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graphien iiber Chemische Thermodynamik erscheinen, scheint zu zeigen, daB die gliickliche Form, welche Strenge, Lasbarkeit und praktische Brauchbarkeit kombiniert, bisher nicht gefunden ist. Ob die Kortiimsche Darstellung dem Ideal nahe genug kom.mt, muB die Erfahrung zeigen. W. Jost. [NB 2421 Zwischenmolekulare Erafte. Biophysikalische Arbeitstagung 1948 Mos- bach. Herausgegeben von Fr. Freksa, B. Rajewsky und M. Sehdn. Karlsruhe 1949. 142 S., DM 12.-. Bei den durch Fermente geste3erten bioehemischen Reaktionen spie- len die zwischenmolekularen Krafte zwischen Ferment und Substanz nach unseren heutigen Vorstellungen eine entscheidende Rolle. Deshalb hatte die im April 1948 in Mosbach veranstaltete Biophysikaljsche Ta- gung u. a. die zwischenmolekularen Krafte zum Diskussionsthema. Die Einzelvortrage dieser Tagung brjngen nach einem ausfiihrlichen allgem. Uberblick iiber die verschiedenen Arten von Kraften (Ref. Briegleb) zu- nachst Referate iiber speziellere Kraftwirkungen wie die Dispersions- krafte, Resonanzkrifte und H-Briiokenbindungen, um dann direkt zu den Verhaltnissen iiberzugehen, die den Gegebenheiten bei hohermolekularen Aggregaten entsprechen, die zu den biochemisch interessierenden Molekel- formen bei den Eiweill3toffen hinuberspielen. Wenn hier auch keineswegs alles klar ist und noch um die Neuformu- lierung und Ausarbeitung van Problemstellungen gerungen werden mull, so ist dies keineswegs ein Nachteil des Biichleins, das ja eine andere Ziel- setzung als ein normales Lehrbuch iiber zwischenmolekulare Krifte ver- folgt. Ja, es kann sogar der dem eigentlichen Arbeitsgebiet des Biophy- sikers oder Biochemikers ferner Stehende aus der Lektiire des Biichleins Anregungen fur seine eigene Forschungsrichtung entnehmen. KZ. Sehiifer. [NB 2521 Yerfahren und Gerate zur mehrdimensionalen Fouriersynthese, von W. de Beauelair. Akademie Verlag Berlin, 1949. Bd. I von ,,Untersuchun- gen iiber die Fouriersynthese der Ladungsverteilung in Krystallen". Das Buch beschreibt ausfiihrlieh einige Wege zur praktischen Bewal- tigung von Fouriersynthesen mit moglichst gelingem Zei taufwand. Ver- fahren mit gewohnlichen Tischrechenmaschinen und Lochkart,enmaschi- nen, sowie Hilfsgerate zur teilweisen Automatisierung der Rechengange werden angegeben. Die detaillierten Rechenanweisungen erstrecken sich sogai auf die zweckmallige Tabellierung der Strukturfaktoren und Zwi- schenergebnisse. Der Verf. hat ein Verfahren ausgearbeitet, das eine Tabelle der fur ein Btandardnetz berechneten Phasenfaktoren veiwendet, welche dann nur mehr mit den Strukturfaktoren zu multiplizieren sind, so daO die oftmalige Summenbildung anderer Methoden entfallt. Eine 5-stellige Phasenfaktorentabelle fur ein 48x48-maschiges Netz ist als Bd. I1 der Arbeit angekiindigt. - Das Buch beschreibt auch ein elek- trjsches (Analogie-) Rechengerlt des Verf. zur zweidimensionalen Syn- these, bei dem eine Tragerwechselspannung sinusformig im Rhythmus der darzustellenden Teilwelle moduliert wird; die einzelnen Teilspan- nungen werden addiert und einem Oszillographen zugefiihrt, auf dessen Schirm dann jeweils ein linearer Schnitt durch die zwe!dimensionale Synthese dargestellt erscheint. Ein einfaches, photoelektrisches Ver- fahren zur Gewinnung des Schichtliniendiagramms aus den Schnittbil- dern wird angegeben. Der Zeitbedarf einer Synthese mit 100 Koeffizien- ten wird zu ca. 2 h angegeben. Auf einige andere, bereits beka.nnte Ver- fahren wird mit Literaturzitat hingewiesen, dooh vermitteln diese Hin- weise keinen vollstandigen Uberbliok iiber bereits beschrittene Wege. - Im Ganzen stellt das Buch eine begrullenswerte Hilfe zur Einrichtung der praktischen Rechenarbeit dar. H. Fisehmeister. [ NB 2631 Handbuch der analytischen Chemie, von R. Fresenius u. G. Jander, Teil 111. Quantitative Bestimmungs- und Trennungsmethoden. Band VIIIa. Elemente der achten Hauptgruppe (Edelgase). Sprin- ger-Verlag, Berlin, Gottingen, Heidelberg, 1949. XII. 120 S., 53 Abb., DM 19.60. H. Kahle: He, Ne, A, Kr, X u. Rn. Berta Karlik: Radon u. Isotope. Das erste Kapitel (97 S.) van H. Kahle, einem Fachmann der Edel- gasindustrie aus Holliiegelskreuth, behandelt die Abtrennung der Fremd- gase, die Treunung der Edelgase van einander und ihre Bestimmung, das zweite, a m der Feder van Berta Karlik vom Radium-Institut in Wien, auf 23 S. die besonderen Methoden zur Behandlung und Bestim- mung der drei Emanationen. Naturgemall treten in diesem Bande die chemischen gegenuber den physikalischen Methoden zuriick; aber dem Ref. scheint dies in einem fur ein Handbuch der analytjschen ,,Chemie" ubertriebenen Malle der Fall zu sein. Z. B.: Wieviele Benutzer des Handbuches benotigen ein zwei Seiten langes Referat iiber zwei Arbeiten zur Abtrennung des Radons von an- deren Edelgasen, zumal man zur Durchfiihrung der Abtrennung doch die Originale einsehen mull? Gehort eine fast seitenlange Beschreibung des Prinzips des Massenspektrographen hierher, zumal iiber die Aus- fiihrung der Messungen nichts gesagt wird? 1st es Aufgabe des Hand- buches, das Verfahren der indirekten Analyse in aller Ausfiihrlichkeit an Beispielen zu erlautern 3 Dazu kommt, dall die zwar sehr iibersichtliche Einteilung insofern unzweckmallig ist, als sie gehaufte Wiederholungen notwendig macht. Ich mull deshalb den schon einmal gelullerten Wunsch: ,,Kiirzen und zusammendrangen" im Interesse sowohl des Lesers als auch des Verlages nochmah uuterstreichen. Abgesehen van diesem allerdings gewichtigen Einwand erfullt das Werk alle Wunsche, die man an eine umfassende Yonographie stellen kann. Besonderes Lob verdienen die zahlreichen iibersichtlichen Abbil- duigen der Versuchsanordnungen. Werner Fiseher. [NB 2611 71 S., 35 Abb., DM 15.-. Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie. 8. vollig neu bearbeitete: Auflage. Herausgegeben vom Gmelin-Institut fur anorganische Che-' mie und Grenzgebiete in der Max-Planck-Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften. Begonnen von R. J. Meyer, fortgefuhrt von E. H. Erich Pietseh. Systemnumrner 18: Antimon, Teil B 2: SchluB des Elements, Verbindungen bis Antimon und Jod. Bearbeitet van Ellen uon Lindeiner-Schdn, Mallhias Atlerer, Hildegard Banse, Anna Bohne-Neuber, Erna Brennecke, Gertrud Glauner-Breitinger, Erna Hoffmann, Carola Linke-Schwelien f. Gertrud Pietseh- Wilcke, Ferdinand Seemann und Franz Seuferling. Gmelin-Verlag G.m.b.H., Clausthal-Zellerfeld, 1949. 368 S., 50 Abb., DM 83.60. Als zweiter Nachkriegsband und als Fortsetzung der wahrend des Krieges erschienenen Antimon-Teillieferungen A 1 (1942)/A 2 (1943) - Geschiohtliches (48 Seiten), Vorkommen (254 Seiten) - und B 1 (1943) - Physikalische Eigenschaften bis elektrische Leitfahigkeit (128 Seiten) - liegt nunmehr der Teilband B 2 des Antimons vor, der die Besprechung des freien Elements zum Abschlull bringt und anschlieoend die Verbin- dungen des Antimons mit den Elementen Wasserstoff, Sauerstoff, Stick- stoff, Fluor, Chlor, Brom und Jod behandelt. Das Studium d;eses Teil- bandes vertieft den vorziiglichen Eindruck, den bereits der erste Nach- kriegsband ,,Selen"l) hinterliell. Der erste Teil der neuen Lieferung (,,Das Element Antimon") schlieBt. an den bereits vor 6 Jahren erschienenen Teil B 1 an und beschreibt auf 205 Druekseiten mit erstaunlicher Vollstandigkeit das elektrische und elektrochemische Verhalten, die chemischen Eigenschafteu und die qualitative und quantitative Bestimmung des Elements. Im Rahmen dieses Kapitels wird zugleich in einem besonderen, 33 seitigen Abschnitt der vorangegangene, die Literatur bis Ende 1939 beriicksichtigende Band B 1 (Atomkern, Atom, Molekel, krystallographi~che,mechanische, ther- mische, optische, magnetische Eigenschafteu) soweit erganzt und berich- tigt, daO er wie der vorliegeude Band alle bis Mitte 1948 erschienenen einschlagigen Arbeiten umfaot. Der zweite Teil (,,Die Verbindungen des Antimons") beginnt mit der Darstellung und den physikalischen und chemischen Eigenschaften des Antimonwasserstoffs SbH, (13 Seiten), woran sich ein 44seitiger Bericht iiber die Oxyde und Oxydhydrate des zwei-, drei- und fiinf- wertigen Antimons (SbO; Sb,03, Sb,OS.xH,O; Sb,Oy; Sb,O,,.. Sb,O,* xH,O; Sb,O,, Sb,O,-xH,O) ansehliellt, der in einen Uberblick uber die Mono- und Polyantimonate, sowie uber wasserige Antimonatlosungeu ausmundet. Nach kurzer Besprechung der Antimon- Stickstoff -Ver- bindungen (Antimonnitrid, Antimonazide, Antimonnitrate) beschaftigt sich dann der Rest des Teilbandes auf 104 Druckseiten mit den Halo- gen-Verbindungen des Antimons (SbX, SbX,, SbX,), wobei auch die gemischten Halogenide (SbX,.,Y,), die Halogenosauren (SbX,.nHX, SbX, . nHX), die Oxyhalogenide und die Additionsverbindungen mit an- organischen und organischen Stoffen gebiihrende Beriicksichtigung fin- den. Alles in ailem genommen liegt somit auch in diesern Teilband ein in jeder Hinsicht wohlgelungenes und vollstandiges Werk vor, das wie die vorhergehenden Teilbande jedem wissenschaftlich und praktisch Tgtigen eine Fundgrube chemischen Tatsachenmaterials vermittelt. E. Wiberg. [NB 2393 Einfache Versuche auf dem Gebiete der Organischen Chedc, von A. F. Holleman und L . Sehuler. W. de Gruyter, Berlin 1949. 6. Aufl., 171 S., 7 Abb., DM 4.80. Diese ,,Anleitung fur Studierende, Lehrer an hoheren Schulen und Seminaren sowie zdm Selbstunterricht" gibt in 405 leichten Versuchen einen Einblick in die Vielseitigkeit der organischen Chemie. Dabei er- leichtern die nach Stoffklassen, funktionellen Gruppen und Schlagworten geordneten ausfiihrlichen Register die Auswahl sehr. Leider steht das Kapitel iiber Arbeitsmethoden und Stoffkennzeichnung ziemlich isoliert. da; von den beweisenden Charakterisierungsmethoden wird nicht bei allen wiehtigen Versuchen Gebrauch gemacht. Dadurch kommt die Aus- wertung der Reaktionen, welche die kritische Beobachtung besonders schult, nicht zur Entfaltung. Eine Erweiterung der Beispiele in dieser Richtung, z. B. nach dem Vorbild der im ,,Gattermann" angegebenen kleinen Versuche, wiirde den Wert dieser empfehlenswerten Sammlnng zweifellos noch erhohen. S. Hunig. [NB 2623 Lehrbuch der Pharmakognosie, von Robert Jaretzky. Friedr. Vieweg u. Sohu, Braunschweig 1949. 2. Aufl., 428 S., DM 21.50. Die Pharmakognosie ist fur den Apotheker neben der pharmazeuti- sehen Chemie und der Galenik d'wwicMigste Spezialfach. Dariiber hinaus vermittelt die Pharmakognosie dem Chemiker und Mediziner die notwen- digen Kenntnisse iiber die Herkunft der Naturstoffe aus dem Pflanzen- und Tjerreich. Wahrend die meisten Pharmakognosje-Lehrbucher ein- seitig die morphologische und mikroskopisch-anatomisehe Beschreibung der Drogen betonen, verzichtet Verf. dieses Lehrbuches, der als Ordi- narius fur Pharmakognosie an der Technischen Hochschule Braunschweig wirkt, bewullt auf die Darstellung der Drogenhistologie. Die Herkunft, Morphologie, Vorkommen, Handel, Anbau, Ernte, Aufberei tung, Inhalts- stoffe, Wertbestimmung, Wjrkung und Anwenduug von etwa 350 Drogen werden in 24 Abschnitten nach ihren Wirkstoffen geordnet beschriebeu. Uber seinen Wert als Lehrbuch fur den Hochschulunterricht hinaus ist es zugleich ein kurzgefalltes Handbuch der Drogenkunde und damit ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk fur alle, die die Herkunf t arzneilich verwendeter Naturstoffe interessiert. Die Neubearbeitung berucksiehtigt die Literatur bi9 1945. Allerdings sind einige auslandische Arbeiten aua I) Vgl. diese Ztschr. 61, 425 [1949]. Angew. Chem. 162. Jahrg. 1950 / Nr. 13/14 348

Verfahren und Geräte zur mehrdimensionalen Fouriersynthese, von W. de Beauclair. Akademie Verlag Berlin, 1949. Bd. I von „Untersuchungen über die Fouriersynthese der Ladungsverteilung

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Page 1: Verfahren und Geräte zur mehrdimensionalen Fouriersynthese, von W. de Beauclair. Akademie Verlag Berlin, 1949. Bd. I von „Untersuchungen über die Fouriersynthese der Ladungsverteilung

graphien iiber Chemische Thermodynamik erscheinen, scheint zu zeigen, daB die gliickliche Form, welche Strenge, Lasbarkeit und praktische Brauchbarkeit kombiniert, bisher nicht gefunden ist. Ob die Kortiimsche Darstellung dem Ideal nahe genug kom.mt, muB die Erfahrung zeigen.

W . Jost. [NB 2421 Zwischenmolekulare Erafte. Biophysikalische Arbeitstagung 1948 Mos-

bach. Herausgegeben von Fr. Freksa, B . Rajewsky und M . Sehdn. Karlsruhe 1949. 142 S., DM 12.-. Bei den durch Fermente geste3erten bioehemischen Reaktionen spie-

len die zwischenmolekularen Krafte zwischen Ferment und Substanz nach unseren heutigen Vorstellungen eine entscheidende Rolle. Deshalb hat te die im April 1948 in Mosbach veranstaltete Biophysikaljsche Ta- gung u. a. die zwischenmolekularen Krafte zum Diskussionsthema. Die Einzelvortrage dieser Tagung brjngen nach einem ausfiihrlichen allgem. Uberblick iiber die verschiedenen Arten von Kraften (Ref. Briegleb) zu- nachst Referate iiber speziellere Kraftwirkungen wie die Dispersions- krafte, Resonanzkrifte und H-Briiokenbindungen, um dann direkt zu den Verhaltnissen iiberzugehen, die den Gegebenheiten bei hohermolekularen Aggregaten entsprechen, die zu den biochemisch interessierenden Molekel- formen bei den Eiweill3toffen hinuberspielen.

Wenn hier auch keineswegs alles klar is t und noch um die Neuformu- lierung und Ausarbeitung van Problemstellungen gerungen werden mull, so is t dies keineswegs ein Nachteil des Biichleins, das ja eine andere Ziel- setzung als ein normales Lehrbuch iiber zwischenmolekulare Krif te ver- folgt. Ja , es kann sogar der dem eigentlichen Arbeitsgebiet des Biophy- sikers oder Biochemikers ferner Stehende aus der Lektiire des Biichleins Anregungen fur seine eigene Forschungsrichtung entnehmen.

KZ. Sehiifer. [NB 2521 Yerfahren und Gerate zur mehrdimensionalen Fouriersynthese, von W . de

Beauelair. Akademie Verlag Berlin, 1949. Bd. I von ,,Untersuchun- gen iiber die Fouriersynthese der Ladungsverteilung in Krystallen".

Das Buch beschreibt ausfiihrlieh einige Wege zur praktischen Bewal- tigung von Fouriersynthesen mit moglichst gelingem Zei taufwand. Ver- fahren mit gewohnlichen Tischrechenmaschinen und Lochkart,enmaschi- nen, sowie Hilfsgerate zur teilweisen Automatisierung der Rechengange werden angegeben. Die detaillierten Rechenanweisungen erstrecken sich sogai auf die zweckmallige Tabellierung der Strukturfaktoren und Zwi- schenergebnisse. Der Verf. h a t ein Verfahren ausgearbeitet, das eine Tabelle der fur ein Btandardnetz berechneten Phasenfaktoren veiwendet, welche dann nur mehr mit den Strukturfaktoren zu multiplizieren sind, so daO die oftmalige Summenbildung anderer Methoden entfallt. Eine 5-stellige Phasenfaktorentabelle fur ein 48x48-maschiges Netz ist als Bd. I1 der Arbeit angekiindigt. - Das Buch beschreibt auch ein elek- trjsches (Analogie-) Rechengerlt des Verf. zur zweidimensionalen Syn- these, bei dem eine Tragerwechselspannung sinusformig im Rhythmus der darzustellenden Teilwelle moduliert wird; die einzelnen Teilspan- nungen werden addiert und einem Oszillographen zugefiihrt, auf dessen Schirm dann jeweils ein linearer Schnitt durch die zwe!dimensionale Synthese dargestellt erscheint. Ein einfaches, photoelektrisches Ver- fahren zur Gewinnung des Schichtliniendiagramms aus den Schnittbil- dern wird angegeben. Der Zeitbedarf einer Synthese mit 100 Koeffizien- ten wird zu ca. 2 h angegeben. Auf einige andere, bereits beka.nnte Ver- fahren wird mit Literaturzitat hingewiesen, dooh vermitteln diese Hin- weise keinen vollstandigen Uberbliok iiber bereits beschrittene Wege. - Im Ganzen stellt das Buch eine begrullenswerte Hilfe zur Einrichtung der praktischen Rechenarbeit dar. H. Fisehmeister. [ NB 2631

Handbuch der analytischen Chemie, von R. Fresenius u. G. Jander, Teil 111. Quantitative Bestimmungs- und Trennungsmethoden. Band VIIIa. Elemente der achten Hauptgruppe ( E d e l g a s e ) . Sprin- ger-Verlag, Berlin, Gottingen, Heidelberg, 1949. XII. 120 S., 53 Abb., DM 19.60. H . Kahle: He, Ne, A, Kr, X u. Rn. Berta Karlik: Radon u. Isotope. Das erste Kapitel (97 S.) van H. Kahle, einem Fachmann der Edel-

gasindustrie aus Holliiegelskreuth, behandelt die Abtrennung der Fremd- gase, die Treunung der Edelgase van einander und ihre Bestimmung, das zweite, a m der Feder van Berta Karlik vom Radium-Institut in Wien, auf 23 S. die besonderen Methoden zur Behandlung und Bestim- mung der drei Emanationen. Naturgemall treten in diesem Bande die chemischen gegenuber den physikalischen Methoden zuriick; aber dem Ref. scheint dies in einem fur ein Handbuch der analytjschen ,,Chemie" ubertriebenen Malle der Fall zu sein.

Z. B.: Wieviele Benutzer des Handbuches benotigen ein zwei Seiten langes Referat iiber zwei Arbeiten zur Abtrennung des Radons von an- deren Edelgasen, zumal man zur Durchfiihrung der Abtrennung doch die Originale einsehen mull? Gehort eine fast seitenlange Beschreibung des Prinzips des Massenspektrographen hierher, zumal iiber die Aus- fiihrung der Messungen nichts gesagt wird? 1st es Aufgabe des Hand- buches, das Verfahren der indirekten Analyse in aller Ausfiihrlichkeit an Beispielen zu erlautern 3 Dazu kommt, dall die zwar sehr iibersichtliche Einteilung insofern unzweckmallig ist, als sie gehaufte Wiederholungen notwendig macht.

Ich mull deshalb den schon einmal gelullerten Wunsch: ,,Kiirzen und zusammendrangen" i m Interesse sowohl des Lesers als auch des Verlages nochmah uuterstreichen.

Abgesehen van diesem allerdings gewichtigen Einwand erfullt das Werk alle Wunsche, die man an eine umfassende Yonographie stellen kann. Besonderes Lob verdienen die zahlreichen iibersichtlichen Abbil- duigen der Versuchsanordnungen. Werner Fiseher. [NB 2611

71 S., 35 Abb., DM 15.-.

Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie. 8. vollig neu bearbeitete: Auflage. Herausgegeben vom Gmelin-Institut fur anorganische Che-' mie und Grenzgebiete in der Max-Planck-Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften. Begonnen von R. J . Meyer, fortgefuhrt von E. H . Erich Pietseh. Systemnumrner 18: A n t i m o n , Teil B 2: SchluB des Elements, Verbindungen bis Antimon und Jod. Bearbeitet van Ellen uon Lindeiner-Schdn, Mallhias Atlerer, Hildegard Banse, Anna Bohne-Neuber, Erna Brennecke, Gertrud Glauner-Breitinger, Erna Hoffmann, Carola Linke-Schwelien f . Gertrud Pietseh- Wilcke, Ferdinand Seemann und Franz Seuferling. Gmelin-Verlag G.m.b.H., Clausthal-Zellerfeld, 1949. 368 S., 50 Abb., DM 83.60. Als zweiter Nachkriegsband und als Fortsetzung der wahrend des

Krieges erschienenen Antimon-Teillieferungen A 1 (1942)/A 2 (1943) - Geschiohtliches (48 Seiten), Vorkommen (254 Seiten) - und B 1 (1943) - Physikalische Eigenschaften bis elektrische Leitfahigkeit (128 Seiten) - liegt nunmehr der Teilband B 2 des Antimons vor, der die Besprechung des freien Elements zum Abschlull bringt und anschlieoend die Verbin- dungen des Antimons mit den Elementen Wasserstoff, Sauerstoff, Stick- stoff, Fluor, Chlor, Brom und Jod behandelt. Das Studium d;eses Teil- bandes vertieft den vorziiglichen Eindruck, den bereits der erste Nach- kriegsband ,,Selen"l) hinterliell.

Der erste Teil der neuen Lieferung (,,Das Element Antimon") schlieBt. an den bereits vor 6 Jahren erschienenen Teil B 1 an und beschreibt auf 205 Druekseiten mit erstaunlicher Vollstandigkeit das elektrische und elektrochemische Verhalten, die chemischen Eigenschafteu und die qualitative und quantitative Bestimmung des Elements. Im Rahmen dieses Kapitels wird zugleich in einem besonderen, 33 seitigen Abschnitt der vorangegangene, die Literatur bis Ende 1939 beriicksichtigende Band B 1 (Atomkern, Atom, Molekel, krystallographi~che, mechanische, ther- mische, optische, magnetische Eigenschafteu) soweit erganzt und berich- tigt, daO er wie der vorliegeude Band alle bis Mitte 1948 erschienenen einschlagigen Arbeiten umfaot.

Der zweite Teil (,,Die Verbindungen des Antimons") beginnt mit der Darstellung und den physikalischen und chemischen Eigenschaften des A n t i m o n w a s s e r s t o f f s SbH, (13 Seiten), woran sich ein 44seitiger Bericht iiber die O x y d e und O x y d h y d r a t e des zwei-, drei- und fiinf- wertigen Antimons (SbO; Sb,03, Sb,OS.xH,O; Sb,Oy; Sb,O,,.. Sb,O,* xH,O; Sb,O,, Sb,O,-xH,O) ansehliellt, der in einen Uberblick uber die Mono- und Polyantimonate, sowie uber wasserige Antimonatlosungeu ausmundet. Nach kurzer Besprechung der Antimon- S t i c k s t o f f -Ver- bindungen (Antimonnitrid, Antimonazide, Antimonnitrate) beschaftigt sich dann der Rest des Teilbandes auf 104 Druckseiten mit den H a l o - gen-Verbindungen des Antimons (SbX, SbX,, SbX,), wobei auch die gemischten Halogenide (SbX,.,Y,), die Halogenosauren (SbX,.nHX, SbX, . nHX), die Oxyhalogenide und die Additionsverbindungen mit an- organischen und organischen Stoffen gebiihrende Beriicksichtigung fin- den.

Alles in ailem genommen liegt somit auch in diesern Teilband ein in jeder Hinsicht wohlgelungenes und vollstandiges Werk vor, das wie die vorhergehenden Teilbande jedem wissenschaftlich und praktisch Tgtigen eine Fundgrube chemischen Tatsachenmaterials vermittelt.

E. Wiberg. [NB 2393

Einfache Versuche auf dem Gebiete der Organischen Chedc , von A . F . Holleman und L . Sehuler. W. de Gruyter, Berlin 1949. 6. Aufl., 171 S., 7 Abb., DM 4.80. Diese ,,Anleitung fur Studierende, Lehrer an hoheren Schulen und

Seminaren sowie zdm Selbstunterricht" gibt i n 405 leichten Versuchen einen Einblick in die Vielseitigkeit der organischen Chemie. Dabei er- leichtern die nach Stoffklassen, funktionellen Gruppen und Schlagworten geordneten ausfiihrlichen Register die Auswahl sehr. Leider steht das Kapitel iiber Arbeitsmethoden und Stoffkennzeichnung ziemlich isoliert. da ; von den beweisenden Charakterisierungsmethoden wird nicht bei allen wiehtigen Versuchen Gebrauch gemacht. Dadurch kommt die Aus- wertung der Reaktionen, welche die kritische Beobachtung besonders schult, nicht zur Entfaltung. Eine Erweiterung der Beispiele in dieser Richtung, z. B. nach dem Vorbild der i m ,,Gattermann" angegebenen kleinen Versuche, wiirde den Wert dieser empfehlenswerten Sammlnng zweifellos noch erhohen. S. Hunig. [NB 2623

Lehrbuch der Pharmakognosie, von Robert Jaretzky. Friedr. Vieweg u. Sohu, Braunschweig 1949. 2. Aufl., 428 S., DM 21.50. Die Pharmakognosie ist fur den Apotheker neben der pharmazeuti-

sehen Chemie und der Galenik d'wwicMigste Spezialfach. Dariiber hinaus vermittelt die Pharmakognosie dem Chemiker und Mediziner die notwen- digen Kenntnisse iiber die Herkunft der Naturstoffe aus dem Pflanzen- und Tjerreich. Wahrend die meisten Pharmakognosje-Lehrbucher ein- seitig die morphologische und mikroskopisch-anatomisehe Beschreibung der Drogen betonen, verzichtet Verf. dieses Lehrbuches, der als Ordi- narius fur Pharmakognosie an der Technischen Hochschule Braunschweig wirkt, bewullt auf die Darstellung der Drogenhistologie. Die Herkunft, Morphologie, Vorkommen, Handel, Anbau, Ernte, Aufberei tung, Inhalts- stoffe, Wertbestimmung, Wjrkung und Anwenduug von etwa 350 Drogen werden in 24 Abschnitten nach ihren Wirkstoffen geordnet beschriebeu. Uber seinen Wert als Lehrbuch fur den Hochschulunterricht hinaus ist es zugleich ein kurzgefalltes Handbuch der Drogenkunde und damit ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk fur alle, die die Herkunf t arzneilich verwendeter Naturstoffe interessiert. Die Neubearbeitung berucksiehtigt die Literatur bi9 1945. Allerdings sind einige auslandische Arbeiten aua

I ) Vgl. diese Ztschr. 61, 425 [1949].

Angew. Chem. 1 6 2 . Jahrg. 1950 / N r . 13/14 348