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Verbindungen … was die Welt im Innersten zusammenhält 2014 Ausgabe 49 Frühjahr/Sommer

Verbindungen - GOLDBECK · Rock“ liebeskummerkrank widersprachen – bis Johannes Mario Simmel wird Donne seither fleißig zitiert: Niemand ist eine Insel, niemand existiert für

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Page 1: Verbindungen - GOLDBECK · Rock“ liebeskummerkrank widersprachen – bis Johannes Mario Simmel wird Donne seither fleißig zitiert: Niemand ist eine Insel, niemand existiert für

Verbindungen… was die Welt im Innersten zusammenhält

2014Ausgabe 49 Frühjahr/Sommer

Page 2: Verbindungen - GOLDBECK · Rock“ liebeskummerkrank widersprachen – bis Johannes Mario Simmel wird Donne seither fleißig zitiert: Niemand ist eine Insel, niemand existiert für

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt Verbindungen, die Jahrhunderte, sogar Jahrtausende überdauern. Manche tun dies, ohne dass wir darum wissen. Oder hätten Sie auf dem Weg über die A 66 von Mainz in Richtung Eschborn vermutet, dass Sie die Route einer alten römischen Straße nutzen? Ähnliche Beispiele gibt es in ganz Europa, denn viele unserer heutigen Verkehrswege nutzen die römischen Verbindungen. Das antike Straßennetz durchzog Europa in weiten Teilen und reichte sogar bis nach Afrika. Auf den oft schnurgeraden römischen Straßen konnte man das Mittelmeer umrunden. Sie dienten der schnellen Truppenbewegung und dem Machterhalt, hatten aber auch verwaltungstechnische und wirtschaftliche Funktionen. Güter, Post und Reisende gelangten über die aufwändig befestigten Verbindungen in nie dagewese-ner Geschwindigkeit ans Ziel. Die römischen Straßen sind ein wunderbares Sinnbild dafür, worauf es bei guten Verbindungen ankommt: Auf Stabilität, Dauerhaftigkeit und Geschwindigkeit.

Bei den alten Römern sorgten Landvermesser und Ingenieure mit – aus heutiger Sicht – höchst einfachen technischen Mitteln, aber fundierten geometrischen Kenntnissen für eine Jahrhun-derte währende Stabilität. Sie waren Meister ihres Fachs. Darin gleichen ihnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als Ingenieure, Architekten und Techniker stabile, dauerhafte und wirtschaftliche Gebäude entwickeln. Und natürlich auch die Kollegen im Werk und in der Montage, die unsere System-elemente herstellen und auf der Baustelle schnell und sauber montieren Eine zu den Anforderungen passende Qualität für einen angemessenen Preis, Dauerhaftigkeit und Geschwindigkeit sind heute unser Rahmen der Entwicklung. Und auch wenn uns in der Gegenwart ganz andere technische Mittel zur Verfügung stehen, so kommt es doch im Wesentlichen auf ein grundsätzliches, in die Tiefe gehendes Verständnis der Aufgabe an.

Im Grunde sind es doch die

Verbindungen mit Menschen,

welche dem Leben seinen

Wert geben.

Wilhelm von Humboldt

Ebenso wie beim römischen Straßenbau, der niemals willkürlich, sondern stets systematisch nach einem dem Untergrund angepassten Sys-tem vollzogen wurde, nutzen auch wir erprobte, bewährte Systeme. Die Verbindungen, die wir auf diese Weise zu unseren Kunden knüpfen, sind fest. In dieser Ausgabe des GOLDBECK magazins finden Sie dafür zahlreiche Beispiele, die uns durchaus mit Stolz erfüllen. Zudem schauen wir auf die Logistik als verbindende Branche schlechthin, werfen einen fast schon philosophischen Blick auf den Treppenbau und einen technischen in unsere neue Pulverbeschich-tungsanlage. Besonders freuen wir uns über den Kommentar von Prof. Dipl.-Ing. Christoph Kuhn, Inhaber des von der GOLDBECK Stiftung ins Leben gerufenen Lehrstuhls „Entwerfen und nachhaltiges Bauen“ an der TU Darmstadt, der sich mit den zeitlichen Aspekten des Themas

„Verbindungen“ auseinandersetzt.

Viel Freude beim Lesen – und bleiben Sie uns verbunden!

Herzlichst, Ihr

EDITORIAL

Feierstunde am 1. April 2014: Anlässlich seines 75. Geburtstags lud UnternehmensgründerOrtwin Goldbeck die Mitarbeiter ins Bielefelder SystemZentrum ein.

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GOLDBECK 49 | 2014 GOLDBECK 49 | 2014

EditorialEditorial

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T I T E LT H E M A

06 Ein Teil des Ganzen Wie Verbindungen unser Leben weben

09 „Yesterday Will Be Better“ – Mit der Erinnerung in die Zukunft Prof. Dipl.-Ing. Christoph Kuhn BDA/DWB

29 Das kleine 3 × 3

INHALT 49 | 2014

ImpressumHerausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsleitung GOLDBECK GmbH, Ummelner Straße 4–6, D-33649 Bielefeld, Tel. 05 21 / 94 88-0Konzeption: Kirsten Reckeweg | Bildredaktion: Tanja Adler | Texte: Jörg-Uwe Goldbeck, Katrin Borcherding, Monika Dütmeyer, Ute Schönefeldt Kommentar: Prof. Dipl.-Ing. Christoph Kuhn BDA/DWB | Gestaltung: deteringdesign.de | Titelmotiv: GOLDBECK Standort Bielefeld Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung | CO2-neutral verschickt

Titelthema:

VerbindungenVon der Schraube bis zur großen Liebe: Verbindungen fügen zusam-men und bilden damit ein neues Ganzes. Sie knüpfen das Netzwerk unseres Lebens. In dieser Ausgabe des GOLDBECK magazins betrachten wir sie von ganz unterschiedlichen Seiten ...

ST R AT EGI E

10 Grenzen? Welche Grenzen? Investieren in Deutschland und Europa

30 Gemeinsam stark: Pulver und Stahl Neue Pulverbeschichtungsanlage in Bielefeld

B AU E N

12 Beste Verbindungen GOLDBECK baut für die Logistik-Branche

20 Das verbindende Element Aktuelle Projekte – partnerschaftliche Kundenbeziehungen

DI E N ST L E I ST U N G

34 In Verbindung bleiben Brückenschlag vom Bau zum Betrieb

T H E M E N & T R E N D S

26 Ein aufstrebendes Phänomen Treppen bei GOLDBECK und anderswo

Beste VerbindungenMit einem vielfach erprobten Logistik-hallen-System schafft GOLDBECK ideale Voraussetzungen für die verbindende Branche.

12

Das verbindende Element Ein bunter Querschnitt durch aktuelle Projekte, der – typisch GOLDBECK! – besonders partnerschaftliche Kunden-beziehungen deutlich macht.

20

Ein aufstrebendes PhänomenHier geht etwas schief – doch das ist gewollt! Vergnüglicher Blick auf die Treppe als verbindendes Element schlechthin.

26

KU RZ B E RICH T ET

32 Familie verbindet

33 Herzlichen Glückwunsch!

34 Verbindung von Staat und privat

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4 Inhalt

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Morgens im Radio: „Achtung Autofahrer! Ab 9 Uhr wird die Verbindung von der A 524 aus Krefeld auf die A 52 Richtung Essen, Oberhausen, Köln für drei Stunden gesperrt.“ Verflixt! Die Verbindung ist gekappt, der geplante Termin nicht zu schaffen … Das Beispiel zeigt: Verbindungen nimmt man manchmal erst dann richtig wahr, wenn sie unterbrochen werden. Dabei sind sie der Stoff, aus dem unser Leben gewebt ist. Nichts existiert für sich, erst die Verknüpfung mit anderem gibt einen Wert, eine Richtung, ein Ganzes. Etwa zur Zeit Shakespeares formulierte der englische Dichter John Donne: „Niemand ist eine Insel, begrenzt in sich selbst; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil aus dem Ganzen.“ Von Simon & Garfunkel – die in „I am a Rock“ liebeskummerkrank widersprachen – bis Johannes Mario Simmel wird Donne seither fleißig zitiert: Niemand ist eine Insel, niemand existiert für sich allein, unser Leben ist ein Netzwerk, das aus den verschiedensten Verbindungen geknüpft ist.

Freundschaft kann Leben verlängern

Kein Wunder: Es ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Wir sind miteinander verbunden über familiäre Beziehungen, Freundschaften und unseren Be-ruf, über Hobbys, Nachbarschaft und gemeinsame Interessen oder Abneigungen. Freunde haben dabei eine ganz besondere Bedeutung. Eine Langzeitstudie der Flinders University im aus-tralischen Adelaide mit über 1.500 Personen zeigte, dass ein Netz freundschaftlicher Beziehungen die Lebenserwartung deutlich steigern kann – um bis zu 22 Prozent. Im Gegensatz zu famili-ären Beziehungen, die meist mit bestimmten Verpflichtungen einhergehen, sei die freundschaftliche Sorge und Unterstützung freiwillig und daher gesundheitlich stärker positiv wirksam, so die Wissenschaftler. Dass sie abgesehen von der Lebensdauer auch unsere Lebensqualität steigert, liegt auf der Hand.Doch spätestens seit „Facebook“ hat der Begriff „Freund“ eine kontrovers diskutierte Bedeutung. Das Internet als „Verknüp-fungsmaschine“ schlechthin hat die Quantität unserer Verbin-dungen ganz sicher gesteigert. Wie aber steht es mit der Qualität? Auch dazu wird geforscht: Laut einer Studie der University of South Carolina geht häufiges Surfen im Internet mit größerer Einsamkeit und geringerer Lebenszufriedenheit einher. Selbst wenn in Chatrooms oder per E-Mail kommuniziert wurde, blieb

dieser Zusammenhang bestehen. Wo seine Ursachen liegen, blieb in dieser Studie unerforscht: Es ist möglich, dass das häufige Online-Sein zu Einsamkeit führt. Es kann aber auch sein, dass Gefühle der Einsamkeit Menschen dazu bringen, mehr Zeit im Netz zu verbringen.

Jeder kennt jeden um fünf bis sieben Ecken

Das Internet wurde auch genutzt, um eine Theorie zu erfor-schen, die der amerikanische Psychologe Stanley Milgram in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts formulierte. Als „Kleine-Welt-Phänomen“ wurde sie bekannt. Milgram bat knapp 300 zufällig ausgewählte Versuchspersonen, einen Brief an eine festgelegte Zielperson zu schicken. Dabei durften die Teilnehmer diese Person aber nicht direkt anschreiben. Der Brief sollte über einen potenziellen gemeinsamen Bekannten übermittelt werden. Milgram stellte fest: Durchschnittlich waren sechs Zwischenstati-onen notwendig, bis der Brief sein Ziel erreichte. Daraus folgerte er, dass jeder Mensch mit jedem beliebigen anderen Menschen auf der Welt über etwa sechs Zwischenstufen verbunden ist. Inzwischen haben verschiedene weitere, deutlich größer ange-legte Studien Milgrams Ergebnisse im Wesentlichen bestätigt. Im Klartext: Ihr Nachbar (welcher, ist egal) ist über maximal fünf bis sieben Schritte mit jeder beliebigen Person beispielsweise in Australien bekannt. Und Sie selbst natürlich auch! Erstaunlich? Eigentlich nicht – schließlich wusste das Sprichwort schon lange „Die Welt ist ein Dorf.“ 3

Sie kennen es schon: Jenseits der Welt des Bauens widmen wir

uns im GOLDBECK magazin stets auch einigen ganz anderen

Aspekten unseres jeweiligen Heftthemas. In dieser Ausgabe

geht es um „Verbindungen“. Herzlich willkommen also zu einem

vergnüglichen Rundblick!

Ein Teil des Ganzen

TitelthemaTitelthema 7

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Nur die Fische können es sehen

Zum Wahrheitsgehalt dieses Sprichworts trug auch eine besondere technische Verbindung bei. Sie nahm ihren Anfang im Sommer 1857, als von Neufundland und Irland aus zwei Schiffe in See stachen und Kurs aufeinander nahmen. Ihre Ladung: Tausen-de Kilometer Kabel, die auf hoher See miteinander verspleißt werden sollten. Doch die Verlegung des ersten transatlantischen Telegrafenkabels war ein Flop, denn das Kabel – eilig konstruiert und rasch gefertigt – riss. Erst einige Versuche später, im Jahr 1866, war die Technik so ausgereift und das Material den Anfor-derungen soweit angepasst, dass die telegrafische Verbindung der Kontinente gelingen konnte. Das damals größte Schiff der Welt, die 200 Meter lange und mit fünf Dampfkesseln ausgestattete „SS Great Eastern“, konnte das gesamte 3.500 Kilometer lange Kabel mitsamt einer Verlegungsmaschine laden und knüpfte eine dauerhafte, haltbare Verbindung auf dem Meeresboden. Der geniale William Thomson, später als Lord Kelvin geadelt, trug maßgeblich zum Funktionieren des Unternehmens bei. Seine Erfindung, das Spiegelgalvanometer, konnte tausend Mal schwä-chere elektrische Signale empfangen als frühere Instrumente. Während zuvor Nachrichten per Dampfschiff zwischen Europa und Amerika übermittelt wurden, erlaubte nun die telegrafische Verbindung den Informationsfluss binnen weniger Minuten. Im vergangenen Jahrhundert löste dann die Satellitentechnik die Kabelverbindung teilweise ab – doch heute fließt der größte Teil der weltweiten Telekommunikation wieder durch Kabel. Deren Kern besteht allerdings nicht mehr wie damals aus Kupfer, sondern aus Glasfasern.

Die Verbindung von vorher, jetzt und nachher, also der drei Zeitgestalten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist ein Grundprinzip der Nachhaltigkeit. Schon in den frühen 1970er-Jahren führt uns der deutsch-amerikanische Fluxuskünstler George Brecht diesen Zusammenhang mit einem Schriftbild plakativ vor Augen: „Yesterday Will Be Better“ – gestern wird besser werden. Indem dieser paradoxe Aphorismus die logisch chronologische Verbindung auf den Kopf stellt, wird die nur schein-bar selbstverständliche Erkenntnis sichtbar. Erst wenn wir unsere Entscheidungen in der Gegenwart mit der Zukunft in Verbindung bringen, was wiederum nur mit der Rückkopplung auf die Erfahrungen der Vergangenheit sinnvoll möglich ist, setzen wir tragfähige Entwicklungen in Gang. Werden diese Verbindungen gar nicht erst aufgebaut oder unterbrochen, begeben wir uns in eine selbstbezogene Isolation. Das ist ein unnatürlicher Zustand, in dem wir mindestens auf lange Sicht nicht überlebensfähig sind. Verbindungen sind also von existenzieller Bedeutung. Sie gewährleisten den Austausch, den Stoffwechsel, die Kommunikation und somit Veränderung und Evolution. Harald Welzer schreibt dazu:

„Das humanspezifische Vermögen, die persönliche Existenz in einem Raum-Zeit-Kontinuum zu situieren und auf eine Ver-gangenheit zurückblicken zu können, die der Gegenwart vor-ausgegangen ist, hat wie gesagt den Zweck, Orientierungen für zukünftiges Handeln zu ermöglichen. Umgekehrt aber können Menschen auf eine Zukunft zurückblicken, die noch gar nicht Wirklichkeit geworden ist. ... Jeder Entwurf, jeder Plan, jede Projektion, jedes Modell enthält einen Vorgriff auf einen Zustand, der in der Zukunft vergangen sein wird.“1

Hier werden nebenbei auch die Entstehungsprozesse und Instru-mentarien des Bauens beschrieben. Damit das Bauen zur nach-haltigen Architektur werden kann, ist aber genau dieses bewusste in Verbindung bringen der Zeitzustände Voraussetzung. Bauen

bedeutet das Denken in langen Zeiträumen und das Antizipieren von zukünftigen Entwicklungen. Da das Baugeschehen in einem extrem differen-zierten Umfeld stattfindet, kann die Antizipation nur gelingen, wenn die Erfahrungen, Visionen und Träume möglichst aller Beteiligten zusammenfin-den. Neben der Verbindung der Zeiträume ist die

Verbindung der verschiedenen Denkräume demnach unabdingbar. Die Denkräume der Bauwirtschaft und Baupraxis mit denen der Wissenschaft in einem gemeinsamen „Labor“ zusammenzuführen, ist somit ein essentieller Bestandteil einer zu etablierenden „Ver-bindungskultur“. Sie kann helfen, den Widerspruch zwischen dem architektonischen Anspruch auf Originalität und Identität und dem Bedürfnis nach den Qualitätssicherungspotentialen einer Serien-produktion zu überwinden. Architektur ist Verbindungskultur pur, von der integrativen Forschung über die vernetzte Planung bis zur konstruktiven Fügung und Verbindung in der Ausführung. Hier wie dort entscheidet das Detail am Ende über die Qualität. Hier wie dort sind bewegliche und flexible Verbindungen in der Regel von Vorteil, weil sie auf Veränderungen besser reagieren können. Und permanenter Wandel ist die einzige Konstante – yesterday will be better. ❚

KOMMENTAR

Entscheidungen in der Gegen-

wart mit der Zukunft in Verbindung bringen

Prof. Dipl.-Ing. Christoph Kuhn BDA/DWB...... Inhaber der GOLDBECK Stiftungsprofessur für Entwerfen und Nachhaltiges Bauen an der TU Darmstadt.

„Yesterday Will Be Better“ – Mit der Erinnerung in die Zukunft Prof. Dipl.-Ing. Christoph Kuhn BDA/DWB

1

Harald Welzer, Vergangene Zukünfte und zukünftige Vergangenheiten, in Yesterday Will

Be Better, Ausstellungskatalog Aargauer Kunsthaus, Aarau, Kerber Verlag, Bielefeld 2010.

Freundschaftliche Dilettantenaufdringlichkeiten

Für transatlantische Verbindungen der etwas anderen Art sorgte der amerikanische Schrift-steller Mark Twain. Sehr charmant und höchst treffend äußerte er sich über ein typisch deutsches „Verbindungsphänomen“. In seinem Text „Die Schrecken der deutschen Sprache“ schreibt er über deutsche Wörter: „Einige davon sind so lang, dass sie einen Schatten werfen und perspekti-visch wirken, z. B.: Freundschaftsbezeugungen, Dilettantenaufdringlichkeiten, Stadtverord-netenversammlungen. Das sind keine Wörter mehr, das sind alphabetische Prozessionen.“ Auf Twains Spuren wandelt der Londoner Ben Schott, Sammler kurioser Daten und Fakten. In seinem Buch „Schottenfreude – Meisterwerke der deut-schen Sprache“ kreiert er Wortverbindungen für Sachverhalte, die zwar jeder kennt, für die der passende Begriff bisher aber noch fehlte. Zum Beispiel: „Gaststättenneueröffnungsun-tergangsgewissheit“ für die feste Überzeugung, dass das gerade eröffnete Restaurant nicht den Hauch einer Überlebenschance hat, oder „Drei-käsehochregression“ für das Gefühl, das man hat, wenn man an seine alte Schule zurückkehrt und alles so winzig findet. Doch die deutsche Sprache bietet nicht nur unendliche Möglich-keiten der Wortverbindungen, sondern kann auch Verknüpfungen innerhalb eines Satzes ins beinahe Unendliche wachsen lassen. Und auch hier liefert Mark Twain ein wunderbares Beispiel anhand des Verbs „abreisen“: „Er reiste, als die Koffer fertig waren und nachdem er Mutter und Schwester geküßt und nochmals sein angebetetes, einfach in weißen Muslin gekleidetes, mit einer frischen Rose in den sanften Wellen ihres reichen braunen Haares geschmücktes Gretchen, das mit bebenden Gliedern die Treppe herabgewankt war, um noch einmal sein armes gequältes Haupt an die Brust desjenigen zu legen, den es mehr liebte, als das Leben selber, ans Herz gedrückt hatte, – ab.“ Eine schönere Verbindung – und ein schöneres Schlusswort – kann es nicht geben. ❚

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Titelthema Titelthema

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Herr Brackmann, wie denken Investoren?

Uwe Brackmann: Investoren, zum Beispiel Fonds oder Projektent-wickler, denken international. Sie prüfen Investitionsbedin-gungen, suchen nach sicheren Anlagen und hohen Renditen. Standortvorteile und -nachteile wägen sie relativ sachlich und über Ländergrenzen hinweg ab. In Folge der derzeitigen Niedrigzinsphase sehen wir einen globalen Trend in Richtung Immobilien – einen Markt, in dem bei guten Anlageobjekten vergleichsweise hohe Renditen erzielbar sind. Insbesondere die angelsächsischen Pensionsfonds sind hier sehr aktiv. Eine Entwicklung der letzten Jahre: Logistikimmobilien bilden zu-nehmend eine eigene Assetklasse. Weil sich ihre Wertentwick-lung konstanter als beispielsweise bei Büroimmobilien zeigt, werden sie vermehrt zur Stabilisierung in die Gesamtportfolios aufgenommen.

Wie steht es mit Investitionen von Unternehmen, die Gebäude zur

Eigennutzung außerhalb der eigenen Landesgrenzen planen?

Uwe Brackmann: Unternehmen treten an den Märkten entweder als Mieter auf oder sie investieren selbst in eigene Immobilien. Viele Unternehmen weltweit wollen und müssen investieren. Die Werte der internationalen Direktinvestitionen steigen seit Jahren deutlich stärker als die Warenexporte und der interna-tionale Dienstleistungshandel. Investitionen sind ein Indikator für die Attraktivität eines Standortes. Laut Bundesverband der Deutschen Industrie haben grenzüberschreitende Direktinvesti-tionen nach Deutschland in den letzten zwanzig Jahren um das Sechsfache zugenommen, weltweit allerdings um das Neunfache. Besonders die Schwellen- und Entwicklungsländer verzeichnen hier rasant steigende Zahlen.

Wie ist Europa, wie ist Deutschland in diesem weltweiten Wett­

bewerb positioniert?

Uwe Brackmann: Europa ist einer der größten Abnehmer der globa-len Warenkette. Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in den letzten Jahren hat die Immobilien-Nachfrage belebt, und

zwar für alle Immobilienklassen. Deutschland gilt als krisenfest. Die steuerliche, politische und rechtliche Stabilität wirken sich positiv auf die internationale Investitionsbereitschaft aus.

Welche Rolle spielt denn die Logistik in Deutschland?

Uwe Brackmann: Laut einer Studie des Fraunhofer IIS hängen in der Bundesrepublik über fünf Millionen Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Logistikmarkt ab. Deutschland ist mit einem Marktumfang von 223 Mrd. Euro das mit Abstand größte Logistikland in Europa; Frankreich folgt mit 131 Mrd. Euro. Unsere Lage als europäischer Knotenpunkt mit großen Häfen und gut ausgebauter Infrastruktur ist der Schlüssel – allerdings müssen geeignete Standorte gefunden werden. Dabei spielt auch die Akzeptanz in der Bevölkerung eine Rolle. Die ist nicht immer gegeben, was zu aufwändigen Genehmigungsverfahren führen kann. Hier erfordert die Standortsuche Fingerspitzen-gefühl und Ortskenntnis, um eine für alle Beteiligten gute Lösung zu finden.

Wie unterstützt GOLDBECK Unternehmen und Investoren –

national und international?

Uwe Brackmann: GOLDBECK vereint eine hervorragende Kom-bination. Erstens: Mit einem dichten Niederlassungsnetz sind wir in ganz Deutschland und zudem in Großbritannien, Polen, Tschechien, der Slowakei, Österreich und der Schweiz vertreten. Das bedeutet eine geballte Kenntnis der regionalen Gegebenheiten und Spezifika. Zweitens: Einen wesentlichen Teil unserer Systemelemente produzieren wir selbst – und auch dies an verschiedenen Standorten in Europa, mit relativ kurzen Transportwegen. Unser Logistiksystem beispielsweise ist ein universelles Produkt, das mit nur geringen Modifizierungen international einsetzbar ist. Diese Faktoren sorgen dafür, dass wir die Projekte unserer Kunden mit besonderer Sachkenntnis und besonders wirtschaftlich umsetzen können. Und das grenz-überschreitend: Viele Kunden bauen sowohl an nationalen als auch internationalen Standorten mit GOLDBECK. ❚

Investieren in Deutschland und Europa

Grenzen? Welche Grenzen?

Sie ist der Schlüssel zum Verständ-

nis modernen Wirtschaftens: die

internationale Arbeitsteilung.

Heute werden auf weltweiten

Märkten Waren und Dienst-

leistungen gehandelt,

Technologien weitergetra-

gen, Informationen

getauscht und Investi-

tionen getätigt. Die internationale Arbeitsteilung

ermöglicht es Unternehmen,

Ländern und Regionen, ihre

Stärken auszuspielen: Produziert

wird dort, wo es aus ökonomischer

Sicht am sinnvollsten ist. Unternehmen

und Investoren suchen in diesem

weltweiten Monopoly nach den idealen

Standorten. Uwe Brackmann, Geschäfts-

führer GOLDBECK International, blickt in

einer Momentaufnahme auf den deutschen

Markt und formuliert im Interview seine

persönliche Sicht.

Logistikimmobilien bilden zunehmend eine eigene Assetklasse.

Uwe Brackmann

Strategie 11

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10 Strategie

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Ob Rohstoffe, Autoteile,

Werkzeuge, Kleidung oder

Lebensmittel – alles muss

transportiert werden. Manch-

mal rund um den Globus,

manchmal auch nur „um die

Ecke“, manchmal in riesigen

Stückzahlen, manchmal

lediglich in Kleinstmengen.

Egal, welche Herausforderung

die Logistiker von heute zu

bewältigen haben, GOLDBECK

konzipiert, baut und betreut für

die verbindende Branche die

passenden Gebäude – zuver-

lässig, schnell und höchst

wirtschaftlich.

Beste Verbindungen

Logistikzentrum am Duisburger Hafen

Projekte im Fokus

12 13

GOLDBECK 49 | 2014 GOLDBECK 49 | 2014

BauenBauen

Die Zusammenarbeit bei dem ersten Projekt mit GOLDBECK war von Anfang an sehr partnerschaftlich und lösungsorientiert. Das Gesamtobjekt „logport II, Audi“ wurde trotz des starken Wintereinbruchs pünktlich fertiggestellt, trotzdem wurde der verein-barte Kostenrahmen nicht überschritten. Mit GOLDBECK würde ich wieder bauen.

Dr. Ghanem Degheili, Geschäftsführer der dfl duisport facility logistics GmbH

© d

uisp

ort

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Das war das sechste und größte Bauprojekt mit GOLDBECK. Es hat alles zu unserer absoluten Zufrieden-heit geklappt. Auch die Kostenpla-nung wurde komplett eingehalten.

Michael Scharrer, Bereichsleiter Vertrieb und Logistik,

Prokurist Boltze-Gruppe

© B

OLT

ZE

„Bei den Logistikhallen werden die Dimensionen größer. Immer häufiger entstehen Projekte mit mehreren 10.000 Quadratmetern Fläche“, berichtet Achim Schuster von der GOLDBECK Inter-national GmbH. Dabei ist Halle nicht gleich Halle. Die Anfor-derungen sind je nach Branche sehr unterschiedlich. Hersteller aus dem Automotive-Bereich benötigen zum Beispiel Hallen, die eine witterungsunabhängige Verladung ermöglichen. In der Lebensmittel- und Pharmaindustrie spielt neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit immer häufiger eine wichtige Rolle. Schuster: „Dank unserer systematisierten Bauweise lassen sich alle Kundenwünsche individuell erfüllen.“Das Bauen mit System bietet nicht nur Preis- und Planungssicher-heit, sondern überzeugt auch beim Thema Nachhaltigkeit. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) hat das GOLDBECK System für Logistikhallen mit einem Mehrfach-zertifikat ausgezeichnet. Damit ist es das erste Bausystem, das ein DGNB-Vorzertifikat in Silber erhalten hat. „Das erleichtert auch unseren Kunden den Weg zum DGNB-Zertifikat. Unsere Hallen erfüllen die Anforderungen per se, zu prüfen bleiben dann nur die individuellen, projektabhängigen Kriterien“, erklärt René Kaldenhoven, Niederlassungsleiter GOLDBECK Hamburg. Zu diesen Kriterien zählen zum Beispiel die Verkehrsanbindung oder Image und Zustand von Standort und Quartier.

Von Duisburg nach Übersee

„Für neue Projekte werden immer häufiger brachliegende Stand-orte revitalisiert“, macht Achim Schuster einen weiteren Trend aus. Ein Beleg dafür ist ein neues Logistikzentrum im Duisburger Hafen, das auf einer ehemaligen Industriebrache entstanden ist. Dort befindet sich jetzt das weltgrößte Completely-Knocked-Down-Zentrum (CKD) der Audi AG. Von hier aus verschickt der Fahrzeugbauer jährlich 800.000 Kubikmeter Autoteile nach China und Indien, die erst im Zielland montiert und verkauft werden (CKD-Verfahren).Diese gigantische Menge an Teilen wird in dem 51.000 Quadratme-ter großen Hallenkomplex gelagert, kommissioniert, als Bausätze

in Container verladen und verschifft. Für einige Bauteile wie endlackierte Karosserien findet hier auch die Qualitätskontrolle statt. Diese Aufgaben übernimmt die Schnellecke-Gruppe, ein auf Logistikdienstleistungen für die Automobilbranche spezialisiertes Unternehmen. Ebenfalls direkt vor Ort produziert ein Hersteller für Verpackungssysteme die Spezialverpackungen für den Con-tainerversand. Alles läuft nach einem ausgeklügelten Konzept, das mit dem Logix ausgezeichnet wurde – dem ersten Award für Logistikimmobilien, die in hohem Maße den Ansprüchen von Nutzern und Investoren gerecht werden und städtebauliche, ökologische und soziale Aspekte erfüllen. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die konsequente Nutzung von Synergien dank direkter Nachbarschaft verschiedener Logistikdienstleister sowie die trimodale Verkehrsanbindung, bei der in diesem Fall Autoteile über Straße und Schiene angeliefert und über den Wasserweg abtransportiert werden. Das Logistikzen-trum hat zudem die Bedeutung von Europas größtem Binnenhafen weiter gestärkt und viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Den Hallenkomplex inklusive der 1.300 Quadratmeter großen Bürofläche hat GOLDBECK in nur acht Monaten Bauzeit errich-tet. Für das Logistikzentrum ist das DGNB-Zertifikat in Silber beantragt. Lichtbänder im Bereich der Kommissionierzone er-möglichen nicht nur das Arbeiten bei Tageslicht, sondern redu-zieren auch den Stromverbrauch, da weniger künstliches Licht benötigt wird. Positiv auf die Energiebilanz wirken sich zudem die hoch gedämmte Gebäudehülle aus, die tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung und die Trennung unterschiedlicher Temperaturbereiche über Folienschnelllauftore.

Hotspot der Lifestyle-Welt

Kerzen, Vasen, Windlichter & Co. – die Boltze-Gruppe handelt mit Schönem für drinnen und draußen. Pro anno macht sie etwa zehn Millionen Euro Umsatz mit Geschenkartikeln und Wohnaccessoires, die sie an den Einzelhandel, Möbelhäuser, Gartencenter und Baumärkte liefert. Das Sortiment umfasst jährlich rund 11.000 Artikel, die das Unternehmen gebündelt in

Themenwelten anbietet. Unter Namen wie Aqua, Crazy, Global oder Romantic Garden werden dabei verschiedene Produkte gemeinsam stimmig in Szene gesetzt. Das Geschäft floriert, daher hat das Unternehmen GOLDBECK mit dem Bau eines neuen Zentrallagers beauftragt. Das Logistikzentrum mit 28.000 Quadratmetern Fläche und 28.000 Palettenstellplätzen wurde in der Nähe von Hamburg im neuen Gewerbegebiet Braak an der A 1 errichtet. Insgesamt stehen der Boltze-Gruppe nunmehr über 70.000 Palettenstellplätze in ihren Lagern zur Verfügung. Das Zentrallager in Braak ist das neue Drehkreuz für die globalen Warenströme des Unternehmens, das seine Produkte aus Asien importiert und an Händler in ganz Europa ausliefert. Die 20 Meter hohe Halle, das größte Gebäude im Gewerbe-gebiet Braak, zeigt sich gestal-terisch anspruchsvoll. Weite Bereiche der Außenfassade bestehen aus Bauprofilglas. Das wirkt transparent und lässt zugleich viel Tageslicht in die Halle strömen. Ein großer Vorteil für die Mitarbeiter, die hier unter anderem die Qualität der angelieferten Ware kontrol-lieren. „Für die Qualitätssicherung bei Kerzen haben wir eigens einen Kerzenprüfraum eingerichtet, der ganz bestimm-te Sicherheitsauflagen erfüllen muss“, berichtet René Kaldenhoven. Ist die Ware okay, wird sie kommissioniert und wieder auf die Reise geschickt. Bis zu 28.000 Kartons verlassen täglich das Lager. Eine schnelle und sichere Auslieferung ist dabei ein wesentliches Erfolgskriterium für Boltze. Daher setzt das Unternehmen auf modernste IT zur Disposition und Kommissionierung. Für einen energieeffizienten Betrieb des Gebäudes sorgen gleich mehrere Faktoren. So erfolgt zum Beispiel die Nachtauskühlung automa-tisch und die Gebäudetechnik wird intelligent gesteuert. Hinzu

kommen eine Beleuchtungssteuerung für die Halle und eine Außenbeleuchtung komplett in energiesparender LED-Technik.

Ersatz auf schnellstem Weg

Logistik ist für die Jungheinrich AG ein Heimspiel. Sie gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Dieses Know-how spiegelt sich im hochmodernen Distributionszentrum für Ersatzteilmanagement, das Jungheinrich in Kaltenkirchen bei Hamburg errichtet hat. Es basiert auf einem neuen, vom Unternehmen selbst entwi-

ckelten Logistikkonzept und ermöglicht ganzjährig eine 24-Stunden-Lieferbereitschaft. Damit hat der Anbieter von Produkten und Dienstleis-tungen „rund um den Stapler“ neue Maßstäbe in der Ersatz-teillogistik gesetzt. GOLDBECK war an der Realisierung des imageträchtigen Projektes be-teiligt. Neben der Funktion war Jungheinrich die Außen-

wirkung der Immobilie wichtig, so wurde unter anderem im Fassadenkonzept des Bürogebäudes das signifikante Jungheinrich-Gelb eingebunden.Das Logistikzentrum umfasst eine Halle mit circa 20.000 Qua-dratmetern Lagerfläche inklusive eines 31 Meter hohen Hoch-regallagers. Dort können auf 110.000 Lagerplätzen über 65.000 Lagerartikel untergebracht werden. Die Kommissionierung erfolgt zweigeschossig, die Halle ist daher für große Lasten ausgelegt. Bis zu 1.000 Positionen pro Stunde verlassen hier zukünftig das Zentrum. Die Ersatzteile für Gabelstapler und Flurförderfahrzeuge werden in drei Zeitzonen – Amerika, Zentral-Europa und Asien – geliefert. Damit steigert Jungheinrich die Ersatzteilverfügbarkeit auf über 98 Prozent für seine weltweit tätigen Kunden. 3

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BauenBauen

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Europaweiter Bringdienst

Ob Päckchen, Pakete, Fahrräder oder Gepäck: Hermes bringts. Das Unternehmen spielt in der ersten Liga der „verbindenden Branche“ und gehört zu den erfolgreichsten Logistikern in Deutschland und Europa. Der Paketzusteller steuert seine Aktivitäten aus der Hamburger Europazentrale heraus, die um einen viergeschos-sigen Neubau erweitert wurde. Das Gebäude mit seiner roten Klinkerfassade und modernen Metallelementen ist stilistisch an das bereits 1998 errichtete Hermes-Gebäude angelehnt. Auf 9.000 Quadratmetern Fläche bietet der Neubau Platz für über 300 Mitarbeiter, eine Kantine mit 160 Sitzplätzen sowie ein Rechenzentrum. „Unser Kunde hatte hohe Anforderungen an die Raumakustik und das Raumklima in den Großraumbüros. Mit hochwertigen Kühl- und Akustikdecken haben wir gute Arbeits-bedingungen geschaffen“, erklärt René Kaldenhoven. Dank tages-lichtabhängiger Beleuchtungssteuerung und Bewegungsmeldern in allen Gebäudeeinheiten konnte zudem der Stromverbrauch deutlich gesenkt werden. Bei der Planung hatte Hermes auch die internen Wege im Auge. Der alte und der neue Gebäudeteil sind durch eine komplett verglaste Überbrückung über alle Etagen miteinander verbunden. Im Verbindungsbau befinden sich Besprechungsräume, die für Mitarbeiter aus beiden Gebäudeteilen gleichermaßen gut zu er-reichen sind. Zusätzlich zum Büroneubau hat GOLDBECK neben der Europazentrale ein Parkhaus für Hermes errichtet. Dank der 358 Stellplätze gehört die Parkplatzsuche jetzt nicht mehr zu den logistischen Herausforderungen, die die Mitarbeiter täglich zu meistern haben.

Pannenhilfe bei Verbindungsproblemen

Die logistischen Drehkreuze von heute sind mit hochmoderner Lager- und Fördertechnik ausgestattet. Die Automatisierung dieser sogenannten Intralogistik ist weit fortgeschritten. Das steigert die Effizienz, vorausgesetzt alles läuft. Gibt es im Lager Störungen

oder Stillstände, kann sich das empfindlich auf die Logistikkette auswirken. Daher sind die Dienstleistungen der TELOGS GmbH immer stärker gefragt. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen hat sich auf die Instandhaltung automatisierter Lager- und Förder-technik spezialisiert und befindet sich auf Wachstumskurs. Um dieser positiven Entwicklung Raum zu geben, hat das Unternehmen in ein neues Bürogebäude mit angrenzender Werkhalle investiert. Der Auftrag dafür ging an GOLDBECK. In nur sieben Monaten Bauzeit entstanden im Gewerbegebiet Ostpark in Wettenberg bei Gießen 650 Quadratmeter Hallenfläche für die Lagerung von Er-satzteilen und 1.000 Quadratmeter Bürofläche. Die Außenwirkung des Gebäudekomplexes war dem Bauherrn sehr wichtig. „TELOGS legt höchste Maßstäbe an die Qualität der eigenen Leistung, die-ser Anspruch sollte sich in den Gebäuden spiegeln“, berichtet Patrick Querling, Geschäftsstellenleiter GOLDBECK Gießen. Dementsprechend modern und attraktiv ist das Objekt gestaltet. Zudem überzeugt der neue Firmensitz mit grünen Argumenten. Dank einer hochwärmegedämmten Gebäudehülle sowie eines Fußbodenheizsystems, das über Geothermie betrieben wird, unterschreitet er die Anforderungen der neuen Energieeinspar-verordnung um mehr als 20 Prozent. Auch die internen Verbin-dungen spielten bei der Gestaltung eine große Rolle. Die Halle wurde ganz bewusst an den Bürokomplex angedockt, damit die Mitarbeiter der verschiedenen Bereiche sich auf kurzem Wege austauschen können. Außerdem ist die Planung in die Zukunft gerichtet. Wächst das Unternehmen weiter, kann der Firmensitz mitwachsen. Der Bürokomplex lässt sich aufstocken, die Halle kann erweitert werden. ❚

Hier geht’s zu weiteren Projekt-Impressionen.http://magazin.goldbeck.de/49/

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01 Logistikhalle Boltze, Braak: 28.000 Quadratmeter Hallenfläche auf drei Ebenen, 28.000 Palettenstell-plätze, 16.000 Quadratmeter Industriefußbodenhei-zung, Außenbeleuchtung komplett in energie sparender LED-Technik, Bauzeit 6/2012 – 4/2013.

02 Logistikhalle Audi, Duisburg: Hallengrundfläche 51.000 Quadratmeter, Bürofläche 1.300 Quadratmeter, tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung, 2013 ausgezeichnet mit dem Logix, Deutscher Logistik-immobilien Award, Bauzeit 11/2012 – 9/2013. 03 Büro- und Parkhaus Hermes, Hamburg: 9.000 Quadratmeter Bürofläche, Keller, vier Vollgeschosse plus Staffelgeschoss plus Verbindungsgang, Lüftung/Kälte Büro, Serverraumkühlung, Hohlraumböden, Kühldecken in Teilbereichen; Parkhaus: 358 Stellplätze, Holzfassade, Split Level, neun Ebenen, Bauzeit 2/2009 – 4/2010.

04 Logistikhalle Jungheinrich, Kaltenkirchen: 20.000 Quadratmeter Hallenfläche, 110.000 Lagerplätze für 65.000 Lagerartikel, Kommissionierung zwei geschossig, Bauzeit 11/2011 – 9/2012.

05 TELOGS Bürogebäude mit Werkstatthalle, Wettenberg: 1.000 Quadratmeter Bürofläche, 650 Quadratmeter Hallenfläche, Geothermieanlage, Industriefußbodenheizung, unterschreitet Anforderun-gen der EnEV um 20 Prozent, Bauzeit 2/2013 – 8/2013.

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Es ist wunderbar, wenn Leute, die verschiedene Ansichten haben, zusammenkommen und sich nicht auf ihre unterschiedlichen Meinungen konzentrieren, sondern auf das, was sie verbindet.

Paramahansa Yogananda

Sommerluft und Lampions: Seit vielen Jahren feiern wir an unseren Standorten in Bielefeld, Hirschberg und Treuen ein großes Sommerfest. Eingeladen sind alle Mitarbeiter mit ihren Familien, es gibt Leckeres zu Essen und zu Trinken, ein buntes Kinderprogramm und viel Gute-Laune-Musik zum Tanzen. Motto: zusammenkommen – zusammen feiern – und weiter zusammenwachsen!

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In einer globalen Welt hängt alles mit allem zusammen. Erleben, was verbindet –

so wirbt beispielsweise die Telekom. Und so gibt es auch bei GOLDBECK eine

Vielzahl von Projekten mit verbindendem Charakter und partnerschaftlichen

Kundenverbindungen. Die bereits erwähnte Telekom gehört ebenso dazu wie der

Rechen zentren-Betreiber Equinix, das Gesundheitsunternehmen Roche, der Markt-

führer in der Antennentechnik Kathrein, die Berliner Eventarena O2-World, der

Projekt entwickler MP Holding und Schunk, der weltgrößte Anbieter im Bereich

Spanntechnik.

Das Unternehmen Equinix, eine US-amerikanische Aktiengesell-schaft, steht für netzbetreiberunabhängige Rechenzentren und Internet-Knoten. Das Unternehmen ist in zehn Ländern aktiv und bietet seinen Kunden Flächen in seinen Rechenzentren sowie die dazugehörige Internet-Anbindung. Zum Kundenkreis von Equinix gehören große Unternehmen, Internet-Inhaltsanbieter und Netzbetreiber. Mehr als 775 Unternehmen nutzen nach eigenen Angaben die Rechenzentren von Equinix in Deutschland, um sich mit Geschäftspartnern und Kunden innerhalb ihrer digitalen Wert-schöpfungsketten zu verbinden. Am Finanzknotenpunkt Frankfurt am Main fragen Banken, Versicherungen, Spieleanbieter, Händler, Industriebetriebe und auch Telekommunikations-Unternehmen nach Flächen von Equinix für Hochleistungscomputer. GOLDBECK baute dort für das internationale Unternehmen ein Rechenzen-trum. „Wir haben bei diesem Projekt die Gebäudehülle schlüs-selfertig geliefert. Die speziellen gebäudetechnischen Anlagen für das Rechenzentrum erstellte Equinix in Eigenregie“, erläutert Dr. Michael Six, Leiter der Niederlassung Rhein-Neckar.

Callcenter mit besonderen Anforderungen

Technisches Know-how wurde dafür beim Callcenter der Telekom in Ludwighafen benötigt. In zwei Bauabschnitten realisierte GOLDBECK das direkt am Rhein gelegene Callcenter mit etwa 8.000 und 3.500 Quadratmetern Brutto-Grundfläche. Bauherr des überwiegend fünfgeschossigen Bürogebäudes an der Rheinallee ist der Projektentwickler Gutperle, 700 Kundenservice-Mitarbeiter beschäftigt der Mieter Telekom. Da in den Großraumbüros viele Menschen zusammen arbeiten, sind die Anforderungen an das Raumklima sehr hoch. Zudem muss beste Sprachverständlich-keit gewährleistet sein. Akustisch wirksame abgehängte Decken und Schallabsorber an den Wänden tragen dieser Anforderung Rechnung. „Aufgrund der hohen Belegungsdichte wurde das Gebäude mit einem Sicherheitstreppenhaus ausgestattet, das

Das verbindende Element

im Brandfall die Rauchfreiheit und damit eine problemlose Eva-kuierung sicherstellt“, hebt Dr. Michael Six eine Besonderheit des Callcenters hervor.

Eine noch junge Geschäftsbeziehung verbindet GOLDBECK mit Kathrein. Das international tätige Unternehmen im Bereich Kom-munikationstechnik entwickelt, fertigt und vertreibt eine breite Palette von Antennensystemen und Elektronik-Komponenten. In diesen Marktsegmenten ist Kathrein Weltmarktführer. Zur Firmengruppe gehören unter anderem vier Produktionsstätten in Rosenheim und 18 Produktionsstandorte weltweit. Bei dem Hersteller für Antennen und Satellitentechnik sind 6.800 Mitar-beiter beschäftigt. Der Umsatz im Jahr 2013 betrug mehr als 1,36 Milliarden Euro.Kathrein ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen. Gegründet von Ingenieur Anton Kathrein führte sein Sohn Prof. Dr. Anton Kathrein von 1972 an die Tradition fort. Als dieser im November 2012 im Alter von 61 Jahren starb, trat mit seinem Sohn Anton Klaus Kathrein die dritte Familiengeneration in die unternehme-rische Verantwortung. In Ulm baute GOLDBECK für Kathrein ein Vertriebszentrum mit einer 4.100 Quadratmeter großen Logistikhalle und einem viergeschossigen Bürogebäude mit 1.200 Quadratmetern Nutz-fläche – ein Hingucker mit einer mehrfarbigen Verbund-Fassade. 25 Mitarbeiter arbeiten in dem Distributionszentrum. Außerdem werden Fachhändler dort geschult. „Am 7. Februar sind wir ein-gezogen“, sagt Otto Elsner, Leiter des Facility Managements von Kathrein in Rosenheim und zuständig für den Bau in Ulm. „Die Zusammenarbeit war angenehm“, sagt er. Beste Voraussetzungen für gute Nachbarschaft: GOLDBECK ist in Ulm mit einem Standort im Gewerbegebiet Nord direkt gegenüber von Kathrein angesiedelt. 2015 soll das Areal eine Anbindung an die A 8 erhalten.

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Keine Ufos, aber futuristische Lichtobjekte im Atrium des neuen Büro- und Laborgebäudes von Roche Diabetes Care.

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Umweltbewusstsein inklusive

Das Unternehmen MP Holding – vertreten durch die Partner Frank Fäth, Andreas Roemer und Ralph Gumb – ist ein Projekt-entwickler in Sachen Logistik. Es bietet flexible und energieef-fiziente Flächen auch für kleine und mittlere Unternehmen. Das Multipark-Konzept ermöglicht einen attraktiven Gewerbemix am jeweiligen Standort. GOLDBECK pflegt eine lange Kundenbezie-hung zur MP Holding – aktuell errichtete das Bauunternehmen für deren Objektgesellschaft im Münchner Westen den Multipark Olching auf 25.000 Quadratmetern Fläche, davon 21.000 Qua-dratmeter Lagerfläche.Die Gebäude werden nach modernsten Standards gebaut. Alle Objekte wurden entweder entsprechend dem Green Building Standard der Europäischen Union oder nach den Anforderun-gen der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgeführt und mit dem Zertifikat in Silber ausgezeichnet. Die geplante Dachphotovoltaik-Anlage ist die größte im Landkreis Fürstenfeldbruck. Der erwartete Jahresertrag der Anlage beträgt rund 1.000 Megawattstunden, so viel wie knapp 300 Haushalte im Jahr verbrauchen. Jährlich werden rund 503 Tonnen an Koh-lendioxid eingespart. GOLDBECK baute für den Kunden unter anderem eine weitgehend stützenfreie Kon struktion, zwei bis drei Tore pro 1.000 Quadratmeter Fläche, 50 bis 60 Meter Hallentiefe, eine Bodenbelastbarkeit von sechs Tonnen pro Quadratmeter, Fußbodenheizung in der Halle zur Optimierung der Betriebs-kosten und eine lichte Hallenhöhe von circa 10 Metern. Eine in

die Halle integrierte und gut belichtete Mezzanine-Ebene bietet Platz für optionalen Büroausbau oder zusätzliche Lagerflächen. Im Multipark Olching hat beispielsweise die BTG Internationale Spedition GmbH rund 7.500 Quadratmeter Hallen- und Büroflä-che langfristig angemietet. Auch das Klinikum der Universität München ist Untermieter im Multipark. Es benötigt etwa 3.000 Quadratmeter Hallen- und Servicefläche zur logistischen Versor-gung des Klinikums.

Eine Verbindung zum Medizinbereich hat GOLDBECK auch mit einem anderen Unternehmen: Für das Gesundheitsunternehmen Roche wurde in Mannheim ein neues Büro- und Laborgebäude für Diabetes Care errichtet, das im November vergangenen Jahres in Betrieb genommen wurde. Thomas Schmid, damaliger Sprecher der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH, sagte dazu in einer Unternehmensmit-teilung: „Ich freue mich, dass es den Ingenieuren gelungen ist, die vielfältigen Anforderungen der zukünftigen Nutzer in einem besonders umweltfreundlichen Neubau zu verwirklichen." Die Qua-lität des Neubaus in Verbindung mit den ansprechend gestalteten Büroflächen und einem verglasten Atrium als Begegnungs- und Kommunikationszone sorgt für eine hohe Zufriedenheit der Nutzer. Darüber hinaus fügt sich das sechsgeschossige Gebäude mit seiner modernen Glasfassade gut in die bestehende Bebauung auf dem Werksgelände ein. Der Neubau, der nach eineinhalb Jahren Bauzeit und einer Investition von 32 Millionen Euro am Roche-Standort

in Mannheim entstand, bietet rund 500 Büro- und Entwickler-arbeitsplätze für Mitarbeitende aus dem Bereich Diabetes Care. Das moderne Gebäude, das in Kürze das Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) verlie-hen bekommt, erfüllt zudem mit seiner Nahwärmeversorgung und der eingebauten Anlagentechnik auch höchste Ansprüche an nachhaltiges Bauen. Mit mehr als 7.800 Beschäftigten aus rund 60 Nationen ist Roche zweitgrößter Arbeitgeber in der Stadt, in der der Neckar in den Rhein mündet. Am Roche-Standort Mannheim befindet sich das Kompetenzzentrum für Insulinpumpen und kontinuierliche Glu-kosemessung. Das neue Büro- und Laborgebäude mit Atrium soll eine Atmosphäre der Offenheit schaffen. „Das Atrium verbindet die Beschäftigten miteinander, schafft Raum für Kommunikation und Begegnung“, sagt Claus Albrecht, Verkaufsingenieur der GOLDBECK Niederlassung Rhein-Neckar.

Städtebauliche Akzente setzen

Eine ganz andere Verbindung hat GOLDBECK in Berlin beim Parkhaus für die O2-World geschaffen: die von Funktionalität und Architektur. Seit 2008 kommen bei Events bis zu 17.000 Menschen in eine der modernsten Multifunktionsarenen der Welt im Herzen Berlins. Eishockey der Eisbären Berlin, Basketball-Spiele mit Alba Berlin oder die MTV Europe Music Awards – auf der 60.000 Quadratmeter großen Fläche finden Sport-Events, Konzerte und Shows statt. „Aber es gab schon seit längerem ein

Parkplatzproblem“, sagt Uwe Peuker, Leiter der Niederlassung Berlin-Brandenburg. „Im vergangenen Herbst übergaben wir dem Bauherrn, der Anschutz Entertainment Group-Development GmbH, das neue Parkhaus.“ Es bietet 1.350 Stellplätze auf sieben Parkebenen. Vier große Spindel-Rampen sorgen für schnelles Befüllen und Entleeren. Sie sind in einem benutzerfreundlichen Durchmesser ausgelegt. Es gibt zwei Erschließungskerne mit je einem großzügigen Treppenhaus und je vier Aufzügen. Die Parkhaus-Technik ist das eine. Doch das neue Gebäude sollte im Stadt-Quartier um die O2-World Berlin auch städtebauliche Akzente setzen. Bei der Fassade gibt es einen Wechsel zwischen Betonfertigteilen, Kassettenelementen und Profilbauglas. Im Bereich der Vorderseite haben die Kassettenelemente ein unregelmäßiges Lochmuster. „Das erinnert an Sauerstoffbläschen in Anlehnung an O2“, so Peuker. Das Dach ist begrünt. Die Betonfertigteile sind grau eingefärbt, die Kassettenelemente spielen ebenfalls mit Grau-nuancen. Grünes und weißes Profilbauglas sorgt für harmonische Effekte. Uwe Peuker ist begeistert von der guten und kreativen Abstimmung mit dem Bauherrn. Er ist gern in der Berliner O2-World. „Den Kunden werden alle Wünsche von den Augen abgelesen“, schwärmt er. Auch bei der Anschutz Entertainment Group ist man zufrieden: „Das Parkhaus, das wir gemeinsam mit GOLDBECK realisiert haben, bietet unseren Besuchern seit seiner Eröffnung eine komfortable und problemlose An- wie Abreise und stellt auch optisch eine gelungene Verbindung zur O2-World dar.“ 3

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Nur einen Katzensprung von der O2-World entfernt:

Das neue Parkhaus setzt auch städtebaulich Akzente.

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Verbindungen herstellen, Synergien schaffen – das gelang auch in der Zusammenarbeit mit der Schunk GmbH & Co. KG aus Lauffen am Neckar. Schunk, ein Familienunternehmen wie GOLDBECK, gilt als führender Anbieter für Greiftechnik und Spannsysteme. Beispielsweise entwickelte Schunk eine neue Generation präziser, leistungsfähiger und wartungsarmer Drehfutter, um die Effizi-enzpotenziale moderner Drehmaschinen und Fräs-Drehzentren voll auszuschöpfen. Im Bereich Service-Robotik hat sich Schunk nicht nur durch die jährlich stattfindenden Expertentage einen Namen gemacht. Das Unternehmen wird in zweiter und dritter Generation von Heinz-Dieter Schunk, seinem Sohn Henrik A. Schunk und seiner Tochter Kristina I. Schunk geleitet. Am Standort in Mengen baute GOLDBECK schon zum dritten Mal für das Unternehmen eine Produktionshalle mit gut 4.000 Quadratmetern Fläche, Büros mit 2.000 Quadratmetern Fläche sowie eine 1.000 Quadratmeter große Überdachung für den Wareneingang. Wie Jörg Parschat, Leiter der GOLDBECK Geschäftsstelle Bodensee, erläutert, wird das Grundwasser über Saug- und Schluckbrunnen zur Kühlung der Produktion genutzt.

Gute Verbindung – auch ins Ausland

Dass die Verbindung zu Schunk auch über Ländergrenzen funk-tioniert, zeigt ein zweites Projekt: Die Schunk Intec GmbH, eine eigenständige Niederlassung und 100-prozentige Schunk-Tochter, die seit dem Jahr 2000 in Österreich tätig ist, eröffnet im Mai 2014 ihr neues Headquarter in Allhaming/Oberösterreich südwestlich von Linz. Der Standort liegt verkehrsgünstig an der Autobahnab-fahrt. Der Neubau ist dreigeschossig und hat eine Grundfläche von 650 Quadratmetern. Lager, Werkstätten, ein Seminarbereich und die Verwaltung sollen hier untergebracht werden. Das Ob-jekt ist nach dem Green Building Standard gebaut worden. Eine Luft-Wärmepumpe reguliert über die Fußbodenheizung die Raumtemperatur, auf dem Dach wurde eine Solaranlage errichtet. Die oberste Etage des Gebäudes wird vermietet. Für etwa ein Drittel der Fläche wurde auch schon ein Mieter gefunden. „An diesem verkehrstechnisch relevanten Knotenpunkt entsteht unsere Geschäftsstelle Linz“, so Rudolf Hainzl, Projektleiter Verkauf des deutsch-österreichischen Joint Ventures GOLDBECK RHOMBERG GmbH mit Sitz in Salzburg. Wieder eine gelungene Verbindung. ❚

Weitere Projektbilder sehen Sie hier.http://magazin.goldbeck.de/49/

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01 Telekom-Callcenter, Ludwigshafen: fünfgeschossiges Büro (in Teilen vier Geschosse) mit ca. 11.500 Quadratmetern; Teil-unterkellerung; hochwertiger Innenausbau mit Kühldecken; Fassade: Kassette, in Teilbereichen Wärme-Dämm-Verbund-Sys-tem; Rauchschutz-Druck-Anlage im Treppenhaus; Bauzeit BA 1: 9/2010 – 9/2011; Bauzeit BA 2: 5/2012 – 3/2013.

02 Kathrein-Vertriebszentrum, Ulm: Logistik-/Kommissionier-halle mit 4.100 Quadratmetern; Bürogebäude mit 1.200 Quadrat-metern über vier Etagen, Beheizung des Büros mit einer Luft-Wasserwärmepumpe, Bauzeit 4/2013 – 10/2013.

03 Multipark Olching, Gewerbegebiet G-Park 471:zwei gegenüberliegende Logistik- und Lagerhallen mit 25.000 Quadratmetern Fläche, einer lichten Hallenhöhe von 10 Me-tern und 3.600 Quadratmeter Mezzaninefläche mit Lager und Büroausbau; gemeinsamer Logistikhof; Stahlsandwichfassade, Teilbereiche mit hallenhoher Glasfassade, großflächige Dach-lichtbänder, Bauzeit 4/2013 – 3/2014.

04 Roche, Mannheim: sechsgeschossiges Büro- und Labor-gebäude mit ca. 17.160 Quadratmetern, Teilunterkellerung; überdachtes, verglastes Atrium; Glasfassade; Erdgeschoss mit Labornutzung; kleinteilige Bürostruktur mit kommunikativen Innenzonen; Bauzeit 3/2012 – 11/2013.

05 Parkhaus O2-World, Berlin: 1.347 Stellplätze; 35.734 Quadrat-meter Nutzfläche, sieben Parkebenen, vier Spindelrampen, Bauzeit 10/2012 – 9/2013.

06 Schunk-Intec GmbH, Allhaming/Oberösterreich: dreigeschos-siges Bürogebäude, 650 Quadratmeter; Green Building Standard; Luft-Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen über Fußboden-heizung; Fassade: Alu-Kassette; Bauzeit 10/2013 – 4/2014.Hier abgebildet Schunk, Standort St. Georgen.

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Roche Diabetes Care, Atrium: Werden die Lichtobjekte aktiviert, ändern sie ihre Farbe.

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Ein aufstrebendes Phänomen

Es geht nicht einfach nur um Stufen. Es geht um Physik und

Philosophie, um Normen und Nachdenklichkeit. Wer eine

Treppe nur als Verbindung zweier Etagen sieht, der bleibt

sozusagen auf der ersten Stufe stehen.

Um es vorauszuschicken: Selbstverständlich dient eine Treppe

auch der Überwindung eines Höhenunterschiedes. Oft aber

hat sie viel weitreichendere Funktionen. Als Showtreppe wird

sie zur glamourösen Bühne für langbeinige Schönheiten und

trittsichere Entertainer. Als Hintertreppe ist sie verschwiegen

und behält Geheimnisse diskret für sich. Als Prozessionsweg

verleiht sie dem physischen Übergang auf eine höhere Ebene

Transzendenz. Immer aber dient sie einer Verbindung.

Berühmte Treppen in aller Welt werden von Touristen besucht,

betrachtet und begangen – die Spanische Treppe in Rom, die

Stufen des Montmartre in Paris oder die literarisch von Heimito

von Doderer verewigte Strudlhofstiege in Wien. Im Ranking der

meisten Stufen liegt die Schweiz vorn: Die mit 11.674 Stufen

längste Treppe der Welt führt neben einer Standseilbahn auf den

Berg Niesen im Berner Oberland. 1.669 Höhenmeter gilt es dort

zu überwinden – für Publikum allerdings nur einmal im Jahr:

Ausschließlich zum „Niesenlauf“ ist die Treppe zugänglich, sonst

bleibt sie aus Sicherheitsgründen geschlossen. Als Belohnung

lockt die Sportler auf 2.362 Metern über dem Meeresspiegel

ein grandioses Panorama – sofern sie denn in der Lage sind, es

trotz schmerzender Muskeln zu genießen. Genug Hartgesottene

gibt es offensichtlich: Alle Startplätze für den nächsten Lauf im

Juni dieses Jahres sind bereits vergeben.

Der natürliche Feind der Treppe

Das ist allerdings kein Grund zum Trübsal blasen: Treppenläufe

gibt es auf der ganzen Welt. Sie nennen sich Towerrunning, Stair

Climbing oder Skyscraper Racing und vergrößern ihre Fangemein-

de stetig. Laut Wikipedia fand der erste dokumentierte Wettlauf

treppauf 1905 in Paris statt und führte – selbstverständlich! – auf

den Eiffelturm. Je höher die Gebäude wuchsen – der technische

Fortschritt machte es möglich – , desto sportlicher wurden die

Herausforderungen. Heute eilen die Läufer zum Beispiel in Taipeh,

wo das nach dem Burdj Chalifa in Dubai zweithöchste Gebäude

der Welt steht, 91 Stockwerke gen Himmel. Doch immer höhere

Gebäude riefen auch den natürlichen Feind der Treppe auf den

Plan: Den Aufzug. 1853 von Elisha Graves Otis erfunden, trat er

wenig später seinen weltweiten Siegeszug an. Seitdem lockt er

(„Ping!“) mit Bequemlichkeit und hirnerweichender Gutelau-

nemusik. Lediglich Klaustrophobiker ziehen die Freiheit und

Unabhängigkeit der Treppe der erzwungenen mitmenschlichen

Nähe des Lifts vor. Der Rest der Menschheit richtet den Blick starr

auf die elektronische Anzeige und hofft auf ein baldiges Erreichen

der Zieletage. Dabei ist allen klar: Besser wäre es, die Treppe zu

nehmen. Besser für die Kondition, besser für die Gesundheit,

besser für unser Gewissen.

DIN 18065

Jemand, der sein ganzes Leben der Treppe gewidmet hat, ist Prof.

Dr.-Ing. Friedrich Mielke. 1951 begründete er die Scalalogie, die

Wissenschaft von den Wechselwirkungen zwischen Mensch

und Treppe. In seiner „Arbeitsstelle für Treppenforschung“ im

bayerischen Konstein befinden sich eine große Fachbibliothek,

zahllose Treppenmodelle und -bilder sowie über 10.000 Dossiers

über Treppen auf dem gesamten Globus. Vermutlich ist er der

einzige Mensch auf der Welt, der jede intelligente Frage zum

Thema beantworten kann. In einem Interview mit der Frankfur-

ter Rundschau (2008) vertrat er jedoch eine gewagte These: „Eine

unregelmäßige Treppe ist sicherer als eine regelmäßige. Haben alle

Stufen dieselbe Tiefe, so wird der Mensch unachtsam.“ 3

GOLDBECK Niederlassungsleiter Rolf Endermann fotografierte diese faszinierende Treppenperspektive.

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2726 Themen & TrendsThemen & Trends

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Das kleine 3 × 3Drei Fragen zu drei Aspektenzum Titelthema

Welche logistischen Verbindungen nutzt GOLDBECK

für den Versand von Systemelementen und

welche Besonderheiten sehen Sie hier?

Jann Alberts, Leiter Logistik und Versand im GOLDBECK

Werk Bielefeld: Verbindungen sind Punkte, an denen Dinge zusammentreffen, um gemeinsam etwas zu bewirken. Sie müssen stabil und trotzdem sehr flexibel sein – wie bei einer Brücke, die zwei Orte miteinander verbindet. Sie hat starre Fixpunkte, aber auch flexible Pfeiler und Verbindungen, um bei Wind und Wetter standzuhalten. Analog dazu sind zwischenmenschliche Beziehungen stabil mithilfe von Respekt, Vertrauen und Verlässlichkeit und flexibel, um bei Störungen nachgeben und sich neu ausrichten zu können. Für die Logistik bei GOLDBECK heißt das: Wir arbeiten mit Spediteuren als verläss-lichen Partnern zusammen, die dafür Sorge tragen, dass die Bauteile zum vereinbarten Zeitpunkt und unbeschadet auf den Baustellen eintreffen. Aber vor allem intern trägt jeder Mitarbeiter dazu bei, dass die Bauteile rechtzeitig gefertigt werden, um planmäßig auf die Baustellen geliefert werden zu können. Nur durch dieses Zusammenspiel ist es möglich, dass jährlich etwa 50.000 Tonnen Stahl und Feinblech kommissioniert und verpackt werden und das Werk Bielefeld in circa 5.000 LKW-Ladungen verlassen, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der vereinbarten Qualität zur Verfügung zu stehen. Verbinden heißt Zusammenhalten.

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Die IT verbindet alle Unternehmensbereiche miteinander und zudem den „Mikrokosmos“

GOLDBECK mit der äußeren Welt. Welche Verbindungen gibt es hier im Einzelnen?

Markus Scheer, Technische Informationstechnik, Bielefeld: Wir verbinden alle Standorte über drei Wege: sprachlich über die Telefonie, datentechnisch über unser Netzwerk und zudem per Videokonfe-renz – ein Verfahren, das wir seit über 15 Jahren einsetzen und das unsere Reisekosten erheblich reduziert hat. Es gibt Verbindungen innerhalb unserer Niederlassungen mit kleinen Lösungen, aber auch große Lösungen an den Werkstandorten, wo mehrere Gebäude versorgt werden. Wir verknüpfen alle Standorte, von der einzelnen Baustelle über die Niederlassung bis zu den Werken im In- und Ausland. Diese Verbindungen sind die Basis für eine komplexe Projektbearbeitung. Es gibt zudem eine virtuelle GOLDBECK Welt: Über einen virtuellen Projektraum tauschen wir mit unseren Kun-den und Lieferanten Pläne und Dokumente aus. Und über das Intranet mit integriertem GOLDBECK Wiki sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinander verbunden und bestens informiert. ❚

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Welche Verbindungen pflegt GOLDBECK zu

Hochschulen und wie profitieren beide Seiten

davon?

Nadja Schmitt, Personalentwicklung, Hirschberg: Die intensive Zusammenarbeit mit Hochschulen ist uns sehr wichtig, denn dort wächst die nächste Generation von Fachkräf-ten heran. Wir bieten Studierenden aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Gebäudetechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen (Bau) vielfältige Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, zum Beispiel über Praktika, die Betreuung von Bachelor-, Master- und Di-plomarbeiten oder Traineeprogramme. Die Studierenden erhalten so frühzeitig Einblicke in die Praxis und können auch erste Verantwortung in Projekten übernehmen. Für eine gute Zusammenarbeit mit Hochschulen haben wir unser Hochschulbeauftragten-Programm entwickelt, bei dem GOLDBECK Mitarbeiter eine nachhaltige Zusam-menarbeit mit ausgewählten Hochschulen etablieren. Die Mitarbeiter, die idealerweise auch dort studiert haben, sind persönliche Ansprechpartner für Professo-ren, Lehrkräfte und auch Studierende. Sie halten zum Beispiel Lehr- und Gastvorträge, leiten Exkursionen und Workshops oder nehmen an Hochschulmessen teil. Sie unterstützen auch bei der Erarbeitung von Themen für Abschlussarbeiten. Als Unternehmensrepräsentant an der Partnerhochschule pflegen sie den aktiven Kontakt zu den Lehrstühlen. Und diese Verbindung sichert uns den direkten Draht zu unseren potenziellen künftigen Kolleginnen und Kollegen!

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Betretenes Aussehen ist hier das Zeichen dauerhafter Nut-zung: Von ungezählten Füßen schiefgetretene Treppenstufen.

Gibt man diese Aussage an einen GOLDBECK Ingenieur weiter,

so erntet man ein Schmunzeln. Zum Beispiel bei Marc Seidel,

Produktmanager Büroimmobilien. Seine Antwort lautet lapidar:

„DIN 18065.“ Diese Industrienorm definiert, wie eine Treppe in

Deutschland zu bauen ist – auch gegen den möglichen Widerstand

von Nonkonformisten, Unfallärzten und Herstellern von Gehhilfen …

Schön schlicht oder schwebend schick?

Seidel bringt eine weitere wichtige Funktion der Treppe ins

Gespräch – die des Fluchtweges. „Je nach Größe, Geschosszahl

und Nutzung des Gebäudes müssen ausreichend Wege ins Freie

führen – eben auch über Treppen.“ In der Regel schreiben die

Landesbauordnungen vor, dass eine Fluchttreppe nicht weiter als

35 Meter von jedem Punkt innerhalb des Bürogebäudes entfernt

sein darf. Fenster, Lichtkuppeln oder ein Lüftungssystem sorgen

im Brandfall für schnellen Rauchabzug und retten damit Leben.

„In unseren Bürogebäuden dienen die Treppenhäuser zudem der

Stabilisierung“, so Marc Seidel. „Unsere Montageteams stellen

die Treppenhaus-Wandelemente in einem Arbeitsgang zusam-

men mit den Fertigwandelementen der Büroetagen auf.“ Bei

Parkhäusern ist das anders. Wer an einer GOLDBECK Parkhaus-

Baustelle vorbeikommt, sieht anfangs der Bauphase nur die

Treppentürme in die Höhe ragen. „Sie werden als Fertigteile in

unserem Beton fertigteilwerk in Ulm hergestellt und dann noch vor

dem eigentlichen Parkhaus aufgestellt“, sagt Markus Mühlhaus,

Produktmanager Parkhaus bei GOLDBECK. Das spare viel Zeit

und sichere eine immer gleich hohe Qualität, unabhängig von

den gerade herrschenden Witterungsbedingungen. Dort, wo die

die Treppe im Parkhaus nur der Weg zum Ziel ist, darf sie meist

schlicht und zweckmäßig ausfallen. Im Eingangsbereich aber hat

sie in vielen Fällen mehr Außenwirkung und wird attraktiver

gestaltet. Und bei Bürogebäuden folgt die Kür: Das Entree dient

als Visitenkarte des Unternehmens – und der erste Eindruck ist

bekanntlich der wichtigste. Ist hier also eine Treppe eingeplant,

darf sie sich ruhig in Szene setzen – zum Beispiel durch eine

nahezu schwebend wirkende Konstruktion.

Schlusswort: Treppenwitz

Ein Artikel über Treppen kann nicht vollständig sein, ohne wenigs-

tens einmal auf das vielleicht rätselhafteste Phänomen rund um

die Treppe eingegangen zu sein: den Treppenwitz. Ursprünglich

meint der Begriff eine schlagfertige Erwiderung, die uns erst zu

spät einfällt – nämlich dann, wenn wir uns schon im Gehen, auf

der Treppe befinden. Laut Duden umschreibt der Begriff heute

ironisch einen Vorfall, der wie ein schlechter Scherz wirkt. Ob

damit auch jene Episode in Düsseldorf gemeint ist, bei der vor

einiger Zeit eine Autofahrerin auf Parkplatzsuche routinemäßig

einem Schild mit weißem Buchstaben auf blauem Grund folgte?

Weil dieser Buchstabe aber kein „P“, sondern ein „U“ war, landete

sie nicht wie erhofft im Parkhaus, sondern auf der Treppe zur

U-Bahnstation. ❚

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TitelthemaThemen & Trends

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Mit der neuen Anlage erreichen wir eine deutlich verbesserte Materialeffizienz und arbeiten ressourcen-schonender als zuvor. Und das bei hervorragender Qualität.

Steffen Neuhorn, Projektleiter beim Bau

der neuen Pulverbeschichtungsanlage

Gemeinsam stark: Pulver und Stahl

Wie beim Eiffelturm in Paris spielt

Stahl auch bei den Gebäuden von

GOLDBECK eine tragende Rolle.

Während jener aber alle sieben Jahre

einen neuen Anstrich benötigt, sind

unsere Systemelemente dauerhaft vor

Korrosion geschützt. GOLDBECK

verarbeitet die Stahlelemente in

eigenen Werken und hat jetzt in

Bielefeld eine neue Pulverbeschich-

tungsanlage installiert. Dort gehen die

Bauteile mit dem Pulver eine vor

Korrosion schützende Verbindung ein

und erhalten auf umweltfreundliche

und effektive Weise eine robuste,

farbige Oberfläche.

Ein Stahlträger geht im Laufe seines „Lebens“ so mache Verbin-dung ein. Das beginnt schon bei der Herstellung. Dazu nehme man eine Portion Eisenerz, Koks und Kohle nach Rezept, schmel-ze diese in einem Hochofen und walze sie in die gewünschte Form. Heraus kommt nach einigen weiteren Verarbeitungen der Werkstoff Stahl, der so vielseitig und beliebt ist wie kaum ein anderer. „Es gibt tausende verschiedene Sorten, die ihrer jeweili-gen Verwendung entsprechend hergestellt werden“, erklärt Fabian Metz, Werklei-ter Bielefeld. Stahl kann aufgrund seiner hohen Festigkeit bei vergleichsweise ge-ringem Gewicht und schlanker Erschei-nung das Tragwerk ganzer Gebäude sein. Bei GOLDBECK werden die Bauteile – nach eingehender Qualitätskontrolle – auftragsspezifisch für die Projekte be- und verarbeitet, bevor sie auf der Baustelle montiert werden.

Planmäßige „Kurzschluss-Handlung“

Nach dem Strahlen, Sägen und Bohren geht es für die Stahlträ-ger bei GOLDBECK heiß her, wenn die Schweißarbeiten anste-hen und sie zum Beispiel mit Bolzen oder Blechen verschweißt werden. Dabei gerät das Stahlbauteil zunächst in die Klemme: Zwischen dem Bauteil und dem Schweißgerät kommt es zu ei-nem gewollten und kontrollierten Kurzschluss. Dabei entsteht der Lichtbogen, der den Stahl und den Zusatzdraht erhitzt, bis er sich an seinem Schmelzpunkt verflüssigt. So können artglei-che Elemente miteinander verschmelzen und bilden nach dem Erkalten ein neues Ganzes.

Stahlbauteile in Fahrt

Damit der Werkstoff nicht rostet, ist Korrosionsschutz erfor-derlich. Diesen erhalten die Bauteile durch die neue Pulver-beschichtungsanlage, die die bisherige Nasslackbeschichtung ablöst. Sie kann große Schwergewichte bis zu 18,5 Meter Länge mit einem Gewicht von über drei Tonnen verarbeiten und er-gänzt bereits vorhandene Anlagen in Bielefeld und Treuen. Zur Installation wurden bestehende Hallen auf rund 1.800 Quadrat-metern um- und übergebaut. Dazu wurde das Dach erhöht, die Hallen teilweise zweigeschossig ausgebaut und eine moderne Förderanlage mit einer Förderlänge von 480 Metern an der Hal-lendecke angebracht.

Körnchen, Pulver und „Pistolen“Zunächst werden die Bauteile in der neuen Anlage über Hub-tische verladen und fahren mit der Fördertechnik in eine Strahl-kammer. Dort treffen kleine Stahlkörner mit hoher Geschwindig-keit auf die Bauteile. Sie reinigen die Oberfläche und rauen sie auf, damit die Pulverbeschichtung später optimalen Halt findet. Starke Gebläse pusten die Körnchen vor der Ausfahrt wieder

herunter. Perfekt vorberei-tet fahren die Träger weiter in die Pulverkabine und ge-raten unter Beschuss: Dort sind 34 Automatikpistolen auf die Bauteile gerichtet, die das Pulver zur Farb- und Oberflächenbehandlung zer-stäuben. Der Stahlträger ver-schwindet in einer Wolke der jeweiligen Wunschfarbe. Das Pulver wird elektrosta-tisch aufgeladen, damit es

am Gegenpol, dem Bauteil, haftet. Übrig gebliebenes Pulver wird zurückgeführt. „Im Vergleich zur Nassbeschichtung erzielen wir einen höheren Wirkungsgrad und erhebliche Materialeinsparun-gen, die auch die Umwelt schonen“, erläutert Fabian Metz.

Paris kann überall sein

An der nächsten Station passiert etwas Ähnliches wie im heimi-schen Backofen, wenn der Käse auf der Pizza zerläuft. Statt des Käses schmilzt in einem gigantischen Ofen bei rund 200 Grad das Pulver und haftet dann dauerhaft auf dem Stahlträger. Durch die Temperaturbehandlung entsteht die robuste und glatte Oberfläche, die vor Korrosion schützt. Weiter geht es in die Abkühlzone. Da-mit die Teile versandfertig gepackt werden können, sorgen hier Ventilatoren für ein schnelles Abkühlen. Auf der Baustelle war-ten dann schon die nächsten Verbindungen: Vor Ort werden die Systemelemente zusammengefügt und miteinander verbunden. Wie lange diese Verbindungen halten? Der Eiffelturm – auch aus Stahlelementen zusammengesetzt – stellt ihre Beständigkeit unter Beweis: Seit weit über 100 Jahren thront er als Wahrzeichen über „seiner“ Stadt – dabei sollte er eigentlich nach 20 Jahren wieder abgerissen werden. ❚

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GOLDBECK 49 | 2014 GOLDBECK 49 | 2014

StrategieStrategie

Blick auf das Fördersystem der neuen Pulverbeschichtungsanlage.

Neue Pulverbeschichtungsanlage in Bielefeld

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Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist bei GOLDBECK nicht nur Theorie, sondern gelebte Praxis. Im August eröffnet am Standort Bielefeld in direkter Nachbarschaft zur Hauptverwaltung der Kindergarten GOLDBECKCHEN.„Wir werden ab dem kommenden Kindergartenjahr 45 Kinder in drei Gruppen betreuen", sagt Ilka Goldbeck. Die Architektin, die selbst seit 2002 im Unternehmen arbeitet, hat das Projekt federführend entwickelt. Die Personalabteilung habe vor zwei Jahren eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Das Ergebnis: Im Unternehmen – am Standort Bielefeld gibt es eine Frauenquote von etwa 30 Prozent – besteht Bedarf. Ilka Goldbeck: „Das ist kein Frauenthema, sondern ein gesellschaftliches." Es sei immer noch eine Herausforderung, mit Kindern berufstätig zu sein, meint sie, selbst Mutter von zwei kleinen Kindern. „Da sind die Arbeitgeber gefordert, ihren Beitrag zu leisten."Seit Jahresbeginn wird nun am Rand des Firmenge-ländes gebaut. „Dort ist es idyllisch, direkt am Wald, in der Nähe ist ein Bauernhof", sagt Ilka Goldbeck. Ein neuer Fußweg verbindet das Hauptgebäude mit dem Kindergarten. Die GOLDBECKCHEN Trägerschaft übernimmt die Bielefelder von Laer Stiftung, spezi-alisiert auf Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Die Stiftung, die bereits 16 Kindertagesstätten betreibt, möchte den hohen Ansprüchen des Unternehmens gerecht werden. Die geplante Kernbetreuungszeit von 8 bis 17 Uhr kann nach Bedarf flexibel erweitert oder verschoben werden. „Wir möchten Kindern und Eltern einen Mehrwert bieten“, so Ilka Goldbeck. Die von Laer Stiftung strebt eine bilinguale Betreuung an, entsprechende Fachkräfte werden noch ge-sucht. Außerdem möchte sich GOLDBECKCHEN als „Literaturkita“ qualifizieren, die zum Beispiel über das Vorlesen und den Zugang zu Bilderbüchern zur

Sprach- und Leseförderung beiträgt.Neun Mitarbeiter werden in dem dreigliedrigen Bau mit großen Fensterfronten tätig sein. Jeder Gruppenraum hat einen eigenen Ausgang zum mehr als 1.000 Quadratmeter großen Außengelände mit Erlebnisflächen und Wald. „Wir werden insgesamt größer als vom Land vorgegeben", erläutert Ilka Goldbeck. Wie das Außengelände seien auch die Gruppenräume je etwa 20 Quadratmeter größer als sonst üblich. Eine echte Premiere ist die Eröffnung von GOLD-BECKCHEN im August in Bielefeld übrigens nicht. Bereits seit Spätsommer vergangenen Jahres gibt es am Standort in Hirschberg eine GOLDBECKCHEN Gruppe, eine Tagespflege für bis zu neun Kinder. Hier wird der Nachwuchs der Mitarbeiter im Alter von null bis drei Jahren von Tagesmüttern betreut. ❚

KURZ

BER

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Kurz berichtetKurz berichtet

Familie verbindetGOLDBECK baut in Bielefeld einen Betriebskindergarten

Eine Bresche für den „Kindergarten“Es ist eines der schönsten Wörter der deutschen Sprache und hat sogar in viele andere Sprachen Eingang gefunden: „Kindergarten“. Es zeichnet ein wunderbar treffendes Bild vom behüteten Heranwachsen der Kleinen. Heute aber muss es sich gegen die „Kindertageseinrichtung“ oder „Kindertagesstätte“ durchsetzen. Offizieller Hintergrund: Kindergarten bedeute Vor-mittagsbetreuung für Drei- bis Sechsjährige – alles, was darüber hinaus geht, sei eine Kindertagesstätte. Wir aber meinen: Es geht beides! Unser GOLDBECKCHEN soll „Kindergarten“ heißen und Kindern wie Eltern viel Flexibilität in Betreuungszeit und -alter bieten. Es lebe die Freiheit der Sprache!

Die sechziger Jahre sind ein buntes Jahrzehnt, in dem vieles in Bewegung kommt – politisch, gesellschaftlich, kulturell. Wie muss ein Mensch beschaffen sein, der in dieser Phase ein Unternehmen gründet? Ganz klar – zielstrebig muss er sein. Mutig. Und fähig, Menschen für seine Idee zu begeistern. Ortwin Goldbeck vereint diese Eigenschaften. Als gelernter Schlosser und Diplominge-nieur startet er 1969 mit sieben Mitarbeitern in das Abenteuer Unternehmertum. Das Anpackenkönnen und die Faszination für das Arbeiten mit Metall sind ihm in die Wiege gelegt: Sein Großvater war Schmied, Vater und Onkel führten die Schmiede als Schlosserei weiter. Ihm selbst wird dieses Umfeld jedoch zu eng, um seine Ideen zu verwirklichen. Gemeinsam mit seinen Freunden Dieter Pohlmann und Hans-Heinrich Knufinke lässt er sein Unternehmen wachsen und begleitet bis heute – nach dem Generationswechsel 2007 – als Beiratsvorsitzender seine Geschicke. Alle drei Söhne sind längst in der Verantwortung für das Familienunternehmen, und über 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an 42 Standorten im In- und Ausland.Das erfolgreiche Unternehmertum ist eine Seite von Ortwin Goldbeck. Doch da ist noch mehr. Als Vorstandsvorsitzender im Bildungswerk der Ostwestfälisch-Lippischen Wirtschaft en-gagiert er sich für die Förderung der beruflichen Weiterbildung. Von 2000 bis 2012 ist er Vorstandsvorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft zur Förderung von Forschung und Lehre an der Universität Bielefeld. Von 2002 bis 2009 sitzt er dem Verwaltungsrats der gemeinnützigen Bodelschwingh-

Nicht allzu oft im Leben bekommt man die Chance, einen wirklich außergewöhnlichen Menschen ken-nenzulernen. Wir bei GOLDBECK haben das Glück, an der Lebensaufgabe eines solchen Menschen mitarbeiten und sie weiterentwickeln zu dürfen. Jetzt wurde Ortwin Goldbeck 75. Wir gratulieren von Herzen!

Herzlichen Glückwunsch!Unternehmensgründer Ortwin Goldbeck wurde 75

schen Stiftungen Bethel in Bielefeld vor, dem größten diakoni-schen Unternehmen Europas. Für sein Engagement wird Ortwin Goldbeck 2003 zum „Unternehmer des Jahres OWL“ gekürt und erhält 2007 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 2008 gründet er die GOLDBECK Stiftung für Bildung, Kultur und Soziales. Sie finanziert unter anderem die Stiftungsprofessur „Entwerfen und Nachhaltiges Bauen“ an der Technischen Universität Darmstadt und fördert über eine Kooperation mit der Stiftung Studienfonds OWL Studierende in der Region Ostwestfalen. Seit September 2006 ist Ortwin Goldbeck – nun in der zweiten Amtszeit – Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld.Wie viel Energie und Tatkraft muss jemand haben, der ein sol-ches Pensum bewältigt? Vielleicht liegt das Geheimnis in seinem persönlichen Motto: „Wer schaffen will muss fröhlich sein.“ Wir wünschen alles Gute für das neue Lebensjahr und sagen stellver-tretend für viele: Danke! ❚

Die Frage, wie man Dinge besser und einfacher machen kann, durchzieht wie ein roter Faden mein Berufsleben.

Ortwin Goldbeck

Die Auszubildenden überreichten Ortwin Goldbeck ein besonderes Geburtstagsgeschenk: eine selbst gefertigte Weltkugel.

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Kompetenz vor Ort – immer in Ihrer Nähe Gut, wenn ein Ansprechpartner immer in der Nähe ist. Noch besser, wenn er die regionalen Gegebenheiten kennt. Am Besten aber ist es, wenn bei ihm alle Fäden zusam-menlaufen und er kompetent all Ihre Fragen beantworten kann. Unser Niederlassungsnetz macht’s möglich!

Vorschau: ProfileIm Herbst gibt es ein besonderes Jubiläum: Dann erscheint die 50. Ausgabe unseres GOLDBECK magazins. Wir widmen sie dem Thema „Profile“. Bis dahin wünschen wir unseren Lesern eine gesunde, erfolgreiche Zeit. Bleiben Sie uns verbunden!

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Verbindung von Staat und privat 200. ÖPP-Hochbauprojekt geht an GOLDBECK

Vor zehn Jahren gab es erste Pilotprojekte – heute haben sich öffentlich-private Partnerschaften etabliert. Kürzlich wurde der Vertrag für das 200. ÖPP-Hochbauprojekt in Deutschland unterzeichnet. Realisiert wird es von der GOLDBECK Public Partner GmbH, die für die Gemeinde Engelskirchen eine Schule mit einem Investitionsvolumen von etwa 15 Millio-nen Euro teilweise sanieren, teilweise neu errichten und über 30 Jahre betreiben wird. „Das ist ein typisches ÖPP-Projekt: eine Kombination aus Neubau und Sanierung und eine Kommune als Auftraggeber“, meint Dr. Andreas Iding, Geschäftsführer der GOLDBECK Public Partner GmbH. Die Schule in Engelskirchen sei das 22. ÖPP-Projekt für GOLDBECK. „Mehr als zehn Prozent aller ÖPP-Projekte bis-her sind von uns realisiert worden – das ist in der eher mit-telständisch geprägten Bauwirtschaft eine gute Quote“, so Iding zufrieden. Eine Studie unter öffentlichen Auftraggebern, die vom Ar-beitskreis Öffentlich Private Partnerschaften (AK ÖPP) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in Auftrag gege-ben wurde, ergab, dass öffentlich-private Partnerschaften zu mehr Termintreue, Kostensicherheit, Transparenz und Qua-lität im öffentlichen Bau beitragen. Die Umfrage wurde an-onym unter 116 Auftraggebern von ÖPP-Hochbauprojekten durchgeführt, deren Projekte die Bauphase bereits beendet hatten bzw. kurz davor standen. 80 Prozent der Auftraggeber bestätigten, dass ihre Projekte im vorgegebenen Zeitplan fertiggestellt worden seien – 18 Prozent wurden sogar früher fertig. ❚

In Verbindung bleibenBrückenschlag vom Bau zum Betrieb

„Mit unserem Leistungsspektrum sorgen wir für einen opti-malen Immobilienbetrieb von Beginn der Planungsphase bis in die langfristige Nutzung“, sagt Dr. Rüdiger Hotten, Geschäfts führer des GOLDBECK Gebäudemanagements. So entsteht eine dauerhafte und stetige Verbindung zum Kunden. Bereits mit der frühen Planung sorgt das Gebäudemanage-ment für Input, um Immobilie und Gebäudetechnik auf die Kunden- und Nutzerbedürfnisse hin zu konzipieren. Dann folgt der reibungslose Übergang in die Betriebsphase. Die Im-mobilie wird auf die Prozesse und Anforderungen der Nutzer vorbereitet, die Nutzer auf den richtigen Umgang mit Gebäu-de und Technik.

Ein Jahr nach Übergang in den Betrieb – „mindestens eine Kälte- und eine Wärmeperiode“, so Hotten – wird der optimale Start gewährleistet. „Wir schaffen damit den Brückenschlag vom Bau zum Betrieb, den wir mit unseren Facility-Management-Dienst-leistungen gerne übernehmen“, attestiert der Geschäftsführer des Gebäudemanagements. Ein gelungenes Beispiel für diese Dienstleistung ist das Projekt „Bö 69“. An der Böhler Straße 69 in Düsseldorf ist ein Gewerbeobjekt mit 17.800 Quadrat-metern Mietfläche entstanden. Bei diesem Projekt der Codic Immobilien und Projektentwicklung Beteiligungs-GmbH hat GOLDBECK die Immobilie nicht nur als Generalunternehmer gebaut, sondern auch die Inbetriebnahme gemanagt und das Facility-Management übernommen. ❚

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www.goldbeck.de

Stabile Verbindungen schaffen Wege von Mensch zu Mensch.Unser aktuelles Magazin widmet sich dem Thema „Verbindungen“. Kann es einen passenderen Gegen-stand für ein Kundenmagazin geben, dessen Aufgabe die gute Verbindung zwischen unserem Unternehmen und seinen Kunden ist? Viel Freude bei Ihrer Lektüre – und verbindlichsten Dank für Ihr Interesse!