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Gebieten vorausgesetzt. In drei weiteren Kapiteln werden anschaulich die Produktion von Enzymen durch Fermen- tation sowie deren anschlieBende Isolierung und Reini- gung beschrieben. Das 146 Seiten starke Kapitel uber En- zym-Fermentation ist - wie auch viele andere Kapitel die- ses Bandes - in Form eines wissenschaftlichen Ubersichts- artikels abgefaBt. Es enthalt ein ausfuhrliches Literaturver- zeichnis (29 Seiten) und ist stark auf industrielle Anwen- dungen ausgerichtet. Verfahrenstechnische Aspekte der Fermentation hatten hier starker beriicksichtigt werden sollen. Die beiden Kapitel uber Enzymriickgewinnung im La- bormadstab und im technischen MaBstab haben zwar ei- nige Wiederholungen, erganzen sich aber im grol3en und ganzen. Diese Kapitel enthalten ausgezeichnete Hinweise, die fur Anfanger auf dem Gebiet der Enzymriickgewin- nung sehr nutzlich sind. Besonders gelungen ist der Ab- schnitt zur Ionenaustausch-Chromatographie. Ich hatte mir einen besseren Uberblick uber die Methoden zur Zell- trennung und die okonomischen Aspekte der industriellen Produktion von Enzymen gewunscht. Auch ware zumin- dest ein FlieBschema fur die Produktion eines der im groB- technischen MaBstab hergestellten Enzyme sinnvoll gewe- sen. Zwei sorgfaltig abgefaBte und leicht lesbare Kapitel be- fassen sich mit immobilisierten Enzymen und immobili- sierten Zellen. Sie bieten einen ausgezeichneten Uberblick uber die verschiedenen Arten und Methoden der Immobi- lisierung. Die Autoren, die selbst sehr gute Forschungsbei- trage zu diesem Gebiet geleistet haben, hatten jedoch dar- auf eingehen sollen, warum nur einige der Methoden zur Immobilisierung von Enzymen erfolgreich in den industri- ellen MaBstab ubertragen werden konnten. Thema eines weiteren kurzen, gut lesbaren Kapitels ist die Verwendung synthetischer Enzyme sowie polymerer und rnakrocycli- scher Verbindungen als Katalysatoren mit enzymahnlicher Wirkung. Ein Kapitel uber Reaktoren von Enzymreaktio- nen ist verstandlich und gut geschrieben. Bei der Enzymki- netik treten allerdings einige Uberschneidungen mit Kapi- tel 1 auf, die man hatte vermeiden konnen. Den Verwendungsmoglichkeiten von Enzymen in Ver- gangenheit und Gegenwart sind vier Kapitel gewidmet, die zum Teil von renommierten Autoren auf diesem Gebiet verfaBt worden sind. So beschreiben die Veteranen Reed und Peppler den Gebrauch von Enzymen als Nahrungsmit- tel- und Futterzusatzstoffe. Dieses Kapitel zeigt, daB man mit der Terminologie der entsprechenden Industriezweige vertraut sein mu13 (z. B. Starkefabrikation, Brauwesen, Milchwirtschaft oder Weinbau). Der Schwerpunkt liegt hier bei Rezepturen und Verfahren und nicht bei der zu- grundeliegenden Chemie. Besonders aufschluBreich ist die Zusammenstellung der Kosten fur einige enzymatische Prozesse. So liegt beispielsweise der Preis fur die Isomeri- sierung von 100 kg Dextrose zu Fructose dureh eine bakte- rielle Isomerase bei US-$ 0.33-0.66. Ich hatte es begriiBt, wenn auch andere Autoren dieses Bandes solche Daten aufgefuhrt hatten. Enzyme in Losung oder immobilisierte Enzyme finden viele Anwendungen in der pharmazeutischen und chemi- schen Industrie. In zwei Kapiteln wird - mehr oder weni- ger detailliert - die Anwendung von Enzymen bei der Syn- these von Aminosauren und anderen organischen Sauren, antiviralen Verbindungen, Coenzymen, Peptiden wie Insu- lin und Aspartam, Alkoholen, Detergentien und Antibio- tika diskutiert. Naturlich darf in einem derartigen Band ein Beitrag der Tanabe-Seiyaku-Arbeitsgruppe von Chiba- 10. Tosa und Sato nicht fehlen. Diese Pioniere, die ver- schiedene Prozesse auf Basis immobilisierter Enzyme in groBerem MaDstab entwickelt haben, haben ein auBerst le- senswertes Ubersichtskapitel geschrieben. Die Autoren hatten es sich aber auch angesichts ihrer Meriten leisten konnen, dem Leser einige MiBerfolge zu beschreiben. Es hatte interessiert, warum bei einigen Verfahren die Kom- merzialisierung nicht gelungen ist. Ein Teil des Stoffs iiber die Technik von Enzyrn-Reaktoren wird zwar bereits in dem Kapitel uber Verfahrenstechnik angeschnitten, er- ganzt jedoch den Uberblick auf diesem Gebiet. Die Spezifitat von Enzymen kann zur Analyse einer Vielzahl von Verbindungen genutzt werden, und im letzten der Kapitel uber die Anwendung von Enzymen wird die Literatur uber ,,Enzym-Sensoren" zusammengefaBt. Der Autor dieses Kapitels hat selbst erfolgreiche Forschungs- beitrage zu diesem Gebiet geleistet. Er hatte seiner Uber- sicht jedoch hinzufugen sollen, welche der Sensoren in der Praxis und fur kommerzielle Zwecke genutzt werden kon- nen, und ob diese kauflich zu erwerben sind. Ein weiteres wertvolles Kapitel behandelt Sicherheits- aspekte im Umgang mit Enzymen. Einige der darin aufge- fuhrten Gesichtspunkte wurden bereits im Kapitel uber die Verwendung von Enzymen bei der Nahrungsmittel-Her- stellung erwahnt. So wiederholt sich, welche Mikroorga- nismen welche Enzyme produzieren sowie die kommer- zielle Anwendung von Enzymen im Nahrungsmittel-Sek- tor. Dennoch erfaBt dieses Kapitel einen sehr wichtigen Bereich der Enzym-Technologie. Alles in allem ist dieser Band eine ausgezeichnete Berei- cherung der gesamten Buchreihe. Von den zehn Banden behandeln die beiden ersten die Grundlagen der Biotech- nologie. Die Bande 3-6b beschreiben die Anwendungs- moglichkeiten, wahrend sich der vorliegende sowie der noch folgende Band mit dem Kern der Biotechnologie be- fassen. Man darf schon jetzt auf den nachsten Band dieser Serie gespannt sein, der der Gentechnologie gewidmet ist. [ NB 9 101 Genencor Inc., South San Francisco, CA (USA) Bhauender Paul Sharma Variety in Coordination Modes of Ligands in Metal Com- plexes. Von S. Kawaguchi. Springer, Berlin 1988. IX, 123 S., geb. DM 128.00. - ISBN 3-540-18305-1 Fast alle Liganden konnen in Metallkomplexen in meh- reren Bindungssituationen auftreten. Hieriiber eine umfas- sende Monographie zu schreiben, ist eine kaum zu bewal- tigende Aufgabe. Auch das vorliegende Buch ist, obwohl der Titel diese Hoffnung weckt, kein solches Werk. Der Autor hat einige wenige Beispiele herausgegriffen und, nach der Zahl der Ligandatome geordnet, besprochen: Monoatomic Ligands (H), Diatomic Ligands (CO, N2), Triatomic Ligands (SCN') und Polyatomic Ligands (p-Di- ketone). Ob diese Auswahl reprasentativ oder sinnvoll ist, mag dahingestellt bleiben; der Leser einer Monographie darf jedoch erwarten, daB ihm zu den angeschnittenen Themen ein ausgewogener Uberblick geboten wird. Dies ist hier leider nicht der Fall. Das Buch beginnt mit einer kurzen Einfuhrung in die Klassifizierung von Liganden (mit einer falschen Formel fur EDTA gleich auf der ersten Seite) und das Phanomen der Bindungsisomerie. Schon hier fallt auf, daR der Autor sich zu wenig Gedanken daruber gemacht hat, welchen Le- serkreis er ansprechen will: Gemeinplatze ("When a li- gand connects two or more metal atoms, it is called a brid- ging ligand") stehen gleichberechtigt neben einer einge- henden Diskussion der Bildung von [CO(NH~)~ONO]'@. Einen ahnlich inkonsistenten Eindruck macht auch das Aiigem,. Chern. l~~ 119881 Nr. II 1627

Variety in Coordination Modes of Ligands in Metal Complexes. Von S. Kawaguchi. Springer, Berlin 1988. IX, 123 S., geb. DM 128.00. – ISBN 3-540-18305-1

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Gebieten vorausgesetzt. In drei weiteren Kapiteln werden anschaulich die Produktion von Enzymen durch Fermen- tation sowie deren anschlieBende Isolierung und Reini- gung beschrieben. Das 146 Seiten starke Kapitel uber En- zym-Fermentation ist - wie auch viele andere Kapitel die- ses Bandes - in Form eines wissenschaftlichen Ubersichts- artikels abgefaBt. Es enthalt ein ausfuhrliches Literaturver- zeichnis (29 Seiten) und ist stark auf industrielle Anwen- dungen ausgerichtet. Verfahrenstechnische Aspekte der Fermentation hatten hier starker beriicksichtigt werden sollen.

Die beiden Kapitel uber Enzymriickgewinnung im La- bormadstab und im technischen MaBstab haben zwar ei- nige Wiederholungen, erganzen sich aber im grol3en und ganzen. Diese Kapitel enthalten ausgezeichnete Hinweise, die fur Anfanger auf dem Gebiet der Enzymriickgewin- nung sehr nutzlich sind. Besonders gelungen ist der Ab- schnitt zur Ionenaustausch-Chromatographie. Ich hatte mir einen besseren Uberblick uber die Methoden zur Zell- trennung und die okonomischen Aspekte der industriellen Produktion von Enzymen gewunscht. Auch ware zumin- dest ein FlieBschema fur die Produktion eines der im groB- technischen MaBstab hergestellten Enzyme sinnvoll gewe- sen.

Zwei sorgfaltig abgefaBte und leicht lesbare Kapitel be- fassen sich mit immobilisierten Enzymen und immobili- sierten Zellen. Sie bieten einen ausgezeichneten Uberblick uber die verschiedenen Arten und Methoden der Immobi- lisierung. Die Autoren, die selbst sehr gute Forschungsbei- trage zu diesem Gebiet geleistet haben, hatten jedoch dar- auf eingehen sollen, warum nur einige der Methoden zur Immobilisierung von Enzymen erfolgreich in den industri- ellen MaBstab ubertragen werden konnten. Thema eines weiteren kurzen, gut lesbaren Kapitels ist die Verwendung synthetischer Enzyme sowie polymerer und rnakrocycli- scher Verbindungen als Katalysatoren mit enzymahnlicher Wirkung. Ein Kapitel uber Reaktoren von Enzymreaktio- nen ist verstandlich und gut geschrieben. Bei der Enzymki- netik treten allerdings einige Uberschneidungen mit Kapi- tel 1 auf, die man hatte vermeiden konnen.

Den Verwendungsmoglichkeiten von Enzymen in Ver- gangenheit und Gegenwart sind vier Kapitel gewidmet, die zum Teil von renommierten Autoren auf diesem Gebiet verfaBt worden sind. So beschreiben die Veteranen Reed und Peppler den Gebrauch von Enzymen als Nahrungsmit- tel- und Futterzusatzstoffe. Dieses Kapitel zeigt, daB man mit der Terminologie der entsprechenden Industriezweige vertraut sein mu13 (z. B. Starkefabrikation, Brauwesen, Milchwirtschaft oder Weinbau). Der Schwerpunkt liegt hier bei Rezepturen und Verfahren und nicht bei der zu- grundeliegenden Chemie. Besonders aufschluBreich ist die Zusammenstellung der Kosten fur einige enzymatische Prozesse. So liegt beispielsweise der Preis fur die Isomeri- sierung von 100 kg Dextrose zu Fructose dureh eine bakte- rielle Isomerase bei US-$ 0.33-0.66. Ich hatte es begriiBt, wenn auch andere Autoren dieses Bandes solche Daten aufgefuhrt hatten.

Enzyme in Losung oder immobilisierte Enzyme finden viele Anwendungen in der pharmazeutischen und chemi- schen Industrie. In zwei Kapiteln wird - mehr oder weni- ger detailliert - die Anwendung von Enzymen bei der Syn- these von Aminosauren und anderen organischen Sauren, antiviralen Verbindungen, Coenzymen, Peptiden wie Insu- lin und Aspartam, Alkoholen, Detergentien und Antibio- tika diskutiert. Naturlich darf in einem derartigen Band ein Beitrag der Tanabe-Seiyaku-Arbeitsgruppe von Chiba- 10. Tosa und Sato nicht fehlen. Diese Pioniere, die ver- schiedene Prozesse auf Basis immobilisierter Enzyme in

groBerem MaDstab entwickelt haben, haben ein auBerst le- senswertes Ubersichtskapitel geschrieben. Die Autoren hatten es sich aber auch angesichts ihrer Meriten leisten konnen, dem Leser einige MiBerfolge zu beschreiben. Es hatte interessiert, warum bei einigen Verfahren die Kom- merzialisierung nicht gelungen ist. Ein Teil des Stoffs iiber die Technik von Enzyrn-Reaktoren wird zwar bereits in dem Kapitel uber Verfahrenstechnik angeschnitten, er- ganzt jedoch den Uberblick auf diesem Gebiet.

Die Spezifitat von Enzymen kann zur Analyse einer Vielzahl von Verbindungen genutzt werden, und im letzten der Kapitel uber die Anwendung von Enzymen wird die Literatur uber ,,Enzym-Sensoren" zusammengefaBt. Der Autor dieses Kapitels hat selbst erfolgreiche Forschungs- beitrage zu diesem Gebiet geleistet. Er hatte seiner Uber- sicht jedoch hinzufugen sollen, welche der Sensoren in der Praxis und fur kommerzielle Zwecke genutzt werden kon- nen, und ob diese kauflich zu erwerben sind.

Ein weiteres wertvolles Kapitel behandelt Sicherheits- aspekte im Umgang mit Enzymen. Einige der darin aufge- fuhrten Gesichtspunkte wurden bereits im Kapitel uber die Verwendung von Enzymen bei der Nahrungsmittel-Her- stellung erwahnt. So wiederholt sich, welche Mikroorga- nismen welche Enzyme produzieren sowie die kommer- zielle Anwendung von Enzymen im Nahrungsmittel-Sek- tor. Dennoch erfaBt dieses Kapitel einen sehr wichtigen Bereich der Enzym-Technologie.

Alles in allem ist dieser Band eine ausgezeichnete Berei- cherung der gesamten Buchreihe. Von den zehn Banden behandeln die beiden ersten die Grundlagen der Biotech- nologie. Die Bande 3-6b beschreiben die Anwendungs- moglichkeiten, wahrend sich der vorliegende sowie der noch folgende Band mit dem Kern der Biotechnologie be- fassen. Man darf schon jetzt auf den nachsten Band dieser Serie gespannt sein, der der Gentechnologie gewidmet ist.

[ NB 9 101 Genencor Inc.,

South San Francisco, CA (USA)

Bhauender Paul Sharma

Variety in Coordination Modes of Ligands in Metal Com- plexes. Von S. Kawaguchi. Springer, Berlin 1988. IX, 123 S., geb. DM 128.00. - ISBN 3-540-18305-1

Fast alle Liganden konnen in Metallkomplexen in meh- reren Bindungssituationen auftreten. Hieriiber eine umfas- sende Monographie zu schreiben, ist eine kaum zu bewal- tigende Aufgabe. Auch das vorliegende Buch ist, obwohl der Titel diese Hoffnung weckt, kein solches Werk. Der Autor hat einige wenige Beispiele herausgegriffen und, nach der Zahl der Ligandatome geordnet, besprochen: Monoatomic Ligands (H), Diatomic Ligands (CO, N2), Triatomic Ligands (SCN') und Polyatomic Ligands (p-Di- ketone). Ob diese Auswahl reprasentativ oder sinnvoll ist, mag dahingestellt bleiben; der Leser einer Monographie darf jedoch erwarten, daB ihm zu den angeschnittenen Themen ein ausgewogener Uberblick geboten wird. Dies ist hier leider nicht der Fall.

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einfuhrung in die Klassifizierung von Liganden (mit einer falschen Formel fur EDTA gleich auf der ersten Seite) und das Phanomen der Bindungsisomerie. Schon hier fallt auf, daR der Autor sich zu wenig Gedanken daruber gemacht hat, welchen Le- serkreis er ansprechen will: Gemeinplatze ("When a li- gand connects two or more metal atoms, i t is called a brid- ging ligand") stehen gleichberechtigt neben einer einge- henden Diskussion der Bildung von [CO(NH~)~ONO]'@. Einen ahnlich inkonsistenten Eindruck macht auch das

Aiigem,. Chern. l~~ 119881 Nr. I I 1627

zweite Kapitel (Monoatomic Ligands), das dem Hydridli- ganden gewidmet ist. Einer Besprechung der Bindungs- moglichkeiten (terminal oder verbruckend) folgen Ab- schnitte uber Synthese und Charakterisierung. Hier ist die Information alles andere als vollstandig. Zwar werden ei- nige M-H-Schwingungsfrequenzen und 'H-NMR-Daten aufgefuhrt, aber schon die Besprechung der "P-NMR- Spektroskopie begniigt sich mit der lakonischen Bemer- kung ". . . also helpful". Bei der Diskussion der Strukturen beschrankt sich der Autor aus unerfindlichen Griinden auf trigonal-prismatische, oktaedrische und pentagonal-bipy- ramidale Beispiele, ohne daB der Leser uberhaupt erfahrt, da13 es auch quadratisch-planare, trigonal-bipyramidale und viele andere Typen gibt. In den Abschnitten iiber H- verbriickte Komplexe werden im wesentlichen nur noch die Strukturen erwahnt. Es folgt ein Kapitel uber Reaktio- nen von Hydridokomplexen, das rnit einer Auflistung von Bronstedt-Aciditaten und der Besprechung einiger typi- scher Reaktionen beginnt. Ein Exkurs uber die homogen- katalytische Hydrierung mit Rhodiumkomplexen (wer wiirde das in einem Buch dieses Titels erwarten?) schlieBt das Kapitel ab; allerdings erfahrt man hier auch nicht mehr als in den gangigen Lehrbuchern. So gibt es tatsach- lich einen Absatz ,,Asymmetric Hydrogenation", der aus ganzen zehn Zeilen Text, drei Formeln und funf Literatur- hinweisen besteht.

Auch das dritte Kapitel (Diatomic Ligands) halt weniger als es verspricht. Nach Auflistung der Bindungsmoglich- keiten von Kohlenmonoxid werden nur solche Strukturen vorgestellt, in denen auch der Sauerstoff einer CO-Gruppe an ein Metall koordiniert ist. Damit sol1 offenbar auf den Abschnitt ,,CO-Cleavage and Reduction" vorbereitet wer- den, der auf knapp zwei Seiten lediglich eine etwas naive Darstellung der Fischer-Tropsch-Synthese und der CO-Re- duktion an (Fe,(CO),,]'e enthalt und daher dem Anspruch auf umfassende Information keineswegs gerecht wird. Et- was vollstandiger scheint der Abschnitt iiber N,-Komplexe zu sein; hier gibt es auch weniger Material zu beriicksichti- gen.

Das vierte Kapitel (Triatomic Ligands) beginnt mit einer Diskussion der Strukturen SCNQ-verbriickter Komplexe.

1 Seiten sind der 1R-Spektroskopie dieser Verbindungen gewidmet ; andere spektroskopische Methoden werden nur mit Namen und ohne Literaturhinweise genannt. Die Be- sprechung terminaler Thiocyanatkomplexe ( N - oder S-ge- bunden) nutzt der Autor zu einem Exkurs iiber das HSAB- Konzept, das dem durchschnittlichen Benutzer einer sol- chen Monographie wahrhaftig gelaufig sein diirfte.

Das letzte Kapitel (Polyatomic Ligands), das sich in Ni- veau und lnformationsgehalt wohltuend von den vorher- gehenden abhebt, ist ein weitgehend unveranderter Ab- druck eines Aufsatzes des Autors zum gleichen Thema, er- schienen in Coordination Chemisrry Reviews. Hier erfahrt der Leser, da13 es auBer den iiblichen p-Dionat-Chelaten noch eine Vielzahl anderer Komplextypen gibt, die das 0- Diketon als Neutralmolekiil, als einzahnigen Liganden (0- oder C-gebunden), als Briickenliganden, als allylartigen $-Liganden oder in unterschiedlichster Weise als Dianion gebunden enthalten. Strukturen, spektroskopische Metho- den und Reaktionen werden eingehend diskutiert, und die Literatur ist bis 1985 mit vereinzelten Hinweisen auf neuere Arbeiten beriicksichtigt.

Fazit: Dieses Buch halt vie1 weniger als der umfassende Titel verspricht. Die HPlfte des kostbaren (DM 1.- pro Seite!) Platzes ist mit lnformationen gefiillt, die man ebenso gut oder besser in gangigen Lehrbiichern findet. Dern Anspruch auf Vollstandigkeit wird nur die Ubersicht iiber p-Diketon-Komplexe gerecht, die aber in jeder gut ausgestatteten Bibliothek sowieso zur Verfiigung steht.

Wolfdieter A . Schenk [NB 917) Institut fur Anorganische Chemie

der Universitlt Wiirzburg

Berichtigung

In der Zuschrift ,,Ethylendithion (C2S2): Erzeugung und Charakterisierung durch Neutralisations-Reionisations- Massenspektrometrie" von D . Siilzle und H . Schwarz (An- gew. Chem. I00 (1988) 1384) sind die Abbildungen 2b und 3 zu vertauschen.

Angewandre Chcmie. Fortsetzung dcr Zcitschrlft . .D>c Chcmie" Dte Wwdrrgabe "on Gebrarrhsnamen. Handelmamen. Worenbu.-c#rhnu,tgerr und dgl rn drerer Zerrsrhrr/r berechrigt nrrhr .-u der Annahme. dall rokhr N a m m ohne ueirwer YO" ,rdernlann bmur.-r w r d e n diicfen Relmehr handel! PS rich haidfig wn gesenltrh grrrhiirrrr e,ngerragrnc Warmzeirhen. ouch w n n me nkhr e8grns als solchc gekettnzeirh,zpr Iotd

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1628 Angem. Chem. 100 llY881 Nr. I 1