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Velten Journal Magazin für Bürgerinnen und Bürger Mit dem Amtsblatt für die Stadt Velten Velten Journal – Ausgabe 03-2018 – kostenlos 03-2018 Unter anderem in dieser Ausgabe Ofenmuseum ist gesichert –S. 3 Hafenfest im Mai / Familienfest im Juni –S. 4 Hass-Video aufgetaucht –S. 8 Nägel mit Köpfen für den Marktplatz –S. 12 Seniorenfest erstmals am Samstag –S. 26 Unser Museum ist gerettet! -S. 3 Stadtputz im Viktoriapark -S. 5 Public Viewing zur WM -S. 17 Offene Türen in zwei Häusern -S. 19

Velten Journal · Velten Journal – Ausgabe 03-2018 – kostenlos 3 kulturelle Bedeutung unseres Museumss-tandortes unterstrichen und nach Lösungs-ansätzen für den Erhalt unseres

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Velten JournalMagazin für Bürgerinnen und BürgerMit dem Amtsblatt für die Stadt Velten

Velten Journal – Ausgabe 03-2018 – kostenlos

03-2018

Unter anderem in dieser Ausgabe

Ofenmuseum ist gesichert –S. 3

Hafenfest im Mai / Familienfest im Juni

–S. 4

Hass-Video aufgetaucht –S. 8

Nägel mit Köpfen für den Marktplatz

–S. 12

Seniorenfest erstmals am Samstag

–S. 26

Unser Museum ist gerettet! -S. 3

Stadtputz im Viktoriapark -S. 5Public Viewing zur WM -S. 17

Offene Türen in zwei Häusern -S. 19

Der Museumsstandort ist gesichert ........................................................................................................................ 3Hafenfest steigt vom 25. bis 27. Mai ........................................................................................................................ 4Familienfest zum Ferienstart ..................................................................................................................................... 4Stadtpark mit viel Tatkraft geputzt ........................................................................................................................ 5Bundesfamilienministerin besuchte Caritas-Seniorenzentrum .................................................................. 6Vor Ort: Richtfest gefeiert .......................................................................................................................................... 7Hass-Video aufgetaucht: „Ich bin ist geschockt!“ ................................................................................................ 8Appell für ein friedliches Zusammenleben ..................................................................................................... 9Das sagen die Veltener ........................................................................................................................................... 10Ist Velten gespalten? Ein Interview ...................................................................................................................... 11Nägel mit Köpfen ...................................................................................................................................................... 12Silberhochzeit beim Brandenburgischen Seniorenverband ...................................................................... 14Berliner Straße ab Ende Juni wieder offen ....................................................................................................... 15Verkehr beruhigt mit Berliner Kissen ................................................................................................................. 15Baubeginn verzögert sich ....................................................................................................................................... 15Neu im Amt ................................................................................................................................................................... 16Neus Zuhause für Zauneidechsen ...................................................................................................................... 16Wasser für den Rathausplatz ................................................................................................................................ 16Sprechstunde der Bürgermeisterin ...................................................................................................................... 16Public Viewing für die Ofenstadt ........................................................................................................................... 17Ofenstadtcup 2018 ...................................................................................................................................................... 17Stadtspaziergang durch Veltens Geschichte ....................................................................................................... 17Aus der kommunalen Politik ................................................................................................................................... 18Türen weit geöffnet ................................................................................................................................................... 19Plan B für Jugendliche .............................................................................................................................................. 20Plan B räumt auf ...................................................................................................................................................... 20Aufgepasst: Die „Oase“ lädt zum kunterbunten Sommerfest ...................................................................... 21Eine „Oase“ für junge Menschen ........................................................................................................................... 21Veltener Schüler in Grand-Couronne ................................................................................................................... 22Gesunde Ernährung im Fokus ............................................................................................................................... 23Gut gerüstet für den Straßenverkehr ................................................................................................................... 23Frühstück und Vesper ab Oktober ...................................................................................................................... 23Keramik entdeckt mit Lena und Susi .................................................................................................................. 24Lesung mit Moderator Andreas Ulrich ................................................................................................................. 24Aufruf für einen Geschichtskreis: Wer macht mit? .......................................................................................... 24Pfingstkonzert auf dem Museumshof .................................................................................................................. 2526. Mixed-Pickels-Woche rückt näher .................................................................................................................. 25Seniorenfest erstmals am Samstag ...................................................................................................................... 26Ausstellung bis August ............................................................................................................................................. 26Kino für Familien und Senioren ............................................................................................................................ 26Lese-Ecke ....................................................................................................................................................................... 27Museen Velten: Feierliche Eröffnung der neuen Sonderausstellung ....................................................... 27

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Inhaltsverzeichnis

Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen zu aktivieren, das kann manchmal ganz schön müßig sein. Schlecht besuchte Bürgerver-sammlungen, Stadtspaziergänge mit nur wenigen Teilnehmern oder Aufrufe ohne sichtbare Resonanz – das alles gab es in Vel-ten immer wieder einmal. Oftmals fehlt der konkrete Anreiz zum Mitwirken, die eigene Betroffenheit des gerade diskutierten The-mas.

Umso erfreulicher ist es, dass die Ofenstädter gerade in den vergangenen Wochen ganz anders von sich reden machen: Tatkräftig und unkompliziert packten Bürger beim Stadtputz im Viktoriapark mit an. Engagiert präsentierten sich im Bürgerhaus Akteu-re mit ihren Angeboten und neuen Ideen. Eigenständig und mit viel Leidenschaft organisierte ein noch junger Sportverein ein Fest für Kinder und die ganze Familie. Und ebenso leidenschaftlich stellt ein Ex-Profiboxer eine Fanmeile für Velten auf die Beine. Hut ab, Velten! So darf es gerne weiter gehen.

Gelegenheit, sich mit seiner Tatkraft und seiner Meinung einzubringen, wird es in den nächsten Wochen und Monaten wieder reichlich geben. Prominentestes Beispiel: die Neugestaltung des Veltener Marktplat-zes. Nicht zuletzt wird der Bürgerhaushalt ab dem kommenden Jahr viele gute Ideen brauchen, um unsere Stadt noch lebens- und liebenswerter zu machen. Denn das ist das Ziel aller Beteiligung und allen Engage-ments der Handelnden.

Deshalb gilt: Halten Sie Augen und Ohren offen! Bleiben Sie motiviert! Und machen Sie mit! Für Velten!

Ivonne PelzRedaktionsleitung

Liebe Veltenerinnen, liebe Veltener!

IMPRESSUM:

Stadtverwaltung Velten, Rathausstr. 10, 16727 Velten, Tel.: 03304 379-222, Fax: 03304 379-221, E-Mail: [email protected] Stadt Velten ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie wird vertreten durch die Bürgermeisterin Ines Hübner.Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Ines Hübner. Texte und Redaktion: Ivonne Pelz (sofern nicht anders angegeben). Bei Textzusendungen behält sich die Redaktion den Sinn erhaltende Kürzungen vor. Fotos: Stadt Velten (sofern nicht anders angegeben)Druck: Osthavelland-Druck Velten GmbHRedaktionsschluss Ausgabe 04/2018: 12.06.2018

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kulturelle Bedeutung unseres Museumss-tandortes unterstrichen und nach Lösungs-ansätzen für den Erhalt unseres Ofen- und Keramikmuseums gesucht. Ich freue mich sehr, dass sich diese Bemühungen nun aus-zahlen“, so Hübner.

Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch betonte die Bedeutung des Muse-umsstandortes in Velten: „Velten gehört zu den herausragenden Standorten der In-dustriekultur und zu den besonders profi-lierten Museumsstandorten im Land Bran-denburg: Das Ofen- und Keramikmuseum Velten verfügt über eine herausragende Sammlung an Öfen des 16. bis 20. Jahrhun-derts und die Sammlung des Hedwig Boll-hagen Museums wurde 2015 in die Liste des Nationalen Kulturgutes eingetragen. Es ist nicht zuletzt die Verbindung von einem Mu-seum am authentischen Standort und – bis vor kurzem – einer produzierender Ofenfa-brik, die besonders attraktiv ist. Ich freue mich, dass wir mit der Bereitstellung der Mittel aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR den Muse-umsstandort in Velten sichern und weiter-entwickeln können.“

Der Museumsstandort in unserer Ofen-stadt kann langfristig gesichert werden. Die Brandenburger Landesregierung fasste Mitte April einen entsprechenden Kabi-nettsbeschluss. Demnach wird das Land Brandenburg dem Förderverein der Ofen- und Keramikmuseen Velten e.V. insgesamt 1,4 Millionen Euro für den Ankauf der ehe-maligen Ofenfabrik Schmidt, Lehmann zur Verfügung stellen. Die Gelder stammen aus der Liquidation des SED-Vermögens.

Über die weiteren Schritte werden sich Stadt, Land und Förderverein in den kom-menden Wochen verständigen. Einig sind sich die Partner bereits, den Standort ge-meinsam zu entwickeln. „Unseren Muse-umsstandort langfristig zu erhalten, ist für die Stadt Velten von großer Bedeutung“, sagte Bürgermeisterin Ines Hübner, die sich sichtlich über die Entscheidung des Lan-des freute. Kein Wunder, schließlich hatte sie sich in den vergangenen Monaten per-sönlich bei verschiedenen Vertretern der Landesregierung intensiv um ein finanzi-elles Engagement für den Museumsstand-ort bemüht. „In vielen Gesprächen habe ich, gemeinsam mit dem Förderverein, die

Geschafft: Der Museumsstandort ist gesichert!

Rolf Schmidt, Miteigentümer der Ofenfabrik Schmidt.Lehmann ist es wichtig, dass die Geschichte des Standorts weiter erkenn-bar bleibt: „Man soll auch in hundert Jah-ren noch wissen, dass es hier am Standort einen Handwerksbetrieb gab.“

Museen VeltenWilhelmstr. 32/33Tel. 03304 / 3 17 60

•Der Veltener Museumsstandort auf dem Gelände der historischen Ofen-fabrik A. Schmidt, Lehmann beher-bergt zwei Museen: das 1905 gegrün-dete Ofen- und Keramikmuseum und das Hedwig Bollhagen Museum, das erst 2015 eröffnet wurde.

•Das Ofen- und Keramikmuseum befindet sich unter dem Dach der Ofenfabrik, die bereits seit 1872 Ka-cheln herstellte. Es zeigt auf etwa 1.500 Quadratmetern Öfen des 16. bis 20. Jahrhunderts.

•Es wahrt den Ruf unserer Stadt als „Ofenstadt Velten“ bis heute.

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Drachenbootrennen, Rummel, Kinderpro-gramm, die Feuerwehr zum Anfassen und Einsteigen, natürlich jede Menge Musik und Stände mit vielen Leckereien – das verspricht das Programm des Hafenfestes der Stadt Velten in diesem Jahr. Organisator Denny Pude hat sich mit seinem Team dafür wieder mächtig ins Zeug gelegt.

Den Auftakt geben am Freitag um 17:45 Uhr Mundfasching – das sind die Hip-Hopper Daniel Brenneke und Sven Schneider aus

Erstmals im vergangenen Jahr gefeiert, kommt am 30. Juni bereits der zweite Auf-schlag für das Familienfest am Bernstein-see. Veranstalter ist die Stadt Velten mit Unterstützung der REG-Velten. Von 14 bis 18 Uhr sind Kinder mit ihren Eltern, Oma, Opa und der ganzen Großfamilie eingeladen.

Sie können sich bei einer Strand-Olympi-ade zu beweisen oder wild auf Wabbelberg und Wasserrutsche herumtollen. Um 15 Uhr beginnt direkt am Strand eine Piraten-Show. Davor und danach zeigen die Tanzmäuse von Wannis Tanzstudio und vom Tanzstudio Lila, was sie schon können. Kinder können sich zu echten Seeräuber-Prinzessinnen oder Piraten schminken lassen. Und um 16:30 Uhr zeigt ein Seifenblasen-Magier, was er aus Wasser und Seife zaubern kann.

Für Speis und Trank ist selbstverständ-lich gesorgt. Der Eintritt zum See ist am Ver-anstaltungstag frei. Und der Wasserski- und Wakepark Velten bietet am Veranstaltungs-tag ein Schnupperangebot.

Hafenfest steigt vom 25. bis 27. Mai

Familienfest zum Ferienstart am 30. Juni

Hennigsdorf. Später steht die Band „Pat und Bell“ auf der Bühne, die ihre Wurzeln in un-serer Ofenstadt haben. Auch danach geht es mit dem „Projekt Mützen“ und DJ Thomas Li-zarra musikalisch weiter.

Höhepunkt am Samstag ist das Drachen-bootrennen, das bereits um 10 Uhr startet. Den ganzen Tag über ist daneben die Frei-willige Feuerwehr vor Ort und gibt Einblick in ihre wertvolle Arbeit. Auch das Berliner Feuerlöschboot wird in den Hafen einlaufen.

Für Action auf dem Wasser sorgen außerdem die Betreiber der Veltener Wasserskianlage. Und natürlich gibt es ein buntes Bühnenpro-gramm: Unter anderem stehen der Veltener Verein Atlantis, Wannis Tanzstudio und die Kleinen aus dem Hort „Villa Regenbogen“ auf der Bühne. Ulf der Spielmann sorgt für ein lustiges Mitmach-Programm und am Abend darf gefeiert werden. Kurz vor 23 Uhr wird das Höhenfeuerwerk erstrahlen.

Bewunderer historischer Fahrzeuge kom-men beim Oldtimer-Treffen am Sonntag-vormittag auf ihre Kosten. Los geht es um 10 Uhr. Dann wird auch unsere lokale Band „The Libertys“ mit ihrem Mix aus Rock, Pop und Oldies auftreten. Am Nachmittag kön-nen sich die Jüngsten auf eine Show mit Clownin Viola freuen.

Neben dem Programm warten Autoscoo-ter, Breakdancer, Karussell und Riesenrad auf Besucher. Es gibt zahlreiche Stände mit bewährten und exotischen Delikatessen. Viele Vereine, Institutionen und Unterneh-men werden vor Ort sein, um über ihre An-gebote zu informieren. Dazu zählen auch die Stadt Velten selbst sowie Gäste aus unserer Partnerstadt Grand-Couronne, die französi-schen Wein und Käse aus ihrer Heimat mit-bringen.

Das detaillierte Veranstaltungsprogramm ist in dem separaten Flyer abgedruckt, den Sie neben der Ausgabe dieses Journals in Ihrem Briefkasten finden.

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Mehr als dreißig tatkräftige Helferinnen und Helfer hatten sich Mitte April im Veltener Viktoriapark eingefunden, um den Park von Laub, Ästen und Müll zu befreien. Viele Har-ken waren im Einsatz und füllten drei große Container voll Laub. Die Aktiven – darunter auch Bürgermeisterin Ines Hübner, Bauamts-leiter Berthold Zenner und die Mannschaft des Veltener Bauhofs – pflanzten außerdem eine Blutbuche und viele kleine Frühlings-Nabel-nüsschen. Dabei kam man nebenbei auch ins Gespräch über den Park und Velten ganz allge-mein.

In den kommenden Wochen werden im Park noch neue Bänke aufgestellt und weitere Pflegearbeiten erfolgen. Auch einige Bäume werden nachgepflanzt. Denn schon in den ver-gangenen Monaten hatte der Bauhof Baum-fällungen durchgeführt, die durch die Herbst-stürme notwendig geworden waren. Der Park zeigt sich daher dieser Tage lichter als in den Vorjahren.

Die Gestaltung und Pflege des Viktoriaparks ist auch aktuelles Thema der Veltener Stadt-politik: Die Fraktion Pro Velten hatte einen Be-schluss angeregt, den Park neu zu gestalten. Bauamtsleiter Berthold Zenner gab zu beden-ken, dass der planerische und technische Auf-wand dafür enorm hoch sei. Es könnte schnell eine sehr hohe Summe für eine solche Planung zustande kommen. „Es ist auch nicht so, dass wir in den vergangenen Jahren hier gar nichts gemacht haben. Wir arbeiten schon seit eini-

Vielen Dank!

Die Stadtverwaltung Velten bedankt sich bei allen, die so fleißig beim Stadt-putz mit angepackt haben. Ein weiteres Dankeschön geht an die Veltener Un-ternehmen, die das anschließende Bei-sammensein bei Bratwurst im Brötchen und kalten Getränken ermöglicht haben – an die Bäckerei & Konditorei Plentz, die Deeg GmbH und Eberswalder Wurst- und Fleischwaren.

Stadtpark mit viel Tatkraft geputzt

gen Jahren daran, das vom Wildwuchs gepräg-te Wäldchen in eine typische Parklandschaft zurück zu entwickeln.“ Vor allem wegen des Naturschutzes müssen diese Maßnahmen aber über einige Jahre ausgedehnt werden. Dennoch konnten bereits Wildaufwuchs ausgemäht, Sträucher gepflanzt und Benjeshecken ange-legt werden. Außerdem hat der Bauhof in die-sem Frühjahr viele neue Nistkästen angebracht.

„Ich glaube aber dennoch, dass die Priori-täten der Stadt derzeit woanders liegen“, meinte Christopher Gordjy (SPD). In der Ver-sammlung der Stadtverordneten schlug die Bürgermeisterin schließlich einen Kompro-miss vor: Die Gestaltung des Parks soll nun nicht sofort, aber doch in einem mittelfris-tigen, überschaubaren Zeitraum erfolgen. Marcel Siegert (Pro Velten) schlug darüber hinaus vor, Patenschaften für den Park und andere öffentliche Grünflächen in Velten zu initiieren. Die Verwaltung bereitet jetzt eine Liste der Flächen vor, die dafür in Frage kommen könnten und wird in einer der kom-menden Ausgaben des „Velten Journal“ dazu noch einmal gesondert informieren. Auch an den Erfolg des Stadtputzes im Park will die Stadtverwaltung anknüpfen: „Eine Wieder-holung im kommenden Frühjahr kann ich mir gut vorstellen“, sagte die Bürgermeisterin.

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Schon heute gibt es einen bundesweiten Fachkräftemangel in der Pflege. Durch die demografische Entwicklung ist die Sicherung von Fachkräften heute und in Zukunft eine wichtigste gesellschaftspolitische Aufgabe. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey – erst seit kurzem im Amt – besuchte deshalb unlängst in Anwesenheit von Ministerpräsi-dent Dietmar Woidke und Bürgermeisterin Ines Hübner das Seniorenzentrum St. Elisa-beth in Velten, um sich einen Eindruck von der anspruchsvollen Arbeit der Pflegekräfte zu machen.

Das Seniorenzentrum der Caritas bietet verschiedenste Wohn- und Pflegeangebote für ältere Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. 131 Pflegebedürftige können hier wohnen. Der Bedarf an Plätzen ist stei-gend. „Menschen zu pflegen ist ein verant-wortungsvoller Beruf, der viel Wertschätzung und Anerkennung verdient“, sagte Bundesmi-nisterin Dr. Giffey. „Mich beeindruckt, was die Pflegekräfte des Seniorenzentrums St. Elisa-beth tagtäglich leisten. Das, was ich heute ge-sehen und gehört habe von Pflegerinnen und Pflegern, Pflegebedürftigen und ihren Ange-hörigen ist für mich eine wichtige Grundlage, um gute Politik machen zu können.“

Ministerpräsident Woidke meinte: „Die langfristige Sicherung der pflegerischen Ver-sorgung ist eine der größten Herausforde-rungen, vor der wir stehen. Es bedarf einer

Bundesfamilienministerin besuchte Caritas-Seniorenzentrum

gemeinsamen Kraftanstrengung und verläss-licher Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen und natürlich auch der Stär-kung des Ehrenamtes.“

Auch das Seniorenzentrum der Caritas in Velten ist weiter auf der Suche nach Fachkräf-ten. Dies und die Umsetzung der gerade auf den Weg gebrachte Reform der Pflegeberufe waren wichtige Themen bei den Gesprächen. „Schon wegen des akuten Fachkräftemangels muss der Beruf durch gute Arbeitsbedin-gungen und angemessene Löhne attraktiver werden. Dafür werde ich mich einsetzen“, ver-sprach Ministerin Giffey. Woidke zeigte sich

zufrieden, dass die Bundesregierung mit dem Sofortprogramm Pflege Maßnahmen ergreift, um die Personalausstattung zu verbessern und sich für eine bessere Bezahlung und gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Altenpflege einsetzen will. Woidke: „Mit der in 2015 gestarteten Pflegoffensive erarbeiten wir Modelle und Strukturen für eine verant-wortungsvolle pflegerische Versorgung auch für die Zukunft. Ich danke allen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern in der Pflege in Bran-denburg für Ihren unermüdlichen Einsatz. Sie leisten eine sehr wertvolle Arbeit an den Menschen und für die Gemeinschaft!“

Fotos: Thomas Trutschel/photothek.net

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Richtfest für ihren neuen Wohngebäude-komplex in der Poststraße feierte im April die Prima-Gruppe in der Veltener Post-straße. Insgesamt errichtet das Neurup-piner Unternehmen dort auf einem 7.500 Quadratmeter großen Grundstück 77 Zwei- und Dreiraumwohnungen in vier Häusern.

Bürgermeisterin Ines Hübner freute sich gemeinsam mit Prima-Geschäftsfüh-rer Ronny Rohr und vielen zukünftigen Mietern über den Baufortschritt: „Ich er-innere mich noch gut an den November

Richtfest gefeiert: Wohnungsbau in der Poststraße kommt voran

2016. Zu diesem Zeitpunkt haben wir hier gemeinsam den ersten Spatenstich gelegt. Seitdem ist ein enormer Baufortschritt zu beobachten.“ Hübner dankte dafür Bau-leuten, Planern und dem Unternehmen. Die Rathauschefin erinnerte daneben an die Zeit vor dem Spatenstich – als der Ab-riss des alten Krause-Marktes nicht nur für positive Stimmen sorgte. „Heute zeigt sich, dass die Entscheidung für den Woh-nungsbau genau die richtige war“, so Hüb-ner. Denn der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum ist hoch. Schließlich macht der demografische Wandel auch vor Velten nicht Halt. Deutlich wird das nicht zuletzt an der Tatsache, dass etwa achtzig Pro-zent der Wohnungen bereits vermietet sind. Bald können sie einziehen. Weitere Interessenten machten sich zum Richt-fest ein Bild und wagten einen Blick in die schon fertig gestellte Musterwohnung.

Neben den barrierefreien Wohnungen entstehen zusätzlich sieben Gewerbeein-heiten, in denen unter anderem eine Alten-

VOR ORT

pflege und ein Arzt einziehen werden. „Vielleicht wird noch ein Café dazu kom-men“, sagte Ronny Rohr. Damit entstehen – neben dem Wohnraum in der Mitte unse-rer Stadt – zugleich auch einige neue Ar-beitsplätze.

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Auf einem anonym in ihren Briefkasten ge-steckten USB-Stick erhielt die Stadtverord-nete Katja Noack (SPD) Mitte April ein etwa eine Minute langes Video. Gezeigt werden darin neben Noack selbst die Abgeordneten Christopher Gordjy (SPD), Andreas Noack (SPD), Eva Pawelski (CDU), Hans-Jörg Pötsch (CDU), Frank Steinbock (SPD) und Bürger-meisterin Ines Hübner – mit schwarzen Kreuzen auf der Stirn. Dazu gibt es dunk-le schwarz-weiß Bilder vom Rathaus und einen knallroten Teufel. Von Hass und Ver-achtung ist darin die Rede und davon, dass der Teufel im Veltener Rathaus sitze. Un-termalt ist das Ganze mit düsterer Musik – eine Aufmachung wie im Horrorfilm.

„Es fehlt nur noch das Fadenkreuz“, be-schreibt Steinbock, der sich bedroht fühlt. „Ehrverletzend und entwürdigend“ nennt Stadtverordnetenvorsteher Pötsch den Film. Es sei „das allerletzte, Menschen so zu diffamieren und kleinzumachen.“ Auch Eva Pawelski stimmt dem zu und sagt: „Mir geht das richtig an die Nieren.“ Bürgermeisterin Hübner meint: „Ich bin geschockt! Hier ist der Boden der Sachlichkeit verlassen wor-den. Was ist der nächste Schritt?“

Den Abgeordneten fiel es sichtlich schwer, mit dem Video an die Öffentlich-keit zu gehen. Die Entscheidung sei nie-mandem leicht gefallen, hieß es bei einem Pressegespräch nach Bekanntwerden des Films. „Aber wir wollten thematisieren, wie die Stimmung in Velten immer noch ist.“ Denn: „Dem Computer-Stick beigefügt war ein Zettel, der angibt, das Video sei in einer WhatsApp Gruppe von Pro Velten geteilt worden. Auch der Name des vermeintlichen Urhebers war dabei“, berichtet Katja Noack:

Hass-Video aufgetaucht: „Ich bin geschockt!“

„Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, das muss die Polizei ermitteln.“ Alle Betroffe-nen haben Anzeige erstattet, der Staats-schutz ermittelt in dem Fall.

Auffällig in dem Video aber ist: Als Fil-memacher wird die Firma „Prolinski“ ge-nannt und der Name des vermeintlichen Urhebers ist den Abgeordneten nicht un-bekannt. Regelmäßig nehme dieser in der Stadtverordnetenversammlung in den Rei-hen der Pro Velten-Anhänger Platz. Auch taucht in dem Film eine in der jüngsten Pro Velten-Post veröffentlichte Grafik auf, die die Zählgemeinschaft aus CDU, SPD/FWO und DIE LINKE als „Veltener Einheits- partei“ herabsetzt. „Sie setzen uns so der DDR-Diktatur gleich“, sagt Andreas Noack.

Mit solchen Angriffen habe Pro Velten dazu beigetragen, dass die Stadt gespalten sei. „Ich habe Angst, dass man hier den Boden für die nächste Eskalationsstufe bereitet, Gewalt gegen Menschen oder Ge-genstände.“

Pro Veltens Vereinsvorsitzender und Fraktionschef Marcel Siegert sagt: „Dieses Video ist keine Pro-Velten-Veröffentlichung und ich weise es ab, uns damit in einen Zu-sammenhang zu bringen.“ Der Urheber des Videos sei ihm nicht bekannt.

Nach Bekanntwerden des Videos haben die Betroffenen einen Appell für ein fried-liches Zusammenleben an die Veltener ge-richtet. Den vollen Wortlaut haben wir ne-benstehend abgedruckt.

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Liebe Veltenerinnen, liebe Veltener,

wir gehen heute einen vielleicht ungewöhnlich wirkenden Weg. Wir wenden uns an Sie ganz direkt mit einem Appell. Mit einem Appell für ein friedliches Zusam-menleben in unserer Stadt.

Vor wenigen Tagen hat uns ein Kurzfilm er- reicht, der unsere Grund- feste erschüttert hat. Ein Film, der beängs-tigend und bedrohlich ist. Eine Hasserklärung gegen eine Reihe Stadt- verordneter Veltens und gegen die Bürgermeis-terin. Ein Film, der unse-re Schmerzgrenze über- steigt.

Solche persönlichen Angriffe verletzten nicht nur, sie machen ein Vorankommen für un-sere Stadt unmöglich. Sie sind wie riesige Steine am Fuß unse-rer Entwicklung. Denn sie haben nur ein Ziel: Die Stimmung in unse-rer Stadt anzuheizen, Nachbarn gegeneinan-der aufzuwiegeln und Entwicklungen zu läh-men.

Ines Hübner ist im vergangenen Ok-tober für die nächs-ten acht Jahre als Ihre Bürgermeis-terin gewählt worden. Damit hat sie – gemeinsam mit allen gewählten Stadtverord-neten – den Auftrag erhalten, unsere Stadt positiv zu gestalten und zu entwickeln. Wir alle wissen: Wir haben schon viel geschafft; aber es bleibt auch noch viel zu tun.

Das können wir aber nur erreichen, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Und vor allem: Wenn wir uns in einem respektvol-len Miteinander begegnen. Wenn wir sachlich an Lösungen arbeiten, selbst wenn wir einmal unterschiedlicher Meinungen sind.

Liebe Veltenerinnen und Veltener, wir las-sen uns nicht einschüchtern. Ihren Wähler-auftrag nehmen wir alle ernst. Wir möchten unsere ganze Kraft für die Entwicklung unserer Stadt einsetzen. Denn für die Zukunft unserer

Appell für ein friedliches Zusammenleben

Stadt haben wir eine klare Vision: Wir wün-schen uns, dass unsere Kinder und Enkelkin-der stolz auf ihre Stadt sind. Auf eine Stadt, in der vieles vorangebracht wurde. Aber vielmehr noch auf eine Stadt, in der ein offener Dialog in unseren Kindertagesstätten, Schulen, Ver-

einen, in unserer Familie und der gesam-ten Stadtgemeinschaft selbstverständlich ist. Auf eine Stadt, in der wir füreinander einstehen und aufeinander aufpassen. Auf eine Stadt des Miteinanders und des Aufei-nander-Zugehens.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür ein-treten, dass diese Vision wahr wird. Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten, dass unser Gemeinschaftsgefühl erstarkt! Lassen Sie uns gemeinsam zeigen, dass Hass und Hetze in unserer Stadt keinen Platz haben!

Liebe Veltenerinnen und Veltener, bitte unterstützen Sie uns dabei. Damit wir ge-meinsam bestärkt die kommenden Aufga-ben angehen können. Für ein friedliches Miteinander in unserer Stadt. Für Velten.

Wir rufen Sie daher heute auf zu einem ganz persönlichen Zeichen des Zuspruchs. Bitte zeigen Sie uns, dass wir nicht allein mit unserer Meinung stehen.

Schreiben Sie uns per E-Mail an [email protected] oder an die Stadt Velten,

Rathausstraße 10, Stichwort „Für Velten“.Schreiben Sie uns, was Sie bewegt, wenn

Sie an Velten denken oder sagen Sie uns, wie Sie die Stimmung in Velten empfinden. Schreiben Sie uns, was Sie sich ganz per-sönlich für Velten wünschen. Setzen Sie ein Zeichen! Für Velten.

Ines Hübner, Bürgermeisterin Christopher Gordjy (SPD)

Andreas Noack (SPD)Katja Noack (SPD)Eva Pawelski (CDU)

Hans-Jörg Pötsch (CDU)Frank Steinbock (SPD)

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Das sagen die Veltener...

Manuela Marion Fleischer:„Auch ich bin mit manchem nicht einverstan-den, jedoch muss doch immer eine sachliche Basis erhalten bleiben. Aber solche Dinge wie dieses Video gehen gar nicht – egal wie unzufrieden man ist.“

Denise Kluge: „Das geht ja gar nicht, allerunterste Schub-lade.“

Harald Matschke: „Wer Hassvideos verbreitet, giert nach Macht und will das durch Angst-mache erreichen. Das ist unerträglich.“

Martina Haspel: „Das Vertrauen in die hiesige Politik habe ich leider verloren. Die Zwietracht kommt doch auch aus der Stadtverordnetenversammlung. Das ist aber noch lange kein Grund, diese Menschen zu bedrohen und zu verunglimp-fen. Tut etwas gegen den Vertrauensverlust!“

Janini Hapunkt: „Klar finde ich so ein – wie es hier in den Medien beschrieben wird – Hassvideo echt unter aller Kante. Aber seien wir ehrlich, so wie die derzeitige Lage unter den ganzen Parteien ist… war es eine Frage der Zeit, bis wieder irgendwas ist.“

Jörg Haid: „Man sollte immer noch sehen, dass die Stadtverordnete dies ehrenamtlich machen, egal welcher Partei sie angehören! Jemanden persönlich in dieser Art anzugreifen ist be-schämend und gefährlich, ich hoffe das der/diejenige ermittelt werden und auch bestraft werden.“

Wir haben auf unserer Online-Plattform die Veltener aufgerufen, uns zu sagen, wie sie die Stimmung in Velten empfinden. An dieser Stelle sollen deshalb die Veltener selbst zu Wort kommen:

Marina Henschel: „Man mag nicht immer einer Meinung sein, das ist in der Politik leider öfters so, aber das geht gar nicht.“

Di Willi: „Ich kann das nicht nachvollziehen. Seit 6 Jah-ren bin ich als Berliner immer wieder in Vel-ten. Ich sehe, dass sich allein in den letzten 6 Jahren Velten wahnsinnig entwickelt hat und man auch weiter alles tut, damit es so weiter-geht. Dass Frau Hübner mit ihrer Mannschaft weiter acht Jahre im Amt sein kann, sehe ich absolut positiv, denn so kann, sollte man mal Fehler gemacht haben, man aus diesen lernen und das Gelernte einfließen lassen. Ich kenne die genaue Kritik oder die Hass-botschaft nicht. Erkenne aber den kleinen Feigling, der sowas anonym verbreitet. Dieser Mensch hat aus den Fehlern der Vergangenheit definitiv nichts, gar nichts gelernt.“

Daniel Halamoda: „Zu dem Video fehlen einem die Worte. Wer in Velten erstellt so etwas und ist hasserfüllt? Warum kann es nicht ein gemeinsames Velten geben? Was ist daran so schlimm, wenn wir ge-meinsam für unsere Stadt kämpfen?“

Marion Tübbicke-Kahl: Ich wünsche mir sehr, dass unsere Stadt eine Kleinstadt bleibt und nicht jede Ecke zugebaut wird und man sich noch mehr entfremdet. Es ist einfach schön, wenn man in Velten unter-wegs ist und dann bekannte Gesichter sieht, denn das macht das Wohlfühlen und das Si-cherheitsgefühl mit aus. Auch hoffe ich, dass die bereits zugezogenen Neuveltner sich mehr einbringen, die Geschäfte und Dienstleistun-gen in Velten nutzen und unseren Ort nicht zur „Schlafstadt“ machen.

Einige Kommentare haben wir aus Platzgrün-den sinnerhaltend gekürzt.

Durch Velten geht ein Riss. Das hören wir die-ser Tage immer wieder. Wer glaubte, dass sich nach der Wahl um das Bürgermeisteramt die Stimmungslage in Velten entspannt hat, der irrt. Das war jetzt auch beim Bekanntwerden eines Videofilms zu erleben. „Horrorfilm“ und „Hassvideo“ waren Begriffe, die zu erklären versuchten, was darin zu sehen ist. Doch es geht um viel mehr als nur ein Video. Es geht um Menschen und um Familien. Es geht um Angst und darum, wie wir miteinander umge-hen in dieser unserer Stadt.

Was macht ein solches Video mit den Men-schen in Velten? Wie geht es denjenigen dabei, die in dem Film auftauchen und wie geht es ihren Familien? Stadtverordnete, die seit Jah-ren ehrenamtlich für unsere Stadt arbeiten sind verunsichert und erschüttert, wie man es bei gestandenen Kommunalpolitikern wohl selten erlebt. Sie sind es gewohnt sich poli-tisch zu streiten. Aber so?

Man fragt sich: Ist es nicht langsam an der Zeit, inne zu halten und zu überlegen, was diese Aggression mit uns allen, mit den Menschen in unserer Stadt macht? Wozu soll dieser Hass dienen? Warum wird er mit Flug-schriften, Unterstellungen, Klagen und diesem Video immer weiter angeheizt? Ergibt sich dar-aus keine Verantwortung?

Ein Fraktionsvorsitzender gibt sich wieder völlig unbeteiligt. Stattdessen generiert man sich einmal mehr als Opfer einer großen Ver-schwörung. Kein Innehalten. Kein Wort des Be-dauerns. Vielmehr ein Verharren in Schuldzu-weisungen und Verschwörungstheorien.

Velten befindet sich an einem Scheideweg: Wir alle müssen uns entscheiden, wie wir mit-einander umgehen und wie wir miteinander leben wollen. Mit unseren Familien, unseren Partnern und unseren Kindern in unserer ge-meinsamen Stadt Velten. Unabhängig von politischen Überzeugungen. Mit Respekt und Achtung. Unsere Stadt braucht Menschen, die aufeinander Acht geben anstatt Angst zu säen. Das gilt in allen Lebenslagen und ganz beson-ders im politischen Streit für die besten Lö-sungen für Velten.

Auf ein Wort

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Immer wieder ist zu hören oder zu lesen, die Stadt Velten sei „gepalten“. Doch ist das tatsächlich so? Wir haben nachgefragt bei Bürgermeisterin Ines Hübner. Sie erklärt, was für ein besseres Klima notwendig ist und was sie als Bürgermeisterin dafür tun kann.

Frau Hübner, Velten ist gespalten, heißt es immer wieder. Sehen Sie das auch so?Eine Umfrage, die wir vor einiger Zeit unter allen Veltener Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt haben, hat uns gezeigt: Die Veltener sind sehr zufrieden mit ihrer Stadt. Das ist doch auch nachvollziehbar. Immerhin haben wir in den vergangenen Jahren weit mehr als zwanzig Millionen Euro in alle Bereiche des Zusammenlebens unserer Stadt investiert – ob Kita, Schule, Bürgerhaus oder Kommunikationszentrum. Es ist viel bewegt worden. Und wo viel pas-siert, da gibt es zu einzelnen Investitionen auch mal verschiedene Ansichten. Das ist vollkommen normal. Dennoch sollte es möglich sein, vernünftig und vor allem res-pektvoll miteinander umzugehen. Das war in jüngster Zeit leider nicht immer so.

Woran machen Sie das fest?Ich muss schon zugeben: Manches, was ich in den vergangenen Jahren erlebt habe, hat mich erschüttert. Es gab Angriffe und Anfeindungen und gezielte Provokatio-nen. Jetzt haben wir es mit einem Video zu tun, das den Hass, der sich ganz persön-lich gegen einzelne Abgeordnete und auch gegen mich richtet, deutlich macht. Das geht schon sehr ins Persönliche und hat

Ist Velten gespalten? Ein Interview.

mit der Sache gar nichts mehr zu tun. Gera-de die Anonymität in den sozialen Medien wie zum Beispiel Facebook verleitet offen-bar dazu, Hemmungen eher fallen zu lassen. Da kommt es dann schnell zu einer ange-heizten Stimmung. Aber nicht nur dort.

Was meinen Sie, woran das liegt?Vielleicht an der Tatsache, dass es immer einfacher ist, zu kritisieren und Dinge schlecht zu reden als Ideen einzubringen und für sie zu werben. Bis es zur Umset-zung einer guten Idee kommt, braucht es manchmal viel Ausdauer und vor allem einen konstruktiven Dialog. Dazu gehört es, aufeinander zuzugehen und demokratische Mehrheiten zu finden. Vorwürfe und Unter-stellungen helfen da weniger. Kurzum: Der Ton macht die Musik.

Was können Sie als Bürgermeisterin tun?Zunächst einmal kann ich sachlich infor-mieren. Das ist schließlich auch meine Aufgabe. Und das tun wir in der Verwal-tung sehr intensiv – ob über die Regio-nalzeitungen, das Velten Journal, über verschiedene Online-Kanäle oder ganz persönlich, beispielsweise bei unseren Festen und Veranstaltungen. Oder in mei-ner regelmäßigen Bürgersprechstunde. Nur wenn die Bürger über die wichtigen Entscheidungen und Vorhaben in unserer Stadt Bescheid wissen, können sie sich auch eine Meinung bilden und daran mit-wirken. Dabei muss es auch möglich sein, dass unterschiedliche Meinungen neben-einander stehen. Das ist der Kern der De-mokratie.

Denn das Ringen um richtige Entscheidun-gen ist wichtig. Der Austausch muss aber sachlich, lösungsorientiert und wertschät-zend sein. Schließlich steht unsere Stadt auch in den kommenden Jahren vor vielen Chancen, aber auch Herausforderungen. Das alles können wir nur im positiven Di-alog miteinander schaffen. Ganz oben auf der Liste stehen die Belebung der Innen-stadt, der Ausbau von Kita- und Schulplät-zen sowie die Schaffung von neuem Wohn-raum. Diese Themen voranzubringen, muss künftig das oberste Ziel sein.

Wie kann darüber hinaus ein besseres Klima in unserer Stadt befördert werden?Das kann ich als Bürgermeisterin nicht al-leine beeinflussen. Da ist jeder einzelne Veltener Bürger gefragt. Der Zusammenhalt in unserer Stadt wird von den Menschen getragen. Von allen, die in ihr wohnen. Und ganz besonders von denen, die sich im Ge-meinwesen engagieren – ob im Sportver-ein, in Chören, in der Jugendarbeit oder bei der Feuerwehr. Völlig unabhängig von wirt-schaftlichen oder staatlichen Institutionen.

Es gibt tolle Beispiele für solches Enga-gement: Der Hundesportverein etwa, der die Deutsche Meisterschaft nach Velten holt; ein Familiensportverein, der ein Kin-derfest auf die Beine stellt oder ein Vel-tener, der eine WM-Fanmeile organisiert. Daran sieht man: Velten wird getragen von denen, die hier leben und handeln. Sie sind es, die das Klima der Stadt bestimmen. In-sofern hat es jeder Einzelne von uns in der Hand, die Atmosphäre in Velten zu verbes-sern.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Stadt?Ich wünsche mir, dass wir die vielen po-sitiven Beispiele – sowohl engagierter Menschen als auch Fortschritte in unserer Stadt insgesamt – stärker in unseren Fokus rücken. Und dass wir den Zusammenhalt auf allen gesellschaftlichen Ebenen weiter ausbauen. Ich wünsche mir sehr, dass sich daran zukünftig auch alle gewählten Ver-treter der Bürgerinnen und Bürger beteili-gen. Konstruktiv. Lösungsorientiert. Und in einem respektvollen Miteinander.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Velten es dann schaffen wird, wieder zu-sammen zu stehen und eine andere, eine bessere Atmosphäre auszustrahlen. Denn Velten wurde von seinen Bürgerinnen und Bürgern zu dem gemacht, was es ist: ein Ort zum Leben und Arbeiten – gut entwickelt, erfolgreich und mit besten Aussichten für die Zukunft.

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entschieden“, erklärt Bauamtsleiter Berthold Zenner: „Damit haben wir es in der Hand, wie wir zum Beispiel den Verkehr und die Anliefe-rung lenken oder möglichen Lärm einschrän-ken. Außerdem geht es nicht nur um einen Supermarkt. Wir wollen, dass der Neubau mit zusätzlichem Wohnraum in der Innenstadt einhergeht.“ Um nicht am Bedarf vorbei zu planen, werden bei der so genannten Ange-botsplanung auch mögliche Markt-Betreiber eingebunden. „Das Zepter des Handelns geben wir dabei aber nicht aus der Hand.“

Bürgerwunsch wird umgesetztDieser Wunsch geht zurück auf die Ergebnis-se der großen Bürgerbefragung, bei der Ende 2015 alle wahlberechtigten Veltenerinnen und Veltener gefragt waren. Das Ergebnis hatte gezeigt: Die Einwohner wünschen sich für ihr Zentrum einen guten Mix aus Handel, Wohnen und Freizeit. Das will man nun auch umsetzen. Dass es jetzt endlich losgehen kann, ist auch der Bewilligung von Fördermitteln zu verdan-ken. Diese stellt das Land für die Entwicklung von Veltens Innenstadt im Programm „Aktive Stadtzentren“ bereit. Enthalten sind in dem Programm – 2016 von den Stadtverordneten beschlossen – weit mehr als dreißig konkrete Aufgaben, wie die Innenstadt besser gestaltet werden kann. Als ganz wesentlicher Baustein ist die Ansiedlung eines Magneten – eben des Supermarktes – genannt.

Erste Ergebnisse schon sichtbarIn den vergangenen Jahren konnten auch schon die ersten Bauprojekte abgeschlos-

Eine zentrale Maßnahme – und zugleich das wohl meistdiskutierte Projekt der letzten Jahre in Velten – packt die Stadt jetzt aktiv an. Im Kern geht es darum, die Voraussetzungen für einen Vollsortimenter im Stadtzentrum zu schaffen.

„Die Interessenten sind nach wie vor da“, be-stätigt Bürgermeisterin Ines Hübner: „Neben Edeka und Rewe haben bereits weitere Unter-nehmen ihr Interesse bekundet. Es geht dabei nicht um einen weiteren Discounter, sondern um ein zusätzliches Angebot, das es so in Vel-ten bislang noch nicht gibt. Einen Markt mit Flair, in dem man gerne einkaufen geht, sich trifft und der frische Produkte bereithält. Zum Beispiel in Form einer Salatbar, frisch zuberei-teten Wraps, Kuchen oder anderen Produkten.

Alle sollen profitierenEin Markt eben, der Anziehungspunkt in der Stadtmitte ist. Und vor allem: Von dem die um-liegenden Geschäfte profitieren.“ Denn wenn die Kunden erst einmal am Marktplatz ange-kommen sind, dann wird der Gang zur Post, zum Schlüsseldient, zum Elektro-Fachgeschäft, der Apotheke oder zum Optiker gleich mit erle-digt. So steigt die Kundenfrequenz – und davon profitieren alle.

Damit diese Vision gelingt, braucht es einen konkreten Bebauungsplan. Der Aufstellungs-beschluss liegt den Stadtverordneten vor. In den kommenden Wochen werden sie ihn in den Ausschüssen beraten. Auch die Öffentlichkeit ist in dem Verfahren gefragt. Das Plangebiet umfasst insgesamt etwa 13.680 Quadratmeter und befindet sich östlich des Marktplatzes.

Konkret hat die Stadt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder überlässt sie das Planen einem In-vestor – oder sie bleibt selbst der Steuermann. „Wir haben uns für die zweite Möglichkeit

„Nägel mit Köpfen“

sen werden. Dazu zählt die Sanierung des Bahnhofsgebäudes. Das hatte Bäckermeis-ter Karl-Dietmar Plentz mit viel Liebe zum Detail und unter Zuhilfenahme von Förder-mitteln ermöglicht. Das Ergebnis spricht für sich. Realisiert wurden außerdem bereits der neue Parkplatz in der Viktoriastraße und die Gasse am Kommunikationszentrum, welche Viktoriastraße und Rathausstraße verbindet. Beides wird schon jetzt rege ge-nutzt.

Neuer Marktplatz: Veltener sind gefragtNoch offen ist die Neugestaltung des Markt-platzes. In den 1990er Jahren entstanden, zeigt der Platz heute deutliche Defizite. Die sollen beseitigt werden. Zuvor werden die Veltenerinnen und Veltener gefragt sein. Sie sollen mitentscheiden, was sie sich künf-tig für ihren Marktplatz wünschen. Das soll noch in diesem Jahr passieren. Läuft alles nach Plan, wird 2019 gebaut.

„Wir entwickeln aktuell, wie genau die Bür-ger eingebunden werden können“, sagt Stadtplaner Matthias Engel: „Wir wollen ausreichend Gestaltungsspielraum bieten, müssen aber auch zeigen, an welchen Eck-punkten wir nicht vorbei kommen. Zum Bei-spiel, wenn es um Eigentumsfragen geht.“ Ein Büro, das dafür die Planung übernimmt, ist nach einer öffentlichen Ausschreibung bereits gefunden. Im Herbst werden dann alle Veltenerinnen und Veltener gefragt sein. Hier im Journal werden wir dazu recht-zeitig informieren.

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Der lange Weg zum Supermarkt

Der Platz ist da: Für den mit Wohnungsbau kombinierten Vollsortimenter in der Innenstadt wird jetzt ein B-Plan aufgestellt.

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1. Veltens Innenstadt soll attraktiver werden. Dazu gehört Leben. Des-halb muss die Innenstadt unbedingt in ihrer Funktion als „Hauptge-schäftsbereich“ wieder aktiviert werden. Die Vision: Veltens Mitte neu beleben.

2. Heute prägt Leerstand das Zentrum Veltens. Das muss sich ändern. Dies gelingt aber nur, wenn viele Menschen nicht nur mal, sondern immer wieder in die Innerstadt kommen. Lebensmittel müssen wir alle immer wieder einkaufen. Deswegen kann nur mit einem Vollsorti-menter ein echter „Magnet“ gelingen.

3. Ein Vollsortimenter ist ein „Anker“ für weitere Geschäfte, etwa Beklei-dungs- und Schuhgeschäfte. So wird der Supermarkt Motor für weite-re Entwicklungen sein.

4. Rewe, Aldi, Lidl, Netto & Co wollen sich erweitern. Wenn die Stadt

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Karl-Dietmar Plentz„Mit Blick auf das große Entwicklungspotenti-al von Velten hat die Bäckerei Plentz mit gro-ßer Leidenschaft in die Sanierung vom „Haus des Brotes“ am Bahnhof investiert. Diesen Mut haben die Veltener über meine Erwartun-gen hinaus belohnt. Meiner Meinung nach ist für die weitere Entwicklung vom Zentrum der Ofenstadt ein großer Ankermieter nötig, um den herum kleinere Geschäfte ihren Platz fin-den und wo eine attraktive Verweilatmosphä-re entstehen kann.“

Necdet Yildirim„Die Stadt Velten benötigt wie jede andere Stadt und wie jeder Ort auf der Welt, einen zeitgemäßen qualitativen Einkaufsmarkt mit großer Auswahl bzw. ein Konsumenten-markt. Der gegenwärtige Mensch frequen-tiert in erster Linie durch die Belebung von solchen modernen Einkaufsmärkten die In-nenstadt.“

Julia R. Ehlert„Ausgehend von dem, was bisher schon in Velten neu geschaffen wurde und entstanden ist, bin ich dafür, den eingeschlagenen neuen Weg – wie Corporate Identity und die neue Farbigkeit sowie die Aufwertung des Veltener Profils – weiter voran zu treiben und mit eigenen frischen Vor-schlägen zu unterstützen. Dies würde, in meinen Augen, die Attraktivität Veltens erheblich stei-gern und auch den Fokus der Veltener auf ihre Innenstadt schärfen, bezüglich neuer Unterneh-men und Treffpunkte kultureller Begegnung.“

nicht gegensteuert, wird das auch passieren. Allerdings nicht im Zent-rum, sondern am Stadtrand. Damit stirbt die Innenstadt dann ganz.

5. Es geht um unsere Innenstadt. Die Bürger Veltens haben entschieden, dass sie dort einkaufen, wohnen und eine gute Aufenthaltsqualität wollen. Genau das will die Stadt jetzt auch umsetzen. Für Velten.

6. Die Wege für die Veltener sollen kürzer werden. Die Fahrt nach Leege-bruch, Hennigsdorf oder Kremmen bleibt mit einen attraktiven Super-markt in der Innenstadt erspart. Nebenbei bleibt die Kaufkraft in un-serer Stadt und kommt in Form von Steuereinnahmen unserer Stadt auch wieder zugute.

7. Velten muss sich nicht verstecken und soll anderen Orten in nichts nachstehen. Deshalb gilt es, ein attraktives Angebot zu schaffen, das es in dieser Form bislang nicht gibt.

7 gute Gründe für einen Supermarkt am Marktplatz:

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kam die Geselligkeit nicht zu kurz. Das Ora-nienburger Vokalensemble „Quelle“ brach-te Frühlingslieder zum Mitsingen und mit-schunkeln zu Gehör.

Daneben zeichnete Elbing fünf Grün-dungsmitglieder des Verbandes aus. Der steht demnächst vor einer großen Heraus-forderung: Weil sich der Brandenburger Dachverband wegen Personalmangel im Vor-stand auflöst, wird sich die Veltener Gruppe als eigener Verein formieren. Da komme ei-niges an Arbeit auf den Vorstand zu, meinte Elbing. „Aber wir haben Glück. Wir sind zu sechst“, meinte der Vorsitzende schmun-zelnd und dankte zugleich seinen Mitstrei-tern. Denn sie hatten sich auch um alle Vorbereitungen für den gemütlichen Nach-mittag gekümmert – vom Einkaufen übers Blumen besorgen bis zum Kaffee kochen.

Sein 25. Gründungsjubiläum – also quasi Sil-berhochzeit – feierte Anfang Mai die Velte-ner Ortsgruppe des Brandenburgischen Se-niorenverbands.

Wolfgang Elbing, seit drei Jahren Vorsit-zender des Vereins, begrüßte die rund vier-zig Gäste. Sie nahmen an einer festlich ge-deckten Kaffeetafel Platz.

Auch Bürgermeisterin Ines Hübner war der Einladung des Verbands gefolgt. Sie lobte das enorme Engagement von Elbings Vorgänger Ulrich Gollnest, der zuvor viele Jahre lang die Geschicke der Gruppierung geführt hatte: „Seine Gesundheit lässt es leider nicht zu, dass er heute mi uns feiern kann. Sein Verdienst soll an dieser Stel-le aber besonders hervorgehoben werden. Danke für Ihr Engagement!“. Der Branden-burgische Seniorenverband sei ein wichtiger Anker des Veltener Gemeinwesens, lobte die Rathauschefin weiter: „Hier werden die Ge-meinschaft und eine gutes Miteinander ge-pflegt. Kollegialität und Solidarität stehen im Mittelpunkt des Zusammenseins. Man sorgt sich umeinander und passt aufeinan-der auf.“

Auch Dieter Butz, zweiter Vorsitzender des Landesverbandes lobte das Miteinan-der in Velten. Er betonte: „Die Stadt Velten ist in der Seniorenarbeit vorbildlich. Das hören wir immer wieder.“ Wolfgang Elbing schloss sich dem an: „Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Wir können das Bürgerhaus kostenlos nutzen und be-kommen viel Unterstützung aus dem Rat-haus.“

„Silberhochzeit“ beim Brandenburgischen Seniorenverband

Tanz, Kartenspiel und gemütliche Stunden stehen im Mittelpunkt der regelmäßigen Treffen der Veltener Senioren. Auch zur Ju-biläumsfeier im Kommunikationszentrum

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Vier „Berliner Kissen“ haben Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Velten kürzlich in der Rathausstraße aufgebracht. Die Brems-schwellen sollen der Verkehrsberuhigung und der Sicherheit der Schülerinnen und Schüler der nahen Linden-Grundschule die-

Der Ausbau der Wilhelmstraße startet noch in diesem Jahr – allerdings später als ur-sprünglich geplant. Aus Gründen des Natur-schutzes können die Arbeiten nicht sofort starten, denn für den Bau müssen auch ei-nige Bäume gefällt werden. Das ist erst im Oktober wieder möglich. Das teilte das zu-ständige Tiefbauamt mit. Die Straßenaus-bauarbeiten sind aktuell ausgeschrieben. Die Verwaltung hofft auf gute Angebote und einen Baubeginn im September.

Die Bauarbeiten in der Hafenstraße neigen sich ihrem Ende entgegen: Seit Ende April ist der Knoten an der Ecke Hafenstraße/ Breite Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Damit ist die Berliner Straße ab Ha-fenstraße in Richtung Hennigsdorf wieder be-fahrbar.

Gebaut wird noch bis Ende Juni am Teilstück in der Breiten Straße zwischen

Verkehr beruhigt mit Berliner Kissen

Baubeginn verzögert sich

Berliner Straße ab Ende Juni wieder offen

Karlstraße und Hafenstraße. Ursprünglich sollten die Arbeiten bis Ende Mai abge-schlossen sein. Die verlängerte Frostperio-de hatte die Arbeiten des Landesbetriebes für Straßenwesen allerdings erneut verzö-gert.

„Ich bin froh, dass diese Großbaustelle nun endlich zu einem Abschluss kommt“, sagt Bauamtsleiter Berthold Zenner: „Mit

dem Ausbau von Berliner Straße und Ha-fenstraße sind zwei für Velten wichtige Ach-sen erneuert worden – auch wenn wir uns eine schnellere Fertigstellung gewünscht hätten.“ Mit dem Ausbau der Wilhelmstra-ße und dem Bau des Radweges zum Bern-steinsee werden noch in diesem Jahr zwei weitere wichtige Tiefbauprojekte Veltens in Angriff genommen.

nen. Zwei Kissen sind daher in Höhe der Ratsgasse und zwei in Höhe der Rathausturn-halle angebracht worden. Die Kosten für die Anschaffung der Temposchwellen betragen rund 5.500 Euro. Die verkehrsberuhigenden Maßnahmen gehen zurück auf den Wunsch

der Schulkonferenz der Linden-Grundschule. Die Schule nutzt den der Einrichtung gegen-überliegenden Bolzplatz als zusätzliche Pau-senfläche. Auch beim Überqueren der Straße zur und von der Sporthalle sind die Kinder nun besser geschützt.

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Gleich vier neue Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen begrüßen können. Die Stellen waren nach dem Wechsel von Rathaus-Mitarbeitern in andere Bereiche oder Behörden neu ausgeschrieben wor-den.

Neu dabei ist (v.l.) Anke Böttcher, die den Sitzungsdienst der Gremien der Stadt-verordnetenversammlung übernommen hat. Sie kümmert sich darum, dass alle Ein-ladungen fristgerecht erstellt werden, Pro-tokolle geschrieben und Beschlüsse ord-nungsgemäß ins Amtsblatt kommen.

Sandra Horenburg ist für den Bereich Kita und Bildung zuständig. Sie ist unter anderem Ansprechpartnerin für Schulen, Kitas und die Tagespflege.

Frank Wellnitz leitet den Bereich Öffent-liche Sicherheit und Ordnung und ist damit auch für das Ordnungsamt zuständig.

Enrico Kuschereitz arbeitet in den Berei-chen Haushaltswesen und Kostenrechnung und ist damit Experte für alle Fragen rund um den Stadthaushalt.

Aktuelle Stellenanzeigen werden üb-rigens regelmäßig auf der Homepage der Stadt Velten veröffentlicht. Ein Blick dort-hin lohnt auch in den kommenden Wochen immer wieder.

Etliche Ausweichquartiere für Zauneidechsen haben Mitarbeiter des Veltener Bauhofs am Freitag im Gleispark und am Rande der Bahn-straße errichtet. Unter fachlicher Anleitung eines Ingenieurbüros haben sie mit schweren Gerät Baumstämme bewegt, Äste gestapelt und anschließend durch Reisig ergänzt. Not-wendig sind die Quartiere für die geplante Er-weiterung des Park+Ride-Platzes am Bahnhof der Ofenstadt.

Um die Tiere zu schützen, werden sie ak-tuell von Experten abgesammelt und in ihre neuen Habitate gebracht. Die sind durch grüne Reptilien-Zäune so geschützt, dass die Eidechsen nicht wieder zurück wandern kön-nen. Später wird der städtische Bauhof noch zwei Winterquartiere für die Zauneidechsen errichten. Der Bau der Ausweichquartiere

Auf dem Rathausplatz wird aktuell eine automatische Bewässerungsanlage einge-baut. Um die für die neue Anlage notwen-digen Wassermengen befördern zu können, ist ein neuer Brunnen notwendig. Dieser wurde kürzlich neben dem bereits beste-henden Bewässerungsbrunnen gebohrt. Im Anschluss wird – in mehreren Abschnitten – eine Bewässerungsanlage für die Grün-flächen installiert. So wird beispielsweise der Einbau der Bewässerung rund um den künftigen Spielplatz erst nach dessen Er-richtung erfolgen. Für den Spielplatz läuft aktuell die Bauvergabe.

Neu im Amt Neues Zuhause für Zauneidechsen

Wasser für den Rathausplatz

geht zurück auf Auflagen der Unteren Natur-schutzbehörde des Landkreises Oberhavel.

Der Bau der Stellplatzanlage ist aktuell ausgeschrieben. Auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern sollen in der Bahnstra-ße etwa siebzig zusätzliche Stellplätze entste-hen. Außerdem werden vier Straßenleuchten neu aufgestellt und 14 Bäume gepflanzt. Läuft die Vergabe nach Plan, soll die Anlage bis zum Herbst fertig gestellt sein.

Bitte notieren Sie sich auch die nächsten Termine:

18. September Bürgerhaus, Velten-Süd 11. Dezember Ofen-Stadt-Halle, Mehrzweckraum

Wann: 19. Juni 15 bis 18 UhrWo: Ofen-Stadt-Halle Mehrzweckraum

Ich freue mich auf Ihren Besuch.Ihre Ines Hübner

Sprechstunde der Bürgermeisterin

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Wenn am 14. Juni die Fußball-Weltmeister-schaft in Russland angepfiffen wird, dann kann ganz Velten miteinander die Daumen drücken. Denn Ex-Box-Weltmeister Marco Schulze lädt zum Public Viewing an der Berliner Straße ein. Auf dem Parkplatz der Deeg, wo einst der Götzen-Baumarkt zu finden war, werden dann eine riesige LED-Leinwand und Plätze für rund eintausend Zuschauer für geballte Fußball-At-mosphäre sorgen. „Wenn ich was mache, dann mit viel Leidenschaft und viel Tam-tam“, kün-digt Marco Schulze an.

Bis zum 15. Juli treten in Russland 32 Teams gegeneinander an. Alle Spiele will Schulze übertragen. Das Eröffnungsspiel startet am 14. Juni um 17 Uhr: Gastgeber Russland trifft auf Saudi-Arabien. Die deutsche Mannschaft um Bundestrainer Jogi Löw spielt in Gruppe F und wird zum ersten Mal am 17. Juni, einem Sonn-tag, antreten. Im Stadion von Moskau wird ab 17 Uhr gegen Mexiko gekickt. Danach warten Schweden und Südkorea auf die deutsche Elf. „Deutschland wird Weltmeister – mit der Fan-meile aus der Ofenstadt im Rücken“, meint Schulle.

Public Viewing für die Ofenstadt

Wissen Sie, woher die Tradition des Velte-ner „Herrentutens“ kommt, wer der Apotheke den Namen gegeben hat oder wie viele Ka-cheln auf den Bürgersteigen verlegt sind? Dies und mehr können Sie erfahren, wenn Sie mit Stadtführerin Tatjana Stuchly auf Tour durch Veltens Innenstadt gehen. Am Sonntag, 3. Juni um 13 Uhr lädt die Stadt Velten ein zu einer kleinen Zeitreise. Gäste erfahren Interessan-tes über die Veltener Ortsgeschichte – ange-fangen vom märkischen Angerdorf bis heute. Start auf dem Weg durch die Innenstadt ist an der Evangelischen Kirche. Nach etwa zwei Stunden endet die Tour an den Veltener Mu-seen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teil-nehmerzahl ist auf 25 Gäste beschränkt. An-meldungen sind möglich bis zum 29. Mai unter 03304 / 379 149. (Kurzfristige Anmeldungen sind – sofern es noch freie Plätze gibt – ab dem 1. Juni unter Tel. 0179 / 89 11 112 möglich).

Stadtspaziergang durch Veltens Geschichte

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Sozialarbeiter für unsere GrundschulenKontinuierlich, verlässlich und auf Augen-höhe mit allen Akteuren – so sollen Sozial-arbeiter künftig an unseren Grundschulen agieren. Ein Eckpunktepapier dafür stellte Sozialbereichsleiterin Kerstin Husarzews-ky vor. Die Stadtverordneten folgten ihm einstimmig. Nächste Schritte sind die Aus-

schreibung an Träger der Jugendhilfe und ein Kooperationsvertrag sowie ein Stand-ortkonzept mit den einzelnen Grundschu-len. An jeder der beiden Veltener Schulen soll es bald einen Sozialarbeiter geben.

Die Aufgaben der Sozialarbeiter reichen von der Beratung und Begleitung einzel-ner Schüler über die sozialpädagogische Gruppenarbeit und offene Gesprächsange-bote bis zum Mitwirken in Unterrichtspro-jekten und schulischen Gremien. Auch die Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern ist wichtig. „Zum Nulltarif geht das nicht“, sagte Husarzewsky. Dennoch sprach sich die Verwaltung für die Einrichtung der bei-den Stellen aus. Auch die Leiterinnen der Veltener Grundschulen, Adina Krüger und Astrid Beck, heilten ein Plädoyer für die Einrichtung von Schulsozialarbeit an ihren Einrichtungen.

Stadtmarketingkonzept beschlossenDie Stadt Velten hat erstmals – ganz of-fiziell – ein Stadtmarketingkonzept. Zwar hatte es bereits 2007 einen Versuch dazu gegeben, beschlossen war es indes nicht. Jetzt konnten sich die Stadtverordneten einstimmig zu diesem Schritt entschließen. Zuvor hatten sie einige kleinere Änderungs-

wünsche zu dem von der Ver-waltung vorgelegten, mehr als hundert Seiten umfassenden Papier, eingebracht.

Aufgelistet sind darin neben dem, was in Velten schon bis-her in Sachen Stadtmarketing läuft, vor allem Ideen und Vorschläge für die Zukunft. So sollen Veranstaltungen wie das Pfingstkonzert, die Stadt-spaziergänge und das Kinder-fest auch weiter stattfinden. Akteure sollen noch besser vernetzt werden, das Leitsys-tem für die Gewerbegebiete Veltens soll ausgebaut und die Orteingänge schöner ge-staltet werden. Es soll einen Bürgerhaushalt geben und kostenfreies Wlan in der In-nenstadt. Zur Zukunft des Ha-fenfestes will sich die Politik in einer eigenen Arbeitsgrup-pe zusammen finden und ge-meinsam Ideen beraten, wie das Stadtfest weiter profiliert

werden kann. In fünf Jahren soll das Marke-tingkonzept fortgeschrieben werden. Es ist im Ratsinfosystem der Stadt zu finden.

Bebauung in der Bahn-straße regeln

Ein angebotsbezogener Bebauungsplan soll für den Bereich Bahnstraße/Wilhelm-Pieck-Straße aufgestellt werden. Hinter-grund ist eine Bauvoranfrage eines privaten Investors, dessen Ideen zur Bebauung sich in das vorhandene Umfeld nicht einfügen würden. Mit dem B-Plan will die Stadt nun Rechtssicherheit schaffen. Grundlage ist das städtebauliche Konzept zwischen Bahn-straße, Poststraße, Breite Straße und Rosa-Luxemburg-Straße, das bereits Vorgaben zu einer möglichen Bebauung macht. „Wir müssen die Entwicklung hier steuern“, sagte

Baumamtsleiter Berthold Zenner. Auch ins-gesamt gebe es immer mehr Nachfragen für Bauprojekte in Velten. In spätestens drei Jahren muss der B-Plan fertig sein. Dann läuft die Veränderungssperre aus, die die Stadtverordneten mit dem Aufstellungsbe-schluss des B-Planes fassten.

Konzept für ein barriere-freies Velten?

Ein Konzept mit einem Maßnahmenplan für ein barrierefreies Velten zu erstellen, das be-antragte die Fraktion Pro Velten in der jüngs-ten Sitzung der Stadtverordneten. Zuvor hatte die Idee bereits der Ausschuss für Stadtentwicklung beraten. Dort erläuterte Bürgermeisterin Ines Hübner, dass die Um-setzung von Barrierefreiheit bereits als Maß-nahmenpaket in mehreren Veltener Konzep-ten enthalten ist. So sind alle vier von der Fraktion gewünschten Punkte – darunter der Fußweg in der Viktoriastraße nahe des Bahn-übergangs und der Bordstein an der Bushal-testelle am Elisabethstift – bereits in Arbeit. Auch bei der Neugestaltung des Marktplat-zes werde die Barrierefreiheit ein wichtiges Thema sein. Und: „Neubauten werden immer barrierefrei errichtet“, erklärte Hübner. Der Beschlussantrag wurde schließlich von den Stadtverordneten abgelehnt.

Ehrenamtliche Richter benennen

Alle fünf Jahre finden die Neuwahlen der Schöffinnen und Schöffen statt. Das sind ehrenamtliche Richterinnen und Richter, die am Amtsgericht Oranienburg und am Landgericht Neuruppin als Vertreter des Volkes an der Rechtsprechung in Strafsa-chen teilnehmen. Die Stadt Velten muss dabei mindestens sechs Personen für die Vorschlagsliste benennen. Zwanzig Veltene-rinnen und Veltener haben sich beworben. Die Stadtverordneten werden die Liste im nächsten Hauptausschuss beraten.

Mandat niedergelegtSein Mandat als Stadtverordneter der Stadt Velten hat Denny Pude (SPD) mit soforti-ger niedergelegt. Sein Ehrenamt und seine beruflichen Verpflichtungen seien zeitlich nicht mehr vereinbar, erklärte Pude. Nach-rücker wird Thomas Martens.

Aus der kommunalen Politik

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Gelegenheit für einen Blick hinter die Ku-lissen und in alle Räume hatten die Velte-nerinnen und Veltener kürzlich gleich an zwei Orten in der Ofenstadt: Zu Tagen der offenen Tür hatte die Stadt jüngst sowohl ins Bürgerhaus in Velten-Süd als auch ins Kommunikationszentrum eingeladen.

Lautstarke VerlockungLautstark und rhythmisch startete der Nachmittag im Bürgerhaus: Die Trommel-gruppe SenTroVe um ihre Leiterin Corinna Constantin lockte Besucher schon von wei-tem an. Voller Neugierde kamen sodann Jung und Alt und verschafften sich einen Überblick über die Angebote des Hauses. Die reichen von der Sozialberatung über Computer- und Tanzkurse bis zur Krabbel-gruppe und zu Kaffeenachmittagen. Zum Tag der offenen Tür stellten alle Gruppen ihre Aktivitäten vor und hatten außerdem viele zusätzliche Mitmach-Ideen einge-bracht. „Ich wüsste nicht, wo ich zuerst hingehen soll“, sagte Quartiersmanagerin Stephanie Marsch, die gemeinsam mit Bür-germeisterin Ines Hübner das Programm eröffnete.

So versteigerte zum Beispiel die Fahr-radwerkstatt des Jugendfreizeitzentrums „Oase“ für einen schmalen Taler selbst wieder aufgerüstete Fahrräder. „Wir bieten

Türen weit geöffnet

hier Hilfe zur Selbsthilfe an“, erklärte Dennis Jescheniak, der die Werkstatt seit mehr als zwei Jahren betreut: „Die Jugendlichen lernen, wie sie ihre Räder selbst reparie-ren können. Dafür sind wir immer auf der Suche nach Ersatzteilen. Spenden, auch ausrangierte Fahrräder, nehmen wir gerne entgegen.“ Daneben konnte orientalischen Märchen gelauscht werden. Es durften def-tige Bratwurst, leckerer Kuchen oder selbst gebackene Waffeln verspeist werden. Der Veltener Künstlertreff, der aktuell eine

Gemeinschaftsausstellung auf zwei Eta-gen des Treffpunkthauses zeigt, bot seine druckfrischen Kunstpostkarten mit original Veltener Kunstwerken feil. Und beim Senio-renbeirat durfte ordentlich am Rad gedreht werden – am Glücksrad versteht sich. Fast schon legendär ist das Treppenhauskonzert des Jugendchores „OnlY JJoU“ vom Jugend-treff, das einen lebendigen Abschluss des Nachmittags bildete.

Städtebau im Rück- und Ausblick

Den Auftakt beim Tag der Städtebauförde-rung machte eine kleine Ausstellungser-öffnung. Auf fünf großen Tafeln hatte die Stadt zusammengefasst, was in den letzten zwanzig Jahren in Sachen Städtebauförde-rung in Velten geschehen ist, wie der aktu-elle Stand ist und wie es weitergehen soll.

Später führte Architektin Angela Petzi in-teressierte Besucher durch das Haus, in dem sich Schule, Bibliothek und Veranstaltungs-raum unter einem Dach befinden. Die Stadt-bücherei sorgte für Kinderspaß beim Malen und Basteln, der Chor Voce Libera und eine Zaubershow für die passende Abwechslung und der Förderverein der Linden-Grund-schule dafür, dass niemand hungrig oder durstig bleiben musste.

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lang des Stichkanals sammelten wir die Reste einer Grillparty – vom Einweggrill über Tel-ler, Besteck, Verpackungsmaterial bis hin zu Flaschen – ein. Auch einigen Unrat aus dem Wasser konnten wir entfernen und ernteten ganz nebenbei von Spaziergängern viel Lob für die Müllsammelaktion.

Nach über zwei Stunden machten wir uns mit vier vollen Säcken, einem verroste-ten Klappstuhl und anderen Müllteilen auf

Bei schönstem Sonnenschein und gut ge-launt, wollten wir – die Teilnehmer und Betreuer der Lernwerkstatt Plan Bildung – kürzlich neben Bewegung auch etwas Ab-wechslung in den Schulalltag bringen. Daher machten wir uns auf, den Barbara-Zürner-Naturlehrpfad zu erkunden. Ziemlich schnell fiel dabei einigen Schülern auf, dass im Wald und besonders am Weg entlang des Stichka-nals viel Müll herumlag. Das gab den Anstoß für eine Müllsammelaktion am Naturlehr-pfad.

Schon wenig später machten wir uns – mit Müllbeutel und Harke unterm Arm – er-neut auf in Richtung Wald. Nach anfänglicher Skepsis, „ob das jetzt wirklich sein muss“, waren einige Teilnehmer kaum zu bremsen. Zusätzlicher Anreiz war die Auswahl des Mit-tagessens für das Team, welches den meisten Müll finden würde. Alle paar Meter krochen die Jugendlichen ins Unterholz und fanden neben Papier und Zigarettenstummeln be-sonders viele Glasflaschen, Plastikteile und sogar einen einzelnen Schuh. Vor allem ent-

Plan B räumt auf

den Weg zurück. Ihr Mittagessen hatten sich unsere Jugendlichen mehr als verdient. Das Team um Niklas, Dustin, Lea und Juli hatte den Wettstreit um den vollsten Müllsack ge-wonnen und sich für Nudeln mit selbstge-machter Käsesauce und Brokkoli entschie-den. So konnte der Tag in ruhiger Runde und mit einem erneuerten Umweltbewusstsein ausklingen.

Isabell Kittler

Lernwerkstatt „Plan B“ – wie Bildung – so heißt das direkt neben der Veltener Ober-schule zu findende Projekt in der Breiten Straße, das sich um Schulverweigerer küm-mert. Schüler im 9. Oder 10. Jahrgang, die den Schulabschluss nicht ohne sozialpädagogi-sche Begleitung erreichen würden. Mitte April waren die Türen des Hauses weit geöffnet. Denn „Plan B“ hatte zu einem Einblick in den Alltag der 15 Jugendlichen eingeladen, die hier aktuell in Kleingruppen lernen und sich auf den Berufseinstieg vorbereiten.

Seit dem Schuljahresbeginn hat die Stif-tung SPI die Trägerschaft des seit 2008 von „Outlaw“ geführten Projekts übernommen. Und dem Haus gleich auch einen frischen Anstrich verliehen. Zwei Klassenräume, ein Lehrerzimmer, ein Pausenraum mit Tischki-cker und Lümmelcouch stehen nun für die Jugendlichen aus Velten und Umgebung be-reit. Montags und freitags wird in der geräu-migen Küche am großen Tisch gemeinsam gefrühstückt: „Darum kümmern sich unsere Teilnehmer selbst – vom Einkauf übers Tisch decken bis zum Rührei zubereiten“, erklärt Projektleiterin Sarah Mickan. „Das schafft Gemeinschaftsgefühl und Verantwortungsbe-wusstsein.“

Dafür sind die Aufgaben klar verteilt: Flur fegen, Tafel putzen, abwaschen – in jeder Woche nehmen die Jugendlichen andere

„Plan B“ für Jugendliche

Ämter wahr. „Und am Ende der Woche wird ausgewertet.“ Insgesamt an drei Tagen pro Wochen büffeln die Jungen und Mädchen für ihren Schulabschluss. Vier Lehrkräfte der Oberschüler sorgen für den Fachunterricht, Klassenleiterin ist Heike Jüttner. An den bei-den restlichen Tagen absolvieren die Schüle-rinnen und Schüler ein Praktikum.

So sind sie unter anderem in einem Pflanzenbetrieb, einem Angelladen, im Fri-seurgeschäft, im Pflegeheim oder bei einem Steinmetz tätig. Einige haben auf diesem Weg schon ihren Berufswunsch gefunden. „Unser Ziel ist es, dass die Jugendlichen nach dem Ende ihrer zehnjährigen Schulpflicht ihre Be-rufsbildungsreife schaffen und wir sie in eine

Ausbildung vermitteln können“, sagt Mickan. Oft habe das in der Vergangenheit schon gut geklappt. Einige wechseln auch an die Ober-schule, um ihren Abschluss der zehnten Klas-se nachzuholen.

Kooperationen gibt es neben der Barbara-Zürner-Oberschule auch mit dem Arbeitsamt, und dem Jugendfreizeitzentrum „Oase“. „Die-ser Austausch ist unglaublich viel wert“, be-schreibt Sarah Mickan. Bürgermeisterin Ines Hübner, die auch zum Tag der offenen Tür ge-kommen war, zeigte sich zufrieden, dass der Trägerwechsel gut gelungen ist.

Geschafft: Nach mehr als zwei Stunden war bei der Aktion der 9e einiger Müll zusammen gekommen.

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Immer dann, wenn der Veltener Sozialaus-schuss sich über die Arbeit des Jugend-zentrums „Oase“ berichten lässt, verlegt er seinen Tagungsort genau dorthin. So auch in diesem Jahr. Jana Kahrau, Leiterin des Hauses, stellte gemeinsam mit dem Sozi-alpädagogen Oliver Schulz die Erfahrungen aus 2017 vor.

„Es war ein schönes und erfolgreiches Jahr, wenn wir auch vor vielen Herausforde-rungen standen“, resümierte Jana Kahrau: „Unsere Besucherzahlen sind weiter stabil. Durchschnittlich fünfzig Jugendliche besu-chen täglich unser Haus.“ Viele Angebote konnten fortgesetzt werden, darunter das

Die Sonne über Velten strahlt und das soll gebührend gefeiert werden! Das Jugend-freizeitzentrum „Oase“ in Velten lädt hier-zu am 2. Juni alle Veltener Familien, Kin-der, Jugendliche, Freunde und Verwandte herzlich ein. Auch in diesem Jahr ist für ein abwechslungsreiches und besonders familienfreundliches Programm gesorgt:

Eine „Oase“ für junge Menschen

Aufgepasst: Die „Oase“ lädt zum Sommerfest

Foto: Oase

Weitere Infos: www.facebook.com/JFZOase

Musik-Workshops, Fußball-Tricks mit Kevin Buchert, Kinderschminken, Hüpfburg oder „Singen für alle“. Hier ist für Groß und Klein garantiert etwas dabei.

Natürlich wird es auch wieder ein bun-tes Bühnenprogramm geben. Neben tanz-beinschwingenden Irish-Folk-Klängen von St. Sláinte, dem Jugendchor der „Oase“ OnlY JJoU und der Tanzgruppe Step Motion aus Leipzig, warten noch viele weitere Überra-schungen auf unsere Gäste. Und wem das noch nicht genug ist, der ist herzlich ein-geladen, auch einmal einen Blick hinter die

Kulissen der „Oase“ zu wagen. In unseren Räumen und auf unserem großen Freigelän-de gibt es viel zu erkunden. Für Speis und Trank ist natürlich auch gesorgt.

Sind Sie jetzt auch schon in Sommer-stimmung? Dann packen Sie ihre Familie, ihre Flip-Flops und ihren Sonnenhut ein und besuchen sie uns am 2. Juni ab 15 Uhr in der „Oase“, Breite Straße 53a. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Medienprojekt, die Fußball-AG, Musikkurse und die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt. Mitt-lerweile gut etabliert haben sich auch die Jugendteamsitzungen: „Dort entscheiden die Jugendlichen allein, was in den nächs-ten Wochen im Treff stattfinden soll, vieles organisieren sie dann auch selbst.“ Dane-ben beteiligt sich das Team der „Oase“ ge-meinsam mit den Jugendlichen an vielen Veranstaltungen Veltens und bietet auch eigene Ausflüge und Feste an.

Außerdem sind die vier Mitarbeiter als Streetworker in ganz Velten unterwegs. Be-sonders beliebte Treffpunkte sind aktuell das Parkdeck am Marktplatz, der Skater-

park und der Gummiplatz in Velten-Süd, der Rathausplatz und zunehmend die Frei-fläche vor dem Kommunikationszentrum. Oliver Schulz stellt dabei unmissverständ-lich klar: „Wir wollen die Jugendlichen nicht von diesen Orten verscheuchen. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen.“ Dabei werden die Jugendlichen angehalten, die Plätze sauber zu verlassen und Rücksicht auf andere zu nehmen, etwa was die Laut-stärke angeht. Thema der Oase-Mitarbeiter sind außerdem der Schutz des Kindes-wohls, eine beratende Elternarbeit und der Austausch mit anderen Einrichtungen.

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Zehn Jahre ist es her, dass sich die allerers-te Gruppe aus der Veltener Oberschule auf dem Weg nach Grand-Couronne gemacht hat, um die Schüler des „Collège Renoir“ kennenzulernen. Zum Jubiläum flogen 21 Schüler der Barbara-Zürner-Oberschule nach Paris und verbrachten dort im April sieben Tage.

Die quirlige Gruppe wurde mit einem Bus vom Flughafen abgeholt und in Veltens Part-nerstadt, nach Grand-Couronne gebracht. Etwas schüchtern begegneten sich die Ju-gendlichen in dem Klassenraum der Schule,

Veltener Schüler in Grand-Couronne

in der Hoffnung, dass Freundschaften ge-bildet werden können.

Anschließend durften die Tauschpartner eine fast perfekt organisierte Woche mitei-nander erleben.

Sie begann mit der Erkundung des Kon-servatoriums und einem Stadtrundgang. Im Hochzeitssaal des Rathauses wurde die Gruppe von David Ruis, dem Beauftragten der Städtepartnerschaften, herzlichst be-grüßt. Nach dem ersten Abend im familiären Umfeld frühstückten wir gemeinsam in

der Boris-Vian-Mé-diathèque, einer mo-dernen Bibliothek, mit Journalisten, Mit-gliedern des Partner-schaftskomitees, Biblio-thekaren, Delegierten des Rathauses, Lehrern und dem Rektor der Partner-schule. Und natürlich mit Patrice Dupray, dem Bür-germeister.

An den folgenden Tagen haben die Jugend-lichen nicht nur das Schulleben französischer Jugendlicher kennenge-lernt, sondern kulturelle und historische Ereignis-se so nah gesehen wie noch nie zuvor. Die „ewige

Stadt“ Paris, die Altstadt Rouens oder Hon-fleur an der Atlantikküste haben eindeutig Spuren hinterlassen und besonders die Sprache „lebendig gemacht“.

Wir haben daneben auch etwas über die Umwelt gelernt und den befürchteten Besuch in der Müllsortieranlage „Smedar“ doch zum Erlebnis gemacht.

Das lange Wochenende in der Gastfa-milie hat unterschiedliche Resonanzen ge-bracht, aber wie schon der Schuldirektor kurz nach unserer Ankunft betont hat: „Es soll nicht nur tolle Ausflüge geben. Im Vor-dergrund steht die Sprache, die Kommuni-kation miteinander, das Kennenlernen vom Leben in einer französischen Familie und die Verstärkung der deutsch-französischen Freundschaft.“

Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Schüleraustausch für uns alle viele neue Erkenntnisse und viele neue Freund-schaften gebracht hat.

Unser Dankeschön geht besonders an Madame Autain, die Deutschlehrerin, und an Monsieur Benhedane, den Schuldirektor. Beide waren nicht nur unheimlich bemüht, mit uns dieses tolle Programm vorzube-reiten und durchzuführen, sondern sie be-gleiteten uns Tag für Tag. Vielen Dank auch an alle anderen Kollegen, die ebenfalls Teil dieser wunderbaren Woche waren, um sie uns so unvergesslich zu machen.

Bernadette Szabó

Foto: privat

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Die etwa 120 ABC-Schützen, die im nächsten Schuljahr in Velten die erste Klasse besuchen, sind schon jetzt auf ihren Schulweg bestens vor-bereitet. Im Garten der Kita „Villa Regenbogen“ kamen die Jungen und Mädchen aller vier Kitas der Ofenstadt zu einer Verkehrsschulung zusam-men. Veranstalter war die Verkehrswacht, die die-ser Tage in vielen weiteren Oberhaveler Kinder-einrichtungen mit ihrer Sicherheitsschulung vor Ort ist. Velten machte in diesem Jahr den Anfang.

Frühstück und Vesper will die Stadt Velten in allen ihren kommunalen Einrichtungen ab Oktober anbieten (wir berichteten). Jetzt ist dafür der Vergabebeschluss er-folgt. Die öffentliche Ausschreibung konn-te das Unternehmen RWS Cateringservice GmbH für sich entscheiden. Vier Firmen hatten sich an dem Verfahren beteiligt. Neben dem Preis gab die Regionalität der Produkte den Ausschlag. Auch die Mit-tagsversorgung der Kitas „Kinderland“, „Kunterbunt“ und „Villa Regenbogen“ war neu zu vergeben. Anbieter wird hier-für künftig die Sunshine Catering Service GmbH sein.

Aktuell arbeitet die Stadtverwaltung außerdem an einer neuen Kita-Satzung. Damit einher geht eine neue Berechnung der Betriebskosten, die durch das Ange-bot an Frühstück und Vesper in der Kita höher liegen werden als bisher. Die Be-triebskosten muss die Stadt Velten auf die Eltern umlegen. Wie hoch der Elternanteil sein wird, steht noch nicht fest. Hier hat die Kommunalpolitik das entscheidende Wörtchen mitzureden.

Eine große Kiste voll Gesundheit hat Rewe-Fi-lialchef Benjamin Wiese kürzlich an die Kinder der Kita „Kunterbunt“ übergeben. Für ihn war es das erste Mal, dass er die Aktion „Gesund durch den Tag“ mit einer Auswahl an Obst und Gemüse unterstützt. Die Kooperation zwischen der Kita und dem lokalen Unternehmen gibt es unterdessen schon viele Jahre.

Mit der Rewe-Filiale, die Wiese zum Jah-resbeginn von seinem Stiefvater Dieter Gabrich übernommen hatte, trägt er auch dessen sozialen Gedanken weiter. Denn die Aktion unterstützt Kindergärten dabei, bei den Jüngsten einen Grundstein für einen ak-tiven, bewussten Lebensstil zu legen. Zugleich soll dem Trend von Übergewicht, Bewegungs-mangel und ernährungsbedingten Krank-heiten entgegengewirkt werden. So gibt es neben der großen Obstkiste auch Mitmach-Hefte und lehrreiche Experimente.

„Ich freue mich über das tolle Engage-ment von Herrn Wiese für unsere Kita“, be-dankte sich Kitaleiter Dennis Bahr. Die Kita-Kinder ihrerseits übergaben selbst gemalte Kunstwerke und kleine Dankeschön-Schrei-ben an den Filialleiter.

Gut gerüstet für den Straßenverkehr

Frühstück und Vesper ab Oktober

Gesunde Ernährung im Fokus

Foto: Kita Kunterbunt

So lernten die Einschüler von der lustigen Katze „Yellicat“, wie man sicher über einen Zebrastrei-fen kommt und welche Bedeutung die Ver-kehrszeichen haben. An zehn Stationen konnten danach Verkehrszeichen angemalt werden. Auch das richtige Anschnallen und der Blick in den toten Winkel erklärte das Team der Verkehrs-wacht. Im Rollerparcours, auf der Hüpfburg und bei verschiedenen Spielen kam dabei auch der Spaß nicht zu kurz.

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Die Torstraße verbindet die Friedrichstraße im Westen mit der Prenzlauer Allee im Osten. Wie in kaum einer anderen Straße ist hier noch die brüchige Geschichte Berlins greifbar. Am Beispiel des Hauses Nr. 94 geht Autor Andre-as Ulrich den Spuren der Vergangenheit nach: Ob Agentin oder Konditor, ob Bankräuber oder Näherin, ob Super-Model oder Parteisekre-tär – das Haus und seine Bewohner haben viel erlebt. Dramatisches und Komisches, Absurdes und Unglaubliches.

Im Kommunikationszentrum, Viktoriastraße 10, liest Ulrich am Sonntag, 10. Juni um 17 Uhr aus seinem Buch „Torstraße 94“. 1960 in Berlin geboren, arbeitet er seit Jahren als Reporter, Redakteur und Moderator vor allem für das rbb-Fernsehen, radioeins, Deutschlandradio Kultur und den NDR-Hörfunk. Unterstützung erhält Ulrich an dem Abend vom Fotografen Matthias Jankowiak. Er zeigt aktuell im Foyer

Für einen Blick in die Geschichte Veltens sucht Eva Pawelski Gleichgesinnte. Anlass ist eine um-fangreiche Sammlung von Vorher-Nachher-Fo-tos sanierter Häuser in ganz Velten. Um der His-torie der Bauten noch näher auf den Grund zu gehen, das Material zu sortieren und vielleicht

Zwei Stuten, imponierende Keramikkunst an drei Standorten und viele Sonnenstun-den – das war der Keramikfrühling Velten in diesem April. Per Kremser brachten Lena und Susi aus Zehdenick die Gäste auf ihrer

Lesung mit Moderator Andreas Ulrich

Aufruf für einen Geschichtskreis: Wer macht mit?

Keramik entdeckt mit Lena und Susi

Autor Andreas Ulrich (l.) und Fotograf Matthias Jankowiak (r.) laden ein zum Gespräch über die

Mitte des Lebens. Fotos: privat

Tour von den Museen über den Gärtnerhof bis zur Töpferei Malenz. Unterwegs gab es zeitgenössische Keramikkunst, farben-prächtiger Gebrauchskeramik und einen Einblick ins Töpferhandwerk inklusive. Zu-

rück am Museum sorgte der Förderverein des Hauses für eine Stärkung bei Kaffee und Kuchen, bevor der Weg durch die Aus-stellungsräume genüsslich fortgesetzt wer-den konnte.

eine kleine Ausstellung zu initiieren, sucht die rüstige Rentnerin jetzt Mitstreiter. Sie fragt: Wer hat Lust, sich etwas intensiver mit der Geschich-te Veltens zu befassen? Wer kann beim Ordnen und Aufbereiten der Bilder helfen und vielleicht noch weitere Fotos beisteuern? Kurzum: Wer

macht mit? Ein erstes Treffen findet am 18. Juli im Kommunikationszentrum, Viktoriastraße 10, statt. Beginn ist um 15 Uhr. Für Nachfragen kön-nen sich Interessenten direkt an Eva Pawelski wenden. Sie ist zu erreichen unter der Telefon-nummer. 03304 / 56 22 03.

des Kommunikationszentrums Lebensbilder in schwarz-weiß unter dem Titel „Zweidrittel“ und wird seine Sicht auf die Mitte des Lebens in die Lesung mit einfließen lassen. Der Eintritt ist frei.

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Vom 9. bis zum 14. Juli startet wieder die Veltener Mixed-Pickels-Woche. Wir arbei-ten fleißig am Programm und haben schon einige Punkte für Euch gesichert: Wie jedes Jahr werdet ihr die Chance haben, bei den internationalen Ballspielen Euer sportliches Können unter Beweis zu stellen, beim Trom-meln einmal richtig Gas zu geben und beim Töpfern kreativ zu werden. Außerdem haben wir zwei ganz besondere Ausflüge geplant: Wir wollen mit Euch in den Kletterwald und in die Gedenkstätte Sachsenhausen fahren.

Neu in diesem Jahr sind die etwas ande-ren Abende, zu denen wir auch Erwachse-ne und Unterstützer einladen: Wir werden einen Spieleabend, einen Tanzabend, einen Lagerfeuerabend mit Gesang und den altbe-kannten Kinoabend anbieten. Es gilt daher: Termin vormerken! Wir freuen uns auf Be-such von Jung und Alt!

Maria Glorius

Am Pfingstmontag, 21. Mai lädt die Stadt Velten ein zum Pfingstkonzert axuf dem Museumshof. Das Konzert beginnt um 15 Uhr in der Wilhelmstraße 32. Der Freie Chor Velten bringt neue Lieder und altbekann-te Weisen aus seinem Repertoire zu Gehör. Anschließend präsentiert „Das Flotte Duo“

26. Mixed-Pickels-Woche rückt näher

Pfingstkonzert auf dem Museumshof

die schönste Livemusik der 50er und 60er Jahre. Die Musiker laden ein zu einer „Reise ins Glück“ – mit den alten Schlagern, Swing und Rock&Roll Hits!

Das Team des Veltener Eiscafés Berne-cker verköstigt alle Konzertgäste mit Kaffee und Kuchen sowie den beliebten hauseige-

nen Eisspezialitäten. Für Deftiges und kalte Getränke sorgt Pudes Eck. Der Eintritt zum Konzert ist frei.

Die Veltener Museen haben am Pfingst-montag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Ein-tritt kostet 5 Euro, ermäßigt 4,50 Euro.

Foto: privat

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Detailreich, filigran und gold-glänzend – das sind die Plastiken des Berliner Künstlers Ma-rian Zaic, die seit Donnerstag im Foyer der Veltener Stadtwerke zu sehen sind. Die Werke von Marian Zaic, dessen Atelier im Künstler-hof Frohnau zu finden ist, entstehen unter anderem aus Modelliermasse, Alufolie, Draht, Schnur und Heißkleber. „Ich verbrauche etwa fünfzehn Klebepistolen im Jahr“, berichtet Zaic: „So entstehen meine filigranen Arbeiten, die aber auch sehr brüchig sind.“

Die Stadt Velten lädt in den nächsten Wochen wieder zu zwei Kinonachmittagen ein. Beide finden im Kommunikationszentrum in der Vik-toriastraße 10 statt.

Am Mittwoch, 20. Juni um 16 Uhr zeigt die Bibliothek ein Bilderbuchkino. Es geht um einen Löwen, der den Tieren in der Savanne ständig Streiche spielt und um einen Hasen, der gegen den Löwen antreten will. Geeig-net ist das Bilderbuchkino für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren, zusammen mit der ganzen Familie. Im Anschluss gibt es Basteleien und kleine Spiele. Der Eintritt kostet einen Euro.

Am Samstag, 23. Juni um 15 Uhr beginnt ein Überraschungsstreifen für Senioren. So viel sei aber verraten: Es handelt sich um eine Ko-mödie mit Robert De Niro und Danny DeVito. Eintritt auch hier: 1 Euro, Popcorn inklusive.

Ein großes Jubiläum steht für die Seniorin-nen und Senioren Veltens in diesem Jahr an: Wir veranstalten am Samstag, 16. Juni das 25. Seniorenfest in der Ofen-Stadt-Halle. Im Jubi-läumsjahr verlängern wir das Beisammensein um eine Stunde.

Ausstellung bis August

Kino für Familien und Senioren

Seniorenfest erstmals am Samstag

„Die Ausstellung zeigt eine tolle Phantasie-welt“, bewunderte Bürgermeisterin Ines Hüb-ner die Werke des gelernten Bergbautechni-kers. Zusammen mit Stadtwerke-Chef Michael Kühne eröffnete sie die Schau, die bereits die vierte Ausstellung seit Juni vergangenen Jah-res im Foyer der Stadtwerke ist. Die Ausstel-lung unter dem Titel „Ohne Gold ist selbst das Licht finster“ ist bis zum 16. August in der Vik-toriastraße 12 zu sehen. Geöffnet ist außer an Feiertagen immer von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, außerdem Dienstag und Donners-tag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Beginn ist um 14 Uhr, Einlass bereits ab 13 Uhr: Das Ende für 18 Uhr geplant. Unsere Bürgermeisterin Ines Hübner wird unser Fest eröffnen und nimmt auch die Siegerehrun-gen für die Gewinner des Seniorenangelns und des Seniorenkegelns vor. Zum Tanz spie-len „The Libertys“. Auch der Shantychor aus Kremmen sorgt für musikalische Unterhal-tung. Und der Seniorenbeirat bietet eine lus-

tige Überraschung. Wie immer wird Kaffee und Kuchen zum günstigen Preis angeboten. Der Jugendtreff „Oase“ versorgt uns mit Ange-boten vom Grill.

Alle Seniorinnen und Senioren sind herz-lich eingeladen, diesen tollen Nachmittag zu genießen. Wir freuen uns auf zahlreiche Teil-nahme.

Wolfgang Elbing

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Die Stadtbibliothek gibt Ihnen an dieser Stelle einen Überblick über ihre Neuanschaffungen. Geöffnet ist

immer montags und dienstags von 12 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 18 Uhr. Neben Büchern sind E-Medien im Angebot. Die Bibliothek freut sich auf Ihren Besuch!

Neuer Lesestoff: Historisches

Hillenbrand, Tom: Der Kaffeedieb. – Wir sch-reiben das Jahr 1683. Europa befindet sich im Griff einer neuen Droge. Ihr Name ist Kahve. Philosophen in London, Gewürzhändler in Amsterdam und Dichter in Paris treffen sich in Kaffeehäusern und konsumieren das Getränk der Aufklärung. Aber Kaffee ist teuer. Und wer ihn aus dem jemenitischen Mokka heraus-schmuggeln will, wird mit dem Tod bestraft.

Der Mann, der es trotzdem wagen will, ist der junge Obediah Chalon, Spekulant, Händler, Filou. Mit finanzieller Unterstützung der Ver-einigten Ostindischen Companie stellt er eine Truppe internationaler Spezialisten zusammen, um den Türken den Kaffee zu klauen…Sand, George: Ein Winter auf Mallorca: Reise-bericht 1838-1839. – Als George Sand mit ihren Kindern und ihrer Liebschaft Frederic Chopin im November 1938 nach Mallorca reist, haben sie folgendes im Sinn: Den Gesundheitszu-stand von Chopin und Sands Sohn Maurice aufpäppeln sowie dem Pariser Trubel entkom-men. Schließlich landen sie im Kloster von Valldemossa. Womit sie aber nicht gerechnet haben, sind die Anfeindungen der Mallorqui-ner gegenüber den exotisch wirkenden Gästen, das schlechte Wetter und vieles mehr… Kehlmann, Daniel: Tyll. – Tyll wird im 17. Jahr-hundert als Sohn eines Müllers geboren. Als sein Vater in Konflikt mit der Kirche gerät,

Lese-Ecke: muss Tyll fliehen. Begleitet von der Bäcker-stochter Nele. Im vom Dreißigjährigen Krieg gezeichneten Land begegnen sich viele Men-schen, deren Schicksale sich verbinden.

Fit in den Frühling!

Kast, Bas: Der Ernährungskompass. – Was ist wirklich gesund? Ein Fazit aller wissen-schaftlichen Studien zum Thema Ernäh-rung.Sasaki, Fumio: Das kann doch weg. – Das befreiende Gefühl, mit weniger zu leben: 55 Tipps für einen minimalistischen Lebens-stil.Schaller, Susanne: Lagom – Lebe glücklich wie die Schweden – Inspirationen und Ideen für ein Leben in Balance.

Karina Melerowicz

Richard Mutz „bewährt sich auch auf die-ser Ausstellung als der Meister der Glasur“, urteilte vor neunzig Jahren die Zeitschrift „Märkische Töpferkunst“ anlässlich einer Mutz-Ausstellung damals. In der aktuellen Schau im Ofen- und Keramikmuseum Velten bestätigt sich diese Meisterschaft bei Glasu-ren. Doch das Veltener Museumsteam setzte noch eins drauf und kann jetzt einen bislang so noch nicht gezeigten Querschnitt durch das Schaffen des Keramikers Richard Mutz präsen-tieren, der zusätzlich zur bekannten Gefäß- und Gebrauchskeramik Mutz‘ Wirken auf den Gebieten der Baukeramik und der Ofenpro-duktion unterstreicht. Diese Premiere verdan-ken wir auch erheblich den zehn Leihgebern, die sich bereit erklärt haben, den Museen für die Dauer der Ausstellung Teile ihrer Samm-lung zu überlassen.

Mit der Vernissage zur aktuellsten Sonder-ausstellung im Ofen- und Keramikmuseum am 19. April fanden für Museumsteam und Förderverein aufreibende und ereignisreiche Wochen einen festlichen Höhepunkt. Inten-siv hatten das Museumsteam und Ausstel-lungskurator Florian Vogt nach einem Ofen von Richard Mutz „gefahndet“, denn diese Dimension des Schaffens von Richard Mutz konnte am Standort Velten keineswegs feh-len. Dank akribischer Detektivarbeit und ent-schlossenem Handeln des Fördervereins ist es auch gelungen, einen von Mutz für den Kunstschmied Siegfried Prütz geschaffenen Kinderzimmerofen kurz vor der Eröffnung hier komplett aufzubauen. Die Motive auf den

Kacheln entwarf Prütz selbst. Andreas Rim-kus war sichtlich gerührt, „seinen“ Mutzofen, den er nur als Kachelhaufen kannte und den der Förderverein jetzt erworben hat, in Gänze aufgebaut zu sehen. Dank gebührt zunächst unseren Mitgliedern Maike und Udo Arndt, die eigens nach Springe zur Herrn Rimkus ge-fahren sind. Frau Arndt hat den Ofen zudem mühevoll gereinigt und restauriert. Auch dem Ofenbauer Boris Stephan aus Hennigsdorf, der gemeinsam mit seinen Kollegen den Mutzofen in kurzer Zeit fachmännisch aufbaute, unseren Dank. Noch während der Vernissage brachte uns der Ofensetzer Axel Ruge aus Alt-Ruppin eine runde Schmuckkachel mit einem vom

Museen Velten: Feierliche Eröffnung der neuen Sonderausstellung zum „Meister der Glasur“ Richard Mutz

Bildhauer Hans Lehmann-Borges für Mutz entworfenen Motiv.

Die Vernissage bot auch einen Moment des Aufatmens und feierlichen Rahmen für die er-freuliche Nachricht, dass der Förderverein die Ofenfabrik kaufen können wird und damit der Museumsstandort gerettet ist. Katrin Seitz, Re-ferentin im Kulturministerium des Landes, un-terstrich, wie herausragend die Museen sind. Die bewilligten Gelder aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR bestätigen auch die Qualität der Arbeit von Förderverein und Museum.

Lars Lierow, Museumsmitarbeiter

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Ausblick

TerminePfingstkonzert .....………………………………………………………………….... 21.05. Hafenfest …..……….................………………………………...……….... 25. bis 27.05.Stadtspaziergang durch Velten ………....…………...………………..... 03.06.Lesung mit Andreas Ulrich und Matthias Jankowiak ........... 10.06.Seniorenfest .....………………………………...............................…............. 16.06.Pfingstkonzert ……………………....……………………………………………... 21.05.Familienfest am Bernsteinsee ……………………............................ 30.06.

HinweiseBahnhofsumbau hat begonnen: Der Umbau der Bahnanlagen am Veltener Bahnhof nimmt bereits sichtbar Form an. Wo genau die Personenüberführung entstehen wird, ist schon jetzt gut zu erken-nen. Bis zum Herbst wird hier ein moderner, barrierefreier Über-gang aus Glas entstehen. Drei Aufzüge werden es künftig Kinderwa-gen und Rollstühlen leichter machen, den Bahnsteig zu erreichen. Auch dieser wird komplett erneuert und dabei mit einer neuen Überdachung versehen. Dafür ist eine Sperrung der Bahnstrecke vom 7. Juli bis 20. August angekündigt. Ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet.

Berliner Straße Ende Juni fertig: Noch bis Ende Juni wird an dem Teilstück in der Breiten Straße zwischen Karlstraße und Hafenstra-ße gebaut werden. Die Hafenstraße ist bereits fertig und wieder für den Verkehr geöffnet.

Einschränkungen am Bahnsteig

Baustelle von obenFoto: Ingo Pahl

Arbeiten bei Nacht

Stadtverwaltung VeltenRathausstraße 10 Tel.: 03304 / 379 222 E-Mail: [email protected] Velten Fax: 03304 / 379 221 Internet: www.velten.de

Fotos (2): Daniel Halamoda