Arbeitsmarkt in

Entwicklungsländern Veranstaltung Entwicklungspolitik

SS 2011

Arbeitsmarkt Gesamtbevölkerung

Personen im arbeitsfähigen Alter (15-65)

Beschäftigte

Selbständige,

Mithelfende Familienangehörige,

abhängig Erwerbstätige

Arbeitslose

Unterbeschäftigte

Nicht-Erwerbspersonen (Kinder, Personen über 65, nicht

arbeitende).

Arbeitslosigkeit

Arbeitslosenquote (lt. ILO) =

Nationale Definition oft anders als ILO

In Deutschland: Arbeitslos ist, wer weniger als 15 Stunden in

der Woche arbeitet, aber mehr als 15 Stunden arbeiten will

und jünger als das jeweilige Rentenalter ist. Darüber hinaus

muss die Person dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen

und bereit sein, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.

ALBE

AL

Messung der Arbeitslosigkeit Registrierung – verbunden mit Leistungen

Geldleistungen

Vermittlung

Problem: versteckte Arbeitslosigkeit

Vorruhestand

Beschäftigungsgesellschaften

Stille Reserve

Erfassung über Befragung

AL und Bevölkerungswachstum Bevölkerungswachstum weltweit bis zu 3% aber abnehmend

Jugendarbeitslosigkeit ist ein großes Problem

Durchschnittsalter Philippinen 22, Deutschland über 40

Hohes Wirtschaftswachstum nötig, um Arbeitskräfte zu

absorbieren.

Aber auch Alterungsprobleme (Demographie)

Alterung

0%

25%

50%

75%

100%

% of total

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050

Population Structure Asia 1950 - 2050

60+

20-59

0-19

Quelle: UN 2009

Länderbeispiele % of Population 60+ in Selected Countries

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050

% o

f to

tal p

op

ula

tio

n

China

India

Japan

Kazakhstan

Bangladesh

Cambodia

Indonesia

Pakistan

Philippines

Quelle: UN 2009

Lebenserwartung

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 20402050

40

50

60

70

80

Years

Life Expectancy World and Asia

World

Asia

Quelle: UN 2009

Fruchtbarkeit

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050

0

1

2

3

4

5

6

Ch

ild

ren

per

Wo

man

Fertlity Rates World and Asia

World

Asia

Quelle: UN 2009

Sektoren der Beschäftigung Industrie

Dienste

Landwirtschaft

Formaler/Informaler Sektor

Bedeutung der Sektoren

Beschäftigung nach Sektoren

Formaler Sektor Zahlt Steuern

Ist sozialversichert

Arbeitsschutz

Kündigungsschutz

Vertraglich abgesichert

Vor allem im öffentlichen Sektor und in Großunternehmen

Informal Sector Definition

Nicht von der Steuer erfasst

Nicht sozialversichert

Keine Rechtssicherheit

Keine Erfassung

Keine Regeln

Beispiele:

Straßenverkäufer

Transport, Taxi, Ricksha-Fahrer

Kleine Dienstleister

Haushaltsangestellte

Subsistenzwirtschaft, Familienarbeit in der Landwirtschaft

Typologie IS (Lt. Weltbank) Types of informal sector activities:

1. Coping strategies (survival activities):

casual jobs, temporary jobs, unpaid jobs, subsistence agriculture, multiple job holding;

2. Unofficial earning strategies (illegality in business):

Unofficial business activities: tax evasion, avoidance of labor regulation and other government or institutional regulations, no registration of the company;

Underground activities: crime, corruption - activities not registered by statistical offices.

Bedeutung IS in

Entwicklungsländern 60%-80% der Erwerbspersonen

Wesentlicher Anteil am BSP (siehe nächste Folie) aber:

Erfassungsprobleme

Steuerausfall

Nicht-Erfassung in der Sozialversicherung

Hohes Risiko, hohe Verletzlichkeit

Problemgruppen (Krankheiten, soziale Unruhen, Kriminalität)

IS und BSP

Informal sector

(including

agriculture) in %

of total GDP

Informal sector

(excluding

agriculture) in %

of non agricultural

GDP

Informal sector

(excluding

agriculture) in %

of total GDP

Sub-Saharan Africa 54,7% (60.6) 37,7% (41.1) 23,7% (25.6)

North Africa 37,7% 30,4% 26,3%

Asia 23.9% 26,8% 21,5%

Latin America 30.6% 25,9% 23,4%

Caribbean 22,2% 21,2% 19,7%

Transition economies 21,7% 13,9% 11,8%

Quelle: Alejandro Portes and William Haller (2005)

Entwicklung des IS

Zunahme des IS

Kinderarbeit Rd. 200 Mio Kinder unter 15 arbeiten

Zumeist jedoch im Familienverbund, weniger gefährliche und

schwere Arbeit (Farm, Märkte, Heimarbeit)

Anstatt Kinderarbeit vollkommen zu verbannen,

Konzentration auf

Gefährliche Formen

Verbesserung und Verbilligung des Schulzugangs

Förderung von Eltern, die Kinder zur Schule schicken

Verbannung von Kinderarbeit kann Kinder schlechter stellen

(Armut, gefährliche Arbeit)

Kinderarbeit

Arbeitslosigkeit In vielen Länder Grund für Armut und sozialen Abstieg.

Daher: in armen Entwicklungsländern oft geringe AL Quoten.

Keine Arbeitslosenversicherung, kein Soziales Netz

Gründe für Arbeitslosigkeit

Zu geringes Wachstum (Bevölkerungswachstum!)

Globalisierung

Technischer Fortschritt

Wettbewerb

Schutz bei Arbeitslosigkeit Arbeitslosenversicherung

Sozialhilfe

Abfindung (severance pay)

Fortsetzung der KV

Ersparnisse

Kredite

Familie

Arbeitslosenversicherung

Quelle: ILO GESS 2010

Arbeitslosenversicherung

Quelle: ILO GESS 2010

Quelle: ILO

2008

Strukturwandel

Wachstum ohne Beschäftigung

Wachstum ohne Beschäftigung

Quelle: ADB 2008

Armut und Löhne Wirtschaftliche Bedeutung der Löhne

Kostenfaktor und damit Preisbestimmend

Bestimmt die Binnennachfrage

Regionalpolitische Bedeutung

Ursachen geringer Löhne

Produktivität und Wachstum

Verteilungspolitik (Machtverteilung, Gewerkschaftliche

Vertretung)

Anteile der Sektoren (Landwirtschaft ist Niedriglohnsektor)

Mindestlohn

Maßnahmen der

Beschäftigungsförderung Wachstumsförderung

Staatliche Beschäftigungspolitik

Angebotsorientiert

Lockerung des Arbeitsrechts

Senkung der Lohnkosten

Nachfrageorientiert

Ausbildung, Fortbildung

Vermittlung

ILO Conventions http://www.ilo.org/ilolex/english/convdisp1.htm

Umfassendes Regelwerk

Regelungen u.a. zu:

Sozialversicherung

Arbeitsrecht

Arbeitsschutz

Tarif

Müssen ratifiziert werden

ILO Conventions

Literatur

Alejandro Portes and William Haller (2005). "The Informal

Economy". in N. Smelser and R. Swedberg (eds.). Handbook

of Economic Sociology, 2nd edition. Russell Sage

Foundation

ADB: Labor Markets in Asia. Manila 2005

Weber, A: Beschäftigung im Strukturwandel. Sozialer

Fortschritt, 1997.

http://www.un.org/esa/population/

http://lnweb90.worldbank.org/eca/eca.nsf/0/0e1cfcae7d9efa4

185256a940073f4e5?OpenDocument

http://www.ilo.org/gimi/gess/ShowWiki.do?wid=528