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Archiv Ohren- usw. Heilk. u. Z. Hals- usw. Heilk., Bd. 172, S. 321--331 (1958) Aus der Universit&ts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Jena (Direktor: Prof. Dr. reed. ROSEMAI~IE ALBREOI-IT) Verlaufsformen der Priikanzerosen des Mnndes und des Kehlkopfes + Von ROSEMARIE ALBRECHT Mit 7 Textabbildungen (Eingegangen am 25. Januar 1958) Im Munde und im Kehlkopf stellen hyper- und diskeratotische Pro- zesse das Gros der Pr&kanzerosen. Alle fibrigen stehen zahlenm~Big und damit in ihrer praktisehen Bedeutung weir hinter ihnen zuri~ek. Klinisch treten sie fiberall dort, wo die abnorme Verhornung ein gewisses MaB an Ausdehnung und M~chtigkeit erreicht hat, als so- genannte Leukoplakie in Erseheinung. Verfeinerte klinisehe Unter- suehungsmethoden, die wir im wesenttiehen der Gyn~kologie verdanken, und die Histologie zeigen abet, dab die zugrunde liegende Epithelver- /~nderung fiber die makroskopisch sichtbarlichen Grenzen der Leuko- plakie oder auch ohne, daB es je zu der WeiBf~rbung kommt~ nachweisbar sein kann. Die Leukoplakie ist eine rein descriptive Diagnose und kann Teil- erscheinung verschiedener Schleimhaut- und Hauterkrankungen sein, denen aber allen die abnorme Verhornung gemein ist. Verfolgt man das Verhalten der Leukop]akien yon Anbeginn ihres Bekanntwerdens bis zum Ende ihres Tr/~gers, so ergeben sich recht ver- schiedene Verlaufsformen, entsprechend ihrer unterschiedlichen Atiologie. DaB ein gewisser Prozentsatz yon ihnen irgendwann einmal krebsig entartet, is~ bekannt. Wie hoch dieser Prozentsatz ist, 1/~13t sieh bei diesem genetisch uneinheitliehen Krankheitsbild sehwer sagen. LAlgE-CLAYPON gab ihn 1930 ffir Leukoplakien des Mundes mit 30% und einer Dureh- schnittszeit yon 5 Jahren an, MACKEE U. CIPOLLARO mit 20--30~o. Ieh persSnlich mSchte an Hand eines seit 12 Jahren unter groBztigiger Mit- hilfe yon ZA~GE systematisch gesammelten Materials glauben, dab dieses etwa zutrifft, halte aber eine gewisse Zurfickhaltung im Nennen fester Zahlen f/Jr geboten, da sich an Kliniken vorwiegend die sehwereren F/tlle sammeln und sich die blande verlaufenden Formen der Berechnung ent- ziehen. * Herrn Prof. UIgTEI%BEI%GEI% zum 65. Geburtstag gewidmet. Arch. Ohre~l- usw, Heilk. u. Z. Hals- usw. ]=[eilk., Bd. 172 23

Verlaufsformen der Präkanzerosen des Mundes und des Kehlkopfes

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Archiv Ohren- usw. Heilk. u. Z. Hals- usw. Heilk., Bd. 172, S. 321--331 (1958)

Aus der Universit&ts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Jena (Direktor: Prof. Dr. reed. ROSEMAI~IE ALBREOI-IT)

Verlaufsformen der Priikanzerosen des Mnndes und des Kehlkopfes +

Von ROSEMARIE ALBRECHT

Mit 7 Textabbildungen

(Eingegangen am 25. Januar 1958)

I m Munde und im Kehlkopf stellen hyper- und diskeratotische Pro- zesse das Gros der Pr&kanzerosen. Alle fibrigen stehen zahlenm~Big und damit in ihrer praktisehen Bedeutung weir hinter ihnen zuri~ek.

Klinisch treten sie fiberall dort, wo die abnorme Verhornung ein gewisses MaB an Ausdehnung und M~chtigkeit erreicht hat, als so- genannte Leukoplakie in Erseheinung. Verfeinerte klinisehe Unter- suehungsmethoden, die wir im wesenttiehen der Gyn~kologie verdanken, und die Histologie zeigen abet, dab die zugrunde liegende Epithelver- /~nderung fiber die makroskopisch sichtbarlichen Grenzen der Leuko- plakie oder auch ohne, daB es je zu der WeiBf~rbung kommt~ nachweisbar sein kann.

Die Leukoplakie ist eine rein descriptive Diagnose und kann Teil- erscheinung verschiedener Schleimhaut- und Hauterkrankungen sein, denen aber allen die abnorme Verhornung gemein ist.

Verfolgt man das Verhalten der Leukop]akien yon Anbeginn ihres Bekanntwerdens bis zum Ende ihres Tr/~gers, so ergeben sich recht ver- schiedene Verlaufsformen, entsprechend ihrer unterschiedlichen Atiologie.

DaB ein gewisser Prozentsatz yon ihnen irgendwann einmal krebsig entartet , is~ bekannt. Wie hoch dieser Prozentsatz ist, 1/~13t sieh bei diesem genetisch uneinheitliehen Krankheitsbild sehwer sagen. LAlgE-CLAYPON gab ihn 1930 ffir Leukoplakien des Mundes mit 30% und einer Dureh- schnittszeit yon 5 Jahren an, MACKEE U. CIPOLLARO mit 20--30~o. Ieh persSnlich mSchte an Hand eines seit 12 Jahren unter groBztigiger Mit- hilfe yon ZA~GE systematisch gesammelten Materials glauben, dab dieses etwa zutrifft, halte aber eine gewisse Zurfickhaltung im Nennen fester Zahlen f/Jr geboten, da sich an Kliniken vorwiegend die sehwereren F/tlle sammeln und sich die blande verlaufenden Formen der Berechnung ent- ziehen.

* Herrn Prof. UIgTEI%BEI%GEI% zum 65. Geburtstag gewidmet. Arch. Ohre~l- usw, Hei lk . u. Z. Ha ls - usw. ]=[eilk., Bd. 172 2 3

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3 2 2 ROSEMARIE ALBRECHT :

Die Zeitspanne zwischen dem ersten Auftreten der Leukoplakie und krebsiger Entar tung betrug in unserem kfirzesten FMle nur 6 Woehen, im lgngsten mir von CZEgMAOK bekannten 30 Jahre.

Ffir die Prognose und Therapie ist es vortei]haft, die Leukoplakien grunds/itzlich in zwei Gruppen zu unterteilen, in eine vorwiegend exo- genen und eine vorwiegend endogenen Ursprungs.

Die dureh guBere Einwirkung erklgrbaren Leukoplakien sind Pro- dukte ehronisch entzfindlicher, -mechanischer, -chemischer oder auch -thermischer Reize. Sie sind mit den Arbeitsschwie]en der guBeren Haut zu vergleiohen. G~]~ITICER bezeichnet sie als leukoplakische Verdiekung.

Es handelt sich hierbei um umschriebene Zungenrandleukop]akien im Bereich eines schadhaften Zahnes, im Gebiet der WangenbiBlinie bei entsprechenden BiBst6rungen, wogegen zarte milehig durehscheinende Epitheltrfibungen in diesem Gebiet durehaus physiologiseh sein k6nnen, da hier die Schleimhaut Ms Fortsetzung der pars villosa der Lippen besonders haut/ihnlich ist (ScHeMata).

Es handelt sich ferner um flgchenhafte Verhornungssteigerung des harten Gaumens und der Alveolarfortsgtze bei schleeht sitzenden Pro- thesen oder individue]ler Unvertrgglichkeit des jeweils gew/fhlten Kunst- stoffes.

Auch chemo-elektrische StrSmungen zwischen verschiedenartigen Ffillungs- und Kronenmetallen so]len nach M_IGI-IALOWSKI~ ULLMAIgN, S]~RE~r u. a. Ursache yon Leukoplakien sein kSnnen.

Unter den vorwiegend chronischen Reizen spielen die verschiedenen l~auchgepflogenheiten sieher eine groge 1%olle, siehe die Leukokeratosis nieotina palati (KEINING, MIGL, Gt~I~ITI~EI~ u. a.).

Charakteristisch ffir diese Leukoplakien ist, dab Sitz und Ausdehnung der Einwirkung des l~eizes entspricht und dab sie bei rechtzeitiger Be- seitigung der Ursache rfickbildungsf/ihig sind.

Wir haben hin und wieder selbst tumorverd/ichtige, knotige Zungen- randleukoplakien wieder verschwinden sehen nach Beseitigung des schul- digen Zahnes, Normalisierung der Schleimhaut naeh Wechse] der Pro- these u. a. m.

Aber yon einem gewissen Irritationsgrad an kSnne nauch diese Leuko- plakien trotz aller Mal3nahmen fortbestehen und sich weiter entwickeln bis zum Umschlag in Malignit/it, eine Beobachtung, die mit den Er- fahrungen der experimentel]en Onko]ogie fibereinstimmt.

Ein einziges Beispiel aus dieser Gruppe mag die altbekannte Tat- sache erneut best/~tigen, dal~ durch fortgesetzten/iufteren I~eiz tatsgch- lieh, wie im Experiment, fiber die Leukoplakie ein Carcinom entstehen kann. Es zeigt abet auch, dal~ einem so entstandenen Schleimhaut- carcinom Mle Tficken seiner Species innewohnen, im Gegensatz zu einigen tIautcareinomen, die als relativ gutartig gelten.

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Verlaufsformen der Prakanzerosen des Mundes und des Kehlkopfes 323

1. Beispiel. Sch. J. 16. 7. 1894, Maurer, Kr. B1. Erfurt Nr. 12592/55. Durch chron. Einwirkung yon Xautabak verhornendes Plattenepithelcarcinom tier ]i. unteren Wangermmschlagsfalte mit Lungenmetastase und tells papillgrer Leuko- plakie an symmetriseher SteHe re.

Bemerkt seit 1 Jahr genau an den Stelten, an denen er seit Jahrzehnten den Kautabak zu deponieren pflegt, eine weiltliche Ver~nderung der Sehleimhaut. Xommt wegen Sehmerzem li. zur stationaren Aufnahme.

Befund: Tumorkrater mit leukoplakischer Umgebung in der li. und fast gleich- groBe Leukoplakie, teils papillgren Charakters in der re. unteren Wangenumsehlags- falte, diffuse glatte Leukoplakie am harten Gaumen. Isolierte Lungenmetastase. Das verh. Plattenepithelcarcinom des Mundes wird exstirpiert. 0rtlich glatte Heilung. Die Leukoplakie re. bildet sieh in der Folgezeit nicht zuri~ck, obwohl Pat. keinen Kau- tabak mehr zu sich nimmt. Pat. kommt im Verlauf yon 2 Jahren infolge der Lungenver/s ad Exitum.

Die Zahl der Leukoplakien, deren Entstehung durch nach- weisbaren ~uf~eren Reiz erklgrt werden kann, ist im Gesamt- rahmen klein. In der Mehrzahl der F/s feh]en solche Griinde, dagegen finden sich Hinweise irgendeiner gesamtkSrperli- chen St5rung, sei es auf dem Gebiet des Stoffwechsels, des hormonalen Zusammenspie]s, der Vitamine, Ver/~nderungen des Seniums, Infektionskrank-

Abb. 1. 1955 T u m o r - - Wangenumschlags fa l t e l inks nnd Leukoplak ie rech t s bei chron. K a u t a b a k a b n s u z

heiten, wie die Syphilis, chron. Intoxikationen, vegetative Dysregulation mit St5rung des natiirlichen Feuchtigkeitsgrades der Schleimhaut und schliel~lich auch psychische Komponenten (H. C~AMV.R). Diese sollen als Leukoplakie vorwiegend endogenen Ursprungs verstanden werden.

Sie unterscheiden sich yon den Leukoplakien der ersten Gruppe durch ihre grSl~ere Neigung zu flgchenhafter Ausbreitung oder zu multi- plem, hgufig symmetrischen Auftreten und durch ihre Rezidivneigung.

Die Wahrscheinlichkeit, dab aus Leukoplakien dieser Gruppe ein Carcinom entsteht, ist erfahrungsgemgl~ sehr viel grSl~er.

Ein gewisser Teil kann sich, sei es vorfibergehend oder auch end- giiltig, auf hohe Vitamingaben bessern, teils auf Vitamin C, andere auf Vitamin B, wieder andere auf Vitamin A und andere erst auf Kombina- tionen, was die Vermutung zulgl~t, dal~ StSrungen im Vitaminhaushalt vorlagen, wenn auch diese etwas vage Diagnose unbefriedigend ist.

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3 2 4 ROSEMARIE ALBRECHT:

Verhornungsanomalien der Schleimh/~ute im Klimakterium sprechen zuweilen auf Hormone an.

Leukoplakien als Ausdruck eines atypischen Lichen ruber der Schleimhaut kSnnen vereinzelt auf die klassische alte Arsenbehandlung ansprechen, aber im groBen und ganzen sind die therapeutischen MSglich- keiten bei den endogenen Leukoplakien sp~rlich und unbefriedigend. Radikale chirurgische MaBnahmen sind bei fliichenhaften Veri~nderungen

Abb. 2. 1953 Tumor Mundwinkel links und Leukoptakie Mundwinkel rechts bei Lues

besonders im Munde unmSglich und auch die RSntgen- und Radium- therapie ist prob]ematiseh, wie an anderer Stelle noch gezeigt werden wird.

In der alteren Literatur wird der Lues eine grol]e Bedeutung als Ur- sache yon Leukoplakien zugeschrieben. t teute dfirfte ihr eine besondere Rolle kaum mehr zukommen. In unserem umfangreiehen Krankengut haben wir nur einen einzigen Fall dieser Art. Er f~llt allerdings dadurch auf, daft die Leukoplakien schon in recht jungen

Jahren auftraten und durch frfihzeitige maligne Entartung und Meta- stasierung.

2. Beispiel. M. H., 7.6. 1926, Schlosser, Xr. BI. Erfurt, Nr. 11973/53. Lenko- plakie des re. und verh. Plattenepithel-Ca des li. Mundwinkels, mit Metastasierung in dem regioniiren Halslymphknoten, Wismut-Stomatitis und Gingivitis bei Lues.

l~illt im Mai 1953 im Alter von 27 Jahren dem Betriebsarzt dutch ein Ge- schwiir im 1L Mundwinkel auf. Dabei positive Wa.R. festgestellt. Im Verlauf der 1. Xur keine Besserung. Probeexcision ergibt verh. Pl~ttenepithelcarcinom. Bei Einweisung gro~es nlcerierendes Carcinom im li. Mundwinkel, spiegelbildlich dazu an der re. Seite ausgedehnte Lenkoplakie. Driisenmet~stasen im li. Gefii~teilungs- winkel.

Nach Tumor und Drtisenexstirpation, im Verlauf yon 3 Monaten 1, nach weiteren 3 5{onaten 2., nnd nach Weiteren 2 Mon~en 3. Ortsrezidiv.

Der zunehmend gr5~er Werdende Wangen-Munddefekt funktione]l und kos- metisch ~u~erst l~stig. Nach 2j~hriger Symptomfreiheit 101astische Deckung des Defektes. Jetzt nach insgesamt 31/2 Jahren im guten Ailgemeinzustand. Tumorfrei. Serologisch trotz zahlreiche r •uren nie negativ g.eworden. Leukoplakie im re. Mundwinke] unver~indert. Steh~ noch in strengster Uberwachung.

ZweifeUos darf man in: diesem Falle in der Lues den begiinstigenden Faktor fiir Lenkoplakieentstehung und maligner Entartung sehen. Andere unter ihnen lassen sich als partielle oder alleinige Erscheinung yon Er- krankungen der i~ul~eren Haut einordnen, die der Dermatologie als obli- gatorische oder fakultative Pr~kanzerosen bekannt sind. Hierher ge- h(Jren, wahrscheinlich hiiufiger als man bisher annahm, der Morbus

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Verlaufsformen der Pr/~kanzerosen des Mundes und des Kehlkopfes 325

Bowen (REIch, W. LUTZ, W. S I S C t I K A ) , naeh GOTTRO~ auch der Lichen ruber atrophicans, nach vereinzelten Hinweisen in der Literatur und einer eigenen Beobachtung die Epidermolysis hereditaria bullosa, und relativ hiiufig die senile Keratose. Wenn LEveR sehreibt, daI~ die Leuko- plakie die senile Keratose der Schleimhaut darstelle, so trifft das in dieser Formulierung, wie hereits gezeigt, nicht zu, aber zweifellos sind senile Keratosen der Hunt in einem nicht geringen Prozentsatz mit Leuko- plakien der Schleimh/~ute vergesell- schaftet, und so wie jene gerne prim/~r multipel oder nacheinander maligne entarten, sehen wir auch an den se- nilen leukoplakischen Sehleimh//uten multiple Tumoren.

8. Beispiel. L. A., 6. 5. 1881, t~entner, Kr. B1. Erfurt Nr. 6525/56. Verh. Platten- epithe]careiuom der Gingiva des li. Unter- kiefers und der li. Tonsille bei diffuser tIyperkeratose der ganzen Mundsehleim- haut und senilen Keratomen der gugeren Haut. ~ Jahr spgter unabhgngig Zweit- tumor des weichen Gaumens.

75jghriger Mann. Typisehe senile Ver- /~nderungen, besonders der unbedeckten Haut, mehrere senile Xeratome. Diffuse WeiBf~rbung fast der gesamten Mund- schleimhaut. Ausgedehntes Zahnfleiseh- carcinom des li. Unterkiefers, auffallend oberfl~chliehe earcinomatSse Vergnderung der li. Tonsille. Zwischen beiden kein unmittelbarer Zusammenhang. Tumor: verdi~chtige p~pill~re Hyperkeratose am

(

Abb. 3. l a u . b 1956 1. T u m o r - - gleichzeitig Unte rk ie fe r und Tonsille links,

2 1[4 J a h r spi~ter - - mal igne Degenera t ion einer t ' r~kanzerose

weiehen Gaumen. Exstirpation des Tumors dureh erweiterte Unterkieferresektion. 1~ Jahr sp~tter ist die verdgchtige Gaumenhyperkera~ose einwandfrei carcinomat6s. 2. Eingriff. Zur Zeit leidliehes Allgemeinbefinden, aber nach wie vor tIaut- und Schleimhautunruhe.

Unabh//ngig davon, ob es gelingt, Leukoplakien in ein bekanntes Krankheitsbild einzuordnen oder ihre Xtiologie zu kl//ren, kSnnen alle, die wir in Ermanglung eines besseren Wortes als endogene Leukoplakien bezeiehnen, Ausdruck einer Tumordisposition sein. Diese braucht nicht auf die kliniseh siehtbare Ver/~nderung beschr/inkt zu sein, sondern kann fiir ein ganzes Areal gelten, auffallend oft ffir seitengleiehe Sehleimhaut- bezirke oder auch fiir das ganze Organ, in welehem die Leukoplakie auftritt, d. h. fiir den ganzen Mund- und Mundrachen oder ftir den Larynx und so fort. Einige klinische Beispiele mSgen hierftir als Beweis dienen.

4. Beispiel. J. g., 20.6. 1892, Ggrtner, Kr. B1. Jena, Nr. 747/49. Verh. Platten- epithelcarcinom der Wangensehleimhaut re. auf leukoplakischer Grundlage, Ortsrezidiv mit Drtisenmetastasen. Naeh Operation and R6ntgen-Bestrahlung

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326 ~:~OSEMAI~IE ALBRECHT :

Narbcnzustand mit generalisierter Hyperkeratose der Mundschleimhaut, auf deren Boden sich im 4. Beobachtungsjahr eine carcinomverdi~chtige Prakanzerose, im 5. ein kleines umschriebenes Carcinom und im 6. ein weiteres Carcinom der re. Wan- genschleimhaut biidet, an dessen Metastasierung Pat. im 8. Beobachtungsjahr, im 12. Jahr nach Auftreten der crsten Leukoplakie, ad Exitum kommt.

Bemerkt als 53j~hriger nach Zahnextraktion am buccalen Zahnfleisch re. unten eine wei$1iche Verf/~rbung, die sich langsam vergrSBert. Nach 4 Jahren bildet sich in einer Partie dies er weigen Fl~che ein Geschwiir, das sehliel31ich sehmerzhaft

Abb. 4. 1 1949 1. T u m o r - - r e c h t e un~ereWangen- umschlagsfalte. 2 1953 Priikanzerose - - BIitte der rechten Wange. 31954 2. Tumor - - v o r d e r e r rechter Gaumenbogen. 4 1955 3. Tumor - - Wange rechts

wird und den Pat. zumArzt fiihr~. Bei Aufnahme im Juli 1949 groBerTumor- krater der re. unteren Wangenum- schlagsfMte mit umgebender Leuko- plakie.

Auffallend symmetrische Leuko- plakie auch der li. Wange. Juli 1949 elektro-chirurgische Tumorentfernung.

September 1949 bereits Orts- rezidiv mit region~ren Driisenmeta- stasen. Ausgedehnter Eingriff und RSntgen-Nachbestrahlung. In der Folgezeit ist der Pat. tumorfrei, aber die Verhornungsneigung der Mund- schleimhaut hat nach der RSntgen- bestrahlung deutlich zugenommen und erstreckt sich praktisch auf die ganze Mundh6hle, teils als zarte Epithel- triibung, teils als massive Hornlage.

Mai 1953 inmitten der ver~,nderten Schleimhant an der re. Wange um- schriebene papill~re Leukoplakie, die vorsorglieh excidiert wird. Histol. Diagnose: Pr/~kanzerose. August 1954. Vor dem re. vorderen Gaumenbogen wieder warzige Leukoplakie, deren Excision dieses Mal ein Carcinom ergibt.

Mai 1955 neuerlich umschriebene Gewebswucherung der re. Wangensehleim- haut. Histol. wieder Carcinom, wobei dieses Mal dahingestellt bleiben mu•, ob Rezidiv der Gesehwulst des Vorjahres oder neuer Tumor.

September 1955 Lymphknotenmetastasen im re. Kieferwinkel. Trotz Ent- fernung in der Folgezeit wildes AufschieBen von weiteren Driisenmetast~sen verschiedener Lokalisation, die weder operativ noch durch massive RSntgen- bestrahlung zu beherrschen sind.

Oktober 1956 t. Bemerkenswert ist, dab trotz anf/~nglich symmetr ischer , sp/~ter dif-

fuser Hyperkera tose der Mundschle imhuut sich die Tumoren ausschliel~- lich in der rechtsei t igen W~ngenschleimhau~ entwickel t haben.

5. Beispiel. A. A., 29. 11. 1892, Kr. B1. Erfurt, 11811/56. Unterlippencarcinom li:, tumorverdi~chtige Wucherung der Sublingualregion re. und verh. Plattenepithel- carcinom des re. Unterkieferkammes, alle auf leukoplakischer Grundlage im Verlauf yon 6 Jahren aufgetreten.

1950 Radiumspickung eines Unterlippencarcinoms. Danach 4 Jahre symptom- frei.

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1954 Exstirpation eines Geschwiirs am vorderen Mundboden re. mit leuko- plakischer Umgebung und Xnoten in der Submandibularregion. Obwohl klinisch die Diagnose Tumor sicher erscheint, zSgert der Pathologe und spricht yon ltyper- keratose mit so unregelm/~l]igen Verh/~]tnissen zum darunter liegenden Binde- gewebe, so da.t] begirmende Malignit/~t nieht ausgeschlossen ist.

1956 Geschwiirbildung auf dem Xamm des re. Unterkiefers, der wiederum eine weiBliche Schleimhautvergnderung vorausgegangen ist. Histologisch: verb. Plat- tenepithelearcinom.

Abb . 5

/i t

Abb . 6

Verlaufsformen der Pr/~kanzerosen des Mundes und des Kehlkopfes 327

Abb . 5. 1 1950 1. T u m o r - - U n t e r l i p p e l inks . 2 1954 P r / i kanze rose - - v o r d e r e r 3 f u n d b o d e n rech t s . 3 1956 2. T u m o r - - r e e h t e r V n t e r k i e f e r

Abb . 6, 1 1950 i . T u m o r - - Z u n g e n r a n d l inks . 2 1952 2. T u m o r - - l i nke TonsiI le . 3 1953 3. T u m o r - - rech te TonsilIe . 4 1954 4. T u m o r - - Z u n g e n r a n d r ech t s

W/~hrend sich hier gesamge Tumoren im vorderen M u n d a b s c h n i t t abspielen, sei fiir den l~achenr ing ein Beispiel mul t ip l e r Melanoeyto- b las tome gebraeht , das yon me inem fr i iheren Mi ta rbe i t e r FLOCK schon gesonder t ver6ffent l icht wurde.

6. BeispieI. F. A., 1881, Ehefrau, Kr. B1. Jena, 899/50. Pr~tneoplastisehe Melanose und 4 maligne Melanocytoblastome des Raehenringes im Verlauf yon 4 Jahren und tSdliehem Ausgang infolge generalisierter Metastasierung.

1950 erbsgroBer Tumorknoten am li. hinteren Zungengrund mit einigen Pig- men~flecken in der Umgebung. Exstirpation. Xnoten histologisch zun/~ehst als Careinom aufgefagt. In der Folgezeit zunehmende Pigmentierung der Excisions- narbe und an symmetriseher Stelle des gegentiberliegenden Zungenrandes.

1952 kleiner uleerierender Tumor des li. oberen Tonsillenpols, histologisch zungchst als Spindelzellsarkom imponierend. 1953 gleicher Proze8 der re. Tonsille. Histolog. Rundzellsarkom.

:Postoperativ eine Metastase oberhalb des li. Sternoelavikulargelenks, die auf Bestrahlung verschwindet.

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328 I~OSEMARIE ALBRECtIT :

1954 in der Pigmentstelle des re. Zungenrundes vierter erbsgrofler, ober- fl/~chlich ulcerierender Tumor. Histologisch: m~lignes Melanocytoblastom. 9 Mo- hate sp~ter t an generalisier~en Met~stasen.

Die auf meine Veranlassung zusammen mit dem Pathologischen In- stitut Erfurt vorgenommene genaue Oberpriifung des gesamten Tumor- materials ergab ffir alle 4 Tumoren einheitlieh die histologische Diagnose eines malignen Melanocytoblastoms im Innervationsgebiet des Glosso- pharyngicus beiderseits.

Xhnliehe Vorg/~nge sehen wir auch im Kehlkopf. Hier sind es die Stimmb//nder, deren Oberfl/iche Inseln yon gesehiehtetem Plattenepithel innerhalb des I~espirationstraktes darstellen und somit auch krankhafte Verhornungsvorg/~nge zeigen kSnnen. DaB wir sie vereinzelt auch auf metaplastisch ver/~nderten respiratorischen Epithelgebieten der Nase, des Taschenbandes und der Trachea gesehen haben, sei hier nur beilgufig bemerkt.

Der t Iyperkeratose oder Leukoplakie des Stimmbandes wohnen die gleichen Entwieklungstendenzen inne, wie den gleiehsinnigen Ver/~nde- rungen im Munde.

Wir kennen hartn/~ckige fiber Jahre rezidivierende Formen, yon denen wir nicht wissen, ob sie doch noch eines Tages in Krebs fibergehen werden.

Wit kennen Stimmbandleukoplakien, die erst nach R6ntgenbestrah- lung eines manifesten Kehlkopfkrebses aufgetreten oder besonders hartn/~ckig geworden sind, /~hnlich dem 4. Beispiel im Munde, mit st~n- diger Gefahr, erneut maligne zu entarten. Wir sahen aueh multiple Tumoren in einem schon lange leukoplakiseh stigmatisierten Larynx.

7. Beisplel. S. M., 10. 3. I886, Kr. B1. Jena 1951 und Erfurt 1258/55. Naeh 4jahrigem Bestehen einer Leukoplakie des ti. Stimmbandes, Careinom des re. Arywulstes. 2 Jahre sp/~ter Carcinom innerhalb der linksseitigen Stimmband- hyperkeratose.

Seit 1951 hartn&ekige Leukoplakie des li. Stimmbandes, die sieh trotz wieder- holter Probeexeisionen immer wieder bildete. 1955 pl6tzlieh AufsehieBen einer blumenkohlartigen Geschwulst im bisher immer unverd/~chtigem Arywulst re. Histologisch: Plattenepi~helcarcinom. Auf R6ntgen-Bestrahlung vollst/~ndige l~iickbildung des Tumors und der Stimmbandleukoplakie.

1957 gewaltige leukoplakische Wueherungen am li. Stimmband, fiber die vordere Kommissur auf die reehte Seite tibergreifend. Beweglichkeit des li. Stimm- bandes eingesehr/~nkt. Jetzt Carcinom.

Aueh hier begegnen wit einer auf ein bestimmtes Organ besehr&nkten Tumordisposition. Der erste Tumor schieBt fiberraschend im Kehlkopf- eingang auf, erst der zweite geht aus der Leukoplakie des Stimmbandes hervor.

Beobaehtungen dieser Art sind in unserem Krankengut so hgufig, dab es sich kamn um bedeutungslosen Zufall handeln kann. Sie zeigen, dab eii1 gewisser Prozentsatz der endogenen Leukoplakien als Ausdrnek einer Umst immung des Organismus gedeutet werden muB, durch welche

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Verlaufsformen der Pr/~kanzerosen des Mundes und des Kehlkopfes 329

ganze Epithelabschnitte eine unbez/i~hmbare Tendenz zu krebsiger Entar tung erhMten.

Exeidiert man in solehen F/~llen die kliniseh ~ugenf/~lligsten Leuko- piakien, so bilden sic sieh wieder oder es entstehen neue in unmittelbarer N/~he, und fiberlebt der Betroffene das erste Careinom dieses Areals, so bleibt die Verhornungsanoma]ie weiterhin nachweisbar, unabh//ngig ob der Tumor ehirurgiseh ausgerottet oder bestrahlt wird. Wir haben sogar

Abb, 7. 1. :KYperkeratose linkes Stimmband. 2. 1955 Carcinom rechtes Arygebiet RSntgen-Bestrah- lung. 3. 1956 Hyperkeratose linkes und rechtes Stimmband. 4, 1957 Carcinom Iinkes und reehtes

Stimmband

den Eindruck, dag die Bestrahlung die Verhornungsanomalie verst/irkt. Lebt der Pat ient lange genug, so kann es in diesem Gebiet zur Bildung eines zweiten, drit ten und wohl auch vierten Tumors kommen, bis irgendwann der Organismus zusammenbricht.

Ahnliehe Beobaehtungen liegen yon SLAI;G~TS~ vor. Seines Er- aehtens slorieht allein schon die vorwiegend fl/iehenhafte Ausdehnung der Tumoren des geschiehteten Plattenepithels ffir multizentrisehe Entstehung, in dem sich quasi ein Cancer in situ an das andere reiht und er sprieht yon ,,Fieldeaneerisation". Auch er finder in 11~/o multiple

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330 ~~ ALBI~:ECHT :

Tumoren der Mundschleimhaut. Wghrend SLAUGHTEIr ein umfangreiches Tumormaterial fiberprfifte und so zu seiner Auffassung gekommen ist, haben wir primgr nieht so sehr den Tumor verfo]gt, sondern die Hyper- keratose und kommen zu ghnlichem Ergebnis.

Das relativ hgufige symmetrische Auftreten yon Hyperkeratosen und Tumoren, nicht nur der ~r sondern auch des ver- hornenden Plattenepithelearcinoms, und ihre gelegentliche Beschrgnkung auf ein bestimmtes Innervationsgebiet lassen daran denken, dab nervMe Faktoren fiir den ProzeB der Kanzerisierung yon Epithelgebieten yon Bedeutung sein kSnnten.

Zusammenfassung Auf Grund yon tells 12jghriger laufender Beobachtung yon Leuko-

plakien des Mundes und des Kehlkopfes kann fiber ihren Verlanf fol- gendes gesagt werden:

Nut ein kleiner Teil der Leukoplakien verschwinde~ auf Beseitigung der naehweislieh ursgehlichen s oder ilmeren Noxe.

Die Mehrzahl der Leukoplakien ist Ausdruek yon zur Zeit noch schwer faBbaren Vergnderungen des Organismus, des Stoffwechsels, der hormonalen und neuro-vegetativen Steuerung, des Wechselspiels yon Abnu~zung und Regeneration und so fort, insgesamt yon Faktoren, die aueh ffir die mensehliche Carcinogenese yon Bedeutung sind.

Ein gewisser Prozentsatz ist Teilerscheinung einer Erkrankung der gugeren Naut.

Alle Leukoplakien endogenen Ursprungs, wie wir in Ermanglung prgziser Kenntnisse der Atiologie sagen, sind dureh 5rtliehe Magnahmen fast hie befriedigend zu behandeln. Sie neigen zu flgchenhafter Aus- dehnung, under Ums~gnden zu multiplem Auftreten, bei operativer Beseitigung zu gezidiven.

Die R6ntgen- oder Radiumbestrahlung bringt Leukoplakien nut vorfibergehend zur Riiekbildung.

Nacli Exstirpation eines aus einer Leukoplakie hervorgegangenen Tumors bleibt die Neigung zur atypischen Verhornung des einmal erkrankten Sehleimhautabschnittes unvergndert bestehen und kann, sofern der P a t i e n t es zeitlich erlebt, zur Bildung weiterer Tumoren fiihren. Wird die Geschwulst allein oder zusgtzlieh rSntgenologisch behandelt, kommt die Verhornungstendenz ebenf~lls frfiher oder spgter wieder zur Geltung, zuweilen in verstgrkter Form und ebenfalls mit Neigung zu neuerlicher Tumorbildung.

Auf Grund dieser Beobaehtungen, yon denen einzelne angef/ihrt wurden, ergibt sich die Annahme, dag eine bestimmte Gruppe von Leukoplakienbereigs Ausdruek einer ausgeprggten Tumordisposition sind.

Die lV[6gliehkeit ~euraler Einfl/isse wird dabei kurz gestreift.

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Verlaufsformen der Pr~kanzerosen des Mundes und des Kehlkopfes 331

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Prof. I)r. ROSE~ARIE ALBEECItT, Universit~ts-ttals-Nasen-Ohrenklinik, Jena,

Lessingstr. 2