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Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer Venenkatheter: Eine Beobachtungs- und Interventionsstudie Wir forschen für den Infektionsschutz. www.bode-science-center.de Deutschsprachige Version von Kampf G et al. GMS Hyg. Infect. Control 2013; 8(2):DOC18

Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer ... · - Katheter fixieren - Handschuhe ablegen und entsorgen - Händedesinfektion nach Patientenkontakt - Material entsorgen

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Page 1: Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer ... · - Katheter fixieren - Handschuhe ablegen und entsorgen - Händedesinfektion nach Patientenkontakt - Material entsorgen

Verbesserung des Patientenschutzes beim Legenperipherer Venenkatheter:

Eine Beobachtungs- und Interventionsstudie

Wir forschen für den Infektionsschutz.www.bode-science-center.de

Deutschsprachige Version von Kampf G et al. GMS Hyg. Infect.

Control 2013; 8(2):DOC18

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Hintergrund: Periphere Venenkatheter werden häufig beihospitalisierten Patienten angelegt, doch sie erhöhendas Risiko einer nosokomialen Sepsis. EvidenzbasierteEmpfehlungen beschreiben spezifische Schritte, dienachweislich das Infektionsrisiko reduzieren. Wie häufigdiese Schritte jedoch in der klinischen Praxis umgesetztwerden, ist nicht bekannt. Ziel dieser Studie war es, dieHäufigkeit der Umsetzung dieser spezifischen Schrittezur Anlage peripherer Venenkatheter in der klinischenPraxis zu bestimmen und mit einer multimodalen Inter-vention sowohl die Compliance als auch den optimalenAblauf der Schritte zu verbessern.

Methode: Die Studie wurde an der UniversitätsklinikHamburg-Eppendorf durchgeführt. Der optimale Ablaufdes Legens peripherer Venenkatheter wurde auf Basisvon drei evidenzbasierten Empfehlungen definiert (WHO,CDC, RKI), der fünf Schritte mit dem Evidenzgrad 1Aoder 1B enthält: Händedesinfektion vor Patientenkon-takt, Hautantisepsis der Punktionsstelle, keine Palpationder desinfizierten Punktionsstelle, Händedesinfektion voraseptischen Tätigkeiten und sterile Abdeckung der Punk-tionsstelle. Der Ablauf der Anlage peripherer Venenka-theter durch Mitarbeiter wurde in vier Abteilungen(Endoskopie, zentrale Notaufnahme, Pädiatrie, Dermato-logie) von einer Pflegekraft beobachtet und aufgezeich-net. Eine multimodale Intervention mit fünf Elementenwurde durchgeführt (Fortbildungsveranstaltung, Dummy-Schulung, E-Learning, Tablett und Poster sowie direktesFeedback). Danach erfolgte eine zweite Beobachtungs-phase. In der letzten Woche der Beobachtung wurdeeine Evaluation der Intervention durch die Mitarbeitervorgenommen.

Ergebnisse: In der Kontrollphase wurden 207 Anlagenperipherer Venenkatheter beobachtet, in der Interventi-onsphase waren es 202. Die Compliance verbesserte sichbei vier der fünf Schritte signifikant (z.B. von 11,6% auf57,9% bei der Händedesinfektion vor Patientenkontakt;p<0,001, Chi-Quadrat-Test). Die Compliance bei derHautantisepsis an der Punktionsstelle war sowohl vor alsauch nach der Intervention hoch (99,5% vorher und99,0% nachher). Die Umsetzung der spezifischenSchritte in der optimalen Reihenfolge verbesserte sichauch (z.B. von 7,7% auf 68,6%, wenn drei der fünfSchritte durchgeführt wurden; p<0,001). Die Interven-tion wurde von 46,8% der Teilnehmer als hilfreich be-wertet, 46,8% bewerteten sie neutral und 6,4% alsstörend.

Schlussfolgerung: Eine multimodale Strategie kann so-wohl die Compliance mit Patientenschutz-relevantenSchritten beim Legen peripherer Venenkatheter als auchdie Umsetzung eines optimalen Ablaufs wirksam verbes-sern. Die Mitarbeiter bewerteten die Intervention alshilfreich.

Schlüsselwörter: Compliance, Händehygiene, periphererVenenkatheter, Insertion, Standardarbeitsanweisung

Günter Kampf1,2, Gesche Reise3, Claudia James1, Kirsten Gittelbauer4, Jutta Gosch3, Birgit Alpers4

Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer Venenkatheter: eine Beobachtungs- und Interventionsstudie

Zusa

mm

enfa

ssun

g

1 BODE SCIENCE CENTER, Bode Chemie GmbH, Hamburg2 Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Ernst-Moritz Arndt

Universität Greifswald3 Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg4 Direktion für Patienten- und Pflegemanagement, Universitäts-

klinikum Eppendorf, Hamburg

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Setting

Die Studie wurde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt, das insgesamt über 1 346 Betten verfügt. Pro Jahr nimmt das Krankenhaus 80 000Patienten stationär und 263 000 ambulant auf – rund113 000 Patienten davon über die zentrale Notauf-nahme. Für die Studie wurden vier Abteilungen ausge-wählt, in denen Venenkatheter sehr häufig angelegtwerden: Endoskopie, zentrale Notaufnahme, Pädiatrieund Dermatologie.

Bewertung des Arbeitsablaufes

Es wurden alle Hinweise auf PVK aus den Richtlinienund Empfehlungen von CDC, RKI und WHO gesammelt.Alle Schritte mit dem Evidenzgrad IA und IB wurden alsunentbehrlich für die Patientensicherheit eingestuft undin den standardisierten Arbeitsablauf integriert. Für dieBeobachtung und Intervention wurden fünf Schritte er-mittelt, die die Patientensicherheit erfordert (Tabelle 1).Alle anderen Schritte, wie die Benutzung von Schutz-handschuhen, die nicht in die Kategorie IA und IB einge-stuft waren, wurden zwar beobachtet und dokumentiert,aber nicht weiter analysiert (Tabelle 1).

Beobachtung

Alle Beobachtungen wurden von einer Pflegekraftdurchgeführt. In der Kontrollphase wurde das Pflegeper-sonal beobachtet, ohne den Grund für die Beobachtungzu kennen. Die Beobachtungen fanden jeden Tag in derFrühschicht über 6 Stunden statt: Die Pädiatrie wurde inder Regel morgens zwischen 7:00 und 8:00 Uhr besucht,danach die Dermatologie für eine Stunde, dann 2 bis 3Stunden die endoskopische Abteilung und abschließendfür 1 bis 2 Stunden die zentrale Notaufnahme.

Die Vermeidung einer primären Sepsis bei Krankenhaus-patienten ist eine weltweite Herausforderung [1]. Trotzeines hohen Standards hinsichtlich der Asepsis währenddes Legens bergen zentrale Venenkatheter ein hohesSepsisrisiko [2]. Bei einem Großteil der Patienten wirdwährend ihrer stationären Behandlung ein periphererVenenkatheter (PVK) gelegt. Diese Katheter stehen imZusammenhang mit nosokomialen Sepsen [3], [4]. InDeutschland gilt das Anlegen eines PVK als recht einfa-che Maßnahme, die gleichermaßen von Ärzten und Pfle-gepersonal anhand bestimmter Schritte durchgeführtwird. Eine optimale Patientensicherheit erfordert dieEtablierung standardisierter Arbeitsprozesse (SOP), dieauf evidenzbasierten Richtlinien beruhen, z.B. auf denender CDC, RKI oder WHO [5], [6], [7]. So empfehlen bei-spielsweise die CDC, im Zusammenhang mit Gefäßka-thetern auftretende Infektionen mit der Hilfe eineskrankenhausspezifischen Programms zu vermeiden, dasvielfältige Strategien zur Verbesserung der Compliancemit evidenzbasierten Maßnahmen (Kategorie IB) kombi-niert [7]. Ziel unserer Studie war es, einen standardisier-ten Arbeitsprozess für das Legen eines PVK zuentwickeln und zu ermitteln, ob eine multimodale Inter-vention mit einem standardisierten Arbeitsablauf, derfünf sicherheitsrelevante Schritte umfasst, die Compli-ance verbessern kann.

Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer Venenkatheter

Deutschsprachige Version von Kampf G et al. GMS Hyg. Infect. Control 2013; 8(2):DOC18

Hin

terg

rund Methode

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Die Intervention umfasste fünf Patientensicherheits-rele-vante Elemente für das Legen eines PVK. Die Interventionwurde sowohl mit Ärzten als auch den Pflegekräften aufallen vier Stationen durchgeführt. Die einzelnen Maßnah-men der Intervention:

1. Eine von der Hamburger Ärztekammer anerkannte Schu-lung, die zwischen Kontroll- und Interventionsphase durch-geführt wurde.

2. Eine Schulung am Dummy zum richtigen Anlegen einesPVK wurde auf allen vier teilnehmenden Stationen zwischender Kontroll- und der Interventionsphase angeboten. Es wur-den sechs Schulungen à 30 Minuten in der Dermatologie,drei Schulungen à 3 bis 4 Stunden in der Endoskopie unddrei Schulungseinheiten à 15 Minuten in der zentralen Not-aufnahme durchgeführt. Die pädiatrische Abteilung hattekeine Schulung angefordert.

3. Ein computeranimiertes E-Learning Programm, mit demder Nutzer den richtigen Prozess für das Anlegen eines PVKerlernen kann. Das Tool stand während der gesamten In-terventionsphase zur Verfügung.

4. Eine Tablettunterlage und ein Poster. Beide umfassteneine Checkliste („Was benötige ich an Materialien für dasAnlegen eines PVK?“) sowie die bildliche Darstellung derfünf Interventionsschritte (Abb. 1). Es wurden Bilder ge-wählt, damit auch Personal mit geringen Deutschkenntnis-sen die wichtigsten Schritte verstehen kann. Das Posterwurde im Vorbereitungsraum aufgehängt und die Unterlageauf die Tabletts geklebt, auf denen die notwendigen Uten-silien zum Legen eines PVK gesammelt wurden. Sowohl dieTablettunterlage als auch das Poster waren während des ge-samten Interventionszeitraumes verfügbar.

5. Direktes, offenes Feedback der beobachtenden Pflegekraft,wenn ein Fehler während der Intervention festgestellt wurde.Das Feedback wurde dazu genutzt, um herauszufinden, wasdem Personal helfen kann, den Ablauf korrekt durchzuführen(z.B. Umplatzierung des Händedesinfektionsmittelspenders).

In der letzten Woche der Intervention wurden alle Pflege-kräfte der vier teilnehmenden Abteilungen gebeten, die In-tervention als Ganzes sowie jedes einzelne Element zubewerten. Die Kategorien waren „sehr hilfreich“, „hilfreich“,„neutral“, „störend“ und „sehr störend“.

Aktivität

Tabelle 1: Spezifische sicherheitsrelevante Schritte des standardisierten Arbeitsablaufs für das Legen eines peripheren Venenkatheters und Begründung durch evidenzbasierte Richtlinien

4 Deutschsprachige Version von Kampf G et al. GMS Hyg. Infect. Control 2013; 8(2):DOC18

Händedesinfektion vor Patientenkontakt

- Patienten informieren- Arm positionieren- Material überprüfen- Stauschlauch anlegen

Hautantisepsis an der Punktionsstelle

- Richtige Einwirkzeit für Hautantisepsis

Keine Palpation der desinfiziertenPunktionsstelle

Händedesinfektion voraseptischen Tätigkeiten

- Schutzhandschuhe- Punktion (Non-Touch Technik)- Kanüle entfernen und im

Kanülen-Abfallbehälter entsorgen- Sterilen Stopfen / Infusion

konnektieren

Sterile Abdeckung derPunktionsstelle

- Katheter fixieren- Handschuhe ablegen und

entsorgen- Händedesinfektion nach

Patientenkontakt- Material entsorgen

ReferenzenBemerkungEvidenz-kategorie

Die Benutzung eines Stauschlauches ist unverzichtbar während des direkten Patientenkontaktes.

Laut der CDC kann die desinfizierte Punktionsstelle palpiert werden,wenn die „aseptische Technik beibehalten wird“.

Nach Kontakt mit dem Patienten und dessen unmittelbarer Umgebung (Stauschlauch) sowie vor dem Einführen des Venenkatheters muss eine Händedesinfektion durchgeführt werden.

Da Handschuhe nicht der Patienten- sondern der Mitarbeiter-sicherheit dienen, wurden sie hier nicht als patientenschutzrelevanteingestuft.

Die Händedesinfektion nach Patientenkontakt wurde nicht als relevant eingestuft, da sie nicht die Sicherheit des betroffenen Patienten erhöht.

WHO: IBCDC: IB RKI: IA

CDC: IB RKI: IB

CDC: IB RKI: IB

WHO: IBCDC: IB RKI: IA

CDC: IA RKI: IB

[5-7]

[5, 7]

[5, 7]

[5, 6]

[5, 7]

Inte

rven

tion

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Folgende Daten wurden erfasst: Anzahl der Beobachtun-gen (laufend), Tag (Datum und Wochentag), Art der Station, Berufsgruppe sowie alle in der Tabelle 1 darge-stellten 18 Schritte. Ein Datenblatt mit allen Schrittenwurde im Vorfeld vorbereitet. Während der Beobachtunghielt die beobachtende Pflegekraft fest, wenn ein Schrittausgeführt wurde, und erfasste die Reihenfolge derSchritte auf dem Datenblatt. Kommentare konntenebenso eingetragen werden.

Die Daten wurden mit der Statistik-Software IBM SPSSStatistics 19 (SPSS Inc., Chicago, USA) analysiert. DieCompliance wurde als relative Häufigkeit, also als Ver-hältnis zwischen der Anzahl der beobachteten und not-wendigen Aktivitäten errechnet. Der Chi-Quadrat-Testwurde angewendet, um die Signifikanz des Unterschie-des zwischen den Werten der Kontroll- und Interventi-onsphase zu ermitteln. Ein p-Wert von <0,05 wurde alsstatistisch signifikant angesehen.

Während der Kontrollphase von August bis Oktober2012 wurden 207 Anlagen peripherer Venenkatheter be-obachtet – die meisten davon in der endoskopischenAbteilung (n=113), gefolgt von der zentralen Notauf-nahme (n=64), der pädiatrischen Station (n=22) und derDermatologie (n=8). Die Compliance-Raten waren wiefolgt: 11,6 % bei der Händedesinfektion vor Patienten-kontakt, 99,5 % bei der Hautantisepsis an der Punkti-onsstelle, 33,3 % beim Verzichten auf eine Palpation derdesinfizierten Punktionsstelle, 0,5 % bei der Händedes-infektion vor aseptischen Tätigkeiten und 24,6 % bei dersterilen Abdeckung der Punktionsstelle (Tabelle 2).

5

Abbildung 1: Tablettunterlage und Poster als Teil der Intervention mit einer Checkliste („Was benötige ich an Materialien für das An-legen eines PVK?“) und den fünf wichtigsten Schritten für die Patientensicherheit

Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer Venenkatheter

Dok

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tik

Wir forschen für den Infektionsschutz. www.bode-science-center.de

Hände

desinfizieren1

Antiseptik der Einstichstelle

Einwirkzeit beachten2

Einstichstelle anschließend

nicht mehr palpieren3

Steril

abdecken5Vor dem PVK-Legen Hände

desinfizieren4

Legen eines peripheren Venenkatheters

Hände-Desinfektionsmittel

Stauschlauch

Tupfer

Hautantiseptikum

Handschuhe

Peripherer Venenkatheter

(PVK), Mandarin Kunststoff-

Blindverschluss

Sterile Abdeckung

(Punktionsstelle)

Fixiermaterialien,

z.B. Pflasterstreifen*

Flächen-Desinfektionsmittel

* Für bewusstseinsgestörte Patienten

sollte ein transparenter Kanülen-

fixierverband verwendet werden,

um eine visuelle Inspektion der

Einstichstelle zu ermöglichen.

Händedesinfektion

vor aseptischen

Tätigkeiten

Vor

Patienten-

kontakt

Nach Ablegen der

Handschuhe / nach

Patientenkontakt

Checkliste:

Achten Sie besonders auf

diese kritischen Momente,

um Infektionen zu vermeiden.

Hygienisch korrektes Vorgehen beugt

nosokomialen Infektionen vor,

an denen pro Jahr allein in Deutschland

10.000 - 15.000 Patienten versterben.

Ergebnisse

Deutschsprachige Version von Kampf G et al. GMS Hyg. Infect. Control 2013; 8(2):DOC18

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Während der Interventionsphase von November 2012 bisMärz 2013 wurden 202 Anlagen peripherer Venenkathe-ter beobachtet, hauptsächlich in der endoskopischen Ab-teilung (n=82), gefolgt von der zentralen Notaufnahme(n=59), der pädiatrischen Station (n=38) und der Derma-tologie (n=23). Nach der Intervention waren die Compli-ance-Raten im Vergleich zur Kontrollphase signifikanthöher bei der Händedesinfektion vor Patientenkontakt

Tabelle 2: Compliance-Raten pro Abteilung für die unterschiedlichen Tätigkeiten vor und nach der Intervention

(57,9 %; p<0,001, Chi-Quadrat-Test; Tabelle 2), beimAuslassen der Palpation der Punktionsstelle (66,3 %;p<0,001), bei der Händedesinfektion vor aseptischen Tä-tigkeiten (45,5 %; p<0,001) und bei der sterilen Abde-ckung der Punktionsstelle (73,3 %; p<0,001). Einsignifikanter Anstieg der Compliance bei allen vier Tätig-keiten wurde sowohl bei den Ärzten als auch den Pflege-kräften (Tabelle 3) beobachtet.

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Alle 11,6 % (24 von 207) 57,9 % (117 von 202) < 0,001Endoskopie 3,5 % (4 von 113) 46,3 % (38 von 82) < 0,001Zentrale Notaufnahme 6,3 % (4 von 64) 74,6 % (44 von 59) < 0,001Pädiatrie 59,1 % (13 von 22) 52,6 % (20 von 38) 0,628Dermatologie 37,5 % (3 von 8) 65,2 % (15 von 23) 0,171Alle 99,5 % (206 von 207) 99,0 % (200 von 202) 0,548Endoskopie 100 % 98,8 % (81 von 82) 0,239Zentrale Notaufnahme 98,4 % (63 von 64) 98,3 % (58 von 59) 0,954Pädiatrie 100 % 100 % k.A.Dermatologie 100 % 100 % k.A.Alle 33,3 % (69 von 207) 66,3 % (134 von 202) < 0,001Endoskopie 25,7 % (29 von 113) 63,4 % (52 von 82) < 0,001Zentrale Notaufnahme 39,1 % (25 von 64) 72,9 % (43 von 59) < 0,001Pädiatrie 45,5 % (10 von 22) 61,5 % (23 von 38) 0,258Dermatologie 62,5 % (5 von 8) 69,6 % (16 von 23) 0,731Alle 0,5 % (1 von 207) 45,5 % (92 von 202) < 0,001Endoskopie 0 % 43,9 % (36 von 82) < 0,001Zentrale Notaufnahme 0 % 44,1 % (26 von 59) < 0,001Pädiatrie 0 % 39,5 % (15 von 38) 0,001Dermatologie 12,5 % (1 von 8) 65,2 % (15 von 23) 0,01Alle 24,6 % (51 von 207) 73,3 % (148 von 202) < 0,001Endoskopie 3,5 % (4 von 113) 80,5 % (66 von 82) < 0,001Zentrale Notaufnahme 67,2 % (43 von 64) 79,7 % (47 von 59) 0,119Pädiatrie 0 % 50 % (19 von 38) < 0,001Dermatologie 50 % (4 von 8) 69,6 % (16 von 23) 0,319

Händedesinfektion vor Patientenkontakt

Hautantisepsis an der Punktionsstelle

Keine Palpation der desinfiziertenPunktionsstelle

Händedesinfektion vor aseptischenTätigkeiten

Sterile Abdeckung der Punktionsstelle

Art der Tätigkeit Abteilung Compliance-Rate Compliance-Rate p-Wertvor der Intervention nach der Intervention

Tabelle 3: Compliance-Raten nach Berufsgruppe für die unterschiedlichen Tätigkeiten vor und nach der Intervention

Alle 11,6 % (24 von 207) 57,9 % (117 von 202) < 0,001Ärzte 13,0 % (17 von 131) 44,9 % (62 von 138) < 0,001Pflegekräfte 9,2 % (7 von 76) 85,9 % (55 von 64) < 0,001Alle 33,3 % (69 von 207) 66,3 % (134 von 202) < 0,001Ärzte 22,1 % (29 von 131) 60,1 % (83 von 138) < 0,001Pflegekräfte 52,6 % (40 von 76) 79,7 % (51 von 64) 0,001Alle 0,5 % (1 von 207) 45,5 % (92 von 202) < 0,001Ärzte 0,8 % (1 von 131) 39,1 % (54 von 138) < 0,001Pflegekräfte 0 % (0 von 76) 59,4 % (38 von 64) < 0,001Alle 24,6 % (51 von 207) 73,3 % (148 von 202) < 0,001Ärzte 4,6 % (6 von 131) 68,8 % (95 von 138) < 0,001Pflegekräfte 59,2 % (45 von 76) 82,8 % (53 von 64) 0,002

Händedesinfektion vor Patientenkontakt

Keine Palpation der desinfiziertenPunktionsstelle

Händedesinfektion vor aseptischenTätigkeiten

Sterile Abdeckung der Punktionsstelle

Art der Tätigkeit Berufsgruppe Compliance-Rate Compliance-Rate p-Wertvor der Intervention nach der Intervention

Deutschsprachige Version von Kampf G et al. GMS Hyg. Infect. Control 2013; 8(2):DOC18

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Abfolge der einzelnen Schritte. Zur Ermittlung der Haupt-fehlerquellen wurden alle Prozesse mit drei und vierSchritten sowie einer falschen Abfolge (92,2 % in derKontrollphase, 38,1 % in der Interventionsphase) analy-siert. Bei 96,6 % (Kontrollphase) und 89,2 % (Interventi-onsphase) der Prozesse wurden Handschuhe vor derHautantisepsis angelegt, wodurch die Händedesinfektionvor aseptischen Tätigkeiten vernachlässigt wurde.

In der letzten Woche der Beobachtungen wurde das Personal auf allen vier Stationen gebeten, die Interven-tion und ihre einzelnen Elemente zu bewerten. 47 Mitar-beiter gaben ein Feedback. 46,8 % der Teilnehmerbewerteten die Intervention als hilfreich, 46,8 % als neutral und 6,4 % als störend.

Im zweiten Schritt wurde die Reihenfolge der für die Patientensicherheit als wichtig erachteten fünf Schritteevaluiert. Im Referenzzeitraum bestand der Großteil derProzesse aus zwei der fünf Tätigkeiten (37,2 %; Tabelle4), gefolgt von einer von fünf Tätigkeiten (31,9 %) unddrei von fünf Tätigkeiten (25,1 %). Nach der Interventionbestand der Großteil der Prozesse aus vier der fünf Tätig-keiten (30,7 %), gefolgt von fünf von fünf Tätigkeiten(21,8 %) und zwei von fünf Tätigkeiten (19,8 %). Diesstellt eine deutliche Verlagerung hin zu eine höheren Prozess-Compliance dar. Die Umsetzung der spezifischenSchritte in der optimalen Reihenfolge verbesserte sichsignifikant, z.B. von 7,7 % auf 68,6 %, wenn drei derfünf Schritte durchgeführt wurden. Insgesamt hatte dasPersonal ein höheres Bewusstsein für die optimale

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Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer Venenkatheter

Tabelle 4: Häufigkeit der korrekten Abfolge der fünf spezifischen Schritte beim Legen eines peripheren Venenkathetersvor und nach der Intervention

66 (31,9 %) 21 (10,4 %) k.A. k.A.0 066 (100 %) 20 (95,2 %)0 1 (4,8 %)0 00 0

77 (37,2 %) 40 (19,8 %) 31 von 77 (40,3 %) 26 von 40 (65,0 %)*1 (1,3 %) 7 (17,5 %)77 (100 %) 40 (100 %)16 (20,8 %) 14 (35 %)0 4 (10 %)55 (71,4 %) 15 (37,5 %)

52 (25,1 %) 35 (17,3 %) 4 von 52 (7,7 %) 24 von 35 (68,6 %)**11 (21,2 %) 19 (54,3 %)51 (98,1 %) 35 (100 %)40 (76,9 %) 19 (54,3 %)0 15 (42,9 %)51 (98,1 %) 17 (48,6 %)

12 (5,8 %) 62 (30,7 %) 1 von 12 (8,3 %) 36 von 62 (58,1 %)***12 (100 %) 47 (75,8 %)12 (100 %) 61 (98,3 %)12 (100 %) 56 (90,3 %)0 29 (46,8 %)12 (100 %) 55 (88,7 %)

0 44 (21,8 %) 0 44 (100 %)

Einer von fünf SchrittenHändedesinfektion vor PatientenkontaktHautantisepsis an der PunktionsstelleKeine Palpation der PunktionsstelleHändedesinfektion vor aseptischen TätigkeitenSchutzhandschuhe

Zwei von fünf SchrittenHändedesinfektion vor PatientenkontaktHautantisepsis an der PunktionsstelleKeine Palpation der PunktionsstelleHändedesinfektion vor aseptischen TätigkeitenSchutzhandschuhe

Drei von fünf SchrittenHändedesinfektion vor PatientenkontaktHautantisepsis an der PunktionsstelleKeine Palpation der PunktionsstelleHändedesinfektion vor aseptischen TätigkeitenSchutzhandschuhe

Vier von fünf SchrittenHändedesinfektion vor PatientenkontaktHautantisepsis an der PunktionsstelleKeine Palpation der PunktionsstelleHändedesinfektion vor aseptischen TätigkeitenSchutzhandschuhe

Fünf von fünf Schritten

Vor der Intervention Nach der Intervention Vor der Intervention Nach der Intervention(n = 207) (n = 202)

Anzahl der durchgeführten Tätigkeiten Korrekte Abfolge

* p=0,012, ** p=<0,001, *** p=0,003

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Seit der Veröffentlichung der WHO-Richtlinie im Jahre2009 gibt es weltweit das Bestreben, die Compliance beider Händehygiene zu verbessern [6]. Die Darstellung der„Fünf Momente der Händehygiene“ haben dabei gehol-fen, die Bedeutung der Händehygiene für die Patienten-sicherheit besser zu verstehen [8]. Es wurden vieleAnstrengungen unternommen, die Compliance zu ver-bessern, insbesondere vor aseptischen Tätigkeiten [9],[10], [11], [12]. In dieser Studie konnten wir sowohl vorPatientenkontakt (Anstieg von 46,3 %) als auch voraseptischen Tätigkeiten (Anstieg von 45,0 %) eine signi-fikante Verbesserung der Compliance mit den Händedes-infektions-Empfehlungen erreichen. In anderen Studienwurden ebenfalls signifikante Verbesserungen der Com-pliance-Raten bei der Händehygiene beschrieben [13].Darüber hinaus konnten wir eine Verbesserung der derCompliance mit den Empfehlungen erzielen, die vor-schreiben, die Punktionsstelle nicht zu palpieren (Anstiegvon 33 %) und die Punktionsstelle steril abzudecken(Anstieg von 48,7 %). Diese Schritte, die in den Empfeh-lungen den Evidenzgrad IA oder IB haben, wurden zuvornoch nicht untersucht. In einer Abteilung waren die ste-rilen Abdeckungen für das Personal nicht leicht zugäng-lich. Dies wurde während der Beobachtung und derDiskussionsrunde nach der Schulung festgestellt. Mit derZurverfügungstellung der sterilen Abdeckungen konnteein strukturelles Defizit schnell und einfach beseitigtwerden.

Dennoch war es schwierig, den Mitarbeitern zu vermit-teln, wann eine Händedesinfektion im Prozess durchge-führt werden muss. Das erklärt Studien, die zum Zielhaben, herauszufinden, wie Prozesse verbessert werdenkönnen, beispielsweise beim Wechsel eines Thoraxkathe-ter-Verbandes [14] oder beim Konnektieren an und Dis-konnektieren von der Dialyse [15]. Klinische Prozesse,die einfach und überschaubar sind, bieten die Möglich-keit, eine Standardvorgehensweise zu entwickeln, dieauf evidenzbasierten Richtlinien basiert. Der Grundsatzbesteht darin, Pflegepersonal verständlich zu machen,warum spezifische Tätigkeiten in einer bestimmten Rei-henfolge ausgeführt werden sollten, und es dabei zu un-terstützen, Prozesse zu verinnerlichen, damit dieseautomatisch ausgeführt werden können. Fünf spezifischeSchritte in einer optimalen Reihenfolge wurden als rele-vant für die Patientensicherheit erachtet. Immer wennzwei oder mehr Schritte beobachtet wurden, wurde einsignifikanter Anstieg beim Befolgen der optimalen Rei-henfolge erkannt. Wenn fünf Schritte ausgeführt wur-den, wurden interessanterweise vor der Intervention 0 %dieser Schritte in der korrekten Reihenfolge durchge-

führt, nach der Intervention 100 %. Dieses Ergebniszeigt, wie gut das Personal den Prozess verinnerlichthatte. Wir konnten nicht feststellen, welches Elementder Intervention den größten Effekt auf die Verbesse-rung hatte. Aus dem individuellen Feedback nach derBeobachtung können wir jedoch sagen, dass das per-sönliche Feedback durch die beobachtende Pflegekraftals hilfreich angesehen wurde, da es mehr als Unterstüt-zung empfunden wurde als als Kontrolle.

Die Untersuchung der Daten über die Reihenfolge derSchritte zeigte, dass der größte Fehler in der verfrühtenNutzung von Handschuhen lag, was das Personal dazuveranlasste, keine Händedesinfektion vor aseptischenTätigkeiten durchzuführen. Das Anlegen der Handschuhehatte hier vermutlich zwei Zwecke: den Selbstschutz(Verhinderung eines möglichen Kontaktes mit Blut) undden Patientenschutz (vor der Hautflora des Personals). Ineinigen Abteilungen war es schwierig, ein Bewusstseindafür zu schaffen, dass Schutzhandschuhe die Hände-desinfektion nicht ersetzen. Die Verbesserung bei derSchrittreihenfolge nach der Intervention lässt aber da-rauf schließen, dass viele der Mitarbeiter die Wichtigkeiteiner Händedesinfektion verstanden hatten. Die meistenRichtlinien empfehlen klar die Unterscheidung von Hän-dedesinfektion und Benutzung von Schutzhandschuhen.Infektiöse Komplikationen nach dem Legen eines peri-pheren Venenkatheters sind allerdings ähnlich niedrig,egal ob die Pflegekraft sich die Hände desinfiziert oderHandschuhe nutzt [16]. Aus diesem Grund könnte dasAnlegen von Handschuhen am Anfang des Arbeitspro-zesses für den Patientenschutz ausreichen. Eine Erleich-terung der Arbeitsprozesse, ohne den Patientenschutz zugefährden, könnte somit eine neue Möglichkeit zur Wei-terentwicklung von evidenzbasierten Empfehlungen zuaseptischen Tätigkeiten darstellen.

In dieser Studie war die Compliance bei Ärzten niedrigerals bei den Pflegekräften. Auch früher wurde schon be-schrieben, dass Ärzte eine geringere Compliance bei derHändehygiene haben als Pflegekräfte [11], [13]. Jedochhaben sich auch die Ärzte in unserer Studie signifikantverbessert, was darauf hinweist, dass eine Verhaltensän-derung in unterschiedlichen Berufsgruppen möglich ist.Die Verbesserung der Compliance unter Ärzten kann vonbesonderer Bedeutung sein, da sie häufig eine Vorbild-funktion für andere Berufsgruppen einnehmen, speziellbei der Händehygiene [17].

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Interessenkonflikt

Die Autoren Claudia James und Prof. Dr. Günter Kampfsind Angestellte der Firma BODE Chemie GmbH, Ham-burg.

Mitwirkung der Autoren

Alle Autoren wirkten am Design der Studie mit, GR sam-melte die Daten, GK und KG analysierten die Daten, GKschrieb das Manuskript, welches alle Autoren lasen undfreigaben.

Anmerkungen

Die Studie wurde durch eine zweckgebundene Zuwen-dung vom BODE SCIENCE CENTER, Bode Chemie GmbH,Hamburg, finanziert. Der Sponsor war am Studiendesign,an der Analyse und Interpretation der Daten, am Schrei-ben des Manuskriptes sowie an der Entscheidung, dasManuskript zur Veröffentlichung einzureichen, beteiligt.

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Verbesserung des Patientenschutzes beim Legen peripherer Venenkatheter

Hinweise

Schlussfolgerung

Eine multimodale Strategie kann die Compliance mit Patientenschutz-relevanten Schritten und die Umsetzungeines optimalen Ablaufs wirksam verbessern. Die Mitar-beiter bewerteten die Intervention als hilfreich.

Eine Verbesserung der Prozesse durch das Hervorhebender korrekten Durchführung beim Anlegen und derPflege eines zentralen Venenkatheters reduziert das Auf-treten von primärer Sepsis signifikant [18]. Patienten, beidenen ein peripherer Venenkatheter gelegt wird, könnendavon auch profitieren, wahrscheinlich aber im geringe-ren Ausmaß. Unser Ansatz könnte als Modell für anderepatienten-bezogene Tätigkeiten genutzt werden, derenProzesse in sich geschlossen sind und leicht standardi-siert werden können. Für komplexere Tätigkeiten am Pa-tienten ist unser Ansatz vermutlich ungeeignet.

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Korrespondierender Autor:Prof. Dr. Günter KampfBODE SCIENCE CENTER, Bode Chemie GmbH, Melanchthonstr. 27, 22525 Hamburg,[email protected]

Bitte wie folgt zitieren:Kampf G, Reise G, James C, Gittelbauer K, Gosch J,Alpers B. Improving patient safety during insertion of peripheral venous catheters: an observational intervention study. GMS Hyg Infect Control.2013;8(2):Doc18.DOI: 10.3205/dgkh000218, URN: urn:nbn:de:0183-dgkh0002183

Dieser Artikel ist kostenlos verfügbar unterhttp://www.egms.de/en/journals/dgkh/2013-8/dgkh000218.shtml

Veröffentlicht am: 06. November 2013

Copyright©2013 Kampf et al. Dies ist ein frei zugänglicher Artikelgemäß der Creative Commons Attribution License((http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en), die uneingeschränkten Gebrauch,Verteilung und den Druck in jedem Medium gestattet,vorausgesetzt der Originalartikel wird korrekt zitiert.

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