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Analytrca Chtmtca Acra, 233 (1990) 243-249
Elsevter Science Pubhshers B V., Amsterdam - Pnnted m The Netherlands 243
Verbundverfahren zur Multielement-Spurenbestimmung in hochreinem Chrom nach Spuren-Matrix-Trennung
J. STUMMEYER, W. BLGDORN und G WUNSCH *
Instrtut ftir Anorganrsche Chemre der Unrversrtiit Hannover, Calltnstrasse 9, D-3000 Hannover I (Bundesrepubltk Deutschland)
P. WILHARTITZ und H M. ORTNER
Metallwerk Plansee GmbH, A-6600 Reutte (asterretch)
(Emgegangen den 30 Oktober 1989)
XBSTRACT
(Stmultaneous determrnatron of trace elements tn hrgh-punty chromium by mductrvely-coupledplasma/atomrc emtsston spectrometty after matrix separation ) The productton of high-purity metals requires routme determmations of elements
m the ng g-r range Procedures based on wet chemical separation of matrix and trace elements followed by
mductively-coupled plasma/atomtc emission spectrometry are sunable. The separation of 19 trace metals (Be, BI, Ca,
Cd, Co, Cu, Fe, La, Mg, Mn, Nb, Ni, Pb, Ta, Tt, Th, U, Zn and Zr) from high-purity chromium powder is described
The powder 1s dissolved m hydrochlonc acid and oxidized wtth perchlonc acid or alkahne hydrogen peroxide, and the
trace elements are prectpttated at pH 11-13 and collected on cellulose loaded with mdmm hydroxtde or on
cellulose-Hyphan. The detection hnuts of the total procedure vary from 10 ng g-’ for cadmtum to 600 ng gg’ for zmc.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Produktton hochremer Refraktarmetalle erfordert analyttsche Bestimmungen tm ng g-‘-Beretch unter den Bedmgungen emes mdustnellen Routmelabors Verbundverfahren aus nasschemtscher Spuren-Matnx-Trennung und
mduktiv gekoppelten Plasma Atomenussionsspektrometne (ICP/AES) erftillen dte Erfordermsse Es werden Ar-
bettsbedmgungen angegeben zur Anretcherung von 19 Analytspuren (Be, Bt, Ca, Cd, Co, Cu, Fe, La, Mg, Mn, Nb, Nt,
Pb, Ta, Ti, Th, U, Zn und Zr) aus Chrompulver fur die Pulvermetallurgie. Chrom wtrd m Salzslure gel&t und rmt
Perchlorsaure oder H,O,/NaOH oxuliert. Die Analytspuren werden bet pH 11-13 auf Cellulose/In(OH), oder auf
Cellulose-Hyphan angeretchert. Dte Nachweisgrenzen des Verbundverfahrens nut Messung durch ICP/AES hegen
zwischen 10 ng g-’ (Cd) und 600 ng g-’ (Zn) im Chrompulver.
Die Anwesenheit von Fremdatomen m einer Metallmatrix beeinflusst die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Materials in weiten Bereichen. Modeme, weitgehend automatisierte Produktionsprozesse verlangen dagegen den Ein- satz von Werkstoffen, deren Eigenschaften sich innerhalb streng definierter Grenzen bewegen. Die
Aufgabe der modemen Spurenanalytik muss es daher sein. exakte Informationen iiber die stoff-
lithe Zusammensetzung verwendeter Materialien in einem vertretbaren ijkonomischen und zeitlichen Rahmen zu liefern [l].
Das Element Chrom zeigt beim Einsatz in pulvermetallurgischen Produktionsprozessen einen Zusammenhang zwischen der Reinheit einer Metallpulverprobe und der Duktihtat des Metalls. Die ubergangstemperatur, oberhalb derer das Metal1 seine Sprodigkeit verliert und duktil wird,
0003-2670/90/$03.50 0 1990 - Elsevter Sctence Publishers B V
244 J STUMMEYER ET AL
TABELLE 1
Geforderte Lastungsfahlgkelt spurenanalytlscher Verfahren beI
stelgender Remhelt des zu charaktenslerenden Matenals [l]
Remhelt Spuren- Geford Geford
(Xi) gehalt a Nachwels- Erfassungs-
grenze a grenze a
99,99 100 -=l,O 10
99,999 10 < 0,l 1
99,9999 1 < 0,Ol 071
a In p’g g-‘.
hangt von der Fremdatomkonzentratton ab. Auch dte Korrosionsbestandigkeit wlchst mit der Rein- heit des Metalls. Allein schon die empirische Be- schreibung dieser Zusammenhange setzt Verfah- ren zum Nachwets geringster Spurenverunreini-
gungen voraus. Die routinemassige Bestimmung von Gesamt-
elementspurengehalten einer Metallprobe 1st heute
im Bereich l-100 pg g-’ gefordert. Die zum Einsatz kommenden analytischen Verfahren mussen Einzelelementkonzentrationen im Bereich
pg gg’ bis ng g-i erfassen (Tabelle 1). Zur Char- akterisierung emer Probe der Qualitat 4N (99,99%) kommen aus Bkonomischen Grtinden atom- spektroskoptsche Verfahren (induktiv gekoppeltes
Plasma/Atomemissionsspektrometrie, ICP/AES, oder AAS mit Flamme oder Graphitrohr) zum Einsatz. Der Gesamtspurengehalt emer Probe > 5N (99,999%) wird dagegen nur von hochmstru- mentalisierten analytischen Verfahren wie Mas-
senspektrometrie oder Aktivierungsanalyse erfasst.
Der Einsatz der genannten instrumentellen Multielementverfahren ist jedoch haufig begrenzt durch ungeniigende Nachweisstarke fiir bestimmte Analyten. Haufig treten Matrixstorungen auf, die den Einsatz emer Methode auf bestimmte Ele- mente begrenzen. Als Beispiele seien Linienin-
terferenzen der ICP/AES und Matrixanregung bei Aktivierungsanalysen genannt. Fur die Kalibrie- rung massenspektroskopischer Verfahren wie Sekundar Ionen Massenspektrometrie (SIMS) und
“glow discharge” Massenspektrometrie (GDMS) stehen haufig keine geeigneten Standards zur Verftigung. Diese Schwiengkeiten kbnnen durch
nasschemische Verfahren zur Abtrennung der Ma- trix beseitigt werden.
In letzter Zest wurden mehrere Verfahren zur Anreicherung von Elementspuren im Mikro- gramm- bis Nanogramm-bereich aus konzentrier- ten Matrixliisungen an Ionenaustauschern auf Cel- lulosebasis beschrieben. Vor allem werden der chelatbildende Ionentauscher Cellulose-Hyphan
sowie metallhydroxid-beladene Cellulose verwen- det [2-41. Der besondere Vorteil besteht im
geringen apparativen Aufwand, der die Integra- tion in die nasschemische Probenvorbereitung der Routineanalytik mbglich macht. Auf der Anrei-
cherung von Elementspuren am Kollektor bei nahezu vollstandiger Abtrennung der Matnx beruht die gute Kompatibilitlt dieser Trennver- fahren mit den heute aus Gkonomischen Grtinden weitverbreiteten atomspektroskopischen Bestim- mungsverfahren.
Ztel dieser Arbeit war es, die erwahnten Cel- lulosekollektoren zur Abtrennung von Element- spuren aus konzentrierten alkalischen Chromatlo- sungen zur Verbesserung der Nachweisgrenze der
ICP/AES einzusetzen. Die Vorteile des Spuren- Matrix Trennverfahrens werden durch Vergleich
mit den Nachweisgrenzen der ICP/AES-Dtrekt- bestimmung aus 1% Matrixlbsung deuthch.
BESTIMMUNG VON SPUREN IN REINST CHROM MIT
DEM INDUKTIV GEKOPPELTEN PLASMA
Fur die Analyse von Refraktarmetallen 1st die ICP/AES derzeit dte schnellste, vielseitigste und daher ijkonomisch giinstigste Methode. Die noch nachwelsstarkeren Methoden der Massenspektro-
metrie (SIMS, GDMS, ICP/MS) sind noch nicht bis zur Routinetauglichkeit entwickelt. Die zeitaufwendigen aktivierungsanalytischen Meth- oden werden nur zur Charakterisierung von Stan- dardreferenzmateriahen herangezogen.
Lmientiberlappung und Untergrundanhebung bei lmienreichen Matrices begrenzen dte Leistung der opttschen Emissionsspektrometrie im vorlie- genden Anwendungsbereich. Abbildung 1 zeigt als Beispiel die Uranemissionshnie 409,014 nm aus
wassriger Losung und aus einer salzsauren Cr(III)- Losung der Konzentration 10 g 1-t im Konzentra-
tionsbereich der Nachweisgrenze. Eme stbrungs- frete Intensitatsmessung dieser Emissionshme 1st
VERBUNDVERFAHREN ZUR MULTIELEMENT-SPURENBESTIMMUNG 245
r
,- /-’ <’
,’ A’ /
,’
.___--- __-’ I
Abb 1 Enusslonshme U 408,014 nm aus wassnger Lbsung
(- ) und m 1% Cr-Matnwlosung (----) lm Konzentratlons-
berelch der Nachwelsgrenze ICP/AES Spektrometer JY38 +
(ISA/Jobm Yvon), Gltter 3600 Lmlen/mm, Spalte 20 pm
in den angegebenen Konzentrationsbereichen unmoghch.
Em Mass fir die Charakterisierung derartiger spektraler Matrix-Analyt-Interferenzen stellt die Interferent Equivalent Concentration (IEC) dar.
Die IEC gibt die Konzentration des Analyten an, die vorgetauscht wird, wenn das Matrixelement in emer bestimmten Konzentration vorliegt und keme Korrektur erfolgt. Tabelle 2 zeigt die IEC-Werte und die Nachweisgrenzen bei der Elementspuren- bestimmung in einer Cr-Matrix der Konzentration
10 g 1-i. Zur Messung wurden die jeweils in- tensivsten Ermssionslinien der Elemente Cd, Cu Ni, La, Pb, Th, U und Zn herangezogen [5].
Die Matrndijsung wurde aus emem zertifizier- ten Chromstandard hergestellt (Tabelle 3).
Die Nachwetsgrenze der ICP/AES wird durch die im Dauerbetrieb maximal einsetzbare Matrix- konzentration der Lijsungen von 1% und den dadurch resultierenden Verdtinnungsfaktor der
TABELLE 2
Analyse von Chrom nut ICP/AES a
Metal1
Cd
Lime
(nm)
228.802
Intens b
1400
IEC = NWG d
(mg 1-l) (IJg g-l)
0.16 0.3 226,502
214,438
cu 324,754
327,396
224,700
Nl 352,454
341,476
361,939
La 394,910
398,852
408,672
Pb 283,306
405,783
280,199
Th 401,913
283,730
374,118
U 385,958
367,007
409,014
Zn 213,856
202,548
206,200
1000
720
8000
4000
350
1600
1400
940 _
340
320
250
1070
720
700
300
180
170
1020
215
185
1,17 _
0,22 _
0,21 0,9 0,ll - 0,94 _
1,70 3,O 1,60 -
12,70 -
0,oo _
0,17 0,9 0,06 _
58,30 -
5,40 20,o
16,50 -
0,23 230 17,20 _
0,86 _
20,lO _
7,30 -
12,lO 30,o
0,30 038 12,oo -
6,20 _
a Integrlerende Messung t = 10 s, spektrale Auflosung
(FWHM) ca 0,012 nm. b Intensltat tabelhert m Wohlers [5]
‘ mg 1-l m 10 g 1-l Cr (Toyo-Soda) d Nachwelsgrenze (3 (r)
Probe von 100 auf den Bereich pg g-’ Matrix beschrankt. Analoge Ergebnisse lieferten such Untersuchungen zur Spurenbestnnmung m ande- ren Refraktarmetallmatrices (W, MO) [4,6].
MULTIELEMENT-SPURENABTRENNUNG AUS CHRO-
MATLbSUNGEN AN CELLULOSEKOLLEKTOREN
Eme Miiglichkeit zur Abtrennung der Chrom- Matrix und Anreicherung von Elementspuren be- steht darin, dass ein Grosstell des Chroms nach
TABELLE 3
Elementgehalt (pg g-‘) des verwendeten Cr-Standards (99,96%
Cr)
Fe Pb Cu Al Mn Zn Co Mg Nl V Zr BI
80 1 1 60 20 1 1 1 3 1 1 0,5
246
Oxidation zu Cr(V1) als ChromylchIorid abdestil- liert wird. Dabei ist jedoch mit Verlusten fliichtiger
Spurenelemente zu rechnen. Die schon erwahnten Verfahren zur Anreicher-
ung von Elementspuren an Ionentauschern auf Cellulosebasis ermoglichen die zuverlassige
Abtrennung von Spuren im Nanogramm-Bereich aus konzentrierten Matrixliisungen. Die Wirk- samkeit dieser Trennverfahren beruht auf der Uberftihrung der Matrix in eme stabile anionische Form, z.B. der Bildung von 0x0- oder Hydroxo- Anionen des Matrixelements. Im Verlauf des Pro-
zesses der Spuren-Matrix-Trennung verhalt sich deshalb das Matrixelement indifferent gegentiber Komplexbildungs- und Mitfallungs-Reaktionen, w&rend viele Spurenelemente durch derartige Re- aktionen am Cellulosekollektor sorbiert werden und anschliessend durch Filtration von der Matrix getrennt werden kiinnen.
Ein besonderer Vorteil dieser Verfahren ist ihr
geringer apparattver Aufwand. Im Verlauf der nasschemischen Probenvorbereitung werden Ele- mentspuren durch ein einfaches Batch-Verfahren am Kollektor angereichert. Gleichzeitig wird die
Matrix nahezu vollstandig abgetrennt. Im Verbund mit spektrometrischen Analyseverfahren resul-
tieren niedrige Nachweisgrenzen.
Anreicherung von Elementspuren an indmm / beladener Cellulose
Feinteilige Cellulose stellt schon in Substanz einen Spurenkollektor mit hohem Sorptionsver- mogen dar. Die Sorptionseigenschaften der Cel- lulose lassen sich durch Beladung mit 2% Metall- hydroxid noch betrachtlich steigem [2]. Urn eine
stbrungsfreie Durchftihrung atomspektrometri- scher Nachweisverfahren zu gewahrleisten, wird zur Beladung der Cellulose In(OH), verwendet, da das Element Indium ein relativ linienarmes Emis- sionsspektrum besitzt und nicht zu den inter- essierenden Analytspuren z&h.
Zur Ermittlung der Verteilungscharakteristik von Elementspuren am Kollektor wurden Chro- matlbsungen (2 g Cr/lOO ml Wasser) mit den zu bestimmenden Elementspuren im Bereich lo-100 pg g-’ Cr dotiert. Die so dargestellte Probelijsung wurde mit 200 mg Cellulosekollektor (als wassrige
Suspension) und 4 mg In3’ (salzsaure Losung)
J STUMMEYER ET AL
Wlederflndung % 120
60-- -
i
40
Zn,Cd,NI.La
0 2 4 6 8 10 12 14
PH
Abb 2. Anrexhenmg van Elementspuren an rmt In(OH),-be-
ladener Cellulose.
versetzt. Nach pH-Einstellung mit 2 M Natrium- hydroxyd wurde die Losung einige Minuten im Schiittelverfahren (Batch-Verfahren) mit dem Kol- lektor ins Gleichgewicht gesetzt. Der Kollektor wurde auf einem Cellulose-Rundfilter abfiltriert und mit dem Filter getrocknet. Die Elution sorbierter Elementspuren vom Kollektor erfolgte mit einigen Millilitem 2 M Salzsaure. Anschlies- send wurde das zur ICP/AES-Messung benbtigte Probenvolumen mit Wasser eingestellt.
Abbildung 2 zeigt die pH-Abhangigkeit der Anreicherung von Elementspuren an mit In(OH),- beladener Cellulose. Im Bereich pH lo-13 ist eme nahezu vollstandige Anreicherung vieler Metall- spuren am Kollektor zu beobachten.
Anreicherung von Elementspuren an einem chelatbddenden Ionenaustauscher
Wie aus der ermittelten Abhslngigkeit vom pH- Wert der Matrixlijsungen geschlossen werden kann, ist die Anreicherung von Elementspuren an
mit In(OH),-beladener Cellulose in erster Linie auf Mitfallungseffekte der dotierten Elemente zurtickzuftihren. Urn die Chelatbildung von Ele-
VERBUNDVERFAHREN ZUR MULTIELEMENT-SPURENBESTIMMUNG 247
Ww?derfmdung %
‘*Ol
80
Be Nb
60 1 / I I
40 I
Mg,Ca,Fe .
\d 6 8 10 12 14
PH
Abb 3. Anrexherung van Elmentspuren an Cellulose Hy-
phax-In(OH),
menten mit einem Ionenaustauscher ausnutzen zu kbnnen wurde in wetteren Versuchsreihen Cel- lulose HYPHAN (Riedel de Haen) beladen mit In(OH), m analoger Weise eingesetzt. Abbildung 3 zeigt die Elementanreicherung.
Die Anreicherung von Elementspuren am Kol- lektor erwies sich bei Einstellung des optimalen pH Werts als sehr schnell. In der Praxis wurde eine Gleichgewmhtseinstellung von lo-20 min gew;ihlt. Ein Einfluss der Matrixkonzentration
konnte un Bereich l-5 g Cr/lOO ml nicht festges- tellt werden.
SPUREN-MATRIX-TRENNUNG IN KOMBINATION MIT ATOMSPEKTROSKOPISCHEN ANALYSEVER- FAHREN ZUR BESTIMMUNG VON ELEMENTSPUREN
IN REINST CHROM
Matrrxaufschluss und Anrezcherung uon Analyt- spuren
Die quantitative uberfiihrung der Cr-Probe in Cr(V1) ist Voraussetzung fur eine effektive
Abtrennung der Matrix. Es stehen zwei Auf-
schlussverfahren zur Verfiigung. Aufschluss mlt sawer Oxzdatlon. Chrom-Pulver
(2 g) wurden mit 20 ml konz. Salzdure (gereinigt durch Oberflachendestillation) in einem Quarzge- f&s in Lbsung gebracht. ijberschtissige Salzsaure wurde bis zur vollstandigen Trockene abgeraucht. Der zuriickbleibende Cr(III)-Niederschlag wurde mit 40 ml 70% Perchlorsaure bei 200 o C zu Cr(V1) oxidiert. Die Reaktion ist nach 2 h beendet, iiberschtissige Perchlorsaure wurde vollst;indig abgeraucht. Der Rickstand von rotem, wasserliis- lichem CrO, kann in ca. 100 ml Wasser aufge- nommen werden. Aus dieser L&sung kann nach Einstellung des pH-Wertes die Anreicherung von
Elementspuren am Cellulosekollektor vorgenom- men werden.
Aufschluss mlt alkabscher Oxldatlon. Chrom- Pulver (2 g) wurden in einem 250 ml PTFE-Re- aktionsgef;iss mit 20 ml konz. Salzsaure (s. oben) in Lijsung gebracht. ijberschtissige HCl wurde bis
zur vollstandigen Trockene abgeraucht. Nach Aufnehmen des Niederschlags in 50 ml 6 M Natnumhydroxyd kann das in der Hitze gebildete Cr(OH); durch zufiigen von 25 ml 35% H,O, zu CrOi- oxidiert werden. Nach emstellen des opti- malen pH-Wertes kann die Spurenanreicherung
durchgefiihrt werden. Tabelle 4 zeigt die Anreicherung einiger Ele-
mente am Cellulosekollektor (Cellulose beladen
mit 2 Gew.% In) in Abhangigkeit des Aufschluss-
TABELLE 4
Wlederfmdungsraten von Elementspuren m Abhkingxgkelt vom
Aufschlussverfahren
Metall Dotlerung Wlederfmdung a (W)
(pg g-’ Cr) Ab BC
Zn lo- 50 84,8* 6,l 21,6
Cd lo- 50 87,5+ 7.0 87,9 f 3,6 cu lo- 50 84,5+ 6,9 91,l f4,6 Nl 50-loo ss,o* 9,7 98.8 f 6,3
La lo- 50 83,8+ 9.1 86,9 f 6,l Th 50-100 79,4+ 6,5 87.5 f 9,l U 100 57,5 f 10,s 12,7
Pb 100 80,5f 7,5 37,9+9,5
a Probenanzahl n = 6, Jede Probe drelmal gemessen. b Saure
Oxldatlon (HCl/HCLO,) ’ Alkahsche Oxldatlon (NaOH/
Hz4 )
248 J STUMMEYER ET AL
TABELLE 5
Verbundverfahren zur ICP/AES Bestlmmung von Element-
spuren m Remst-Chrom nach Spuren-Matnx Trennung
[Matnx: 2 g Cr-Pulver (Toyo-Soda-ProJekt; nach Zertlflkat)
Aufschluss: HCl (durch Oberfliichendestdlatlon geremlgt)/
HCIO, (Merck/Suprapur) Anracherung: Matnx gelbst m 100
ml H,O; pH Emstellung nut 2 M NaOH (Merck/Suprapur);
0.1 g 2% Cell-In, Batch Verfahren; Glelchgewchtsemstellung
m 15 mm. Elutlon: 6 ml 2 M HCI Analyse: ICP/AES
sequentlell ]
Metal1 Lime
(m@
NWG = Chem NWG
ICP/AES Bhndwert Verbundverf. b
(clg g-l Cr) (cLg g-’ Cr) (pg g-’ Cr)
Zn 213,856 0,02 0,33 036 Cd 228,802 0,Ol < NWG 0,Ol
cu 324,154 0,Ol 0,06 OJ
NI 352,454 0,06 0,23 033 La 398,852 0,02 195 0,06
Th 401,913 0,03 < NWG 0,03
Pb 405,783 0,2 094 094 u 409,014 0,2 < NWG 0,2
a Nachwelsgrenze nach Anzelcherung b 30 (Bhndwert).
verfahrens. Die Reproduzierbarkeit der Spurenan- reicherung am Kollektor wud durch Angabe des Vertrauensbereichs (P = 95%) charakterisiert.
Atomemisslonsspektrometrlsche Bestlmmung von
Analytspuren nach Matrlxabtrennung und Anreiche-
rung Zur Charakterisierung des Einsatzbereiches des
Verbundverfahrens wurden die Nachweisgrenzen
der ICP/AES In k%(Analyt)/&Matnx) ermittelt. Die Probenvorbereitung erfolgte durch Anreicherung der Analytspuren an In(OH),-beladener Cellulose nach Aufschluss der Matrix mit Salzdure/Per- chlorsaure. Zur Errmttlung der durch die Proben- vorberettung auftretenden Blindwerte wurden alle
Arbeitsschritte des Verfahrens in angegebener Weise mit den zum Aufschluss verwendeten Re- agentien ohne Metallmatrlx ausgeftihrt. Tabelle 5 umfasst die Kenndaten des Verbundverfahrens.
fahren nasschemische Verbundverfahren zur Abtrennung der Matrix und Anreicherung der Analytspuren eingesetzt werden. Der Vorteil letzterer besteht m der effektiven Abtrennung der Matrtx bei Anreicherung der Spuren in einem beliebigen Probenvolumen. Dadurch ist eme
stbrungsfreie Bestimmung von Elementspurenge- halten der Matrix mbglich. Der Einsatzschwer- punkt dieser Verfahren ist neben der Routmeana- lytik vor allem in der Richtigkeitskontrolle anderer Analyseverfabren sowie bei der Charakterisierung
von Standardreferenzmateriahen zu suchen. Die Leistungsfahigkeit des Verbundverfahrens
hangt massgeblich von der eingesetzten Spuren- Matrix-Trennung ab. Sie sol1 bei einer einfachen
und schnellen Handhabung hohe Spuren-Matrix- Trennfaktoren aufweisen und gleichzeitig eme Vielzahl mteressierender Elemente erfassen. Gefordert ist weiterhin eine gute Kompatibihtat rmt den vorgesehenen Analyseverfahren (AES,
AAS). Diese Anforderungen werden vom beschriebe-
nen Verfahren zur Spurenanreicherung aus kon- zentrierten alkalischen Chromat-Lbsungen m allen Punkten erftillt. Bei hohen Spuren-Matrix-Trenn- faktoren (charakterisiert durch das Verhaltnis
abgetrennte Matrix/ angereicherte Matrix) der Grbssenordnung 104-lo5 wird eine Vielzahl von Elementen in einer einzigen Trennstufe am Kol- lektor angereichert. Die einfache Durchftihrbarkeit des Verfahrens erlaubt seine Integration in die nasschemische Probenvorbereitung eines Routme-
labors.
Die Pubhkation beruht auf der Diplomarbeit von J. Stummeyer [7] und Teilen der Dissertation von W. Blodorn. Wir danken dem Forschungsfor- derungsfonds fur die gewerbliche Wtrtschaft sowie
dem Fonds der chermschen Industrie fur finanztel- le Untersttitzung.
LITERATUR
DISKUSSION
Zur Elementspurenbestimmung in hochreinem Chrom kijnnen neben instrumentellen Direktver-
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1986
7 J. Stummeyer, MA Thesis, Umverskit Hannover, Han-
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