiße Modell stortetdorum ouch,,erst"bei etwo '1012K. Bei diesen Tempero-turen konnten nur freie Elementorteilchenexistieren.Um welcheTeilchenes sich hon-delt, lößt sichmit Methoden der stotistischenThermodynomik

ntersuctren.on f indet,oß

nur jene Teilchensorten n nennenswerterKonzentrot ion orhondensein konnten,de-ren Mosse mi der Ungleichungmi c2 ( kTgenügt. m bezeichnet ie RuhemosseinesTeilchens er Sorte , c die Lichtgeschwindig-kei t und T die Temperotur) . ie Myonen,d ieElektronen nd die Neutr inos, ie zugehör i -gen Ant i te i lchen owiedie Photonen nd dieNukleonen (Neutronen, Protonen)erfül lenfür T = 1012 dieseMqssenbedingung. er

Kosmoskühl te s ich mit zunehmenderAus-dehnung ob, die Ungleichung ordert dosVerschwindender mossereicherenElemen-torteilchen (sofern Vernichtungsreqktionenphysikäl isch ögl ich oren).Mon mußdovonousgehen, oß unterholb on T : 10r2 dieMyonenpoore (Myonen und Ant imyonen)verniötetwurdenund doß bei T : 5 . 10eKdie Elektron-Positron-Poorvernichtungin-setzte.Die genouereAnolyse er in den ouf-einonderfolgenden Tem erotur intervolen

mögl ichenElementortei lchen-nd Kernreok-t ionen muß sich ouf die Erfohrungen erElementqrtei lchenphysik,er Kern- undAtomphysik tützen.EinenweiterenEinschnittin die kosmische ntwicklung tel l te cht ieß-lich die Rekombinotion es Wosserstoffs eiT : 4000K dor, Dobei wurden die noö vor-hondenen freien Elekt ronen on den Wos-serstoff-KernenProtonen)eingefongen undous dem Reokt ionsgleichgewichti t den

Photonen er issen, os wöhrendder vorous-gegongenenPhosenu. o. durchdie Comp-tonstreuung oufrechterholten wurde. Do-durchwurde der Kosmos ,durchsicht ig" ;osPhotonengos solierte sich und wird heute

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(noch einer longen, exponsionsbedingtenAbkühlungsphose) ls kosmischeMikrowel-lenstrohlungder TemperoturT : 2,7K beob-ochtet. Bereitsnoch Abschlußder Myonen-vernichtung ob es keine Reokt ionsmögl iö-keit rmehr zwischenden Neutrinos und derrestl ichen Moterie. Seit diesem Ereignis

mußteouch eine isolierte sotropeNeutrino-strohlungvon gegenwört ig1,9K vorhondensein. Sie konnte bisher noö nicht nochge-wiesenwerden.In die beschr iebene rühphose es Kosmosföl l t noch den Vorstel lungendes heißenModel lsouchdie Fusion er NeutronenundProtonen u aHe-Kernen.Die Aussoge, oßdqs domols entstondeneHel ium rund einViertelder Mosseol ler Elemente usmochenmüsse, st nochnichtvollstöndigdurch Beob-

ochtungen obgesichert.Außer Wosserstoff(H), Hel ium (aHe) und Spr.rren est immterle ichterElemente ol len ol le onderen Ele-menteerst durö Kernreqktionenn den Ster-nenerzeugtwordensein.Die Einsteinschen eldgleichungen rdnenden einzelnen Entwicklungsschritten ineZeitskolozu. Donochvollzogensichentschei-dende Schritteder kosmischenEvolution nder Frühphosen Sekunden nd Bruchtei lenvon Sekunden.Beispielsweiseiel die Tem-perotur wöhrend einer Sekundevon 1012ouf 1010, Zum Zeitpunkt er lsol ierung erMikrowel lenstrohlungetrug dos Weltol teretwo 1;2 1013sungeföhr OO0OOohre).

Die weitere kosmisöe EvolutionMit der lsol ierungder Hohlroumstrohlungvon der restl ichenMoterie bei der Rekom-binotion des Wosserstoffs ndete eine Aro,in der die Strohlung die Exponsionsge-

schwindigkeit es Kosmosbestimmte. n derFolgezei tdominierte (und dominiert nochheute) die stoffl icheMoterie. Durch lokoleHomogeni tötsstörungenm kosmischen oskom es vor etwo 10eJohren zur Kondenso-t ion von Gruppenvon Goloxienund Sternen,DieserProzeß st ouch heute noch nicht ob-geschlossen. ierzuund zur Frogeder Stern-entwicklung is hin zu mögl ichen tel lorenEndzustönden ochtdie ol lgemeineRelot iv i -tötstheorieebenfolls interessonteAussogen

(s. S. 40-43)Do mon den Kosmos ls thermodynomischesSystemouffoßt,wird mon sofortmit der Tot-soche konfrontiert, dsß thermodynomische

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Systeme nfolge irreversiblerProzesseuntergewissen Umstönden einem Endzustond,dem Gleichgewichtszuston{,ustreben.WossogenEinsteinscheheor ieund Thermodyno-mik zur Mögl ichkei te ines (stobi len) End-zustondes der kosmischen Entwicdlung(Wörmetod)?

Von den Röumen konstonter Krümmungexpondieren ie beiden ,,of fenen"Model le

(nego t i v gek rümmter bzw, ungek rümmterd r e i d i m e n s i o n o l e r . R o u m ) t ö n d i g . E i n E n d -

zus tond wi rd n icht ongenommen. Prob lemo-t i scher schein t dos geschlosseneWel tmodel lzu se in , dos d ie Vors te l l ung von e inemideo l obgeschlossenen thermodynomischenSystem suggeriert. Ein solches System müßtezwongs löuf ig e inem Gle ichgewichtszustondund domi t e inem Endzus tond zus t reben .Diese Vorstel lung ist jedoch folsch, Dos kos-mische Medium s teh t un te r dem E in f l uß sei -ner E igengrov i tot i onsk rö f te , i e i n k loss ischerthermodynomischer In te rp re to t i on o ls

, ,öußere" Krö f te in d ie thermodynomischenWechse lw i rkungen e ingre i fen und is t doherke in obgeschlossenes thermodynomischesSystem. Mon konn mi t H i l fe der E ins te in-schen Gle ichungen sogor un te r rech t o l lge-me inen Vorousse tzungenbeweisen, doß s ichWel tmodel le mi t endl ichem Volumen niemolsim thermodynomischen Gle ichgewicht be f i n -den können. D ies g i l t n icht nur fü r , t Or ts -röume (pos i t i ve r )kons ton te r Krü 'mmung, on-dern ouch fü r so l cheo l l gemeineren geschlos-

senen Röume, d ie mon s ich - um wiäderdos zweid imens ionole Bi ld ,zu gebrouchen -o ls verbeul te Kuge lober f l öchen vors te l lenk o n n . ' 1

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Albert Einsteinundpolitischer

ols HumqnistMensch

Von Doz. Dr. phil. DietridrAlexonder

Einsteinwor ohne Zweifel ein Physiker onWeltrong,ober bei le ibekein Nur-Fochmqnn.Dos ist nochviel zu wenig bekonnt,obgleichdos Bi ld von Persönl iöKei tund Leistungdiesesgroßen Monnes erst donn ousgewo'gen gewürdigtwerdenkonn,wenn monmehrvon seinermorol isch-geist igenol tung,sei-

nen menschl ichen uol i töten und seinempolit ischenWirken in der Offentlichkeitweiß.Die zohlreichenAnekdoten über Einsteinzielen gerode hier nichtunbedingtouf dosWesent l iche; ie mö gen dos Persönl ichkei ts-bi ld zwor in Einzelhei tenref fendergönzen,rundenes obe r koum. N i ch t nu r , doß Ein-stein gern noturverbundenebte und sehrmusikol ischwor - der GeigenkostÄn, erihn stetsbegleitete,wor keine Morotte, denn

Einsteinrot gelegent l ich uch n öf fent l ichenViol inenkonzerten ür wohl töt ige Zweckeou f - ; f ü r ihn gob es be i o l l e rKonzen t ro t i onse inesDenkens nd Tunsou f d ie Phys i k i eVo rs te l l ung om, ,unpo l i t i s chen" e leh r tenniöt^Schonein Bl ickouf die Bibl iogrophie einerVeröf fent l ichungenibt Aufschlußüber dieweite Sponne seiner Interessen ußerholbder Noturwissenschoften.o f inden wir ne-ben den streng ochbezogenen rbeiten ouch

Briefwechsel-Bönde,iogrophische rbei tenund solchemit deut l ichphi losophischemn-spruchund Zuschni t t . chl ießl ichibt es gorsolche ,,hochpolit ischen"Titel wie ,,SollDeu tsch londKo lon io lpo l i t i kre i ben?" , , , 1nmemoriomWolther Rothenou"und ,,WorumKr ieg? " .Schon sein erstes selbstöndigespolit ischesAuftreten 19' l in Ber l in,dos domols niötnur Si tz der Akodemie und ein Zentrumphys i ko l i sche r ,Fo rsöung ,onde rn gese l l -

söoft l ich die Houptstodtder imperio l ist isch-mi l i tor ist ischen ohenzol lernmonorchieor ,ist beispielhoft ür dos engogiertehumoni-st ischeVerontwortungsbewußtsein,os sein

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gesel lscho{t l iches enken und Hondelnprögte.Als nöml ichunter moßgebl icher e-tei l igungder herrschenden lossenDeutsch-londs der erste imper io l ist ische el tkr iegentfesseltwor, 'stond Einsteinnicht ouf derSei te jener führenden deutschenWissen-schoftler nd Kulturschoffenden,ie - in den

von den herrschendenKröften entfoötenchouvinistischen bumel verstrickt Völker-mord und Eroberung remder Lönder ols,,pqtriotische ot" rechtfertigten.Nein, Ein-stein stond ouf der Sei te der jenigen,diemut ig gegen die ongebl iche dent i töt vonKulturund Mil i tqr ismus,on Geistund impe-r io l is t ischerMocht ouftroten. Die cnge-strengteArbei t on der Vol lendungder Al l -gemeinen Relot iv i tötstheor ien dieser Zei t

hiriderteihn nicht, dem vom Schriftsteller

Hermonn Sudermqnn erfoßtenchouvinist i -schen ,,Moni festder 93" durch Mitunter-zeichnungdes.Aufrufs , ,An die Europöer"entgegenzutreten, er zur humonist ischenVerstöndigungder GeistesschoffendenlsSchr i t tzur Beendigungdes Völkermordens,zur Verbonnung es Krieges us dem Lebender Völkerüberhoupt ufr ief .Noqh m selbenJohr (1915) ehörteEinsteinzu den Mitbegründern es ,,BundesNeues

Voter lond",dessenWirken für einen boldi-gen gerechten r ieden nd die Verhinderungkünft iger Kr iege von Korl LiebknechtundRoso Luxemburg begrüßt und unterstütztwurde.Dorüberhinous ond seinhumonist i -schesEngoggment egen den imperiol ist i -schenKriegAusdruckm Gedonkenoustouschmit Gleichgesinnten,. B. im Briefwechsel i tRomoin'Rol lond, esse.n ogebuchoufzeich-nungen belegen, oß Einstein chonzu die-ser Zei t ouf die Verontwortung on Kreisen

der deutschen nduttr ie ür die Kr iegspol i t ikder Hohenzol lernregierungingewiesen ot.Indessenvermochte uch.Einsteinnicht inden gesetzmößigenusommenhong on Mo-

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nopolen, reoktionörer Stootspolit ik undKriegeinzudr ingen, o er t rotzseines ngo-gierten Humonismusden Weg zur wissen-schoftl ichenWeltonschouungder Arbeiter-k losse nicht fond. Nicht zuletztdorous er-wuchs neben monch Widersprüchl ichemnseiner pol i t ischen insicht uch jene Bit ter-

kei t in seinem morol ischen rtei l über dieEreignissewöhrend des ersten Weltkrieges,wie es sich etwo 1915 im BriefwechselmitRomoinRol lond n der sorkost ischormul ier-ten Kloge niederschlug:,Sogor ie Gelehr-ten der verschiedenenöndergebördensich,wie wenn hnenvor ocht Monotendos Groß-hirn omput ier twordenWöre."Dos Engogement egen den Kr ieg hob Ei n-stein n seinen Ber l inerJohren 1914*1932)weit über die Mehrzohlseiner Kol legenon

der Akodemie inous .Do in se ine rhumon i -st ischenGesinnungder Fr ieden,wie er ihnverstond, zugleich untrennbor mit seinemEmpfindenür sozioleGerecht igkei t erbun-den wor, hotte er jenen ouö humonist ischgeprögte pol i t ischeEinsichtenn histor isöeZusommenhöngeon wel tgeschicht l ichere-deutung orous. um l inkenFlügeldes ,Bun-des Neues Voter lond" gehörend, ident i -fizierte sich Einstein noch der Februorrevo-lut ion 1917 n Rußlondmit dem StrebendesBundesnoch einem Fr iedenohne Annexionmit dem ,, f re ienRußlond".Die-ont i imper io-l is t ischeVolksrevolut ionm November1918in Deutschlond, ie die Beendigung deserstenWeltkriegeserzwong und die Hohen-zol lernmonorchieesei t igte, or für Einsteinder Beginneinergeschicht l ichenendeouchin Deutschlond um Guten, wos in s einemVerstöndnis or ol lem Friedenund Verstön-digung zwischen den Völkern bedeutete.

Grundlogedessen ol l tenbürger l iche emo-krot ieund ein Soziol ismushnl ichden refor-mist ischen Vorstel lungen der engl ischenFobionSociety ein. Und obgleichhier wieouchspöterbei der Weiterführungder Revo-lut ion in DeutschlondEinsteinund seinenFreunden m Bund die Einsichtn die ent-söeidende Froge, in die froge der Mocht,verschlossenl ieb,gob es zwischen insteinund den revolut ionörenKröften der deut-schenArbeiterklosse, er jungen KPD,keine

Trennmouern. insteinsPlotzwor nicht oufder Seite der Konterrevolutionund ihresMordterrors,und es gereicht ihm zur.höclr-sten Ehre, doß er zu den Unterzeichnern

Urcnla 2F9

einer , ,Erklörung n Sochen Liebknecht-Luxeniburg" ehörte, ie s ichgegenden blu-tigen Rochefeldzug er offenen Konterrevo-lut ionwondte.

Nicht zuletzthoben die Sehnsucht insteinsnocheiner r iedl ichenWeltordnungund dostiefe Empfinden für soziole Gerechtigkeit

seine Aufmerksomkeit uch ouf dos wich-t igste histor ische reignisdes 20. Johrhun-derts, ouf die Große Soziolistische ktober-revolut ion, e lenkt: Er begrüßte die erstesiegreiche oziol ist ische evolut ionoufr ich-t ig ; und er stel l tesich n den sehr bedeut-somen Klossenkömpfen er zwonzigerunddreißiger Johre in dieser Kernf oge derWeltpol i t ik ouf die Sei te des gesel lschoft-l ichen Fortschr i t ts,uch wenn dos für ihnmonchmol in kompl iz ier ter nd keineswegswiderspruchsfreier rozeßwor,

Entschieden rotestierte r mit seinen Fieun-den gegen die imper io l ist ischelockode erjungen Sowjetrepubl ik. Gemeinsom mitKötheKol lwi tz, eonhordFronkund onderentrot er dem von Cloro Zetkin 1921gegrün-deten ,,Komitee Arbeiterhilfe für Sowjet-rußlond" bei , wurde 1923Mitbegründer er, ,Gesel lschofter Freundedes Neuen Ruß-lond", dessenZentrolkomitee r ongehörte,

und engogiertesich in zohlreichen ero n-stol tungensowie n persönl ichen eziehun-gen zu sowjetischen Wissenschoftlern üreine dem Frieden und dem soziolenFort-schr i t t d ienende Wissenschoftszusommen-orbei t .Als Physiker erfolgte er oufmerksömdieEntwicklung er Physik nd ouchder Technikin der Sowjetunion nd übernohm1929dieEhrenprösidentschoftder sowjetisch-deut-

schen Gesellschoft ür ,,Kulturund Technik".Die herousrogenden oturwissensöoft l ichenLe i s tungenE ins te ins nd se in ,e rheb l i che rpersönl icher ntei l ,den er in diesen Johrenon der f ruchtborenEntwicf t lung'der.deutsch-sowjetischen Wissensöoftsbeziehugenhotte, {ührten bereits 1922 folgerichtig zudem Antrog der bedeutenden sowjetischenPhysiker off6und Losorew owie'desMoth,e-motikers Steklow, Einstein zum Korrespon-dierendenMitgl ied der Akodemieder Wis-

senschoften er Ud55R zu wöhlen. DieserhohenWürdigungvon Leistung nd Persön-l ichkei f Einsteinsdurch die junge Sowjet-wissenschoft m 2. 12. 1922 olgte 1926seine

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Ehrenmitgliedschoftn der Akodemie derWissenschoften er UdSSR.Zur gleichen Zeit jedoch begonn mit derberüchtigtenVerqnstoltung in der BerlinerPhi lhormonie m Johre 192Oder Ver leum-dungsfeldzug egen Einstein ein , ,Hoken-kreuzfeldzug",wie eirie Berliner Arbeiter-

zeitung domols richtig schrieb*,

der vondeutsch-notionolen, völkisch-foschistischenund onderen ul t roreokt ionören reisenent-focht und von Johr zu Johr bis zum Moöt-ontr i t t des Hi t ler foschismus933 und Ein-steinsVertreibungmit immer neuen rossi-stischenund pseudotheoretischen.Argumen-ten gesteigertwurde.Aber es fonddn sich ouch in Deutschlondführende Wissenschoftlqr,wie von Loue,Nernst,Plonct,Sommerfeld, i lbertu . o. , d ie

öffentlichgegen die Verleumdung Einsteinsouftroten, die Louterkeit seiner Persönlich-keit und die Wissenschoftl ichkeiteiner Er-kenntnisse verteidigten. Dennoch konnte'koum

ousbleiben,doß Einstein,der zei t -lebens keiner polit ischenPortei ongehörte,gor bold ols Kommunist ngesehen nd vonden Feindendes Fortschr i t ts nt ikommuni-stischbeschimpftund beleidigt wurde. AberEinsteinwor nie mehr - ober ouch nichtweniger l - o ls ein rodikoler inker bürger-l icherDemokrotund,,Gefühlssoziol ist" .Eszeugtvon den hohen menschl ichen uo-litöten' Einsteins,doß er sich durch Hetze,Verleumdung und ouch durch Enttöuschun-gen nicht beirren und entmut igen ieß. Erschwieg nicht, ols die USA-Justizdie fort-schritt l ichenGewerkschofter occo und Von-zetti ermordete, Sein sozioles Empfindendröngt ih4 ebenso, n dos Kurotor iümderbeiden Kinderheime er von Wilhelm Piec{<

geleiteten ,,RotenHilfe Deutschlonds"ein-zutreten,wie es seinerdemokrotischen enk-und Verholtensweisedurchaus richtig undnotwendig erschien, or Arbeitern über mo-derne Physikzu sprechen.Besondersbeein-druckte hn dos populörwissenschoftl ichen-liegen der Berliner MorxistischenArbeiter-schule (MASCH), wo er durch Vermittlungvon Anno Seghersdos Studienohr 1931132mit einem Vortrog eröffnete.Und schließlich:Einsteinbekonntesichoffen ols Verehrerder

Persönl ichkei t lodimir l l j i tsch Lenins,dener wegen seines oufopferungsvol len er-sönlichen Strejbens ür die Verwirklichungsozioler Gerechtigkeitzu den ,,Hütern und

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Erneuererndes Gewissensder Menschheit"zühlte,und mit dem er sichquch im Strebennoch Fr ieden verbunden ühl te. Bei ol lerGeniol i tötols Physikerermochte r nicht , nder Froge der Diktotur des Proletoriots emwissenschoft l ichenoziol ismusu folgen.In dem Disput mit Sigmund Freud über

, ,WorumKrieg?",den Einstein uf Anregungdes Völkerbundes i t seinemBriefvom30.7.1932eröffnete,nennt er jene Froge,die ihm,,beimgegenwört igenStond der Dinge olsdie wicht igste er Ziv i l isot ion rscheint :Gibtes e inen Weg, die Menschen on dem Ver-höngnis des Kriegeszu befreien?"Offen-sicht l ich onnteEinstein reudseinschlögigeAnschouungen nd Arbei ten echtgut, denner wendet sich ousdrücklich n den Psycho-logen und dessen ,,Kenntnis es mensch-

l ichenTrieblebens". r führt dessenGedon-ken ,,ouf eine letzteFroge": , ,Gibtes eineMöglichkeit,die psychischeEntwicklungderMenschenso zu leiten, doß sie den Psycho-sen des Hossesund des Vernichtens egen-über widerstondsföhiger erden?" Bei derKlörung dieser Froge,die Einstein ei t denbitteren Erfohrungen des chouvinistischenToumelswöhrenddes erstenWeltkriegesbe-wegte, übersöötzte er jedoch offenbor diepolit ische und weltonschouliche PositionS. Freuds,wenn es in seinem Brief heißt :,, lchvertrouedorouf, doß Sie (Freud, D, A.)ouf Wege der Erziehungwerden hinweisenkönnen,die ouf einem gewissermoßen n-polit ischenWege psychologischeindernissezu besei t igen mstondesind. . . " Doß Ein-stein in Wirklichkeitviel polit ischerdochte,ols hier erkennborwird, moöt der Kontextdeutlich.So z. 8., wenn er ,,Recht nd Mocht"ols, ,unzertrennl ich erbunden" chorokter i -

siert und zu beochtlichenAnsötzen echterErkenntnisse er wesentlichen, etztl ichöko-.nomischen rundlogender Mocht und derKriegsgefohrn der bürgerlichenGesellschoftgelongt: , ,Dos Mochtbedürfnis er jewei lsherrschendenSchicht einels Stootes wider-setzt sich einer Einschrönkung er Hoheits-rechte desselben. Dieses ,polit ischeMocht-bedürfnis 'wird höuf ig genöhrt ous einemmoter ie l l -ökonomischichöußerndenMocht-streben.einer nderenSchicht.ch denke hier

vornehmlich n die innerholb edes Volkesvorhondene kleine, qber entschlossene, o-zio len Erwögungenunzugöngl ic l re ruppejener' Menschen, denen Krieg, Woffenher-

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stellung und -hondel niöts ols eine Gele-genheit sind, persönliche orteile zu ziehen,den persönlichenMochtbereiö zu erweitern."Audr EinsteinsAntwort orlf die selbst ge-stellte Froge, wie es möglich sei, ,,doß diesoebengenonnte Minderheitdie MqssedesVolkes ihren Gelüsten dienstbor mochen

konn, die durch einen Krieg nur zu leidenund zu verlierenhot", zeugt von - gemes-sen on Freud - beochtlicherFinsicht n denpolit ischen und ideologischen Herrschofts-meöonismus m bürger l ich- impgr io l ist isöenStoot: ,,Die Minderheit der jeweils Herr-schenden ot vor ollem die Söule, die Presseund meistensouch die religiösenOrgoniso-t ionen in ihrer Hond. Durdr diese Mit te lbeherrschtund leitet sie die Gefühle dergroßen Mosse und mocht diese zu ihrem

willenlosenWerkzeuge."Freud zeigte sich den Uberlegungen undArgumenten Einsteinsnicht gewochsen.Ernutztesie vor ollem ols Anknüpfungspunkte,um seine psychologistisö-biologistischen-terpretotiondes Menschenund der Gesell-schoftzu propogieren,mit der.er hinsiötl ichder Kr iegsfroge ei t lebens ber.einen ohn-mööt igen Pozi f ismus icht h inouskomundschließl;chn Schicksolsergebenheitnd Pes-simismus nden mußte.Anders Einstein.Schondie zitiertenGedon-ken deuten on, doß er sichbereits um dieseZeit über einen bedingungslosenPozifismushinousbewegte.Die Erfohrungennoch demMochtontrittdes Foschismusn Deutsölondhoben ihn dorin bestörkt.Nqchdemdie deutschenPhysikerHohn undStroßmonnum die Johreswende 938/39 iekünstlicheSpoltung des Uronkernsentdeckthotten und für viele Physiker er Mißbrouch

dieses Prinzips für kriegerischeZwecke -gerode duich den Hi t ler fqsöismus olsmöglicherschien,wondte sich noch 1939derebenfolls n die USA emigrierteLeo Szilordon den einflußreichenPhysikerEinsteinmitder Bitte,einen Brief on den USA-Prösiden-ten Roosevelt u unterzeichnen,n dem die-sem nohegelegt wurde,. unverzüglich dieFroge der Anwendborkeitvon Atomenergiefür militörische weckeprüfen zu lossen.,Ein-stein selbstreflektierte iese ür seine Uber-

zeugung schwierigeStunde spöter(1952) o:,,lch wor mir der furchtboren Gefohr be-wußt, welche dos Gelingen dieses Unter-nehmens ür die Menschheit edeutete.Aber

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die Wohrscheinliökeit,doß die Deutschen ndemselben Problemmit Aussiöt ouf Erfolgorbeiten dürften, hot miö zu diesem Schrittgezwungen. Es blieb mir nichts onderesübrig, obwohl ich stetsein überzeugterPozi-fist gewesenbin." Sicher, ie Atombombe nden USA wöre quch ohne jene Unterschrift

Einsteinsgebout worden. Aber es muß ge-rode {ür ihn eine schmerzvolle nd erschüt-ternde Erfohrung gewesen sein, doß derUSA-lmperiol ismus ie Bombe schl ießl ichskrupellos um seine Mocht und seine poli-tischen Ansprüche zu demonrtrieren -gegen die Bevölkerung vgn Hiroshimqeinsetzte.Selbst Robert Oppenheimer, der,,Voter er Atombombe",sogtedomols,durchHiroshimo hötten ,.die Physikerdie Sündekennengelernt". Und Einstein erklörte:

,,Wenn ö gewußt hötte, doß die Deutschennicht on der Atomwoffe orbeiten, hötte iönichts ür die Bombegeton."Seitdemdotiert dos unermüdlicheöffentlicheWirken Einsteinsgegen einen drohendenKernwoffenkrieg,gegen Kriegspropogondound für Völkerverstöndigung uf Bqs,isdetPrinzipien der friedlidren Koexistenz. Erführte diesen Kompf im Bunde mit der vorollem durch die Mocht des reolen Soziolis-mus erstorkendenFriedensbewegungn ollerWelt .Auchwürdigteer in jenen JohrenvieleEriungenschoften es Soziolismus,wos oufeindrucksvolleWeise sein 1949erschienenerAufsotz ,,Worum Soziolismus?"bezeugt. Ergewonn in jenen Johren t iefere Einsicht ndie Herrschoftsproktiken es lmper:iolismusund die Rol le 'desAnt ikommunismus; ner-müdlich teilte er seine Zeit ,,zwischen erPol i t ikund den Gleichungen".Dennoch- ols Einstein 1955 storb, loutete

der letzte Sotz seines unvollendet geblie-benen Monuskr ipts: ,Dieol lentholbenent-fochte polit ischeLeidenschoftverlongt ihreOpfer." DieserAusruf ührt uns nocheinmoldie Trogik und die Grenzen iin Wirken desleidensdrof t l ichen umonisten, ngogiertenAntifoschisten und Friedenskömpfers vorAugen, der für seine Unbeirrborkei tundAufrichtigkeitunsere uneingeschrönkteAn-,erkennungund HochochtuÄg erdient.

Born, M,/lnlcld, L., Erinnsrungen on Einrtein, Bärlin 1967.Hernek, F., Albart E inrt€in, Lciprig l9lKusnezov, 3. O,, Ein3tein, Lcbcn - Tod - Unsterblidtcl ,Bcrlin 1977,Sölidrer, Wolfgang, Alb.rt Einst€in. Gcrclbdroftlidrc Po-iitionen d.3 groBcn Physilcrr und Hsmonirt.n, 197t.

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Von Dr. sc. phil. WolfgongSchlicker

Gegen Endedes Johres1915, ost gleichzei-t ig mit seiner ersten Akodemiepubl ikot ionüber d e Al gemeine Reldtivitötstheorie,'foteEinstein ie drei Ef fekte u ihrer Bestöt igungin einem Brief on dos preußischeKultus-minister ium

usommen.Do die Periheldre-hung der Plonetenbohnenerwiesen sei ,müßted ie Au fmerksomke i tun den .be idenonderen Effekten elten. Die Theorieergöbezurneinen, , ,doßdie Spektrol l in ien es Fix-stern-Lichtes egenüber den entsprechendenSpektrol l in ien irdischer Lichtquel lennochdem.Rotendedes Spektrumsetwos verscho-ben seinmüssen, nd zwor um so mehr, egrößerdie Mossender dos Lichtoussenden-den Fixsterne ind". Sie ergöbe zum onde-

ren, , ;doßein neben einem Himmelskörpervorbeigehender ichtstrohl urchdieseneineAblenkung erföhrt . Diese Konsequenz stnuh die interessontestend verblüf fendstevon ol len,wohl ouch die für die Theor ie munzweifelhoftestenhorokteristische,nd ge-rode diese Konsequenz ot nochkeine Prü-fung erfohren."

Diesen Effekt nun sollte eine Sonnenfinster-nis-Expedi t ion ur Kr im bestöt igen 1914,

ols der erste imperiolistisclieWeltkrieg ent-fesseltwurde.Die Expedition cheiterte, ogteEinstein; hr Krieg und om Wetter. EinerderTei lnehmer, . F. Freundl ich,ehrte1915 usder Internierung och Ber l inzurückmit .derAbsicht,sich forton endgültig den Arbeitenzur Uberprüfung von EinsteinsTheor ie zuwidmen. Dies erwies sich zunöchst olsschwier ig.H.-J.Treder hot betont, doß dieBer l inerund Potsdomer strophysikon 1874(Arbeitsbeginn des Astrophysikoliscfien

Observoter iurnsn Potsdom)bis 1916(TodSchworzschilds),eprögt durch die ForscherKirchhoff, Vogel und Schworzschild, hregro9e Teil hotte; zugleichwor die Deutsche

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Astronomische esellschoftoktisch dentisö, ,miteiner i r i ternot ionqlen ereinigung l lerAstronomen". uch diese Stel lungging mi tdem ersten Weltkrieg verloren, Noch demTodeSchworzschildsond sichkein kongenio-

ler Nochfolger, er die Aufnqhmeder neuenErkenntnisseer Physik Quonten-,Relot iv i -tötstheorie)oder der ForschungsergebnisseEddingtons nd onderer n die eigeneostro-nomische rbei t s ichern onnte,Die Skepsisvon Astronomen wie H. Struve/Bobelsbergoder H. v. Seel iger/MünchenegenüberderTheor ieEinsteins irkteden PlönenFreund-lichs- der bei Struve n der Sternworteor-bei tete entgegen.1918nohm ihn Ein steinvorerstols Mitorbei teron dem neuen,von

Einstei gelei tetenKoiser-Wi lhelm-lst i tut üPhysik uf , dos sichonsonsten uf d ie För.derung physikol ischer Forschungen be-sch önkte,

Eineneue Situot ion ntstond, ochdem weibrit ischeSonnenfinsternis-ExpeditionennterArthur Eddington nd FronkDyson 1919den,,verblüffendsten"ffekt, die Liötoblenkungim Schwerefeldder Sonne, erstmols bestö-t igten. Domit wor Einsteinplötz l ichweltbe-

rühmt. Mit seinemwissenschoft l iöenWerkund seinem humonist is ihenDenken undHondeln stond er forton im' Bl ickpunkt er.Weltöffentlchkeit.M t seh unterschiedichenKonsequenzenond er jetzt ouch dos brditeInteresseder deutschenBourgeois ie. hrereoktionörstenVertreter,dorunter ouch diePhysiker enord,Storkund Gehrcke, ichtetenschorfeAngr i f fegegen Einstein, e in soziol-ethischesund ont imi l i tor ist isches ngoge.ment und seineTheor ie.Reprösentontenerdomols regierendenWeimorer por lomento-r ischen ool i t ion onWoltherRothenau berden Reichsprösidentenfbert, den " preußi-schen Kultusminister oenischund seinen

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Unterstqotssekretör orl Heinrich Beckerer-hofftensiifr dogegen von EinsteinsWeltruhmkulturpolit lscheVorteile. Becker vor ollemhotte jends strotegischeKonzept mitentwik-kelt, n welchemKultui und Wissenschoftor-erst für eihe neuerlicheWeltmochtpolit ik es

durchdie Kr iegsnieder loge918und die Er-eignissedbr Novemberrevolutioneschwöch-ten deutschenmperiol ismus ine Schlüssel-stel lungdinnehmen' ol l ten.Nun ober worgerodedie Theor ie insteinsn Englond, emehemo l i gen , ,Fe inds too t "nd imper i o l i s t i -schen Korikurrenten,bestötigt worden. DieInitiotiveBeckers tond doher hinter elnemqm 10.Dezember 1919 in dqr verfossung-gebenden Preußischen ondesversommlungeingebrochten ntrog: lm Einvernehmen it

der Reichcregierung ollten die Mittel ge-wöhrt werden, ,,um Deutschlonddie weitereerfolgreiche i tqrbei t mit den onderen No-t ionenzuf i Ausbouder grundlegenden nt-deckungen lbertEinsteins nd diesem elbstweitere Förschungen u ermöglichen."Einstein,Uer s ich ongesichts er ol lgemei-nen Nochkr iegs- und Inf lot ions-Not loge'durchdie Bewi l l igung er beontrogten toot-l ichenMittel zunöchstbedrüd<t ühlte, erbot

vom Kul tubministerorerst ur die moter ie l leSicherstel l i . rngreundl ichs nd seinerArbei-ten, Von diesemober ging dos Projekt inerspeziel len orschungseinr ichtungi t moder-ner Ausr i is tung us. Der ouch hierbei boldzutoge trOtenden Diskreponz zwischenbe-nötigtenund vom Stoote otsöchlich ewill lg-ten Finonlmit te ln egegnete r , ndemer mitWoltherNernsteinenAufrufzu einer ,Albert-Einstein-Sirende"erfoßte,. en die PhysikerNernst,Plonck,Rubens,Worburg,der Prösi-

dent der Koiser-Wi lhelm-Gesel lschoftdol fv. ,Hqrncrr:k, ie Direktoren des PotsdomerAstrophyslkol ischenbservotor iums . Mül-ler sowi6 der Bobelsberger SternworteH. Struveunterzeichneten.s sei nun, noö-dem die AkädemienEnglonds, merikos ndFronkreichs nter AusschlußDeutschlondsdie Ini t iot iveergr i f fenhötten,, ,Ehrenpf l ichtderer,denen on der Kul turstel lung eutsch-

^ londs gelegen st" , d ie zur exper imentel lenPrüf ng der Theor ie on einer deutschen

Sternworte benötigten Beobochtungsmittelzu beschdffen. er Chemiemonopol ist .or lBosch vermittelte über den Reichsverbondder Deutsthen ndustr ie rhebl iche ummen;der Zeisskonzetn .B. übernohmdie instru-

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mentole Ausstottung zum pestehungspreis;Freundlichhotte eine Sonnenbeobochtungs-onloge - ein vertikqles Fernrohr(Turmtele-skop) kombiniert mit einem horizontolenSpektrogrophen konziplert.Die oröitek-tonischeGestol tung des,,Einsteih.Turmes"

übernohm der bedeutende Architekt ErichMendelsohn, er den modernenBou bis 1922vof endete s.2. Umschlogseite). is 1924worouch die lnneneinrichtung Lobor, Arbeits-röume, Turmteleskop,Spektrogroph - ob-geschlossen.Eine Forschungsstötte or ge-schoffen, ie ordritektonisch nd instrumentolgleichermoßen orwörtsweisend qr.Leiter der Arbeiten im ,,Einstein-Turm" nd,,Einstein-lnstitut"wurde Freundlidr, SeinOpt imismusgegenüberder Reol is ierborkei tdes Nochweises der Rotverschiebung erSpektroll inienouf diesem Wege eiwies sichzwor ols vorei l ig.Der Turm mit seiner zu-nöchst onge beispielhoftenEinrichtungbe-wöhrte s ich vielmehr oußerholb seines ur-sprünglichen Bestimmungszwed<es.n ihmwurden seit 1924 bedeutende Forschungenzur Sonnenphysik urchgeführt.Hier orbeite-ten bekonnte Forscher,so der sowjetischeAstrophysiker , A. Amborzumjon,ols Göste.

1933nohmder Foschismus,er Einstein, berouch Freundl ich und Mendelsohn ousDeutschlond ertrieb,der Forschungseinriö-tung den verpfl ichtenden omen.Die sonnenphysikolisdren rbeiten werdenbis heute, seit 1967 m Rohmendes Zentrol-instituts für solor-terrestrischePhysik derAdW der DDR ortgeführt.Sie gelten - heutein Kooperotion mit der Sowjetunion - vorollem der Erforschung olorer Mognetfelderols physikolisüer Ursoche von Aktivitöts-phönomenen wie Sonnenfled<en, fockeln,-protuberonzen oder -eruptionen und olseiner ouch für dos Leben ouf der Erde fol-genreichenErscheinung.Dos heutige ,,Son-nenobservotoriumEinstein-Turm",seit derErrichtungdes Turmes n der Offentliökeitmit dem Nqmendes größten hysikers nse-rer Zeit veibunden, st Stötte der Forschungund der Pflegedes Einstein-Erbesn unsererRepubl ik.

Literstur:H, J. Tredcr, Zur Gaschichtc dcrrPhysil sn der EcrlineiAkodemic von t67O bis 1930. In: Phyriker über Physiker,Berlin 1975.derrelbe, Albcd Einrtain an dcr Berliner Akademie der Wis-sen3chaften. Inr Albert Einrlein in Eerlin l913 bis f933.Ieil l: Dürstcllung und Dokumcnte, Bcrlin l9?9.

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WeitereSphinx

in Agyptenentde*tDie große Stotue einer Sphinxwurde bei Londerschl ießungenin der ögyptischen Westwüstenohe der Oose Siwo entdeckt.Die Löwenflgur mit dem Kopfeines Phoroonen sol l ous derptolomoeischenZeit slommenund wird ouf über 2200 Johregeschötzt. Die berühmtesteögyptischeSphinx ist die des

Chefren bei den Pyromiden onGiso,d ie ous e inem einze lnen ,57 Meter ongen Kolksteinfelsengehouenwurde, um die phoro-onische Totbnstötte tu be-wochen. Sie stom.mtous der4. Dynostie und ist eiwo 4500Johre olt.

lmpfungvon FüchsengegenTollwutErstmolig n Europo wird .dem-nöchst im Schweizer KontonWoll is ein größongelegterVer-such zur lmpfung der Füchsegegen Tol lwut mittels pröpo-rierter Hühnerköpfe unternom-men, Noch dem Versuchsplonwerden Wildhüter und Pol izi-sten in einem 1000km2großenGebiet 5000 Hühnerköpfe olsKöder on Fuchsbouten ieder-

legen. Dorin sind Plostsöckchenmit flüssigem mpfstoff befestigt.Sol l te der Versuchgel ingen, stdomit zu rechneh, doß 60. , .80 Prozentder Füchsedie Kö-der oufnehmen.Beißtder Fuchsouf den Hühnerkopf,. erreißtdos Plostsöckchen,er lmpfstöffkommt mit den Moulschleim-hduten des Fuchses n Berüh-rung, wodurchdie lmpfung be"wirkt wird. :Noch der Aktionwerden etwo 1000 Füchse ob-geschossen, .um lestzustellen,ob sie den Köder oufgenom-men hoben. An den toten Tie-ren werden ouch Blutonolysen

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vorgenommen,um zu klören,ob sich bereits Antikörpergegen Tol lwut gebi ldet hoben,Hühnerköpfewurden ols Ködergewöhlt, weil lrühere Versuchegezeigt 'haben,doß Füchse iegern fres3en.

SdrworzmeerhqfenBurgos43 Prozentdes Außenhondeis-urnschloges er VR Bulgorienloufen über den modernenSchworzmeerhofenBurgäi. DerFrochter ,,Goze . Deltschev"(unser

Foto) löscht z. B. Mo-schinen und Ausrüstungen ürdie Erweiterung und Rekon-struktionbulgorischerBetriebe.Fost 60 Prozent der hier um-geschlogenen Güter kommenous der UdSSR.Die Hofenkois,ousgerüstet mit modernsterUmschlogtechnik,:. B. Krönenous der UdSSR und der DDR- können gleichzeit igmehreregroße Frochterobfert igen.

GrünfutterproduktionunterGlosGrünf tter konn unter Gios -unobhöngig von Witterungs-einflüssen innerholbvon ochtIogen gewonnen werdän. Wis.sänschoft ler vom lnsti tut fürBotonik und Lebensmittelkunde

der Universi tötWien hoben do-

für äin Verfohren entwicftelt,bei dem die Pflonzen n Ge-.wöchshöusernoufgezogenwer-den, In einem mehrphosigenAbloul werden Gerstenkörnerzum Keimen gebrocht. l {eolefemperoturen und opi imoleFeuchtigkeit n den wichtigenWochstumsphosen orgen do.für, doß die Keimblötterbereitsnoch einigen Togen 20 Zenti-4eter long sind...Die Pflonzennehmen oußerordentl ich chnel lon Mosse zu und ergeben

einquolitotiv hochwertiges Futter.Die Togeskopozitöteiner der-ort igen Anloge wird mit zehnTonnen ongegbben. In Lybienwird gegenwörtig eine solcheAnloge gebout, eine weiteräist für Osterreichselbst projek-tiert.

Ieichtere

Ammoniok.GewinnungDie Amrnoniok-Gewinnung usdem Stickstoflder Luft für dieDüngemittelproduktionol l sichmit Hi l fe von Titondioxid eich-ter bewerkstel l igenossen.Kol i-fornischeWissensdroftlerhobenherousgefunden,oß dos holblei tende Minerol Titondioxiddozu neigt, Stickstoff- undWossermoleküle on seinerOberflöche zu binden. NochBerichtender Zeitschrift,,Notur:-wissenschoften" ist wqsser-.beschichtetes Titondioxid inGegenwortvon Stickstoffn derLoge, z, B. bei Einstrohlungvon ultroviolettem Licht, Am-moniok und Souerstoffzu pro-duzieren. Die Wissenschoft lerversuchen jetzt, ouf dieserGrundloge eine vergrößerteund verbesserte

Solorzel le zuentwickeln,die ouf der Bosisder UV-Reoktionous Luft, Wos-ser und Sonnenl icht infoö undumweltfeundl ichAmmoniokoe-winnt.

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Altes ObsbrYqtoriumwiederentdecktDie Reste des Obsetvotoriumsdes dönischenAstronomenOleRömer (1644-1710, sind jetzt

bei Vridslodsemogle westl ichvon Kopenhogen gefundenworden. Römer hotte onhondseinerBeobochtung er Jupiter-monde ols ersterdie Geschwin-digkeit des Lichtesbestimmt.Erwor Professdr der Astronomieon der KopönhogenerUniver-si töt und betrieb ein eigenesObservo to r i umm, ,Wes two ld " ,dos ober noch. seinem Todeoufgegeben wurde. Do bei

dem .9roßen Bronde Kopen-hogens m Johre 1728 ost o l leAufzeichnun$en Römers unddie meisten Unterlogeinüberdoi Observotorium rierbronntworen, geriet es in Vergessen-heit. Mit Hi l fe olter Stiche hotnun ein dönischer Pödogogedie Stelle wlederentdeckt.

' .FEnergtesporendes

GlosschmelzverfohrenWeientl iche Energieeinsporun-gen sol l ein.Glosschmelzverfoh-ren erbringdn,dos im Pottel le-Insti tut n Fronkfurt Moin) ent-wickelt und zum. Potent onge-meldet worden ist. Be.i diesemVerfohren wird pelletiertes Ge-menge von Glosrohstoffen nder: Flomme eine Injektions-brenners tfonsport iert. Dobei

werden die Pel lets über derSqhmelze ls ,,Schleier" or Er-reichen dds Glosbodes inöußerst kurzer Zeit vorge-schmolzen. Der über demschmelzflüssigenlos gebi ldeteSchleier hot glelchzeit ig dieAufgobe, dle Strohiungswörmezu obsorbibren.So konn diehohe thermlscheBelostungäesGewölbesder Wonne reduziertwerden. Weitere Möglichkeiten

zur Energiebinsporungder zur

Erhöhüng der Schmelzleistung

sol len sich durch Vorheizender Pel lets mit heißen Ofen-obgosen, rgeben. Dos Verfoh-ren verbindet die Energieein-sporunE mit Umweltfreundl ich-keit und sol l ouch geringereInvesti t ionen rfordern,do klei-here Schrnelzeinheiten undweniger .onspruchsvol leOfbn-boustoffe im Oberofen verwen-det werden können.

Die RuinenvonAquincumEine der viel iöl t igsten Attrok-t ioneh der ungorischenHoupt-stodt bi lden die in sorgfölt igerwissenschoft l icher rbeit frei-gelegten und der Offentl ichkeitzugöngl ich gemochten Ruinender römischen BürgerstodtAquincum. Hier ouf dem. Frei-

gelönde sind die Reste derrömischen Architektur zu be-

wundern . - im VordergrundStützpfei ler der Fußbodenhei-zung, denn in den V i l l en undBödern der Römer wurden dieRöume Von unten her beheizt,

Aqu incum wurde im 1 . Jh , v .u. Z. on der Stel le einer kel-t ischenSiedlung gegründet*Eswor der letzte- Vorposten desRömischen Reiches im Nord-osten. ln ihrer Blütezeit hotte

die Mil i tör- und Bürgerstodt30 000 Elnwohner, Dos be-festigte Loger und die Mil i tör-siedlung befonden sich oufdem Gebiet des heutigenObudo (Altbudo), und die

Bürgerstodt wor 3 km weiternördl ich ouf dem Gebiet, dosmon noch heute Aquincumnennt.

Foto: ZB

RototorienschützenidrvorKonnibolismus

Rödertierchen(Rototorien) sindprimit iveSchlouchwürmer,er€nKörperous einer'ortmößig ion-stonten Zohl von Zellen (etwo1000)gebi ldet wird. Die Weib-chen vermögen sich portheno-genetisch (Porthenogene5sJ,rngfernzeugung) ortzuPflon-zen. Rototorien besitzeneinensehr oktiven Kouopporot, dervon einem Wimpernkronz(,,Rod'i) umgeben ist, Stoßen

Protozoen der ondere Kleinst-lebewesen dogegen, werden3ie versch lungen .ohn J, Gi l -bert vom Dortmouth-Col legein New Hompshire USA) unter-suchtedie Art Asplonchnosie-boldi und stel l te dobei fest,doß s ie woh l k le inere Ind iv i -duen onderer Arten frißt, nichtober solche der eigenen Art.Dieses differenzierte Ge-schmocksvermögentel l t ür die

Tiere eine oußerordentl icheSinnesleistung dor, Augen-scheinl ich ot sich, neben demkörper l i chen, ,Schloß-Schlüsse l -Prinzip",bereitsouf einer nied-rigeren Entwicklungsstufeolsb i sherongenommen urde ,e inchemisches rterkennungssystemherousgebi ldet.

(Proceedingsof' the NotionolAcodemy of $cience of theusA, 8d .73 , S .3233)

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Mehr ols 150000 Besucher ohen im Herbst 1978 n Dresden eine Auswqhl von 200 Mei-slerieidrnungen ous zwei der öltesten, größten und berühmtestenGrophik-SommlungenEuropos,dem DresdnerKupferstidr-Kqbinettnd der Wiener GrophisdrenSommlungAlber-tino. Künstlerzeichnungenleiben freil ich meist in den Sdrrönken Grophisdrer Kobinetteder Kunstsommlungen ller lönder verborgen.Aber ihre Schönheit mpfindet eder Betrodr-ter . lm lo lgenden mehr zum Themor

DieHondzeichnungVielfqlt und Wondel einer Kunstformvon Dürer bis Menzel

Von Dr. Gottf riedRiemonn

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D i e E i n m o l i g k e i td e s D r e s d n e r E r e i g n i s s e sb i e t e t A n l o ß g e n u 9 , d e n B l i c k o u f e i n e nbesonders re i zvo l l en Bez i rk neuerer Kuns t -geschichte zu l enken , e in ige seiner Glonz-punk te und E igenor ten vorzus te l len . FünfMe is te rze i chnungenous v ie r Johrhunder tens t e h e n h i e r o l s B e i s p i e l ü r d i e V i e l f o l t d e r

küns t l e r i schen und technischen Ausdrucks-fo rmen, d ie berühmte w ie n i ch t so bekonn teKünst ler mi t dem Med ' i um Ze ichnung ge-schoffen hoben.

Longe Ze i t vo r o l lem Hi l fsmi t te l ohne e ige-nen Kunstonspruch, oft vori vorbereitendemChorok te r , kom der Ze i chnung.e rs t se i t demEnde des Mittelol ters (um '1500)

störkererE igenwer t zu - s ie wurde zur se lbs tönd igenKunstform. Doch sehr Verschiedenort iges -

in Abs ichten wie in Techniken - verb i rg t

sich hinter dem Begri f f der Künst lerzeich-nung. Sie ist höuf ig Skizzeund Entwurf ,Anfongs- und Arbei tsstodium ür Molerei ,Bi ldhouerkunst, ruckgrophik,Studie nochNotur oder Model l . Die Grenze zwischenzweckdienendemntwurfund Zeichnungmitselbstöndigem horokter s t edoch l ießend.

Der Grod der Vorberei tungwird wei t über-schr i t tenund die Stufe von vol lkommenerformoler und iqhol t l icher Geschlossenhei t

Afbrecht Dürer ,,Flügel der Elourocke",1512.Miniotur ul Pergoment.9,7X 20cm.AlbertihoWien tS.60l Reoro : indemonn

Corl Philipp Fohr ,,Prozession uf dem 5t. Peterr-fr iedhof in Solzburg", 18t5, Feder in Sdrworr,oquorel l iert. 3l , f X 34,3cm. Dresdner Kupfer-slidt'Kobinett (untenf

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erreiöt, betrochtetmon z. B. AlbrechtDürersStudien von Rosenstückenoder Hönden.Hier konn die Zeichnungebenso künst ler i -'scher

Endzustond ein wie dort, wo mit ihrenMitteln,gewissermoßenen ,,vorqherein" lseigenstöndigesWerk oufgefoßt,endgültigeSujets,wie Londsöcft, Bildnis,Genredorstel-

lung, ll lustrotion u. o., wiedergegebenwer-den.Summorisch eien die Mittel künstlerischenZeichnens enonnt: Es sind vor ol lem die,,selbstzeichnenden"tifte - in Gestolt ver-schiedener Kreiden, Kohle, Rötel, Grophitund Bleistift,;, denen die ,,übertrogenden"Mittel - wie Feder und Pinsel, mit denenvor ollem Tusche,Sepio .oderTinte ouf demPopierVerwendung inden - gegenüberste-hen. Die Benutzungdes Pinselsdeutet dieGrenze zum Molerischenq.n.Diese Grenzeerreichtdie Zeichnung m Verlouf ihrer Ent-wicklung mmer höufiger; l iberschrittenwirdsie mit der ,,Molerei" in durchgcheinendenoder deckenden Wosserforben (Aquorelloder Guosch).' ndes-schließtder moderneBegriffder Hondzeichnung uch diese Tedr-niken'mitein. Die Kombinotion erschiedenerFerligkeiten, etwo des Umriß gebendenFeder"striches"mit dem Flöchen üllenden

Pinsel,,oqftrog", erleiht der Zeichnung hrebesondere, oft bewußt ongewöndte und nurihr eigene stilistisöe Vielfslt und Ausdr,udis-föhigkeit.Ebensowie um 1500die Molerei in Deutsch-lond einen ersten bed-eutenden ufschwungnimmt und die Grophik ( in ihren frühenFormen: Kupferstidi und Holzsönitt) zuhöchster:Blüte gelongt, erreicht ouch dieHqndzeidrnungn dieserZei t , vor ol lem imWerk Albrecht Dürers (' 471-1528), einen

ersten großen Höhepunkt. EindrucksvollesZeugnisdofür ist der"Flügel der Blourocke"

G. 5.60), Dos in bril lonter, zugleich minu-tiöser effektvoller spitzpinseligerMiniotur-techniksöon mehr gemolte ols gezeichneteBlott verdeutlicht en Vollendungsgrod inerStudie,'Zugleichvermog sie zu zeigen,wosdie Einzigortigkeit ost sller Zeichnungenund Aquorelle DürersousmochtlsowohldieGeschlossenheit er Gesomtkomposition lsouch die ungeheure.Sorgfolt im künstleri-schen Detoil. Einer der unverönderlichenWesenszüge: roßer Zeidrenkunst, nömlichunmittelborsterAusdruck der Hqnd-Sdriftdes Künstlers u sein. wird ougenscheinllö.

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Dos umfongreiöe zeichnerischeWerk von'RembrondtHqrmensz on Ri jp (1606-1669)bedeutet nicht nur für dos 17 Jh., sondernin der gesomtenGeschichte er Zeiöenkunsteinen .der obsoluten Gipfel. Vor ollem sindes die 'zumeistmit der Rohrfeder ezeiöne-ten Londschoftsblötter,wie dos ,,Bouern-

gehöft unter Böumen" (s. l l. U.-S.),die dieMeisterschoftseines Zeiönens beweisen.Trotz ihres spontonen,oft schnellenEntste-

. henssind diese Noturstudien ollgültige,ob-geschlossene unstwerke. ndreutendes kiz-zieren,scheinbornur den flüchtigenEindruckwigdergebend, ührt der Künstler zu höch-ster Vollendungrder GestoltUng, vollendetin Komposition und Wirkung, und dqbeizugleich zur störksten Durödringung desDinglichen,der motdriellen Welt. Wiederlößt sich ein Aspekt großer Zeichenkunstqblesen: die Steigerungdes künstlerischen

, Schoffensprozesses on der hondwerklichenVollendungzur hohen geistigenVerdiötungin der scheinboreinfqch und mühelos ent-worfenen Studie. Größte te{rnische Virtuo-sitöt bei Verwendung einfoöster Mitielschofft Tiefen- und Rqumwirkungen,Spon.nungen und Hqrmoniender Komposition.

lm 18.Jh. verkörpertdos Werk Antoine Wot-

teo us (1684- 1721 .großezeidrnerischeKunst.SeinStudienblottmit einer Dgme,drei Kovo-lieren und Amor (s. 5.63) gehört zu denVorstudien ür sein bekonntesGemölde.die,,Uberfohrt noch der LiebesinselCythöre".

Nur mit dem einfochenMittel des breitzeich-nenden Rötelstiftes usgeführt,vermog die-ses Blott doch Entscheidendeson'der Ele-gonz und Grozie,der Unrryelt,n der es ent-stond,ouszusogen.Mühelosweiß der Zeich-ner Abgestimmtheit

der Komposition mitvirtuos beherrschter einheit des Detoils zuvereinen.Durch den Rötel- schonvon Leo-nordo do Vinci verwendet, m 18.Jh.donnbesonders eliebt - konntenLinienzeiönun-gen und Forbwertzu qinem tchon sns.Mole-rischegrenzendenEffektverbundenwerden.

Die Zeit äer Romontik bringt einen neuenHöhepunkt n die Entwi&luyrgder Zeichen-kunst. die sich nun gonz ols selbstöndigeKunstggttungneben der Mqlerei behouptenkonn. Niöt selten.werdenderen Prinzipienund Anschouungsweisenuf die Zeidrnungübertrogen,besonders e rnihr im Verloufedes 19. Jh. Sensibil itötund Vielfolt"desAus-

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AntoineWotteou ,,Studienblott it einer Dome,drei Kovolierenund Amor,,, um 1709. Rötel.15,5X 2l cm, DresdnerKuplerstich.Kobinett

drucks unehmen. ie Zeichnung, uchdurchneue technischeMittel wie Sepio, Bleistiftoder Kohle weiter bereichert,vermog zeit-weil ig zur wichtigstenStimme, zum höufigunmittelborstenZeugnis künstlerischerAb-siöt zu werden;sie stvor iobelund für neueEntwicklungstendenzenm oufgeschlossen-sten.Gern bedienten sich ihrer die Portröt-

kunst und die vielföltigeLondschoftsdorstel-lung der Romont ik.Ein schönesBeispieldofür bietet Cor l Phi l ippFohrs 1795-181O

Adolph y. Menret ,,Der Künetlermit seinenGeschwisternm Klovierund einer Verwondten.,,1851.Bleistift.22,5 X 28,5cm. Berlin, Kupfer-stichkobinett nd Sommlung er Zeichnungen

,,Prozession uf dem St. Petersfriedhof nSolzburg" s. S.61). Die klore, durchleuch-tete. zugleichzorte Wirkung, die dos Blottousstrohlt, vermog scheinbor Gegensötz-l icheszu vermit te ln:einersei tsGenouigkei tder topogrophischenWiedergobe und .desDetoils,ondererseitsgroße Empfindsomkeit.

Erreichtwird dos durch eine einfoche ineoreUmrißzeichnungmit der Feder und leicht,durchsichtig quorell ierteFlöchen.Dochdoseigentlich Zeichnerischesteht im Vorder-grund, und dies ist chorokteristisö ür dieZeichnung er Romont ik.

Höuf igwird im 19. h.der Bleist i f t erwendet.Adolph von Menzel (1815-1905) . B. übteseine großortigeZeichenkunst usschließlichmit diesem einfochen Mit te l ous. Dieser

gerodezu fonotisch zu nennende Zeichneroller.LebensbereicheeinerZeit vermog ostuniversel lmi t dem Zeichenst i f t mzugehen.Die Szene, n der er sidr selbst mit seinenbeiden Geschwistern m Klqvier und einerVerwondten dqrstellt (s. S. 63), ist eineMeister le istung es Erfossens nd Gestol-tens sölichter Wirklichkeit.Die Zeidrnungwird zur künstlerisöen Interpretotion desgesellschoftl ichen erholtens einer gonzenZeitepoche, es Biedermeier.

Al le sei ther olgendenTendenzen i ldenderKunst f inden bis heute ihren viel fö l t igenNiedersölog in der Zeichnung.mmer grö-ßer wurde die Zohl der Künst ler , n derenWerk sie einen festen Plotzeinnimmt.Heutesind Mittel und AusdrucksmöglichkeitenerHondzeichnung o vielsei t igwie 'n ie. Undnebendem rüdbl ickendennteresse,os diehistorischeZeichenkunstmit dem Reichtumund der Schönhei threr Zeugnisse u wek-

ken vermog, sollte unsere Aufmerksomkeitouö ihren gegenwörtigen Erscheinungsfor-men gelten. Als großer stets lebendigerBereich m Schoffen ieler Künstlerder Deut-sdren DemokrotischenRepublik rückt dieZeichnung m AnblickbedeutenderBeispieleder Vergongenheit sicher störker in dosBlickfelddes interessiertenBetrochters.Ge-legenheitdozu bieten beinohe olle Ausstel-lungen zeitgenössischer unit, do dort zu-meist ouch Hondzeichnungen er

ousge-stel l tenKünst ler u sehensind. Niöt sel tenwird dos zeichnerische Werk einzelnerKünstler n gesondertenAusstellungenvor-gestellt.

Utonlo 2p9 6:l

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Rund um den Morltplotr der wiederoufgeboutenAltrtodt in Worschou:

Die neuerrichtetenehemoligen Bürgerhöuseroulder rog. Borss-Seite ll und der rog. Delert-Seite(2f des Morlter

Der Morktplotr - gleichermoßenSehenswürdig-keit fü. Tourislen und beliebter Treflpunkt derWorschouer;on der Dekert-Seitcentlong ouf dieBorss-Seitezu (31. Die Plerdekutsdrcn oul demMorkt, dem Mittelpunkt der zur Fußgöngenoneerklörten Altstodt, ergönren hormonicchdos mit-telolterliche Stodrbild.

In der Frelo,eincr Nebenstroßedes Morktes (l t

Fo tos L indemonn , Re inho rd t

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Mit dem Uberfoll des fosdristisöen deutsdten Reidres ouf Polen om 1. September 1939begonn vor nunmehr botd 40 Jqhren der zweite Weltkriqg. Dos Kriegszieldes losdristisöendeutschen mperiolismusgegenüber Polen lqutete: militörischeund territoriole Zerschlogungdes bürgerlidren polnisdren Stqqtes und Ausrottungdeg polnlsdren Volkes durch physisdreVernidttung und Zwongsorbeit - die Umwqndlung Polens in ein deutidres Aufmqrsch-gebiet zum Krieg gegen die Sowjetunion. Weldres Sdticksolsollte Worschou erleiden?

EineneueAltstqdtUber den Wiederoufbou der WqrschquerAltstqdt

VonProf.Dr. WojciedrKolinowski

Die polnisöe Houptstodt, Worschou,solltemitsomt seinen 1300000 Einwohnern ,vonder Londkorte rodiert" werden; on ihrerStelle wollten die Hitlerfoschisten m Zugeder ,,deutschenBesiedlung" Polens eine.,deutsche todt Worschou"noch den Plöneneiner WürzburgerArchi tektengruppe nterLeitungvon F. Pobst ,,Pobst-Plon")rrichten,und zwor mit nur 130000Einwohnern,Die ZerstörungWorschousbegonn AnfongSeptember 1939. In diesem Monot fielen

5818t deutscheBombenouf Worschou.DerUbergong ur systemotischenerstörungderStodt setzte im Sommer 1943 ein, ols derAufstond m jüdischenGhetto niedergesclrlo-gen wurde und die Hit ler foschisten ennördl iöen'Stqdttei l in Brond setztenundsprengte.n.Die totole Zerstörung der Wor-schouerAltstodt olgte im Herbst 1944,noch-dem der WorschouerAufstond gegen diefoschistische eutscfreOkkupotion nieder-gesölogen wor, Noch wochenlongen Luft-ongriffen und storkemArtil leriebeschußogdie Altstodt vol lstöndig n Trümmer,Resteder Bebouung,dorunter dos Königsschloß,sprengten die Okkuponten noch im Winter1944145.Bis zum Jonuor 1945 wurde die Stodt zu84 Prozent erstört, os Kulturgutzu 90 Pro-zent. Die Zerstörungen im gonzen Londschötztemon ouf 20 Mrd. US-Dollor. Polenhotte om Ende des zweiten Weltkrieges

mehrols6 Mi l l .Totezu beklogen.Nochdouer ien. ie Kömpfeon der Oder und'bei Ber l inon, do trof die RegierungVolks-polens eine mutige,ober r icht igeEntschei-dung: Worschoubleibt Houptstodt Polens

Urcnio 2179

und muß wiederoufgeboutwerden. DieseAufgobe schienvielen om Anfong unreol i -stisch.Es gob keine Wohhungen, k'eineAr-beitskröfte; eine Boustoffe nur ein gren-zenloses Meer von Trümmern. Und doworen quch Stimmen von Fochleuten undJournql isten u hören,dos Trümmerfeld erAltstodt * sie dotiert ols Hondwerker-undKou fmonnss ied lungus dem 12.Jh . so l l eols Mohnmol gegen die Vernichtungdesnot ionolenKulturerbes ortbestehen.

Vom ersten Toge der Befreiung Worschouson hol fendie Regierung er UdSSR nd dieSowjetorrlee mit Nohrungsmitteln undly ledikomgnten, i t Wege- und Brückenbou-orbei ten, mit Tronsportmit te ln,omit Wor-schou über leben und der große Plon desneuen Polen in dieser zerstörtenStodt be-gonnen.werden konnte. Und mjt der Ent-schlossenhei t , insotzberei tschoftnd Hi l fedes gonzenVolkeswurdedie beinohephon-tostische

deein zwei Johrzehnten eolisiert.

, ,Dosgonze Volk bqut die Houptstodtouf"- dieser Losung begegnete mon zwischen1946und 1956 n ol len Stödtenund Klein-stödten, n Fobr ikenund Büros, n Schulenund Studentenheimen es'volksdemokrot i -schenPolen.Dos wor jedochnicht nur eineLosung;dohinterstond die Mühe von Hun-dert tousenden rbei ternund Jugendl ichensie orbeiteten mit grenzenloserOpferbereit-schoft ür den Wiederouf ou'derHouptstodt.

Der Entwurf um Wiederqufbou er Al tstodt(S1oreMiqsto) wurtie unter Leitung der Pro-fessoren Jon Zochwotowiczund Piotr Bie-gofiski und unter Mitorbeit der AröitektenStonislowLoryn, MieczyslowKuzmo und on-

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Blick in einen der bereits restouriertennnen'röumedeswiederoufgeboutenönigsschlossesmZentrumWorschous

Auf dem Morkt der Altstodtstellenouch Wor.schouer oler hreBilder us

Nur der Westgiebelwurde neu entworfen,ober ouch mit got ischerGl iederung.Der Morkt in der Altstodt hot eine Flöche

von 73 X 90m, Die vier Höuserblocks indsei t 1916noö verdienstvol len todtbürgernvom Endedes 18.Jh. benonnt Hugo Koffq-toj , Jon Dekert , FronciszekBorss, gnocyZokrzewski).An einigen Fossoden er Höuserom Morktworen ei lweiseol te Wondbemolungen ndInschr i f tenerhol ten gebl ieben; sie wurdesorgföl t ig enoviert nd restour ier t . ie on-derenHöuserbekqmen ine neueBemolungin historischer der modernerForm,entwor-

fen von bekonntenpolnischenMolern.Interessont ind ouch die neue, histor ischstilgerechteAusstottung der oltstödtischenGeschöfte,Goststötten,Cofös usw.sowie dieous Schmiedeeisengeformten Gesööfts-zeichen, oternen, ürbesölögeu. o .

Porol le l zum Wiederouf ou der Al tstodtwurde dos Stroßennetzder Umgebungmodernis ier t . o entstond nstel le es ol ten,kompl iz ier ten erkehrsknotenpunktesn der

I inmündung der Krokowskie-PrzedmieScie-Stroßeouf den Schloßplotz Ploc Zomkowy)eine Aussichtsterrossen der Wislo,und diewicht igeOst-West-Verkehrsverbindungberden Flußver legtemon n einenTunnelunter

Urcnia 2ll9

dem Schloßplotz. un wor die neugebouteAltstod vom lörmenden Verkehr entlostet.Schon sei t e in igen Johren st dos Altstodt-v ier te le ine.Fußgöngerzone.Jetzt, noch zwonzig Johren, sieht die neu-geboute Altstodt ölter und domit so echtous, doß vieleTour isten oum gloubenkön-nen, doß sie von Grund ouf wiederouf-geboutworden st. Unter den ouslöndischenBesuchern ind ouch.vieleDDR-pürger; hreZohl hot s ich sei t der Einführung es viso-freien Reiseverkehrswischen nseren bei-den Löndernstork erhöht; ihr Interesse nunsererGeschichte nd Gegenwort st groß.Auchdor in drückts ichdie enge Verbunden-hei t zwischen er soziol ist ischen DR undder soziol ist ischen RP ous, die sei t derGründung der DDR vor 30 Johren bestehtund weiterwöchst, etrogen vom gemein-somenZiel unserer eidenVölker:Sicherungdes Friedens,Freundscho{tmit der Sowjet-

union, ol lsei t ige Störkung des Soziol ismusund des soziolistischenWeltsystems.Noch dem Wiederou{bou er Al tstodt bt iebnoch ohrelong die Stel le eer, on der dosKönigsschloß estonden hotte. Auch dosKönigsschloß wie berei ts erwöhnt - isteinesder vom Hit ler{oschismusotol zerstör-ten Zeugnisse der tousendöhr igen Ge-schichte nd Kultur Polens. m Sommer1979sol l der Wiederoufbougbggschlossenein.Die WorschouerAl tstodt und dos Königs-

schloßbzw. deren Wiederdufbousind on-schoul iche eispieleür die Pf legeund Fort-führung des geist ig-kul turel len rbes despolnischen olkes durch den soziol ist ischenpolnischenStoot.

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xuMltfl It x[3nb

Chemische rkennungvonErdbebeh,ZohlreicheBeobochtungen eu-gen dovon, doß Tiere mit ihrenempfindl ichen Sinnesorgonen

den Erdbeben vorousgehendes,,Knisternm Gestein"wohrneh-men können und sich solchenNoturkotostrophen urch Fluchtentziehen. Der Mensch kenntbis h eute keine Methode, umErdstößesicher vorherzusogen,Wenig zuverlössigePrognosenkönnen jedoch oft mehr scho-den ols nützen.

In neuererZeit wird besondersintensiv die chemische usom-mensetzungdes Grundwossersuntersucht, enn es gibt Infor-motionen, doß ErdstößeneineKonzentrotionsönderung vonWcsserstoff, Hel ium, Rodon,Quecksi lber,Arsen u. o. Ele-mente vorousgeht.

Diese Elemente sind imGrundwossdr n der Regel nurin sehr kleinen Mengen ent-holten, hr chemischer ochweis

ist kompliziert,wos eine breiteAnwendung verbietet. Desholbist es wichtig, eine verbreiteteKomponente' es Grundwosserszu f inden, die empfindl ichoufProzesse eogiert, wie sie denErdbeben vorousgehen undgleichzeit ig eicht nochweisborist, Als ein solches Elementbezeichnen ie Mitorbeiter desPhysikol ischen lnsti tuts der

.Dogestonischen Fi l iole der

AdW der UdSSR,D. G. Osiko,A. B. Megojew,:T. 5. Jonkow-skojo und O. A. Soidow dosChlor.Al le notürl ichen Wösser ent-

6E

holten diesesElement n merk-l ichenMengen, Die onolyt ischeChlorbestimmung ist öußersteinfoch und zuverlössig. Eswurde beobochtet,doß 3 bis5 Toge vor Beben der Chlor-geholt des Grundwossers tork

zunimmt(um

200 bis 600 %)und erst noch den letzten Erd-stößen wieder den normolenWert erreicht. Wenn dobei imFol le schwocher rdbeben ieseKonzentrotionsönderungenurin 5 bis 10km Abstond vomEpizentrum bemerkt werden,geben storke Erdbeben deror-t ige chemische Signole miteiner Reichweite on 85 km undmehr.Um die Mögl ichkeit iner

zuverlössigen Prognose derErdstöße u hoben, genügt es,in der seismischgeföhrdetenGegend ein Netz von Stotionenzu schoffen, ie dos Grundwos-ser regelmößigouf Chlorgeholtprüfen, Die Autoren vermutendie Ursochen dieser Erschei-nung dorin, doß vor dem Erd-beben eine wenig merkl icheAufspoltung der t ieferen Ge-steinsmossen rfolgt, wodurch

dos Grundwosser inen größe-ren Geholt on Minerolsolzenerhölt, G. R.

Chimijo Shisn,Moskou,2/1978

PROEITMTInstitutfür Dendrologiein KörnikDos in der VR Polen noch demzweiten Weltkrieg gegründeteInsti tut ür D endrologie, is oufden heutigen Tog von Prof,Biolobok geleitet, befindet sichouf dem trodit ionsreichefi e-lönde der Porksvon Körnik,Sie

g ingen 1924mi t i h rem e inz ig -ort igen Bestond on. Böumenund Ströuchernols Sti f tung instootlichen Besitz über. 1952übernohm die PolnischeAko-

demie der Wissenschoften ieSti f tung und gründete oufihrem Gelönde dos lnsti tut fürDendrologie,Heute bestehtdoslnstitut ous vier wissenschoft-l ichen Bereichen,n denen ins-gesomt über 40 wissenschoft-

l iche Mitorbeiter öt ig sind. lmBereich Genetik beschöftigtmon sich mit Problemen derbiotischen und obiotischenWiderstondsföhigkeit on Ge-hölzen gegen Pilzkronkheitensowie mit der biologischenBekömpfung von Infektions-kronkheitenund Schmorotzern.Selektionsorbeiten werdendurchgeführt, um 5ippen zt)züchten, die gegen weit ver-

breitete Boumkronkheiten esi-stent sind, So tri t t in der VRPolen sehr oft der Wurzel-schwomm Fomes nnosus)ouf,der die Holzquol i töt betröcht-l ich mindert oder zum Abster-ben der Böume führt. Mon istim lnsti tut bemüht,eine gegendiesen Pi lz resistenteSippe zuzüchten und festzustel len, bdieseResistenzererbbor st. Eswöre dies ein gonz großer

Erfolg,Mon dorf nömlich nichtvergessen, oß die on Böumendurchgeführten Versuche sehrlonge oul Ergebnissewortenlossen und doß in diesem Zu-sommenhonggemochte Fehlererst in den nöchsten Boum-generotionen sichtbor werden.Weiter wird im genetischenBe-reich des lnsti tuts die Wider-stondsföhigkeitvon Gehölzengegen niedrige Temperoturen

untersucht, obei geht es weni-ger um die notürl ichenReok-t ionen der Böumegegen die imWinter einsetzendeKölte olsVielmehrum ihr Verholten beiplötzl icheintretendenKölteein-brüchen im Herbst oder imFrühjohr (Früh- und Spöt-fröste). Bei diesen Versuchenwerden in die Pflonzentriebezwei dünne Elektrodeneinge-führt und die elektrischeLeit-

föhigkeit des Zel lsoftes emes-sen, Dobei stel l te mon fest,doß Költeeinbrüche besservertrogen werden, wenn derZel lsofteine niedrige Leitföhig-

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keit oufweist. Von großerqVor-tei l für dieseArbeiten,erwiesensich olte longjöhrige Aufgeich-nungen der ehemoligen Gor-tenoufsichtüber dos Verholtender Gehölzebei untersöipdl ichkolten Winterperioden. So

zeichnen ichbeispielsweiseiepolnischen Fichten durch hoheKölteresistenzus,wesholb hreSetzl inge nd Somen n opdereLönder exportiert werden, DieWissenschoft lerdes Dendro-logischen Insti tuts in (6rnikvertretendie Ansicht,doß mon'in der modernen Forstwirtqchoftzwei Richtungen unterschgidenmuß: den Produktionswol{ ndden Erholungswold,Boum.or-

ten, Arbeitsmethoden undPflege werden sich in beidenFöl len sehr deutl ich voneinon-der unterscheiden, in reinerProduktionswold rinnert. oummehr on einen notürl ichenWold, So wurde z. B. in Körnikeine Poppelplontogeongglegt,die sorgfölt iggepflegtwird undbereits in 20 Johren Wi*-schoftsholziefern sol l lm Ver-gleich mit Fichtenwöldern, ie

erst noch 80 Johren Holz l ie-fern, eine sehr lohnende nve-sti t ion,lm Bereich Physiologie undBiochemie es DendrologischenInsti tutswerden die gegensei-t igen Beziehungen zwischenBoum und. Pi lz, insbesonderedie Mykorrhizo Symbiose wi-schen dem Myzel bestimmterPi lze und den Wurzeln derWoldböume * untersucht,Wei-tere Forschungen werden hierin folgenden Richtungenge-führt: Methoden zur Longzeit-oufbewohrung yon Gehölz-somen (nicht edes Johr tretengleiche Somenquol l töten, uf),Besch leun igunger Ke imung, 'Aufbewohrung on Somen bzw,Früchtenbei niedrigen Tempe-roturen in feuchtem Substrot(Torf,5ond, u. ö.), Verönderun-gen endogener Substopzen- vor ol lem der Hormone inGehölzsomen.Die Erforschungdieser Mechonismen und dieErorbeitungvoh Methoden zurlongjöhrigen Aufbewohrung

Uronio2F9

von Somen wertvol lerBoumor-ten ist eine wichtige Aufgobefür die zukünft ige Entwicklungder Forstwirtschoft.

lm Bereich ür Pflonzensystemo-tik und Pflonzengeogrophie

werden vor ollem Arbeiten überdie röumliche Vertei lung be-stimmter Boumorten betriebenund entsprechende Verbrei-tungskorten ongefertigt, Auchloufen Untersuchungen zurSystemotik bestimmter Gehölz-sippen, die Grundloge 2.. B.für die Züchtungsorbeitenind.Der Bereich ür Pflonzenokkl i-motisotion und Introduktionbeschöft igt sich mit wissen-

schoftlichenArbeiten im Arbo-retum. So werden hier bei-spielsweiseArbeiten über dievegetotive Fortpflonzung vonGehölzenduichgeführt. u den,,Arbeitenouf Bestel lung"ge-hört die Bestimmung vonStrouchorten, ie sich für dieAnloge von grünen Autobohn-strei fen eignen. Sie müssenAbgose vertrcgen, dürfen kei-nen größeren Widerstqnd bei

eventuel lem Auffohren bietenund sol lendos Auge der Auto-fohrer erfreuen, Ferner werdenForschungen ber den Einflußvon Industrieobgosen uf denBoumbestond urchgeführt. e i-der werden die Wissenschoft lerim ol. lgemeinen immer erstdonn herongezogen,wenn dieUmwelt beeintröchtigtst, Grö-ser und Blötter obgestorbensind. Wie überol l in der Welt,

so ist mon ouch in Körnik be-müht, solche Boum- undStrouchorten zu f inden, diesogdr in der Wüste wochsenkönnten.

Auf einem n diesemJohr stott-gefundenen Symposium desInsti tuts,dos den biologischenReoktionen von Gehölzen mZusommenhongmi t i ndus t r i e l -len Emissionen ewidmet wor,

wurden sowohl verschiedeneGehölzorten orgestel l t , ie sichden neuen Bedingun$en on-possen,obär ouch Stoffwechsel-,prozessedemonstriert,die in-

folge der Umweltverschmutzungin Pflonzen tott{ inden. B, 5.

Problemy,Worschou,8/1978

Der Kiskunsdg-NotionolporkVor co. vier Johren wurdeder Kiskunsdg-Notionolpork(etwo 80 km nordwestlich vonSzeged)gegründet.Der Schutzund d ie Erho l tung es on e in -heimischenendemischenArten

reichen Pflonzen-und Gehölz-bestondes st seine houptsöch-l ichsteAufgobe. Von einer ge-ringenAnzohl kleinererFlöchenobgesehen, ist jedoch dergesomte Pork bewirtschoftet,Wie werden diese beidenscheinborgegensötzl ichen uf-goben in Ubereinstimmung e-brocht?Wie in vielen onderenGegenden der UngorischenTiefebene ist ouch im KNP-

Not iono lpork d ie Mohd dernotürl ich wochsenden Gröserein wichtiger Wirtschoftsfoktor.Der Schnittols Selektionsfoktorbietet dobei solchenArten vor;tei lhofte Wochstumsbedingun-gen, die zwischenzeit l ichomenbi lden, oder die iu einer stor-ken Vermehrung mstondesind.Longsom wochsende Gehölzekönnen desholb hier n icht Fußlossen. Eine künstl icheAuffor-stung hötte ouf ol le Föl le eineVerönderungdes Artenbeston-des zur Folgä,und - longfrist iggesehen müßte mon wohl mitdem Verschwindeninigerwert-vol ler Arten rechnen.

Noch regelmößiger Mohdwurdö festgestel l t ,doß einigeArten (etwo Orchideen) ver-schwindenoäer ihre Bestöndestork gel lchteiwerden.Desholb

entschloß mon sich zu einemplotz- und zeitversetitenMohd-system.

Noch komplizierterwurden dieFrogender plonmößigenmine-

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rql ischen Düngung. Hierdurchwurden die Wochstumsbedin-gungen bestimmterArten ein-seitig beeinfluRt. Desholb be-steht eine wichtige Aufgobe fürdie Leitung des KNP- Notionol-porks dorin, die gleichblei '

bende Artenzusommensetzungder 'Bestönde zu kontrollieren.Dobei hot mdn wertvolle Er .fohrungen gewonn€n, Es reichtn cht ous, einzelne Stel len zusthützen. Derin in Abhöngigkeitvon ihrer l.ogfe erfolgt einemehr oder weniger gleich-mößige Düngung dieser

'Ge-

biete durch m Oberflöchenwos-ser gelöstenMineroldünger,Esrirurdendesholb gonze Schutz-

zonen geschoffen.Weitere Erfohrungen beziehensichouf die Auswirkungen inerplonmößigenBeweidung.

Bö,Buvdi, Budopest, 6/1978

Kubos utobohnNoch dem Siegr der kuboni-schen Revolution gehörte . dieVerbesserung und Erweiterungdes Stroßennetzes u den wich-t igsten Moßnohmen in denPlönen für die ökonomischeEntwicklung des Londes. VoreinigerZgit wurde mit dem Boueiner Autobohn begonnen,die

die wichtigsten Stödte Kubosmit der Houptstodt verbindensoll. In westllcher Richtungwird sie bis Pinor del Riogeführt, im Osten endet sie inder Stodt Guontdnomo.Der zuHovonno gehörende Tei l derAutobohn bi ldet einen unr dieBucht von Hovonno geführtenRing, der zu den wichtigstenUmgöhungsstroßener Houpt-stodt gehört; , Die Autobohn

beginnt mit dem :Ki lometer 0bei der Vio Blonco.n Hovonno.und führt über 38 km mit ocht,donn mit' sechs Spuren nochSontiogo de Cubo, Dos Prgjekt

70

sieht für die StreckenführungKurvenmit großen Rodien undgeringe Steigungen vor. DerVerkehr ist kreuzungsfrei ge-stoltet, Zufohrten werden soongelegt, doß bei der Auffohrtcrufdie Autobohn der fließende

Verkehr nicht behindert wird.Die beiden Richtungsfohrboh-nen werdgn durch einen Mittel-strei fengetrennt,der ein Wen-den ouf der Autobohn unmög-lich mqcht."Großer Wert wirdouf die Ausführung und Auf-stellung der Beschilderungge-'legt. Hierfür werden Erfohrun-gen ous onderen Löndern ge-nutzt.

Ein großer Teil der Brücken

wird oui Fertigteilen errichtet,die in dofür gebouten Werkenu. o. mit sowjetischenAusiü-stungen gefertigt werden. Auchfür die Aspholt ierungsorbeitenwerden Speziolmoschineqein-gesetzt. Die Trogföhigkeit derAutobohn wurde für hohe Be-lostunge.n onzipiert,

Dos Projekt enthölt oußerdemdie Einrichtung eines Netzesvon Tonkstellen und Auloser-vice-stotionen, von Erholungs'zentren und Restouionts, diesich hormonisch n die Lbnd-schoft einfügen.

Juventud T6cnicq, Hovonno;3-411978

Roumklimound Arbeitsleistung

Die quol i tot iv€n und quonti-totiven Ergebnisse der Arbeithöngen von einer Vielzohl vönFoktoren ob, z, B. von denGeröten und Mosöindn undden persönlichen Kenntnissenund Föhigkeitendes Werktöti-gen. Andere Foktoren, ie mehroder weniger die Effektivitötginer Tötigkeit beein{lussen,werden ober noch zu wenigberücksichtigt.Hierzu gehören

u, o. die kl imotischenBedin-gungen, die om ArbeitsPlotzherrschen,Bei den kl imotischenVerhölt-nissen in Kubo müssen viele

Arbeiten unter ungünstigenBedingungen durchgeführtwer-den, Zu den om Arbeitsplotzherrschenden Temperoturenz, B. in der metol lurgischenlndustrie, n Gießereien,Böcke-reien usu kommt noch dos

tropischeKlimo hinzu. Hier kön-nen physiologische Untersu-churigen Messungen er Puls-f requenz, cler Körpertempero-tur; der Schweißobsonderung)Hinweiseouf die Umweltbedin-.g.ungen:geben, die von einemgesunden Werktötigen :ohneSchödigung oleriert werden.

Neben diesen Temperotur-extremen gibt es eine Reihevon Foktoren, wie Luftfeuchtig-käit, Geschwindigkeitvon Lu{t-strömungen, Roumtemperotur,die keine nochweis[orenphy-siologischenWirkunlen. hoben,sichober psychologischuf dosWohlbefinden und domit ouchciuf die Effektivitöt der Arbeitouswirken. Do hierüber fürKubq noch keine und ous on-deren Löridern bisher nurwenige Doten vorliegen, führtedie Sektion Mikrokl imo derAbtei lung für Arbeitsmedizinbeim kubonischenMinisteriumfür Gesundheitswesen ntspre-chende Untersuchungen urö.Hierzu wurden bei 2984 Be-schöftigten ous 30 BetriebenHovonnos der Temperoturbe-reichermittelt, den sie ols opti-mol für jdie Ausübung ihrerTötigkeit empfinden;Al le Pro-bonten führten körperl ich

leichteArbeiten ous. Die Befio-gungen wurden .wöhrend.derArbeitszeit urögef ührt,gleich-zeitig wurden Temperotur,Luftfeuchtigkeit und Luftge:schwindigkeitgemessen.

Der Temperoturbereich, er vonmindestens 5 o/sder.Befrsgtencls ongenehm. empfundenwurde, log zwischen 18,0 und23,5 "C, wobei. ür die mönn-lichen Beschöftigten Werte

zwischen 18,0 und 23,? ?C(Optimum20,0'C) für die weib-lichen Beschöftigten 19,3 bis24,0''C (Optimum 22,0 C) er -mittelt wurden. Die relotive

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Luftfeuötigkeit betrug zwischen30 und 90 0/6,die Luftgeschwin-digkeit log untei 0,2m/s. Esrvird vorgeschlogen, n Betrie-ben mit vorwiegend körperlichleichtenArbeiten Temperoturenzwischen19,3 und 23,2oCein-

zuholten, Ho.Juvdntud6cnico,"äi;ft

Die ProgerMetroDer Pton, in Prog eine Unter-grundbohn zu errichten, höteine onge Geschichte, Doserste Projekt - domols nochUtopie - .stommtous der Zeitder Johrhundörtwende, is inProg gerode die Stroßenbohneingeführt wl irde. In den 20eiJohren äxistierten di:nn schonkonkretere Vorstellungen. Esgelong ober nicht, diese mo-dbrne Form des Nohverkehrsdurchzusetzen.Gerode zu die-sem Zeitpunkt wuchsen n Progdie Verkehrsschwierigkeiten.sgob domols nur 2l Stroßen-bohnl inien mit einer Schienen-netzlöngevon 200km, Seit 1925gibt es in Prog Omnibusse.Stotist isch unternohm domolsieder Proger 186 Fohrten imJohr. Der Houptverkehr spieltesich ouf Piikopy, ouf dem Vdc-lovsk6 ndmösti und derNdrodnd ti ido ob, wo stündl ichetwo 300 Stroßenbohnzüge er -kehrten. Die Fohrtgeschwindig-,keitbetrug'durdrschnittliö etwo4 km/h.Aus dieser Situotion herouswurde 1926 dos Projekt einerU-Bohn durch Prof, VlodimirList und Ing. Bohumil Belodoentwickelt. Grundgedonkp wordie Verbonnun des oberirdi-

sihen Verkehrs ous dem Zen-trurr der Stodt. lm Projekt vor-gesehen woren vier U-Bohn- .Linien mit Stotionsobschnitten'von

jewei ls 640m und einerFohrtgeschwindigkeit von

Urqnis?fl9

27,8kmlh. Die Züge sollten von2 Triebwogen (vorn und hin-ten) getrieben werden und imIntervol lvbn 2,5min fohren.

Vor Beginn des iweiten Welt- .

krieges wurden zwei weitereProjekte vorgelegt, die jedochebenfolls nicht verwirklichtwer-den konnten. Noch derBefreiung dquerte es mehrereJohre,bis sich.dosProqerVer-kehrswesen wieder stJbilisie*hotte und der Wogenpork ei -weitert werd€n konnte.

Die Regierung der öSSR be-schloß chl ießl ich 965den Boueiner Untergrundbohn, undschon m dorouffolgenden ohr

wurde mit de.mBou begonnen,Die Konzeption soh wiederumeine unterirdische troßenbohn(Unterpflosterbohn) vor. Dochein Gutochten tschechoslowo-kischer nd ouslöndischer och-verstöndiger eigte,doß dieses.Projektnicht geeignetwor.Auf Empfehlung sowjetischerFochleute verobschiedete dieRegierungder CSSRom 9. B.1967eineri Beschluß ber den

Bou einer Metro ols einheit-liches System des ProgerU-Bohn-Verkehrs. Die vomoberirdischen Verkehr unob-höngige Metro gorontierthöch-ste Verkehrssicherheit und-regelmößigkeit, ie weist eine.optimole Kopozitöt ouf, Nurouf diese Weise konnte dieSchönheit zohlreicher histori-scher Bouten der olten Stodton der Moldou gewohrt wer-

den.Die Metro, dos umfongreichsteProger Bouvorhoben, soll inmehreren Bouetoppen bis zumJohre 2000 fertiggestellt wer-den. Vorgesehen sind vierHouptl inienmit einem Gesomt-schienennetz von mehr ols90 km,

Am 9. Moi 1974wurdeder ersteAbschnittder Linie C für den

Verkehr freigegeben. Heutbwird diese Linie tögl ich vonetwo 200000 Fohrgösten be-nutzt.Dos sind 9 o/sdes houpt-stödtischen Personenüerkehrs.Mit der gePlonten Erweiterung

werden es bis 1980etwo 22%

Dos Bougeschehenspielt sichunmittelbor im Zentrum derpulsierenden Mil l ionenstodtund unter ersöwerten geologi-schen Bedingungen ob.

.Von

großer Bedeutun(;woren dobeidie sowjetischen Erfohrungen.Ein Abkommen zwischen denRegierungen der UdS5R undder CSSRüber die Zusommen-orbeit beim Bou unterirdischerVerkehrswege wurde om19,November 1966 unterzeich-net. Ein wäiterer Vertrog vom30,Apri l 1970 beinholret einewesentliche Erweiterung der

Zusommenorbeit wischenbei-den Stooten, insbesondere imHinbl icl ouf technischeAusrü-stung.

Auch om Bou der Trosse A,Boubeginri 1972, woren sowje-tische Fochleute beteiligt. DieSowjetunionübergob der CSSRouch die Typen- und technischeDokumentotion, ie Wortungs-projekte und die technischenProiektierungsunterlogen. Die

Bouleitung der MoskouerMetro unterhölt enge Kontoktemit tschechoslowokischenPro-jektierungsorgonisotionen,

Die Trosse B wird in Zukunftrl ibnö und Vysoöon mit derSüdwestvorstodt erbinden. DerersteAbschnitt ührt über Bohn-hof Smfchov über Müstek biszur Stotion Sokolovsk6, nsge-somt eine Strede von 5,4 km.

Die sieben Stotionen dieserLinie befinden sich 30 bis40,m unter der Oberflöche,Durch die Trosse

'Bwird bis

1985 dos Dreieck im ProgerZentrum - Müstek, Muzeumund Sokolovskd - geschlossenwerden. Noch vorlöufigen Be-rechnungen sol len ouf dieserS*ecke jöhrl ich 260 Mil l ionenFohrgöste befördert werden,Die Foh* vom BohnhofSmichov'bis

Soko{ovskdwird einschließ-lich der Aufentholte ouf denStotionen nür 9,5min douern.

c. A.

Vädo o iivot, Prog 811978

sern,

7N

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IndisdrWird der sBd5 in Problem Nr,22 (URANIA 11/78)mit 1. Dd4obgeblockt, so steht Schwozpott, Die Versuche1. Td4'und1, 5cd4 geben eine bzw. zweiFluchten rei, ober donn folgtjewei ls u f 1 . , . . K f6 ke in Mot t .- Die wohrl ich schorfsinnigeLösung,der Schlüssel . Sfd4l

eröffnet nicht weniger ols vierdiogonole Fluchten, nd in den,,Sternflucht"-Vorionten geht'srege zu: 1. .. .Kl6lKt4lKh4/Kh6,2. s5lSe6lSl3lDcl - ein Juweldes KunstschochsAus der Fül leder Einsendungenermii tel ten wir durö dos losfolgende Gewinnereines Buch-preises:

S, Bi lke,925 Mittweido;R. Donnro th , 162Ber l i n ;

M, Hermonn, 62 BodSo lzungen;G. Kl ingsporn, 701Weißkol lm;M. Küstermonn, 601Eilenstedt;A. Potitz, 354 Osterturg;R. Pudewil l ,36 Holberstodt;H, Schron,54 Sonderlhousen;F. Stein,8036 Dresdeh;

W. Stiep,1156Berl in.

Edelstein,Bri l lont, Dlomont -solche Ausdrücke kommen inden Lösungsbesprechungenwirkl icher Spitzenproblemeobund zu vor. Dos kl ingt nochExot ik ,Or ient , l nd ie r r , . . Se i tder Entstehung der Legendevon der , ,E r f i ndung" des Kö-nigsspiels erdocht vor Johr-hunderten - gloubt

die Weltdes Schochs n Indien,Großmeister beginnen ihrePortien mit Vorl iebe ;, lndisch",und dos Kunstschochennt seitüber hundert Johreh jenenldeenkreis, er unter dem Titel,, lndisch" Problemleschichtemochte.lm Drei- und Mehriüger istvon Indisch die Redd, soboldWeiß Vorkehrungen treffen

muß, domit Schwsrz nicht ins

Pott geröt, und wenn zu die-sem Zweck eine weiße Figur,,kritisch" zurückgezogen undonschl ießend durch eine on-dere weiße Figur verbout wird,so doß der schwoze König einFluchtfeld erhölt, ln dem Pro-blem Nr. 27 geschieht 1. Lc1e6, 2. Td2 Kf4, 3. Tda*l lndem Problem Nr. 28 treten Löu-fer und Turm obwechselnd inden beiden Rollen ouf. Noch1. Td5 c5 im Zugzwong folgt2. LcZc4,3. Td2 K:g5, 4. Td5+.W i e g e h t ' so b e r n o c h1 , . . , c 6weiter?

lhre Lösung (ouf einer Post-korte) erworten wir bis zum

2O,Mön 1979on folgende

AdresseRedoktionURANIAl0E EedinOtto-Nuschke-Str. gKennwort: LogisdreSpiele

Vergessen Sie nicht, den Teil-nohmeobschnittvon S.77 rechtsunten oufzuklebenund gebenSie bitte ouch lhr Alter und.lhren Beruf on. Vielen DonkAuflösung und Bekonntgobeder Gewinner m Moiheft 1979,

lhre RedoktionURANIA

ProblemNr. 27: H. A. lovedoy,,ChessPlcyersChronicte,,1845Version: . Berger F27|

ProblemNr. 26: HonsJohner,,NCue ürdrerZeitung',r 91 t

8

76

5

4

32

6

I4

3

2

Mott in drei Zügen(4+31

Uronio 2179

Mott ii vier Zügen(8+51

%%*%D>"

73

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STERNHIMMEL MARZ 1979

Fixsternhimmel: m 15.Mörz um 20 Uhr ist dosSternbi ld Börenhüter bereits vol lkommen über

dem Osthorizontzu sehen. Mon konn den hel l-sten Stern Arktur leicht f inden, do er ein deut-l ich rötl ichesLeuöten zeigt ' Dos Sternbi ldJung-frou geht ouch schon um diese Zeit ouf ' Weitüber äem Osthorizont tehendie Sternbi lderGro-ßer Bör, Jogdhunde und Löwe' lm Süden befin-den sidr Luchs und Krebs unmittelbol vor derKu lmino t i on , öhrendZwi l l inge, e r 'K le ineHundund Einhorn diese gerode durchlqufen hoben'Orion hot in südwestl icherRichtung nur noch30o Höhe. Auch Fuhrmonn, Stier und Perseusverl ierenom Westhimmel n Höhe,Widder, Drei-

eck und Andromedo befindän sichdort unterholbvon 30o Höhe.

Sonne O : Die Sonne bewegt sich ous dem Stern-

bi ld Wossermonn n die Fisöe. Am 21' Mörz um

6 Uhr erreicht sie die Dekl inotion 0o, d, h. sie

überschreitet en Himmelsöquotor,und in den

folgenden Togen betrögt die Toglönge wieder

mehr o l s 12Stunden. m 1 .Mörz geh t d ie Sonneum 6.53Uhr ouf und um 17,45Uhr unter, Am

31.Mörz sind diese Zeitpunkte 5.45Uhr und

18,37Uhr.

Mond o: Am 10.Mörz um 11Uhr ho t der Mondseinengrößten Abstond von der Erde,om 26.Märzum 7 U1r den geringsten.Die Phosendes Erd-

beglei ters hoben folgende Zeiten: ErstesViertel

or- S.Mött um 17'23Uhr, Vol lmond om '13'Mörz

um 22,14Uhr, letztes Viertel om 21'Mörz um

12.22Uhrund Neumondom 28.Mörz'um4'00Uhr'

In der Nocht vom 13. zum 14.Mörz f indet eineport iel le Mondfinsternisstott, die vom Qebietder DDR gut beobochtbor st. Um 2O'29 hr tri t t

der Mond in den Kärnschotten er Erde ein' Dos

Moximum der Finsternismit einer gröBten Phosd

von 0,858 st um 22,08Uhr, und um 23.47Uhr ri t tder Mond wieder vol lkommen qus dem Kern-schotten er Erde ous. Interessontst zu beoboch-ten, wenn bestimmteFormotionen es Mondes nden Kernschotten in- bzw. oustreten.Für einige

76

bekonnte Kroter seien diese beiden Zeitpunktegegeben: Tycho 20.53Uhrbis 23.23Uhr),Kepler

(20.54Uhr It is 22.45Uhr), Kopernikus 21.05Uhrb i s 22 .51 hr ) .

Merkur U : Der sonnennöchste lonet erreichtom8. Mörz um 2 Uhr seinetgrößte östl iche Elongo-t ion und hot 180Abstondvon der Sonne,Er konnolso sehrgut nochSonnenuntergongief om West-himmel gefunden werdön. Posit ivouf seine Be-

obochtungsmöglichkeit i rkt sich ouch ous, dqß

die Dekl inotionder Sonne om 8, Mörz - 50 be-

trögt, die des Merkur ober * 30. Seine schein-bore Hel l igke i tbe t rög t -0 ,1 Größenk lossen. ie

n i m m t m M ö r zv o n - d , 9 o m 1 . M ö r z o u f * 2 , 5

om 31 Mörz ob, Die Verönderung der schein-boren Hell igkeit wöhrend der Sichtborkeitkonn

olso gut beobochtet rfuerden.Der Grund der

Hel l igkeitsobnohme st die Zunohme der Ent-

fernung des Plonetenvon der Erde' Der Merkur

ist in dieserZeit im Sternbi ldFische u finden.

Venur I : Venus bleibt im Mörz Morgenstern'lhre Aufgongszeit öndärt siö nur wenig und

l iegt kurz vor 5 Uhr. Do die Sonne immer früheroufgeht,werden die SichtborkeitsbedingungenürVenus immer schlechtei. Sie befindet sich im

Sternbild Schütze.

Mors 6 : Mors bleibt äuch im Mörz noch un-sichtbor.

Jupiter4 : Die Kulminotiondes Jupiterverlogertsich von etwo 21.30Uhi om Monotsonfong ouf19.30Uhr om Monotsende.Seine Beobochtungs-mögl ichkeitenm Sternbi ldKrebssind olso immernoch gyt.

Soturn1 : Der Ringpldnet erreicht om 1.Mörzum 19Uhr d ie Oppos i t idn ' ü r i hn g ib t es domi t

beste Beobochtungsmöglichkeiten,enn er stehider Sonne genou gegenüber,kulminiertolso umMitternocht.Mon f indet ihn im Sternbi ld Löwe.Die scheinboreHel l igkelt betrögt * 0,6Größen-klossen. Dr. Siegfried Morx, Toutenburg

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DOKUMENTATION

Schmutzer, .

Einstein Begründereiner neuert PhysikURANIA,Le ipz is ;55 (1979) ,5 ,8 -14

Der einlei tende Beitrog des Sondertei lszum'100.Geburtstogvon Albert Einstein ibt einenUberbl ick über wichtige Etoppen im Lebendes großen Gelehrtenund seine wissenscho{t-l ichen Leistungen.Dobei l iegt der Schwer-punk tou f der Ze i t on der Ber l i ne r kodemie.

Co l l i e r , .

Physik m Umbruch

URANIA,Leipzis; 55 (1979)2, S. 15-19

Der Beitrog gibt einen Einbl ick n die Physikund ih re Entwick lung m die Johrhunder t -wende, um die wissenschoft l icheeistungAl-ber t E ins te ins nd i h re Bedeutung uch 'ousheu t i qe rSichte inordnen u können.

WISSENSCHAFTSGSCHICHTE/PHVSI PHYSIK

PHYSIK PHYSIK

Sol i6 ,N,Experimentezur Bestötigung der ARTMeier,W.Grovitotionswellennochweis

Weber,G.A. Einstein WegbereiterderAtomistikund der QuontenphysikURANIA, Leipzis; 55 (1979)2, S,34-39

Alber t E ins te inw i rd o f t , ,nu r " o l s Schöp fe rder Relotivi tötstheorie ngesehen. Der Bei-trog zeigt, doß seine Leistungen ouf denGebieten der Atomistik und Quontenphysikgleichfol ls on epocholerBedeutungsind,

ü

URANIA, Leipzis; 55 (1979)2, S.24-28Eswerden Experimente eschrieben, ei denenmit modernsten Mitteln (Roumfohrt) reloti-vist ischeEffekte (Rotverschiebung,ichtoblen-kung) mögl ichs t iok t gemessen urden undwerden, Der zweite Beitrog erlöutertdie Gro-vi tot ionswelenproblemoti .

PHILOSOPHIE/PHYSIK GESCHICHTE

Korch,H.

Zu philosophischenAuffossungenA. Einsteins

URANIA,Le ipz is ;55 (1979 ' ) ,5 .44-47

Es wird gezeigt, doß Einsteindie Beschöft i -gung mi t ph i losophischen rogen ols not -wendiges Element des Forschungsprozessesbetrochtete.Der Beitrcg gibt einän Einbl ick

in die dorous erorbeitete phi losophischeGrunde ins te l l ung. E ins te ins .

Alexonder,D,

A. Einsteinols Humonistund politischerMensch

URANIA, Leipzis; 55 (1979)2, S.52-55

Wie nur wenige Wissenschoft ler einer Zeitzeichnet sich A. Einsteindurch großes pol i-t ischesEngogementous, Der Autör informiertüber Motivotionen und zohlreiche pol i t ische

Aktivi töten des großen Gelehrten insbeson-dere in dessen Berl inerZeit,

KUNST

Riemonn, .Hondzeichnüng Dürer bis MenzelURANIA, Lelpzig;SE (1979)2, S.60-63Zeugnisse er Zeichenktrnst ls eiqenstöndiqeKuns t fo rm ind uns se i t dem 15 . /16 .Jh . ; -konnt. Al lgemeineAnerkennungols selbstön-dige Kunstgottung rhiel t sie erst Anfong des

19.Jh. Der Beitrog regt on zur weiteren Be-trochtung von und Beschöft igungmit Hond-zeichnungenous Vergongenheitund Gegeq-wo rt.

Uronio 2179 TI

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Vs coAepx<auun From he contentsnpoÖ. 4-p Opucr llluyrqep

9ftrureün - Ocsorare.rr norar Snsrnra

Brognar crarbr cflerlr4a:rruoü py6ptx: xyp-rraJra, IlocBfirqensoir 1oo-nerrrKr co. Ans poxAe-nrn Am6epra 9linrurerlxa, gaet o6eop Baxubtx

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78

Prof, Dr. Ernst Schmutzer

Einrtein - The Originqtor of the new Physics

This introductory contribution of the speciol

supplement n honour of Albert Einstein's 00thbi*hdoy gives o survey of the most importontperiods ip this outstonding scholor's life ond ofhis scientific schievements.Speciol attention isäevotäd to thqt time when he worked ot the BerlinAcodemy. pp.8-1a)

Dr, Roiner Col l ier

fhe Rodicol Chonge in Phyrics

This poper oflords on insight ntophysics

ond'i tsdevelopmentot the'turn of this century so thot

Albert Einstein's scientific work ond its signifi'

conce moy be ossessed rom o modern viewpoint,(pp. 15-19)

Prof, Dr. Gerhord,Weber

A. Einstein - The Pioneer ol Atomistics

ond Quontum Physics

People often see in Albert Einstein " only " the

founder of the theory of relotivity.This contribu'.t ion.shows hot his ochievementsn the f ields ofotomistics nd quontumphysics re of on equol lyepcich-morkingsignificonce.(pp. 34-39)

Prof,Dr. Helmut Korch

A. Einstein ond his Philosophicol Concepts

The outhor elucidotes hot the occupotion with

phi losophicol problems.meont for Einstein onessentiol element of the process of reseorö. Thepoper gives on ideo of Albert 'Einstein's bosicphilosophicol conception, (pp. a4-47)

Dr, DietrichAlexonder

A. Einstein -

Humonist ond Politicolly-Minded Mqn

A. Einstein is one of those rother few scientists

of h is t iÄe who ore dist inguished y o dist inctivepol i t icol engqgement. The outhor . informs onmotivotionsond numerous pol i t icol octivi t ies ofthis remorkoblescholor,port iculorly n his Berl inperiod. (pp.52-55)

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URANIAEMPFIEHLTMqthemotik und Weltonsdrouung.Von W. Heitsch.Akodemiä-Verlog Berlin, 1978, 378 S., Leinen,19,50M.

Die jetzt in der zweiten Aufloge erschieneneMo.nogrofie behondelt phi losophierelevonte othe-motische Grundlogen in der Reihe onderer Ar -beiten zum gleichen Themo. In seinem Buchunternimmt der Autor den Versuch, die mothe-motische Erkenntnis m Rohmen ihrer verschie-denen logischenBegründungen,ous weltonschou-licher Siöt zu chorokteriiieren. Er geht dobeikonsequent vom diolektisch-moteriolistischenStondpunkt ous.Dos Buch beinholtet Probleme des Gegenstondesder Mothemotik ols eine Frogestel lung ber dieNotur der mothem.otischen xistenz,der Dorstel-lungsweise ols oxiomotisöes Vorgehen, odero s konstru tives (o gorithmisch-orientiertes)Vor-gehen - und von der Dorstel lungsweiseusge-hend, die Grundlegungsversucheer Mothemq-tik. lm einzelnenwerden Plotonismus, ogizismus,Formolismusund lntui t ionismusvorgestel l t undhinsichtl ich iniger Auffo5sungen, ie einen ver-obsolutierenden weltonschoul ichenStondounktbezügl ich er Mothemotikbegründung innehmen,ous diolektisch-moteriol ist ischericht einer Kri t ikunterzogen,Die Vielföl t igkeit er Mothemötikentwicklunguchin ihren .Grundlogen lößt eine einseit ige Ent-scheidung, elcheMothemotikouf welcherGrund-loge die ,,Einzig-Wohre" ei, nicht zu. Mothe-motikentwicklung wird sehr richtig ols Entwick-lung von Denkmöglichkeitm diolektischenVer-höltnis zur Denknotwendigkeit esehen.Mögl ich-keit und Notwendigkeit des mothemotischenDen-kens.ist selbst von der jewei l igen weltonschou-lichen Position n der gesellschoftlichen roxis ob-höngig. Diesen Gesichtspunkt ringen ouch diegegenüber der ersten Aufloge neu hinzugekom-menen zweiunddreißig hesenom Ende des Bu-chesols Resümee um Ausdruck. J.P.

Wegbereiter der neuen Mothemotik. Von W. A.Niki forowski nd L. S. Freimon.Verlog MIR Mos-kou und VEB Fochbuchverlogeipzig, 1978.2225.,

37Abb.; Brosch. ,50M.

Als Begründerder modernen Mothemotik,derensprunghofte EntwicklungEnde des lT,Johrhun-derts begonn und die u. o. durch die Schoffungder Differentiol- und lntegrolrechnung gekenn-

zeichnet wird, gelten Newton und Leibniz. lhreVerdienste werden mit Recht besonders hervor-gehoben.

Wenigerweiß mon über Leben und

Werk onderer, die koum weniger Großes lei-steten: Fermot, Torricelli, Poscol und Roberrol.

Urcnis 2179

Unser Wissen über diese Wegbereiter der neuenMothemotik zu erweitern, ihr WirkÄn in ihrerZeit und über diese hinous die wissensöoftliche

, und weltonschouliche Bedeutung ihrer ldeeneinem breiten Kreis notunivissenschoftlichnter-essierter Leser nohezubringen, dorin liegt doSgroße . Verdienst der nomhoften sowjetischerlAutoren, EinewertvolleErgönzungdes noch immernicht überreiihen Angebots on Wissenschoftler-Biogrophien. De.

StudienwunschMqthemotik. Rotgeber für Schü:ler, Lehrer und Eltern. Von einem Autorenkollek-t iv der Korl-Morx-Universi töt nter Leitung vonH, Schumonn.BSB B. G. TeubnerVerlogsgesel l-

söoft, Leipzig 1978. 162S., 8 Abb., Kort, 7,80M.Zwei Ziele verfolgen die Autoren dieses Buches:informieren und helfen. Sie wollen domit demgemeinsomenAnliegen von Schule und Hoch-schule Rechnung trogen, intbressierte und befö-higte juhge Menschen ür die Mothemotikzu be-geistern und ihnen den Weg zu einem Hochschul-studium im Foch Mothemotik zu erleichtern. ndiesem Sinne werden die Aufgoben und dieStel lung ddr Mothemotik in der soziol ist ischenGesellschoft erlöutert, olle wesentlichen lnfor-

motionen über dos Mothemotikstudium egeben,Mögl iökeiten zur individuel lenEignungsüberprü-fung oufgezeigt und proktischeHinweisezur di-rekten Vorbereitung ouf dos Studium geboten.

Do.

Die Zeit und ihra M$ ung. Von F. S. Sowelski.Verlog MIR Moskqu, und VEB FochbuchverlogLeipzig. 266 5. mit 71 Abb., Gonzgew,, 9,50M.

Die Mosre und ihre Messung. Von F. S. Sowelski,Verlog MIR Moskou ünd VEB Fochbuchverlog

Leipzig. 223 S. mit 52 Abb., Gonzgew., 9,50M.

Messen ist eine der höuligsten Tötigkeiten desMenschen.Uhr, Thermometer,Wooge und Moß-stob gehören in jeden Housholt, Moderne For-schungund Produktionsind ohne Prözisionsmeß-mittel gdr nicht möglich. Aber wie wurde imAltertum gemessen, und wie sohen Uhren undWoogdn domols ous? Wie wird die Lebensdouervon Elementorteilchenoder die Mosse von Ster-nen bestimmt?Auf

dieseund eirte Vielzohl on-

derer Frogen geben die beidän Bücher des so-

wjetischen Autors eine verstöndliche und on-schoul icheErklörung.Vor ol lem rnochensie demLeser degtl ich, wie viel föl t ig die Aufgoben unddie Mittel der Meßtechnik sind; um Zeit undMosse zu bestimmen. m..s.

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URANIA

Populörwissenschqft l iche Monotsschrif t , herousgegeben

vom Prös id ium der URANIA und vom Kul turbund der

DDR.Auszeiönungen: Vqter löndischer Verd ienstorden, Gol -dene Ehrennodel der URANIA (Zei tschr i f t ) ; Ko l lek t iv

der Soz io l is t ischenArbei t , Johonnes-R. -Becher -Medoi l le(Redokt ion) . E in Kol lek t iv der Zei tschr i f t s t T rö9er des

Ordens Bonner der Arbei t l l .

Rcdaktion: 10E Berlin, Otto-Nu öke-Stroße 28Telefon: 2 07 16 32

Chefredokteur Dr. phil. Horst Rclnhordt; Stellvertre-

tender Chefredokteur Dipl.-Chem. Ernst Dohlka;

Abt6ilungrleitsi Redoktion Dr. ogr. Evo Mol;Redqkteure: Boldur Gundermonn, Dip l . -1n9.Monf redScheuf ler , Dip l . -Journ. Günter Scholz , D ip l . -H is t .Ebbo Wogner ;Hersteller/Typogroph : Michoel Kolor;Gesto i tung und B i ldredokt ion: K. -H. L indemonn

Rcdoklionskollegium: Dozent Dr. H, J. Bör;

Prof . Dr , K lous Bol l inger ;Prof . Dr . hobi l . R. Dqber ; Prof . Dr . sc . Dr . h ,c .

H. Dothe, Not ionolpre is t röge r ; Dr . sc , K. Engelhordt ;Dr. M. Fiedler (Bundessekretör, Kulturbund der DDR) :Dozent Dr . - lng. L. F le ischer (V izeprös identderU R A N I A ) ; D r . K . G ö b l e r ; P r o f . D r . D r . H . J o h n ;Prof . Dr , H. Joochimi ; Dr . sc . H. -J . Krusch;

Prof . Dr . B . Kühn; MR Dr . D. Künzel ;Prof . Dr . hobi l . H. Lombrecht ; Dip l . -Uk. H. Lürke;Prof , Dr . -1n9. H. Nodler , Not ionqtpre is t rö9er i

Prof . Dr . H. Nick l Dr . H. Reinhordt (Chef redokteur ) ;

OMR Prof . Dr . hob i l . K . Scheid ler ; Dr . 5 . Scherneck;

Dr . H. Scholz ; Prof . Dr . Dr . h .c . O. Schworz iProf . Dr . D. Spoor ; Obers t l t . d . R. , D ip l . -Gewi . J . Th ies ;

Prof . Dr . hobi l . H. Wein i tschke; Prof . Dr . - lnq.

H. Wi t tb .ödt ; Dr . H. Wol le

URANIA-Verlog Leipzig/Jeno/Berlln, Verlog fü rpopulärwissenschoft l iche Literotur, 701 Leipzig,

Sofomonstr. 26128.Tel, 74 26iVcr lqCr le i ter : Dip l . -H is t . Hors t Bul lon

Die Zeitschrif t wird veröffentlicht unter LlzenznummcrZLN 1259 des Presseomtes beim Vorsitrenden de sMinisterrotes der DDR. Alle Reöte qn den Aufsötzen

und Reproduktionen behölt sich der Verlog vor. Noch.druck , ouch ouszugsweise, bedor f der Genehmigungder Redoktion. Die Zeitsdr. if t ersdreint monotliö. Be -zugspreis vierteljöhrlich 4,50 M, Preis des Einzelheftes1,50 M. Zu beziehen durö die Post. den Buchhondel

und den Uronio-Ver log Leipz ig . ln teressentenous demAuslond sowie ous Berlin (West) wenden sich on de nUronio-Verlog Leipzig oder den BUCHEXPORT, Volks-

e igener Außenhondelsbet r ieb der DDR, Leipz ig . Aus-

londspre ise s ind den Zei tschr i f tenkoto logen es Außen.hondelsbet r iebes Buchexoor t zu en lnehmen.

Zur Tei t gü l t ige Anzeigenpre is l is ter Nr ,6 .

Sotz und Druck (13) Berliner DruclereiUmschlog und buchbinder isöe Verorbe i tung(tt l0) Druckerei Neues Deutschlond

Redoktionsschluß 29,12. 1978Artikel-Nr. (EDV) 71 516

MARZVORSCHAU

r979

Sie lesen im Mtirzheft

ReiselondUdSSR:50Johre ntouristBrutbiologie es KuckucksMikroelektronik heute und morgen

Blutonolysen n Sekunden ermögl icht dieserHömotologischeAnolysenoutomotPHA-1, derin erfolgreicher Gemeinschoftsorbeitzwischender DDR und der Ungorischen Volksrepublikentwickelt worden ist. Wir mqchen mit demFunktionsprinzip dieses Spitzenerzeugnissesbekonnt, Foto Archiv

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waPPnNDBRPARTNBRSTAnTnBerlino Hauptstadt der DDR (Auswahl - Teil 2)

Berl in (Portner von Moskou, Delhi, Budopest,Hovonno, Bogdod, Worschou,Prog, Sofio, Hel-sinki, Ulon-Botor)Woppen: Woppentiere Berlins woren johrhundertelongder brondenburgisdre Adler (im öltesten Siegel von 1253ollein unter dem Torbogen einer Stodtmouer dorgestellt)sowie brouner, donn sdrworzer Bör. Ab 1448 grub ei nAdler seine Fönge in den Rücten eines sdrreitendenBören - e in Zeichen dofür , doß Ber l in kur fürs t l iöe Res i -

. denzstodt und domit dem Londesherrn unterton wor. Dosrote Holsbond, dos der Bör trug, entf iel erst 1875. De rschworze Bör wird ob 1709 oufrecht dorgestellt , Nebendem Woppen wurden seit 1558 ouch kleine Börensiegerbenutzt.

Gegründe t : m 1230 Einwohner : 106000Sehenswürd igke i ten :. o , Ro thous ,Brondenbur -gerTor,Fernsehturm, dlostder Republ ik;Morien-kirche 14. ohrh.), Hedwigskothe&ole(1747/73),A l tes Polo is ( , ,Kommode" ,18 . h . ) , Humbo ld t -Universi tötHouptgeböud 1748/66), Hochschulen(für Musik, Okonomie), Akodemien, Stootl icheKunstsqmmlungenuf der Museumsinsel, useumfür DeutscheGeschichte Zeughous,1696/1706),Museum ür Noturkunde,Tierpork;Sowjetisches hrenmol n Treptow; Mohnmol fürd iq Opfer des Foschis musnd Mi l i tor ismus; e-

denkstötte er Soziol istenWorsclrou VR Polen)Woppen: Syreno mit erhobenem Schwert in der rechtenund Rundschi ld n der l inken Hond. Bere i ts im 14. Jh. er -sdreint sie ouf Siegeln, Die bekonnteste Dorstellung derSyreno ist dos Bronzedenkmol om Ufer der Wislo, von de rKünstlerin Ludwiko Nitschowo geschoffen. Dos Schwertsymbol is ier t d ie Topferke i t und er inner t on d ie in derGeschichte Worsöous höufigen Kümpfe um die Freiheit,der Schi ld vers innbi ld l icht d ie Ver te id igungskrof t .

Stodtrecht: nfong 14.Jh. Einwohner: 463000Die Stodt,die im zweitenWeltkrieg zu 850/szer-störtwor, ist plonmößigwiederoufgeboutworden.Sehenswürdigkeiten:. o. Rothous 1807),Schloß(16 . /18 ,h . ) ,Ko thedro le t . Johonn 1a.Jh . ) ,Mo-r i enk i rche15 . h . ) , S ig i smundröu le'1644) , us t -sd r l össer i l onöw und Lqz ienk i 17 .und 18 .Jh . ) ,Polostder Kultur und Wissenschoft234n, 195211955),Akodemien,22 Theoter,37 Museen,Zoo-logischerGorten, neue Wohnkomplexe;Grobmol des Unbekonnten Soldoten; Denkmolder Ghet tohe lden ; enkmol e r He ldenvon Wor-schou; Mousoleumdes Kompfe und Mortyriums

Prog (CSSR)Woppen: Sei t 14. Jh. bekonnt , wurde 1964 erneut be-

stöt igt; zinnengekrönte Burg mii Stodtmouer, geöffnetemTor und oufgezogenem Follgit ter kennzeichnen Prog ol sStodt. Der gerüstete Arm mit Schwert kom 1648 hinzu, erer inner t on d ie topferen Ver te id iger im 30jöhr igen Kr ieg.

Stod t rech t :1235 E inwohner : 176000Sehenswürdigkeiten:. o. Altstödter Rothous mitostronomischer urmuhr (1410),Neues Rothous,Hrodschinmit Burg und Veitsdom Bebcuungseit

9. Jh.), Korlsbrücke (1357-1503, 502 m lons,30 borocke Stondbi lder),Nikolouskirche Borock,Anfong 18, Jh,), zohlreichebedeutende gotischeund borockeBo.uwerke,Wenzelsplotz,Universi töt(seit 1348),Hochschulen, kodemien,24 ständigeTheoter, 19 Museen, U-Bohn (seit 1974); Hus-Denkmol

Sol io (VR Bulgorien)Woppen: Ents tond 1900 onlöß l ich der Wel tousste l lungin Por is ; d ie heut ige, neu st i l i s ier te Form schuf ers t vorkurzem der Verd lente Künst ler der VR Bulgor ien, lvonRodev. Gev ier t mi t Herzsöi ld : 1 Hei l ige Sof io mi t Mouer -

krone (Schutzpotronin der Stod0; 2 Sophienkirche (,,SvetoSophio" ) ; 3 Vi toscho-Gebi rge; 4 Pov i l lon, dem Got t derHeilkunst Apollo geweiht, symbolisiert die seit öltGtenZeiten bekonnten Minerolquellen. Löwe im Herzschild:verbindendes Element zum Stootswqppen. Der rote Sternkündet vom Sieg der soziolist ischen Gesellschoftsordnung.Der Woppenspruch bedeutet, doR die Stodt WÄCHST,ABER NICHT ALTERT.Erstmols rkundl ich rwöhnt: 1.-4. Jh. (ols Serdico,Houptort der ProvinzDokien), bulgorischeHoupt-stodt seit 1879 Einwohner:984000Sehenswürd igke i ten :. o . Sophienk i rche6,Jh . ,frühchrist l iche otokombenmolereien),leksondor-Nevski-Kothedrole (19041121, Stootsuniversi töt

(seit 1888), Akodemie der Wissenschoften, 1Hochschulen, 0 Theoter, Moscheen,Wohnneu-bouten,ousgedehntePorkonlogenDimi t ro f l -Mouso leum1949)

Helsinki/HelsingforsFinnlond)Woppen: Dos Boot ouf e inem wel lenschni t tor t ig gebi l -deten Schildfuß kennzeichnet Helsinki ols Hofenstodt;dorüber schwebt eine Königskrone; im Oberwoppen, ver-

9rößert, die gleiche Krone, die dem schwedischen Wop-Den entstommt und on den Gründer der Stodt, Gustovl . Woso, er i nner t . Hels ink i erh ie l t dos heute gül t ige Wop-pen 1639, doch nohm mon es erst 1644 n Gebrouch, ols derOrt on seine heutige Stelle verlegt wurde.

Gegründet: 1550 E inwohner : 11000Sehenswürd igke i ten :. o . ehemol ige es tung uo-menl inno, Frei l ichtmuseum eurosoori ,Universi-töt, Hochschulen,Sibel ius-Akodemie,Olympio-stodion, größter Hofen des Londes (9,1km Koi-lönge),Trobontenstödte2.B. Espoo),GortenstodtTopio lo

Ulon-Botor (Mongol ischeVR)Anstelle eines Woppens wird dos Suche-BotorDenkmolin verschiedenen Dorstellungen, meist silhoqettenhoft, ol sSymbol der Houptstodt der MVR ongäsehen (seit 1924,mit Annqhme der ersten Verfossung der MVR und der

Umbenennung von Urgo in Ulon-Botor : Uloonbootor ) .G e o r ü n d e t : 1 6 4 9 Einwohner: 45000Sehenswürdigkeiten: . o. eoibolson-Universi töt(gegr. 1942),Hochschulen, kodemieder Wissen-schoften, Notion'ol theoter, Notionolmuseum,Klostermuseen, ohnneuboutenSuche-Botor-Denkmol Grofik: Seyler

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WAPPENDER PARTNERSTADTEBerlin, ouptstodt er DDR AuswohlTeil2)

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BERLI N WARSCHAU

P R A G S O F I A

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