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Vergissmeinnicht! Vergissmeinnicht Sichere Senioren im Straßenverkehr Aktion Die wichtigsten Tipps und Verhaltensrichtlinien für SeniorInnen im Straßenverkehr.

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Vergissmeinnicht!

VergissmeinnichtSichere Senioren im Straßenverkehr

Aktion

Die wichtigsten Tipps undVerhaltensrichtlinien für SeniorInnen im Straßenverkehr.

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Sehr geehrte Seniorinnen und Senioren,Sie sind gerne „mobil“. Sie haben auch allen Grund dazu.Sie gehen einkaufen, besuchen Ihre Freunde oder den Arzt undmachen Behördenwege. Immer öfter merken Sie wahrscheinlichselbst, dass die Strecken beim Queren der Straße als Fußgänger länger werden oder Sie sich ganz darauf konzentrieren, dass IhrFahrrad die Spur hält anstatt auf den Verkehr zu achten. Ganz klar,auch Routine und eine lange Fahrpraxis können nicht darüber hin-wegtäuschen, dass gerade im Alter wichtige körperliche Fähigkeitenwie Sehen, Hören sowie die Reaktionsfähigkeit nachlassen. Hinzukommen vielleicht zusätzliche Symptome wie Schwindel,Kopfschmerzen, Probleme bei der Orientierung und depressiveVerstimmung.Alles Risikofaktoren, die Ihre Sicherheit im Straßenverkehr beein-trächtigen können.

Ganz sicher unterwegs

Deshalb hat Novartis in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium fürVerkehrssicherheit (KfV) eine einmalige Aktion ins Leben gerufen:Wir möchten Sie dabei unterstützen, dass Sie sich imStraßenverkehr sicher fühlen. In dieser Broschüre finden Sie 101Tipps und eine ganze Reihe von Informationen für sichereSenioren im Straßenverkehr, die Ihnen helfen auch in Zukunftsicher am Verkehr teilzunehmen.

Vergissmeinnicht!

Inhaltsverzeichnis

Vorwort Seite 3

Radeln im Alter – aber sicher! Seite 4

Sie fahren mit dem Auto und alles geht ganz sicher Seite 6

Gehen Sie als Fußgänger auf Nummer sicher Seite 10

Wenn die Enkel die Großeltern sicher auf Trab halten Seite 13

Ob Bus oder Bahn – so kommen Sie sicher an Seite 16

Fahrkönnen und -wissenam Prüfstand Seite 19

Altersvergesslichkeit:Erste Anzeichen erkennen Seite 31

Inhaltsverzeichnis

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und den dort herrschenden Verhältnissen vertraut.

• Überprüfen Sie Ihr Verkehrswissen – gerade fürRadfahrer gibt es immer wieder neue Vorschriften.

Nie links abbiegen ohne Schulterblick (Spiegel hilft) undHandzeichen.

Machen Sie sich sichtbarFahren Sie bei Dämmerung und Dunkelheit nie ohne Licht.Zusätzlich machen Sie helle Kleidung und Reflektoren „sichtbarer“.

• Das Fahrrad nur bei zumutbaren Witterungsbedingungen einsetzen.

• Achten Sie auch auf funktionierende Bremsen,Reflektoren, Beleuchtung und eine Klingel, die kräftigschallt.

• Zeigen Sie jeden Richtungswechsel deutlich an: BeimSpurwechsel und Einordnen immer zurückschauen undHandzeichen geben.

• Höchste Vorsicht, wenn ein LKW oder Bus rechts abbiegen möchte:Toter Winkel ist gleich „Todeswinkel“.

• „Respektabstand“ von 1 m beim Vorbeifahren an parken-den Autos einhalten (Gefahr durch öffnende Autotüren).

• Vorsicht bei unübersichtlichen Hausein- und -ausfahrten(Hecken und Mauern).

• Wenn Sie Medikamente nehmen, sollten Sie Ihren Arztoder Apotheker nach möglichen Beeinträchtigungen fragen

• Allgemein gilt: Langsam fahren und öfters Pausen einlegen.

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Radeln im Alter – aber sicher!

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Ihr Fahrrad ist ein komfortables und praktisches Fortbewegungsmittel.Kurze Wege legen Sie damit gut zurück. Allerdings sind Sie als ältererRadfahrer sehr gefährdet. Rund 40 % der schwer verletztenRadfahrer und die Hälfte der getöteten Radfahrer sind über 55 Jahre alt. Durch einfache Maßnahmen können Sie das Unfallrisikosenken.

Wussten Sie, dass ...… die meisten Radunfälle nicht bei längeren

Sonntagsausflügen, sondern auf den täglichenErledigungsfahrten passieren?

… sich 80% der Radunfälle im Ortsgebietereignen?

… ältere Radler oft mit eingezogenem Kopf fahren undnicht weit voraus blicken, weil sie mit sich und demFahrrad zu sehr beschäftigt sind? Mögliche Probleme sindSchwierigkeiten im Spurhalten und andere Hindernisse,die Senioren leicht ins Schwanken bringen können.

Gut zu wissen ...• Fahren Sie nur dann mit dem Rad, wenn Sie sich

wohlfühlen.

• Sie fühlen sich in einer bestimmten Verkehrssituation unsicher? Steigen Sie lieber ab und schieben Sie das Fahrrad.

• Es fehlt Ihnen die Fahrpraxis oder Übung? Üben Sie z.B. auf einem leeren Parkplatz.

• Machen Sie sich mit der Strecke, die Sie fahren möchten

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74 % der Sehschärfe eines 20-Jährigen besitzt?

… es mit den Jahren zu einer gewissen Einengung desGesichtsfeldes kommt? Was sich am Rande abspielt, siehtman nicht mehr so gut.

… bestimmte Handlungen langsamer werden? So zumBeispiel auch der Tritt aufs Bremspedal.

… der Rückgang der Kilometerleistung nur ungern zugegeben und hauptsächlich dadurch begründet wird,dass das Fahren nicht mehr so oft notwendig ist? Nurwenige der Befragten geben an, dass das Fahren auchanstrengender als früher ist.

Gut zu wissen ...• Planen Sie Ihre Fahrten an Tagen und zu einer Uhrzeit,

wenn weniger Verkehr ist.

• Vermeiden Sie Nachtfahrten. Das Auge ist mit zunehmendem Alter blendempfindlicher.

• Das Fahrzeug bewusst nur bei zumutbaren Witterungs-bedingungen einsetzen.Vermeiden Sie Autofahrten beiströmendem Regen und Schneefall sowie Schneefahrbahn.

• Lange Fahrtstrecken nur dann beginnen, wenn man sichkörperlich in der Lage fühlt, sie zu bewältigen.

Reisen mit dem Auto• Bei längeren Fahrtstrecken rechtzeitig und regelmäßig

Pausen einlegen; Bewegung an der frischen Luft fördertdie Leistungsfähigkeit.

• Nicht übermüdet oder gestresst ans Steuer setzen.

• Bei allen Handlungen auf Ihr persönliches Tempo achten.Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um denStraßenverkehr sicher zu bewältigen.

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• Übrigens:Trinken Sie keinen Alkohol, wenn Sie mit demRad unterwegs sind.

Tragen Sie einen Helm. Sie vermeiden damit schwereKopfverletzungen.

Gratulation, als Senior zeichnen Sie sich durch defensives Fahren aus.So die Statistik.

Trotzdem haben ältere Autofahrer das gleiche Unfallrisiko wie diebesonders gefährdeten 18- bis 24-jährigen Lenker. Ab 75 sogar einhöheres.Vorrangverletzungen und Auffahrunfälle kommen beiSenioren überdurchschnittlich häufig vor. Es liegt in der Natur derSache, dass wir im Alter länger brauchen um uns zu orientieren undVerkehrszeichen leichter übersehen. Da ist es von Vorteil, dass vieleältere Menschen ihr Verkehrsverhalten durch Können (Motorik,Geschicklichkeit),Wissen (Kenntnisse der Verkehrsvorschriften,Erfahrung) und Wollen (Einstellung, Motivation) positiv beeinflussen.

Wussten Sie, dass ...… Mediziner festgestellt haben, dass der Leistungsabbau

bereits mit 40 Jahren beginnt? Ab 50 nimmt derLeistungsabbau spürbar zu. Da man sich daran gewöhnt,dass nicht mehr alles so perfekt funktioniert wie früher,merkt man dies kaum.

… 90 % der wichtigen Verkehrsinformationen vom Augeaufgenommen werden und ein 60-Jähriger nur noch

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Sie fahren mit dem Auto und alles geht ganz sicher

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• Vorsicht beim Anhalten vor Zebrastreifen, um einemFußgänger das Überqueren zu ermöglichen (Unfallgefahrdurch überholende Fahrzeuge).

• Kalkulieren Sie immer ein Fehlverhalten anderer – auchder Fußgänger – ein.

Noch mehr Wissen

Seit 1994 müssen Fahrzeuglenker Fußgängern, die sich auf einemZebrastreifen befinden oder diesen erkennbar benützen wollen, dasungehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn ermögli-chen. Außerdem gibt es einen – wenig bekannten – „unsichtbaren“Schutzweg für Kinder: Gemäß §29a der Straßenverkehrsordnung(StVO) gilt dieser immer und überall im Straßenverkehr. Kann derLenker erkennen, dass Kinder die Fahrbahn einzeln oder in Gruppen,beaufsichtigt oder unbeaufsichtigt, überqueren wollen, hat er ihnendas unbehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn zuermöglichen und muss – falls erforderlich – anhalten.

Bleiben Sie souverän – bewahren Sie Ruhe und Gelassenheit,selbst dann, wenn Sie sich über andere Verkehrsteilnehmer ärgern.

1 x jährlich zum Hör- und Sehtest

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• Neue Fahrtrouten am besten vorher genau planen, oder –wenn das nicht möglich ist – sich vom Beifahrer anhandeines Planes den Weg weisen lassen.

Achten Sie auf die passende Sitzhöhe und auf Sitzkomfort im Auto.

Gutes Sehen ist das A und O• Beide Seitenspiegel benutzen, vor allem im

Kreuzungsbereich kann sich im toten Winkel viel abspie-len, da genügt ein kurzer Blick in den Rückspiegel nicht.

• Bei jedem Überholen oder Abbiegen: Spiegel bzw.Schulterblick.

• Regelmäßige Sehtests (mindestens 1 x jährlich) erhöhenIhre persönliche Sicherheit und die Sicherheit allerVerkehrsteilnehmer. Machen Sie einen Hörtest gleich mit.

Sicher fahren• Nie unkontrolliert Medikamente einnehmen (manche

Medikamente beeinflussen die Fahrtüchtigkeit).

• Vorrangregeln beachten (Vorrangmissachtung ist eineHauptunfallursache bei Senioren).

• Konsequentes Blinken (auch im Kreisverkehr beimAusfahren).

• Wenn es der Sicherheit dient, verzichten Sie auf denVorrang, selbst wenn er Ihnen zusteht.

• Bleiben Sie nicht beim ersten Grünblinken an derKreuzung stehen. So verringert sich die Gefahr einesAuffahrunfalls.

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Plastiksackerl haben sich schon als wahre „Lebensretter“erwiesen.

• Haben Sie ein körperliches Gebrechen, verbergen Sie esnicht und benutzen Sie Armbinde oder Gehstock.

• Die Benützung von Gehsteigen und -wegen ist Pflicht.Im Freiland, wenn keine Gehwege vorhanden sind, solltenSie auf der linken Fahrbahnseite hintereinander gehen.

Ist die Sicht nach beiden Seiten frei, überqueren Sie an dieserStelle die Fahrbahn.Nicht nur geparkte Fahrzeuge – auch öffentliche Verkehrsmittel können Sichthindernisse sein.Vor dem Betreten der Fahrbahn verschaffen Sie sich einen Überblick über die Verkehrslage.

• Beachten Sie bei der Entscheidung, eine Straße zu überqueren, auch das eigene Gehtempo.

• Auf die Entfernung und die Geschwindigkeit herankom-mender Fahrzeuge achten, bevor Sie die Straße betreten.Im Zweifelsfall warten.

• Überqueren Sie die Fahrbahn nach Möglichkeit nur an einergeregelten Kreuzung oder auf einem Zebrastreifen, auchwenn Sie einen Umweg machen müssen. (Die Benützungdes Zebrastreifens ist innerhalb von 25 m Pflicht!)

• Nehmen Sie Blickkontakt zu den Fahrern der herankommenden Fahrzeuge auf. Zögerndes oder missverständliches Verhalten kann zu Unfällen führen.

• Während der Fahrbahnüberquerung dasVerkehrsgeschehen (herankommende Fahrzeuge) – auchauf dem Zebrastreifen – im Auge behalten.

• Überqueren Sie bei strahlendem Sonnenschein die Fahrbahnnicht an einer schattigen Stelle. Die Augen der Autofahrerkönnen sich nicht schlagartig von hell auf dunkel einstellen.

Sie sind es gewöhnt zu Fuß einzukaufen, Besuche zu machen undbenutzen viel die öffentlichen Verkehrsmittel. Das möchten Sie auchmit zunehmendem Alter nicht missen.

Die Anforderungen sind für Sie als Fußgänger im dichten und ofthektischen Straßenverkehr besonders hoch. Das Unfallrisiko istbekanntermaßen deutlich höher, weil ältere Menschen verzögert reagieren, schlechter hören und sehen und sich langsamer bewegen.Die Hauptunfallstellen sind Zebrastreifen, ungeregelte Kreuzungenund Hauszufahrten.

Wussten Sie, dass …… ein Drittel aller Fußgänger bei Dunkelheit oder

Dämmerung verunglückt?

… bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 30 km/h rund 90 % der Fußgänger noch mit leichten Verletzungendavonkommen, während es bei 50 km/h nur noch 40 % sind. Bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 80 km/h ist die Überlebenschance fast null.

… ältere Verkehrsteilnehmer dazu neigen, die Entfernungherankommender Fahrzeuge zu überschätzen und gleichzeitig deren Geschwindigkeit zu unterschätzen?

Gut zu wissen...• Mit dunkler Kleidung sind Fußgänger schlechter sichtbar.

Dies birgt nicht nur bei Dämmerung und SchlechtwetterGefahren. Reflektierende Accessoires, die an der Kleidungangebracht werden, oder auch helle Handtaschen oder

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Gehen Sie als Fußgängerauf Nummer sicher

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Sie lieben Ihre Enkel und verbringen viel Zeit mit ihnen. Immer wieder holen Sie die Kinder vom Kindergarten ab oder machen mitihnen einen Ausflug. Das kann im Straßenverkehr ganz schön anstrengend werden, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.Sie nehmen ihre Umwelt aus einer eigenen Perspektive wahr. Alleineschon durch ihre geringere Körpergröße erleben sie denStraßenverkehr anders als Sie. Es hat viele Vorteile, wenn Sie mitIhren Enkeln unterwegs sind. So können Sie die Eltern unterstützenund nehmen als Großeltern durch verantwortungsbewusstes richtigesVerkehrsverhalten eine wichtige erzieherische Aufgabe wahr.

Wussten Sie, dass ...… Kinder unter 14 Jahren, die kleiner als 1,50 m sind, nur

mit genehmigtem Rückhaltesystem (Kindersitz,Sicherheitsgurte, Gurtstraffer) im Auto mitgenommenwerden dürfen?

… die Gefahr bei einem Unfall getötet oder verletzt zu werden, für ungesicherte Kinder sieben Mal höher ist alsfür gesicherte Kinder?

… 61 % der im Straßenverkehr getöteten Fußgänger beischlechten Sichtverhältnissen ums Leben kommen?

… pro Jahr in Österreich rund 2.000 Kinder und Seniorenals Fußgänger verunglücken?

Sie sind Vorbild für Ihre Enkelkinder. Kinder imitieren jene Erwachsenen, die ihnen nahe stehen. Gerade Großeltern ver-stehen ihre Enkelkinder und gehen einfühlsam mit ihnen um.

Kehren Sie beim Überqueren der Fahrbahn niemals um, auch wenn die Ampel plötzlich auf Rot springt. Es bleibt Ihnen genug Zeit, um sicher hinüberzukommen.

Nie plötzlich auf die Fahrbahn treten.

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Wenn die Enkel die Großelternsicher auf Trab halten.

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• Achten Sie darauf, dass die Kinder und Sie imStraßenverkehr gut gesehen werden.

• Erziehen Sie das Kind zu selbstständigem Handeln undlassen Sie sich auch von ihm führen.

• Benutzen Sie Schutzwege und erklären Sie IhrenEnkelkindern dabei die Verkehrsregeln und warum einSchutzweg für sie wichtig ist.

Wichtig im AutoWenn Sie Ihre Enkelkinder im Auto mitnehmen, achten Sie auf kindergerechte Rückhaltesysteme bzw. darauf dass Ihre Enkelkinderauch angeschnallt sind. Sie tragen als Lenker die Verantwortung, dassdie Kinder richtig befördert werden.

Formulieren Sie Regeln möglichst positiv – damit hört Ihr Enkel das, was Sie ihm sagen möchten. Sagen Sie zu ihm nicht „Nicht auf die Straße laufen.“, sondern „Wir sind Fußgänger und gehen auf dem Gehsteig. “.

Liebe Großeltern!HELMI, den lustigen und cleveren Freund der Verkehrssicherheitmit dem rot-weiß-roten Helm, gibt es auch im Internet unter www.helmi.at. Dort finden Sie Spiele und ein Sicherheits-Quiz, welche die Verkehrssicherheit auf spielerische Weise vermitteln.HELMI begleitet die Kinder mit vielen guten Tippsdurch die Wirren des Straßenverkehrs.

Sicher unterwegs mit Opa und OmaDie Mitnahme von Kindern im Straßenverkehr erfordert volleKonzentration. Nehmen Sie daher nur dann Kinder mit, wenn Siesich wirklich fit und dieser Aufgabe gewachsen fühlen.

• Falls Sie mit einem Kinderwagen unterwegs sind,überqueren Sie grundsätzlich nie die Fahrbahn zwischengeparkten Fahrzeugen. Beachten Sie auch, dass Sie einegrößere Verkehrslücke als sonst für Fahrbahn-überquerungen benötigen.

• Denken Sie daran, dass Sie für ihr Enkelkind ein Vorbildsind und verhalten Sie sich in allen Situationen auchdementsprechend.

• Erklären Sie das eigene Verhalten so klar und früh wiemöglich.

• Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Enkelkindern IhreErfahrungen im Straßenverkehr weiterzugeben, indem Siebei gemeinsamen Spaziergängen über das richtigeVerhalten bei der Fahrbahnüberquerung sprechen.

• Wecken Sie im Kind eine partnerschaftliche Einstellungzum Autofahrer – „Autofahrer können nicht sofort stehenbleiben, deshalb …“.

Wichtig für das ÜberquerenGewöhnen Sie das Kind daran, am Gehsteigrand stehenzubleiben,bevor es die Fahrbahn überquert – auch wenn kein Fahrzeug kommt.Dieser „Automatismus“ hindert das Kind, auf die Fahrbahn zu laufen,wenn es einmal abgelenkt sein sollte.

• Schauen Sie beim Betreten der Fahrbahn demonstrativ inbeide Richtungen. Achten Sie darauf, dass das Kind auchwirklich schaut und nicht nur den Kopf dreht. Das Kindsoll das Gesehene benennen.

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An der Haltestelle:

• Überqueren Sie die Fahrbahn grundsätzlich nie unmittel-bar vor oder hinter dem öffentlichen Verkehrsmittel.

• Warten Sie an der Haltestelle nicht zu knapp amGehsteigrand.

• Fragen Sie bereits vor dem Einsteigen an der Haltestelleeinen der wartenden Fahrgäste, ob er Ihnen eventuellspäter behilflich sein kann (z.B. beim Hineinheben desRollator oder als Stütze beim Einstieg).

Ein- und Aussteigen:

• Fällt Ihnen der Ein- und Ausstieg schwer, wählen Sie dieTüre beim Fahrer.

• Machen Sie sich rechtzeitig zum Aussteigen bereit undprägen Sie sich den Namen der Station ein, die IhrerAusstiegsstelle vorangeht.

• Halten Sie sich beim Aussteigen gut an den Haltegriffenfest und lassen Sie diese erst los, wenn Sie sicheren und festen Stand gewonnen haben.

• Nach dem Aussteigen erst die Straße überqueren, wennder Bus oder die Straßenbahn die Haltestelle verlassenhat: Gefahr durch Gegenverkehr und Überholer!

Warten Sie mit dem Überqueren der Straße,bis der Bus oder die Straßenbahn die Haltestelle verlassen hat.

Die öffentlichen Verkehrsmittel stellen nach den eigenen Füßen unddem Fahrrad die umweltfreundlichste Form der Fortbewegung dar.Trotzdem mussten 2004 österreichweit 5.700 Personen im Spitalbehandelt werden, weil sie sich in öffentlichen Verkehrsmitteln undHaltestellen verletzten. Damit Sie sicher ankommen, gibt es hier fürSie die elementarsten Sicherheitsregeln.

Wussten Sie, dass ….… 52 % der Unfälle im Autobus, 34 % in der Straßenbahn

und nur 10 % in der U-Bahn passierten?

… die Hälfte aller Unfälle bei Stillstand der Fahrzeuge passiert?

Planung ist die halbe Fahrt:Besorgen Sie sich Fahrpläne der gewünschten Linien, umInformationen zu Ein-, Um-, und Ausstiegssituation griffbereit zuHause zu haben. So können Sie auch den Rückweg im Vorhinein planen.

• Erstellen Sie eine persönliche Liste mit Informationen,welche Linie Sie ans Ziel bringt, und den wichtigstenAbfahrtszeiten. Diese Liste sollten Sie immer mithaben.

• Planen Sie auf dem Weg zur Haltestelle noch mindestensfünf Minuten zusätzliche Zeit für rote Ampeln ein, danngeraten Sie nicht in Zeitdruck.

• Benützen Sie nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittelnicht in der Hauptverkehrszeit (wochentags nicht vor9 Uhr und nicht nach 16 Uhr). Sie ersparen sich sounnötige Drängeleien.

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Ob Bus oder Bahn – so kommen Sie sicher an.

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Während der Fahrt:

Benutzen Sie immer die Sitzplätze und fragen Sie gegebenenfallsdanach. Suchen Sie wenn möglich einen Sitzplatz neben der Tür.

• Halten Sie sich in öffentlichen Verkehrsmitteln währendder Fahrt immer fest.

• Halten Sie sich nur an fix montierten Haltestangen undnicht an den Haltegriffen der Tür an.

• Wenn Sie aussteigen wollen, drücken Sie rechtzeitig den„Haltewunsch“-Knopf oder bitten Sie einen anderenFahrgast, diesen zu drücken.

Spezielle Tipps für U-Bahn und S-Bahn:

• Falls Sie sich vor der ersten Fahrt unsicher fühlen, bittenSie einen Bekannten, Sie zu begleiten.

• Nicht vor der gelben Linie an der Bahnsteigkante auf dieGarnitur warten. Mitunter fahren Züge durch und dieSogwirkung kann Sie zu Sturz bringen.

• Fester Halt ist besonders wichtig: Die Beschleunigungund die Abbremsung sind stärker als in der Straßenbahn.

• Wenn Rolltreppen Angst bereiten, benützen Sie – wennvorhanden – den Lift oder die Stiegen.

Keine Angst vor Einklemmen in der Tür. Die Türen sind durchein spezielles Sicherheitssystem ausgestattet, so dass Sie sicher Aussteigen können und sich nicht beeilen müssen.

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Ganz sicher haben Sie in der Fahrschule gut aufgepasst. Im Laufe derJahre wird vieles zur Routine. Sie kennen die Straßen in IhremWohnort und Ihrer Umgebung mit all ihren Freuden und Tücken.Trotzdem ist es gut, ab und zu das eigene Fahrwissen zu hinterfragen.

KreisverkehrBei einem Kreisverkehr handelt es sich im Prinzip um eine nichtgekennzeichnete Einbahn. Alle Verkehrsteilnehmer des Kreisverkehrsfahren gegen den Uhrzeigersinn.

Einfahren:

Wer sich in einen Kreisverkehr begibt, kann zwei Arten derBeschilderung vorfinden (in Wien gibt es Ausnahmen in Form vonMischvarianten):

1. Alle Einfahrenden haben eine „Benachrangung“ durch dieVerkehrsschilder „Vorrang geben“ oder „Stopp“. Somit hat jederVerkehrsteilnehmer, der sich im Kreisverkehr befindet,Vorrang.Dies ist die gängige Variante.

2. Es handelt sich um einen unbeschilderten Kreisverkehr. DerEinfahrende hat immer Vorrang, da er der Rechtskommende ist.

Vorrangsituation beachten:

Im Kreisverkehr empfiehlt es sich, möglichst weit rechts zu fahren.Wenn es sich um einen Kreisverkehr mit mehreren Spuren handelt,müssen all jene Verkehrsteilnehmer, die innen fahren, rechtzeitig denFahrstreifen wechseln, um den Kreisverkehr dann vom rechtenFahrstreifen aus verlassen zu können.

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Fahrkönnen und -wissen am Prüfstand

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Blinken beim Ausfahren:

Beim Einfahren in den Kreisverkehr wird nicht geblinkt, beimAusfahren schon – so lautet die goldene Regel. Andere Einfahrendekönnen nicht abschätzen, was der Fahrer vorhat, wenn er beimAusfahren aus dem Kreisverkehr das Rechts-Blinken verabsäumt.

Vorteile:

Kreisverkehrsanlagen haben gegenüber Kreuzungen wesentlicheVorteile:

• Durch eine niedrige Einfahrtsgeschwindigkeit ist imErnstfall die Verletzungsschwere gering.

• Die Verkehrsführung ist übersichtlich – die Gefahr kommtvon links, bei Kreuzungen von beiden Seiten.

• Die Umweltbelastungen (Lärm, Abgase) werden reduziert, da es keine unnötigen Wartezeiten bei Rot,insbesondere in den Nachtstunden, gibt.

• Das Erscheinungsbild als markanter Platz verbessert diestädtebauliche Qualität und die Orientierung imStraßennetz.

GeisterfahrerwarntafelAn allen österreichischen Autobahn-Anschlussstellen sind von größerer Entfernung gut sichtbare Geisterfahrerwarntafeln aufgestellt.

Ausgangspunkte für Geisterfahrten

• Am häufigsten beginnen Geisterfahrten (44 %) imEinmündungsbereich von Autobahnen oderSchnellstraßen.

• Mit 27 % folgen schon absichtliche Wendemanöver, teilsaus banalen Gründen (z.B. Regenschirm in der Raststättevergessen, Scheibenwischer verloren).

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45%

28%

27%

Was tun, wenn Ihnen ein Geisterfahrer entgegen kommt

Kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen oder hören Sie eineGeisterfahrermeldung, heißt es: Rechts halten, Geschwindigkeit starkreduzieren, keinesfalls überholen und die Polizei informieren.WerdenSie selbst zum Geisterfahrer, schalten Sie sofort die Warnblinkanlageein und halten Sie so weit außen wie möglich am nächstenFahrbahnrand an.Wichtig ist, nicht die Nerven zu verlieren und nichtumzudrehen.

Geisterfahrer-Warnung? Rechts bleiben und nicht überholen.

Hauptursachen für Geisterfahrten

Alkoholisierung

Überforderung

Bewusstes Wenden auf der Fahrbahn

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Fahren mit Licht am Tag leistet einen wertvollen Beitrag zur Senkung der Unfallzahlen auf Österreichs Straßen. Jeder Verkehrsteilnehmer profitiert von Licht am Tag. Es geht nicht um die Sicherheit der anderen, sondern um die persönliche Sicherheit jedes Einzelnen!

Die folgenden Lichtquellen sind bei Tag und guter Sicht im Ortsgebiet und imFreiland erlaubt:

• Serienmäßiges Abblendlicht: Die kompletteFahrzeugbeleuchtung gemeinsam mit Begrenzungslicht,Kennzeichenleuchten und Schlussleuchten sind aktiviert.

• Tagfahrleuchten, die sich beim Betätigen der Zündungautomatisch ein- bzw. ausschalten.

• Nebelscheinwerfer alleine:Voraussetzung ist allerdings,dass nur Nebelscheinwerfer verwendet werden dürfen, diein der Fahrzeugfront eingebaut sind.

• Nebelscheinwerfer und Abblendlicht: Diese Kombinationsollte aber bei guten Sichtverhältnissen aufgrund deshohen Energieverbrauches und Lampenverschleißes ver-mieden werden.

Die folgenden Lichtquellen sind zu jeder Zeit, egal ob im Ortsgebiet oder imFreiland verboten:

• Unbeleuchtet fahren

• Nur mit Begrenzungslicht fahren

• Fernlicht, wenn jemand geblendet werden kann

• Abblendlicht, das zu stark gedimmt wurde

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Neue rechtliche VorschriftenSoviel Vorschriften – da bleibt so manches Detail im wahrsten Sinnedes Wortes „auf der Strecke“. Hier die wichtigsten Neuerungen:

Licht am Tag

Seit dem 15. November 2005 ist Fahren mit Licht am Tag auf allenStraßen und zu allen Tageszeiten nun auch in Österreich Pflicht.

Die Vorteile von Fahren mit Licht am Tag auf einen Blick:

• Speziell für Autofahrer:Vermeidung vonKreuzungsunfällen und Verringerung vonFrontalzusammenstößen bei Überholvorgängen.Reduktion der Unfallschwere.

• Speziell für Motorradfahrer: Schnellere Wahrnehmungvon Fahrzeugen, gerade auch im peripheren Sehbereich,bessere Distanzschätzung.

• Speziell für Fußgänger und Radfahrer: Mehr Sicherheitbeim Überqueren der Fahrbahn durch schnellereWahrnehmung von beleuchteten Fahrzeugen.

• Speziell für Kinder: Bessere Wahrnehmung von beleuch-teten Objekten, besonders in den Augenwinkeln.

• Speziell für Senioren:Teilweiser Ausgleich der verminder-ten Sehkraft durch beleuchtete Fahrzeuge.

• Für alle Familien: Rettung von 30 Menschenleben pro Jahr.

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Gesetzlich vorgeschrieben ist nur eine Weste für den Lenker.Empfohlen wird aber, für jeden Passagier eine Schutzweste mitzuführen.

VormerksystemSeit 1. Juli 2005 ist das Vormerksystem – so der offizielle Name fürden Punkteführerschein – in Kraft.

Die Funktionsweise des Vormerksystems

Das Vormerksystem dient der Erfassung von Mehrfachtätern undHochrisikolenkern.Wird eines der 13 Vormerkdelikte begangen, gibtes beim ersten Mal eine Vormerkung im Führerschein-Register.Kommt es innerhalb von zwei Jahren zu einem weiteren Delikt, mussder betroffene Lenker an einer besonderen Maßnahme teilnehmen(z.B. Nachschulung, Fahrsicherheitstraining). Diese Maßnahmen sindvon der Behörde auch dann anzuordnen, wenn gleichzeitig mehrereVormerkdelikte begangen werden. Bei der dritten Übertretung inner-halb von zwei Jahren wird die Lenkberechtigung für mindestens dreiMonate entzogen.Vormerkungen werden nach zwei deliktfreienJahren gelöscht.

Die einzelnen Delikte des Vormerksystems

1. Verstoß gegen Alkohollimit von 0,5 Promille bei Führerscheinklas-sen A, B, C1, F (Pkw, Motorrad,Traktor,Wohnmobil, Lkw bis 7,5 t)

2. Verstoß gegen Alkohollimit von 0,1 Promille beiFührerscheinklasse C (Lkw ab 7,5 t)

3. Verstoß gegen Alkohollimit von 0,1 Promille beiFührerscheinklasse D (Autobus)

4. Gefährdung von Fußgängern, die einen Schutzweg vorschriftsge-mäß benützt haben

5. Zu geringer Sicherheitsabstand (nämlich 0,2 bis 0,39 Sekunden)

Die Bestimmungen bei Dunkelheit oder schlechter Sicht bzw. beimFahren im Tunnel bleiben unverändert, außer, dass Tagfahrleuchtennicht ausreichen und daher verboten sind.

Das kann Ihnen passieren, wenn Sie zum „Lichtsünder“ werden

Wer bei Tag und guter Sicht ohne oder mit vorschriftswidrigerBeleuchtung angehalten wird, muss mit einem Organmandat in Höhevon 15 Euro rechnen. Für falsche Beleuchtung bei Dunkelheit oderSichtbehinderung reicht der Strafrahmen bis zu 5.000 Euro.

Bei einem Unfall drohen "Lichtsündern" außerdem rechtlicheNachteile:Wer ohne Licht gefahren ist, muss nämlich beweisen, dassder Unfall auch mit eingeschaltetem Licht passiert wäre. Der Beweiswird oft schwer zu erbringen sein. Die Folge wäre eine straf- bzw.zivilrechtliche Haftung.

Warnwesten sind PflichtSeit dem 1. Mai 2005 müssen alle Kfz-Lenker eine reflektierendeSicherheitsweste im Fahrzeug mitführen und bei einer Panne undeinem Unfall verwenden. Sowohl das Nicht-Mitführen als auch dasNicht-Tragen der Westen wird geahndet.

• Die Jacken dürfen gelb, rot oder orange sein und müssender ÖNORM EN 471 entsprechen. Ob dem so ist, sehenSie am Etikett der Jacke.

• Die Warnwesten müssen von den Lenkern mehrspurigerKraftfahrzeuge beim Aufstellen des Pannendreiecks aufeiner Freilandstraße getragen werden. Auf einer Autobahnoder Autostraße ist das Tragen der Weste verpflichtendvorgeschrieben, wenn der Lenker das Fahrzeug verlässtund sich auf der Fahrbahn oder auf dem Pannenstreifenaufhält.

• Der theoretische Strafrahmen für den Fall einer Anzeigereicht bis zu 5.000 Euro. In der Praxis werden meist 14Euro verrechnet.

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Höchstgeschwindigkeit beachtenSicherheitsabstand einhaltenNiemals wenden oder rückwärts fahren

Im Normalfall:

Bevor Sie in einen Tunnel einfahren, überprüfen Sie, ob genugKraftstoff im Tank ist.

Nehmen Sie die Sonnenbrille rechtzeitig ab, damit sich Ihre Augen andie geänderten Lichtverhältnisse gewöhnen.

Gut zu wissen ...

• Radio einschalten und Sender mit Verkehrsfunk wählen.Die Frequenzen werden meist vor dem Tunnel angezeigt

• Abblendlicht einschalten

• Höchstgeschwindigkeit beachten

• Verkehrszeichen und Ampelsignale beachten

• Hinweise auf Fluchtausgänge, Pannenbuchten, Feuer-löscher und andere Sicherheitseinrichtungen einprägen

• Am rechten Fahrbahnrand orientieren, nie an derMittellinie

Halten Sie ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug (Pkw 50 m, Lkw 100 m)

6. Stopptafel missachtet und andere zum plötzlichen Abbremsenoder Auslenken genötigt (Vorrang genommen)

7. Rote Ampel missachtet und andere zum plötzlichen Abbremsenoder Auslenken genötigt (Vorrang genommen)

8. Ein Einsatzfahrzeug oder ein Fahrzeug des Straßendienstes durchBefahren des Pannenstreifens (mit mehrspurigem Fahrzeug) amWeiterfahren gehindert

9. Verletzung des Fahrverbots für Kfz mit gefährlichen Gütern inTunnels

10. Missachtung der Beschränkungen für Beförderungseinheiten mitgefährlichen Gütern in Tunneln

11. Überfahren einer durch rotes Licht oder geschlossenen Schrankengesperrten Eisenbahnkreuzung

12. Ein Fahrzeug mit schweren technischen Mängeln gelenkt odermangelhafte Beladung

13. Die Vorschriften über die richtige Kindersicherung nicht befolgt

Jene Delikte, die schon vor dem 1. Juli 2005 den Entzug derLenkberechtigung zur Folge hatten (Alkoholisierung ab 0,8 Promille,Geschwindigkeitsübertretungen), bleiben vom Vormerksystem unbe-rührt. Ein neues Delikt ist aber dazugekommen:Wer weniger als 0,2Sekunden Sicherheitsabstand hält (das entspricht bei 130 km/h einerDistanz von etwa 7,2 m), muss den Führerschein ebenfalls sofortabgeben.

Ausreichender Abstand, angepasste Geschwindigkeit – Wie Sie sich im Straßentunnel richtig verhalten

Jeder zweite Tunnelunfall ist auf zu geringe Sicherheitsabständezurückzuführen.Viele Unfälle ließen sich vermeiden, indem man einfach vom Gas geht.

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die Warnblinkanlage ein. An unübersichtlichen Straßenstellen mussein Pannendreieck aufgestellt werden.

• Nächste Notrufstation aufsuchen und Tunnelwarte informieren (nicht das Mobiltelefon benutzen, denn beiBetätigung des Notrufs wird sofort Ihr Standort erkannt,und es werden häufig auch automatisch weitereSchutzmaßnahmen aktiviert, wie automatischeVideoüberwachung, Hinweis zur Reduzierung derGeschwindigkeit, Sperrung des Tunnels und anderes)

Erste Hilfe leisten, wenn nötig.

Bei Bränden:

Sollte Ihr eigenes Fahrzeug brennen, fahren Sie wenn möglich nochselbst aus dem Tunnel heraus. Manchmal reicht die Zeit dazu nichtmehr. Halten Sie am rechten Fahrbahnrand, schalten Sie den Motorab, verlassen Sie das Fahrzeug und löschen Sie das Feuer mitFeuerlöschern, solange es noch klein ist. Feuerlöscher finden Sie mei-stens in den Notrufnischen im Tunnel.

Wenn ein Löschen nicht mehr möglich ist, gehen Sie sofort zumnächsten Fluchtausgang.

• Bei Brand eines Fahrzeugs vor Ihnen am rechtenFahrbahnrand mit ausreichend Abstand zum vorderenFahrzeug (mindestens 50 m) anhalten.

• Warnblinkanlage einschalten und Zündschlüssel stecken lassen.

• Auf Durchsagen im Verkehrsfunk beziehungsweiseInformationen auf den Hinweistafeln achten.

• Ist Rauch und Feuer zu sehen, sofort vom Feuer weg

Bei Stau:

• Am rechten Fahrbahnrand anhalten und dabei ausreichend Abstand zum vorderen Fahrzeug einhalten(mindestens 50 m)

• Bei Stillstand des Verkehrs Motor abdrehen undWarnblinkanlage einschalten

• Im Fahrzeug bleiben, falls keine anderen Anweisungendes Betreibers erfolgen

• Auf Durchsagen im Verkehrsfunk beziehungsweiseInformationen auf den Hinweistafeln achten

Bei Pannen:

Eine Panne im Tunnel? Kein Problem. Stellen Sie Ihr Fahrzeug möglichst in einer Pannenbucht oder auf dem Standstreifen ab. Sonstso nah wie möglich am rechten Fahrbahnrand. Motor abdrehen undWarnblinkanlage einschalten. An unübersichtlichen Straßenstellenmuss ein Pannendreieck aufgestellt werden.

• Nächste Notrufstation aufsuchen und Tunnelwarte infor-mieren (nicht das Mobiltelefon benutzen, denn beiBetätigung des Notrufs wird sofort Ihr Standort erkannt,und es werden häufig auch automatisch weitereSchutzmaßnahmen aktiviert, wie automatischeVideoüberwachung, Hinweis zur Reduzierung derGeschwindigkeit, Sperrung des Tunnels und anderes)

Warnblinkanlage einschalten!

Bei Unfällen:

Bleiben Sie am rechten Fahrbahnrand mit ausreichend Abstand (mindestens 50 m) zum vorderen Fahrzeug stehen und schalten Sie

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Der Hausschlüssel ist schon wieder unauffindbar, obwohl Sie ihndoch ganz sicher an seinen Platz zurückgelegt haben. Und überhaupt– wenn Sie nicht gleich alles auf Zetteln notieren, dann haben Sie esim selben Moment vergessen. Lässt Ihr Gedächtnis nach?

Je älter der Mensch, umso mehr Sorgen machen wir uns um unserGehirn.

Immerhin werden in den grauen Zellen unser ganzes Wissen, unserBild von der Wirklichkeit und unsere Entscheidungen gespeichert.Sogar wenn wir schlafen ist unser Gehirn im Einsatz. Mit zunehmen-dem Alter kann es vorkommen, dass die Hirnleistung nachlässt und eszu Konzentrations- und Gedächtnisstörungen kommt.

Am Anfang steht das Gespräch!Was genau hinter Konzentrations- und Gedächtnisstörungen steht,kann nur der Experte feststellen. Die erste Anlaufstation sollte IhrHausarzt sein. Er kennt Sie meist schon seit vielen Jahren und kanndaher Veränderungen der Konzentrationsfähigkeit sowieGedächtnisstörungen am besten feststellen. Mit Hilfe bestimmterFragen und Aufgaben wird er prüfen, ob tatsächlich eine Störung vonKonzentration und Gedächtnis vorliegt oder ob es sich um einen nor-malen altersbedingten Leistungsverlust handelt. Je früherGedächtnisstörungen behandelt werden, umso länger können die gei-stigen Fähigkeiten aufrecht erhalten bleiben.

zügig zum nächsten Fluchtausgang oder Portal gehen

• Bei starker Rauchentwicklung an derFluchtnotbeleuchtung orientieren oder an derTunnelwand entlang tasten.

Ist Rauch und Feuer zu sehen, sofort vom Feuer weg zügig zum nächsten Fluchtausgang oder Portal gehen

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Altersvergesslichkeit:Erste Anzeichen erkennen

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Bleiben Sie neugierig!

Tipps fürs Gehirntraining

• Nehmen Sie an Diskussionenteil und halten Sie Ihr Gehirnin Aktion. Durch flexibleLernbereitschaft bleiben dieNervenverknüpfungen imGehirn erhalten bzw. bildensich Neue.

• Machen Sie Sport – am bestenJoggen, Nordic Walking, Aqua-Fitness oder Radfahren. Dasfördert die nötigeDurchblutung des Körpers.

• Mit großen Armbewegungenzeichnen Sie auf einer echtenoder eingebildeten TafelFiguren wie Kreise, Sterne,Häuser, Schlangen- und Zick-Zacklinien. Beide Hände zeich-nen gleichzeitig das gleicheMotiv, aber spiegelbildlich.

Wissen

Das GehirnDas menschliche Gehirn besitzt ca. 100 Milliarden Nervenzellenund wiegt im Schnitt 1,3 kg. Es verbraucht jedoch mehr als 20 %der Energie des gesamten Körpers. Etwa ein Fünftel der täglichenNahrungsmenge geht „in den Kopf“. Das Gehirn ist vergleichbarmit der Arbeitsweise eines leistungsstarken Computers. Das istauch gut so, denn rund 10 Millionen Informationen stürzen injeder Sekunde auf die menschliche Wahrnehmung ein. Davonfällt vieles nach kurzer Zeit aus dem Gedächtnis und wird vergessen. Unabhängig vom Lebensalter und aus reiner Notwehr.Im Ultrakurzzeitgedächtnis landen alle äußeren Reize wie hören,sehen, fühlen, riechen oder schmecken. 2 Sekunden lang werdensie bearbeitet. Nur wenn die Informationen so wichtig sind, dasssie weiterer Bearbeitung bedürfen, werden sie in dasKurzzeitgedächtnis weitergeleitet. Im Kurzzeitgedächtnis treffenErlebnisse, Eindrücke und Informationen ein. Sie werden zwischengelagert bis sie im Langzeitgedächtnis archiviert werden.Das Langzeitgedächtnis funktioniert so ähnlich wie die Festplatteeines Computers. Es bildet das Netzwerk der Erinnerung. Je öfterdiese Erinnerung aktiviert wird, umso tiefer gräbt sich dieInformation ins Gedächtnis. Übrigens, dass können Sie bewussttrainieren.

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VergissmeinnichtSichere Senioren im Straßenverkehr

Aktion

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Notizen

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Impressum:Inhalt und Texte: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), Frau MMag. Ursula Messner,

Schleiergasse 18, A-1100 Wien, Novartis Pharma GmbH, Frau Mag. Elisabeth Marchart,

Brunner Straße 59, 1235 Wien, Grafik, Layout: PBK Ideenreich Gmbh, Frau Mag. Susanne

Maier, Davidgasse 87-89, 1100 Wien, Druck: Print & Display, Herr Ing.Thomas Tippl,

Hermesstraße 44, 1130 Wien

NO

V-P

H/2

5M/V

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Eine Gemeinschaftsaktion desKuratoriums für Verkehrssicherheitund Novartis.

VergissmeinnichtSichere Senioren im Straßenverkehr

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Eine Gemeinschaftsaktion desKuratoriums für Verkehrssicherheitund Novartis.

Mit freundlicher Unterstützung von

AnNOVARTIS Pharma GmbHzHd Fr. Mag. Elisabeth Marchart

Brunner Straße 59 A-1235 Wien

JA, bitte schicken Sie mir dasReflektorband für noch mehr Sicherheit im Straßenverkehr an untenstehende Adresse:

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JA, ich bin an weitererInformation zum Thema "Vergissmeinnicht" interessiert.

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