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319 der Reibe 1, 2, 10, 11, 12 die Aneinanderwacbsungs- ebene die Arenebene bc seyn wcrde; ferner, dab von den drei Gesetzen 1, 2, 3, von denen je zwei Ver- bindungsglieder siud einer der Reihen mit den beiden andern, jedes auch zwei Ebenen als. Aneinanderwach- sungsebenen haben werde , nrimlich die beiden , welche deli durch desselbe verbundenen Reiben angehbren. IX. FSrsuche iiber Sdurkrnehl und Slarkmehlzucker ; oon C. Brunner. S e i t vielen Jahren wird die Entdeckung K i r c h h o f f 's, dafs das Starkinehl durch Bebandlung mit verdlinnten Sauren sich in Zucker verwandeln lase, tecbnisclr benutzt. Dennoch besitzt die Wissenschaft keine genligende Er- klarung dieser inerkwlirdigen Urnandorung. Mebrere Cbe- rniker haben zwar, besonders zu der Zeit da diese Er- fabrung neu war, Versuche angestellt, urn biertlber Auf- schlufs zu erhalten; allein es boten sich dabei Scbwie- rigkeitcu dar; welcbe bei dem damaligen Zustaude der Wissenscbaft nicbt leicbt iiberwunden werden kounten, Man fand bier bald, dafs weder Gas aus der Atmosphe nufgenommen, nocb welches entwickelt, so wie aucb, data die angewandte Slure niobt zerstart werde, und zog dar- aus den Schlut, dale die Umanderung auf gegenseitigern Austausch oder Umsetzung der Bestandtbeile des Stark- mehls und des Wassers beruhen mllsse. Allein, um dlese genau zu kennen, war es erforderlicb, sowohl die Menge des aus einer gegebenen Quantitat Starkmebls enstehen- den Zuckers, als die Zusammensetzuag beider zu bestim- men. S au s s ur e 1 ), welcher diese Untersuchung an- stellte, schlofs aus seinen Beobachtungen, d a b das Stark- 1 ) Bibl. britannipr, Lfl p. 333.

Versuche über Stärkmehl und Stärkmehlzucker

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der Reibe 1, 2, 10, 11, 12 die Aneinanderwacbsungs- ebene die Arenebene bc seyn wcrde; ferner, dab von den drei Gesetzen 1, 2, 3, von denen je zwei Ver- bindungsglieder siud einer der Reihen mit den beiden andern, jedes auch zwei Ebenen als. Aneinanderwach- sungsebenen haben werde , nrimlich die beiden , welche deli durch desselbe verbundenen Reiben angehbren.

IX. FSrsuche iiber Sdurkrnehl und Slarkmehlzucker ; oon C. B r u n n e r .

S e i t vielen Jahren wird die Entdeckung K i r c h h o f f 's, dafs das Starkinehl durch Bebandlung mit verdlinnten Sauren sich in Zucker verwandeln lase, tecbnisclr benutzt. Dennoch besitzt die Wissenschaft keine genligende Er- klarung dieser inerkwlirdigen Urnandorung. Mebrere Cbe- rniker haben zwar, besonders zu der Zeit da diese Er- fabrung neu war, Versuche angestellt, urn biertlber Auf- schlufs zu erhalten; allein es boten sich dabei Scbwie- rigkeitcu dar; welcbe bei dem damaligen Zustaude der Wissenscbaft nicbt leicbt iiberwunden werden kounten, Man fand bier bald, dafs weder Gas aus der A tmosphe nufgenommen, nocb welches entwickelt, so wie aucb, data die angewandte Slure niobt zerstart werde, und zog dar- aus den Schlut , dale die Umanderung auf gegenseitigern Austausch oder Umsetzung der Bestandtbeile des Stark- mehls und des Wassers beruhen mllsse. Allein, um dlese genau zu kennen, war es erforderlicb, sowohl die Menge des aus einer gegebenen Quantitat Starkmebls enstehen- den Zuckers, als die Zusammensetzuag beider zu bestim- men. S au s s u r e 1 ), welcher diese Untersuchung an- stellte, schlofs aus seinen Beobachtungen, dab das Stark- 1 ) Bibl. britannipr, Lf l p . 333.

320 mehl hiebei einc gewisse Menge Wassers aufnehme. Er batte gefunden, dab dasselbe bei dieser Umwandlung ungefAhr 10 Procent an Gewicht zunehme, welcbe Zn- nahme er den von demselben aufgenommenen Wasserbe- standtheilen zuschrieb.

Berecbnet man indessen die in Saussure’s Versu- chen aufgefundenen Mengenbestimmungen, so findet man, dafs seine Erklirung mit den Versuchen nicbt iiberein- stilumt; denn wenn auch die Menge von Sauerstoff und Wasserstoff, welcbe das StVrkmehl aufnimmt, dem rela- tiven Verhlllnisse der Wasserelemente nabe kommt, so ergiebt sich dagegen, bei der Vergleichung der Analysc von 100 Theilen Stsrkmehl mit dejenigen der daraus entstehenden Menge von Zucker, ein Mange1 von 4,32 Kohlenstoff. Es mufs daher edtweder dic Analyse oder der aus ihr gezogene Schlufs unrichtig seyn.

Diese ErklYrung S a u s s u r e’s ist gleichwohl seither in fast alle cbeinischen LehrbUcher, obgleich in die neue- sten, von T h i n a r d , B e r z e l i u s u. a. mit einigem Zwei- fel , aufgenommen worden.

Vor einiger Zeit wurde diese Tlieorie von C o u - v e r c b e I ) bestritteo, welclier gefunden baben will, dafs dic Menge des entstebenden Zuckers iinmer geringcr sey, als diejenige des . q e w a n d t e n StBrkmebls. Er enetzte daher die Erkllrung, welche S a u s s u r e gegeben hatte, welcbe er von der durcb Rbstung bewirkten Verwand- lung des Stirkmebls in Gummi ableitete. Da nlmlicb, 80 lautet seine Tbeorie, das Gummi ein zwischen dem St%rkmehl und dem Zucker in der Mitte stebendes Pro- duct sey, u d , nach seinen Versucben, durcb dae R6sten des Stkk~uehls aus diesem durch Entfernung von Was- serbestandtheilen entstehe ; bei der Zackerbildung nach Kir c h b o f f’s Methode ebenfalls zuerst Gummi gebildet werde, und erst aus diesem durch llinger fortgesehte Ein-

wir-

1) Journal dc Pharmqie, P I . p. 266.

321

h k u n g der Zucker, SO sep walirscheinlich diese lek- tere Verandemg als eine weitere Fortsetzung des Gum- mibildungsprocesses anzusehcn. Zur Unterstutzuqg die- ser Erklarung fuhrt er die v011 T h o LD s o u ' ) angegebene .dna]yse des Starkmebls und des Zuckers an ; bcgeht aber dabei den nicht geringen Verstofs , die Zusammensetzung des Rohnuckers zu nebmen, welche freilich zu seiner Theorie besser pafst.

Aehnliche Ansichten hat K ii 1 l e ' ) ansgesprochen. Er erklart die Verwandlung des Starkmelils in Zucker fur einen Verkoblungsprocefs.

Auch G u i r i n 3 , will beobachtet haben, dafs die Menge des Starkzuckers immer geringer sey, als dieje-. nige des dazu angewandten Stlrkmehls, und scbreibt den Irrthum S a u s sure 's einem in dem analysirten Starkwk- ker befindlichen Wassergehaltc zu. W i e er die menge des wasserfreien Stirkzuckers bei seinen Versuchen bc- stimmte, ist nicht angegeben.

In den neuesten Zeiten sind mehrere Untersucbnn- gen iiber die Natur des Stlrkmehls iind seine rnannigfal- tigen Ulnbildungen angestellt worden. Nacbdem R as- p a i l * ) gezeigt hatte, dafs sich dasselbe unter dem Mi- kroskop als ein zusammengesetzter Organismus. dantella, und C, u i b o r t s, gelehrt batte, dwch Reiben die von R a s p a i 1 beobachteten Blascben zu zerreilsen, und nacbber durcb kaltes Wasser die darin entbaltene Sub- stanz aufzulBsen , hat man aucb wirklicb rerscbiedene Producte daraus erbalten. Es ware zu weitlauftig hier d l e die, besonders von franzbsiscben Chcmikern, hier- iiber gelieferten Angaben, die denn doch noch zum Tbeil 1) T h o r n s o n , Syst>mcdechimir, t r a d . p o r R i f f a u l t , I Y p . 4 8 . 2) P r o r e u s , I p. 306. 3) Journ. dc chim. mid . Septb. 1833

4 ) Ann&$ des scicncrs natureDes, YI p . 384.

(Schweigg . Joorn. LXlX S. 125. )

5 ) Annabs de chimie dc phys. XL p . 183. Poggenderff'r Annal. Bd. XXXIV. 31

322 nShtbCref Untewacbmg bedorfen, durchzugehen ’). IcB er- wlhae htrr noch im besonderen der Arbeit VOD B i o t udd P e r s d z ’ ). Diese Naturforscher untetsachten das o p t k h e Verbalten der dem Zuckerbildmgspracels unter- notfeaeh StarRmehlaufl6sung in den verschiedenen Epo- c b der Operation. Sie fanden, dals dieselbe, aobald sie eine dnmfliissige Consistenz annirnmt, ~d nun statt Stkkmehl Gummi enthalt, eine Rotation der Polarisa- tiotisebene ’nach der Rechten des Beobachters zeige. Von diesdm Umstande leiteten si t far dieses G m m i dio Be- nennung Derirh ab. Bei dem Uebergange desselben in den eigdtlichen Stsrkzucker im ferneren Verlauf der Operation fanden sie, daL diese Eigenschaft wieder ab- nehmt!. Eide Erkllitudg dea chemischeu Theiles dieses Urnbildmgsproccsses gaben sie jedoch nicht.

hus allen diesen Arbeiten scheint mir hervonugehen, dais sowoh1 die Bildung, als die Zuaammensetzung des Starkzuckers noch nicht gehbrig beleuchtet Bey, und so- Hdhl in practischer, als in theoretischer Rlicksicht ver- diem! hAher unteraucht zu werden. Auf der einen Seite steheh bit iader die Ansichten Sauasu re ’ s . and C d u - v e r c h e 1’s geradeztl entgeken, andererseiU konnte man m(lg1icbetweise an eine isomerische Beschaffenheit diesea P tdddcb mit dem Rohnucker oder auch mit dem Stark- mehl dedkeh, obgleicb auch wieder aus anderen G r h - d m zu ek’wdftkn war , d a b die Zasammensetrung desael- ben sidh durch ein einfacheres AtomverhaltniD werde auadrticketl lassen, a h diejedige des Rohrzackers. Viel- leicht sind die hun mitzutheilenden Vcrauche geeignet auf d i d e Fragen eihiges Licht zu verbreiten.

Der aicherste W e g , zu einem beslimmten Resultate zu gelangen, schien mir zunachst der von S a u s s u r e ein- geschlagene zu seyn. Es ist ndmlich klar, dals durch die Uebereinatimmung der Analysen des Starkmehla und

Bd. XXXII S. 129. P. 2) A m k r & chi imi~ ti dc p f ~ y ~ . LII p. i 2 . ( A a n . 32 S. 160.)

1) Yertl. dim reitdern etrch;eneas Arbeit von F r ; t r r t b c . A D D .

323

des Starkzuckers, mit Berechnung der ous einer gegebe- benen Menge des enterea erhaltenen Quantitat des teren, die Veranderung auf zwei verschiedenen Wegen b&ncht& werden kann, die eioander ZUI Besiiititigang dienen miissen.

Obgleich die Zusammensetzung des SlZrkmehls be- reits Bfter untersucht worden, so hielt ich es doch nicht fur ' iiberflbsig diese Untersuchung zu wiederholen, zu- ma1 die bereits bekannten Angaben nicbt Ubereinstimmen. Folgendes ist die Zusammenstolluug derselben:

Gay-Luis. u. Saos- Beme- Prout'). Marcel'). Ure"). Gufr.'). Thenard '). sure'), lius').

K. 43,55 45,39 44,250 42,s 42,7 38,55 43,91 W. 6,77 5,90 6,674 6,6 6,13 6,la

St. 0,eo S. 49,68 48,31 49,076 15792 49,7 55,3!a 49,as

Die Ursache der Abweichung dieser Angaben meg wohl zum Theil auf der wirklichen Verschiedenheit der angewandten Proben, wahrscheinlich doch noch mehr in der Verschiedenheit der Methoden begrfindet seyn. Auf jeden Fall wird aber in RUcksicht auf die Verwandlung in Starkzucker nur eine Analgse der biezu zu remen- denden Sorte in Betrachtung gezogen werden k6onaa.

Analpen von Stikkzucker besitzen wir, so 'vie1 lch weirs, nur zwei. S a u s s u r e bestimmte sdne Zusam- mensetzuog, bei 1l0 C. getrocknet, zu:

1) Recherches phys. chins. I1 p . 201. 2) BibL britannique, L P I p . 340. 3) Lchrb. 111 S. 308. - Kartoffelstirks bei +loo0 (ctrocknet 4) Phifoz.

6 ) A n n o l a de chimie ct de p h p . XXXYI p. 30. 6) Ebeadarclbrt, XX..Ifp. 384.

7) h u m . dc chim. mid. Scpt. 1933.

8) BibL h i t . L Y I ~ . 3 1 .

Bei f100' getrockrot. Bei +loo' gttrockret.

trans. 1827, I f p . 376. - Waizcnrtjrke be; +lo00 getrocknet.

Wis CI echelnt nicbt berordsri

( S c h w e i g g . Journal. LIX auigetrocknet.

S. 124.)

21 *

324

K. 3739 W. 6,84 S. 55,87.

Den Traubenzucker, bei 100° C. getrocknet, fand er cu- smmengesetzt aus:

K. 36,71 W. 6,78 S. 56,51.

P r o u t * ) analysirte Stsrkzucker, welcher wkihrend meh- re n Tagen neben Schwefelsiiure unter einem Recipienten gelegen batte. Er fand denselben zusammengesetzt aus:

Kohle 36,2 Wasser 63,8.

Er erklart ihn geradezu fiir identisch mit demHonigzuk- her, Traubenzucker und Harnrubrzucker. Bei looo ver- liere er schnell 3 Proc. Wasser, und nacli 30 Stunden, dieser Temperatur ausgesetzt, tiber 10 Proc, wobei je- doch schon Zersetzung eintrete.

Ich wiederholte nun zuerst die Analyse des Stlrk- mehls. Es diente biezu, wie zu allen splteren Opera- tionen, sorgfdltig bereitetes und vollkommen weifses Kar- toffelstarkmehl, welches zum Ueberflusse noch mit kali- haltigem, zuletzt mit reinem Wasser gewaschen worden war. Es wurde auf einem geheizten Stubenofen neben Schwefelslure so lange getrocknet, bis daL dasselbe ent- haltende SchYlchen, kalt gewogen, keine Abnahme mehr zeigte. Alsdann mengte ich die zu einem Versucbe er- forderliche Menge, so nahe als mbglich bei 0,9 Grm., mit ungehhr 10 Grm. Quanpulver, und verbrannte sie in einem Strome von Sauerstoffggas, wozu ich mich der vor einiger Zeit beschriebenen Methode bediente. Da die Erfahrung mich bei ibrer Anwendung einige Verbes- serungen gelebrt hat, so will ich dieselben, mit Hinwei- sung auf jene frtihere Beschreibung * ) , hier mittheilen. 1) Phil. tranr. 1827, ZI p. 373. 2) Annrlcn, XXVl S. 497.

3’25

1 ) tinde es sebr vortbeilbaft zur Verbrennung etwas weite Glasriibren anzuwenden. Ein innerer D u d - messer von 4 Pariser Linien scbeint am besten zu ent- sprechen. Dadurch wird der Vortbeil erlangt, dab das Gemenge von Quan und der zu verbrennenden Substanz weniger gebauft und dem diircbstrijmenden Sauerstoffgas leicbter zugmglich ist. Als VerhaltniCs der anzumenden- den Menge von Quan ist in den meisten Fallen auf 0,2 der zu analysirenden Substanz 6 bis 10 Grm. das scbick- licbste. Dieses ricbtet sich jedoch nacb der Natur der Substanz, und m u b fiir jede durch einen vorlaufigen Ver- such bestimmt werden.

2) Zur Bestirmnung der Koblensaure batte icb frii- herhin die von B e r z e 1 i u s angcgebene Methode benutzt. Die Besorgnifs , d a t durch das iiberschiissig durchstrii- mende Sauerstoffgas Wasser weggefiihrt werden mbcbte, bielt micb ab L i e big’s Absorptionsgefafs anzuwenden. Seitber babe icb jedocb dasselbe so eingerichtet, daCs die- ses HinderniCs vollkommen gehoben ist, und bediene mich desselben mit vielem Vortheile. Der untere Tbeil des- selben, ganz von der Gestalt wie sie L i e b i g angab, a b (Fig. 11 Taf. 111) enthalt concentrirte Aetzkalilauge, die Rbbre cd ist mit Aetzkalistuckcben angefiillt, welche durch die Verengerung in c vor dem Herunterfallen gesicbert sind. Bei e wird das mit Cblorcalcium gef’iillte Rbbr- cben fg angesetzt, welches in die Kugel g den Scbna- be1 der Verbrennungsrbhre aufnimmt. Durch langsames Hindurchleiten eines Volums a t m o s p b ~ c h e r Luft, wel- cbes der zb einem Verbrennungsversucbe erforderlicben Sauerstoffgasmenge gleich war, iibeneugte ich micb, dafs der genau tarirte Apparat d e nicbt die geringste Ge- wicbtsver2nderung erlitt.

3 ) Die Verbrennungsrabre kann, wenn sie von gu- t- (Kali-) Glase ist, oft zu vielen Versucben dienen, indem man jedesmal vom einen neuen Schnabel anschmelzt. Nur hate man sicb, sie durch Reiben mit einem Drabtc Ton etwa anhkgendem Qumpulver zu reinigen, indem

326 dadurch in dem Glase kleine Risse entstehen, die bei nachberigem Erbitzen das Zerreiisen desselben zur Fdge baben. Am besten reinigt man sie durch blotes Aus- sptilen mit Wasser, oder , wenn man eine Bleioxydver- bindung angewendet hatte, mit Kalilaugc. Erst wenn aller Quan herausgeschafft ist , welcbes gew6hnlich ganz leicht geschieht, kann sie mit einem urnwickelten Drahte ausgewischt werden.

Ich kehre min zu der Analgae des Stdrkmebls zu- riick. Die Resultate dreier Versuche warm folgende:

Kohlenstoff 44,373 44,672 43,242 44,095 Wasscrs toff 6,316 6,360 6,756 6,477 Sauerstoff 49,311 48,968 50,002 49,428

Es warde nun von dem ntimlichen Stiirkrnehl eine hinl9aD$che Prabe in Zucker verwandelt. 80 Theile des- sel'ben im lafttrocknen Zustande gewegen, worden mit ungeWr 160 Th. Wasser angertihrt und in eine ko- cbende Mischung von 160 Tb. Wasscr und 4 Th. Schwe- felsaore langsam eingetragen, so dab nie ein Coaguluen entstand, aondern die eingetragene Portion sich sogleich klar aofl6ste. Sogleich nach dem Eintragen m r d e eine kleine Probe der FlUssigkeit mit tobtensaurem Baryt ge- stittigt a d von dm schefelaauren Beryt abfiltrirt. Sie gab a n , mit Jodkaliam and &em Tmpfen nnchender SalpetersPute venniseht , deutlicb die blane Firbung, wel- che dem Stilrhmehl ndurch Einmirhung bdes J d mkommt. Nach zwei PStnnden Iang fortgesetztem Koahen der Mi- schung in e k m Kolbeu, und der Vorsicbt, dab nur der Boden desaeiben erbitzt werden koonte, zeigte die Fliis- sigkeit immer noch, wie anfangs, eine gerhge Tabung. Da dime sich nicht zu vermindem schieo, SO filtrirte ich die Fliissigkeit. Auf dem Piltrum blieb eine sehr geringe Menge einer pk ta r t igen M;tese, welche, nach dem Aus- waschen, sich in Kalilauge echwer anfl6ste; die A d a -

I. 11. 1x1. Mittel.

327 aung gab, mit S a l d h r e gesattigt, bei geiindem &pvrr- men einen f locken Niedenrcblag, mit Jodkdiurn md raucbender Salpet-e versetzt, entstand einc d*i- che Fsrbung, wie v w StBrkmebl. Die Meage d i w r Substanz betrug eebr nenig, und kooote nicht bcstimwt werden.

Die filtrirte Hauptaiissigkcit acbien kein SUrkmebl mebr zu entbalten. Eine Probe derselben gab, oach der Sattigung mit kobleoaaurem Baryt, mit Jodkalium und Salpetershrc versetzt, eine blutrotbe Farbung, geniu so wie eine Gegenprobe von cigentlichem Starkgummi. Die Fliissigkeit wurde nun no& sieben Stuaden lang anhal- tend gekocht unter Ersetzen des verdunsteoden Wassers. Jetzt gab eine Probe deraelben n i t 4lhobo) keine merk- liche Triibuog, eine aodere mit kohlensaurem Raryt gc- stittigt, filtrirt, und mit J.odkalium und Salpeterslure ver- miecht, erhielt dadurch eine weiogelbe Farbung, gleich einer eben so behandelten Gegenprohe von aarkzucker. Die Fliissigkeit wurde nun Doch warn mit kohlensaurem Baryt gesattigt, wohei sicb ein gerjngy ScL;rm nie von PDanzeneiweils absonderte, der dutch daa Filtrum zu- gleicb rnit dem kohlenswren Baryt aus der FJiIssi$eit entfemt wurde. Diese lnit W e r r l e b l e VOD ,der echwach weingelhen Farbe befieit und ,zur S w . enz ver- dampft, gab nach einigen Tagen kbcnige Krystalle, upd verwandelte sicb zoletzt ganz in kbrnig kryetalhkhen Zucker.

Urn nun die Menge des erbaltenen Zuckers mit der- jenigen dea verwandten Stprkmehls vergleichen zu kdn- nen, wiedcrbdte ich dime Bereitung mduere Male auf die &en beachriebene Art. Daa Strirkmehl wprde ge- nau gewogen, und zagleich eine besondere Probe des- aJben, wdcbe bierouf wter dar bftpumpe vdsttinindig -&bet w d e , und .durch ihre dabqi srlittene Ge 4cbtmbnah die mhre lykagc du zur ZucLerbecei- t q vemruhdten Smkmebb im t r o b e n ZudYlde be-

xm rechnen liels. Die erhaltene Menge des IStarkzucken wurde dadurch bestimmt, dafs von der erhaltenen kry- stallisirten Masse eine gewogede Probe in Wasser geltist und mit Holzkoblenpulver eingetrocknet wurde, wie ich es frUhrr (Bd. XXW) beschrieben babe. Hiedurch wur- den folgende Resultate erhalten:

lo0 Shrkmehl gaben 106,82 trocknen Zuclier 109,30 106,239 106,7 11

im Durchschnitt 107,Ol.

Man kbnnte sich veranlafst finden, um die Zusammen- setzung des StSrkzucken zu erfabred, aus diesem Ergeb- irisse und der vorhergegangenen Analyse des StYrkmehls dieselbe durch Berecbnung abzuleiten. Dieses setzte je- doch voraus, dafs das Sf%rkmehl vollkommen frei von Pflanzcneiw'eifs , und dab die' aogewandte Bestimmungs- metbode der Menge des erhdtenen Stiirkzucken hinlsng- lich scharf w a e , um h6chstens 1 Proc Beobachtungsfeb- ler zu geben. Bei bfterer Wiederholung Uberzeugte ich mich jedoch, dafs dieses sich nicht so verhllt, und da bei allen analytischen Methoden jeder Fehler der Analyse auf den Sauerstoff, der nur als Rest besfimmt nird, zu- rflckf~llt, so ist der immer mirgliche Irrthum vie1 zu grot. Es kann daher jenes Ergebnifs iiber die Menge des pro- ducirten Zuckers n'ur als ein annaherndes und etwa in praktischer RUcksicbt braucbbares betracbtet werden.

Zur directen Analyse des Stlrkzucken sucbte ich zyachst denselben, durch Behandlung in malsiger W W e , in durch Schwefelsaure getrochneter Luft auf einen con- stanten Grad von Trockenbeit zu bringen. Allein meb- rere Analyscn mit so~cbergestalt getrockneten Proben an- gestellt, gaben Resultate, welche war bei Anwendong der nhlichm Probe genau zusammenstimmten, bei ver- schiedenen aber zu sehr von einander abwichen, urn ei-

329 nen besthmten Schlufs zu gestatten. Uas N-liche zeigte &h, als ich Strarkzucker analysirte, dessen Feuchtigkeita- grad durch Austrocknung mit Kohlenpulver bestimmt war- den war.

war bereits Willens diese Untersuchung aufzu- geben, als mir die Beobachtung Ca l loud ' s ' ) einfiel, Ivelchcr gefunden batte, dafs der Hamzucker rnit Koch- salz eine krystallisirbare Verbindung eingebt. Da die meisten neuen Schriftstellcr diesen Zucker mit dem Stark- zucker fur identisch halten, 60 versuchte ich diese Ver- bindung zu erhalten, um daraus sowohl eine procentische Analyse, als ein Atomverhaltnik fur den Starkzucker a b zuleiten. C a l l o u d fand dieselbe aus 8,3 Kochsalz und 91,7 Harnzucker bestebend. Aus Traubenzucker erhielt er cine der Form nach ganz ahnliche Verbiodung, wel- che bei der Analyse 30 Kochsalz auf 90 Traubenzuk- ker gnb.

Nach einigen Versuchen gelang es mir diese Ver- bindung zu erbalten. Liist man namlich in einer malsig concentrirten warsrigen Auflihung von SGrkzucker Koch- salz bis zur Ssttigung auf, uod unterwirft die Aufli)sung der Verdunstung bei gewthlicher oder nur sehr wenig erhdhter Temperatur, so scheidet sich anfangs blots Koch- salz aus. Bei fortgesetztern Abdampfen entstehen auf dem Bodeu der Scliale Krystalle, die sich sowohl durch ihre Gestalt, als durch ihre griSFsere HIrte leicht von den Kochsalzkrystallen unterscheiden lassen. Durch Umky- stallisiren erhalt man dieselben leicht vollkommen rein und frei von eingemengtem Kochsalz.

lhre Gestalt ist eine Gseitige Doppelpyramide: horizontale Axe: Hauptaxe Polkante 1 2 6 O 1 6 Mittelkante 128 40 ').

1 : 1,83

1) J O U r M I dc phurrnacic, X I p. 562.

2) Diere Merrang rardrake ich Hm. Stader . Diuelb. stimmt mit dcr YOU M a r . ( S c h we igg . Joura. L11 S. 475) ragcgebe-

330 Sie waren vollkommen farbloe, hart, liefsen sich jedoch leicht MI Pulver reiben. Der Gescback war ganz der- jenige Ton Zucker mit Kochsalz gemischt. Machdem sie zerrieben und durch Pressen zwischen Papier von der anhsngenden Mutterlauge so gut als mbglich befreit wa- ren, verloren sie beim Trocknen auf warmem Sande un- ter der Luftpumpe our ein Unmerkliches an Gewicht, oboe Zweifel noch anbagende Feuchtigkeit. In Wasser W e n sit& die Krystalle desselben leicht auf, dagegen Pufserst schwer in Alkohol von 96 Proc 1).

Die Zusammensetzung der Verbindung wurde da- darch bestimmt, daCs vollkommen getrocknete Probeu der fein zemebenen Krydalle von 1 bis 2 Grm. auf einem Platinschillchen tiber der Weingeistlampe verbrannt wur- den. Die erhaltene Kohle mit Wasser ausgezogen, diese Auflbsung filtrirt , zur Trockne verdampft, gab als Ruck- stand das Kochsalz, welches vorsichtig zum an fangenden Gliihen erhitzt und nach dem Erkalten gewogen wurde. Auf solche Art wurden aus 100 Th. .der Verbindung fol- gende Mengen von Kocbsalz mhalten:

'1. 13,484 11. 13,560 III. 13,786 IV. 13,&90 V. 13,443

Mittel 13,552. Za den drei ersten Analysen dienten Prohen von dor Urnlichen Bereitung, IV und V wurden mit zwei beson- ders bereiteten Krystallisatioaen erhalten ).

nen rchr nahc rusammen. rincn bercitet

M a r l hattc die Vubindong aua Ro-

1) Hieria rtimmt mcine Erfahmng mit der Angohe C a l l o u d ' r oicht i b e d , welcher reins Kryrulle alr lcieht aufl6slich im warrcrfrcicn Alkohol mgiebt.

2) C a l l o u d rand in den JUI Hrmzucker bcrcitcten Kryrtrllcn: Zucker 91,i Wochrrlc 83.

331

ES w d e n nun mehrere h a y s e n dieser V e r b - duog durch Verbremen derselben in Sauerotoffgw, m- ter Anwendmg der oben beschriebenen Methode, g e macbt. Zu jeder Operation wurde 0,2 bis 425 der trock- neo Verbindung genommen, und 10 bis 12 Grm. Quan I).

Dieselbe wurde so laoge fortgesetzt, bis der Quan wie- der vollkommen weib erschien. Folgendes sind die er- haltenen Mengen von Kohlenstoff und Wasserstoff aus einer Quantitat der Verbindung, welche 100 Th. Stiirk- zuckers entspricht : K. 39,920 40,395 40,632 40,027 40,586 40.640 41,039 40,556 40,274 Vl'. 6,827 6,7B 6,785 6,719 6,866 6,282 6,554 6,500 6,925

Mittel: K. 40,452 w. 6,709 S. 52,839

100,OOO.

Uieses Ergebnih stimmt mit der Fomel Ha CO oder C h sehr nahe zuaammen. Diese giebt bei der Berechnung auf 100 Theile:

I(. 40,46 W. 6,65 S. 5569.

Es w k e diesem nach der Stiirkzucker ein einfacheii

Diejenigen aur TraPbcnzucku gaben : Zucker 55 liochsalz 25.

1 ) Hier bewier sich die Anwendung der weiten Verbrennwgsr6hrc .Is bcropderr vortheilhaft. In einer engcn geliogt die Verbrcn- nung rcLr nnvollkommen, wie dcnn uiierbaupt der Stirkruekcr 7.1 den am acbwerrton au Tetbrenncnden Snbrunrcn gchdrt Urn die Resultate meinm An+e 211 controlimn, rvruabte icb .pn den nimlichcn Kryaulleu ainige Probm auf die gswdhnlicbe - k t mit Knpferoxyd SP an+ircn; rllein obgleicb ich sine p f r e

b*eWC der letsteren aowandte und die Rdbree bir nahe zum Zu- ~ammm.chrnehcn erhiutc, 60 blieb i m m v cins bedeutanda & h ( a Ton ,Yohle o n r u b m e

331 Kohlehydrat! - Geht man nun, um die absoluten Men- geii der htome zu bestimmen, vou der Kocbsalzverbin- dung aus, und nimmt dieselbe aus 1 Atom Starkzucker und 1 Atom Kochsalz gebildet an, ohne Wasser, so giebt die Berechnung, nach der obeu angegebenen Zusammen- setzung des Stgrkzuckers, fiir seine wabren Bestandtheile die Formel Hso C25 O z 5 ; denn nacb diesen Verbaltnis- sen wiirden 100 der krystalliiirten Kochsalzverbindung 13,443 Koclisalz enthalten, njlmlich:

C1=442,650 €Is0 = 311,990 Na=290,997 C = 1010.925

NaC1=733,517 , 0 * =2500,000 4732,9 15.

1 Atom dcr Verbindung =5456,462, und: 5436,462 : 733,547 =lo0 : I

welche Zahl von der oben gefundenen (13,552) nur we- nig abweicht, und mit dem einen Versuche vollkommen zusammentrifft.

Es bleibt nun noch dic Frage zu beantworten: ob der Stirkzucker mit dem Traubenzucker, Honigucker und Harnruhrzucker identisch sey? Die neueren Schriftsteller scheinen dieses als ausgemacht anzusehen. Das abwei- chende Verhalten derselben in ihren Verbindungen mit Kochsalz, wie es C a l l o u d beschreibt, indem er sowohl die MiscbungsverbPltnisse dieser Verbindungen .' als auch ibre Auflsslichkeit in Alkohol verschieden fand , lassen einige Zweifel iibrig, welcbe durch Versuche leicbt ge- lbst werden kbnnten. Besonders interessant' ware die- ses in Bezng auf den Harnruhnucker. Leider konnte ich mir bis jetzt keinen solchen verschaffen, da diese Krankheit bei una t s t nie vorkommt.

Was nun endlich die Erkliirung der Bildung des Surkzuckers aus dem Sterkmehl anbelangt, so lalst sich diese immer noch nicht geniigend aus dem Vorhergehen-

.~=13,4.13

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clcn ableiten. Besteht n5mlicli das Stlrkmchl. nach Bes - z e l i u s , aus C 7 H I 3 O 6 , so ergiebt sich, dafs es, um in Starkzucker iibenugehen, 1 At. Kohle und 1 At. Was- serstoff abzugeben, oder 1 At. Sauerstoff und 1 At. Wns- serstoff aufzunehmen habe. Da aber die neueren Untcr- suchungen seine zusammengesetzte Structur wohl aufser Zweifel gesetzt haben, so wird auch seine chemische Zu- sainmensetzung nicht mehr durch eiiie Formel bezeicli- net werden kanneii, rind die vollst3ndige Kenntriib j e - ner Zuckerbildung wird erst durch genaueres Studium sei- ner nllieren Restandtheile erlangt werdcn ki)nncn.

W i e d e r h o l t e A n a l y s t ? d e s R o l i r z u c k e r s , M n n - n a z u c k e r s u n d M i 1 c h z u c k e r s.

I m Zusainmenbnnge mit oben beschriebcnrr Unter- sucbung sah ich mid i veranlafst auch den Rohrzucker einer neuen Analyse zu unterwerfen, mehr in der Ab- sicht, die angcwandk Verhrcnnungsmethode dadurch zu priifen, als in der Hoffnung neue Resultate zu erhalten, obgleich denn auch die Abweichungen der hieruber ror- handenen Angaben eine solche Wiederholung nicht fur. ganz iiberfliissig efscheinen liefs.

Ich wandte hiezu vollkommen weifsen englischen Rohrzucker an, wie derselbe als Luxusartikel, unter der Benennung Cmariemucker , im Handel vorkommt. Er wurde zum Ueberflufs nocli einmal in Wasser geliist, und die klar filtrirte vollkommen farblose Auff iisung durch behutsaines Verdampfen krystallisirt. Eine Probe der er- haltenen Krystalle, vollkominen ausgetrocknct und zer- rieben , Iiinterliefs , beim Verbrennen aaf eioem Platin- sch5lclien, ziemlich genau 0,001 ihres Gewichts Asche, die sicb als Kalk init einer Spur von Eisenoxyd vcrhielt. Es wurden nach der oben beschriebenen Art zwei Ana- Jysen gemacht , welche fdgende Vcrbrltni'sse geben :

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1. 11. Mittel. Bcneliur. G?~-Lurr' u* 1 h6nnrd. Koble 49,099 42,389 '42,244 42,225 4 2 , ~ Wasserstoff 6,561 6,269 6,415 6,600 6,90 Sauerstoff 51,341 51,175 60,63

100,Ooo.

Mmaxucker, auf die bekannte Art bereitet, und durch mehrmaliges Auflhen id Alkohol und mit thieri- scber Kohle vollkommen gereinigt, wurde zerrieben, ge- trocknet und der Verbrennung in Sauerstoffgas unter- worfen. Es wurden foldende Resultate erhalten:

1. 11. 111. IV. Mittel.

Kohle 40,783 39,677 40,402 39,476 40,084 Wasserstoff 7,100 7,543 7,961 7,513 7,529 Sauerstoff 82,387

Dieses Verbtrltnits kommt dem von 0 p p e rm a n n gefun- denen am nlchsten, weicht aber von den Angaben der iibrigen ziemlich ab, wie man aus folgender Zusammen- setzung sieht:

Saur- Henry und Prout'). auml), plirron5). Opperm-').

Koblenstoff 3S,7 38,53 38,770 40,752-40,327

Sauerstoff 61'3 53,60 52,743 51,405-551845

Da man noch keine constante Verbindung des Man- nazuckers mit einem unorganiscben KlJrper kennt, so kann man die Atom-Quantitaten seiner Bestandlbeile nicbt

Wasserstoff 7,87 8,487 1,843- 7,728

1) Philor. tram. 1827. I1 p. 384 (bci 100' getrocknet).

2 ) Bib& britanniquc, LYI p. 351. 3) Jovnd d t pharmacit, XVII p. 440. 4) hnarlcn, Bd. XXlII S. 645.

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hmtimmen. nuf C* H9 S4 berechnet, w e l c h geben wfirde:

Bekanntlich hat sie Op p e rmann vodtlufig

Kohle 40,13 Wasserstoff 7 3 7 Sauerstoff 52,50.

Milcluucker, aus kanflichem, bcreits ziemlich reine m durch zweimaligcs Umkrystallisiren in vollkominen wei- hen Krystallen dargestellt, und im fein zerriebcnen Zu- stande genau getrocknet, wurde auf gleiche Weise zer- setzt. Es wmden folgende VerhBltnisse erhalten :

Kohlenstoff 40,092 40,753 40,437 Wassersto ff 6,656 6,767 6,711 Sauerstoff 53,252 52,450 62,052.

Es geht hieraus hervor, dais der Milchzucker die nimli- che procentiscbe Zusainmensetzung babe wie der Stsrk- zucker. Ob er mit demselben als isomerisch zu betrach- ten sey , muls durch Auffindung seiner Atomvcrhaitnisse erforscht werden.

Mittct.

X. Ueber die Zusnmmensetzung des Oefs auv Karto ffeelbranntwein (des Fusefii fs) , oon J. D u m a s .

(Ann. de chim. e t de piiys. T. LYI p. 314).

Jedermann weii's, dais der Korn- wie der Karloffel- branntwein einen Geruch und Geschmack besitzt, den man mit dem Namen Fwcl bezeichnet, und den man durch unzahlig viele Mittel zu heben gesucht. Das ein- zige erfolgreiche ist meines Wissens die Rectiiication den Branntweins. Eigentlicben Alkobol kann man daraus so rein gewinnen, dab er weder den unangenehmen Ge- ruch noch Geschmack des Branntweins besitzt.