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VERDI REQUIEM SO 22.10.2017

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KONZERTHAUS DORTMUND

Brückstraße 21 / 44135 DortmundT 0231–22 696 200 / F 0231–22 696 222

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VERDI REQUIEMSO 22.10.2017

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ERIKA GRIMALDI SOPRAN

VIOLETA URMANA MEZZOSOPRAN

SAIMIR PIRGU TENOR

CARLO COLOMBARA BASS

MDR RUNDFUNKCHOR

HR-SINFONIEORCHESTER

ANDRÉS OROZCO-ESTRADA DIRIGENT

Abo: Chorklang

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

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SO KLINGT NURDORTMUND

SAISON 2017 / 18

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Andrés Orozco-Estrada

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PROGRAMM

GIUSEPPE VERDI (1813 – 1901)»Messa da Requiem« für Soli, Chor und Orchester (1874)

Introitus. Requiem – KyrieSequenza

Dies irae Tuba mirumLiber scriptusQuid sum miserRex tremendae Recordare Ingemisco ConfutatisLacrimosa

OffertoriumDomine JesuHostias

SanctusAgnus DeiLux aeterna Libera me

– Ende ca. 18.40 Uhr –

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Erika Grimaldi

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WERKE

er nach nur zwei Ehejahren Tochter, Sohn und schließlich seine Frau Margherita Barezzi. Jahr-zehnte später ist er schwer erschüttert vom Tod des Dichters Alessandro Manzoni, dem er sich in fast mystischer Weise im Geiste nahe empfand. Er beschloss, Manzoni mit einer Totenmesse zu huldigen, obwohl er fand, dass es zu viele Requiem-Messen gab. Dennoch machte er sich an die Arbeit und übernahm sogar die Kosten für den Notendruck: »Ich arbeite an meiner Messe, und zwar mit großer Freude«, schrieb er im Februar 1874 an Camille Du Locle. »Mir scheint, ich sei ein ernster Mensch geworden, sei kein Bajazzo des Publikums mehr, der Tambour und große Trommel rührt und ›Herein, herein, hereinspaziert!‹ schreit.«

Das Ergebnis präsentierte er nur wenige Monate später. Kein schwermütiges, von Todesah-nung durchdrungenes Werk wie es Mozart gelungen ist. Auch kein agnostisches Schreckens-bildnis à la Berlioz. Verdi schafft eine Musik voller Inbrunst, Farbenpracht und Zuversicht. Immer wieder löst der Schrecken des Todes sich in milde Verklärung auf, werden dunkle Abgründe von himmlischem Licht durchflutet. Theatralisch zuweilen ja, eine »Oper im Kirchengewande« aber keineswegs. Das Werk bleibt der liturgischen Würde der Zeremonie nichts schuldig.

Verdi gliedert seine Requiem-Vertonung in sieben Sätze. Der letzte Satz Libera me, die in-brünstige Bitte um Errettung, ist fast fertig, als er mit der Komposition im Herbst 1873 beginnt. Kurz nach dem Tod Rossinis 1868 hatte Verdi zwölf führende Komponisten Italiens angeregt, zum Andenken des Verstorbenen jeweils einen Satz für ein Gemeinschaftswerk, eine »Messa per Rossini«, beizusteuern. Die Totenmesse kam zustande, die Uraufführung aber scheiterte an einem Operndirektor und der Stadtverwaltung von Bologna. Verdis Beitrag in Form des Libera me ruhte seitdem halb vergessen in einer Schublade.

In einer umgearbeiteten Version rundet er nun das kolossale Werk ab, das von Beginn an in Bann hält. Mit »Requiem aeternam« flüstert der Chor die ersten Worte der katholischen Totenmesse aus dem wohl gewaltigsten und ältesten Libretto der Menschheit – die Bitte für die Toten um ewige Ruhe. Mit Furor schwingen die Männerstimmen sich zum ersten Forte auf, zum Loblied Gottes »Te decet« im vierstimmigen A-cappella-Satz, der von beeindruckend ar-chaischer Einfachheit ist. In fließender Bewegung schließt sich bald das Kyrie an – die Bitte um Frieden und Erbarmen. Solisten und Chor steigern sich im Wechselgesang zu großer Klangfülle, die nach dramatisch flehenden »Christus«-Rufen bald wieder im Pianissimo verebbt.

Im zweiten Teil bricht der Schrecken des Jüngsten Gerichts über den Hörer herein. Es ist der Tag des Zornes, der Dies irae. Der Text der Sequenz stammt aus einer franziskanischen Handschrift um 1200, ebenso die charakteristische Melodiefolge. Sie wurde zur klanglichen Metapher für Gevatter Tod, nicht nur in Totenmessen, sondern auch in Sinfonien und sogar Filmmusiken. Verdi verzichtet auf das vordergründige melodische Zitat des Dies irae-Motivs,

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ZUVERSICHT STATT SCHWERMUT Giuseppe Verdi »Messa da Requiem« für Soli, Chor und Orchester

Eine »Oper im Kirchengewande«, wütete der Wagner-Dirigent Hans von Bülow in der »Augsbur-ger Allgemeinen Zeitung« am Vorabend zur Uraufführung von Giuseppe Verdis »Messa da Re-quiem« am 22. Mai 1874 in der Mailänder Kirche San Marco und beschimpfte den Komponisten als »allgewaltigen Verderber des italienischen Kunstgeschmacks«. Das Werk strotze nur so von »Schülerhaftigkeiten, Abgeschmackheiten und Hässlichkeiten«. Mildere Töne fand der Wiener Kritiker Eduard Hanslick: »Der Italiener hat doch ein gutes Recht zu fragen, ob er denn mit dem lieben Gott nicht Italienisch reden dürfe?«

Der liebe Gott und Verdi. Seine zweite Frau Giuseppina Strepponi beschrieb ihn als einen »sehr zweifelnden Gläubigen«, besonders dem Klerus stand er kritisch gegenüber. Der Tod aber ist in Verdis Leben ein alter Bekannter. Als aufstrebender Komponist, kaum 27 Jahre alt, verliert

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zeichnet stattdessen im kunstvollen Ineinander von Soli und Chor ein Al-fresco-Gemälde, eine verstörende Todesvision. Brachial, mit infernalischer Gewalt reißen Fortissimo-Orchesterschläge in g-moll den Vorhang auf: »Dies irae« schreit der Chor buchstäblich in chromatisch abstei-genden Figuren, das Symbol für den Jammer der Sünder. Weitere gewaltige Klangentladungen folgen, allmählich verhallt der Gesang, doch schon sind aus der Ferne die Schreckensfanfaren des Tuba mirum zu vernehmen, die langsam näher rücken. Einen Kontrast dazu setzt das von Generalpausen durchsetzte Bass-Solo, welches Verdi Jahre später in den Monolog des Jago im »Otello« (›La morte è il nulla‹) verwandeln wird. Erneut wechselt die Szenerie: Auftritt des Solo-Alts mit Liber scriptus, das Buch des Weltgerichts. Strahlende D-Dur-Dreiklänge symbolisieren die Würde des Richters. Im weiteren Verlauf werden alle Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins durchmessen, von der nackten Angst der sündigen Seele (Quid sum miser tunc mise-ris) über das Schuldbekenntnis (Ingemisco) bis hin zur Bitte um Gnade (Salva me fons pietatis). Immer wieder fährt der Dies-irae-Chor dazwischen, entfacht einen urgewaltigen Orkan der Klänge, der mit dem bewegenden Lacrimosa des Alt-Solos vorläufig zur Ruhe kommt. Die Melodie, die Verdi hier verwendet, hat er bereits einige Jahre früher für seinen »Don Carlo« komponiert, aber vor der Uraufführung 1867 gestrichen: Es ist König Philipps Totenklage am Leichnam seines Sohnes (›Qui me rendra ce mort?‹).

Das Offertorium ist ein intimer, von den Solostimmen getragener Teil. Kontrast dazu bildet das triumphale Sanctus, das als doppelchörige Fuge angelegt ist. Ihm folgt nach dem Benedic-tus ein gregorianisch anmutendes Agnus Dei, das schlicht und verhalten zur inneren Einkehr aufruft. Wie eine romantische, ätherische Vision erstrahlt nun das Lux aeterna mit Sphären-klängen wie in Wagners »Lohengrin«-Vorspiel durch mehrfach geteilte Violinen im Orchester. Im Schlusssatz brechen ein letztes Mal die Schrecken des Dies irae ein, wenn der Sopran »Dum veneris« psalmodiert. Doch dann scheint das Inferno überwunden, die ruhig ergebene Stim-mung des Anfangs kehrt zurück: »Requiem aeternam« wiederholt der Sopran, begleitet vom A-cappella-Chor, einen Halbton höher als zu Beginn. Im Allegro risoluto ertönt vierstimmig die Chor-Fuge Libera me. Doch auch sie verebbt, überstrahlt vom leise psalmodierenden Sopran mit der im Pianissimo ersterbenden Bitte.

»Nicht wie eine Oper« sollte sein Requiem gesungen werden, erbat sich Verdi bei der Urauf-führung, die er selbst leitete. Die Musiker ordnete er in unkonventioneller Weise an: links das Orchester mit 100 Mann, rechts der Chor mit 120 Choristen. Um das päpstliche Verbot weib-licher Anwesenheit zu umgehen, ließ er das Gesicht der weiblichen Chormitglieder hinter einem schwarzen Trauerschleier verbergen. Pikanterweise wussten Zeugen danach zu berichten, dass die Sängerinnen »fast alle jung und hübsch gewesen« seien. Dem zahlenden Publikum wurde ein Libretto verkauft, obwohl doch jeder den Text der Totenmesse aus der Kirche kannte. Vor den Mu-sikern stand ein Priester, der mit stillen Gesten die Liturgie der Totenmesse zu lesen schien. Der

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Publikumsandrang war so groß, dass drei weitere Aufführungen in der Mailänder Scala angesetzt wurden und sieben Konzerte in Paris. In London kam es zum Einsatz von 1200 Choristen.

Bei einer Aufführung in Wien befand sich unter den Zuhörern auch Richard Wagner. »Abends das Requiem von Verdi, worüber nicht zu sprechen entschieden das beste ist«, notierte Cosima Wagner am 2. November 1875 in ihr Tagebuch. Gekränkt war Verdi nicht, eher vom respekt-losen Umgang seiner Landsleute. In einem Brief vom 4. August 1875 an den Juristen und Freund Giuseppe Piroli schreibt er: »In Ferrara hat ein Mörder von Musikdirektor meine Messe für Manzoni für eine grobschlächtige Blaskapelle (um nicht zu sagen Militärmusik) bearbeitet und sie öffentlich in einer Arena aufgeführt! Gibt es überhaupt etwas Ungeheuerlicheres, etwas Schrecklicheres? Eine Totenmesse – für eine Militärkapelle – in einer Arena!! – – – Es geht noch weiter: In Bologna will man sie öffentlich mit Sängern, Chören und Klavieren!!! aufführen. Man hat die Stadtverwaltung davon unterrichtet, und wissen Sie, was sie geantwortet hat: Sie wisse nicht, ob Paragraph 15 des Autorenschutzgesetzes eine solche Aufführung verbiete.« Jahre später, 1892, erreichte Verdi ein Brief von Hans von Bülow in italienischer Sprache. Er entschuldigte sich für seine »journalistische Dummheit« von 1874: »Mein Verstand war von Fanatismus verblendet, von ultrawagnerischer ›Seide‹.« Verdi antwortete ironisch: »Keine Spur von Sünde in Ihnen. Übrigens wer weiß? Vielleicht hatten Sie beim ersten Mal recht!«

GEHÖRT IM KONZERTHAUSZweimal stand das Verdi-Requiem bisher auf dem Spielplan des KONZERTHAUS DORTMUND. Steven Sloane brachte es 2004 mit den Bochumer Symphonikern, der Frankfurter Singakade-mie und dem Sinfonischen Chor der Chorakademie Dortmund auf die Bühne. 2007 gab Enoch zu Guttenberg mit Verdis Requiem hier sein Debüt und führte dazu das Orchester der KlangVer-waltung sowie den Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn ins Konzerthaus.

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Violeta Urmana

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GIUSEPPE VERDI

»MESSA DA REQUIEM«

INTROITUS. REQUIEM – KYRIEChor

Requiem aeternam dona eis, Domine, Et lux perpetua luceat eis.Te decet hymnus Deus in Sion, Et tibi reddetur votum in Jerusalem.

Exaudi orationem meam, Ad te omnis caro veniet. Requiem aeternam dona eis, Domine, Et lux perpetua luceat eis.

Solo-Quartett und Chor

Kyrie eleison.Christe eleison.

SEQUENZA Chor

Dies irae, dies illa Solvet saeclum in favilla, Teste David cum Sibylla.

Quantus tremor est futurus, Quando judex est venturus, Cuncta stricte discussurus.

Tuba mirum spargens sonum Per sepulcra regionum, Coget omnes ante thronum.

Bass

Mors stupebit et natura,

Cum resurget creatura, Judicanti responsura.

Mezzosopran und Chor

Liber scriptus proferetur, In quo totum continetur, Unde mundus judicetur.

Judex ergo cum sedebit Quidquid latet apparebit, Nil inultum remanebit.

Dies irae, dies illa Solvet saeclum in favilla, Teste David cum Sibylla.

Sopran, Mezzosopran, Tenor

Quid sum miser tunc dicturus?Quem patronum rogaturus, Cum vix justus sit securus?

Solo-Quartett und Chor

Rex tremendae majestatis,Qui salvandos salvas gratis, Salva me, fons pietatis.

Sopran und Mezzosopran

Recordare, Jesu pie, Quod sum causa tuae viae, Ne me perdas illa die.

Quaerens me sedisti lassus, Redemisti crucem passus, Tantus labor non sit cassus.

Juste judex ultionis, Donum fac remissionis Ante diem rationis.

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,Und das ewige Licht leuchte ihnen.Dir Gott gebührt ein Loblied in Zion, Dir erfülle man Gelübde in Jerusalem.

Erhöre mein Gebet, Zu Dir kommt alles Fleisch.Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,Und das ewige Licht leuchte ihnen.

Herr, erbarme Dich unser.Christus, erbarme Dich unser.

Tag des Zornes, Tag der Klage, Der die Welt in Staub auflöst, Wie bezeugt von David und Sibyll.

Wieviel Zittern wird es geben,Wenn der Richter erscheinen wird,Um alles streng zu prüfen.

Die Posaune erklingt mit wunderlichem LautÜber das Gebiet der Gräber,Zwingt alle vor den Thron.

Tod und Leben erschauern,

Wenn die Schöpfung sich erhebt,Dem Richter Rechenschaft zu geben.

Ein geschriebenes Buch hervorgeholt,In dem alles enthalten ist,Was die Welt sühnen soll.

Wenn sich dann der Richter setzt,Wird Verborgenes ans Licht kommen,Nichts wird ungesühnt bleiben.

Tag des Zornes, Tag der Klage, Der die Welt in Staub auflöst, Wie bezeugt von David und Sibyll.

Was werde ich Elender dann sagen?Welchen Anwalt werde ich erbitten,Wenn selbst der Gerechte nicht sicher ist?

König schrecklicher Gewalten,Der Du die zu Rettenden gnädig erlöst,Rette mich, Quelle der Gnade.

Gedenke, milder Jesus,Dass ich der Grund für Dein Kommen bin,Vernichte mich nicht an jenem Tag.

Mich suchend hast Du Dich erschöpft,Mich zu erlösen hast Du das Kreuz erlitten,Solch große Mühe sei nicht vergeblich.

Gerechter Richter über Strafe,Schenke VergebungVor dem Tag der Vergeltung.

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Tenor

Ingemisco tamquam reus, Culpa rubet vultus meus: Supplicanti parce, Deus.

Qui Mariam absolvisti, Et latronem exaudisti, Mihi quoque spem dedisti.

Preces meae non sunt dignae, Sed tu bonus fac benigne, Ne perenni cremer igne.

Inter oves locum praesta,

Et ab haedis me sequestra, Statuens in parte dextra.

Bass

Confutatis maledictis, Flammis acribus addictis, Voca me cum benedictis.

Oro supplex et acclinis, Cor contritum quasi cinis, Gere curam mei finis.

Chor

Dies irae, dies illaSolvet saeclum in favilla,Teste David cum Sibylla.

Solo-Quartett und Chor

Lacrimosa dies illa Qua resurget ex favilla Judicandus homo reus.

Huic ergo parce Deus, Pie Jesu Domine, Dona eis requiem. Amen.

OFFERTORIUMSolo-Quartett

Domine Jesu Christe, Rex gloriae, Libera animas omnium fideliumDefunctorum de poenis inferni Et de profundo lacu.

Libera eas de ore leonis, Ne absorbeat eas tartarus, Ne cadant in obscurum. Sed signifer sanctus Michael Repraesentet eas in lucem sanctam,

Ich seufze als Schuldiger,Schamrot glühen meine Wangen:Um Verschonung flehend, Herr.

Der Du einst Maria vergeben hast,Und den Schächer erhörtest,Hast auch mir Hoffnung gegeben.

Meine Bitten sind es nicht wert,Aber Du Guter lässt Güte walten,Dass ich nicht im ewigen Feuer brenne.

Bei den Schafen gewähre mir einen Platz

Und trenne mich von den Böcken,Stelle mich zu Deiner Rechten.

Wenn die Verdammten vergehen,Den verzehrenden Flammen ausgesetzt,Dann rufe mich zu den Gesegneten.

Ich bitte unterwürfig und demütig,Mein Herz, gleichsam Asche,Trage Sorge für mein Ende.

Tag des Zornes, Tag der Klage, Der die Welt in Staub auflöst, Wie bezeugt von David und Sibyll.

Tränenreich ist jener Tag,An dem aus der Asche auferstehtZum Gericht der sündige Mensch.

Gewähre ihm Schonung, Gott,Milder Herr Jesus,Schenke ihnen Ruhe. Amen.

Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, Befreie die Seelen aller verstorbenenGläubigen vor der Qual des FeuersUnd den Tiefen der Unterwelt.

Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen,Dass die Hölle sie nicht verschlinge,Dass sie nicht hinabstürzen in die Finsternis. Vielmehr geleite sie Sankt Michael,Der Bannerträger, in das heilige Licht,

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TEXTE22 / 23

Quam olim Abrahae promisisti Et semini eius.

Hostias et preces tibi, Domine,Laudis offerimus.Tu suscipe pro animabus illis, Quarum hodie memoriam facimus:Fac eas, Domine, de morteTransire ad vitam, Quam olim Abrahae promisistiEt semini eius.

Libera animas omnium fideliumDefunctorum de poenis inferni,Fac eas de morte transire ad vitam.

SANCTUSChor

Sanctus, sanctus, sanctus,Dominus Deus Sabaoth. Pieni sunt coeli et terraGloria tua.Hosanna in excelsis.Benedictus, qui venitIn nomine Domini.Hosanna in excelsis.

AGNUS DEISopran, Mezzosopran und Chor

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Dona eis requiem.Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Dona eis requiem sempiternam.

LUX AETERNAMezzosopran, Tenor und Bass

Lux aeterna luceat eis, Domine,

Cum sanctis tuis in aeternum,Quia pius es.Requiem aeternam dona eis, Domine,Et lux perpetua luceat eis.

LIBERA MESopran und Chor

Libera me, Domine, De morte aeterna, In die illa tremenda;Libera me,Quando coeli movendi sunt et terra, Dum venerisJudicare saeculum per ignem.

Tremens factus sum ego Et timeo, Dum discussio veneritAtque ventura ira, Quando coeli movendi sunt et terra. Dies irae, dies illa,Calamitatis et miseriae, Dies magna et amara valde.

Requiem aeternam dona eis, Domine, Et lux perpetua luceat eis.

Libera me, Domine, De morte aeterna, In die illa tremenda:Quando coeli movendi sunt et terra, Dum venerisJudicare saeculum per ignem.

Libera me, Domine, de morte aeterna, In die illa tremenda.

Libera me.

Das Du einst Abraham verheißen hastUnd seinen Nachkommen.

Opfergaben und Gebete bringen wir, O Herr,Zum Lobe Dir dar.Nimm sie an für die Seelen jener,Derer wir heute gedenken:Herr, lass sie vom TodHinübergehen zum Leben,Das Du einst Abraham verheißen hastUnd seinen Nachkommen.

Befreie die Seelen aller verstorbenenGläubigen vor der Qual des Feuers,Lass sie vom Tod hinübergehen zum Leben.

Heilig, heilig, heilig,Ist der Herr Zebaoth.Erfüllt sind Himmel und ErdeVon Deiner Herrlichkeit.Hosanna in der Höhe.Hochgelobt sei, der da kommtIm Namen des Herrn.Hosanna in der Höhe.

Lamm Gottes, Du trägst die Sünde der Welt,Gib ihnen Ruhe.Lamm Gottes, Du trägst die Sünde der Welt,Gib ihnen ewige Ruhe.

Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr,

Mit Deinen Heiligen in Ewigkeit,Denn Du bist mild.Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr,Und das ewige Licht leuchte ihnen.

Rette mich, Herr, Vor dem ewigen Tod, An jenem Tage des Schreckens;Rette mich,Wenn Himmel und Erde wanken, Da Du kommst,Um die Welt durch Feuer zu richten.

Zittern befällt mich Und ich habe Angst,Denn Rechenschaft nahtUnd der drohende Zorn,Wenn Himmel und Erde wanken. Tag des Zornes, Tag der Klage, Des Unheils und des Elends,Tag, so groß und so bitter.

Gib ihnen ewige Ruhe, Herr,Und das ewige Licht leuchte ihnen.

Rette mich, Herr, Vor dem ewigen Tod, An jenem Tag des Schreckens:Wenn Himmel und Erde wanken, Da Du kommst,Um die Welt durch Feuer zu richten.

Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod, An jenem Tage des Schreckens.

Rette mich.

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hr-Sinfonieorchester

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BIOGRAFIEN

VIOLETA URMANA

Die aus Litauen stammende Violeta Urmana gilt heute als eine der führenden dramatischen Sängerinnen im italienischen und deutschen Fach. Zu Beginn ihrer Karriere erlangte sie vor allem als Kundry (»Parsifal«) und Eboli (»Don Carlo«) weltweite Bekanntheit. In den vergange-nen Jahren war sie etwa als Amelia (»Un ballo in maschera«), Elisabeth von Valois (»Don Car-lo«), Leonora di Vargas (»La forza del destino«), Lady Macbeth (»Macbeth«), Odabella (»Attila«), Brünnhilde / Sieglinde (»Der Ring des Nibelungen«) sowie in den Titelpartien von »Aida«, »La Gioconda«, »Medea«, »Tosca«, »Norma«, »Iphigénie en Tauride«, »Ariadne auf Naxos« und »Tris-tan und Isolde« zu erleben.

Urmana gastiert regelmäßig an den großen Opernhäusern der Welt, darunter die Metropo-litan Opera New York, das Teatro Real in Madrid, Gran Teatre del Liceu in Barcelona, die Opéra national de Paris, Deutsche Oper Berlin, Wiener Staatsoper, das Teatro alla Scala in Mailand, Royal Opera House Covent Garden in London sowie bei den Festspielen in Bayreuth, Salzburg, Aix-en-Provence, Edingburgh und den »BBC Proms«.

Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Bertrand de Billy, Pierre Boulez, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, James Conlon, James Levine, Jesús López Cobos, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Sir Simon Rattle, Donald Runnicles, Esa-Pekka Salonen, Franz Welser-Möst und Christian Thielemann zusammen.

Als gefeierte Konzert- und Liedinterpretin singt Urmana u. a. Werke von Mahler, Richard Strauss, Schönberg, Berlioz, Wagner und Verdi und gastiert in allen wichtigen Musikzentren Europas, Amerikas und Japans.

Zuletzt war sie in »Il trovatore« in der Arena von Verona, in »Aida« in Boston, Wien, Verona und New York, im Verdi-Requiem in Barcelona mit dem London Symphony Orchestra und in »Oediupus Rex« in Stockholm zu erleben. Zukünftige Engagements sind »Don Carlo« in Valencia, »Aida« sowie »Un ballo in maschera« in Mailand und »Il trovatore« in Lüttich.

Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren ihre vielseitige Karriere, darunter »La Gioconda«, »Il trovatore«, »Oberto«, »Un ballo in maschera«, »Aida«, »La forza del destino«, »Mac-beth«, »Don Carlo«, »Andrea Chénier«, »Siegfried«, »Parsifal«, »Cavalleria Rusticana«, das Verdi-Requiem, Mahlers »Das Lied von der Erde« und »Rückert-Lieder«, Zemlinskys »Maeterlinck-Lieder«, Berlioz’ »La Mort de Cléopâtre«, Bartoks »Herzog Blaubarts Burg«, Strawinskys »Le Rossignol« sowie Lieder von Strauss, Berg, Liszt und die CD »Puccini ritrovato«. In Tony Palmers Film »The Search for the Grail« spielt sie Kundry.

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ERIKA GRIMALDI

Erika Grimaldi ist eine der gefragtesten Sopranistinnen in Europa. Am renommierten Teatro Regio Torino ist sie in zahlreichen Partien zu erleben und ihre Auftritte werden von der Kritik hochgelobt. Weitere Häuser, an denen sie regemäßig zu Gast ist, sind das Teatro dell’Opera di Roma, die Bayerische Staatsoper, das Teatro di San Carlo in Neapel sowie die Opéra National de Montpellier.

In der Saison 2016 / 17 debütierte sie als Nedda (»I Pagliacci«) am Teatro Regio Torino. Wei-tere Engagements umfassen Mathilde (»Guillaume Tell«) an der Bayerischen Staatsoper, Mimì (»La bohème«) an der San Francisco Opera, Nedda an der Deutschen Oper Berlin sowie Donna Anna (»Don Giovanni«), Liú (»Turandot«) und Alice Ford (»Falstaff«) in Turin. Mit dem London Symphony Orchestra wird sie Verdis Requiem aufführen.

In der Saison 2014 /15 sang Grimaldi Desdemona (»Otello«) und La Contessa di Almaviva (»Le nozze di Figaro«) in Turin, Donna Anna an der Ópera de Bellas Artes in Mexiko City, Donna Fiorilla (»Il turco in Italia«) bei ihrem Debüt an der Staatsoper Hamburg sowie Mimì am Teatro di San Carlo.

In der Saison 2013 /14 war sie in Turin als Liú, Mathilde und erstmals als Maria Boccanegra (»Simone Boccanegra«) zu erleben. Im Sommer 2014 gab sie ihr USA-Debüt als Solistin in der Aufführung von Beethovens Sinfonie Nr. 9 beim »Mostly Mozart Festival« in New York. In der Saison 2012 /13 war sie in Turin in drei großen Partien zu erleben: als Mimì, Micaëla (»Carmen«) und Elisetta (»Il matrimonio segreto«).

Grimaldi gab 2010 als Anaï in Rossinins »Moïse et Pharaon« unter der musikalischen Leitung von Riccardo Muti ihr Debüt am Teatro dell’Opera di Roma. Im selben Jahr debütierte sie als Micaëla am Teatro Lirico di Cagliari. 2009 interpretierte sie erstmalig Adina (»L’elisir d’amore«) am Teatro Filarmonico Verona, Pamina (»Die Zauberflöte«) am Teatro Massimo in Palermo sowie Donna Anna beim »Festival Avenches Opéra« in der Inszenierung von Giancarlo del Monaco. Mit Jonas Kaufmann ist sie auf seinem »The Verdi Album« (Sony Classical) in ›Ah! Sì, ben mio ... Di quella pira‹ aus »Il trovatore« zu hören.

Erika Grimaldi wurde im italienischen Asti geboren und erhielt ihre Gesangsausbildung am Conservatorio Statale di Musica »Giuseppe Verdi« di Torino. Erste Erfolge feierte sie bei der »Crescentino International Competition« in Vercelli sowie der »International Giacomo Lauri-Volpi Competition«. Nach ihrem Sieg bei der »Comunità Europea Opera Singing Competition« in Spo-leto wurde ihr die Partie der Mimì am Teatro Regio Torino angeboten.

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BIOGRAFIEN

Violeta Urmana wurde mehrfach ausgezeichnet: in London mit dem »Royal Philharmonic So-ciety Award« für Sänger, in Wien als Österreichische Kammersängerin und in ihrem Heimatland mit dem »Orden des litauischen Großfürsten Gediminas«. Sie wurde mit der Ehrendoktorwürde der Litauischen Musik- und Theaterakademie in Vilnius geehrt. 2014 wurde sie von Präsident Giorgio Napolitano als »Commendatore dell’Ordine della Stella d’Italia« ausgezeichnet.

VIOLETA URMANA IM KONZERTHAUS DORTMUNDVioleta Urmana war als Solistin 2002 beim Festakt zur Eröffnung des Konzerthauses so-wie 2004 bei der Aids-Gala zu erleben. 2010 kehrte sie als Isolde mit dem Philharmonia Orchestra unter Esa-Pekka Salonen zurück.

SAIMIR PIRGU

Saimir Pirgu zählt zu den gefragtesten Sängern der internationalen Opernlandschaft und feiert regelmäßig Erfolge an allen großen Bühnen wie der Metropolitan Opera New York, der Wiener Staatsoper, dem Teatro alla Scala in Mailand, dem Royal Opera House Covent Garden in London, der Opéra national de Paris, der Staatsoper Unter den Linden und Deutschen Oper Berlin, dem Opernhaus Zürich, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, der San Francisco Opera sowie bei den »Salzburger Festspielen«. Als Protegée Luciano Pavarottis schloss Pirgu seine Gesangs-ausbildung unter Vito Maria Brunetti in Italien ab, wo er mit 22 Jahren unter der musikalischen Leitung von Claudio Abbado als Ferrando in »Così fan tutte« debütierte. In dieser Partie gab er 2004 als jüngster Sänger in einer Hauptrolle sein Debüt bei den »Salzburger Festspielen«.

Wichtige Engagements in den letzten Spielzeiten umfassen »Rigoletto« am Royal Opera House, »La traviata« an der Metropolitan Opera New York, am Royal Opera House und an der Berliner Staatsoper, sein Rollendebüt als Riccardo in »Un ballo in maschera« in Tel Aviv unter Zubin Mehta, die Titelpartie von »La damnation de Faust« am Bolschoi-Theater Moskau, »L’elisir d’amore« an der Wiener Staatsoper und an der Deutschen Oper Berlin, »Die Zauberflöte« an der Mailänder Scala, »La clemenza di Tito« an der Opéra national de Paris, »La bohème« am Gran Teatre del Liceu, »Rigoletto« in der Arena di Verona sowie Verdis Requiem bei den »Salz-burger Festspielen«, im Wiener Musikverein, mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks München und am Concertgebouw Amsterdam. Saimir Pirgu hat bereits mit vielen der wichtigsten Dirigenten wie etwa Riccardo Muti, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Mariss Jansons, Nikolaus Harnoncourt, Seiji Ozawa, James Conlon, Antonio Pappano und Daniele Gatti zusammengearbeitet. 2013 wurde ihm die renommierte Auszeich-nung »Pavarotti d’Oro« verliehen.

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Saimir Pirgu

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BIOGRAFIEN

CARLO COLOMBARA

Carlo Colombara zählt zu den herausragendsten Verdi-Bässen der Welt. 1984 gewann er den »Riccardo Stracciari Concorso« in Bologna, 1986 die Goldmedaille als »Bester Sänger« beim »Concorso Internazionale di Musica Gian Battista Viotti« in Vercelli und 1987 den »Concorso As.Li.Co.« in Mailand.

Im Alter von 25 Jahren gab er sein Debüt am Teatro alla Scala in Mailand als Fürst von Boullion in »Adriana Lecouvreur« unter der Leitung von Gianandrea Gavazzeni; es folgten En-gagements als Lorenzo (»I Capuleti e i Montecchi«) unter Riccardo Muti am Bolshoi-Theater, als Timur (»Turandot«) unter Lorin Maazel im Staatlichen Kremlpalast, wohin er 1990 als Jean Procida (»Les Vêpres siciliennes«) unter Riccardo Muti zurückkehrte.

1992 sang er in »Lucia di Lammermoor« an der Seite von Vincenzo La Scola in der Mailänder Scala, wohin er regelmäßig in Aufführungen etwa von »Nabucco«, »Macbeth« (bei der Saison-eröffnung 1997) und »L’incoronazione di Poppea« zurückkehrte.

Gastengagements führten ihn an die renommiertesten Opernhäuser dieser Welt, darunter die Wiener Staatsoper, Metropolitan Opera New York, das Bolshoi-Theater in Moskau, Teatro Colón in Buenos Aires, die Opernhäuser von Paris, das Royal Opera House Covent Garden in London, die Arena di Verona (hier sang er regelmäßig von 1992 bis 2015; fünf Mal eröffnete er dort die Saison), das Teatro Comunale di Firenze zum »Maggio Musicale Fiorentino«, Teatro dell’Opera di Roma (1992 in »Lucia di Lammermoor« an der Seite von Alfredo Kraus) und die Opernhäuser von Tokio. Auch auf den großen Konzertbühnen wie in der New Yorker Carnegie Hall, Royal Festival Hall und Wigmore Hall in London, im Wiener Konzerthaus sowie Musikverein und Concertgebouw in Amsterdam ist er regelmäßig zu erleben.

Er arbeitete mit angesehenen Dirigenten wie Riccardo Chailly, Myung-Whun Chung, Sir Co-lin Davis, Gianandrea Gavazzeni, Carlo Maria Giulini, Eliahu Inbal, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Antonio Pappano, Michel Plasson, Georges Prêtre, Wolfgang Sawallisch, Giu-seppe Sinopoli und Sir Georg Solti zusammen sowie mit Regisseuren wie Jean-Pierre Ponnelle, Franco Zeffirelli, Werner Herzog, Luca Ronconi, Graham Vick, Robert Carsen, Elijah Moshinsky, Jonathan Miller, Peter Stein und viele mehr.

Unter seinen zahlreichen CD-Einspielungen für die wichtigsten Labels finden sich u. a. »Aida« und »Lucia di Lammermoor« unter der Leitung von Zubin Mehta, sechs Aufnahmen des Verdi-Requiems sowie sein Solo-Album »Great Opera Scenes«, das 2016 von Decca veröffent-licht wurde.

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Carlo Colombara

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BIOGRAFIEN

HR-SINFONIEORCHESTER

Das hr-Sinfonieorchester, 1929 als eines der ersten Rundfunk-Sinfonieorchester Deutschlands gegründet, meistert erfolgreich den Spagat zwischen der Pflege der Tradition und den Heraus- forderungen eines modernen Spitzenorchesters. Konzertreihen mit unterschiedlichen Programm- schwerpunkten, in denen große Sinfonik auf Alte Musik und Konzerte mit Neuer Musik auf Pro-jekte für junge Konzertbesucher treffen, markieren sein künstlerisches Profil.

Mit internationalen Gastspielen und preisgekrönten CD-Produktionen genießt das Orches-ter als Frankfurt Radio Symphony zugleich weltweit einen hervorragenden Ruf. Regelmäßige Tourneen nach Japan, Korea und China sind ebenso selbstverständlich wie die stete Präsenz auf bedeutenden europäischen Konzertpodien etwa in Budapest, Madrid, Prag, Salzburg und Wien. Für seine hervorragenden Bläser, seinen satten Streicherklang und seine dynamische Spielkultur berühmt, steht das hr-Sinfonieorchester mit seinem Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada dabei heute gleichermaßen für musikalische Exzellenz wie für ein interessantes und vielseitiges Repertoire.

Bekannt geworden durch seine Maßstäbe setzenden Einspielungen der romantischen Lite-ratur, zählt das hr-Sinfonieorchester Frankfurt seit Jahrzehnten zu den international führenden Mahler- und Bruckner-Orchestern – eine Tradition, die vom langjährigen Chefdirigenten Eliahu Inbal über seine Nachfolger Dmitrij Kitajenko und Hugh Wolff ausstrahlte bis hin zur vielbe-achteten Arbeit von Paavo Järvi, dem heutigen Conductor Laureate des hr-Sinfonieorchesters.

Entscheidende Akzente in seinem Engagement für die Tradition wie für die zeitgenössische Musik setzte das Orchester bereits mit seinem ersten Chefdirigenten Hans Rosbaud unmittel- bar nach der Gründung. Nach dem Krieg und dem Wiederaufbau unter Kurt Schröder, Winfried Zillig und Otto Matzerath entwickelte sich das hr-Sinfonieorchester in den 1960er- bis 1980er-Jahren unter Dean Dixon und Eliahu Inbal schließlich zu einem Orchester von internationalem Format mit Gastspielen in aller Welt und wichtigen, vielfach ausgezeichneten Schallplatten- und CD-Editionen.

DAS HR-SINFONIEORCHESTER IM KONZERTHAUS DORTMUNDDie Wege des hr-Sinfonieorchesters führten zum ersten Mal 2013 unter der Leitung des da- maligen Chefdirigenten Paavo Järvi ins Konzerthaus. 2016 folgte es seinem neuen musika-lischen Leiter Andrés Orozco-Estrada nach Dortmund, um neben der »Oberon«-Ouvertüre und Brahms’ Sinfonie Nr. 1 mit der Solistin Arabella Steinbacher Prokofiews erstes Violinkonzert zu spielen.

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Carlo Colombara wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem »Premio Lauri- Volpi« (1994), »Premio Orazio Tosi« (1995), »Premio Internazionale Carlo Alberto Cappelli« (1999), »Matassa d’Oro« (2002), »Premio Monteverdi« (2009), »Bonci d’Oro« (2011), »Premio Domenico Danzuso« (2014) und »International Opera Award – Oscar della Lirica« (2017).

MDR RUNDFUNKCHOR

Wenn große Orchester im In- und Ausland ein Werk mit Chorbeteiligung planen, steht der MDR Rundfunkchor auf der Wunschliste ganz oben. Der größte und traditionsreichste Chor des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gilt unter Experten als einer der besten Chöre weltweit. Diri-genten wie Herbert von Karajan, Kurt Masur, Sir Colin Davis, Claudio Abbado, Sir Simon Rattle, Sir Neville Marriner, Seiji Ozawa, Lorin Maazel, Bernard Haitink, Riccardo Muti, Georges Prêtre oder Sir Roger Norrington haben dem MDR Rundfunkchor ihre Reverenz erwiesen.

Regelmäßig konzertieren die Sängerinnen und Sänger mit dem MDR Sinfonieorchester unter Leitung seines Chefdirigenten Kristjan Järvi. Dass das Ensemble nicht nur exzellenter Partner der bedeutendsten Orchester ist, beweist es mit viel beachteten A-cappella-Interpretationen. Weltliche und geistliche Musik, Ensemblegesang sowie Chorsinfonik gehören gleichermaßen zum Repertoire, das beinahe ein Jahrtausend Musikgeschichte umspannt. Als Spezialensemble für Zeitgenössische Musik haben sich die 73 Choristen durch zahlreiche Ur- und Erstaufführun-gen einen Namen gemacht.

Mit Beginn der Spielzeit 2015 /16 übernahm der estnische Dirigent Risto Joost die Künst-lerische Leitung des MDR Rundfunkchors. Durch innovative A-cappella-Programme und die Aufführung chorsinfonischer Werke prägt er auf besondere Weise das musikalische Pro-fil des Chores. Unter seinen Vorgängern finden sich Namen wie Herbert Kegel, Jörg-Peter Weigle und Gert Frischmuth. In den 15 Jahren seines Wirkens festigte von 1998 an Howard Arman nachhaltig den Ruf des anerkannten Spitzenensembles. Ihm folgte 2013 Philipp Ah-mann, der bis 2016 als Erster Gastdirigent tätig war und weiterhin regelmäßig mit dem Chor arbeitet.

Nahezu 200 Schallplatten und CDs – viele davon preisgekrönt – hat das Ensemble in seiner 70-jährigen Geschichte aufgenommen. Für die Einspielung von Max Regers Motetten op. 110 erhielten die Sängerinnen und Sänger 2017 den »International Classical Music Award«. Über die Europäische Rundfunkunion wie auch auf Tourneen und Gastspielen weltweit zu hören, fungiert der 2013 mit dem »Europäischen Kulturpreis« ausgezeichnete MDR Rundfunkchor erfolgreich als musikalischer Botschafter Mitteldeutschlands.

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BIOGRAFIEN

ANDRÉS OROZCO-ESTRADA

Andrés Orozco-Estrada leitet seit 2014 das hr-Sinfonieorchester. Seinen Vertrag als Chefdiri-gent hat er in der Zwischenzeit bis zum Jahr 2021 verlängert. Zeitgleich ist er seit 2014 auch Music Director der Houston Symphony. 2015 ernannte ihn das London Philharmonic Orchestra außerdem zu seinem Ersten Gastdirigenten.

1977 in Kolumbien geboren und ausgebildet in Wien, gehört Andrés Orozco-Estrada heute zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Regelmäßig arbeitet er mit den renommier-ten Orchestern der Welt zusammen, darunter die Wiener Philharmoniker, das Mahler Chamber Orchestra, die Staatskapelle Dresden, das Orchestre National de France, Orchestra di Santa Cecilia Rom, Gewandhausorchester Leipzig sowie die Sinfonieorchester in Chicago, Pittsburgh, Cleveland und Philadelphia.

Von 2009 bis 2015 war Orozco-Estrada Chefdirigent des Wiener Tonkünstler-Orchesters. 2014 dirigierte er erstmals beim »Glyndebourne Festival«, 2015 bei den »Salzburger Festspie-len«. 2017 gab Orozco-Estrada sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Im selben Jahr dirigierte er die Filarmónica Joven de Colombia, das herausragende Nachwuchsorchester Kolumbiens, in acht Konzerten bei ihrem Europa-Debüt.

Internationale Aufmerksamkeit finden auch Orozco-Estradas erste CD-Veröffentlichungen mit dem hr-Sinfonieorchester: Strawinskys »Feuervogel« und »Le sacre du printemps« sowie »Ein Heldenleben« und »Macbeth« im Rahmen ihres gemeinsamen Richard-Strauss-Zyklus’.

Seine musikalische Ausbildung begann der aus Medellín stammende Andrés Orozco-Estrada zunächst mit dem Violinspiel. Als 15-Jähriger erhielt er seinen ersten Dirigierunterricht. 1997 ging er schließlich nach Wien, wo er an der renommierten Universität für Musik und Darstel-lende Kunst in der Dirigierklasse von Uroš Lajovic, einem Schüler des legendären Hans Swa-rowsky, studierte. Orozco-Estrada lebt derzeit in Wien.

ANDRÉS OROZCO-ESTRADA IM KONZERTHAUS DORTMUNDNeben dem Konzert mit dem hr-Sinfonieorchester 2016 gastierte Andrés Orozco-Estrada zu- vor drei Mal im Konzerthaus. 2012 führte er das Mahler Chamber Orchestra mit Schönbergs »Friede auf Erden« und Mendelssohn Bartholdys »Lobgesang« nach Dortmund. 2013 folgte ein Besuch mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, um Richard Strauss’ Tondichtung »Tod und Verklärung« sowie Rossinis Stabat Mater zu interpretieren. Im selben Jahr kehrte er mit dem Orchestra Filarmonica della Scala und dem Tenor Vittorio Grigolo zurück.

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STIMMGEWALTIGSo klingt nur Dortmund

AUTOBIOGRAFISCHE EINBLICKEPuccinis »La bohème« ist für sich schon ein Höhepunkt auf der Konzertbühne. Unter dem Diri-gat von Teodor Currentzis verspricht diese Aufführung einmalig zu werden. Bestens mit dem Lebensgefühl der Bohemiens vertraut, enthüllen er und sein Ensemble MusicAeterna bisher

ungehörte Facetten dieses Opernklassikers.

SO 05.11.2017 / 18.00 Uhr

EINDRINGLICH UND EINZIGARTIGDer Bassbariton Florian Boesch ist besonders für seine intensiven, individuellen Liedinterpre-tationen bekannt und hat damit auch schon in Dortmund begeistert. Fünf Jahre ist sein letzter Liederabend im Konzerthaus nun schon her. Umso mehr darf man sich auf seine Rückkehr mit

Werken von Schubert, Wolf und Schumann freuen.

SO 12.11. 2017 / 18.00 Uhr

BACH PURAlle Jahre wieder erklingt Bachs Weihnachtsoratorium im Konzerthaus. Diese Saison bringt Marc Minkowski es mit einem solistisch besetzten Vokalensemble auf die Bühne und folgt damit Quel-len zu historischen Aufführungsbedingungen. Unterstützt wird er bei dieser angewandten Klang-

forschung von seinen Musiciens du Louvre und einem hochkarätigen Solistenchor.

MI 06.12.2017 / 20.00 Uhr

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TEXTE Teresa Pieschacón Raphael

FOTONACHWEISE S. 04 © Lukas BeckS. 24 © Ben Knabe · hrS. 28 © Paul ScalaS. 30 © Daniel Völker · Ópera Actual

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Nicole Brodhof

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Nicole Brodhof · T 0231 – 22 696 213

DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

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SO KLINGT NURDORTMUND

SAISON 2017 / 18

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KONZERTHAUS DORTMUND

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DI 05.09.2017